Wem die Stunde schlägt
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Ernest Hemingway, geboren 1899 in Oak Park, Illinois, gilt als einer der einflussreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. In den zwanziger Jahren lebte er als Reporter in Paris, später in Florida und auf Kuba; er nahm auf Seiten der Republikaner am Spanischen Bürgerkrieg teil, war Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg. 1953 erhielt er den Pulitzer-Preis, 1954 den Nobelpreis für Literatur. Hemingway schied nach schwerer Krankheit 1961 freiwillig aus dem Leben.
Beiträge
Heute möchte ich euch "Wem die Stunde schlägt" von Ernest Hemingway aus dem Jahre 1940 vorstellen. Hierbei handelt es sich um einen Roman, der in einer Etappe des spanischen Bürgerkrieges spielt. Die verschiedenen Charaktere des Werks beschreiben hier ihre Erlebnisse und Gefühle, die sie in diesem grausamen Krieg bereits gemacht haben. Dementsprechend werden alle wichtigen Charaktere auch gut beleuchtet und der Leser lernt sie kennen. Die Geschichte spielt sich in nur etwa 70 Stunden ab, aber ich dachte, dass es viel länger war. Es ist so viel passiert, dass ich manchmal den Anschluss verloren hatte. Robert Jordan, ein Guerillakämpfer, soll eine Brücke sprengen, sobald ein Angriff losgeht, damit die Gegner keine Munition etc. beschaffen können. Dafür benötigt er Hilfe und verbündet sich mit dem Guerillakämpfer Pablo. Doch der hat andere Pläne und somit geraten die beiden Guerillakämpfer aneinander. Der Roman wurde hauptsächlich aus der Sicht von Robert Jordan geschrieben. Daher finden sich darin auch Anspielungen auf sein vorheriges Leben in den USA. Außerdem wird die Liebelei mit Maria dadurch auch immer wieder in den Vordergrund gerückt. Immer wieder wurde ich jedoch im Lesefluss unterbrochen, da es zu längeren Wiederholungen der Sätze und Worte kam. Spannend empfand ich die Übereinstimmungen von Personen, die es auch im wahren Leben gab, wie z. B. André Marty, der wirklich so verrückt gewesen sein soll, wie im Buch beschrieben. Außerdem ist es auch korrekt, dass die Kommunisten der Volksfront geholfen haben und gegen das Franco-Regime waren. Dies weiß ich aus eigener Erfahrung, da mein Urgroßvater Reinhold Beutler selbst im spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Volksfront und bis zur Flucht nach Frankreich gekämpft hat. Daher hat das Buch für mich auch einen emotionalen Mehrwert. Das Buch behandelt vor Allem das Thema der Kameradschaft, denn ohne diese, hätte das ungleiche 'Team' niemals den Erfolg gehabt, der dabei herauskam. Weiterhin versucht Hemingway dem Leser den 'Suizid' näher zu bringen, indem er den Freitod rechtfertigt. Dies hat er im Endeffekt auch für sich selbst ausgewählt. Zum Schluss möchte ich euch noch meine Lieblingsfiguren benennen. Diese sind Anselmo (auch der Alte genannt) und Pilar (die schlagfertigste Frau, die ich seit langem in einem Buch hatte). Beide Charaktere haben mir sehr viel Freude bereitet. Für mich ist das Buch ein absolutes Muss. Es hat mir viel Spaß gemacht es zu lesen und dank dem Buddyread mit Britta, war es noch besonderer. Ich gebe dem Buch daher 4 von 5 Sternen. ✨️

Über weite Teile spannend
Hemingway und Krieg folgt erzählerisch einem gewissen Muster. So ist auch hier die Dynamik zwischen Robert Jordan und Maria manchmal ein bisschen schwierig. Gleiches gilt für die Sprache, die sich immer wieder mit dem N-Wort schmückt, schlecht über Sinti und Roma spricht und sogar einen Charakter nur als "Zigeuner" betitelt. Muss man aber natürlich auch ein bisschen aus seiner Zeit sehen. Ansonsten schafft Hemingway es sehr kompakt über drei Tage zu schreiben, in denen einem oftmals ganz schön der Puls mitgeht. Ich fand die Übersetzung hier und da nicht so gut, wenige Sätze sind grammatikalisch schlicht falsch - das gesamte Leseerlebnis wurde bei mir dadurch aber nicht beeinflusst.
"Wem die Stunde schlägt" ist erst mein zweites Buch von Hemingway nach "Der alte Mann und das Meer". Aber da mir letzteres sehr zugesagt hat, hatte ich schon länger vor, mich noch weiter mit dem Werk Hemingways zu beschäftigen. Wie auch der alte Mann, ist dieses Buch ein sehr ruhiges, das in seinem ganz persönlichen Tempo erzählt wird. Wenn man bedenkt, dass die Handlung im Spanischen Bürgerkrieg spielt, mag dieses Erzähltempo überraschen, dennoch passt es zur Tiefgründigkeit Hemingways. Er verarbeitet hier viele seiner eigenen Erfahrungen und dies spürt man aus dem Text heraus. Wahrscheinlich gerade deswegen las ich die gedanklichen Zwiegespräche Robert Jordans am liebsten. Waren dies auch die Gedanken Hemingways? Machte er ähnliche Erfahrungen durch wie sein Held? "Wem die Stunde schlägt" ist ein sehr philosophisches, nachdenkliches Werk, das einem viel über den Krieg vermittelt, ohne zu sehr in die Details zu gehen. Da wir in der Schule den Spanischen Bürgerkrieg nicht durchgenommen hatten, habe ich mir nun selber ein bisschen etwas dazu nachgelesen. Spannend fand ich auch den Dualismus der Frauenfiguren. Maria und Pilar könnten unterschiedlicher nicht sein. Passt der Spitzname "Häschen" sehr gut zur braven, fast schon farblosen Musterfreundin Maria, so ist Pilar eine richtige Matrone, die sich von niemandem etwas sagen lässt. Maria war mir persönlich fast schon zu perfekt geschildert, da fand ich Pilar um einiges faszinierender. Aber welcher Mann träumt im Krieg nicht von einer Frau, die zu Hause auf ihn wartet und deren grösstes Glück es ist, den Mann zu bedienen? Vor Pilar dagegen fürchten sich die Männer wohl eher... Dieses Buch war eine sehr beeindruckende Lektüre, die mich neugierig macht, auf weitere Werke Hemingways. Den ich nun als feste Grösse unter den modernen Klassikern noch mehr zu schätzen weiss.
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Autorenbeschreibung
Ernest Hemingway, geboren 1899 in Oak Park, Illinois, gilt als einer der einflussreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. In den zwanziger Jahren lebte er als Reporter in Paris, später in Florida und auf Kuba; er nahm auf Seiten der Republikaner am Spanischen Bürgerkrieg teil, war Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg. 1953 erhielt er den Pulitzer-Preis, 1954 den Nobelpreis für Literatur. Hemingway schied nach schwerer Krankheit 1961 freiwillig aus dem Leben.
Beiträge
Heute möchte ich euch "Wem die Stunde schlägt" von Ernest Hemingway aus dem Jahre 1940 vorstellen. Hierbei handelt es sich um einen Roman, der in einer Etappe des spanischen Bürgerkrieges spielt. Die verschiedenen Charaktere des Werks beschreiben hier ihre Erlebnisse und Gefühle, die sie in diesem grausamen Krieg bereits gemacht haben. Dementsprechend werden alle wichtigen Charaktere auch gut beleuchtet und der Leser lernt sie kennen. Die Geschichte spielt sich in nur etwa 70 Stunden ab, aber ich dachte, dass es viel länger war. Es ist so viel passiert, dass ich manchmal den Anschluss verloren hatte. Robert Jordan, ein Guerillakämpfer, soll eine Brücke sprengen, sobald ein Angriff losgeht, damit die Gegner keine Munition etc. beschaffen können. Dafür benötigt er Hilfe und verbündet sich mit dem Guerillakämpfer Pablo. Doch der hat andere Pläne und somit geraten die beiden Guerillakämpfer aneinander. Der Roman wurde hauptsächlich aus der Sicht von Robert Jordan geschrieben. Daher finden sich darin auch Anspielungen auf sein vorheriges Leben in den USA. Außerdem wird die Liebelei mit Maria dadurch auch immer wieder in den Vordergrund gerückt. Immer wieder wurde ich jedoch im Lesefluss unterbrochen, da es zu längeren Wiederholungen der Sätze und Worte kam. Spannend empfand ich die Übereinstimmungen von Personen, die es auch im wahren Leben gab, wie z. B. André Marty, der wirklich so verrückt gewesen sein soll, wie im Buch beschrieben. Außerdem ist es auch korrekt, dass die Kommunisten der Volksfront geholfen haben und gegen das Franco-Regime waren. Dies weiß ich aus eigener Erfahrung, da mein Urgroßvater Reinhold Beutler selbst im spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Volksfront und bis zur Flucht nach Frankreich gekämpft hat. Daher hat das Buch für mich auch einen emotionalen Mehrwert. Das Buch behandelt vor Allem das Thema der Kameradschaft, denn ohne diese, hätte das ungleiche 'Team' niemals den Erfolg gehabt, der dabei herauskam. Weiterhin versucht Hemingway dem Leser den 'Suizid' näher zu bringen, indem er den Freitod rechtfertigt. Dies hat er im Endeffekt auch für sich selbst ausgewählt. Zum Schluss möchte ich euch noch meine Lieblingsfiguren benennen. Diese sind Anselmo (auch der Alte genannt) und Pilar (die schlagfertigste Frau, die ich seit langem in einem Buch hatte). Beide Charaktere haben mir sehr viel Freude bereitet. Für mich ist das Buch ein absolutes Muss. Es hat mir viel Spaß gemacht es zu lesen und dank dem Buddyread mit Britta, war es noch besonderer. Ich gebe dem Buch daher 4 von 5 Sternen. ✨️

Über weite Teile spannend
Hemingway und Krieg folgt erzählerisch einem gewissen Muster. So ist auch hier die Dynamik zwischen Robert Jordan und Maria manchmal ein bisschen schwierig. Gleiches gilt für die Sprache, die sich immer wieder mit dem N-Wort schmückt, schlecht über Sinti und Roma spricht und sogar einen Charakter nur als "Zigeuner" betitelt. Muss man aber natürlich auch ein bisschen aus seiner Zeit sehen. Ansonsten schafft Hemingway es sehr kompakt über drei Tage zu schreiben, in denen einem oftmals ganz schön der Puls mitgeht. Ich fand die Übersetzung hier und da nicht so gut, wenige Sätze sind grammatikalisch schlicht falsch - das gesamte Leseerlebnis wurde bei mir dadurch aber nicht beeinflusst.
"Wem die Stunde schlägt" ist erst mein zweites Buch von Hemingway nach "Der alte Mann und das Meer". Aber da mir letzteres sehr zugesagt hat, hatte ich schon länger vor, mich noch weiter mit dem Werk Hemingways zu beschäftigen. Wie auch der alte Mann, ist dieses Buch ein sehr ruhiges, das in seinem ganz persönlichen Tempo erzählt wird. Wenn man bedenkt, dass die Handlung im Spanischen Bürgerkrieg spielt, mag dieses Erzähltempo überraschen, dennoch passt es zur Tiefgründigkeit Hemingways. Er verarbeitet hier viele seiner eigenen Erfahrungen und dies spürt man aus dem Text heraus. Wahrscheinlich gerade deswegen las ich die gedanklichen Zwiegespräche Robert Jordans am liebsten. Waren dies auch die Gedanken Hemingways? Machte er ähnliche Erfahrungen durch wie sein Held? "Wem die Stunde schlägt" ist ein sehr philosophisches, nachdenkliches Werk, das einem viel über den Krieg vermittelt, ohne zu sehr in die Details zu gehen. Da wir in der Schule den Spanischen Bürgerkrieg nicht durchgenommen hatten, habe ich mir nun selber ein bisschen etwas dazu nachgelesen. Spannend fand ich auch den Dualismus der Frauenfiguren. Maria und Pilar könnten unterschiedlicher nicht sein. Passt der Spitzname "Häschen" sehr gut zur braven, fast schon farblosen Musterfreundin Maria, so ist Pilar eine richtige Matrone, die sich von niemandem etwas sagen lässt. Maria war mir persönlich fast schon zu perfekt geschildert, da fand ich Pilar um einiges faszinierender. Aber welcher Mann träumt im Krieg nicht von einer Frau, die zu Hause auf ihn wartet und deren grösstes Glück es ist, den Mann zu bedienen? Vor Pilar dagegen fürchten sich die Männer wohl eher... Dieses Buch war eine sehr beeindruckende Lektüre, die mich neugierig macht, auf weitere Werke Hemingways. Den ich nun als feste Grösse unter den modernen Klassikern noch mehr zu schätzen weiss.