Der Fluss und das Meer
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth/Bayern geboren, wuchs erst in deutschen DP-Lagern, dann, nach dem frühen Tod der Mutter, in einem katholischen Mädchenheim auf. Auf ihr Romandebüt Die gläserne Stadt, das 1983 erschien, folgten zahlreiche Veröffentlichungen, darunter die Romane Nachtgeschwister und Irgendwo in diesem Dunkel. Ihr Werk wurde unter anderem mit dem Hermann-Hesse-Preis, dem Brüder-Grimm-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet, für Sie kam aus Mariupol wurden ihr der Alfred-Döblin-Preis, der Preis der Leipziger Buchmesse und der Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil 2019 verliehen. 2022 wurde sie mit dem Joseph-Breitbach-Preis für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet. Natascha Wodin lebt in Berlin und Mecklenburg.
Beiträge
Natascha Wodin kann sooo gut schreiben! So poetisch, so schön.
Es ist mein viertes Buch von Natascha Wodin. Und ich wollte es erst nicht lesen, weil ich kurz Geschichten nicht mag. Aber sie schreibt so unfassbar schön dass ich manche Setze mehrfach lesen musste, weil sie so schreibt wie sie schreibt. Ich hoffe auf noch ganz viele Bücher von ihr.
"Als hätte ich meine Vergangenheit erfunden, als hätte es die schwermütige, heimwehkranke junge Ukrainerin nie gegeben, die ich für meine Mutter hielt und die eines Tages fortgegangen und nicht wiedergekommen war." "Ich liege da und warte auf den Moment, in dem meine Sehnsucht nach dem Meer die Angst übersteigen wird, ich warte selbst im Schlaf, in dem ein Licht in meinem Kopf brennt, ein kleines Nachtlicht am Rand des Schlafs, vielleicht eine Notbeleuchtung oder ein Wecklicht, damit ich den Augenblick nicht verpasse, in dem ich mich auf den Weg machen muss, den Weg zum Meer, das ich zum letzten Mal vor so langer Zeit in Les Sables-d'Olonne gesehen habe." In diesem autofiktionalen Buch mit fünf Erzählungen beschreibt Natascha Wodin verschiedene Lebensabschnitte an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten. Jede einzelne Lebensphase hat sie geprägt und geformt zu der Frau, die auf der Suche nach sich selbst ist, weil sie sich in ihrem eigenen Leben verloren hat. Sie erzählt von den Schattenseiten ihres Lebens, von Selbstzweifeln und dem Wunsch einfach nur dazu zugehören. Ein sprachgewaltiges, schonungslos ehrliches Buch in einer bildhaften Sprache, die mich sofort gefangen genommen hat. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung ⭐
Bewegend, melancholisch, nachdenklich machend
Fremdsein im eigenen Leben, ein Unikat!
**** Worum geht es? **** Eine Reise durch die Zeit, eine Reise durch das innere Fremdsein und eine Reise entlang außerordentlicher Orte und außerordentlicher Bekanntschaften. Eine Erzählerin, ein Leben, ein Ende: von Mariupol, über die Liebe zur Musik, dem Hunger in Sri Lanka, der Inneren Leere und Verdorbenheit bis zur Regnitz in Franken begleitet der Leser die Entwicklung dieses Fremdseins in einem selbst und die daraus resultierende Verzweiflung. **** Mein Eindruck **** Sachlich und verzweifelnd berichtet die Autorin in 5 Kurzgeschichten von den Schattenseiten des Lebens und hat mich mit der Erzählerin auf ganz eigene Weise mitfühlen lassen. Trotz Dramatik empfand ich kein Mitleid, sondern echtes Interesse an den Sichtweisen und Gefühlen, die mir selbst so fremd, doch auch teils so nah sind. Das sich innere Fremdsein bekommt hier eine Vielzahl an Schichten und eine besondere Stimme, dabei rede ich nicht von der Hörbuchsprecherin, die ebenfalls vom Stil und Klang sehr gut zum Inhalt passte. Unterschiedlich intensiv erlebte ich die 5 Geschichten, langweilig wurde es nie, auch wenn hier kein Spannungsbogen oder ähnliches aufgebaut wird. Das Erzählen des Erlebten, sowie die inneren Gefühle der Erzählerin, sowie ihr Handeln darauf stehen im Zentrum und bedürfen keiner Dramaturgie. Der Schreibstil und der Aufbau der einzelnen Geschichten ist in sich stringent und anspruchsvoll, der Situation angemessen, formuliert. Hier kann man viel über sein Inneres und die Zwischenmenschlichkeit lernen, die Erzählerin setzt hier ganz eigene Normen. **** Empfehlung? **** Eine Erzählung ganz besonderer Art, die aufgrund des Stils eher für die anspruchsvolle Leserschaft, Menschen mit ähnlichen Empfindungen oder Interessierten geeignet ist.
Ein sehr emotionaler und ehrlicher Einblick in das Leben der Autorin und so vieler Anderer, die als Kinder der Zwangsarbeiter in Deutschland aufgewachsen sind. Gerade die ersten Kapitel haben mich sehr mitgerissen, die letzten Beiden fand ich dann aber leider (weil sie die längsten waren) nicht so ansprechend. Das Ende hat mir dann aber doch wieder gefallen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth/Bayern geboren, wuchs erst in deutschen DP-Lagern, dann, nach dem frühen Tod der Mutter, in einem katholischen Mädchenheim auf. Auf ihr Romandebüt Die gläserne Stadt, das 1983 erschien, folgten zahlreiche Veröffentlichungen, darunter die Romane Nachtgeschwister und Irgendwo in diesem Dunkel. Ihr Werk wurde unter anderem mit dem Hermann-Hesse-Preis, dem Brüder-Grimm-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet, für Sie kam aus Mariupol wurden ihr der Alfred-Döblin-Preis, der Preis der Leipziger Buchmesse und der Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil 2019 verliehen. 2022 wurde sie mit dem Joseph-Breitbach-Preis für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet. Natascha Wodin lebt in Berlin und Mecklenburg.
Beiträge
Natascha Wodin kann sooo gut schreiben! So poetisch, so schön.
Es ist mein viertes Buch von Natascha Wodin. Und ich wollte es erst nicht lesen, weil ich kurz Geschichten nicht mag. Aber sie schreibt so unfassbar schön dass ich manche Setze mehrfach lesen musste, weil sie so schreibt wie sie schreibt. Ich hoffe auf noch ganz viele Bücher von ihr.
"Als hätte ich meine Vergangenheit erfunden, als hätte es die schwermütige, heimwehkranke junge Ukrainerin nie gegeben, die ich für meine Mutter hielt und die eines Tages fortgegangen und nicht wiedergekommen war." "Ich liege da und warte auf den Moment, in dem meine Sehnsucht nach dem Meer die Angst übersteigen wird, ich warte selbst im Schlaf, in dem ein Licht in meinem Kopf brennt, ein kleines Nachtlicht am Rand des Schlafs, vielleicht eine Notbeleuchtung oder ein Wecklicht, damit ich den Augenblick nicht verpasse, in dem ich mich auf den Weg machen muss, den Weg zum Meer, das ich zum letzten Mal vor so langer Zeit in Les Sables-d'Olonne gesehen habe." In diesem autofiktionalen Buch mit fünf Erzählungen beschreibt Natascha Wodin verschiedene Lebensabschnitte an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten. Jede einzelne Lebensphase hat sie geprägt und geformt zu der Frau, die auf der Suche nach sich selbst ist, weil sie sich in ihrem eigenen Leben verloren hat. Sie erzählt von den Schattenseiten ihres Lebens, von Selbstzweifeln und dem Wunsch einfach nur dazu zugehören. Ein sprachgewaltiges, schonungslos ehrliches Buch in einer bildhaften Sprache, die mich sofort gefangen genommen hat. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung ⭐
Bewegend, melancholisch, nachdenklich machend
Fremdsein im eigenen Leben, ein Unikat!
**** Worum geht es? **** Eine Reise durch die Zeit, eine Reise durch das innere Fremdsein und eine Reise entlang außerordentlicher Orte und außerordentlicher Bekanntschaften. Eine Erzählerin, ein Leben, ein Ende: von Mariupol, über die Liebe zur Musik, dem Hunger in Sri Lanka, der Inneren Leere und Verdorbenheit bis zur Regnitz in Franken begleitet der Leser die Entwicklung dieses Fremdseins in einem selbst und die daraus resultierende Verzweiflung. **** Mein Eindruck **** Sachlich und verzweifelnd berichtet die Autorin in 5 Kurzgeschichten von den Schattenseiten des Lebens und hat mich mit der Erzählerin auf ganz eigene Weise mitfühlen lassen. Trotz Dramatik empfand ich kein Mitleid, sondern echtes Interesse an den Sichtweisen und Gefühlen, die mir selbst so fremd, doch auch teils so nah sind. Das sich innere Fremdsein bekommt hier eine Vielzahl an Schichten und eine besondere Stimme, dabei rede ich nicht von der Hörbuchsprecherin, die ebenfalls vom Stil und Klang sehr gut zum Inhalt passte. Unterschiedlich intensiv erlebte ich die 5 Geschichten, langweilig wurde es nie, auch wenn hier kein Spannungsbogen oder ähnliches aufgebaut wird. Das Erzählen des Erlebten, sowie die inneren Gefühle der Erzählerin, sowie ihr Handeln darauf stehen im Zentrum und bedürfen keiner Dramaturgie. Der Schreibstil und der Aufbau der einzelnen Geschichten ist in sich stringent und anspruchsvoll, der Situation angemessen, formuliert. Hier kann man viel über sein Inneres und die Zwischenmenschlichkeit lernen, die Erzählerin setzt hier ganz eigene Normen. **** Empfehlung? **** Eine Erzählung ganz besonderer Art, die aufgrund des Stils eher für die anspruchsvolle Leserschaft, Menschen mit ähnlichen Empfindungen oder Interessierten geeignet ist.