We Need To Talk About Kevin
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Beschreibung
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Das Ende hat mir noch mal einen Schock verpasst. Hochintelligenter und anspruchsvoller Roman über einen Highschool-Killer und Mutterschaft. Vielleicht schon mein Jahreshighlight.
Eva ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die mit Reiseführern ein Vermögen verdient. Sie ist glücklich mit dem Location Scout Franklin Plaskett verheiratet. Irgendwann stellt sich die Frage, ob die beiden Kinder wollen. Eva ist sich da alles andere als sicher, trotzdem wird sie geplant schwanger. Von Geburt an scheint Kevin seine Mutter abzulehnen. Zuerst ist er ein Schreikind, jedenfalls bei ihr, bei seinem Vater ist er ruhig. Auch im Verlauf seiner Kindheit scheint er alles zu tun, um seiner Mutter das Leben schwer zu machen, ist schlicht bösartig. Dass er zum Mörder werden würde, sieht sie im Nachhinein als erwartbar. "Had I catalogued the downsides of parenthood, "son might turn out killer" would never have turned up on the list." (Seite 25). Ich bin kein großer Fan von Gegenwartsliteratur, aber dieser Roman hat mich so richtig gepackt. Mit Grauen und einer unerklärlichen Faszination habe ich Kevins Entwicklung zu einem Teenager verfolgt, der das absolut Böse zu repräsentieren scheint. Man fragt sich, ob das Kind instinktiv weiß, dass seine Mutter es nicht wirklich wollte. Den Vater möchte man schütteln - er weigert sich komplett, Kevins Charakter zu erkennen und sein Sohn nutzt das gnadenlos aus. Wir erfahren gleich zu Beginn des Romans, dass Kevin mit 15 Jahren zum Highschool-Killer wurde und in einer Jugendhaftanstalt einsitzt. In Rückblicken erzählt Eva in Briefen an ihren Ehemann, von dem sie inzwischen offenbar getrennt ist, die ganze Geschichte von Kevins Geburt bis zur Gegenwart im Gefängnis. Das Buch ist sprachlich äußerst anspruchsvoll, ich behaupte, ein wirklich gutes englisches Vokabular zu haben, aber hier musste ich viel öfter Wörter nachschlagen, als das bei anderen Büchern der Fall ist. Die psychologischen Hintergründe werden von Eva detailliert analysiert, das ist ungemein spannend. Obwohl man weiß, was passieren wird, ist der Roman richtig fesselnd, lässt sich kaum weglegen. Das absolute Highlight für mich ist das Fernsehinterview mit dem bereits verurteilten Kevin, das tiefe Einblicke in die Seele des Jungen gewährt und überrascht. Das Ende wartet dann doch noch mit einem Twist auf, mit dem ich nicht gerechnet hatte, und hinterließ mich in Schockstarre. Ein ungeheuer intelligentes und anspruchsvolles Buch, das bereits mein Jahreshighlight sein könnte.
„Wir müssen reden“, den Satz hört niemand gern und doch schreibt Eva sich alles in Briefen an ihren Mann von der Seele. Denn sie müssen über ihren Sohn Kevin reden. Wie konnte es geschehen, dass er mit einer Armbrust eines Morgens zur Schule geht und sich einreiht in die Amokläufer an Schulen. Hat Eva als späte Mutter versagt, die sich lediglich ein Kind zu wünschen schien, um der Langeweile ihres Alltags zu entfliehen? Wurde Kevin schon von vornherein als Monster geboren oder wurde er in der Schule gehänselt, dass er die Quälereien nicht mehr ertrug? Oder lag es vielleicht daran, dass seine Mutter noch ein Kind bekam und dieses vergötterte? Nun zwei Jahre nach dem Amoklauf und regelmäßigen Besuchen ihres Sohnes im Gefängnis, beginnt sie Briefe an ihren Mann zu schreiben. Ein Erklärungsversuch und eine Nabelschau, an welchem Punkt Kevin aus dem Ruder lief. Dieses Buch war wirklich nicht leicht zu lesen. Ich wollte mir damit eine extremlange Zugfahrt verkürzen, dafür ist dieses Buch jedoch nicht ausgelegt. Insbesondere der Schachtelsatzschreibstil mit vielen Metaphern und Beschreibungen machte es wirklich anstrengend der Geschichte zu folgen. Ich habe über einen Monat gebraucht um es zu Ende zu lesen. Eva ist wirklich kein sympathischer Charakter. Sie kreist nur um sich, ihre Kindheit im Schatten einer phobischen Mutter und ihrem Unternehmen, dass sich auf Reiseführer spezialisiert hat und dann ihren geliebten Mann. Ich hatte das Gefühl, dass sie nur ein Kind wollte, um der Langeweile ihres Lebens zu entfliehen und um ihren Mann eine Freude zu machen, aber schon kurz nach der Geburt empfindet sie Kevin eher als Eindringling denn als Bereicherung. Da hilft es der Mutterliebe auch nicht auf die Sprünge das Kevin soziapathische Tendenzen zeigt. Eva unterstellt ihm sogar schon im Kleinkindalter es darauf abgesehen zu haben, ihr das Leben schwer zu machen. Zur emotionalen Trennung der Eheleute kommt es, als Eva zum zweiten Mal schwanger wird. Dieses Kind ist so völlig anders. Sehr anhänglich und eher ängstlich. Während ihr Ehemann Kevin auf ein Podest stellt, fühlt Eva sich eher zu ihrer Tochter hingezogen, weil die ihre Art von Liebe zu teilen scheint. Ich hatte irgendwie eine andere Erwartungshaltung an das Buch. Ich dachte auf einen armen gequälten Jungen zu treffen, der keinen anderen Ausweg sieht, als sich mit Waffengewalt zu befreien und dass dieser Leidensweg durch Anekdoten aus seiner Kindheit gezeichnet wird. Vielmehr ist er eine durch und durch gestörte Persönlichkeit und es scheint, als wäre Evas Verhalten ihm gegenüber nicht wirklich der Auslöser, sondern vielmehr der einzige Grund warum er nicht schon zuvor eskaliert. Kevin scheint seine Mutter zu respektieren, seit sie einmal den Impuls zur häuslicher Gewalt nachgegeben hat. Ich wollte dieses Buch mehr als einmal zur Seite legen und ich habe mit jeder Seite und jedem Kapitel gerungen und doch war da etwas was mich bis zum Ende durchhalten lies. Irgendwann hatte ich mich an den hochtrabenden Erzählstil der Autorin gewöhnt und dann hat mich dieses bizzare Geschichte nicht mehr losgelassen hat und am Ende war ich Fassungslos über die Wendung, die sie nahm. Dieses Buch ist erzähltechnisch und inhaltlich schwere Kost und es scheint, dass wenn einer eine Schraube locker hat, liegt es scheinbar nicht immer an der Mutter.
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Das Ende hat mir noch mal einen Schock verpasst. Hochintelligenter und anspruchsvoller Roman über einen Highschool-Killer und Mutterschaft. Vielleicht schon mein Jahreshighlight.
Eva ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die mit Reiseführern ein Vermögen verdient. Sie ist glücklich mit dem Location Scout Franklin Plaskett verheiratet. Irgendwann stellt sich die Frage, ob die beiden Kinder wollen. Eva ist sich da alles andere als sicher, trotzdem wird sie geplant schwanger. Von Geburt an scheint Kevin seine Mutter abzulehnen. Zuerst ist er ein Schreikind, jedenfalls bei ihr, bei seinem Vater ist er ruhig. Auch im Verlauf seiner Kindheit scheint er alles zu tun, um seiner Mutter das Leben schwer zu machen, ist schlicht bösartig. Dass er zum Mörder werden würde, sieht sie im Nachhinein als erwartbar. "Had I catalogued the downsides of parenthood, "son might turn out killer" would never have turned up on the list." (Seite 25). Ich bin kein großer Fan von Gegenwartsliteratur, aber dieser Roman hat mich so richtig gepackt. Mit Grauen und einer unerklärlichen Faszination habe ich Kevins Entwicklung zu einem Teenager verfolgt, der das absolut Böse zu repräsentieren scheint. Man fragt sich, ob das Kind instinktiv weiß, dass seine Mutter es nicht wirklich wollte. Den Vater möchte man schütteln - er weigert sich komplett, Kevins Charakter zu erkennen und sein Sohn nutzt das gnadenlos aus. Wir erfahren gleich zu Beginn des Romans, dass Kevin mit 15 Jahren zum Highschool-Killer wurde und in einer Jugendhaftanstalt einsitzt. In Rückblicken erzählt Eva in Briefen an ihren Ehemann, von dem sie inzwischen offenbar getrennt ist, die ganze Geschichte von Kevins Geburt bis zur Gegenwart im Gefängnis. Das Buch ist sprachlich äußerst anspruchsvoll, ich behaupte, ein wirklich gutes englisches Vokabular zu haben, aber hier musste ich viel öfter Wörter nachschlagen, als das bei anderen Büchern der Fall ist. Die psychologischen Hintergründe werden von Eva detailliert analysiert, das ist ungemein spannend. Obwohl man weiß, was passieren wird, ist der Roman richtig fesselnd, lässt sich kaum weglegen. Das absolute Highlight für mich ist das Fernsehinterview mit dem bereits verurteilten Kevin, das tiefe Einblicke in die Seele des Jungen gewährt und überrascht. Das Ende wartet dann doch noch mit einem Twist auf, mit dem ich nicht gerechnet hatte, und hinterließ mich in Schockstarre. Ein ungeheuer intelligentes und anspruchsvolles Buch, das bereits mein Jahreshighlight sein könnte.
„Wir müssen reden“, den Satz hört niemand gern und doch schreibt Eva sich alles in Briefen an ihren Mann von der Seele. Denn sie müssen über ihren Sohn Kevin reden. Wie konnte es geschehen, dass er mit einer Armbrust eines Morgens zur Schule geht und sich einreiht in die Amokläufer an Schulen. Hat Eva als späte Mutter versagt, die sich lediglich ein Kind zu wünschen schien, um der Langeweile ihres Alltags zu entfliehen? Wurde Kevin schon von vornherein als Monster geboren oder wurde er in der Schule gehänselt, dass er die Quälereien nicht mehr ertrug? Oder lag es vielleicht daran, dass seine Mutter noch ein Kind bekam und dieses vergötterte? Nun zwei Jahre nach dem Amoklauf und regelmäßigen Besuchen ihres Sohnes im Gefängnis, beginnt sie Briefe an ihren Mann zu schreiben. Ein Erklärungsversuch und eine Nabelschau, an welchem Punkt Kevin aus dem Ruder lief. Dieses Buch war wirklich nicht leicht zu lesen. Ich wollte mir damit eine extremlange Zugfahrt verkürzen, dafür ist dieses Buch jedoch nicht ausgelegt. Insbesondere der Schachtelsatzschreibstil mit vielen Metaphern und Beschreibungen machte es wirklich anstrengend der Geschichte zu folgen. Ich habe über einen Monat gebraucht um es zu Ende zu lesen. Eva ist wirklich kein sympathischer Charakter. Sie kreist nur um sich, ihre Kindheit im Schatten einer phobischen Mutter und ihrem Unternehmen, dass sich auf Reiseführer spezialisiert hat und dann ihren geliebten Mann. Ich hatte das Gefühl, dass sie nur ein Kind wollte, um der Langeweile ihres Lebens zu entfliehen und um ihren Mann eine Freude zu machen, aber schon kurz nach der Geburt empfindet sie Kevin eher als Eindringling denn als Bereicherung. Da hilft es der Mutterliebe auch nicht auf die Sprünge das Kevin soziapathische Tendenzen zeigt. Eva unterstellt ihm sogar schon im Kleinkindalter es darauf abgesehen zu haben, ihr das Leben schwer zu machen. Zur emotionalen Trennung der Eheleute kommt es, als Eva zum zweiten Mal schwanger wird. Dieses Kind ist so völlig anders. Sehr anhänglich und eher ängstlich. Während ihr Ehemann Kevin auf ein Podest stellt, fühlt Eva sich eher zu ihrer Tochter hingezogen, weil die ihre Art von Liebe zu teilen scheint. Ich hatte irgendwie eine andere Erwartungshaltung an das Buch. Ich dachte auf einen armen gequälten Jungen zu treffen, der keinen anderen Ausweg sieht, als sich mit Waffengewalt zu befreien und dass dieser Leidensweg durch Anekdoten aus seiner Kindheit gezeichnet wird. Vielmehr ist er eine durch und durch gestörte Persönlichkeit und es scheint, als wäre Evas Verhalten ihm gegenüber nicht wirklich der Auslöser, sondern vielmehr der einzige Grund warum er nicht schon zuvor eskaliert. Kevin scheint seine Mutter zu respektieren, seit sie einmal den Impuls zur häuslicher Gewalt nachgegeben hat. Ich wollte dieses Buch mehr als einmal zur Seite legen und ich habe mit jeder Seite und jedem Kapitel gerungen und doch war da etwas was mich bis zum Ende durchhalten lies. Irgendwann hatte ich mich an den hochtrabenden Erzählstil der Autorin gewöhnt und dann hat mich dieses bizzare Geschichte nicht mehr losgelassen hat und am Ende war ich Fassungslos über die Wendung, die sie nahm. Dieses Buch ist erzähltechnisch und inhaltlich schwere Kost und es scheint, dass wenn einer eine Schraube locker hat, liegt es scheinbar nicht immer an der Mutter.