Das Charleston Girl

Ein Buch, in dem so unfassbar viel passiert: eine Geisterbegegnung, eine Kette wird gesucht, eine alte Liebe, eine neue Liebe, ein Familiengeheimnis... Und am Schluss ist man zu Tränen gerührt.

Ganz süß, etwas "altbacken"...

Rezension ⭐⭐⭐⭐⭐: Lara ist 27 und alles andere als zufrieden mit ihrem Leben. Sie leidet sehr unter der Trennung von ihrem Ex-Freund, ebenso beruflich sieht es nicht gerade rosig aus. Ausgerechnet jetzt soll Lara bei der Beerdigung ihrer, ihr unbekannten, Großtante Sadie, auf die gesamte Verwandtschaft treffen... Auf der Trauerfeier macht sie eine traurige Entdeckung, kaum jemand ist gekommen und niemand ihrer Verwandten nimmt wirklich Anteil an diesem tragischen Ereignis. Plötzlich traut sie ihren Augen nicht, denn eine junge Frau läuft aufgeregt durch die Kirche und sucht nach einer Kette, doch niemand, außer Lara, scheint sie zu bemerken. Kaum zu glauben, aber wahr, Lara steht dem Geist ihrer Tante Sadie gegenüber, genau genommen dem jüngeren Ich, ihrer Tante, denn Sadie ist etwa in Laras Alter und geradewegs den 1920ern entsprungen. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse, denn die quirlige Sadie weigert sich von Laras Seite zu weichen, bis diese ihre Kette gefunden hat. Was es mit der Kette auf sich hat und ob die beiden das Schmuckstück finden, müsst ihr natürlich selbst lesen… Meine Meinung: Die locker leichte, etwas magische Geschichte mit Zeitreisecharakter, hat mir richtig gut gefallen! Lara und besonders Sadie, mochte ich auf Anhieb. "Charleston Girl" ist sehr süß erzählt und bleibt bis zum Ende spannend, denn lange Zeit wusste ich nicht, wie alles zusammen hängt. Wer auf Geistergeschichten mit ein wenig Magie sowie viel Humor, gepaart mit ein bisschen Liebe, steht, ist hier sehr gut aufgehoben.

Lara Lington hatte schon immer eine übersteigerte Phantasie, doch auf der Beerdigung ihrer Großtante trifft sie deren Geist. Aber nicht wie sie sie in Erinnerung hatte, sondern Sadie in jung. Eine junge Frau, die so ihre eignen Ideen von Liebe und Fashion hat, denn Sadies Jugend war geprägt von den berühmt berüchtigten 1920gern. Als junge Damen sich emanzipierten, tranken, rauchten und sich ungeniert mit jungen Herren vergnügten. Das ungleiche Paar gerät so manches Mal aneinander, aber Sadie besteht darauf zu bleiben, bis sie ihre Halskette wiedergefunden hat und Lara soll ihr dabei helfen. Dabei wird sie mehr als einmal schief angesehen, denn so ein Geist, kann einem das Leben schwer machen. Bisher kannte ich von Frau Kinsella, nur die Shopaholic-Reihe und ich gestehe, ich wäre selbst gern so ein bisschen plemplem wie Becky Bloomwood. Aber Lara Lington steht dem liebenswert chaotischen Charakter von Becky in nichts nach. Auch wenn der heimliche Star dieser Geschichte der Geist ihrer Großtante Sadie ist. Die ist das rebellische Kind ihrer Zeit und die Verwechslungen und Verwicklungen die entstehen wenn Sadie ihren Lebensstil Lara aufdrängt, brachten mich mehr als einmal zum lachen. Sophie Kinsella hat das Talent Charaktere zu erfinden, die ein bisschen verrückt, nie alltagstauglich, aber immer bis über alle Grenzen hinaus liebenswert sind. Es ist Chicklit vom Feinsten und das ist nicht böse gemeint, denn ich bin froh, dass es für mich auch ein Leben nach Shopaholic gibt.

Eines meiner absoluten Lieblingsbücher

Ein zauberhafter Roman über eine junge Frau die gerade mitten in einer Lebenskrise steckt. Laras Geschäftspartnerin hat sie alleine sitzen lassen, ihr Freund hat mit ihr Schluss gemacht, die Eltern machen sich sorgen und ihr Onkel ist ein echter Kotzbrocken. Plötzlich taucht dann der junge Geist ihrer verstorbenen Großtante auf und wirbelt ihr Leben komplett durcheinander. Um ihrer Großtante Sadie zu helfen, muss Lara die alte Halskette von Sadie wiederfinden. Das Buch ist wirklich schön geschrieben, es gibt lustige, spannende und emotionale Textpassagen.

‘Charleston Girl’ war wieder ein gelungenes Buch von, mittlerweile einer meiner Lieblingsautorinnen, Sophie Kinsella. Obwohl es hierbei etwas länger brauchte um mich mit der Geschichte anzufreunden, da sie um einiges übersinnlicher war als ihre vorangegangenen Werke. Nach dem ersten Viertel konnte mich die Situation fesseln und ich las es mit Freude. So abgedreht die Geschichten von Sophie Kinsella auch sein mögen, sie schafft es jedesmal eine authentische und mitreißende Entwicklung auszuklügeln, die mir auch hier sehr gut gefiel. Liebenswerte Charaktere, Witz und eine gesunde Portion Liebe lassen mich in die turbolente Großstadt London entführen und angenehme (Lese-)Stunden verbringen. Fazit: Chick-Lit, die man lieben muss. Erfrischend komisch und doch mit der richtigen Mischung aus Übersinnlichkeit und Realität machen das Buch zu einem erheiternden Lesevergnügen. Darüber hinaus hat das Buch einen nachdenklichen Kern: mal ab und an ein Auge auf ältere Familienangehörige werfen und für deren Vergangenheit ein kleines Interesse zeigen, denn jeder hat seine Geschichte zu tragen, die so einiges zu erzählen hat. Am Ende klappe ich die Kinsella-Bücher immer mit einem Lächeln zu ;)