Zuckersand
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Jochen Schmidt ist 1970 in Berlin geboren und lebt dort.
Beiträge
Hinreißend
Dieses Buch hat mich sehr an die Geschichten von Axel Hacke erinnert. Schöne Episoden mit Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugend. Hin und wieder waren mir die Sätze zu lang.
Ein solider Roman über Kinder und das Großwerden. Über eigene Erfahrungen und Erwartungen.
Was für ein wunderbares, sensibles Buch! Hier beschäftigt sich ein Vater reflektierend mit der eigenen Kindheit, während er seinem zweijährigen Sohn Zeit und Raum gibt, die Welt zu entdecken – in selbstbestimmtem Tempo, auf selbstbestimmte Art. Da wird nichts als lächerlich oder unwichtig betrachtet. Wenn der kleine Karl Steine schleppen will, schleppt er Steine. Wenn er sich endlos damit beschäftigen will, sich die Hände zu waschen, ist das auch ok. Alles ist ein Wunder, alles ist ein Meilenstein. Alles wird bestaunt. Der Vater bemüht sich, den nötigen Schutz zu gewährleisten, ohne das Kind in seinen Erlebnissen zu begrenzen. Und das hat nichts mit Verwöhnen zu tun, geschweige denn mit Verziehen. Mehr damit, Karl ein solides Fundament für seine Entwicklung zu geben. Übrigens ist hier der Vater derjenige, der sich um Kind und Haushalt kümmert, während die Mutter arbeiten geht. Ganz selbstverständlich, ohne dass das in irgendeiner Form als sonderbar oder abseits der Norm dargestellt wird. Da ich selber keine Kinder habe rief das bei mir natürlich keine Erinnerungen ans Elternsein hervor – dafür jedoch lange vergessen geglaubte Erinnerungen, wie ich als kleines Kind mit Hingabe im Dreck wühlte und jeder glatte Stein einen Schatz darstellte, was für ein prickelnder Adrenalinstoß es war, wenn ich von etwas Hohem heruntersprang. Dieser 2017 erschienene Roman lässt sich als Vorgeschichte des 2022 für den Deutschen Buchpreis nominierten Romans »Phlox« lesen. In »Zuckersand« begegneten Leser:innen den Protagonisten Richard, Klara und dem kleinen Karl zum ersten Mal. Ging es hier jedoch vor allem um Beziehungen auf der individuellen Ebene, mit deutlichem Fokus auf der Vater-Sohn-Beziehung, kommt in dem späteren Roman eine starke gesellschaftshistorische Ebene dazu. Das eine ist für das Verständnis des anderen nicht zwingend notwendig, ich kann sie aber ganz unabhängig voneinander empfehlen.
Ein kurzes Buch, welches mir aber dann doch zu lang war
Der Klappentext des Buches klingt vielversprechend. Da ich selber einen 2-jährigen Sohn habe, war ich direkt neugierig. Leider hat mich der Klappentext getäuscht. Die meiste Zeit ging es um die Gedanken des Vaters. Diese waren recht interessant, wenn es um die eigene Kindheit ging, aber auch sehr oft belanglos. Die Erziehungsanweisungen der Mutter per SMS kam nur ganz am Rande mal rudimentär vor. Ich finde es toll, dass es im Buch selbstverständlich ist, dass der Vater das Kind betreut und die Mutter arbeiten geht. Der Vater wurde mir aber im Laufe des Buches immer unsympathischer. Das letzte Kapitel fand ich echt anstrengend zu lesen. Toll fand ich die Passagen, in denen über den Sohn geschrieben wurde. Hier habe ich viel aus meinem eigenen Leben wieder erkannt. Dies wurde auch toll beschrieben, sodass ich zwischendurch wirklich berührt war. Alles in allem bin ich etwas zwiegespalten, was dieses Buch betrifft. Wenn weniger anstrengende Bewusstseinsströme des Vaters enthalten wären, hätte ich das Buch besser gefunden.
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Autorenbeschreibung
Jochen Schmidt ist 1970 in Berlin geboren und lebt dort.
Beiträge
Hinreißend
Dieses Buch hat mich sehr an die Geschichten von Axel Hacke erinnert. Schöne Episoden mit Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugend. Hin und wieder waren mir die Sätze zu lang.
Ein solider Roman über Kinder und das Großwerden. Über eigene Erfahrungen und Erwartungen.
Was für ein wunderbares, sensibles Buch! Hier beschäftigt sich ein Vater reflektierend mit der eigenen Kindheit, während er seinem zweijährigen Sohn Zeit und Raum gibt, die Welt zu entdecken – in selbstbestimmtem Tempo, auf selbstbestimmte Art. Da wird nichts als lächerlich oder unwichtig betrachtet. Wenn der kleine Karl Steine schleppen will, schleppt er Steine. Wenn er sich endlos damit beschäftigen will, sich die Hände zu waschen, ist das auch ok. Alles ist ein Wunder, alles ist ein Meilenstein. Alles wird bestaunt. Der Vater bemüht sich, den nötigen Schutz zu gewährleisten, ohne das Kind in seinen Erlebnissen zu begrenzen. Und das hat nichts mit Verwöhnen zu tun, geschweige denn mit Verziehen. Mehr damit, Karl ein solides Fundament für seine Entwicklung zu geben. Übrigens ist hier der Vater derjenige, der sich um Kind und Haushalt kümmert, während die Mutter arbeiten geht. Ganz selbstverständlich, ohne dass das in irgendeiner Form als sonderbar oder abseits der Norm dargestellt wird. Da ich selber keine Kinder habe rief das bei mir natürlich keine Erinnerungen ans Elternsein hervor – dafür jedoch lange vergessen geglaubte Erinnerungen, wie ich als kleines Kind mit Hingabe im Dreck wühlte und jeder glatte Stein einen Schatz darstellte, was für ein prickelnder Adrenalinstoß es war, wenn ich von etwas Hohem heruntersprang. Dieser 2017 erschienene Roman lässt sich als Vorgeschichte des 2022 für den Deutschen Buchpreis nominierten Romans »Phlox« lesen. In »Zuckersand« begegneten Leser:innen den Protagonisten Richard, Klara und dem kleinen Karl zum ersten Mal. Ging es hier jedoch vor allem um Beziehungen auf der individuellen Ebene, mit deutlichem Fokus auf der Vater-Sohn-Beziehung, kommt in dem späteren Roman eine starke gesellschaftshistorische Ebene dazu. Das eine ist für das Verständnis des anderen nicht zwingend notwendig, ich kann sie aber ganz unabhängig voneinander empfehlen.
Ein kurzes Buch, welches mir aber dann doch zu lang war
Der Klappentext des Buches klingt vielversprechend. Da ich selber einen 2-jährigen Sohn habe, war ich direkt neugierig. Leider hat mich der Klappentext getäuscht. Die meiste Zeit ging es um die Gedanken des Vaters. Diese waren recht interessant, wenn es um die eigene Kindheit ging, aber auch sehr oft belanglos. Die Erziehungsanweisungen der Mutter per SMS kam nur ganz am Rande mal rudimentär vor. Ich finde es toll, dass es im Buch selbstverständlich ist, dass der Vater das Kind betreut und die Mutter arbeiten geht. Der Vater wurde mir aber im Laufe des Buches immer unsympathischer. Das letzte Kapitel fand ich echt anstrengend zu lesen. Toll fand ich die Passagen, in denen über den Sohn geschrieben wurde. Hier habe ich viel aus meinem eigenen Leben wieder erkannt. Dies wurde auch toll beschrieben, sodass ich zwischendurch wirklich berührt war. Alles in allem bin ich etwas zwiegespalten, was dieses Buch betrifft. Wenn weniger anstrengende Bewusstseinsströme des Vaters enthalten wären, hätte ich das Buch besser gefunden.