Wurmstichig

Eine gute kleine Horrornovelle. Brutal, eklig und einfach gut 😅 Die Atmosphäre und der kosmische Horror haben mich gut unterhalten. In der Ich-Perspektive geschrieben,sind wir die ganze Zeit mitten im Geschehen dabei.

Düster-poetisch

Schön düstere Atmosphäre mit Ekelfaktor. Hat mich gut unterhalten.

„…und es hat zu laufen gelernt, dem zu kriechen gebührt“ (H.P Lovecraft, Das Fest)

Hey, dies ist mein erster Beitrag auf Reado, meine erste Buchrezension überhaupt und der erste Beitrag für dieses Buch.😄 Also los! „Wurmstichig“ mit seinen 152 Seiten ist eine Indie Horrornovelle vom deutschsprachigen Autoren Fred Ink und eine klare Hommage an H.P Lovecraft und seinen kosmischen Horror. Über den Inhalt ist bei so einem kurzen Buch schwer etwas zu sagen ohne etwas zu verraten. Der Klappentext verrät an der Stelle zu viel finde ich. Soviel sei gesagt: „Herr Doktor, ich werde Ihnen etwas erzählen. Und nachdem Sie gelauscht haben, werden Sie, so hoffe ich, mir mit Freuden den Bauch aufschlitzen.“ (Erster Satz im Buch) 😅 Der Bericht des Ich-Erzählers beginnt 9 Monate zuvor in einem kleinen abseitigen Dorf in der Schwäbischen Alb, wo er als Hausierer Hundefutter an die Bewohner verkauft, für deren Aussehen und Art zu sprechen er selbst keine netten Worte findet. Ihm kommen bei seinem Besuch auch ein Paar Fragen. Wo sind die Tiere? Und für wen ist dann das Futter? Warum gibt es keine jungen Menschen in diesem Dorf? Und warum leben sie so zurückgezogen und verhalten sich so seltsam? Aber „…sie waren damals vor allem eines: Kunden.“ Denkt sich unser Protagonist. Eines Tages jedoch überkommt ihn die Neugier und er beginnt einem Mysterium auf die Spur zu kommen das sehr weitreichende Konsequenzen hat. Wie es sich für eine Lovcraft Geschichte gehört, wird er uns als Ich-Erzähler natürlich selbst davon berichten, was er entdeckt und warum er jetzt dort mit einer Waffe beim Arzt sitzt um sich aufschneiden zu lassen.😅 Ein Ich-Erzähler, Mysterien und seltsame Dorfbewohner sind nicht die einzigen typischen Lovecraft-Motive die sich hier finden lassen. In „Wurmstichig“ können wir quasi Lovecraft-Bingo spielen.😄 Diese Novelle beinhaltet (wie ein Best off) fast alles typische für die Geschichten seines großen Vorbildes und ich glaube viele Anspielungen des Autors entdeckt zu haben. Aber ist es dann einfach eine simple Kopie? Ich denke Nein, denn Fred Ink schreibt hier „lockerer“ und „actionreicher“ als Lovecraft. Zudem ist der beschriebene Horror plastischer und direkter. Es liest sich deutlich einfacher und moderner. Ob das gefällt ist Geschmacksache. Dabei wird es Sprachlich keineswegs zu simpel oder banal. Ich war von der Schreibweise des Autors wirklich angetan. Für Lovcraft Fans ist das Buch sicher ein Blick wert wenn sie mal einen deutschsprachigen Autoren zu dem Thema lesen möchten. Für alle denen Lovecraft zu langweilig oder ausschweifend ist oder Ihn berechtigterweise auf Grund seiner Person nicht lesen möchten, ist dies vielleicht eine Alternative um mal den kosmischen Horror kennenzulernen. Aber auch alle die einfach ein kurzes Horrorvergnügen suchen, könnten zufrieden sein, auch wenn sie Lovecraft nicht kennen. Vielleicht sogar noch mehr, wenn alles neu ist😉. Das unmittelbare Ende war für mich persönlich leider nicht perfekt. Zudem musste ich bei der Auflösung einzelner Situationen an „Deus ex machina“ denken😉. Beides ist bei der Länge des Buches aber zu verschmerzen finde ich. Alles in allem ist „Wurmstichig“ eine gelungene Horrornovelle. Das Buch ist eklig, blutig, brutal, etwas verstörend und vor allem gut geschrieben. Schon wild was da auf 152 Seiten alles passiert😅 Zum Schluss noch: Eine Triggerwarnung für einen Horrorroman auszusprechen kommt mir komisch vor. Es ist halt ein Horrorbuch was soll man da erwarten 😄… aber es kommt in diesem Buch zu sexueller Gewalt und das explizit an Frauen. War mir noch wichtig zu erwähnen. Vier Sterne! Viel Spaß beim lesen!