What My Bones Know: A Memoir of Healing from Complex Trauma
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Beschreibung
Beiträge
In "What My Bones Know" (2022) beschäftigt sich Stephanie Foo autobiographisch, aber auch mit viel Hintergrundrecherche mit (transgenerationalem) Trauma, Rassismus und Migration. Foo ist Schriftstellerin, Radioproduzentin und Journalistin. Sie wurde in Malaysia geboren und ist mit ihren Eltern in die USA ausgewandert, als sie zwei Jahre alt war. Aufgewachsen ist sie in Silicon Valley mit viel Leistungsdruck. Das Familienleben war geprägt von Vernachlässigung, psychischer und körperlicher Gewalt. Foo hat eine steile Karriere hingelegt. Arbeit war die Droge ihrer Wahl, die beim Verdrängen der eigenen Vergangenheit half. Mit demselben Durchhaltevermögen hat sie aber auch immer neue Therapieansätze und Bewältigungsstrategien ausprobiert und sich so – entgegen aller Widrigkeiten – ein stützendes soziales Umfeld aufgebaut. Zentral ist Foos Auseinandersetzung mit ihrer Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (engl.: C-PTSD). Die wissenschaftliche und gesellschaftliche Beschäftigung mit Trauma fokussiert sich in der Regel auf Schocktraumata, also einzelne traumatische Ereignisse (wie sie etwa Soldat*innen in Kriegsgebieten erleben). Die C-PTSD dagegen entsteht durch langanhaltende und sich häufig wiederholende traumatische Ereignisse, etwa Misshandlung oder Vernachlässigung in der Kindheit (auch Entwicklungstrauma genannt). Besonders spannend fand ich, dass Foo sich nicht auf ihr individuelles Trauma beschränkt, sondern es gesellschaftlich und kulturell einordnet. Sie beschreibt ihre Kindheit in einer asiatisch-amerikanischen Minderheit in Silicon Valley, die den Druck internalisiert hat, als "model minority" besonders strebsam und erfolgreich sein zu müssen. Foo erzählt von klassischen "tiger parents", belässt es aber nicht dabei, sondern fragt sich, warum ihre Eltern so wurden und welche transgenerationalen Traumata in den Herkunftsländern (chinesische Kulturrevolution, Vietnamkrieg, Koreakrieg, Genozid in Kambodscha) und gesellschaftlichen Erwartungen in den USA dazu geführt haben. Dies alles erkennt sie an, ohne zu entschuldigen, was ihre Eltern ihr angetan haben. Ihr Ziel ist es, den Teufelskreis des intergenerationalen Traumas zu brechen.
wow! So moving, so emotional, so informative! A great work from a great journalist, and a tragic story with incredible analytical and emotional reflections
Interessantes Buch zum Thema KPTBS.
Beschreibung
Beiträge
In "What My Bones Know" (2022) beschäftigt sich Stephanie Foo autobiographisch, aber auch mit viel Hintergrundrecherche mit (transgenerationalem) Trauma, Rassismus und Migration. Foo ist Schriftstellerin, Radioproduzentin und Journalistin. Sie wurde in Malaysia geboren und ist mit ihren Eltern in die USA ausgewandert, als sie zwei Jahre alt war. Aufgewachsen ist sie in Silicon Valley mit viel Leistungsdruck. Das Familienleben war geprägt von Vernachlässigung, psychischer und körperlicher Gewalt. Foo hat eine steile Karriere hingelegt. Arbeit war die Droge ihrer Wahl, die beim Verdrängen der eigenen Vergangenheit half. Mit demselben Durchhaltevermögen hat sie aber auch immer neue Therapieansätze und Bewältigungsstrategien ausprobiert und sich so – entgegen aller Widrigkeiten – ein stützendes soziales Umfeld aufgebaut. Zentral ist Foos Auseinandersetzung mit ihrer Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (engl.: C-PTSD). Die wissenschaftliche und gesellschaftliche Beschäftigung mit Trauma fokussiert sich in der Regel auf Schocktraumata, also einzelne traumatische Ereignisse (wie sie etwa Soldat*innen in Kriegsgebieten erleben). Die C-PTSD dagegen entsteht durch langanhaltende und sich häufig wiederholende traumatische Ereignisse, etwa Misshandlung oder Vernachlässigung in der Kindheit (auch Entwicklungstrauma genannt). Besonders spannend fand ich, dass Foo sich nicht auf ihr individuelles Trauma beschränkt, sondern es gesellschaftlich und kulturell einordnet. Sie beschreibt ihre Kindheit in einer asiatisch-amerikanischen Minderheit in Silicon Valley, die den Druck internalisiert hat, als "model minority" besonders strebsam und erfolgreich sein zu müssen. Foo erzählt von klassischen "tiger parents", belässt es aber nicht dabei, sondern fragt sich, warum ihre Eltern so wurden und welche transgenerationalen Traumata in den Herkunftsländern (chinesische Kulturrevolution, Vietnamkrieg, Koreakrieg, Genozid in Kambodscha) und gesellschaftlichen Erwartungen in den USA dazu geführt haben. Dies alles erkennt sie an, ohne zu entschuldigen, was ihre Eltern ihr angetan haben. Ihr Ziel ist es, den Teufelskreis des intergenerationalen Traumas zu brechen.