Zypressensommer
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Beiträge
🔹️ Toskana-Setting und ein düsteres Familiengeheimnis 🔹️
🔸Meine Meinung ️🔸️ Auch mit ihrem neuen Roman "Zypressensommer" hat mich die Autorin Teresa Simon überzeugt und gut unterhalten. Gleich zu Beginn hat mich der Prolog eine Achterbahn der Gefühle erleben lassen. Sehr eindringlich werden Gefühle, Erinnerungen und Sehnsüchte dargestellt, aber auch das Schreckliche wird nicht verschönert, sondern real und knallhart der damaligen Zeit angepasst. Die Autorin schafft es in jedem ihrer Bücher, die ich bisher gelesen habe, mir alle vorkommenden Personen nahe zu bringen. Sie werden gut beschrieben, wie sie denken und fühlen, aber auch wie sie zweifeln und in der Hoffnungslosigkeit versuchen immer noch an das Gute zu glauben. Mit diesem Plot wurde ein Teil der italienischen Geschichte angesprochen, die mir überhaupt nicht so bewusst war. Wie gut, das sie hier Erwähnung und Erinnerung findet, denn so etwas darf nie wieder geschehen, aber auch nicht in Vergessenheit geraten, gerade in der heutigen Zeit. Die Abschnitte der verschiedenen Jahre (1943 & 1998) haben mir gleich gut gefallen, denn zu jeder Zeit haben starke und mutige Frauen gezeigt, was alles möglich ist. Ein hervorragend recherchierter Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Ein berührender Roman mit Tiefgang, starken Figuren und einer Geschichte, die nachhallt – sehr lesenswert!
Ich lese die Bücher von Teresa Simon schon seit vielen Jahren – und auch ihr neues Buch hat mich wieder total überzeugt. Schon der Anfang hat mich direkt in die Geschichte gezogen: Der Prolog und die ersten Szenen machen neugierig und werfen viele Fragen auf, die einen durchs ganze Buch begleiten. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und führt nach Italien, in die Toskana. In der Gegenwart begleiten wir Giulia, und in der Vergangenheit – in den 1940er-Jahren – lernen wir nach und nach die Geschichte von Gianni und Giulia kennen. Diese beiden Erzählstränge sind spannend miteinander verbunden und entfalten sich Stück für Stück. Der Schreibstil ist – wie ich es von der Autorin kenne – leicht zu lesen, sehr klar und trotzdem emotional. Man ist schnell drin und fühlt mit den Figuren mit. Trotz der einfachen Sprache geht die Geschichte in die Tiefe, spricht ernste Themen an und regt zum Nachdenken an, ohne belehrend zu wirken. Ein wichtiger Teil des Buches ist auch der Zweite Weltkrieg – mit all seiner Grausamkeit. Besonders eindrücklich wird der Schrecken der Besatzer und die schwierige Zeit der Resistenza geschildert. Die Autorin zeigt, wie wichtig es ist, dass solche Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten. Was ich an ihren Büchern besonders mag: Ich entdecke beim Lesen immer wieder Neues, lerne etwas dazu – ganz nebenbei, ohne dass es wie Unterricht wirkt. Genau das macht ihre Geschichten für mich so besonders. Dieses Buch hat mich sehr berührt, bewegt und beschäftigt mich auch nach dem Lesen noch. Es ist eine Geschichte, die im Kopf bleibt – gefühlvoll, ehrlich und menschlich. Auch das Nachwort hat mir gut gefallen und rundet das Buch schön ab. Ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle – und das nachwirkt und freue mich schon auf das nächste Buch.

Inhalt: Julia reist nach Italien um dem Vermächtnis ihres Verstorbenen Großvaters auf die Spur zu kommen. Er hat ihr einen Zettel mit einigen Hinweisen hinterlassen, die Julia vor Rätsel stellen. Dort angekommen trifft sie auf Matteo, der ihr Herz höher schlagen lässt und auf düstere Familiengeheimnise. Meinung: Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Wir verfolgen Julia bei ihren Nachforschungen im Jahr 1998 und begleiten u. a. ihren Großvater in jungen Jahren während des zweiten Weltkrieges. Dabei entschlüsseln wir nach und nach erschütternde Familiengeheimnise. Gleich der Anfang hat mich bewegt. Ich habe mitgelitten und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Spannung zieht sich durch das ganze Buch, wobei der Teil im zweiten Weltkrieg, allein schon wegen der Thematik für mich spannender war. Mit Entsetzen und angehaltenem Atem habe ich über die Gräueltaten gelesen, war aber auch beeindruckt von den mutigen Wiederstandskämpfern. Eine Geschichte, die unter die Haut geht und bei der man noch mehr dankbar ist, in unserem Land Frieden zu haben! Die Autorin hat hier eine sorgfältige Recherche gemacht! Julia im Jahr 1998 war einerseits eine selbstbewusste, direkte Frau, was mir gut gefallen hat, aber andererseits in meinen Augen manchmal etwas ruppig. Leider habe ich die Funken zwischen Matteo und ihr nicht ganz so gut gespürt. Was mir sehr gut gefallen hat, war die Schönheit der Toskana und die leckeren italienischen Gerichte, von denen es übrigens einige Rezepte am Ende des Buches gibt. Fazit: 4,5/5 Sternen Ich gebe sehr gerne eine Lese-Empfehlung!
Emotional und Berührende Geschichte
Leseeindruck zu Zypressen Sommer von Teresa Simon Ich sortiere gerade noch Gedanken und Gefühle. Dieses Buch hat ein Gefühlskarusell in mir ausgelöst. Eine Geschichte über eine wahre Begebenheit der Deusch- Italienischen Kriegsgeschichte die ich so noch nicht kannte. So emotional und aufwühlend, ergreifend und mit solch einer Tiefe. Das ganze aber so wunderschön als großes Puzzle verpackt. Aus zwei Zeitebenen erzählt die Geschichte, tragisch und doch romantisch. Der Schreibstil ist packend und bildhaft. Die Figuren sind authentisch und man kann sich total gut in sie hinein fühlen. Julia die Hauptprotagonistin fand ich ausgesprochen sympathisch. Das ganze mit dem i Tüpfelchen eines wundervollem Toskanischem Flair sowohl landschaftlich als auch kulinarisch. Man bekommt ein Gefühl für die Tokanische Mentalität. Sogar ich als bekennende Ostsee Liebhaberin liebäugel damit, mir die Toskana anzusehen. Wie alle Bücher von Teresa Simon wurde erstklassig recherchiert. Auf jeden Fall ein Jahres Highlight für mich das verdiente 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung bekommt. Solche Geschichten wollen einfach gelesen werden und noch wichtiger, nie vergessen werden. Beschreibung: Eine Olivenbauernfamilie, eine Frau zwischen zwei Brüdern und der Kampf um Freiheit: die große deutsch-italienische Familiengeschichte von Bestsellerautorin Teresa Simon. Die Hamburger Goldschmiedin Julia Matthiesen reist zum ersten Mal in das malerische Dorf Lucignano in der Toskana und ist auf Anhieb überwältigt vom Zauber der Landschaft. Ihr kürzlich verstorbener Nonno stammt von hier, seine Familie hat seit jeher Oliven angebaut, doch über seine Vergangenheit hat Gianni immer geschwiegen. Julia begibt sich auf die Spuren ihres Großvaters, unterstützt von dem attraktiven Italiener Matteo. Ihre gemeinsame Suche führt in die 1940er-Jahre, in die Zeit der «Resistenza», als italienische Partisanen sich in den Bergen versteckten und gegen die Faschisten kämpften; sie führt zu zwei Brüdern, den Olivenbauern Vito und Gianni, und zu einer tragischen Liebesgeschichte …
Italienische Familiengeheimnisse „Woher sollen wir wissen, wohin wir gehen, wenn wir nicht wissen, woher wir kommen?“ (S. 260) Die Hamburger Goldschmiedin Julia ist überrascht, als sie nach dem Tod ihres Nonno (Großvater) Gianni Conti ein Blatt mit Hinweisen auf seine Heimat, das kleine Städtchen Lucignano in der Toskana, findet. Sie reist hin, um Nachforschungen über ihn anzustellen und lernt dabei den charismatischen Matteo Conti kennen. Bedeutet der identische Nachname etwa, dass sie verwandt sind? Gefallen würde ihr das nicht, sie hat sich nämlich auf den ersten Blick in ihn verguckt. Schnell wird ihr klar, dass Julia nichts über ihren Nonno wusste. Weder er noch seine Frau oder Tochter, Julias Mutter, haben je über seine Vergangenheit oder Heimat gesprochen. Julia ist davon ausgegangen, dass er erst nach dem Krieg nach Deutschland kam, seine Frau kennenlernte und mit ihr zusammen den Feinkostladen in Ottensen betrieben hat. In Wahrheit gehörte er aber zu den italienischen Soldaten, die von der Wehrmacht als Zwangsarbeiter nach Deutschland gebracht wurden und unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten. In ihrem neuesten Roman „Zypressensommer“ beschäftigt sich Teresa Simon mit diesen Zwangsarbeitern und den italienische Partisanen, die sich in den Bergen versteckten haben, um gegen die Faschisten zu kämpfen. Dabei sind viele Familien zerbrochen oder haben sich aus den Augen verloren, so auch Gianni und sein Bruder Vito. Dieser Teil der Geschichte wird aus Sicht einer jungen Frau erzählt, welche die Partisanen unter dem Decknamen „Gufo nero“ (schwarze Eule) unterstützt hat. Teresa Simon beschreibt die Zustände und Örtlichkeiten während des Krieges in Hamburg und Italien sehr bildlich, ich hatte beim Lesen mehr als einmal Gänsehaut. Gianni sehnt sich nach seiner Heimat, seiner kleinen Schwester und seinem Bruder. Er hofft, dass der Krieg bald vorbei ist und schafft es, ein paar Briefe nach Hause zu schicken, bekommt aber kaum eine Antwort. In Italien gilt er längst als Kollaborateur – wenn er es schon nicht rechtzeitig zu den Partisanen geschafft hat, hätte er sich lieber umbringen sollen, anstatt auch noch für den Feind zu arbeiten. Außerdem war er heimlich verlobt und verzehrt sich natürlich auch nach seiner Angebeteten. Aber da sie es nie offiziell gemacht haben, kann er keinen Kontakt zu ihr aufnehmen. Sie weiß inzwischen kaum noch, wie sie sich gegen ihre aufdringlichen deutschen und italienischen Verehrer wehren soll. „Zypressensommer“ erzählt, wie die Wehmacht mit den Einwohnern der besetzten Gebiete und Zwangsarbeitern umgegangen ist, dass die Besatzer sich genommen haben, was sie wollten, und wie unmenschlich und grausam sie dabei waren. In der Gegenwart deckt Julia diese Vergangenheit auf und kommt dabei ihrer italienischen Verwandtschaft und einem Erbe auf die Spur, welches ihre gerade erst gefundene Familie gleich wieder entzweien könnte. Ich habe nur 2 kleine Kritikpunkte: Die Liebesgeschichte in der Gegenwart war mir etwas zu viel und plötzlich, das hätte der Roman für mich nicht unbedingt gebraucht. Außerdem passte die Sprache nicht immer zum Alter der Protagonisten. Ein wichtiges Buch #gegendasvergessen .

Ein wundervoller Roman!
Die Hamburgerin Julia vermisst ihren verstorbenen Opa Gianni, ihren Nonno, ganz schrecklich. Er hat ihr den Auftrag gegeben, nach Italien zu reisen und verschiedene Dinge rauszufinden. Sie ist ihrer Familiengeschichte auf der Spur. Wir begleiten nicht nur Julia im Heute, sondern auch Gianni zu Zeiten des Krieges. Gianni war unsterblich in Giulia verliebt, konnte ihr die Liebe aber nicht gestehen, da er von den Deutschen nach Deutschland geschleppt wurde und in Hamburg zur Zwangsarbeit verdonnert wurde. Wir erleben wie schlecht es Gianni geht, wie er ums Überleben kämpft und wie ihn oft nur die Gedanken an sein geliebtes Italien nicht verzweifeln lassen. Giulia kämpft in Italien ums Überleben und versucht sich gegen die Angriffe und Anfeindungen der Deutschen zu schützen. Im Heute lernt Julia in Italien die Familie Conti kennen und ist sich sicher mit ihnen verwandt zu sein. Doch weder Gianni noch sein Bruder haben der jeweiligen Familie vom anderen Bruder erzählt. Doch Überlebende von damals bzw deren Angehörigen sowie der Notar können dies bestätigen. Schade für Julia, denn in Matteo, dem älteren Conti-Sprössling sieht sie deutlich mehr als einen netten jungen Mann. Sie fühlen sich beide zueinander hingezogen und das obwohl sie verwandt miteinander sind. Während ihres Aufenthalts in Italien kann Julia ganz viel klären und lernt ihren Nonno nochmals auf eine andere Art kennen. Doch viele neuen Erkenntnisse sind nicht immer für alle Beteiligten gut. Ein unfassbar spannender, gefühlvoller und sehr berührender Roman!
Wunderschön, romantisch und kitschig. Macht Lust, in die Toskana zu reisen
Danke an Vorablesen und den Rowohlt Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig. „So viele Zypressen“, sagte Julia. „Auf dem Friedhof stehen noch mehr davon. In Italien sind sie ein Symbol der Trauer, eine Idee aus der Antike, wo sie Tod und Unterwelt repräsentiert haben. Aber für mich haben Zypressen eine ganz andere Botschaft: Wir sind frei. Wir wachsen in den Himmel – so sehe ich diese wunderbaren Bäume.“ Ich finde, dieses Zitat von Matteo fasst die Atmosphäre des Buches sehr gut zusammen. In Zypressensommer geht es um Tod und Trauer, aber auch um Freiheit. Und beides existiert gleichzeitig. Es ist 1998, und wir begleiten die Hamburgerin Julia auf Spurensuche in die Toskana. Im Dorf Lucignano möchte sie Antworten finden auf die verwirrenden Wörter, die ihr Nonno auf seinem Totenbett als Brief hinterlassen hat. Von Seite 1 ist man mittendrin im italienischen Flair. Die ausführlichen Beschreibungen von Landschaft und Essen tragen zur wunderbaren Atmosphäre dieses Buches bei. Und wie schön ist es bitte, dass sich am Ende des Buches mehrere Rezepte befinden, die auch im Buch vorkommen? Da wird auf jeden Fall mal etwas nachgekocht! Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen und drei Perspektiven erzählt. Neben der oben bereits erwähnten Julia kommt auch ihr Großvater Gianni im Jahre 1943 selbst zu Wort, als er im 2. Weltkrieg von deutschen Soldaten gefangen genommen und zu Zwangsarbeit in einer Fischfabrik gezwungen wird. Die letzte Perspektive ist die von Guilia, die Geliebte von Gianni, die 1943 in der Toskana zurückbleibt und anfängt, sich bei der Resistenza einzubringen. Wenn ich ehrlich bin, hat mir die Perspektive von Guilia am Anfang nicht wirklich zugesagt. Ich fand es schwierig, sie einzuordnen und die ganzen dort genannten Personen einzusortieren. Als dann in der Gegenwart die Beziehungen klarer wurden, fiel mir das Lesen deutlich leichter. Aber warum Guilias Kapitel in der „Ich“-Perspektive und die anderen beiden aus der 3. Person geschrieben sind, war mir nicht ganz klar – vom Klappentext her klingt es sehr stark nach der Geschichte von Julia und ihrem Großvater Gianni; Guilia scheint erstmal unwichtig. Ich kann hier nur sagen: dranbleiben lohnt sich, das wird im letzten Viertel der Geschichte aufgelöst! Ich mochte sehr, wie die Autorin tolle Atmosphäre und eine romantische Liebesgeschichte mit den Schrecken der Vergangenheit kombiniert. So hat dieses Buch zwar einige wirklich schreckliche Momente, in denen die Brutalität der Nazis aufgezeigt wird, aber gleichzeitig auch leichte Momente, welche die Stimmung aufhellen. Besonders spannend fand ich auch das Nachwort der Autorin, wo sie auf den „echten“ Kontext in Italien der 1940er Jahre eingeht, und zwar die italienischen Militärinternierten und die Resistenzia in Italien. Über beides wusste ich wenig Bescheid – und sie erklärt auch ausführlich, wieso das so ist. Auch gut fand ich, dass sie einen besonderen Fokus auf die weiblichen Wiederständlerinnen in Italien gelegt hat, die in der Geschichte am stärksten vergessen werden. Die historischen Gegebenheiten werden sehr akkurat verarbeitet, was einfach nur Sinn ergibt, wenn man weiß, dass die Autorin promovierte Historikerin ist. Das Buch war in meinen Augen ein sehr gutes Buch, aber nicht perfekt. An manchen Stellen war mir der Schreibstil etwas zu einfach bzw. steif – die Beschreibungen sind für mich deutlich mehr gelungen als die Dialoge. Ansonsten fand ich es etwas schade, wie stark am Ende das Thema Blutsverwandtschaft als „echte Familie“ betont wurde. Ich will auf gar keinen Fall spoilern, deshalb bleibe ich mal wage. Aber besonders im Krieg ist es vorgekommen, dass Familien getrennt worden sind, und dann z.B. Cousinen als Schwestern aufgezogen wurden, oder leibliche Väter umgekommen sind und die Kinder mit einem Stiefvater aufgewachsen sind. Für mich ist das einfach Familie und ich hätte den das Buch gerne auf einer positiven „found family“ Note hinter mir gelassen. Insgesamt komme ich auf 4 von 5 Sternen und kann euch das Buch empfehlen, wenn ihr auf Liebesgeschichten mit historischem Touch steht. Auch in das Hörbuch habe ich reingehört und habe es für gut empfunden – wenn ihr wissen wollt, wie die italienischen Sätze und Namen ausgesprochen werden, dann seid ihr dort an der richtigen Adresse!
Wo die Oliven wachsen 1998: Julia kommt dem letzten Wunsch ihres Nonnos Gianni nach und arbeitet eine, von ihm geschriebene, Aufgabenliste ab. Ihr Weg führt sie dabei in die Toskana, in den Heimatort ihres Nonnos - Lucignano. Eine Reise in die Geschichte ihrer Familie beginnt. „Zypressensommer“ von Teresa Simon, auch bekannt unter ihrem Klarnamen Brigitte Riebe hat mit diesem Buch wieder einmal einen sehr interessanten historischen Roman geschaffen. Ich habe diese Geschichte sowohl als ebook gelesen, als auch parallel als Hörbuch gehört. Das Hörbuch wird dabei von Tanja Fornaro gesprochen. Ihre Sprechweise hat mich wirklich beeindruckt. Im Buch wird sehr viel italienisch gesprochen und sie hat es aufgrund ihrer italienischen Kenntnisse super authentisch rübergebracht. Was mich an den italienischen Passagen hin und wieder störte, war die fehlende Übersetzung. Manchmal erklärte sich die Bedeutung, manchmal wurde es nicht aufgelöst. Das Buch verfügt über 30 Kapitel, exklusive Prolog, Epilog, Nachwort und Rezepten. Die Kapitel werden aus drei Perspektiven erzählt, Julias im Jahre 1998 und Giulia und Giannis in der Zeit des 2. Weltkrieges. Giulias Perspektive wird sogar aus der Ich-Perspektive erzählt, wobei dies zum Teil auch ihren Tagebucheinträgen entspricht. Diese oft wechselnden Perspektiven haben mich beim Hörbuch manchmal durcheinander-gebracht, weil der Wechsel doch recht oft geschah. Die Geschichte zwischen Julia und Matteo ist etwas besonderes, was einem im Laufe der Geschichte immer bewusster wird. Am Anfang war ich Matteo gegenüber auch sehr skeptisch, was sich aber recht schnell änderte. Matteos Familie wirkt auch super authentisch, wie man sich eine italienische Familie eben so vorstellt - charakterisiert durch Zusammenhalt und Emotionen. Aber auch die Bindung zwischen Julia und ihren Eltern ist etwas Besonderes und tiefgründiges, was man auch sofort merkt. Einzig ihre Mutter wirkte anfangs auf mich, als würde sie sich nicht für die Vergangenheit ihres Vaters interessieren. Die Perspektive Giannis ist einfach erschreckend. Gleiches gilt für das Nachwort, was ja die ganze Handlung nochmal genauer erklärt. Ich fand das Nachwort auch besonders interessant und habe dabei einiges dazulernen können. Das Ende ist sehr emotional und war zu Anfang nicht annähernd absehbar, sondern beinhaltete einen Überraschungseffekt. Es war mir aber doch ein ganz kleines bisschen zu weich gespült. Alles in allem wieder ein guter historischer Roman, der mit vielen Fakten aufwartet, die man so nicht in der Schule gelernt hat und die den eigenen Horizont damit erweitern. Einzig die vielen Wechsel der Perspektiven und die vielen, nicht übersetzten italienischen Passagen entsprachen nicht ganz meinem Geschmack.
Das Cover macht schon Lust auf das Buch. Es passt hervorragend zur Handlung und zu ganzen Stimmung. Der Schreibstil ist großartig! Die Sprünge zwischen den Zeiten in die vorletzte Generation sind richtig spannend. Ich habe unglaublich viel zur Vergangenheit in diesem Buch gelernt. Italien im zweiten Weltkrieg, italienische Zwangsarbeit in Deutschland und deutsche Besatzung in der Toskana. Auch die Handlung mit Julia auf der Suche nach Antworten zu ihrer Vergangenheit ist spannend und unterhaltsam. Der italienische Flair bringt ein richtiges Urlaubsgefühl und die familiäre Geschichte Spannung. Auch an Romantik fehlt es nicht, aber alles hält sich perfekt die Waage. Ich habe das Buch so gerne gelesen und bin beinahe traurig, dass es nun zu Ende ist. Ein klare Empfehlung!
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🔹️ Toskana-Setting und ein düsteres Familiengeheimnis 🔹️
🔸Meine Meinung ️🔸️ Auch mit ihrem neuen Roman "Zypressensommer" hat mich die Autorin Teresa Simon überzeugt und gut unterhalten. Gleich zu Beginn hat mich der Prolog eine Achterbahn der Gefühle erleben lassen. Sehr eindringlich werden Gefühle, Erinnerungen und Sehnsüchte dargestellt, aber auch das Schreckliche wird nicht verschönert, sondern real und knallhart der damaligen Zeit angepasst. Die Autorin schafft es in jedem ihrer Bücher, die ich bisher gelesen habe, mir alle vorkommenden Personen nahe zu bringen. Sie werden gut beschrieben, wie sie denken und fühlen, aber auch wie sie zweifeln und in der Hoffnungslosigkeit versuchen immer noch an das Gute zu glauben. Mit diesem Plot wurde ein Teil der italienischen Geschichte angesprochen, die mir überhaupt nicht so bewusst war. Wie gut, das sie hier Erwähnung und Erinnerung findet, denn so etwas darf nie wieder geschehen, aber auch nicht in Vergessenheit geraten, gerade in der heutigen Zeit. Die Abschnitte der verschiedenen Jahre (1943 & 1998) haben mir gleich gut gefallen, denn zu jeder Zeit haben starke und mutige Frauen gezeigt, was alles möglich ist. Ein hervorragend recherchierter Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Ein berührender Roman mit Tiefgang, starken Figuren und einer Geschichte, die nachhallt – sehr lesenswert!
Ich lese die Bücher von Teresa Simon schon seit vielen Jahren – und auch ihr neues Buch hat mich wieder total überzeugt. Schon der Anfang hat mich direkt in die Geschichte gezogen: Der Prolog und die ersten Szenen machen neugierig und werfen viele Fragen auf, die einen durchs ganze Buch begleiten. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und führt nach Italien, in die Toskana. In der Gegenwart begleiten wir Giulia, und in der Vergangenheit – in den 1940er-Jahren – lernen wir nach und nach die Geschichte von Gianni und Giulia kennen. Diese beiden Erzählstränge sind spannend miteinander verbunden und entfalten sich Stück für Stück. Der Schreibstil ist – wie ich es von der Autorin kenne – leicht zu lesen, sehr klar und trotzdem emotional. Man ist schnell drin und fühlt mit den Figuren mit. Trotz der einfachen Sprache geht die Geschichte in die Tiefe, spricht ernste Themen an und regt zum Nachdenken an, ohne belehrend zu wirken. Ein wichtiger Teil des Buches ist auch der Zweite Weltkrieg – mit all seiner Grausamkeit. Besonders eindrücklich wird der Schrecken der Besatzer und die schwierige Zeit der Resistenza geschildert. Die Autorin zeigt, wie wichtig es ist, dass solche Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten. Was ich an ihren Büchern besonders mag: Ich entdecke beim Lesen immer wieder Neues, lerne etwas dazu – ganz nebenbei, ohne dass es wie Unterricht wirkt. Genau das macht ihre Geschichten für mich so besonders. Dieses Buch hat mich sehr berührt, bewegt und beschäftigt mich auch nach dem Lesen noch. Es ist eine Geschichte, die im Kopf bleibt – gefühlvoll, ehrlich und menschlich. Auch das Nachwort hat mir gut gefallen und rundet das Buch schön ab. Ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle – und das nachwirkt und freue mich schon auf das nächste Buch.

Inhalt: Julia reist nach Italien um dem Vermächtnis ihres Verstorbenen Großvaters auf die Spur zu kommen. Er hat ihr einen Zettel mit einigen Hinweisen hinterlassen, die Julia vor Rätsel stellen. Dort angekommen trifft sie auf Matteo, der ihr Herz höher schlagen lässt und auf düstere Familiengeheimnise. Meinung: Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Wir verfolgen Julia bei ihren Nachforschungen im Jahr 1998 und begleiten u. a. ihren Großvater in jungen Jahren während des zweiten Weltkrieges. Dabei entschlüsseln wir nach und nach erschütternde Familiengeheimnise. Gleich der Anfang hat mich bewegt. Ich habe mitgelitten und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Spannung zieht sich durch das ganze Buch, wobei der Teil im zweiten Weltkrieg, allein schon wegen der Thematik für mich spannender war. Mit Entsetzen und angehaltenem Atem habe ich über die Gräueltaten gelesen, war aber auch beeindruckt von den mutigen Wiederstandskämpfern. Eine Geschichte, die unter die Haut geht und bei der man noch mehr dankbar ist, in unserem Land Frieden zu haben! Die Autorin hat hier eine sorgfältige Recherche gemacht! Julia im Jahr 1998 war einerseits eine selbstbewusste, direkte Frau, was mir gut gefallen hat, aber andererseits in meinen Augen manchmal etwas ruppig. Leider habe ich die Funken zwischen Matteo und ihr nicht ganz so gut gespürt. Was mir sehr gut gefallen hat, war die Schönheit der Toskana und die leckeren italienischen Gerichte, von denen es übrigens einige Rezepte am Ende des Buches gibt. Fazit: 4,5/5 Sternen Ich gebe sehr gerne eine Lese-Empfehlung!
Emotional und Berührende Geschichte
Leseeindruck zu Zypressen Sommer von Teresa Simon Ich sortiere gerade noch Gedanken und Gefühle. Dieses Buch hat ein Gefühlskarusell in mir ausgelöst. Eine Geschichte über eine wahre Begebenheit der Deusch- Italienischen Kriegsgeschichte die ich so noch nicht kannte. So emotional und aufwühlend, ergreifend und mit solch einer Tiefe. Das ganze aber so wunderschön als großes Puzzle verpackt. Aus zwei Zeitebenen erzählt die Geschichte, tragisch und doch romantisch. Der Schreibstil ist packend und bildhaft. Die Figuren sind authentisch und man kann sich total gut in sie hinein fühlen. Julia die Hauptprotagonistin fand ich ausgesprochen sympathisch. Das ganze mit dem i Tüpfelchen eines wundervollem Toskanischem Flair sowohl landschaftlich als auch kulinarisch. Man bekommt ein Gefühl für die Tokanische Mentalität. Sogar ich als bekennende Ostsee Liebhaberin liebäugel damit, mir die Toskana anzusehen. Wie alle Bücher von Teresa Simon wurde erstklassig recherchiert. Auf jeden Fall ein Jahres Highlight für mich das verdiente 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung bekommt. Solche Geschichten wollen einfach gelesen werden und noch wichtiger, nie vergessen werden. Beschreibung: Eine Olivenbauernfamilie, eine Frau zwischen zwei Brüdern und der Kampf um Freiheit: die große deutsch-italienische Familiengeschichte von Bestsellerautorin Teresa Simon. Die Hamburger Goldschmiedin Julia Matthiesen reist zum ersten Mal in das malerische Dorf Lucignano in der Toskana und ist auf Anhieb überwältigt vom Zauber der Landschaft. Ihr kürzlich verstorbener Nonno stammt von hier, seine Familie hat seit jeher Oliven angebaut, doch über seine Vergangenheit hat Gianni immer geschwiegen. Julia begibt sich auf die Spuren ihres Großvaters, unterstützt von dem attraktiven Italiener Matteo. Ihre gemeinsame Suche führt in die 1940er-Jahre, in die Zeit der «Resistenza», als italienische Partisanen sich in den Bergen versteckten und gegen die Faschisten kämpften; sie führt zu zwei Brüdern, den Olivenbauern Vito und Gianni, und zu einer tragischen Liebesgeschichte …
Italienische Familiengeheimnisse „Woher sollen wir wissen, wohin wir gehen, wenn wir nicht wissen, woher wir kommen?“ (S. 260) Die Hamburger Goldschmiedin Julia ist überrascht, als sie nach dem Tod ihres Nonno (Großvater) Gianni Conti ein Blatt mit Hinweisen auf seine Heimat, das kleine Städtchen Lucignano in der Toskana, findet. Sie reist hin, um Nachforschungen über ihn anzustellen und lernt dabei den charismatischen Matteo Conti kennen. Bedeutet der identische Nachname etwa, dass sie verwandt sind? Gefallen würde ihr das nicht, sie hat sich nämlich auf den ersten Blick in ihn verguckt. Schnell wird ihr klar, dass Julia nichts über ihren Nonno wusste. Weder er noch seine Frau oder Tochter, Julias Mutter, haben je über seine Vergangenheit oder Heimat gesprochen. Julia ist davon ausgegangen, dass er erst nach dem Krieg nach Deutschland kam, seine Frau kennenlernte und mit ihr zusammen den Feinkostladen in Ottensen betrieben hat. In Wahrheit gehörte er aber zu den italienischen Soldaten, die von der Wehrmacht als Zwangsarbeiter nach Deutschland gebracht wurden und unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten. In ihrem neuesten Roman „Zypressensommer“ beschäftigt sich Teresa Simon mit diesen Zwangsarbeitern und den italienische Partisanen, die sich in den Bergen versteckten haben, um gegen die Faschisten zu kämpfen. Dabei sind viele Familien zerbrochen oder haben sich aus den Augen verloren, so auch Gianni und sein Bruder Vito. Dieser Teil der Geschichte wird aus Sicht einer jungen Frau erzählt, welche die Partisanen unter dem Decknamen „Gufo nero“ (schwarze Eule) unterstützt hat. Teresa Simon beschreibt die Zustände und Örtlichkeiten während des Krieges in Hamburg und Italien sehr bildlich, ich hatte beim Lesen mehr als einmal Gänsehaut. Gianni sehnt sich nach seiner Heimat, seiner kleinen Schwester und seinem Bruder. Er hofft, dass der Krieg bald vorbei ist und schafft es, ein paar Briefe nach Hause zu schicken, bekommt aber kaum eine Antwort. In Italien gilt er längst als Kollaborateur – wenn er es schon nicht rechtzeitig zu den Partisanen geschafft hat, hätte er sich lieber umbringen sollen, anstatt auch noch für den Feind zu arbeiten. Außerdem war er heimlich verlobt und verzehrt sich natürlich auch nach seiner Angebeteten. Aber da sie es nie offiziell gemacht haben, kann er keinen Kontakt zu ihr aufnehmen. Sie weiß inzwischen kaum noch, wie sie sich gegen ihre aufdringlichen deutschen und italienischen Verehrer wehren soll. „Zypressensommer“ erzählt, wie die Wehmacht mit den Einwohnern der besetzten Gebiete und Zwangsarbeitern umgegangen ist, dass die Besatzer sich genommen haben, was sie wollten, und wie unmenschlich und grausam sie dabei waren. In der Gegenwart deckt Julia diese Vergangenheit auf und kommt dabei ihrer italienischen Verwandtschaft und einem Erbe auf die Spur, welches ihre gerade erst gefundene Familie gleich wieder entzweien könnte. Ich habe nur 2 kleine Kritikpunkte: Die Liebesgeschichte in der Gegenwart war mir etwas zu viel und plötzlich, das hätte der Roman für mich nicht unbedingt gebraucht. Außerdem passte die Sprache nicht immer zum Alter der Protagonisten. Ein wichtiges Buch #gegendasvergessen .

Ein wundervoller Roman!
Die Hamburgerin Julia vermisst ihren verstorbenen Opa Gianni, ihren Nonno, ganz schrecklich. Er hat ihr den Auftrag gegeben, nach Italien zu reisen und verschiedene Dinge rauszufinden. Sie ist ihrer Familiengeschichte auf der Spur. Wir begleiten nicht nur Julia im Heute, sondern auch Gianni zu Zeiten des Krieges. Gianni war unsterblich in Giulia verliebt, konnte ihr die Liebe aber nicht gestehen, da er von den Deutschen nach Deutschland geschleppt wurde und in Hamburg zur Zwangsarbeit verdonnert wurde. Wir erleben wie schlecht es Gianni geht, wie er ums Überleben kämpft und wie ihn oft nur die Gedanken an sein geliebtes Italien nicht verzweifeln lassen. Giulia kämpft in Italien ums Überleben und versucht sich gegen die Angriffe und Anfeindungen der Deutschen zu schützen. Im Heute lernt Julia in Italien die Familie Conti kennen und ist sich sicher mit ihnen verwandt zu sein. Doch weder Gianni noch sein Bruder haben der jeweiligen Familie vom anderen Bruder erzählt. Doch Überlebende von damals bzw deren Angehörigen sowie der Notar können dies bestätigen. Schade für Julia, denn in Matteo, dem älteren Conti-Sprössling sieht sie deutlich mehr als einen netten jungen Mann. Sie fühlen sich beide zueinander hingezogen und das obwohl sie verwandt miteinander sind. Während ihres Aufenthalts in Italien kann Julia ganz viel klären und lernt ihren Nonno nochmals auf eine andere Art kennen. Doch viele neuen Erkenntnisse sind nicht immer für alle Beteiligten gut. Ein unfassbar spannender, gefühlvoller und sehr berührender Roman!
Wunderschön, romantisch und kitschig. Macht Lust, in die Toskana zu reisen
Danke an Vorablesen und den Rowohlt Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig. „So viele Zypressen“, sagte Julia. „Auf dem Friedhof stehen noch mehr davon. In Italien sind sie ein Symbol der Trauer, eine Idee aus der Antike, wo sie Tod und Unterwelt repräsentiert haben. Aber für mich haben Zypressen eine ganz andere Botschaft: Wir sind frei. Wir wachsen in den Himmel – so sehe ich diese wunderbaren Bäume.“ Ich finde, dieses Zitat von Matteo fasst die Atmosphäre des Buches sehr gut zusammen. In Zypressensommer geht es um Tod und Trauer, aber auch um Freiheit. Und beides existiert gleichzeitig. Es ist 1998, und wir begleiten die Hamburgerin Julia auf Spurensuche in die Toskana. Im Dorf Lucignano möchte sie Antworten finden auf die verwirrenden Wörter, die ihr Nonno auf seinem Totenbett als Brief hinterlassen hat. Von Seite 1 ist man mittendrin im italienischen Flair. Die ausführlichen Beschreibungen von Landschaft und Essen tragen zur wunderbaren Atmosphäre dieses Buches bei. Und wie schön ist es bitte, dass sich am Ende des Buches mehrere Rezepte befinden, die auch im Buch vorkommen? Da wird auf jeden Fall mal etwas nachgekocht! Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen und drei Perspektiven erzählt. Neben der oben bereits erwähnten Julia kommt auch ihr Großvater Gianni im Jahre 1943 selbst zu Wort, als er im 2. Weltkrieg von deutschen Soldaten gefangen genommen und zu Zwangsarbeit in einer Fischfabrik gezwungen wird. Die letzte Perspektive ist die von Guilia, die Geliebte von Gianni, die 1943 in der Toskana zurückbleibt und anfängt, sich bei der Resistenza einzubringen. Wenn ich ehrlich bin, hat mir die Perspektive von Guilia am Anfang nicht wirklich zugesagt. Ich fand es schwierig, sie einzuordnen und die ganzen dort genannten Personen einzusortieren. Als dann in der Gegenwart die Beziehungen klarer wurden, fiel mir das Lesen deutlich leichter. Aber warum Guilias Kapitel in der „Ich“-Perspektive und die anderen beiden aus der 3. Person geschrieben sind, war mir nicht ganz klar – vom Klappentext her klingt es sehr stark nach der Geschichte von Julia und ihrem Großvater Gianni; Guilia scheint erstmal unwichtig. Ich kann hier nur sagen: dranbleiben lohnt sich, das wird im letzten Viertel der Geschichte aufgelöst! Ich mochte sehr, wie die Autorin tolle Atmosphäre und eine romantische Liebesgeschichte mit den Schrecken der Vergangenheit kombiniert. So hat dieses Buch zwar einige wirklich schreckliche Momente, in denen die Brutalität der Nazis aufgezeigt wird, aber gleichzeitig auch leichte Momente, welche die Stimmung aufhellen. Besonders spannend fand ich auch das Nachwort der Autorin, wo sie auf den „echten“ Kontext in Italien der 1940er Jahre eingeht, und zwar die italienischen Militärinternierten und die Resistenzia in Italien. Über beides wusste ich wenig Bescheid – und sie erklärt auch ausführlich, wieso das so ist. Auch gut fand ich, dass sie einen besonderen Fokus auf die weiblichen Wiederständlerinnen in Italien gelegt hat, die in der Geschichte am stärksten vergessen werden. Die historischen Gegebenheiten werden sehr akkurat verarbeitet, was einfach nur Sinn ergibt, wenn man weiß, dass die Autorin promovierte Historikerin ist. Das Buch war in meinen Augen ein sehr gutes Buch, aber nicht perfekt. An manchen Stellen war mir der Schreibstil etwas zu einfach bzw. steif – die Beschreibungen sind für mich deutlich mehr gelungen als die Dialoge. Ansonsten fand ich es etwas schade, wie stark am Ende das Thema Blutsverwandtschaft als „echte Familie“ betont wurde. Ich will auf gar keinen Fall spoilern, deshalb bleibe ich mal wage. Aber besonders im Krieg ist es vorgekommen, dass Familien getrennt worden sind, und dann z.B. Cousinen als Schwestern aufgezogen wurden, oder leibliche Väter umgekommen sind und die Kinder mit einem Stiefvater aufgewachsen sind. Für mich ist das einfach Familie und ich hätte den das Buch gerne auf einer positiven „found family“ Note hinter mir gelassen. Insgesamt komme ich auf 4 von 5 Sternen und kann euch das Buch empfehlen, wenn ihr auf Liebesgeschichten mit historischem Touch steht. Auch in das Hörbuch habe ich reingehört und habe es für gut empfunden – wenn ihr wissen wollt, wie die italienischen Sätze und Namen ausgesprochen werden, dann seid ihr dort an der richtigen Adresse!
Wo die Oliven wachsen 1998: Julia kommt dem letzten Wunsch ihres Nonnos Gianni nach und arbeitet eine, von ihm geschriebene, Aufgabenliste ab. Ihr Weg führt sie dabei in die Toskana, in den Heimatort ihres Nonnos - Lucignano. Eine Reise in die Geschichte ihrer Familie beginnt. „Zypressensommer“ von Teresa Simon, auch bekannt unter ihrem Klarnamen Brigitte Riebe hat mit diesem Buch wieder einmal einen sehr interessanten historischen Roman geschaffen. Ich habe diese Geschichte sowohl als ebook gelesen, als auch parallel als Hörbuch gehört. Das Hörbuch wird dabei von Tanja Fornaro gesprochen. Ihre Sprechweise hat mich wirklich beeindruckt. Im Buch wird sehr viel italienisch gesprochen und sie hat es aufgrund ihrer italienischen Kenntnisse super authentisch rübergebracht. Was mich an den italienischen Passagen hin und wieder störte, war die fehlende Übersetzung. Manchmal erklärte sich die Bedeutung, manchmal wurde es nicht aufgelöst. Das Buch verfügt über 30 Kapitel, exklusive Prolog, Epilog, Nachwort und Rezepten. Die Kapitel werden aus drei Perspektiven erzählt, Julias im Jahre 1998 und Giulia und Giannis in der Zeit des 2. Weltkrieges. Giulias Perspektive wird sogar aus der Ich-Perspektive erzählt, wobei dies zum Teil auch ihren Tagebucheinträgen entspricht. Diese oft wechselnden Perspektiven haben mich beim Hörbuch manchmal durcheinander-gebracht, weil der Wechsel doch recht oft geschah. Die Geschichte zwischen Julia und Matteo ist etwas besonderes, was einem im Laufe der Geschichte immer bewusster wird. Am Anfang war ich Matteo gegenüber auch sehr skeptisch, was sich aber recht schnell änderte. Matteos Familie wirkt auch super authentisch, wie man sich eine italienische Familie eben so vorstellt - charakterisiert durch Zusammenhalt und Emotionen. Aber auch die Bindung zwischen Julia und ihren Eltern ist etwas Besonderes und tiefgründiges, was man auch sofort merkt. Einzig ihre Mutter wirkte anfangs auf mich, als würde sie sich nicht für die Vergangenheit ihres Vaters interessieren. Die Perspektive Giannis ist einfach erschreckend. Gleiches gilt für das Nachwort, was ja die ganze Handlung nochmal genauer erklärt. Ich fand das Nachwort auch besonders interessant und habe dabei einiges dazulernen können. Das Ende ist sehr emotional und war zu Anfang nicht annähernd absehbar, sondern beinhaltete einen Überraschungseffekt. Es war mir aber doch ein ganz kleines bisschen zu weich gespült. Alles in allem wieder ein guter historischer Roman, der mit vielen Fakten aufwartet, die man so nicht in der Schule gelernt hat und die den eigenen Horizont damit erweitern. Einzig die vielen Wechsel der Perspektiven und die vielen, nicht übersetzten italienischen Passagen entsprachen nicht ganz meinem Geschmack.
Das Cover macht schon Lust auf das Buch. Es passt hervorragend zur Handlung und zu ganzen Stimmung. Der Schreibstil ist großartig! Die Sprünge zwischen den Zeiten in die vorletzte Generation sind richtig spannend. Ich habe unglaublich viel zur Vergangenheit in diesem Buch gelernt. Italien im zweiten Weltkrieg, italienische Zwangsarbeit in Deutschland und deutsche Besatzung in der Toskana. Auch die Handlung mit Julia auf der Suche nach Antworten zu ihrer Vergangenheit ist spannend und unterhaltsam. Der italienische Flair bringt ein richtiges Urlaubsgefühl und die familiäre Geschichte Spannung. Auch an Romantik fehlt es nicht, aber alles hält sich perfekt die Waage. Ich habe das Buch so gerne gelesen und bin beinahe traurig, dass es nun zu Ende ist. Ein klare Empfehlung!