Als der Sturm kam (Schicksalsmomente der Geschichte 2): Roman | Die Hamburger Sturmflut von 1962 | Historischer Roman
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Emotional und erschreckend.
Inhalt: Februar 1962. Für die Nordseeküste ist ein Sturmtief angekündigt. Obwohl auch für Hamburg eine Warnung herausgegeben wird, sind die Bewohner nicht sonderlich besorgt. Schließlich ist es nicht der erste Sturm, der auf die Stadt trifft. Doch was dann folgt, damit hat wirklich keiner gerechnet..... Leseeindruck: "Als der Sturm kam" erzählt über die Sturmflut, die im Februar 1962 Hamburg heimgesucht hat. Die Schicksale, die in dem Buch erwähnt werden, sind so oder so ähnlich passiert, die Figuren zum Schutz der Opfer und Angehörigen jedoch fiktiv. Lediglich einige Politiker, wie z.B. der damalige Polizeisenator Helmut Schmidt, haben real existiert. Schon auf den ersten Seiten habe ich gemerkt, dass ein Unheil herannaht. Nach kurzer Zeit war ich gefangen in der Geschichte und konnte kaum glauben, wie hilflos der Mensch Naturgewalten ausgeliefert ist. Neben dem ganzen Leid, gibt es aber auch ein paar berührende Szenen. Genau in der richtigen Mischung, ohne die Katastrophe von damals herunterzuspielen. Von einer ganz anderen Seite konnte ich Helmut Schmidt, 1962 Polizeisenator in Hamburg, später Bundeskanzler, kennenlernen. Er war ein Mann der Tat. Ich konnte ihn nur bewundern, wie besonnen er mit dieser Situation umgegangen ist. Der Autorin ist es gelungen, ein authentisches Bild, inklusive Kettenraucherei, von ihm wiederzugeben. Fazit: "Als der Sturm kam" zeichnet ein realistisches Bild der Sturmflut von 1962 in Hamburg. Mit Entsetzen habe ich gelesen, wozu die Natur fähig ist. Gut gefallen hat mir dabei, dass die Autorin auch einige rührende Momente eingebaut hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Spannend arbeitet die Autorin die Geschehnisse der Hamburger Sturmflut 1962 auf. Ein spannender Mix aus realen Ereignissen und Fiktion. Wer Hamburg mag, wird auch dieses Buch mögen
"Ein bewegender Roman, inspiriert von großer Geschichte." Anja Marschall bringt uns in ihrem Buch die katastrophale Sturmflut vom 16. auf den 17. Februar 1962 in Hamburg näher. Sie verknüpft geschickt Fakten und Fiktion. Die fiktiven Personen und ihre traumatischen Schicksale basieren auf realen Geschehnissen. Die Ereignisse und ihre Folgen sind hervorragend recherchiert und anschaulich dargestellt. Es gibt ein erklärendes Vorwort der Autorin, das mich schon demütig gestimmt hat. Im Anhang befinden sich zusätzlich Informationen zu Fakten, Fiktion und Hintergründen; ebenso reale Personen, eine Chronologie der Geschehnisse, Einblicke in ihre umfangreichen Recherchen und Quellen. Der Roman ist nichts für schwache Nerven, wenn man bedenkt, daß er auf wahre Begebenheiten basiert. Er beschreibt uns die schicksalhafte Nacht, als der Sturm Vincinette (die "Unbesiegbare ") auf die norddeutsche Küste traf und alles ins Rollen brachte... Wir erleben das unerträgliche Leid, Not, Angst, Verzweiflung und Hilflosigkeit der Betroffenen, aber auch Hoffnung. Den Mut und die Stärke von Bürgern, Rettern, Helfern und Menschen, die über sich herauswachsen zum Wohle anderer. Den Zusammenhalt Fremder, die das gleiche Schicksal tragen müssen. Die Katastrophe zeigt uns die ganze Bandbreite menschlicher Natur: Feiglinge und Helden, Egoisten und Selbstlose ; Aufopferung und Nächstenliebe. Wozu Menschen fähig sind, aber auch, was sie ertragen können. Groß angelegte Hilfsaktionen, organisiert u.a. vom jungen Senator Helmut Schmidt, der auch mal unkonventionelle Wege ging und für den immer die Evakuierung, Rettung, Versorgung der Menschen an 1. Stelle stand. Jeder, der konnte, half... Bürger, Bauern, Bundeswehr, Feuerwehr, Luftwaffe... aber nicht nur die Hamburger selbst halfen sich, auch national und international zeigte man (ungeachtet der Kriegsjahre) Mitgefühl für die Deutschen. Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, welche Gewalt Sturm und Wasser haben bzw wozu die Natur fähig ist. Auch in jetziger Zeit leider immer wieder aktuell... Ich war zu Tränen gerührt wegen der tragischen Schicksale, aber auch wegen der selbstlosen Handlungen der Menschen und der weltweiten Hilfe. Der Schreibstil war fesselnd, unkompliziert und hochwertig. Alles war so bildgewaltig und authentisch beschrieben, das man es sich (leider) gut vorstellen konnte. Der Hamburger bzw norddeutsche Dialekt wurde gut eingebaut und der damaligen Zeit angepasst. Ich las Worte, die ich schon lange nicht mehr gehört hatte. Fazit: Ein bewegende Roman, der eindrucksvoll einen Teil unserer Geschichte beschreibt und ein Appell an die Menschlichkeit. 5/5⭐
Ohne große Worte... ...Diese Geschichte macht mich demütig und weckt Erinnerungen an 2021. Sehr berührend und aufwühlend.
Toller Mix aus Fiktion und realen Ereignissen.
Als Nordlicht sind Stürme sowie auch ab und an Sturmfluten für mich in den kalten Monaten so etwas wie Alltag. Die Sturmflut 1962 jedoch war auf grausame Art besonders. Anja Marschall holt die Tage der Katastrophe mit ihrem Buch und deren Charakteren in unsere Zeit. Ich mochte das Buch sehr und konnte es kaum weglegen. Es kommen sowohl bekannte Personen wie Helmut Schmidt als auch fiktive Charaktere in diesem Buch vor. Einen Stern Abzug gab es, weil es für mich ein, zwei Erzählstränge zu viel waren. Jedes Kapitel wurde aus der Sicht einer anderen Person geschrieben und ich hatte manchmal Probleme mir die Namen zu merken...
Schonungslos, ehrlich und sehr emotional....hat mir sehr gut gefallen....

Die Nacht, in der das Wasser kam „Das Wasser schiebt sich die Elbe hoch. Zu Hause kriegen sie bestimmt wieder nasse Füße.“ (S. 12) Die Matrosen des Feuerschiffs Elbe 1 merken am Nachmittag des 16.2.1962 als erstes, dass der Sturm Vincintette für Hamburg gefährlich wird. Kurze Zeit später kommt die Sekretärin Marion von ihrer Arbeit im Polizeihaus nach Hause in die Laubenkolonie HH-Wilhelmsburg, wo sie seit dem Krieg mit ihrer bettlägerigen Mutter lebt. Ein Nachbar hört 17 Uhr im Radio die Warnung vor dem Sturm und als gegen 22.30 Uhr ein anderer Nachbar vom THW zum Einsatz gerufen wird, meldet sie sich freiwillig im Polizeihaus – noch nicht wissend, dass sie es für 2,5 Tage nicht mehr verlassen können wird. Mit den ersten Warnungen wird die Bereitschaftspolizei wird in gefährdete Gebiete geschickt, um die Bewohner zu wecken und in Sicherheit zu bringen, nicht bedenkend, dass die Flüchtenden die Straßen verstopfen und Rettungskräfte behindern. Um 22.05 Uhr brechen die ersten Deiche, um 1 Uhr fallen der Strom und die Telefone aus. Der Hubschrauberpilot Georg Hagemann und seine Kameraden fliegen am nächsten Morgen auf eigene Verantwortung los, nachdem sie stundenlang in Alarmbereitschaft waren, aber wegen des Sturms keine Starterlaubnis bekommen. Da der neue Polizeisenator Helmut Schmidt nicht in Hamburg ist, leitet Polizeioberrat Martin Leddin die Organisation der ersten Einsätze, bis Schmidt am Morgen übernimmt. Um 3 Uhr erfährt Marion, dass die Kolonie nicht mehr zu retten und ihre Mutter wahrscheinlich ertrunken ist. Dann wird sie Schmidt als Sekretärin zugeteilt und bekommt alle Informationen und beunruhigenden Ausmaße der Sturmflut und ihrer Vernichtungen noch vor der Presse zu hören. „Wir sind nicht für zivile Rettungseinsätze gerüstet …“ (S. 208) Anja Marschalls historischer Roman „Als der Sturm kam“ ist nichts für schwache Nerven und zeichnet erschreckende Bilder der damaligen Ereignisse. Sie berichtet vom unerträglich Leid der Betroffenen, von in der Nacht vom Wasser überraschten Bewohnern, von immer leiser werdenden Hilferufen aus überfluteten Häusern, von Menschen, die auf ihren Dächern oder in Bäumen ertrunken oder erfroren sind, von Rettern, die ihr Leben für andere gaben. Sie erzählt von ganz normalen Menschen, die über sich hinauswuchsen und zu Helden wurden („Helfen hält einen davon ab, verrückt zu werden.“ (S. 311)), von der Nachbarschaftshilfe der Eingeschlossenen und anderen, die nur ihr eigenes Wohl im Sinn hatten. Und von Helmut Schmidts Alleingang, als er die Alliierten und die Marine um Hilfe bittet, die er aus seiner Zeit im Verteidigungsausschuss kennt. Sie hat für ihr Buch einen ungewöhnlichen Stil gewählt, der an ein Sachbuch oder einen Zeitstrahl erinnert, und die Vorgänge in zum Teil sehr kurzen Kapiteln aus der Sichtweise verschiedener Personen an unterschiedlichen Orten im Minuten- bzw. Stundentakt erzählt. Das verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation und die vielfältigen Bemühungen, das Drama in den Griff zu bekommen. Daran musste ich mich beim Lesen erst gewöhnen, allerdings packt einen das Erzählte schnell und dann kann man nicht mehr aufhören. Geschickt bindet sie reale, hervorragend recherchierte Fakten in ihre Handlung ein und erzählt, wie Hamburg damals aussah und die Menschen lebten. Mir war z.B. nicht bewusst, dass auch fast 20 Jahre nach Kriegsende noch so viele Menschen in Kleingärten u.ä. wohnten und die Deiche nur provisorisch repariert worden waren. Ein sehr spannendes und aufwühlendes Buch über die Sturmflut von 1962 und eine faszinierende Studie über das Verhalten von Menschen.
Spannender Roman über die Hamburger Sturmflut
In der Nacht vom 16. Februar 1962 fegt ein Orkan über Norddeutschland, der eine Sturmflucht nach sich zieht. Besonders betroffen war die Stadt Hamburg, deren Deiche brachen, so dass die Wassermassen ganze Stadteile überluteten und die Anwohner im Schlaf überraschten. Viele Menschen mussten auf die Dächer ihrer Häuser oder auf Bäume fliehen und stundenlang in der Eiskälte auf Rettung hoffen. Viele haben es aber auch nicht geschafft und wurden mit der Sturmflut mitgerissen. 315 Menschen mussten ihr Leben lassen. Ihre Leichen wurden später in der Eislaufbahn des Parkes "Planten + Blohmen" aufgebahrt. Aber auch viele Nutztiere und geliebte Haustiere sind bei dieser Katastrophe umgekommen. Anja Marschall orientiert sich in dem Roman "Als der Sturm kam" an historischen Fakten, lässt die Geschichte durch einzelne, fiktive Schicksale lebendig werden. Das war sehr spannend zu lesen. Zeitweise war ich komplett weg, kämpfte mit den Protagonisten gegen die Wassermassen, hörte das Heulen des Windes und bangte mit den Figuren um ihre Angehörigen. Der damalige Polizeisenatur Helmut Schmidt handelte schnell und unbürokratisch, indem er sowohl die deutsche Bundeswehr als auch das internationale Militär als Hilfe mobilisierte. Seine etwas spröde, hanseartische Art kommt im Roman gut zur Geltung. Spannend! Mich interessiert die Geschichte Hamburgs generell, aber das Buch ist für jeden interessant, rasant geschrieben und kurzweilig.
Ein großartiges Buch !!!!
Ein sehr gutes Buch, das die Ereignisse damals anschaulich schildert!
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Emotional und erschreckend.
Inhalt: Februar 1962. Für die Nordseeküste ist ein Sturmtief angekündigt. Obwohl auch für Hamburg eine Warnung herausgegeben wird, sind die Bewohner nicht sonderlich besorgt. Schließlich ist es nicht der erste Sturm, der auf die Stadt trifft. Doch was dann folgt, damit hat wirklich keiner gerechnet..... Leseeindruck: "Als der Sturm kam" erzählt über die Sturmflut, die im Februar 1962 Hamburg heimgesucht hat. Die Schicksale, die in dem Buch erwähnt werden, sind so oder so ähnlich passiert, die Figuren zum Schutz der Opfer und Angehörigen jedoch fiktiv. Lediglich einige Politiker, wie z.B. der damalige Polizeisenator Helmut Schmidt, haben real existiert. Schon auf den ersten Seiten habe ich gemerkt, dass ein Unheil herannaht. Nach kurzer Zeit war ich gefangen in der Geschichte und konnte kaum glauben, wie hilflos der Mensch Naturgewalten ausgeliefert ist. Neben dem ganzen Leid, gibt es aber auch ein paar berührende Szenen. Genau in der richtigen Mischung, ohne die Katastrophe von damals herunterzuspielen. Von einer ganz anderen Seite konnte ich Helmut Schmidt, 1962 Polizeisenator in Hamburg, später Bundeskanzler, kennenlernen. Er war ein Mann der Tat. Ich konnte ihn nur bewundern, wie besonnen er mit dieser Situation umgegangen ist. Der Autorin ist es gelungen, ein authentisches Bild, inklusive Kettenraucherei, von ihm wiederzugeben. Fazit: "Als der Sturm kam" zeichnet ein realistisches Bild der Sturmflut von 1962 in Hamburg. Mit Entsetzen habe ich gelesen, wozu die Natur fähig ist. Gut gefallen hat mir dabei, dass die Autorin auch einige rührende Momente eingebaut hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Spannend arbeitet die Autorin die Geschehnisse der Hamburger Sturmflut 1962 auf. Ein spannender Mix aus realen Ereignissen und Fiktion. Wer Hamburg mag, wird auch dieses Buch mögen
"Ein bewegender Roman, inspiriert von großer Geschichte." Anja Marschall bringt uns in ihrem Buch die katastrophale Sturmflut vom 16. auf den 17. Februar 1962 in Hamburg näher. Sie verknüpft geschickt Fakten und Fiktion. Die fiktiven Personen und ihre traumatischen Schicksale basieren auf realen Geschehnissen. Die Ereignisse und ihre Folgen sind hervorragend recherchiert und anschaulich dargestellt. Es gibt ein erklärendes Vorwort der Autorin, das mich schon demütig gestimmt hat. Im Anhang befinden sich zusätzlich Informationen zu Fakten, Fiktion und Hintergründen; ebenso reale Personen, eine Chronologie der Geschehnisse, Einblicke in ihre umfangreichen Recherchen und Quellen. Der Roman ist nichts für schwache Nerven, wenn man bedenkt, daß er auf wahre Begebenheiten basiert. Er beschreibt uns die schicksalhafte Nacht, als der Sturm Vincinette (die "Unbesiegbare ") auf die norddeutsche Küste traf und alles ins Rollen brachte... Wir erleben das unerträgliche Leid, Not, Angst, Verzweiflung und Hilflosigkeit der Betroffenen, aber auch Hoffnung. Den Mut und die Stärke von Bürgern, Rettern, Helfern und Menschen, die über sich herauswachsen zum Wohle anderer. Den Zusammenhalt Fremder, die das gleiche Schicksal tragen müssen. Die Katastrophe zeigt uns die ganze Bandbreite menschlicher Natur: Feiglinge und Helden, Egoisten und Selbstlose ; Aufopferung und Nächstenliebe. Wozu Menschen fähig sind, aber auch, was sie ertragen können. Groß angelegte Hilfsaktionen, organisiert u.a. vom jungen Senator Helmut Schmidt, der auch mal unkonventionelle Wege ging und für den immer die Evakuierung, Rettung, Versorgung der Menschen an 1. Stelle stand. Jeder, der konnte, half... Bürger, Bauern, Bundeswehr, Feuerwehr, Luftwaffe... aber nicht nur die Hamburger selbst halfen sich, auch national und international zeigte man (ungeachtet der Kriegsjahre) Mitgefühl für die Deutschen. Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, welche Gewalt Sturm und Wasser haben bzw wozu die Natur fähig ist. Auch in jetziger Zeit leider immer wieder aktuell... Ich war zu Tränen gerührt wegen der tragischen Schicksale, aber auch wegen der selbstlosen Handlungen der Menschen und der weltweiten Hilfe. Der Schreibstil war fesselnd, unkompliziert und hochwertig. Alles war so bildgewaltig und authentisch beschrieben, das man es sich (leider) gut vorstellen konnte. Der Hamburger bzw norddeutsche Dialekt wurde gut eingebaut und der damaligen Zeit angepasst. Ich las Worte, die ich schon lange nicht mehr gehört hatte. Fazit: Ein bewegende Roman, der eindrucksvoll einen Teil unserer Geschichte beschreibt und ein Appell an die Menschlichkeit. 5/5⭐
Ohne große Worte... ...Diese Geschichte macht mich demütig und weckt Erinnerungen an 2021. Sehr berührend und aufwühlend.
Toller Mix aus Fiktion und realen Ereignissen.
Als Nordlicht sind Stürme sowie auch ab und an Sturmfluten für mich in den kalten Monaten so etwas wie Alltag. Die Sturmflut 1962 jedoch war auf grausame Art besonders. Anja Marschall holt die Tage der Katastrophe mit ihrem Buch und deren Charakteren in unsere Zeit. Ich mochte das Buch sehr und konnte es kaum weglegen. Es kommen sowohl bekannte Personen wie Helmut Schmidt als auch fiktive Charaktere in diesem Buch vor. Einen Stern Abzug gab es, weil es für mich ein, zwei Erzählstränge zu viel waren. Jedes Kapitel wurde aus der Sicht einer anderen Person geschrieben und ich hatte manchmal Probleme mir die Namen zu merken...
Schonungslos, ehrlich und sehr emotional....hat mir sehr gut gefallen....

Die Nacht, in der das Wasser kam „Das Wasser schiebt sich die Elbe hoch. Zu Hause kriegen sie bestimmt wieder nasse Füße.“ (S. 12) Die Matrosen des Feuerschiffs Elbe 1 merken am Nachmittag des 16.2.1962 als erstes, dass der Sturm Vincintette für Hamburg gefährlich wird. Kurze Zeit später kommt die Sekretärin Marion von ihrer Arbeit im Polizeihaus nach Hause in die Laubenkolonie HH-Wilhelmsburg, wo sie seit dem Krieg mit ihrer bettlägerigen Mutter lebt. Ein Nachbar hört 17 Uhr im Radio die Warnung vor dem Sturm und als gegen 22.30 Uhr ein anderer Nachbar vom THW zum Einsatz gerufen wird, meldet sie sich freiwillig im Polizeihaus – noch nicht wissend, dass sie es für 2,5 Tage nicht mehr verlassen können wird. Mit den ersten Warnungen wird die Bereitschaftspolizei wird in gefährdete Gebiete geschickt, um die Bewohner zu wecken und in Sicherheit zu bringen, nicht bedenkend, dass die Flüchtenden die Straßen verstopfen und Rettungskräfte behindern. Um 22.05 Uhr brechen die ersten Deiche, um 1 Uhr fallen der Strom und die Telefone aus. Der Hubschrauberpilot Georg Hagemann und seine Kameraden fliegen am nächsten Morgen auf eigene Verantwortung los, nachdem sie stundenlang in Alarmbereitschaft waren, aber wegen des Sturms keine Starterlaubnis bekommen. Da der neue Polizeisenator Helmut Schmidt nicht in Hamburg ist, leitet Polizeioberrat Martin Leddin die Organisation der ersten Einsätze, bis Schmidt am Morgen übernimmt. Um 3 Uhr erfährt Marion, dass die Kolonie nicht mehr zu retten und ihre Mutter wahrscheinlich ertrunken ist. Dann wird sie Schmidt als Sekretärin zugeteilt und bekommt alle Informationen und beunruhigenden Ausmaße der Sturmflut und ihrer Vernichtungen noch vor der Presse zu hören. „Wir sind nicht für zivile Rettungseinsätze gerüstet …“ (S. 208) Anja Marschalls historischer Roman „Als der Sturm kam“ ist nichts für schwache Nerven und zeichnet erschreckende Bilder der damaligen Ereignisse. Sie berichtet vom unerträglich Leid der Betroffenen, von in der Nacht vom Wasser überraschten Bewohnern, von immer leiser werdenden Hilferufen aus überfluteten Häusern, von Menschen, die auf ihren Dächern oder in Bäumen ertrunken oder erfroren sind, von Rettern, die ihr Leben für andere gaben. Sie erzählt von ganz normalen Menschen, die über sich hinauswuchsen und zu Helden wurden („Helfen hält einen davon ab, verrückt zu werden.“ (S. 311)), von der Nachbarschaftshilfe der Eingeschlossenen und anderen, die nur ihr eigenes Wohl im Sinn hatten. Und von Helmut Schmidts Alleingang, als er die Alliierten und die Marine um Hilfe bittet, die er aus seiner Zeit im Verteidigungsausschuss kennt. Sie hat für ihr Buch einen ungewöhnlichen Stil gewählt, der an ein Sachbuch oder einen Zeitstrahl erinnert, und die Vorgänge in zum Teil sehr kurzen Kapiteln aus der Sichtweise verschiedener Personen an unterschiedlichen Orten im Minuten- bzw. Stundentakt erzählt. Das verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation und die vielfältigen Bemühungen, das Drama in den Griff zu bekommen. Daran musste ich mich beim Lesen erst gewöhnen, allerdings packt einen das Erzählte schnell und dann kann man nicht mehr aufhören. Geschickt bindet sie reale, hervorragend recherchierte Fakten in ihre Handlung ein und erzählt, wie Hamburg damals aussah und die Menschen lebten. Mir war z.B. nicht bewusst, dass auch fast 20 Jahre nach Kriegsende noch so viele Menschen in Kleingärten u.ä. wohnten und die Deiche nur provisorisch repariert worden waren. Ein sehr spannendes und aufwühlendes Buch über die Sturmflut von 1962 und eine faszinierende Studie über das Verhalten von Menschen.
Spannender Roman über die Hamburger Sturmflut
In der Nacht vom 16. Februar 1962 fegt ein Orkan über Norddeutschland, der eine Sturmflucht nach sich zieht. Besonders betroffen war die Stadt Hamburg, deren Deiche brachen, so dass die Wassermassen ganze Stadteile überluteten und die Anwohner im Schlaf überraschten. Viele Menschen mussten auf die Dächer ihrer Häuser oder auf Bäume fliehen und stundenlang in der Eiskälte auf Rettung hoffen. Viele haben es aber auch nicht geschafft und wurden mit der Sturmflut mitgerissen. 315 Menschen mussten ihr Leben lassen. Ihre Leichen wurden später in der Eislaufbahn des Parkes "Planten + Blohmen" aufgebahrt. Aber auch viele Nutztiere und geliebte Haustiere sind bei dieser Katastrophe umgekommen. Anja Marschall orientiert sich in dem Roman "Als der Sturm kam" an historischen Fakten, lässt die Geschichte durch einzelne, fiktive Schicksale lebendig werden. Das war sehr spannend zu lesen. Zeitweise war ich komplett weg, kämpfte mit den Protagonisten gegen die Wassermassen, hörte das Heulen des Windes und bangte mit den Figuren um ihre Angehörigen. Der damalige Polizeisenatur Helmut Schmidt handelte schnell und unbürokratisch, indem er sowohl die deutsche Bundeswehr als auch das internationale Militär als Hilfe mobilisierte. Seine etwas spröde, hanseartische Art kommt im Roman gut zur Geltung. Spannend! Mich interessiert die Geschichte Hamburgs generell, aber das Buch ist für jeden interessant, rasant geschrieben und kurzweilig.