Crash
von Claudia Lieb
Taschenbuch
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Beschreibung
Seit der Antike wird über Unfälle geschrieben, doch der Unfall, den man heute kennt, ist eine Erfindung der Moderne. Recht, Versicherungswesen, Statistik, Medizin und Literatur – das sind die Bereiche, in denen der moderne Unfall Kontur gewinnt.
Das 20. Jahrhundert stellt das Jahrhundert des Automobilunfalls dar. Kraftfahrzeug und Massenmotorisierung prägen die Moderne, und so erlangt der Unfall weithin Prominenz. Als das große Ungewollte besetzt er die Stellen des Bruchs und der Krise, bis sich das Wissen vom Unfall neu ordnet. Um 1900 legt die szientifische Beschreibung den Unfall auf Begriffe der Kalkulation, der Prognostik, des Traumas fest, um die Unwägbarkeit des Ereignisses zu rationalisieren. Zur Risikominimierung entsteht ein komplexer Vor- und Nachsorgeapparat. Die literarische Beschreibung des Unfalls jedoch setzt gegen die Strategien der Regulation den regellosen Charakter des Ereignisses. Als Symbol des Umsturzes und des Einschnitts wird der Unfall zum Signum der experimentellen Literatursprache der Moderne. Er bildet den Anti-Tropus, der sich einer als rückständig verworfenen Literatur widersetzt. Von Marinetti über Kafka bis zu Musil, von Brecht zu Bernhard und Jelinek: Für die Literatur des 20. Jahrhunderts erhält der Unfall als Modell einer Poetik der Moderne Gewicht.
Haupt-Genre
Lyrik & Dramen
Sub-Genre
Kritiken & Literaturwissenschaft
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
346
Preis
34.80 €
Verlag
Aisthesis
Erscheinungsdatum
04.11.2008
ISBN
9783895287053
Beschreibung
Seit der Antike wird über Unfälle geschrieben, doch der Unfall, den man heute kennt, ist eine Erfindung der Moderne. Recht, Versicherungswesen, Statistik, Medizin und Literatur – das sind die Bereiche, in denen der moderne Unfall Kontur gewinnt.
Das 20. Jahrhundert stellt das Jahrhundert des Automobilunfalls dar. Kraftfahrzeug und Massenmotorisierung prägen die Moderne, und so erlangt der Unfall weithin Prominenz. Als das große Ungewollte besetzt er die Stellen des Bruchs und der Krise, bis sich das Wissen vom Unfall neu ordnet. Um 1900 legt die szientifische Beschreibung den Unfall auf Begriffe der Kalkulation, der Prognostik, des Traumas fest, um die Unwägbarkeit des Ereignisses zu rationalisieren. Zur Risikominimierung entsteht ein komplexer Vor- und Nachsorgeapparat. Die literarische Beschreibung des Unfalls jedoch setzt gegen die Strategien der Regulation den regellosen Charakter des Ereignisses. Als Symbol des Umsturzes und des Einschnitts wird der Unfall zum Signum der experimentellen Literatursprache der Moderne. Er bildet den Anti-Tropus, der sich einer als rückständig verworfenen Literatur widersetzt. Von Marinetti über Kafka bis zu Musil, von Brecht zu Bernhard und Jelinek: Für die Literatur des 20. Jahrhunderts erhält der Unfall als Modell einer Poetik der Moderne Gewicht.
Haupt-Genre
Lyrik & Dramen
Sub-Genre
Kritiken & Literaturwissenschaft
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
346
Preis
34.80 €
Verlag
Aisthesis
Erscheinungsdatum
04.11.2008
ISBN
9783895287053