Adultismus

Adultismus

Taschenbuch
3.02

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Rassismus und Sexismus sind als Herrschaftsverhältnisse und Formen der Diskriminierung ebenso allgegenwärtig wie (formal) geächtet. Wie aber verhält es sich mit der kaum thematisierten Macht, der junge Menschen unterworfen sind? Kinder und Jugendliche erleben Adultismus auf vielfältige Weise: als Geringschätzung, Missachtung, Entwürdigung, Entwertung, Unterstellung, Stigmatisierung, Vereinnahmung, Überwältigung, Fremdbestimmung, Unterwerfung, Benachteiligung oder Bestrafung. Bei manchen führt Adultismus zu Unsicherheit und Selbstentwertung, bei anderen zu Frustration und Widerstand. Wiederum andere resignieren, verstummen oder geben den erlebten Schmerz an Schwächere weiter. Adultismus versteckt sich häufig sogar hinter Handlungen und Maßnahmen, die vorgeben, dem Schutz junger Menschen zu dienen. Er ist in fast allen Gesellschaften so alltäglich, dass er selten als Problem wahrgenommen wird. Auch in den Wissenschaften ist er bisher kaum untersucht worden. Die Autoren blicken auf Adultismus als Diskriminierungsachse, aber auch als strukturelles Machtverhältnis, das sich etwa in Institutionen, Raumgestaltung oder Politik eingebrannt hat. Sie zeigen mit vielen Beispielen, in welchen Formen er auftritt und das Zusammenleben zwischen jungen und älteren Menschen beeinflusst. Sie erklären, wie er zustande kommt und sich immer wieder erneuert. Sie zeigen aber auch Wege auf, wie ihm der Boden entzogen werden kann, durch Erwachsene ebenso wie durch Kinder und Jugendliche selbst, im Privaten und Beruflichen wie im Politischen. Die Autoren verstehen ihr Buch als eine Anregung zum Handeln, für eine Gesellschaft, in der nicht länger Mächtige über Ohnmächtige herrschen, in der junge Menschen und zukünftige Generationen zu ihrem Recht kommen.
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
440
Preis
19.60 €

Autorenbeschreibung

Manfred Liebel hat sich, seit er vor mehr als 50 Jahren das Buch »Schülerselbstbefreiung« veröffentlichte, mit dem ungleichen Machtverhältnis zwischen erwachsenen und jungen Menschen auseinandergesetzt. Als langjähriger Professor für Soziologie an der TU Berlin widmete er sich vornehmlich der Kindheits- und Jugendforschung. Angeregt durch seine Erfahrungen in der »Educación Popular« mit Kindern und Jugendlichen in Lateinamerika gab er den Anstoß zur Gründung des Masterstudiengangs »Childhood Studies and Children’s Rights« und war bis in die jüngste Zeit dessen Leiter, zunächst an der FU Berlin, dann an der FH Potsdam. Er hat den Verein ProNATs – zur Unterstützung arbeitender Kinder mitgegründet und ist stellvertretender Vorsitzender des Beirats der National Coalition zur Umsetzung der UN-Kinderrechte in Deutschland.

Beiträge

1
Alle
3

Ein spannendes Thema! Die eher wissenschaftliche Sprache macht das Lesen zur Herausforderung. Der Inhalt macht nachdenklich und sensibilisiert für das Machtgefälle zwischen den Generationen. Thematisch/wissenschaftlich top. Stilistisch eher kompliziert.

Beitrag erstellen

Mehr von Manfred Liebel

Alle
Was ist Adultismus?
Kritische Kinderrechtsforschung
Adultismus
Kindheit und Arbeit
Unerhört. Kinder und Macht
Postkoloniale Kindheiten
Kinderinteressen
Kinder und Gerechtigkeit
Kinderrechte - aus Kindersicht
Wozu Kinderrechte
LOTTO wirklich alles nur Zufall?
Ruhestand und Rente. Was dann?

Mehr aus dieser Reihe

Alle
Europas Grenzen: Flucht, Asyl und Migration
Crash Kurs Krise
Das Klassen-Buch
Adultismus