Zusammen werden wir leuchten
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Lisa Williamson wurde 1980 in Nottingham, England, geboren. Während ihres Schauspielstudiums hielt sie sich mit Bürojobs über Wasser. Und wenn der Chef gerade nicht hinsah, feilte sie an ihren literarischen Werken. Lisa Williamson lebt mit ihrem Freund Matt im Norden Londons.Literaturpreise für ›Zusammen werden wir leuchten‹:- ›Beste 7‹ im März 2016- ›Außergewöhnliches Buch 2016‹ im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Berlin
Beiträge
2.5 Sterne. Es fällt mir schwer, dieses Buch zu bewerten. Ich finde es auf der einen Seite gut, dass im Buch das Thema trans(gender) behandelt wird, aber leider fand ich die Umsetzung nicht ganz gelungen. Es handelt sich um keinen Own Voice Roman, was man der Geschichte und vor allem den Charakteren auch irgendwie anmerkt. Die Autorin weist leider keinen sonderlich geschickten oder authentischen Umgang mit dem Thema auf, was sich auch darin zeigt, dass viele trans Leser:innen viele der Formulierungen oder Beschreibungen im Buch als verletzend und unpassend empfinden. Man muss sich dazu nur mal durch die am meisten gelikten Reviews hier auf Goodreads durchklicken. Und nachdem ich diese Kritiken während des Lesens gelesen habe, konnte ich mich nicht mehr richtig auf die Story einlassen, weil mich vieles geärgert hat. Neben dem teilweise unsensiblen Umgang mit dem Thema trans, fand ich auch den Schreibstil nicht sonderlich überzeugend. Er wirkt sehr einfach und oberflächlich und es gelingt der Autorin irgendwie nicht, den Charakteren Tiefe zu geben. Am unpassendsten und befremdlichsten fand ich an der ganzen Geschichte, dass die Autorin ungefähr in der Mitte des Buches enthüllt, dass Leo auch trans ist - genauso wie Kate - und dies als schockierenden Plot Twist nutzt. Fazit: Bücher zu diesem Thema sind wichtig, aber da gibt es deutlich bessere und neuere (Own Voice) Romane auf dem Markt.
Auf der Suche nach der Definition von Normalität gibt es tolle Geschichten wie diese. Meinung Die erste Situation im Buch ist David Pipers Geburtstag. Man begegnet diesem Charakter und lernt gleich die Familie kennen. Das Seltsame daran ist, dass er sich auf seiner eigenen Feier nicht wohlfühlt. Eher sieht er sich darin bestätigt, unbeliebt zu sein, weil alle anderen geladenen Gäste erst gar nicht erschienen sind. Nach dieser Einführung stellte sich mir die Frage: Wird das eine Geschichte, in der es darum geht, einem pubertierenden Jungen dabei zu begleiten, wie er seinen Frust an der Welt auslässt? Das ließ keinen positiven ersten Eindruck bei mir zurück. Ich wollte trotzdem offen bleiben für alles, was noch kommen sollte. Als plötzlich Leo – ein neuer Charakter – im Fokus stand, war ich verwirrt. Eine kleine Recherche hat ergeben, dass es um zwei Jungen geht. Der entscheidende Hinweis war der Klappentext im englischen Original „The Art of Being Normal“. Der Leser wird also vorab darauf aufmerksam gemacht, dass es zwei Handlungsstränge gibt. Im Deutschen hat man das nicht für nötig gehalten und den Fokus ganz anders gesetzt. Diesen Hinweis hätte ich mir dennoch gewünscht. Dieser Wechsel zieht sich durch das ganze Buch. Einige Kapitel lang liest man aus der Sicht von David und dann von Leo. Es hat eine Weile gedauert, zu begreifen, dass es zwischen den beiden Handlungen Parallelen gibt. Andeutungen waren zwar genügend vorhanden, diese fühlten sich aber eher wie Vermutungen an. Trotz des verwirrenden Starts muss ich dem Buch zugutehalten, wie sich die Charaktere weiterentwickelt haben, im Laufe der Handlung. Jeder bekommt seine eigenen, individuellen Raum. Es gelingt beim Lesen, die beiden – David und Leo – langsam kennenzulernen. Es entpuppt sich als ziemlich interessant, vor allem, weil man gerne immer weiter gelesen hätte, aber erst den anderen Teil lesen musste, bevor es aus der anderen Sicht weiter ging. So bleibt die Handlung spannend, weil man natürlich wissen möchte, wie die beiden Leben miteinander verwoben sind. »Er sieht hoch, und mir verschlägt es fast den Atem, denn, wow, was ich gerade in der Schlange gehört habe, war total falsch. Leos Augen sind überhaupt nicht irre, sondern wunderschön. Sie sind fast hypnotisch, als blicke man in ein Kaleidoskop – meergrün mit goldbraunen Flecken um die Pupille. Sie wirken unglaublich intensiv, als könnten sie dir in die Seele blicken oder so.« Seite 40, Kapitel 7 David ist ein Junge, der viel von Ängsten geplagt ist. Weil er ein Mädchen sein möchte, fühlt er sich nicht wohl und ist sehr angreifbar. Er hat Träume und ist hoffnungslos in Zachary Olsen verliebt. Zachary ist ein Freund von Harry Bearmont, ein typischer Footballspieler auf der Eden Park Schule. Zusammen mit seinen Anhängern suchen sie sich Leute, die sie ärgern können. David ist für sie leichte Beute. „Freakshow“ ist sein Spitzname. Darauf reagiert er nur selten und wenn, dann zur falschen Zeit. David denkt, dass das Leben anderer Leute besser ist als seines, weil er nicht normal sein kann. Zum Glück hat David seine beiden besten Freunde Felix und Essie, die ein Paar sind. Mit ihnen kann er über alles reden. In der Schule sind sie immer zusammen, sie nennen sich „Die Nonkonformisten“ – sie gehören nirgends dazu. Leo gibt sich nach außen hin ganz gelassen. Ihn scheint gar nichts zu beeindrucken. Er ist auf der Schule ein Mysterium, um den sich Geschichten wie Sagen und Legenden ranken. Diese nutzt er zu seinem Vorteil, da sich die Schüler von ihm fernhalten und er die meiste Zeit seine Ruhe hat. Sie haben Angst vor ihm und halten ihn für irre, doch eigentlich ist Leo das genaue Gegenteil von einem gefährlichen Typen. Zu Hause merkt man, dass er ein sehr angespanntes Leben hat, in schlechten sozialen Verhältnissen. Zwischen Armut und täglichem Streit bleibt wenig Zeit für ein vernünftiges Gespräch mit seiner Mutter. Sie ist den ganzen Tag arbeiten oder geht weg, um sich neue Kerle aufzureißen. Leo versucht währenddessen herauszufinden, wie er seinen leiblichen Vater finden kann. Denn er hat nur einen Namen und ein Bild. Reicht das aus? Auffällig ist, dass zwischen den beiden Protagonisten eine soziale Kluft herrscht, welche im Buch nur selten direkt angesprochen wird. Beide denken, dass der andere ein besseres Leben führt – doch äußern sie es nie. Daran ist aber auch sicher die Verschlossenheit von Leo gegenüber anderen Schuld, die solche Gespräche nicht wirklich zulässt. Was sehr schade ist, weil eigentlich ist Leo ein ziemlich guter Charakter, der durchaus hätte mehr sein können. »›Freundschaft ist kein Schimpfwort, Leo.‹ ›Ich soll teilnehmen?‹ (…) ›Woran soll ich denn Teilnehmen?‹ (…) ›Am Leben, Leo. Ich möchte, dass du anfängst, am Leben teilzunehmen.‹« Seite 123, Kapitel 19 Das Buch ist ziemlich jugendlich und leicht geschrieben. Passt daher also perfekt zur Zielgruppe. Statt einer „Coming-out“-Story hätte ich mir eher etwas gewünscht, was in die Richtung Aufklärung geht. Es ist wichtig, alle Facetten eines Lebens zu kennen, aber mindestens ebenso wichtig ist es, aufzuklären, um Missverständnisse vorzubeugen und vor allem die Toleranz zu fördern. In diesem Buch gab es durchaus Stellen, die selbst mir – als offenen und toleranten Menschen – noch zeigen konnten, dass ich längst nicht alles weiß. Aus der Tatsache heraus, dass die Autorin mit Transgender zusammengearbeitet hat, wird mir ein bisschen wenig Wissen vermittelt. Die Geschichte bietet reichlich Abwechslung. Zwischen den einzelnen Leben der Charaktere gibt es noch unvorhergesehene Wendungen, die die Gedankenwelt durcheinanderwirbeln. Der Alltag in der Familie, in der Schule, eigene Wünsche und Bedürfnisse. Es prasselt so viel auf einen herein. Die Transsexualität steht dabei immer wieder im Vordergrund, da sie im Leben der Jungen dominiert. Liebe, Freundschaft und Familie. Was davon ist normal, wenn ich nicht normal bin? Warum kann ich nicht normal sein? Vor allem, als es darum geht, sich zu verlieben und mit dem „Geheimnis“ große Probleme zu verursachen. Um so mehr passiert ist, desto spannender wurde es. Wie geht es weiter? Ich bin zudem sehr froh, dass die Geschichte keine Meinung aufdrückt und jemanden abstempelt. Sie ist so geschrieben, dass sie zum Nachdenken anregt und zeigt verallgemeinert, wie das Leben von Transgender aussehen kann. Für mich ist es an vielen Stellen aus eigener Erfahrung nachvollziehbar. Gerade die Ängste, sich zu öffnen und selbst zu sich zu stehen, trotz einer anderen Sexualität und das Wohlfühlen im eigenen Körper, das sind Dinge, die für einen großen Anteil der Menschen sehr selbstverständlich ist, aber nicht verstanden wird, wenn es nicht so ist. Fazit Lisa Williamsons Werk ist sehr wichtig auf dem deutschen Buchmarkt, da es eines der wenigen bekannteren Bücher ist, in dem es um Transsexualität geht. Davon sollte es viel mehr geben. Nicht nur für die jugendliche Zielgruppe. Es sollte zur Normalität werden, dass Transsexuelle in Geschichten vorkommen, ohne große Erklärungen ablegen zu müssen.
Story: Bereits im Alter von acht Jahren weiß David, dass er ein Mädchen sein will. Seinen Eltern möchte er sein größtes Geheimnis nicht offenbaren – diese rechnen bei einem Coming-Out eher mit der Homosexualität ihres Sohnes, nicht damit, dass er Transgender ist. Lediglich Davids beste Freunde Essie und Felix wissen um Davids geheimen Wunsch. Sie halten zu ihm, auch wenn er in der Schule noch so oft von seinen Mitschülern angegangen und beleidigt wird. Das Blatt wendet sich Stück um Stück als mit Leo ein neuer Schüler auftaucht, der aus einem schlechten Viertel und von einer noch schlechteren Schule stammt. Anstatt dem Mobbing tatenlos zuzusehen, verteidigt er David. Die beiden lernen sich kennen und Leo beginnt David Mathenachhilfe zu geben. Nach und nach werden die beiden Freunde und schon bald wird klar, dass auch Leo ein Geheimnis hat, dass vieles ändern könnte … Eigene Meinung: Der Roman „Zusammen werden wir leuchten“ ist das Debüt der Autorin Lisa Williamson und beschäftigt sich als eines der ersten Jugendbücher mit dem Thema Transgender. Die Autorin gewann mehrere Preise und erhielt weitestgehend positives Feedback. Die deutsche Ausgabe erschien 2015 beim Fischer Verlag. Inhaltlich begleitet der Leser nicht nur David, seine Probleme und seine Sehnsüchte, sondern auch Leo, der es sich zum Motto gemacht hat möglichst unsichtbar zu bleiben und nicht aufzufallen. Seine Vorsätze geraten ins Wanken, als er sich in Alicia verliebt und irgendwann vor dem Problem steht, ihr sein größtes Geheimnis anvertrauen zu müssen, was jedoch für mehr Probleme sorgt, als er es sich je gedacht hat. Hauptsächlich geht es in dem Jugendbuch um Freundschaft und Vertrauen, Mut und Selbstbewusstsein. Sowohl David, als auch Leo müssen für das kämpfen, was sie sind und dabei erwachsen werden. Die Freundschaft, die sich zwischen ihnen entwickelt ist eher ruppig und direkt, teilweise schweißt sie nur ein ähnliches Geheimnis zusammen – beide sind Transgender, beide haben mit ihrer Geschlechtsidentität zu kämpfen und dafür, ein normales Leben zu führen. Leo ist David in vielen Punkten voraus, doch seine schwierige Familiensituation sorgt dafür, dass er gegen etliche Probleme anzukämpfen hat. Ein wenig schade ist, dass David im Laufe der Geschichte immer mehr in den Hintergrund rückt – wer den Klappentext gelesen hat, geht beinah davon aus, dass es in „Zusammen werden wir leuchten“ um David und seine Probleme geht. Stattdessen steht im Grunde eher Leo im Mittelpunkt, dem mehr Platz eingeräumt wird, als es zunächst den Anschein hat. Da es lange dauert, bis sein Geheimnis gelüftet wird, weiß der Leser nicht so recht, wo er ihn einordnen soll – er hilft David zwar, ist an Freundschaft aber nicht interessiert. Auch später entwickelt sich nur eine recht lose Beziehung zwischen den beiden, da Leo jegliche Versuche Davids abblockt. Man kann Leos Beweggründe am Ende zwar nachvollziehen, doch gerade im Mittelteil sammelt er keinerlei Sympathiepunkte. Dennoch ist Lisa Williamson ein solides, wichtiges Jugendbuch geglückt, dem es gelingt die Gefühle von Transgender sehr gefühlvoll und verständlich in Szene zu setzen und die damit einhergehenden Probleme und Ängste gut nachvollziehbar umzusetzen. Die Figuren wachsen einem ans Herz und man kommt nicht umhin, über die Dinge nachzudenken, die im Roman angesprochen wurden. „Zusammen werden wir leuchten“ regt auf jeden Fall zum Nachdenken und Diskutieren an. Die Figuren sind sehr lebendig und authentisch, wenngleich Leo mit der Zeit einen schweren Stand hat. Aufgrund seiner ruppigen, manchmal unsympathischen Natur sammelt er nicht nur Pluspunkte. Allerdings versteht man seinen Charakter im Laufe der Zeit – er hat eine Menge durchgemacht, was ihn geprägt hat. David wiederum ist sehr sympathisch, so dass man ihn schnell ins Herz schließt. Ihm wünscht man, dass all seine Wünsche in Erfüllung gehen und er sich mit der Zeit gegen seine Mitschüler zur Wehr setzen kann. Die übrigen Figuren können ebenfalls überzeugen, bleiben jedoch relativ blass. Essie und Felix mögen zwar Davids beste Freunde sein, doch sie kommen lediglich am Rande vor, Alicia und Leos Klassenkameraden wirken ebenfalls ein wenig schablonenförmig. So lebendig und witzig Leo und David sein, die Nebencharaktere kommen leider ein wenig zu kurz. Wenigstens wurde auf Leos Familie eingegangen, die wesentlich mehr Tiefgang haben, als Davids Freunde, Eltern und Geschwister. Das ist sehr schade, da dadurch David mitunter ein wenig untergeht. Stilistisch bietet „Zusammen werden wir leuchten“ solide, gut geschrieben Jugendbuchlektüre. Lisa Williamson springt zwischen Davids und Leos Perspektive hin und her (was sogar eine Anpassung des jeweiligen Schriftbildes nach sich zieht). Obwohl die Autorin versucht beide Charaktere dieselbe Aufmerksamkeit zu schenken, hat man doch das Gefühl, dass Leo im Zentrum der Geschichte steht. Ansonsten legt Lisa Williamson ein gutes Debüt vor, das durch gute Dialoge, schöne Beschreibungen und einen guten Einblick in die Gefühlswelten von Transgender besticht. Fazit: Lisa Williamsons Debüt „Zusammen werden wir leuchten“ ist ein schönes, thematisch wichtiges Jugendbuch, das durch lebendige Charaktere und einen angenehmen Schreibstil besticht. Hin und wieder wünschte man sich eine andere Gewichtung, was die verschiedenen Handlungsstränge betrifft, ebenso hätte die Autorin bei einigen Punkten mehr in die Tiefe gehen können. Dennoch ist der Roman allein aufgrund seiner Thematik ein Buch, das man lesen sollte und ist trotz einiger Abstriche lesenswert. Reinschauen!
Book #11 of Pride Month This book had a few problems, but it was a really quick read, gripping and emotional.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Lisa Williamson wurde 1980 in Nottingham, England, geboren. Während ihres Schauspielstudiums hielt sie sich mit Bürojobs über Wasser. Und wenn der Chef gerade nicht hinsah, feilte sie an ihren literarischen Werken. Lisa Williamson lebt mit ihrem Freund Matt im Norden Londons.Literaturpreise für ›Zusammen werden wir leuchten‹:- ›Beste 7‹ im März 2016- ›Außergewöhnliches Buch 2016‹ im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Berlin
Beiträge
2.5 Sterne. Es fällt mir schwer, dieses Buch zu bewerten. Ich finde es auf der einen Seite gut, dass im Buch das Thema trans(gender) behandelt wird, aber leider fand ich die Umsetzung nicht ganz gelungen. Es handelt sich um keinen Own Voice Roman, was man der Geschichte und vor allem den Charakteren auch irgendwie anmerkt. Die Autorin weist leider keinen sonderlich geschickten oder authentischen Umgang mit dem Thema auf, was sich auch darin zeigt, dass viele trans Leser:innen viele der Formulierungen oder Beschreibungen im Buch als verletzend und unpassend empfinden. Man muss sich dazu nur mal durch die am meisten gelikten Reviews hier auf Goodreads durchklicken. Und nachdem ich diese Kritiken während des Lesens gelesen habe, konnte ich mich nicht mehr richtig auf die Story einlassen, weil mich vieles geärgert hat. Neben dem teilweise unsensiblen Umgang mit dem Thema trans, fand ich auch den Schreibstil nicht sonderlich überzeugend. Er wirkt sehr einfach und oberflächlich und es gelingt der Autorin irgendwie nicht, den Charakteren Tiefe zu geben. Am unpassendsten und befremdlichsten fand ich an der ganzen Geschichte, dass die Autorin ungefähr in der Mitte des Buches enthüllt, dass Leo auch trans ist - genauso wie Kate - und dies als schockierenden Plot Twist nutzt. Fazit: Bücher zu diesem Thema sind wichtig, aber da gibt es deutlich bessere und neuere (Own Voice) Romane auf dem Markt.
Auf der Suche nach der Definition von Normalität gibt es tolle Geschichten wie diese. Meinung Die erste Situation im Buch ist David Pipers Geburtstag. Man begegnet diesem Charakter und lernt gleich die Familie kennen. Das Seltsame daran ist, dass er sich auf seiner eigenen Feier nicht wohlfühlt. Eher sieht er sich darin bestätigt, unbeliebt zu sein, weil alle anderen geladenen Gäste erst gar nicht erschienen sind. Nach dieser Einführung stellte sich mir die Frage: Wird das eine Geschichte, in der es darum geht, einem pubertierenden Jungen dabei zu begleiten, wie er seinen Frust an der Welt auslässt? Das ließ keinen positiven ersten Eindruck bei mir zurück. Ich wollte trotzdem offen bleiben für alles, was noch kommen sollte. Als plötzlich Leo – ein neuer Charakter – im Fokus stand, war ich verwirrt. Eine kleine Recherche hat ergeben, dass es um zwei Jungen geht. Der entscheidende Hinweis war der Klappentext im englischen Original „The Art of Being Normal“. Der Leser wird also vorab darauf aufmerksam gemacht, dass es zwei Handlungsstränge gibt. Im Deutschen hat man das nicht für nötig gehalten und den Fokus ganz anders gesetzt. Diesen Hinweis hätte ich mir dennoch gewünscht. Dieser Wechsel zieht sich durch das ganze Buch. Einige Kapitel lang liest man aus der Sicht von David und dann von Leo. Es hat eine Weile gedauert, zu begreifen, dass es zwischen den beiden Handlungen Parallelen gibt. Andeutungen waren zwar genügend vorhanden, diese fühlten sich aber eher wie Vermutungen an. Trotz des verwirrenden Starts muss ich dem Buch zugutehalten, wie sich die Charaktere weiterentwickelt haben, im Laufe der Handlung. Jeder bekommt seine eigenen, individuellen Raum. Es gelingt beim Lesen, die beiden – David und Leo – langsam kennenzulernen. Es entpuppt sich als ziemlich interessant, vor allem, weil man gerne immer weiter gelesen hätte, aber erst den anderen Teil lesen musste, bevor es aus der anderen Sicht weiter ging. So bleibt die Handlung spannend, weil man natürlich wissen möchte, wie die beiden Leben miteinander verwoben sind. »Er sieht hoch, und mir verschlägt es fast den Atem, denn, wow, was ich gerade in der Schlange gehört habe, war total falsch. Leos Augen sind überhaupt nicht irre, sondern wunderschön. Sie sind fast hypnotisch, als blicke man in ein Kaleidoskop – meergrün mit goldbraunen Flecken um die Pupille. Sie wirken unglaublich intensiv, als könnten sie dir in die Seele blicken oder so.« Seite 40, Kapitel 7 David ist ein Junge, der viel von Ängsten geplagt ist. Weil er ein Mädchen sein möchte, fühlt er sich nicht wohl und ist sehr angreifbar. Er hat Träume und ist hoffnungslos in Zachary Olsen verliebt. Zachary ist ein Freund von Harry Bearmont, ein typischer Footballspieler auf der Eden Park Schule. Zusammen mit seinen Anhängern suchen sie sich Leute, die sie ärgern können. David ist für sie leichte Beute. „Freakshow“ ist sein Spitzname. Darauf reagiert er nur selten und wenn, dann zur falschen Zeit. David denkt, dass das Leben anderer Leute besser ist als seines, weil er nicht normal sein kann. Zum Glück hat David seine beiden besten Freunde Felix und Essie, die ein Paar sind. Mit ihnen kann er über alles reden. In der Schule sind sie immer zusammen, sie nennen sich „Die Nonkonformisten“ – sie gehören nirgends dazu. Leo gibt sich nach außen hin ganz gelassen. Ihn scheint gar nichts zu beeindrucken. Er ist auf der Schule ein Mysterium, um den sich Geschichten wie Sagen und Legenden ranken. Diese nutzt er zu seinem Vorteil, da sich die Schüler von ihm fernhalten und er die meiste Zeit seine Ruhe hat. Sie haben Angst vor ihm und halten ihn für irre, doch eigentlich ist Leo das genaue Gegenteil von einem gefährlichen Typen. Zu Hause merkt man, dass er ein sehr angespanntes Leben hat, in schlechten sozialen Verhältnissen. Zwischen Armut und täglichem Streit bleibt wenig Zeit für ein vernünftiges Gespräch mit seiner Mutter. Sie ist den ganzen Tag arbeiten oder geht weg, um sich neue Kerle aufzureißen. Leo versucht währenddessen herauszufinden, wie er seinen leiblichen Vater finden kann. Denn er hat nur einen Namen und ein Bild. Reicht das aus? Auffällig ist, dass zwischen den beiden Protagonisten eine soziale Kluft herrscht, welche im Buch nur selten direkt angesprochen wird. Beide denken, dass der andere ein besseres Leben führt – doch äußern sie es nie. Daran ist aber auch sicher die Verschlossenheit von Leo gegenüber anderen Schuld, die solche Gespräche nicht wirklich zulässt. Was sehr schade ist, weil eigentlich ist Leo ein ziemlich guter Charakter, der durchaus hätte mehr sein können. »›Freundschaft ist kein Schimpfwort, Leo.‹ ›Ich soll teilnehmen?‹ (…) ›Woran soll ich denn Teilnehmen?‹ (…) ›Am Leben, Leo. Ich möchte, dass du anfängst, am Leben teilzunehmen.‹« Seite 123, Kapitel 19 Das Buch ist ziemlich jugendlich und leicht geschrieben. Passt daher also perfekt zur Zielgruppe. Statt einer „Coming-out“-Story hätte ich mir eher etwas gewünscht, was in die Richtung Aufklärung geht. Es ist wichtig, alle Facetten eines Lebens zu kennen, aber mindestens ebenso wichtig ist es, aufzuklären, um Missverständnisse vorzubeugen und vor allem die Toleranz zu fördern. In diesem Buch gab es durchaus Stellen, die selbst mir – als offenen und toleranten Menschen – noch zeigen konnten, dass ich längst nicht alles weiß. Aus der Tatsache heraus, dass die Autorin mit Transgender zusammengearbeitet hat, wird mir ein bisschen wenig Wissen vermittelt. Die Geschichte bietet reichlich Abwechslung. Zwischen den einzelnen Leben der Charaktere gibt es noch unvorhergesehene Wendungen, die die Gedankenwelt durcheinanderwirbeln. Der Alltag in der Familie, in der Schule, eigene Wünsche und Bedürfnisse. Es prasselt so viel auf einen herein. Die Transsexualität steht dabei immer wieder im Vordergrund, da sie im Leben der Jungen dominiert. Liebe, Freundschaft und Familie. Was davon ist normal, wenn ich nicht normal bin? Warum kann ich nicht normal sein? Vor allem, als es darum geht, sich zu verlieben und mit dem „Geheimnis“ große Probleme zu verursachen. Um so mehr passiert ist, desto spannender wurde es. Wie geht es weiter? Ich bin zudem sehr froh, dass die Geschichte keine Meinung aufdrückt und jemanden abstempelt. Sie ist so geschrieben, dass sie zum Nachdenken anregt und zeigt verallgemeinert, wie das Leben von Transgender aussehen kann. Für mich ist es an vielen Stellen aus eigener Erfahrung nachvollziehbar. Gerade die Ängste, sich zu öffnen und selbst zu sich zu stehen, trotz einer anderen Sexualität und das Wohlfühlen im eigenen Körper, das sind Dinge, die für einen großen Anteil der Menschen sehr selbstverständlich ist, aber nicht verstanden wird, wenn es nicht so ist. Fazit Lisa Williamsons Werk ist sehr wichtig auf dem deutschen Buchmarkt, da es eines der wenigen bekannteren Bücher ist, in dem es um Transsexualität geht. Davon sollte es viel mehr geben. Nicht nur für die jugendliche Zielgruppe. Es sollte zur Normalität werden, dass Transsexuelle in Geschichten vorkommen, ohne große Erklärungen ablegen zu müssen.
Story: Bereits im Alter von acht Jahren weiß David, dass er ein Mädchen sein will. Seinen Eltern möchte er sein größtes Geheimnis nicht offenbaren – diese rechnen bei einem Coming-Out eher mit der Homosexualität ihres Sohnes, nicht damit, dass er Transgender ist. Lediglich Davids beste Freunde Essie und Felix wissen um Davids geheimen Wunsch. Sie halten zu ihm, auch wenn er in der Schule noch so oft von seinen Mitschülern angegangen und beleidigt wird. Das Blatt wendet sich Stück um Stück als mit Leo ein neuer Schüler auftaucht, der aus einem schlechten Viertel und von einer noch schlechteren Schule stammt. Anstatt dem Mobbing tatenlos zuzusehen, verteidigt er David. Die beiden lernen sich kennen und Leo beginnt David Mathenachhilfe zu geben. Nach und nach werden die beiden Freunde und schon bald wird klar, dass auch Leo ein Geheimnis hat, dass vieles ändern könnte … Eigene Meinung: Der Roman „Zusammen werden wir leuchten“ ist das Debüt der Autorin Lisa Williamson und beschäftigt sich als eines der ersten Jugendbücher mit dem Thema Transgender. Die Autorin gewann mehrere Preise und erhielt weitestgehend positives Feedback. Die deutsche Ausgabe erschien 2015 beim Fischer Verlag. Inhaltlich begleitet der Leser nicht nur David, seine Probleme und seine Sehnsüchte, sondern auch Leo, der es sich zum Motto gemacht hat möglichst unsichtbar zu bleiben und nicht aufzufallen. Seine Vorsätze geraten ins Wanken, als er sich in Alicia verliebt und irgendwann vor dem Problem steht, ihr sein größtes Geheimnis anvertrauen zu müssen, was jedoch für mehr Probleme sorgt, als er es sich je gedacht hat. Hauptsächlich geht es in dem Jugendbuch um Freundschaft und Vertrauen, Mut und Selbstbewusstsein. Sowohl David, als auch Leo müssen für das kämpfen, was sie sind und dabei erwachsen werden. Die Freundschaft, die sich zwischen ihnen entwickelt ist eher ruppig und direkt, teilweise schweißt sie nur ein ähnliches Geheimnis zusammen – beide sind Transgender, beide haben mit ihrer Geschlechtsidentität zu kämpfen und dafür, ein normales Leben zu führen. Leo ist David in vielen Punkten voraus, doch seine schwierige Familiensituation sorgt dafür, dass er gegen etliche Probleme anzukämpfen hat. Ein wenig schade ist, dass David im Laufe der Geschichte immer mehr in den Hintergrund rückt – wer den Klappentext gelesen hat, geht beinah davon aus, dass es in „Zusammen werden wir leuchten“ um David und seine Probleme geht. Stattdessen steht im Grunde eher Leo im Mittelpunkt, dem mehr Platz eingeräumt wird, als es zunächst den Anschein hat. Da es lange dauert, bis sein Geheimnis gelüftet wird, weiß der Leser nicht so recht, wo er ihn einordnen soll – er hilft David zwar, ist an Freundschaft aber nicht interessiert. Auch später entwickelt sich nur eine recht lose Beziehung zwischen den beiden, da Leo jegliche Versuche Davids abblockt. Man kann Leos Beweggründe am Ende zwar nachvollziehen, doch gerade im Mittelteil sammelt er keinerlei Sympathiepunkte. Dennoch ist Lisa Williamson ein solides, wichtiges Jugendbuch geglückt, dem es gelingt die Gefühle von Transgender sehr gefühlvoll und verständlich in Szene zu setzen und die damit einhergehenden Probleme und Ängste gut nachvollziehbar umzusetzen. Die Figuren wachsen einem ans Herz und man kommt nicht umhin, über die Dinge nachzudenken, die im Roman angesprochen wurden. „Zusammen werden wir leuchten“ regt auf jeden Fall zum Nachdenken und Diskutieren an. Die Figuren sind sehr lebendig und authentisch, wenngleich Leo mit der Zeit einen schweren Stand hat. Aufgrund seiner ruppigen, manchmal unsympathischen Natur sammelt er nicht nur Pluspunkte. Allerdings versteht man seinen Charakter im Laufe der Zeit – er hat eine Menge durchgemacht, was ihn geprägt hat. David wiederum ist sehr sympathisch, so dass man ihn schnell ins Herz schließt. Ihm wünscht man, dass all seine Wünsche in Erfüllung gehen und er sich mit der Zeit gegen seine Mitschüler zur Wehr setzen kann. Die übrigen Figuren können ebenfalls überzeugen, bleiben jedoch relativ blass. Essie und Felix mögen zwar Davids beste Freunde sein, doch sie kommen lediglich am Rande vor, Alicia und Leos Klassenkameraden wirken ebenfalls ein wenig schablonenförmig. So lebendig und witzig Leo und David sein, die Nebencharaktere kommen leider ein wenig zu kurz. Wenigstens wurde auf Leos Familie eingegangen, die wesentlich mehr Tiefgang haben, als Davids Freunde, Eltern und Geschwister. Das ist sehr schade, da dadurch David mitunter ein wenig untergeht. Stilistisch bietet „Zusammen werden wir leuchten“ solide, gut geschrieben Jugendbuchlektüre. Lisa Williamson springt zwischen Davids und Leos Perspektive hin und her (was sogar eine Anpassung des jeweiligen Schriftbildes nach sich zieht). Obwohl die Autorin versucht beide Charaktere dieselbe Aufmerksamkeit zu schenken, hat man doch das Gefühl, dass Leo im Zentrum der Geschichte steht. Ansonsten legt Lisa Williamson ein gutes Debüt vor, das durch gute Dialoge, schöne Beschreibungen und einen guten Einblick in die Gefühlswelten von Transgender besticht. Fazit: Lisa Williamsons Debüt „Zusammen werden wir leuchten“ ist ein schönes, thematisch wichtiges Jugendbuch, das durch lebendige Charaktere und einen angenehmen Schreibstil besticht. Hin und wieder wünschte man sich eine andere Gewichtung, was die verschiedenen Handlungsstränge betrifft, ebenso hätte die Autorin bei einigen Punkten mehr in die Tiefe gehen können. Dennoch ist der Roman allein aufgrund seiner Thematik ein Buch, das man lesen sollte und ist trotz einiger Abstriche lesenswert. Reinschauen!
Book #11 of Pride Month This book had a few problems, but it was a really quick read, gripping and emotional.