Wunder einer neuen Zeit
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Julia Fischer ist eine deutsche Schauspielerin, Moderatorin, Sprecherin und Schriftstellerin. Die Mutter dreier Kinder lebt mit ihrer Familie in München und hat schon als Kind auf Schallplatten und im Kinderfunk mitgewirkt, später den Beruf der Schauspielerin ergriffen, sowie verschiedene Magazine im Bayerischen Fernsehen moderiert. In den letzten Jahren kamen unzählige Hörbuchproduktionen für namhafte Verlage dazu.
Beiträge
Julia Fischer hat in ihrem Roman den Geist der 1950-er Jahre sehr authentisch wiedergegeben: Etliche Familien hoffen immer noch auf die Rückkehr des Ehemannes und Vaters aus der Kriegsgefangenschaft. So z.B. Lenis und Hans' Mutter, die in ihrem Frisörsalon im ländlichen Hebertshausen hart für das wirtschaftliche Auskommen der Familie arbeiten muss. Sie verharrt im Althergebrachten, verschließt sich Neuerungen und gönnt sich selbst nichts, zumal von ihrem Verdienst auch Hans' Medizinstudium finanziert werden muss. Das Tragische ist, dass dieser damit zwar dem Wunsch des Vaters nachkommt, aber todunglücklich ist – er träumt von einer Karriere als Jazzmusiker. Andere wollen nach dem Krieg und den Entbehrungen der ersten Nachkriegsjahre unbeschwert das Leben wieder genießen und ihre beruflichen und privaten Träume realisieren. Zu ihnen gehört auch Leni, die von einem eigenen, modernen Friseursalon in der Stadt und der großen Liebe träumt. Mit der Anstellung im renommierten Münchener Salon Keller gelingt der zielstrebigen, mutigen jungen Frau der Aufbruch, auch wenn sie in einer männerdominierten Welt hart für Anerkennung, Erfolg und Selbstständigkeit kämpfen muss. Authentizität bekommt die Handlung auch durch die Nennung der in den 1950-er Jahre gängigen Produkte, Arbeitsweisen sowie die Erwähnung bekannter Personen, typischer Musik (-er), aktueller Filme, Benimmregeln und vieles mehr. Alles in allem spiegelt das Buch, das an Originalschauplätzen spielt, mit allen Höhen und Tiefen also ein Stück Zeitgeschichte wider – hervorragend recherchiert und zu einem spannenden Roman komponiert. Man fiebert mit den Protagonisten mit, freut sich und leidet mit ihnen, immer hoffend, dass es das Schicksal gut mit ihnen meint. Zu erwähnen ist, dass nicht nur die Charaktere der Protagonisten, sondern die aller Akteure so klar herausgearbeitet sind und eine so enorme Tiefe haben, dass sie real zu existieren scheinen. Fazit: Der Roman schildert in einer spannenden Handlung authentisch die Zeit des Aufbruchs in den 1950-er Jahren.
Etwas langatmig, zu viele eindimensionale Charaktere und eine ganze Reihe von unglaublichen Zufällen machten das Buch zeitweise eher anstrengend. Überzeugend wirkt hingegen die Darstellung der Epoche.
Aufbruch in das eigene Leben Die junge Leni wächst im Friseurladen ihrer Eltern auf. Damit ist naheliegend, dass sie in die Fußstapfen der Mutter tritt und Friseurin lernt. Doch Leni möchte sich weiterentwickeln und die modernen Einflüsse der Zeit auch in ihre Arbeit einfließen lassen. Sie wagt den Schritt in einen Münchner Salon. Während ihrer Zeit in München lernt sie nicht nur den Freundeskreis ihres Bruders kennen und schätzen, sondern auch einige Persönlichkeiten, die sie in ihren Entscheidungen ermutigen. Für Leni beginnt eine spannende, aber auch fordernde Zeit. Julia Fischer gelingt es in diesem Roman die Aufbruchstimmung der Zeit nach dem entbehrungsreichen 2. Weltkrieg aufzuzeigen und die modernen Einflüsse aufzunehmen. Ihre Protagonistin Leni steht stellvertretend für eine Generation von Frauen, die einen neuen Weg einschlagen - ihren eigenen und selbstbestimmten Weg. Auf diesem begegnen ihre Frauen, die ihr zum Vorbild werden, ihr aber auch die Schattenseiten dieses Daseins aufzeigen. Julia Fischer zeichnet Leni als eine starke, strebsame Frau, die nicht von den Stolpersteinen des Lebens verschont bleibt, doch immer wieder aufsteht. Gleichzeitig ist sie eine Frau, der Familie, Freundschaft und Harmonie über alles geht. Ebenso stehen sie und weitere Charaktere dieses Romans immer wieder vor Herausforderungen der damaligen Zeit - Erwartungen der eigenen Familie, der Gesellschaft und ihre eigenen Wünsche und Träume. Gerade die Ansprüche der Gesellschaft spielen in dieser Zeit noch eine wichtige Rolle und dies zeigt die Autorin wunderbar auf. Sei es die Standesschranken der Liebe, die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen männlichen Charaktere an Frauen, mehr Schein als Sein im Auftreten und die Schwierigkeiten, die entstehen, wenn die wahre Liebe an der angeblich falschen Stelle auftritt. Ein wunderbarer Einstieg in eine Zeit des Aufbruchs, in der sich auch die Rolle der Frau verändert. Eine Empfehlung für alle, die gerne einen erfrischenden Roman in einem oftmals unterschätzten Handwerk lesen möchte und die vor allem eine Geschichten über Frauen mögen, die ihren eigenen, erfolgreichen Weg gehen.
Nach dem Buch "Die Dorfschullehrerin" wagte ich einen erneuten Ausflug aus meiner Komfortzone und war noch begeisterter, denn das Buch ist einfach ein Traum. Wobei ich hier anmerken möchte, dass ich stark voreingenommen bin, denn ich liebe jegliche Form der bayrischen Sprache und diese wird in diesem Buch gelebt. Doch keine Sorge, man kann es lesen. Es ist kein tiefer Dialekt und durchaus verständlich. Wer gehört damit besser klar kommt als geschrieben, dem kann ich das Hörbuch von ganzem Herzen empfehlen, denn Julia Fischer - ja, die Autorin selbst - hat es unfassbar toll eingesprochen. Da ich den Klang tatsächlich schöner finde, als das ganze in geschriebener Form, bin ich oft und gerne mit dem Hörbuch versackt. Das Buch erzählt die Geschichte der jungen Leni, die auf dem Weg ist sich ihren Traum eines eigenen Friseursalons zu erfüllen. Durch ihre offenherzige, aber nicht naive Art tut sie sich nicht schwer die entsprechenden Kontakte zu knüpfen um im Leben weiter zu kommen, aber auch ganz besondere Freundschaften. Ebenso wird auch die Geschichte ihres Bruders sowie ihrere Mutter erzählt und deren Freunden. Man ist stets mitten drin statt nur dabei und wird ein Teil dieser ganz besonderen Dynamik. Es war wiedereinmal erschreckend wie die Frauen zu dieser Zeit mitunter behandelt wurden, wenn sie nicht gerade schon auf eigenen Beinen standen, da sie durch den Krieg dazu gezwungen waren. Die Parallelen zu heutigen Ereignissen sind nicht von der Hand zu weisen. Denn so oft wie wir an die spanische Grippe im Zusammenhang mit Corona dachten, so oft verloren wir die asiatische Grippe aus den Augen. Ich hatte mehr als einmal Gänsehaut, dass ich euch versichern. Zu guter Letzt habe ich auch einige Tränen verdrückt. Ich mochte die Protagonisten, weil sie unfassbar greifbar waren, genau wie deren Geschichte. Obwohl diese Geschehnisse scheinbar eine Ewigkeit zurückliegen, sich gravierend von heute unterscheiden, so sind sie doch oft aktueller als man eigentlich meint. Einzig die Menschlichkeit scheint uns vergleichsweise immer mehr verloren zu gehen. Die Erzählung war einfach unglaublich bildhaft und packend. Von mir gibt's auf jeden Fall eine klare Herzensempfehlung. Fazit: Einfach ein zauberhaftes Buch, dass es sich zu lesen/ hören lohnt.
So eine schöne Geschichte über die Nachkriegsjahre. Leni ist eine tolle Protagonistin und auch alle anderen Charaktere schließt man ins Herz. Ich freue mich auf Teil 2. Meine zwei Kritikpunkte: Das Ende & das N- Wort hätte nicht genannt werden müssen.
Das Cover von Julia Fischers Roman „Der Salon“ ist wunderschön und sehr ansprechend. Die Pastellfarben passen perfekt zum Frühling. Da ich es mir interessant vorstellte, etwas über das Friseurhandwerk in den 50er Jahren zu erfahren, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Leni ist ein waschechtes bayerisches Madl und dass ist ein Detail, welches den den Roman etwas gewöhnungsbedürftig macht. Es wird viel im Dialekt gesprochen und auch außerhalb der wörtlichen Redewendung kommt der bayerische Zungenschlag immer mal wieder durch. Dies ist definitiv Geschmackssache, ich persönlich bin kein großer Freund von Dialekten und war froh, als es in der zweiten Hälfte weniger wurde. Aufgrund des Titels hatte ich erwartet, dass sich die Geschichte vor allem um den Salon und das Leben der Friseuse Leni dreht. Tatsächlich ist es nur ein Handlungsstrang von mehreren. Auch vier Medizinstudenten sowie Charlotte, eine wohlhabende aber unglückliche Ehefrau, spielen tragende Rollen. Charlotte war meine Lieblingsfigur und ihr tragisches Schicksal zog mich völlig in den Bann. Zur damaligen Zeit legte die Gesellschaft Frauen sehr viele Beschränkungen auf und dies wird an ihrem Beispiel gut verdeutlicht. Leni wiederum ist ein Charakter, der sich nicht eindeutig einordnen lässt. Einerseits ist die junge Frau sehr zielstrebig und verlässt den miefigen Salon in Dachau, um bei dem bekannten Friseur Keller in München zu arbeiten. Sie strebt ihren Meistertitel an und gründet mit einem Bekannten eine eigene Naturkosmetikfirma. Für eine Frau mit gerade einmal 21, noch dazu in den 50ern, eine beeindruckende Leistung. Gleichzeitig erschien sie mir teilweise trotzdem recht naiv und ich konnte es nicht ablegen, sie mir als Bauernmädchen vorzustellen. Julia Fischer lässt den Zeitgeist der Nachkriegsjahre sehr authentisch aufleben und thematisiert die zwei Seiten der Medaille. Den Menschen stecken die Grauen des gerade erst beendeten Krieges noch in den Knochen, gleichzeitig feiern sie das Leben mit Konzerten, Musik, schöner Kleidung und Frisuren. Mein persönliches Highlight waren die Szenen, die Lenis Arbeitsalltag beschrieben haben und ich musste manches Mal schmunzeln, wenn die aufwendigen Frisuren mit großen Mengen Haarspray fixiert wurden. Mich konnte „Der Salon“ gut unterhalten, auch wenn ich die Handlung oft recht vorhersehbar fand. So bald ein neues Thema angedeutet wurde, konnte ich mir bereits ungefähr vorstellen, wie es ausgehen wird... bis zu dem Augenblick, als die Geschichte eine Wendung nimmt, die ich definitiv nicht erwartet hätte. Das überwiegend positive Buch schockiert am Ende mit einer Entwicklung, die mich fast in Tränen ausbrechen lies. Dies ist der Auftakt einer Reihe und hier ist auf jeden Fall noch genügend Stoff für eine Fortsetzung vorhanden.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Julia Fischer ist eine deutsche Schauspielerin, Moderatorin, Sprecherin und Schriftstellerin. Die Mutter dreier Kinder lebt mit ihrer Familie in München und hat schon als Kind auf Schallplatten und im Kinderfunk mitgewirkt, später den Beruf der Schauspielerin ergriffen, sowie verschiedene Magazine im Bayerischen Fernsehen moderiert. In den letzten Jahren kamen unzählige Hörbuchproduktionen für namhafte Verlage dazu.
Beiträge
Julia Fischer hat in ihrem Roman den Geist der 1950-er Jahre sehr authentisch wiedergegeben: Etliche Familien hoffen immer noch auf die Rückkehr des Ehemannes und Vaters aus der Kriegsgefangenschaft. So z.B. Lenis und Hans' Mutter, die in ihrem Frisörsalon im ländlichen Hebertshausen hart für das wirtschaftliche Auskommen der Familie arbeiten muss. Sie verharrt im Althergebrachten, verschließt sich Neuerungen und gönnt sich selbst nichts, zumal von ihrem Verdienst auch Hans' Medizinstudium finanziert werden muss. Das Tragische ist, dass dieser damit zwar dem Wunsch des Vaters nachkommt, aber todunglücklich ist – er träumt von einer Karriere als Jazzmusiker. Andere wollen nach dem Krieg und den Entbehrungen der ersten Nachkriegsjahre unbeschwert das Leben wieder genießen und ihre beruflichen und privaten Träume realisieren. Zu ihnen gehört auch Leni, die von einem eigenen, modernen Friseursalon in der Stadt und der großen Liebe träumt. Mit der Anstellung im renommierten Münchener Salon Keller gelingt der zielstrebigen, mutigen jungen Frau der Aufbruch, auch wenn sie in einer männerdominierten Welt hart für Anerkennung, Erfolg und Selbstständigkeit kämpfen muss. Authentizität bekommt die Handlung auch durch die Nennung der in den 1950-er Jahre gängigen Produkte, Arbeitsweisen sowie die Erwähnung bekannter Personen, typischer Musik (-er), aktueller Filme, Benimmregeln und vieles mehr. Alles in allem spiegelt das Buch, das an Originalschauplätzen spielt, mit allen Höhen und Tiefen also ein Stück Zeitgeschichte wider – hervorragend recherchiert und zu einem spannenden Roman komponiert. Man fiebert mit den Protagonisten mit, freut sich und leidet mit ihnen, immer hoffend, dass es das Schicksal gut mit ihnen meint. Zu erwähnen ist, dass nicht nur die Charaktere der Protagonisten, sondern die aller Akteure so klar herausgearbeitet sind und eine so enorme Tiefe haben, dass sie real zu existieren scheinen. Fazit: Der Roman schildert in einer spannenden Handlung authentisch die Zeit des Aufbruchs in den 1950-er Jahren.
Etwas langatmig, zu viele eindimensionale Charaktere und eine ganze Reihe von unglaublichen Zufällen machten das Buch zeitweise eher anstrengend. Überzeugend wirkt hingegen die Darstellung der Epoche.
Aufbruch in das eigene Leben Die junge Leni wächst im Friseurladen ihrer Eltern auf. Damit ist naheliegend, dass sie in die Fußstapfen der Mutter tritt und Friseurin lernt. Doch Leni möchte sich weiterentwickeln und die modernen Einflüsse der Zeit auch in ihre Arbeit einfließen lassen. Sie wagt den Schritt in einen Münchner Salon. Während ihrer Zeit in München lernt sie nicht nur den Freundeskreis ihres Bruders kennen und schätzen, sondern auch einige Persönlichkeiten, die sie in ihren Entscheidungen ermutigen. Für Leni beginnt eine spannende, aber auch fordernde Zeit. Julia Fischer gelingt es in diesem Roman die Aufbruchstimmung der Zeit nach dem entbehrungsreichen 2. Weltkrieg aufzuzeigen und die modernen Einflüsse aufzunehmen. Ihre Protagonistin Leni steht stellvertretend für eine Generation von Frauen, die einen neuen Weg einschlagen - ihren eigenen und selbstbestimmten Weg. Auf diesem begegnen ihre Frauen, die ihr zum Vorbild werden, ihr aber auch die Schattenseiten dieses Daseins aufzeigen. Julia Fischer zeichnet Leni als eine starke, strebsame Frau, die nicht von den Stolpersteinen des Lebens verschont bleibt, doch immer wieder aufsteht. Gleichzeitig ist sie eine Frau, der Familie, Freundschaft und Harmonie über alles geht. Ebenso stehen sie und weitere Charaktere dieses Romans immer wieder vor Herausforderungen der damaligen Zeit - Erwartungen der eigenen Familie, der Gesellschaft und ihre eigenen Wünsche und Träume. Gerade die Ansprüche der Gesellschaft spielen in dieser Zeit noch eine wichtige Rolle und dies zeigt die Autorin wunderbar auf. Sei es die Standesschranken der Liebe, die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen männlichen Charaktere an Frauen, mehr Schein als Sein im Auftreten und die Schwierigkeiten, die entstehen, wenn die wahre Liebe an der angeblich falschen Stelle auftritt. Ein wunderbarer Einstieg in eine Zeit des Aufbruchs, in der sich auch die Rolle der Frau verändert. Eine Empfehlung für alle, die gerne einen erfrischenden Roman in einem oftmals unterschätzten Handwerk lesen möchte und die vor allem eine Geschichten über Frauen mögen, die ihren eigenen, erfolgreichen Weg gehen.
Nach dem Buch "Die Dorfschullehrerin" wagte ich einen erneuten Ausflug aus meiner Komfortzone und war noch begeisterter, denn das Buch ist einfach ein Traum. Wobei ich hier anmerken möchte, dass ich stark voreingenommen bin, denn ich liebe jegliche Form der bayrischen Sprache und diese wird in diesem Buch gelebt. Doch keine Sorge, man kann es lesen. Es ist kein tiefer Dialekt und durchaus verständlich. Wer gehört damit besser klar kommt als geschrieben, dem kann ich das Hörbuch von ganzem Herzen empfehlen, denn Julia Fischer - ja, die Autorin selbst - hat es unfassbar toll eingesprochen. Da ich den Klang tatsächlich schöner finde, als das ganze in geschriebener Form, bin ich oft und gerne mit dem Hörbuch versackt. Das Buch erzählt die Geschichte der jungen Leni, die auf dem Weg ist sich ihren Traum eines eigenen Friseursalons zu erfüllen. Durch ihre offenherzige, aber nicht naive Art tut sie sich nicht schwer die entsprechenden Kontakte zu knüpfen um im Leben weiter zu kommen, aber auch ganz besondere Freundschaften. Ebenso wird auch die Geschichte ihres Bruders sowie ihrere Mutter erzählt und deren Freunden. Man ist stets mitten drin statt nur dabei und wird ein Teil dieser ganz besonderen Dynamik. Es war wiedereinmal erschreckend wie die Frauen zu dieser Zeit mitunter behandelt wurden, wenn sie nicht gerade schon auf eigenen Beinen standen, da sie durch den Krieg dazu gezwungen waren. Die Parallelen zu heutigen Ereignissen sind nicht von der Hand zu weisen. Denn so oft wie wir an die spanische Grippe im Zusammenhang mit Corona dachten, so oft verloren wir die asiatische Grippe aus den Augen. Ich hatte mehr als einmal Gänsehaut, dass ich euch versichern. Zu guter Letzt habe ich auch einige Tränen verdrückt. Ich mochte die Protagonisten, weil sie unfassbar greifbar waren, genau wie deren Geschichte. Obwohl diese Geschehnisse scheinbar eine Ewigkeit zurückliegen, sich gravierend von heute unterscheiden, so sind sie doch oft aktueller als man eigentlich meint. Einzig die Menschlichkeit scheint uns vergleichsweise immer mehr verloren zu gehen. Die Erzählung war einfach unglaublich bildhaft und packend. Von mir gibt's auf jeden Fall eine klare Herzensempfehlung. Fazit: Einfach ein zauberhaftes Buch, dass es sich zu lesen/ hören lohnt.
So eine schöne Geschichte über die Nachkriegsjahre. Leni ist eine tolle Protagonistin und auch alle anderen Charaktere schließt man ins Herz. Ich freue mich auf Teil 2. Meine zwei Kritikpunkte: Das Ende & das N- Wort hätte nicht genannt werden müssen.
Das Cover von Julia Fischers Roman „Der Salon“ ist wunderschön und sehr ansprechend. Die Pastellfarben passen perfekt zum Frühling. Da ich es mir interessant vorstellte, etwas über das Friseurhandwerk in den 50er Jahren zu erfahren, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Leni ist ein waschechtes bayerisches Madl und dass ist ein Detail, welches den den Roman etwas gewöhnungsbedürftig macht. Es wird viel im Dialekt gesprochen und auch außerhalb der wörtlichen Redewendung kommt der bayerische Zungenschlag immer mal wieder durch. Dies ist definitiv Geschmackssache, ich persönlich bin kein großer Freund von Dialekten und war froh, als es in der zweiten Hälfte weniger wurde. Aufgrund des Titels hatte ich erwartet, dass sich die Geschichte vor allem um den Salon und das Leben der Friseuse Leni dreht. Tatsächlich ist es nur ein Handlungsstrang von mehreren. Auch vier Medizinstudenten sowie Charlotte, eine wohlhabende aber unglückliche Ehefrau, spielen tragende Rollen. Charlotte war meine Lieblingsfigur und ihr tragisches Schicksal zog mich völlig in den Bann. Zur damaligen Zeit legte die Gesellschaft Frauen sehr viele Beschränkungen auf und dies wird an ihrem Beispiel gut verdeutlicht. Leni wiederum ist ein Charakter, der sich nicht eindeutig einordnen lässt. Einerseits ist die junge Frau sehr zielstrebig und verlässt den miefigen Salon in Dachau, um bei dem bekannten Friseur Keller in München zu arbeiten. Sie strebt ihren Meistertitel an und gründet mit einem Bekannten eine eigene Naturkosmetikfirma. Für eine Frau mit gerade einmal 21, noch dazu in den 50ern, eine beeindruckende Leistung. Gleichzeitig erschien sie mir teilweise trotzdem recht naiv und ich konnte es nicht ablegen, sie mir als Bauernmädchen vorzustellen. Julia Fischer lässt den Zeitgeist der Nachkriegsjahre sehr authentisch aufleben und thematisiert die zwei Seiten der Medaille. Den Menschen stecken die Grauen des gerade erst beendeten Krieges noch in den Knochen, gleichzeitig feiern sie das Leben mit Konzerten, Musik, schöner Kleidung und Frisuren. Mein persönliches Highlight waren die Szenen, die Lenis Arbeitsalltag beschrieben haben und ich musste manches Mal schmunzeln, wenn die aufwendigen Frisuren mit großen Mengen Haarspray fixiert wurden. Mich konnte „Der Salon“ gut unterhalten, auch wenn ich die Handlung oft recht vorhersehbar fand. So bald ein neues Thema angedeutet wurde, konnte ich mir bereits ungefähr vorstellen, wie es ausgehen wird... bis zu dem Augenblick, als die Geschichte eine Wendung nimmt, die ich definitiv nicht erwartet hätte. Das überwiegend positive Buch schockiert am Ende mit einer Entwicklung, die mich fast in Tränen ausbrechen lies. Dies ist der Auftakt einer Reihe und hier ist auf jeden Fall noch genügend Stoff für eine Fortsetzung vorhanden.