Was in uns verborgen liegt: Roman

Ein Slow-Burning-Romance gepaart mit der Suche nach sich selbst: „Ich fühle mich nicht nur einsam, ich bin es, ich bin es seit Jahren und ich ertrage es nicht mehr.“ – Wie sehr kann ich mit dieser Aussage mitfühlen! „Was in uns verborgen liegt“ von Nadine Bogner ist eine Slow-Burning-Romance mit traumhaften Setting und vielen Selbstzweifeln. Das Buch handelt von Einsamkeit, Neuanfängen und Liebe. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Violett, Dean und Mila, deren persönliche Entwicklung im Fokus des Romans steht. Die besondere Dynamik zwischen den Charakteren hat mir gut gefallen. Es schein, dass die sechs Alleinreisenden im Laufe der Zeit zu Freunden werden. Durch das ruhige Tempo kamen die Melancholie und Sehnsucht gut zur Geltung. Hin und wieder wurde das ganze durch Leichtigkeit aufgelockert. Allerdings gab es aufgrund der vielen Monologe nur wenig Handlung, so dass es dem Buch insgesamt an Spannung und Kurzweiligkeit fehlte. Auch die Songzeilen hätte es meiner Meinung nach nicht unbedingt gebraucht. Insgesamt ist Nadine Bogner hier ein tiefsinniges und bewegendes Buch gelungen, das mich teilweise berühren konnte.

Ein Buch voller Emotionen, das uns mit auf eine Weltreise nimmt und zeigt, dass es sich lohnt, mutig zu sein.

Nadine Bogner schafft es auf eine besondere Art, Orte und Personen zum Leben zu erwecken und Emotionen zu vermitteln. Innerhalb kürzester Zeit fühlte ich mich der Protagonistin Mila sehr nahe und hatte das Gefühl, mit an Bord des Schiffs zu sein, das für 5 Monate ihre neue Heimat sein sollte. Und das, obwohl ich Kreuzfahrtschiffe eigentlich nur aus dem Fernsehen kenne - genau wie die (für mich) exotischen Orte, die Mila und die anderen bereisen und entdecken. Sie alle wirken so lebendig, als wäre man mit vor Ort. Mila ist als Charakter für mich sehr spannend. Sie hat eine tiefe Verletzlichkeit, gepaart mit einer unheimlichen Stärke und ich finde, man kann ihre inneren Kämpfe sehr gut mit verfolgen. Doch auch die anderen Charaktere sind alle auf ihre eigene Art sehr spannend und ich fand es schön, hin und wieder Kapitel aus einer anderen Sicht zu lesen. Die Beziehung zu Dean tut Mila gut, sie lernt in ihm jemanden kennen, der ihr Ruhe und Kraft spendet. Dennoch muss ich sagen, dass ich Dean nicht immer so sympathisch fand. Teilweise wirkte er auf mich grenzüberschreitend und dass er sich so wenig öffnen wollte gefiel mir auch nicht so gut. Mit ihm hatte ich also ein wenig Schwierigkeiten, aber die Beziehung der beiden war trotzdem schön zu verfolgen. Das Ende und das Nachwort haben mich emotional abgeholt und das Buch ist für mich insgesamt sehr rund.

Die perfekte Urlaubslektüre aber auch noch so viel mehr

Die Geschichte rund um Mila und die 5 weiteren Alleinreisenden auf der Royal Princess hat mich von Anfang an mitgerissen. Es war einfach in die Geschichte einzutauchen und das Buch ließ sich generell sehr gut und schnell lesen. Die Autorin hat einfach einen tollen Schreibstil. Ich bin auch eigentlich kein Fan von so langen Kapiteln aber hier hat es genau so gepasst und die Kapitel konnten für mich oft gar nicht lange genug sein. Die 6 finden sich auf einem Kreuzfahrtschiff, das um die Welt segelt, was auch wegen der tollen Landgänge eine ganz besondere Atmosphäre zaubert. Alle sind da, weil es zu Hause etwas gibt, von dem sie Abstand gewinnen wollen. Am Ende ist es für alle eine Reise zu sich Selbst. Es geht um Freundschaften über (Alters-)Grenzen hinweg, um Neuanfänge und Selbstfindung. Und das alles im Setting einer Weltreise - es ist wirklich einfach toll umgesetzt und schön zu lesen. Für mich hätten Violett und Marten vielleicht noch etwas mehr ergründet werden können aber das ist wirklich nur ein winziges Manko bei einem sonst wirklich guten Buch. Absolute Leseempfehlung von mir!