Was bleibt von der Stadt der Bürger?
von Katrin Minner
Hardcover
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Beschreibung
Durch die verstärkte Hinwendung zur lokalen Vergangenheit erlebte der Festtyp Stadtjubiläum im Kaiserreich den Beginn seiner Erfolgsgeschichte, die bis heute ungebrochen anhält. Die Jahrhundertfeiern präsentieren Stadtbilder, die Eindrücke von herrschenden Werten, Normen und Mentalitäten geben können. Diese entstehen nicht zufällig, sondern sind eng mit den sozialen Führungsschichten der Stadt verbunden.
Die Städte des 19. Jahrhunderts waren geprägt von der Sozialformation des Bürgertums. Somit bestimmten dessen Bilder der Stadt und dessen Wertehimmel die Feste der Zeit. Das 20. Jahrhundert samt seiner politischen Zäsuren ging mit starken sozialen Veränderungen in den Städten einher. Das Bürgertum verlor zunehmend seine Deutungshoheit. Die Weimarer Republik bot – zumindest auf politischer Ebene – die Chance einer Demokratisierung, welche mit dem Einflussverlust des bürgerlichen Honoratiorenregiments einhergehen konnte. Der Nationalsozialismus und der Sozialismus gelten als Systeme, in denen eine Auflösung des Bürgertums forciert wurde. Zu fragen ist daher, wie sich die Feste veränderten, als sich die in ihnen abbildende Gesellschaft wandelte, und inwieweit sich eine solche „Entbürgerlichung“ in den Jahrhundertfeiern bzw. in den thematisierten städtischen Bildern niederschlug.
In der Studie wird in einem Längsschnitt vom Ende des 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts die Veränderung von Stadtbildern und sozialer Ordnung über die politischen Zäsuren hinweg nachvollzogen. Am Beispiel der Stadtjubiläen wird untersucht, ob eine solche „Entbürgerlichung“ auch für die Stadtbilder zutraf oder ob bürgerliche Werte und Bilder eine solche Verallgemeinerung fanden, dass diese bei den Zeitgenossen mental fest verankert und als selbstverständliche Teile städtischer Identität angenommen wurden.
Als räumliche Basis liegt die Region Sachsen-Anhalt zugrunde: die ehemalige preußische Provinz Sachsen (ohne den Regierungsbezirk Erfurt) und das Land Anhalt. Am Beispiel dieser Region werden anhand einer Reihe von Jahrhundertfeiern Stadtbilder des politisch determinierten Zeitraums vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus mit einem Ausblick auf die DDR betrachtet – am Beispiel der Stadtjubiläen: Neuhaldensleben (1823), Wittenberg (1893), Zerbst (1907), Quedlinburg (1922), Neuhaldensleben (1923), Naumburg (1928), Wernigerode (1929), Salzwedel (1933), Merseburg (1933), Tangermünde (1933), Staßfurt (1934), Weißenfels (1935), Calbe (1936), Bernburg (1938) und Halle (1961).
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Geschichte & Archäologie
Format
Hardcover
Seitenzahl
400
Preis
40.10 €
Verlag
Mitteldeutscher Verlag
Erscheinungsdatum
31.05.2010
ISBN
9783898127127
Beschreibung
Durch die verstärkte Hinwendung zur lokalen Vergangenheit erlebte der Festtyp Stadtjubiläum im Kaiserreich den Beginn seiner Erfolgsgeschichte, die bis heute ungebrochen anhält. Die Jahrhundertfeiern präsentieren Stadtbilder, die Eindrücke von herrschenden Werten, Normen und Mentalitäten geben können. Diese entstehen nicht zufällig, sondern sind eng mit den sozialen Führungsschichten der Stadt verbunden.
Die Städte des 19. Jahrhunderts waren geprägt von der Sozialformation des Bürgertums. Somit bestimmten dessen Bilder der Stadt und dessen Wertehimmel die Feste der Zeit. Das 20. Jahrhundert samt seiner politischen Zäsuren ging mit starken sozialen Veränderungen in den Städten einher. Das Bürgertum verlor zunehmend seine Deutungshoheit. Die Weimarer Republik bot – zumindest auf politischer Ebene – die Chance einer Demokratisierung, welche mit dem Einflussverlust des bürgerlichen Honoratiorenregiments einhergehen konnte. Der Nationalsozialismus und der Sozialismus gelten als Systeme, in denen eine Auflösung des Bürgertums forciert wurde. Zu fragen ist daher, wie sich die Feste veränderten, als sich die in ihnen abbildende Gesellschaft wandelte, und inwieweit sich eine solche „Entbürgerlichung“ in den Jahrhundertfeiern bzw. in den thematisierten städtischen Bildern niederschlug.
In der Studie wird in einem Längsschnitt vom Ende des 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts die Veränderung von Stadtbildern und sozialer Ordnung über die politischen Zäsuren hinweg nachvollzogen. Am Beispiel der Stadtjubiläen wird untersucht, ob eine solche „Entbürgerlichung“ auch für die Stadtbilder zutraf oder ob bürgerliche Werte und Bilder eine solche Verallgemeinerung fanden, dass diese bei den Zeitgenossen mental fest verankert und als selbstverständliche Teile städtischer Identität angenommen wurden.
Als räumliche Basis liegt die Region Sachsen-Anhalt zugrunde: die ehemalige preußische Provinz Sachsen (ohne den Regierungsbezirk Erfurt) und das Land Anhalt. Am Beispiel dieser Region werden anhand einer Reihe von Jahrhundertfeiern Stadtbilder des politisch determinierten Zeitraums vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus mit einem Ausblick auf die DDR betrachtet – am Beispiel der Stadtjubiläen: Neuhaldensleben (1823), Wittenberg (1893), Zerbst (1907), Quedlinburg (1922), Neuhaldensleben (1923), Naumburg (1928), Wernigerode (1929), Salzwedel (1933), Merseburg (1933), Tangermünde (1933), Staßfurt (1934), Weißenfels (1935), Calbe (1936), Bernburg (1938) und Halle (1961).
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Geschichte & Archäologie
Format
Hardcover
Seitenzahl
400
Preis
40.10 €
Verlag
Mitteldeutscher Verlag
Erscheinungsdatum
31.05.2010
ISBN
9783898127127