Losing Myself

Lou sieht in Patrick einen charmanten Mann und heiratet ihn vom Fleck weg. Doch dieser charmante Mann ist er nur an der Oberfläche. Innen drin findet man einen Narzissten, wie er im Buche steht. Deswegen: beachtet bitte die Triggerwarnung im Klappentext. Es gibt viele Frauen und auch Männer, die mit einem narzisstischem Partner zusammenleben/zusammengelebt haben und neben psychischer Gewalt auch körperliche Gewalt erfahren haben. Betroffene von häuslicher Gewalt finden Hilfe bei der Hotline von „Gewalt gegen Frauen“ unter 08000 116 016 und „Gewalt gegen Männer“ 0800 123 99 00. Das Buch ist von Anfang an sehr temporeich. Man hat keine Chance durchzuatmen und die bedrückende Atmosphäre ist allgegenwärtig. Leider fand ich es an einigen Stellen etwas zu schnell, obwohl ich es sehr mag, wenn es dauerhaft so spannend ist. Das Tempo könnte zu Unstimmigkeiten in der Logik führen, wenn man eingehender über eine bestimmte Situation im Buch nachdenkt. Für mich persönlich fällt diese eine Stelle nicht so stark ins Gewicht, einfach weil dieses Buch unheimlich wichtig ist und über ein Tabu Thema aufklärt. Auch der eine oder andere Rechtschreibfehler war dabei, aber das hat den Lesefluss nicht gestört und normalerweise findet man in Tinas Büchern wirklich keine Fehler. Das war mein drittes Buch von ihr und ich denke da kann ich das bestimmt so sagen. Mit Lou konnte ich mich (leider) sehr gut identifizieren. Wir haben beide schlimme Dinge erlebt und ich kann sagen, dass die Autorin das Thema sehr authentisch und realistisch dargestellt hat. Das Buch ist meistens aus der Sicht von Lou geschrieben, ab und an tauchen aber auch mal Hanna und Matt auf. Die Charaktere sind alle sehr lebendig, haben mich beim Lesen aber schon zerstört. Ich lasse das Thema persönlich nicht mehr an mich ran, weil ich weiß, dass ich keine Angst mehr haben muss, aber es war trotzdem gar nicht so leicht zu verarbeiten. Für mich war es ein tolles Buch mit ein paar oberflächlichen Kritikpunkten, die nichts damit zu tun haben, dass der Inhalt dieses Buches authentisch aus dem Leben viel zu vieler Betroffener erzählt.

Ich habe die neuere Version des Buches gelesen unter dem Titel "Losing Myself - A Story between Love and Hope". Ich muss sagen das mir das alte Cover mit dem bunten Vogel auch sehr gut gefällt und nachdem man das Buch gelesen hat versteht man auch die Bedeutung. Das neue Cover mit der Frau und den pastelle Farben finde ich auch sehr schön. Der Schreibstil ist einfach nur grandios, locker leicht und flüssig. Ich habe das Buch durchgesuchtet, konnte und wollte es nicht aus der Hand legen. Wow, was für eine Geschichte. Ich habe mit Lou mit gelitten und geweint, das Buch hat mich so sehr berührt, dass mir einfach die Tränen übers Gesicht gelaufen sind. Eine grausame, schreckliche Geschichte, die mich zum weinen und verzweifeln gebracht hat. Nichts für schwache Nerven! Es kommen grausame, gewalttätige Szenen vor. Zudem ist das Buch voller Hoffnung und Liebe und einem befreienden Neuanfang. Eine wunderschöne, ergreifende und tiefgründige Geschichte. Die Charaktere sind mit Herz geschrieben und sehr gut dargestellt. Die beste Freundin von Louise, Hanna ist ein richtiges Goldstück. Eine wunderbare Freundschaft, so eine Freundin verdient jeder. Lou ist etwas ganz besonderes, ich konnte ihren Gedanken so gut folgen. Auch habe ich jede Emotion mit ihr mitgefühlt. Sie ist eine tapfere, mutige Frau, ich habe sie sehr ins Herz geschlossen. Ganz kurz - ohne zu Spoilern - Matt ist ein traumhafter Charakter, der mir mein Herz gestohlen hat. Das Buch hat mich tief im Herzen berührt, hat mein Herz gebrochen und wieder neu, stärker zusammengesetzt. Danke Tina, für diese atemraubende, nicht in Worte fassende Geschichte.