Wut und Liebe
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Das Buch macht Lust auf mehr.
Noahs große Liebe Camilla kann so nicht mehr leben. Sie muss Noah finanziell unterstützen, der versucht als Maler in der Kunstszene Fuß zu fassen. Leider mit wenig Erfolg. Camilla möchte aber finanzielle Sicherheit und trennt sich von ihm. Als er in seiner Trauer auf eine ältere Dame trifft, scheint es doch noch Hoffnung zu geben. Denn diese macht Noah ein unmoralisches Angebot. Ein tolles Buch! Es war mein erstes Werk von Martin Suter, aber bestimmt nicht mein letztes. Die Geschichte um Noah und Camilla war interessant und der Schreibstil von Martin Suter ist angenehm flüssig. Ich hatte sofort ein Gefühl für unsere Protagonisten und obwohl ich nicht mit all ihren Entscheidungen einverstanden war, konnten Noah und Camilla mein Herz erobern. Es liegt eine gewisse Spannung in der Luft und ich wusste nie, was nun passiert, oder nicht. Und ich hatte mal wieder etliche Theorien im Kopf. Auch wenn sich recht schnell ein Gedanke in mir verfestigte und dieser dann auch eintrat, wurde ich immer wieder von der Geschichte und ihren Protagonisten überrascht. Dieses Buch ist kein tiefgründiges Werk über das ich noch lange nachsinnen werde, aber es ist einfach sehr unterhaltsam und hat mir große Lesefreude bereitet. Es ist schon komisch, was wir für die Liebe alles so auf uns nehmen. Oder auch für ein finanziell unabhängiges Leben. Ob das am Ende glücklich macht? Vielleicht ja, vielleicht nein. Auf alle Fälle zeigt uns diese Geschichte, was aus Wut und Liebe entstehen kann. Dabei geht es in diesem Buch nicht nur um die Beziehung zwischen Liebenden, sondern auch um Freundschaft. Ein toller Roman zum abschalten und mit rätseln, der ganz wunderbar erzählt wird.

Hat mich richtig gut unterhalten!
Kurzweilig und für die relative Kürze des Buches viel erzählt. Zum ende hin spannend und unerwartet. Fand ich echt gut erzählt!
Sehr gute Unterhaltung!
Der erfolglose Künstler Noah liebt Camilla und auch Camilla liebt Noah. Was sie nicht liebt, ist, dass sie mit ihrem ungeliebten Brotjob als Buchhalterin den Lebensunterhalt für beide bestreiten muss. Sie hat sich mehr vom Leben versprochen und trennt sich von Noah, um sich eine gut situierte Partie zu suchen, das scheint auch zu klappen. In seinem Kummer betrinkt Noah sich und lernt in der Kneipe die ältere Witwe Betty kennen, der er sein Herz ausschüttet. Betty macht ihm daraufhin ein lukratives, aber unmoralisches Angebot, das er gerne annehmen möchte, um seine Liebe zurückzugewinnen. Suter schafft einen tollen Spagat zwischen einem Roman mit eigenwilligen Protagonisten und einer sich anbahnenden Kriminalgeschichte, dabei kreiert er so viele unerwartete Wendungen, dass die Leser immer wieder neu durchdenken, wie dieses oder jenes sich entwickeln könnte, ob dies oder das moralisch vertretbar ist oder nicht, was wichtiger ist, lieben und geliebt zu werden oder ein finanziell abgesichertes Leben... Eine kurzweilige, unterhaltsame Geschichte in klarer Sprache – typisch Suter, sehr gute Unterhaltung.
Liebe macht blind
Eine tolle, kurze Geschichte, die zeigt wie blind die Liebe machen kann. Häufig treffen die Figuren unkluge und irrationale Entscheidungen aus Liebe, bei denen man nur mit dem Kopf schütteln kann. Macht wirklich Spaß und liest sich sehr schnell. (habe das Gefühl die Schriftgröße wird bei jedem neuen Suter noch größer)
Mit „Wut und Liebe“ legt Martin Suter erneut einen eigenständigen Roman vor, der außerhalb seiner bekannten Allmen- oder Weynfeldt-Reihen steht – und doch ganz unverkennbar seine Handschrift trägt: klug, elegant und mit einem tiefen Gespür für menschliche Schwächen, Abhängigkeiten und moralische Dilemmata. Im Zentrum der Geschichte steht der Künstler Noah, Anfang dreißig, sympathisch, aber chronisch erfolglos. Er lebt – mehr geduldet als geliebt – auf Kosten seiner Freundin Camilla, die seinen brotlosen Lebensstil zunehmend infrage stellt. Sie verlässt ihn: aus Vernunft, nicht aus Mangel an Liebe. Dieser nüchterne Entschluss ist der Katalysator einer Geschichte, die sich mit psychologischer Präzision und zunehmender Spannung entfaltet. Noah ist am Boden zerstört, emotional wie finanziell. In dieser Verfassung trifft er auf die wohlhabende, kränkelnde ältere Dame Betty, die ihm ein zwielichtiges Angebot unterbreitet. Was zunächst wie ein Ausweg aus seiner Misere erscheint, wird schnell zum moralischen Minenfeld. Denn was Betty will, bleibt lange diffus – nur eines ist sicher: Es geht um mehr als nur Geld, es geht um Rache, Kontrolle und ein Spiel mit dem Schicksal. Suters Stärke liegt nicht in spektakulären Plottwists – obwohl auch diese nicht fehlen – sondern in der präzisen Beobachtung menschlicher Dynamiken und der schleichenden moralischen Erosion seiner Figuren. Die Geschichte entwickelt sich mit leiser, aber stetiger Spannung. Jeder Satz wirkt gesetzt, jede Dialogzeile sitzt. Seine Sprache bleibt wie gewohnt schnörkellos und elegant, seine Figuren sind lebendig, mehrdeutig, glaubwürdig – nie karikaturesk, sondern in ihrer Zerrissenheit zutiefst menschlich. Noah ist ein typischer Suter-Protagonist: kultiviert, aber ziellos, zerrieben zwischen Ehrgeiz und moralischem Zweifel. Camilla, seine rationale Gegenspielerin, steht für den Wunsch nach Sicherheit und Selbstbestimmung – und bleibt dennoch emotional verstrickt. Betty wiederum, die alte Dame mit den dunklen Absichten, ist ebenso charmant wie unheimlich – eine Figur wie aus einem modernen Märchen, das jederzeit ins Abgründige kippen kann. „Wut und Liebe“ ist ein Roman über Entscheidungen – über jene, die wir aus Liebe treffen, und jene, die wir aus Angst, Stolz oder Berechnung fällen. Es ist auch ein Buch über Macht: über finanzielle, emotionale und soziale Abhängigkeiten, die oft subtiler sind als sie scheinen. Die Frage, wie weit ein Mensch gehen darf oder soll, um einen anderen zurückzugewinnen – oder sich selbst zu retten –, zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Und so ist dieser Roman auch ein stilles Kammerspiel mit Thriller-Elementen - intim, konzentriert und doch voller Wendungen, die einen immer wieder neu überdenken lassen, wem man in dieser Geschichte trauen kann – wenn überhaupt jemandem. Eine erstklassige Geschichte über die Täuschung anderer und die Selbsttäuschung, über die Macht des Geldes und die Fragilität der Liebe. Martin Suter bleibt sich treu – und zeigt einmal mehr, warum er zu den feinfühligsten Erzählern unserer Zeit gehört.

"Es war noch fast dunkel, als Noah den Waldrand erreichte. Das Licht der einsamen Laterne - dort, wo der Weg in den Wald mündete - war von einem dünnen Nebelhof umhüllt. Unter dem schütter gewordenen Blätterdach wurde es dunkler. Der Ruf eines noch wachen Käuzchens drang durch die Stille." Suter ist einfach ein großartiger Erzähler und ich mag seinen Schreibstil. Seine Romane fließen, ohne Stocken, ohne Ruckeln. In 'Wut und Liebe' spielt Suter mit dem moralischen Kompass seiner Leser und überrascht an Ende mit dem Plot Twist des Jahres!
Interessante Geschichte, leider hat sie mich nicht so sehr abgeholt. Ausnahmesweise ein Buch von Suter, dass mich nicht so begeistert hat.
„Wut und Liebe“ von Martin Suter, gelesen von Gert Heidenreich Verlag: Diogenes Hörbuch Noah liebt Camilla. Und Camilla liebt Noah – eigentlich. Doch in ihrem Alltag voller finanzieller Kompromisse ist das Gefühl nicht genug. Während Noah seiner Berufung als Künstler folgt, trägt Camilla die Verantwortung und Kosten – für beide. Als sie die Beziehung beendet, ist es kein Mangel an Liebe, sondern eine Entscheidung für sich selbst. Eine Kopfentscheidung. Sie will mehr vom Leben und finanzielle Sicherheit ist ein wichtiger Punkt. Was folgt, ist kein klassischer Liebesroman – sondern ein Suter-Roman. Sprachlich brillant, ruhig und dennoch eindringlich erzählt, führt er uns in die emotionale Welt von Noah, der Camilla nicht einfach gehen lassen kann. Der bereit ist, alles zu tun – wirklich alles –, um sie zurückzugewinnen. Und genau an diesem Punkt tritt Betty Hasler in sein Leben. Eine ältere, herzkranke Dame mit viel Geld und einem tiefen Schmerz, der in Wut umgeschlagen ist. Ihr Angebot an Noah ist schockierend, unmoralisch – und für einen Mann in seiner Lage dennoch fast unwiderstehlich. Suter gelingt es einmal mehr, Figuren zu erschaffen, die sich real anfühlen. Mit Fehlern, Widersprüchen, Sehnsüchten. Noah ist Künstler mit Leib und Seele, sensibel, verloren, aber voller Liebe. Betty ist traurig, wütend, entschlossen – und auf eine seltsame Weise verletzlich. Und Camilla ist nicht berechnend, sondern eine junge Frau, die für sich einen anderen Weg sucht. Und doch spürt sie eine tiefe Liebe und Verbundenheit zu Noah. Was diesen Roman für mich besonders macht, ist die leise Intensität. Kein unnötiges Drama, keine Übertreibungen – stattdessen Zwischentöne, feine Ironie und immer wieder Sätze, die berühren. Die Sprache ist elegant, klar, manchmal fast beiläufig – und doch voller Gefühl. Ich habe die Geschichte als Hörbuch erlebt, gelesen von Gert Heidenreich, und seine Stimme hat Suters Worte perfekt getragen. In sechs Stunden und 56 Minuten wurde ich hineingezogen in eine Welt voller Zweifel, Versuchung, Schmerz, Wut, Lügen, Liebe und Hoffnung. Die Geschichte überrascht, weil sie sich entwickelt. Was als Beziehungsdrama beginnt, bekommt zunehmend kriminelle Züge. Die Übergänge sind subtil, aber effektiv. Es geht um Liebe – und um Wut. Um Rache, aber auch um Verlust. Und um die große Frage: Wie weit ist man bereit zu gehen, für einen Menschen, den man liebt? Wut und Liebe kann ich von Herzen empfehlen. Berührend, verstörend, nachvollziehbar und überraschend. Ein Buch, das nachhallt. Unbedingt lesen – oder hören.

WUT UND LIEBE Martin Suter Camille hat es satt, die ewige Muse und Versorgerin eines erfolglosen Künstlers zu sein. Ihren verhassten Job in der Buchhaltung will sie endlich hinter sich lassen – sie sehnt sich nach einem Leben, in dem sie selbst umsorgt wird. Und so verlässt sie Noah mit den Worten: „Ich liebe dich – aber ich hasse unser Leben.“ Noah ist am Boden zerstört. Er hatte alles auf die bevorstehende Vernissage gesetzt, in der Hoffnung, endlich einige Bilder zu verkaufen und zum gemeinsamen Lebensunterhalt beizutragen. Doch Camille konnte – oder wollte – nicht länger warten. Er zieht sich in sein Atelier zurück, malt sie obsessiv in endlosen Variationen, als wollte er sie durch seine Kunst festhalten. Eines Tages, mitten am Nachmittag, verirrt er sich in eine Kneipe – dort trifft er auf Betty. Eine ältere Dame mit müden Augen und einem Glas zu viel in der Hand. Auch sie trägt Trauer: Ihr Mann starb vor drei Jahren – nach dem dritten Herzinfarkt. Er hatte sich im Büro buchstäblich zu Tode gearbeitet. Was als zufällige Begegnung beginnt, wird schnell zu einem Pakt zwischen zwei Gestrandeten. Betty, die Frau mit dem gebrochenen Herzen, macht ihm ein Angebot, das sein Leben – und das eines anderen – für immer verändern könnte. Eine fein gezeichnete Erzählung über Schein und Sein, über verlorene Liebe – und die dunklen Wege, auf denen Menschen zu Geld und Trost gelangen. Zwischen Atelier und Abgrund erzählt Martin Suter eine Geschichte, in der nichts ist, wie es scheint. Poetisch, bitter und voller leiser Dramatik. „Wut und Liebe“ ist ein leiser Schlag ins Herz – und ein Plädoyer, hinter die Fassade zu blicken. Große Leseempfehlung 5/5

Beiträge
Das Buch macht Lust auf mehr.
Noahs große Liebe Camilla kann so nicht mehr leben. Sie muss Noah finanziell unterstützen, der versucht als Maler in der Kunstszene Fuß zu fassen. Leider mit wenig Erfolg. Camilla möchte aber finanzielle Sicherheit und trennt sich von ihm. Als er in seiner Trauer auf eine ältere Dame trifft, scheint es doch noch Hoffnung zu geben. Denn diese macht Noah ein unmoralisches Angebot. Ein tolles Buch! Es war mein erstes Werk von Martin Suter, aber bestimmt nicht mein letztes. Die Geschichte um Noah und Camilla war interessant und der Schreibstil von Martin Suter ist angenehm flüssig. Ich hatte sofort ein Gefühl für unsere Protagonisten und obwohl ich nicht mit all ihren Entscheidungen einverstanden war, konnten Noah und Camilla mein Herz erobern. Es liegt eine gewisse Spannung in der Luft und ich wusste nie, was nun passiert, oder nicht. Und ich hatte mal wieder etliche Theorien im Kopf. Auch wenn sich recht schnell ein Gedanke in mir verfestigte und dieser dann auch eintrat, wurde ich immer wieder von der Geschichte und ihren Protagonisten überrascht. Dieses Buch ist kein tiefgründiges Werk über das ich noch lange nachsinnen werde, aber es ist einfach sehr unterhaltsam und hat mir große Lesefreude bereitet. Es ist schon komisch, was wir für die Liebe alles so auf uns nehmen. Oder auch für ein finanziell unabhängiges Leben. Ob das am Ende glücklich macht? Vielleicht ja, vielleicht nein. Auf alle Fälle zeigt uns diese Geschichte, was aus Wut und Liebe entstehen kann. Dabei geht es in diesem Buch nicht nur um die Beziehung zwischen Liebenden, sondern auch um Freundschaft. Ein toller Roman zum abschalten und mit rätseln, der ganz wunderbar erzählt wird.

Hat mich richtig gut unterhalten!
Kurzweilig und für die relative Kürze des Buches viel erzählt. Zum ende hin spannend und unerwartet. Fand ich echt gut erzählt!
Sehr gute Unterhaltung!
Der erfolglose Künstler Noah liebt Camilla und auch Camilla liebt Noah. Was sie nicht liebt, ist, dass sie mit ihrem ungeliebten Brotjob als Buchhalterin den Lebensunterhalt für beide bestreiten muss. Sie hat sich mehr vom Leben versprochen und trennt sich von Noah, um sich eine gut situierte Partie zu suchen, das scheint auch zu klappen. In seinem Kummer betrinkt Noah sich und lernt in der Kneipe die ältere Witwe Betty kennen, der er sein Herz ausschüttet. Betty macht ihm daraufhin ein lukratives, aber unmoralisches Angebot, das er gerne annehmen möchte, um seine Liebe zurückzugewinnen. Suter schafft einen tollen Spagat zwischen einem Roman mit eigenwilligen Protagonisten und einer sich anbahnenden Kriminalgeschichte, dabei kreiert er so viele unerwartete Wendungen, dass die Leser immer wieder neu durchdenken, wie dieses oder jenes sich entwickeln könnte, ob dies oder das moralisch vertretbar ist oder nicht, was wichtiger ist, lieben und geliebt zu werden oder ein finanziell abgesichertes Leben... Eine kurzweilige, unterhaltsame Geschichte in klarer Sprache – typisch Suter, sehr gute Unterhaltung.
Liebe macht blind
Eine tolle, kurze Geschichte, die zeigt wie blind die Liebe machen kann. Häufig treffen die Figuren unkluge und irrationale Entscheidungen aus Liebe, bei denen man nur mit dem Kopf schütteln kann. Macht wirklich Spaß und liest sich sehr schnell. (habe das Gefühl die Schriftgröße wird bei jedem neuen Suter noch größer)
Mit „Wut und Liebe“ legt Martin Suter erneut einen eigenständigen Roman vor, der außerhalb seiner bekannten Allmen- oder Weynfeldt-Reihen steht – und doch ganz unverkennbar seine Handschrift trägt: klug, elegant und mit einem tiefen Gespür für menschliche Schwächen, Abhängigkeiten und moralische Dilemmata. Im Zentrum der Geschichte steht der Künstler Noah, Anfang dreißig, sympathisch, aber chronisch erfolglos. Er lebt – mehr geduldet als geliebt – auf Kosten seiner Freundin Camilla, die seinen brotlosen Lebensstil zunehmend infrage stellt. Sie verlässt ihn: aus Vernunft, nicht aus Mangel an Liebe. Dieser nüchterne Entschluss ist der Katalysator einer Geschichte, die sich mit psychologischer Präzision und zunehmender Spannung entfaltet. Noah ist am Boden zerstört, emotional wie finanziell. In dieser Verfassung trifft er auf die wohlhabende, kränkelnde ältere Dame Betty, die ihm ein zwielichtiges Angebot unterbreitet. Was zunächst wie ein Ausweg aus seiner Misere erscheint, wird schnell zum moralischen Minenfeld. Denn was Betty will, bleibt lange diffus – nur eines ist sicher: Es geht um mehr als nur Geld, es geht um Rache, Kontrolle und ein Spiel mit dem Schicksal. Suters Stärke liegt nicht in spektakulären Plottwists – obwohl auch diese nicht fehlen – sondern in der präzisen Beobachtung menschlicher Dynamiken und der schleichenden moralischen Erosion seiner Figuren. Die Geschichte entwickelt sich mit leiser, aber stetiger Spannung. Jeder Satz wirkt gesetzt, jede Dialogzeile sitzt. Seine Sprache bleibt wie gewohnt schnörkellos und elegant, seine Figuren sind lebendig, mehrdeutig, glaubwürdig – nie karikaturesk, sondern in ihrer Zerrissenheit zutiefst menschlich. Noah ist ein typischer Suter-Protagonist: kultiviert, aber ziellos, zerrieben zwischen Ehrgeiz und moralischem Zweifel. Camilla, seine rationale Gegenspielerin, steht für den Wunsch nach Sicherheit und Selbstbestimmung – und bleibt dennoch emotional verstrickt. Betty wiederum, die alte Dame mit den dunklen Absichten, ist ebenso charmant wie unheimlich – eine Figur wie aus einem modernen Märchen, das jederzeit ins Abgründige kippen kann. „Wut und Liebe“ ist ein Roman über Entscheidungen – über jene, die wir aus Liebe treffen, und jene, die wir aus Angst, Stolz oder Berechnung fällen. Es ist auch ein Buch über Macht: über finanzielle, emotionale und soziale Abhängigkeiten, die oft subtiler sind als sie scheinen. Die Frage, wie weit ein Mensch gehen darf oder soll, um einen anderen zurückzugewinnen – oder sich selbst zu retten –, zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Und so ist dieser Roman auch ein stilles Kammerspiel mit Thriller-Elementen - intim, konzentriert und doch voller Wendungen, die einen immer wieder neu überdenken lassen, wem man in dieser Geschichte trauen kann – wenn überhaupt jemandem. Eine erstklassige Geschichte über die Täuschung anderer und die Selbsttäuschung, über die Macht des Geldes und die Fragilität der Liebe. Martin Suter bleibt sich treu – und zeigt einmal mehr, warum er zu den feinfühligsten Erzählern unserer Zeit gehört.

"Es war noch fast dunkel, als Noah den Waldrand erreichte. Das Licht der einsamen Laterne - dort, wo der Weg in den Wald mündete - war von einem dünnen Nebelhof umhüllt. Unter dem schütter gewordenen Blätterdach wurde es dunkler. Der Ruf eines noch wachen Käuzchens drang durch die Stille." Suter ist einfach ein großartiger Erzähler und ich mag seinen Schreibstil. Seine Romane fließen, ohne Stocken, ohne Ruckeln. In 'Wut und Liebe' spielt Suter mit dem moralischen Kompass seiner Leser und überrascht an Ende mit dem Plot Twist des Jahres!
Interessante Geschichte, leider hat sie mich nicht so sehr abgeholt. Ausnahmesweise ein Buch von Suter, dass mich nicht so begeistert hat.
„Wut und Liebe“ von Martin Suter, gelesen von Gert Heidenreich Verlag: Diogenes Hörbuch Noah liebt Camilla. Und Camilla liebt Noah – eigentlich. Doch in ihrem Alltag voller finanzieller Kompromisse ist das Gefühl nicht genug. Während Noah seiner Berufung als Künstler folgt, trägt Camilla die Verantwortung und Kosten – für beide. Als sie die Beziehung beendet, ist es kein Mangel an Liebe, sondern eine Entscheidung für sich selbst. Eine Kopfentscheidung. Sie will mehr vom Leben und finanzielle Sicherheit ist ein wichtiger Punkt. Was folgt, ist kein klassischer Liebesroman – sondern ein Suter-Roman. Sprachlich brillant, ruhig und dennoch eindringlich erzählt, führt er uns in die emotionale Welt von Noah, der Camilla nicht einfach gehen lassen kann. Der bereit ist, alles zu tun – wirklich alles –, um sie zurückzugewinnen. Und genau an diesem Punkt tritt Betty Hasler in sein Leben. Eine ältere, herzkranke Dame mit viel Geld und einem tiefen Schmerz, der in Wut umgeschlagen ist. Ihr Angebot an Noah ist schockierend, unmoralisch – und für einen Mann in seiner Lage dennoch fast unwiderstehlich. Suter gelingt es einmal mehr, Figuren zu erschaffen, die sich real anfühlen. Mit Fehlern, Widersprüchen, Sehnsüchten. Noah ist Künstler mit Leib und Seele, sensibel, verloren, aber voller Liebe. Betty ist traurig, wütend, entschlossen – und auf eine seltsame Weise verletzlich. Und Camilla ist nicht berechnend, sondern eine junge Frau, die für sich einen anderen Weg sucht. Und doch spürt sie eine tiefe Liebe und Verbundenheit zu Noah. Was diesen Roman für mich besonders macht, ist die leise Intensität. Kein unnötiges Drama, keine Übertreibungen – stattdessen Zwischentöne, feine Ironie und immer wieder Sätze, die berühren. Die Sprache ist elegant, klar, manchmal fast beiläufig – und doch voller Gefühl. Ich habe die Geschichte als Hörbuch erlebt, gelesen von Gert Heidenreich, und seine Stimme hat Suters Worte perfekt getragen. In sechs Stunden und 56 Minuten wurde ich hineingezogen in eine Welt voller Zweifel, Versuchung, Schmerz, Wut, Lügen, Liebe und Hoffnung. Die Geschichte überrascht, weil sie sich entwickelt. Was als Beziehungsdrama beginnt, bekommt zunehmend kriminelle Züge. Die Übergänge sind subtil, aber effektiv. Es geht um Liebe – und um Wut. Um Rache, aber auch um Verlust. Und um die große Frage: Wie weit ist man bereit zu gehen, für einen Menschen, den man liebt? Wut und Liebe kann ich von Herzen empfehlen. Berührend, verstörend, nachvollziehbar und überraschend. Ein Buch, das nachhallt. Unbedingt lesen – oder hören.

WUT UND LIEBE Martin Suter Camille hat es satt, die ewige Muse und Versorgerin eines erfolglosen Künstlers zu sein. Ihren verhassten Job in der Buchhaltung will sie endlich hinter sich lassen – sie sehnt sich nach einem Leben, in dem sie selbst umsorgt wird. Und so verlässt sie Noah mit den Worten: „Ich liebe dich – aber ich hasse unser Leben.“ Noah ist am Boden zerstört. Er hatte alles auf die bevorstehende Vernissage gesetzt, in der Hoffnung, endlich einige Bilder zu verkaufen und zum gemeinsamen Lebensunterhalt beizutragen. Doch Camille konnte – oder wollte – nicht länger warten. Er zieht sich in sein Atelier zurück, malt sie obsessiv in endlosen Variationen, als wollte er sie durch seine Kunst festhalten. Eines Tages, mitten am Nachmittag, verirrt er sich in eine Kneipe – dort trifft er auf Betty. Eine ältere Dame mit müden Augen und einem Glas zu viel in der Hand. Auch sie trägt Trauer: Ihr Mann starb vor drei Jahren – nach dem dritten Herzinfarkt. Er hatte sich im Büro buchstäblich zu Tode gearbeitet. Was als zufällige Begegnung beginnt, wird schnell zu einem Pakt zwischen zwei Gestrandeten. Betty, die Frau mit dem gebrochenen Herzen, macht ihm ein Angebot, das sein Leben – und das eines anderen – für immer verändern könnte. Eine fein gezeichnete Erzählung über Schein und Sein, über verlorene Liebe – und die dunklen Wege, auf denen Menschen zu Geld und Trost gelangen. Zwischen Atelier und Abgrund erzählt Martin Suter eine Geschichte, in der nichts ist, wie es scheint. Poetisch, bitter und voller leiser Dramatik. „Wut und Liebe“ ist ein leiser Schlag ins Herz – und ein Plädoyer, hinter die Fassade zu blicken. Große Leseempfehlung 5/5
