A Hero Born: Legends of the Condor Heroes Vol. 1
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Mein erster Abbruch. Aber: Der Abbruch kam nicht, weil ich das Buch total schlecht fand, sondern weil es inhaltlich überhaupt nicht zu mir passte. Aber fangen wir an. Gleich zu Beginn haben wir ein Übersetzungsthema: Der englische Titel bezieht sich auf den Kondor, der jedoch in keiner seiner Formen in China heimisch ist. Ich habe versucht, mehr Details zu recherchieren, doch seht mir bitte nach, wenn ich nicht alles sauber zusammengefasst habe. Die Geschichte an sich spielt in China, genauer gesagt in der Zeit des 12./13. Jahrhunderts, in der sich verschiedene Stämme bekriegten und Genghis Khan an die Macht kam. Wir haben also viele historische Bezüge. Die beiden Schwurbrüder Yang Tiexin und Guo Xiaotian vereinbaren, dass ihre Kinder entweder heiraten oder aber Schwurbrüder werden sollten (die Option auf zwei Mädchen bestand nicht). Um dieses Versprechen geht es in dem gesamten ersten Buch und wir begleiten den Sohn Guo Xiaotians auf seinem Weg. Die erste Herausforderung war die Vielzahl an Personen und deren Namen. Es gab ein ziemlich umfangreiches Personenverzeichnis, aber teilweise änderten die Personen ihre Namen in der Handlung, hatten einen Originalnamen und einen Zusatznamen („Schneller Vogel“) und tauchten zudem mitunter direkt hintereinander auf. Kurz, obwohl ich wirklich versucht habe, den Überblick zu behalten, fiel es mir schwer und ich verlor dennoch den Überblick. Dies war nicht immer schlimm, doch teilweise störend. Der Aufbau der Handlung war für mich beschwerlich. Mich erinnerte das Buch an einen Film mit vielen kurzen, actionreichen Szenen. Zwar gab es einen großen Gesamthandlungsbogen über mehrere Jahrzehnte, jedoch wurde lange Phasen „gerafft“ und dann einzelne Szenen betrachtet. Ein bisschen wie in einem Theater, das Bild trifft es vielleicht noch besser. Auf diese Weise hatte ich nur eine sehr wackelige Verbindung zu den Protagonisten, da der Blick sehr auf die kämpferische und damit verbunden auch innere Entwicklung gerichtet war, jedoch auf eine spezielle Art und Weise. Und hier kommen wir zu dem nächsten Punkt, der für mich am meisten wog, der Fokus auf den Kampf. Der Kampf und die innere und äußere Entwicklung des Protagonisten zu einem erfahrenen Kämpfer sind zentrale Elemente der Geschichte. Spannend ist, dass mehrmals betont wird, dass Guo, einer der besagten Söhne, geistig nicht der Schnellste sei, jedoch einen starken Willen, einen guten Charakter und eine hohe Ausdauer habe. Und dies fand ich wieder wundervoll. Warum? Könnt ihr euch an einen epischen Roman erinnern, in dem der Held explizit als Einfaltspinsel dargestellt wird (und dies auch bleibt!) und dennoch eine so faszinierende Entwicklung durchmacht? In den Romanen, die ich gelesen habe, bedeutet die Kombination aus körperlich stark und einfältig häufig bereits das Ticket zum Bösewicht oder zum dummen Gegner des Helden. Doch zurück zum Kampf. Fast jedes Kapitel ist so aufgebaut, dass es zu einem Konflikt kommt, der mithilfe eines Kampfes gelöst wird. In der Regel waren die Kämpfe relativ kurz, es gab jedoch auch ein Kapitel von über 30 Seiten, das sich fast ausschließlich mit den Details eines Kampfes befasste. Dabei wurden die verschiedenen Kampftechniken des Kung Fu besonders betrachtet, die verschiedenen Meister genannt und der Weg des Erlernens. Und hier bin ich halt einfach ein Banause: Ich kenne mich nicht aus, habe ein bisschen Interesse, jedoch ein nicht so großes Interesse, dass ich 600 Seiten intensiven Kampf lesen möchte. Weiterhin interessant fand ich den Umgang mit Ehre, Gesichtswahren, aber auch dem Fairnessbegriff. Drei Werte, die mit das Fundament des Kampfes bildeten. Durch einen Kampf und das Anerkennen einer Niederlage konnte ein Konflikt gelöst werden. Es war partiell jedoch sehr extrem. Ich glaube, hätte es weniger Kämpfe gegeben, hätte ich das Buch geschafft. Aber ohne die Kämpfe wäre es nicht dieses Buch. Daher: Es ist kein schlechtes Buch, jedoch passt es nicht zu mir. Und bitte hört auf, das Buch mit Tolkien oder anderen europäischen Autoren zu vergleichen. Warum? Weil es dem Buch nicht gerecht wird und für mich fast ein wenig anmaßend ist. Der Autor ist kein „zweiter Tolkien“, warum sollte er auch. Dieses Buch ist ein Klassiker, aber nicht, weil Elben und Orks miteinander kämpfen, sondern weil es ein Werk der chinesischen Kultur ist mit seinen Werten und Besonderheiten.
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Mein erster Abbruch. Aber: Der Abbruch kam nicht, weil ich das Buch total schlecht fand, sondern weil es inhaltlich überhaupt nicht zu mir passte. Aber fangen wir an. Gleich zu Beginn haben wir ein Übersetzungsthema: Der englische Titel bezieht sich auf den Kondor, der jedoch in keiner seiner Formen in China heimisch ist. Ich habe versucht, mehr Details zu recherchieren, doch seht mir bitte nach, wenn ich nicht alles sauber zusammengefasst habe. Die Geschichte an sich spielt in China, genauer gesagt in der Zeit des 12./13. Jahrhunderts, in der sich verschiedene Stämme bekriegten und Genghis Khan an die Macht kam. Wir haben also viele historische Bezüge. Die beiden Schwurbrüder Yang Tiexin und Guo Xiaotian vereinbaren, dass ihre Kinder entweder heiraten oder aber Schwurbrüder werden sollten (die Option auf zwei Mädchen bestand nicht). Um dieses Versprechen geht es in dem gesamten ersten Buch und wir begleiten den Sohn Guo Xiaotians auf seinem Weg. Die erste Herausforderung war die Vielzahl an Personen und deren Namen. Es gab ein ziemlich umfangreiches Personenverzeichnis, aber teilweise änderten die Personen ihre Namen in der Handlung, hatten einen Originalnamen und einen Zusatznamen („Schneller Vogel“) und tauchten zudem mitunter direkt hintereinander auf. Kurz, obwohl ich wirklich versucht habe, den Überblick zu behalten, fiel es mir schwer und ich verlor dennoch den Überblick. Dies war nicht immer schlimm, doch teilweise störend. Der Aufbau der Handlung war für mich beschwerlich. Mich erinnerte das Buch an einen Film mit vielen kurzen, actionreichen Szenen. Zwar gab es einen großen Gesamthandlungsbogen über mehrere Jahrzehnte, jedoch wurde lange Phasen „gerafft“ und dann einzelne Szenen betrachtet. Ein bisschen wie in einem Theater, das Bild trifft es vielleicht noch besser. Auf diese Weise hatte ich nur eine sehr wackelige Verbindung zu den Protagonisten, da der Blick sehr auf die kämpferische und damit verbunden auch innere Entwicklung gerichtet war, jedoch auf eine spezielle Art und Weise. Und hier kommen wir zu dem nächsten Punkt, der für mich am meisten wog, der Fokus auf den Kampf. Der Kampf und die innere und äußere Entwicklung des Protagonisten zu einem erfahrenen Kämpfer sind zentrale Elemente der Geschichte. Spannend ist, dass mehrmals betont wird, dass Guo, einer der besagten Söhne, geistig nicht der Schnellste sei, jedoch einen starken Willen, einen guten Charakter und eine hohe Ausdauer habe. Und dies fand ich wieder wundervoll. Warum? Könnt ihr euch an einen epischen Roman erinnern, in dem der Held explizit als Einfaltspinsel dargestellt wird (und dies auch bleibt!) und dennoch eine so faszinierende Entwicklung durchmacht? In den Romanen, die ich gelesen habe, bedeutet die Kombination aus körperlich stark und einfältig häufig bereits das Ticket zum Bösewicht oder zum dummen Gegner des Helden. Doch zurück zum Kampf. Fast jedes Kapitel ist so aufgebaut, dass es zu einem Konflikt kommt, der mithilfe eines Kampfes gelöst wird. In der Regel waren die Kämpfe relativ kurz, es gab jedoch auch ein Kapitel von über 30 Seiten, das sich fast ausschließlich mit den Details eines Kampfes befasste. Dabei wurden die verschiedenen Kampftechniken des Kung Fu besonders betrachtet, die verschiedenen Meister genannt und der Weg des Erlernens. Und hier bin ich halt einfach ein Banause: Ich kenne mich nicht aus, habe ein bisschen Interesse, jedoch ein nicht so großes Interesse, dass ich 600 Seiten intensiven Kampf lesen möchte. Weiterhin interessant fand ich den Umgang mit Ehre, Gesichtswahren, aber auch dem Fairnessbegriff. Drei Werte, die mit das Fundament des Kampfes bildeten. Durch einen Kampf und das Anerkennen einer Niederlage konnte ein Konflikt gelöst werden. Es war partiell jedoch sehr extrem. Ich glaube, hätte es weniger Kämpfe gegeben, hätte ich das Buch geschafft. Aber ohne die Kämpfe wäre es nicht dieses Buch. Daher: Es ist kein schlechtes Buch, jedoch passt es nicht zu mir. Und bitte hört auf, das Buch mit Tolkien oder anderen europäischen Autoren zu vergleichen. Warum? Weil es dem Buch nicht gerecht wird und für mich fast ein wenig anmaßend ist. Der Autor ist kein „zweiter Tolkien“, warum sollte er auch. Dieses Buch ist ein Klassiker, aber nicht, weil Elben und Orks miteinander kämpfen, sondern weil es ein Werk der chinesischen Kultur ist mit seinen Werten und Besonderheiten.