Wir kommen zurecht

Wir kommen zurecht

Hardcover
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Beschreibung

Philipp hat gelernt, sich am Riemen zu reißen, den Mund zu halten und niemandem auf die Nerven zu gehen. Er ist fast achtzehn und steht kurz vor dem Abi. Sein Vater, ein erfolgreicher Chirurg, hat eine neue Freundin und »stemmt die Welt«, während seine Mutter nur noch ab und zu verschwommenen in seinen Gedanken auftaucht. Halt findet Philipp bei seinem besten Freund Lorenz, mit dem er fast alles teilt, bis auf seine unklaren Erinnerungen an einen Hund oder seine wilde Liebe zu Studentin Mascha. Als die Polizei anruft und wieder einmal nach Philipps Mutter sucht, muss er sich entscheiden, ob er weiterhin unsichtbar bleiben will oder endlich für sich selbst einsteht. Annika Büsing hat ein zartes, genau beobachtetes Buch über eine Familie geschrieben, die an der psychischen Erkrankung der Mutter fast zerbricht. Ganz nah kommt sie dem Denken, Fühlen und Leben ihrer Figuren. Wie durch ein Vergrößerungsglas blickt Wir kommen zurecht darauf, was Familie sein kann. Die, in die man hineingeboren wird und die, die man sich wählt.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
288
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Annika Büsing, geboren 1981, wurde für ihren ersten Roman Nordstadt (2022) mit dem Mara-Cassens-Preis, dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet. Nominiert war sie für den Bayerischen Buchpreis, den Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals sowie den Bloggerpreis Das Debüt. 2023 erschien ihr zweiter Roman Koller, nominiert für den Evangelischen Buchpreis und den Preis Das zweite Buch der Christian & Ursula Voß Stiftung. Beide Romane von Annika Büsing wurden für die Bühne adaptiert. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Bochum, wo sie an einem Gymnasium unterrichtet. Sie hat evangelische Theologie und Germanistik an der TU Dortmund studiert und einige Zeit auf Island und in Hamburg verbracht.

Merkmale

1 Bewertungen

Stimmung

Traurig
Witzig
Gruselig
Erotisch
Spannend
Romantisch
Verstörend
Nachdenklich
Informativ
Herzerwärmend
49%
78%
N/A
N/A
86%
N/A
74%
73%
N/A
75%

Hauptfigur(en)

Sympathisch
Glaubwürdig
Entwickelnd
Vielschichtig
97%
96%
96%
94%

Handlungsgeschwindigkeit

Schnell0%
Langsam0%
Mittel100%
Variabel0%

Schreibstil

Einfach0%
Komplex100%
Mittel0%
Außergewöhnlich (100%)

Beiträge

13
Alle
5

Wer gut beobachtet, kann sehr gute Romane schreiben!

Ich mag die Bücher von Frau Büsing. Man kann, ohne den Klappentext zu lesen, zugreifen. Eine fein erzählte Coming of age Erzählung. Wie wächst man in einer gut situierten Familie auf, in der die Mutter psychisch erkrankt ist und aus diesem Grund nicht mehr da sein kann, aber doch irgendwie ständig für Planänderungen sorgt. Schafft derTeenager sein Abitur oder versumpft er im Drogenkonsum? Wie gut ist Omas Hausmannskost, wie wertvoll ist die Familie des besten Freundes und was kann der Vater leisten, der die Mutter immer noch irgendwie liebt, sich eigentlich ein neues Familienleben aufbauen will, aber Verantwortung übernimmt. Ganz fein erzählt!!!

5

"Auf dem Weg hatte er seine Kopfhörer auf und tauchte ab in eine Welt, in der die Dinge an ihrem Platz waren: Das Herz in der Brust, die Gedanken im Kopf und die Erinnerungen ganz oben im Regal." "Ist es falsch, wenn man versucht, etwas richtig zu machen?" "Ne" sagte Lemmy, "aber es ist auch nicht richtig, wenn man immer versucht, nichts falsch zu machen." Die Geschichte von Philipp, der kurz vor dem Abitur steht und versucht mit sich und der Welt zurecht zu kommen. Eine komplizierte Welt für ihn, seine Eltern sind schon seit langer Zeit geschieden. Sein Vater, bei dem Philipp lebt, ist ein erfolgreicher Chirurg und hat wenig Zeit, Geduld und Verständnis für seinen Sohn und seine psychisch kranke Mutter taucht immer wieder mal auf und stellt seine Ordnung komplett auf den Kopf. Er erträgt solche Ereignisse und versucht möglichst wenig aufzufallen, Halt und Verständnis findet er nur bei seinem besten Freund Lorenz. "Wie durch ein Vergrößerungsglas blickt Annika Büsing darauf, was Familie sein kann. Die, in die man hineingeboren würde und die, die man sich wählt." (Klappentext) Annika Büsing ist wieder ein fesselnder Roman gelungen, in dem die Charaktere sehr fein und trotzdem stark gezeichnet sind. Gewohnt feinfühlig, empathisch und berührend geschrieben hat mich auch dieser Roman wieder begeistert. Deswegen gibt's von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung ⭐

4

Philipps Weg in die Erwachsenenwelt

Annika Büsing beschreibt in ihrem Roman Wir kommen zurecht die letzten Monate vor Philipps Abitur. Der junge Mann hat eine aufwühlende Kindheit mit einer manisch-depressiven Mutter und einemVater, der ab dem 8. Lebensjahr alleinerziehend ist und es nicht schafft, Philipp emotional aufzufangen, erlebt. Die Sprache ist teilweise anstrengend, dafür ist die emotionale Tiefe und die Charakterdarstellung sehr gelungen. Wer sich für psychologisch tiefgründige Romane interessiert, dem kann ich den Roman empfehlen.

5

Philipps Geschichte über das Erwachsen werden mit einer bipolaren Mutter, die jeder Zeit in einer manischen Phase in Erscheinung treten knnn. Einem Vater, dem es schwer fällt zu kommunizieren. Unsichtbar werden kann da schon nal eine Lösung sein. Anika Büsing hat über ein sensibeles Thema, sehr feinfühlig mit einer guten Prise Humor geschrieben.

5

Heute ist das neue Buch von Annika Büsing rausgekommen und ich war voller Vorfreude, denn schon "Nordstadt" und ganz besonders "Koller" haben mir richtig gut gefallen. Was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil! Wieder hat die Autorin ein unglaublich feinfühliges Buch geschrieben. In dem neuen Roman geht es um den 17-jährigen Philipp, der kurz vor seinem Abitur steht. Die Lebensgemeinschaft besteht aus dem Vater, einem angesehenen Chirurg mit wenig Zeit und Stella, der Freundin des Vaters. "Seine Mutter war ein Geist. Und Geister rufst du, oder sie suchen dich heim, aber am Ende bist du immer über Gebühr damit beschäftigt, sie wieder loszuwerden." Und wie ein Geist taucht auch die Mutter plötzlich wieder auf und stellt das Leben der kleinen Gemeinschaft völlig auf den Kopf. Besonders Philipp tut sich schwer mit dem Wiedererscheinen seiner Mutter, denn diese ist psychisch erkrankt und hat ihrem Kind dadurch schon immer vieles abverlangt. "Er war wütend auf sie, weil nichts jemals nicht kompliziert gewesen war." Annika Büsing merkt man an, daß sie Lehrerin ist, denn vieles in diesem Roman spielt im Kontext von Schule statt. So unglaublich feinfühlig und manchmal auch schmerzhaft, trifft sie genau den Kern eines Menschen. Ich mochte Philipp so gerne, diesen stillen, nachdenklichen, kiffenden Jungen mit seinem guten Freund Lorenz. Dieser Junge, der gefallen will und trotzdem er selbst bleibt. Und immer treffen wir in den Büchern der Autorin auf Menschen, die eher am Rande der Gesellschaft stehen, wie hier den Friedhofsgärtner, und gibt ihnen eine Stimme und ein Gesicht! "Du kannst dich nicht ducken, wenn du nicht weißt, wann der nächste Schlag kommt." Ich wünsche allen einen Lorenz an ihrer Seite und das sich Kinder und Jugendliche, eigentlich niemand, ducken muss! Sehr, sehr große Leseempfehlung für dieses feinsinnige Portrait eines jungen Menschen auf der Suche nach seinem Weg im Leben.

5

Rezension nach Datum der Veröffentlichung ☺️

4

Durch die Lesung der Autorin bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Die Charaktere wurden so liebevoll von ihr beschrieben und das hat mich neugierig gemacht. Die Dynamik zwischen Vater und Sohn und der meist abwesenden Mutter ist sehr interessant. Die Liebe zum Detail lässt die Figuren sehr authentisch wirken und agieren. Auch wenn ich nicht alles nachvollziehen konnte, waren sie in sich konsistent. Eine schöne und auch traurige coming of age Geschichte.

5

„Wir kommen zurecht“ von Annika Büsing Verlag: Steidl Ein Roman, der leise beginnt, aber mit voller Wucht nachhallt. „Unter Gottes weitem Himmel einfach verloren.“ (Pos. 1113/2) Philipp ist ein 17jähriger Abiturient, der bei seinem Vater und dessen Freundin wohnt. Seine Mutter ist psychisch krank, und sein Vater, ein angesehener Chirurg kommt mit der Tatsache nicht klar. Er versucht zwar immer wieder halbwegs seiner Ex-Frau zu helfen, sofern sie sich bei ihnen meldet, für Philipp hingegen ist es ein sehr emotionaler und schwieriger Weg, mit seiner unberechenbaren Mutter zu kommunizieren . Er musste viel zu früh lernen stark zu sein und nun versucht der junge Mann zwischen Unsichtbarkeit und Eigenständigkeit seinen Weg zu finden. Feinfühlig und mit klarer, ruhiger Sprache schreibt Annika Büsing über ein schweres Thema. Eine Familie und eine Kindheit im Schatten einer psychisch erkrankten Mutter. Ein Vater, der Gefühle schlecht zeigen kann und ein junger Mann, der versucht, irgendwie seinen eigenen Weg zu gehen. Die Geschichte zeigt auf, was Philipp stärkt und was gerade wichtig ist, in seinem Leben. Er beginnt eine lockere Beziehung mit Mascha, einer jungen Frau, die selbstbewusst, widersprüchlich und etwas älter ist als Philipp und ihre eigenen Ziele verfolgt. Selten lässt sie sich mit ihm in der Öffentlichkeit sehen und doch merkt auch Mascha, dass Philipp manchmal „durchsichtig“ wirkt. Anziehend fand er vor allem, dass sie ihn nicht brauchte. Ein fester Halt ist auch Lorenz, sein bester Freund. Obwohl Philipp nicht über seine tief verborgenen Erinnerungen an Episoden mit seiner Mutter spricht, ist sein Freund immer für ihn da. Lorenz bedrängt ihn nicht, er nimmt Philipp, wie er ist. Die Autorin zeigt auf, dass es verschiedene Wege gibt, ein Zuhause zu finden. Nicht nur die klassische Familie, sondern auch die Beziehungen, die man selbst knüpft. Die Geschichte zeigt uns, dass man trotz Verlusten und Widrigkeiten im Leben täglich neue Wege einschlagen kann. Die Protagonisten sind authentisch und nahbar, als Leser:in konnte ich mich gut in die Emotionen einfühlen. Philipps Sehnsucht nach einer intakten Familie ist spürbar und man fühlt seine Einsamkeit. Seine Mutter Astrid ist ein Freigeist, in manischen Phasen möchte sie in Kommunen leben und Philipp mitnehmen, damit er barfuß laufend in der Natur aufwachsen kann. Lothar, Philipps bodenständiger, erfolgreicher Vater konnte dies auf keinen Fall zulassen und der Streit innerhalb der Familie um das kleine Kind begann. Nie waren Familienangelegenheiten in ihrer Familie einfach gewesen. Alles wurde durch seine Mutter kompliziert. Annika Büsings Roman ist herzerwärmend, zart und voller Hoffnung. Der Schreibstil ist klar, strukturiert und fesselnd. Ihre Art, das Thema psychische Erkrankung innerhalb der Familie und Familie im Generellen zu beschreiben ist absolut gelungen. Man wird in eine Familie hineingeboren und doch gibt es Möglichkeiten eine „eigene“ Familie mit Herzensmenschen zu gründen. Ein stiller, eindringlicher Roman, den ich gerne empfehle.

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4.5

Die Geschichte fühlt sich echt und ungeschönt an, ich wollte immer wissen wie es weitergeht. Der Schreibstil und Humor haben mich mitgerissen. Allein, das Ende kam für mich unvermittelt und war etwas unbefriedigend.

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