Vox
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Unterhaltsam, aber leider auch nichts Neues
„Vox“ von Christina Dalcher ist ein Roman, der mit einem wirklich spannenden und aufwühlenden Szenario startet. Die Vorstellung einer Gesellschaft, in der Frauen nur 100 Worte pro Tag sprechen dürfen, ist sowohl erschreckend als auch erschütternd – ein Thema, das auf viele gesellschaftliche und politische Strömungen von heute anspielt. In der ersten Hälfte des Buches hat mich die Geschichte wirklich gut unterhalten: spannend, berührend und stellenweise auch bissig und humorvoll, was dem Ganzen eine interessante Dynamik verlieh. Leider flacht der Roman im weiteren Verlauf ab. Auch die Figuren bleiben flach und undifferenziert, wodurch es schwerfällt, eine tiefere Verbindung zu ihnen aufzubauen. Die Handlung verliert zunehmend an Überraschungen und wirkt stellenweise etwas abgekupfert. Für Fans dystopischer Literatur bietet der Roman wenig Neues, was erfrischend und einzigartig gewesen wäre. Im Vergleich zu anderen, ähnlich aufgebauten Geschichten geht „Vox“ leider unter und wird wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben. Trotz seiner starken ersten Hälfte und der interessanten Ausgangsidee bleibt „Vox“ insgesamt hinter seinen Möglichkeiten zurück. Es ist eine solide Dystopie, aber eben auch nicht mehr – eine solche, die viele andere Werke in diesem Genre schon besser und eindrucksvoller behandelt haben.
Widerstand ist weiblich 🚺
‚Vox‘ ist eine Dystopie, in der die USA von einer christlich-fundamentalistischen Sekte regiert werden. Frauen dürfen nur noch 100 Worte am Tag sprechen, müssen ihre Jobs aufgeben, sich ihrem Ehemann unterordnen. So auch Jean, einst Wissenschaftlerin, verheiratet und Mutter von vier Kindern. Als sie aufgefordert wird, für die Regierung an einem Forschungsprojekt zu arbeiten, geschehen merkwürdige Dinge. Und in Jean regt sich der Widerstand… Die von Christina Dalcher geschaffene Welt ist beklemmend, grausam und frauenverachtend, aber verzichtet auf allzu blutrünstige Darstellungen. Dem steht Jean als charakterstarke, allerdings nicht wirklich sympathische Heldin entgegen. Der Schreibstil ist angenehm schlicht. Einige Stränge (z.B. die ‚Unreinen‘) hätten gern etwas stärker ausgestaltet werden dürfen, das Ende wirkte auch ein wenig lieblos. Ich habe das Buch gern gelesen, aber es wurde meiner Meinung nach zu viel Potenzial verschenkt. Fans von ‚The Handmaid‘s Tale‘ oder ‚The Mothers‘ werden es auf jeden Fall mögen!
— VOX provoziert, denn es fühlt sich nach so viel mehr an. Oh wooooah, macht es wütend beim lesen! In dieser fiktiven Dystopie stecken viele kleine Details bezüglich Sexismus, die man auch in der Realität wiedertrifft. Die Art und Weise wie die neue "Lebensweise" umgesetzt wird, step by step, wurde erschreckend gut umgesetzt. Ja, die Parallelen zu The Handmaid's Tale sind da, aber dennoch erschafft die Autorin hier etwas eigenes. Allein die Tatsache, dass 20 Jahre später, solche Themen noch umgehen, sollte ein Grund sein, sich mit diesen Werken auseinander zu setzen. ⚘️ ⠀ — Das Buch hätte ein Highlight werden können. Leider konnte mich das Ende bzw der Showdown nicht überzeugen. Thematisch also top, nur konnte die Handlung erzähltechnisch nicht immer mithalten. Trotzdem eine Empfehlung wert!

Dieses Buch? Wow! 12/10!
Dieses Buch ist echt unglaublich und ist auf Platz 1 meiner Lieblingsbücher gelandet. Ich hatte es über die Kindle-App entdeckt, denn dieses Buch ist mit einem Amazon-Prime-Abo kostenlos verfügbar. Also kleiner Tipp für alle, die es gerne lesen wollen, ansonsten kriegt man es nur noch gebraucht, bei Vinted bin ich aber schnell fündig geworden. Und nun zum Buch! Gerade mit der aktuellen politischen Lage weltweit hittet es noch mal ganz anders. Es ist unglaublich beklemmend, ich kam aber sofort in die Geschichte rein und konnte kaum aufhören zu lesen. Es hat sich sehr leicht und gut lesen lassen und ich hatte nie Probleme, mich zu konzentrieren, womit ich sonst manchmal kämpfe. Die Geschichte und einige Personen, Aussagen und Handlungen haben bei mir unglaubliche Wut ausgelöst. Die Geschichte hat sich im Verlauf spannend entwickelt und am Ende hatte ich das Gefühl, wieder durchatmen zu können. Es war kein komplettes Happy End, aber es war trotzdem gut und hat einem Hoffnung gegeben. Ich finde, dieses Buch sollte jede Person lesen – egal ob männlich oder weiblich, egal welches Alter. Nun, vielleicht schon eher ab 16, weil es stellenweise wirklich nicht ohne ist. Ich würde ja gerne alle Leute zwingen, das Buch zu lesen; da ich das aber nicht kann, empfehle ich es nur mit absoluter Dringlichkeit! Ein absolutes Highlight, welches einen noch mal ganz anders auf Privilegien und Feminismus schauen lässt und zeigt, dass es manchmal doch ganz schön schnell ganz schön scheiße und ungerecht werden kann.
Spannend, machte mich wütend und atemlos zugleich.
Was für ein heftiges Buch und was für eine wichtige Story. 100 Worte für jede Frau pro Tag... wer sich nicht daran hält wird schrecklich bestraft. Was schon schlimm klingt wird unter der Regentschaft von Trump so nah, denn auch in diesem Buch hat ein Radikaler das weiße Haus erobert. Eine sehr spannende Geschichte, die am Ende etwa abschwächt, aber nie langweilig wird.
It started super strong, feeling like a parallel universe of Handmaid‘s Tale, but the ending was a bit weird to me.
Eine spannende Dystopie- es war alles sehr beängstigend. Die Protagonistin war eine starke und sympathische Figur.
Compelling read that makes your anger grow with each chapter
The author invites the reader to a new American reality: the Pure movement has taken over, women as well as other marginalized groups have little to no rights. Everyone is subject to abuse of power. The protagonist Jeanie, once renowned doctor in her scientific field, now left with no more than 100 words to speak and stay at home, realizes more and more how her unwillingness to see the political danger in earlier times and realize the importance of her vote has now led her to live a life where she gets to become more resentful towards her own sons and husband each day as she sees them succumbing to the Pure movements new ideals. When the government needs her help in order to secretly work on a serum that will make any political enemy voiceless, she gets the chance to fight back. The dystopic scenario seems a very fitting read following recent developments in the United States of America's "Culture Wars" and politics. While the scenarios depicted in the novel seem fictional and exaggerated, one only needs to look at countries like Afghanistan for example to realize, that women are already taken away their (public) voices and access to education. The book is a real page-turner, written in short chapters and from the personal point of view of Jeanie, often jumping from present to past events.
Stell dir vor, ein Präsident führt ein, dass Frauen nur noch 100 Wörter am Tag sprechen dürfen. Stell dir vor, du hättest ein Kind, dass eine Tochter ist und sie dürfte gar nicht mehr sprechen. Genau darum geht es in Vox. Frauen dürfen nicht mehr zur Arbeit gehen. Sie müssen zu Hause bleiben und Haushalt erledigen. Sie dürfen keine Bücher mehr lesen, und sie dürfen nur noch 100 Wörter am Tag sprechen. Was macht das mit dir? Die ersten 300 Seiten dieses Buches haben mich wütend und sprachlos zurückgelassen. Ich konnte nur Kopfschütteln atemlos von einer Seite zur nächsten Blättern und nicht glauben, was für ein Weltbild in diesem Buch gezeichnet wird. Ich kann es mir nicht vorstellen nur noch 100 Wörter pro Tag zu sprechen. Zähl mal mit, das hast du in der Früh schon voll. Es zeichnet ein dunkles Bild für Frauen und das Gefühl der Beklemmung bleibt, wenn man nur mal in den Iran blickt. Wie schnell ist der Schritt getan von eine Uhr, die deine Schritte zählt und dir die Nachrichten anzeigt bis hin zu einer Uhr, die dir einen Stromschlag versetzt, wenn du mehr als 100 Wörter sprichst am Tag. Alles in allem hat mich dieses Buch sehr nachdenklich zurückgelassen und es bleibt mir definitiv lange im Gedächtnis. Womit ich nicht ganz einverstanden bin, ist das Ende dieses Buches. Das ging mir zu schnell, zu rekonstruiert. Und da merkt man, dass sie dieses Buch in kürzester Zeit geschrieben hat. Für mich fehlt ein bisschen die letzte Auflösung aller Rätsel, ich habe so das Gefühl, die losen Fäden wurden für mich nicht gut genug erklärt und zu Ende geführt. Ich rede mir ein, dass es nicht meine Schuld war. Ich habe Myers nicht gewählt. Ich habe überhaupt nicht gewählt, um die Wahrheit zu sagen. Seite 125
Ich könnte mir nicht vorstellen in einer Welt zu leben, in der Frauen nur 100 Wörter sprechen dürfen und weder lesen noch schreiben dürfen. Doch in solch einer Welt lebt Jean mit ihrer Familie.Auch ist allen Frauen das arbeiten untersagt, was Jean dazu brachte ihre Forschungen zu einem Heilmittel gegen die Wernicke-Aphasie zu unterbrechen. Um zu gewährleisten das Frauen wie auch Mädchen das Limit an Wörtern nicht überschreiten, tragen alle einen Wortzähler. Dieser verpasst seiner Trägerin Stromschläge sobald das Limit überschritten wird. Und je weiter das Limit von 100 Wörtern überschritten wird umso intensiver werden die Stromschläge. Dabei wird leider auch nicht vor Kindern halt gemacht. An sich hat mir die Geschichte ja ganz gut gefallen auch wenn ich selbst nicht in solch einer Welt leben möchte. Doch ich konnte manche Handlungen von Jean einfach nicht nachvollziehen. Da hat sie die Chance ihre Tochter und sich vom Wörterzähler zu befreien in dem sie für die Regierung arbeitet, doch weigert sich weil sie nicht für Reverent Carl arbeiten will. Dabei hat sie die Chance darauf alles zu manipulieren als Wissenschaftlerin der Regierung. Was mir auch nicht gefiel war die Liebschaft mit Lorenzo und die ständigen Vergleiche zwischen Lorenzo und ihrem Mann. Ehrlich dann soll sie sich doch trennen, wenn ihr Mann so schlecht ist und Lorenzo doch so viel besser. Und dann hätte sie sich ihre Tochter geschnappt und wäre mit ihr und Lorenzo ausgewandert, aber auch dazu fehlte ihr der Mut. Abgesehen von einigen holpprigen Textpassagen gefiel mir der Schreibstil der Autorin ganz gut und auch die gesamte Geschichte bis auf die paar Kritikpunkte. Zwischendurch stieg dann auch mal die Spannung nur leider kam das Ende dann doch zu kurz....zack bumm und alles war Friede Freude Eierkuchen. Letztendlich liegt es bei dir ob ihr diesem Buch eine Chance gibt, denn ich habe nicht gesagt das es schlecht ist, sondern hatte nur ein wenig zu bemängeln, aber auch das gehört zu einer Rezension dazu.
"VOX" wäre im Grunde eine ganz ausgezeichnete Dystopie, wenn nicht das überaus flache Ende wäre. Zwei Drittel des Romans haben mich geradezu gefesselt. Gerade weil es den Blick auf eine mögliche Zukunft richtet, deren Entstehung darauf basiert, dass man es wiederholt (!) zugelassen hat, dass die falschen Menschen die falschen Entscheidungen treffen. Es gab mehr als einen Moment, in dem mir kalte Schauer den Rücken runter gelaufen sind. Das letzte Drittel allerdings ist absolut trivial, konfus, unrealistisch und flacht zum Ende dermaßen ab, dass ich ständig das Gefühl hatte etwas überlesen zu haben - ganz Hollywood-like.
Krass was in diesem Buch abgeht. Und echt erschreckend wie nah an der Realität es ist. Genauso schleichend wie auch vor 2 Jahren immer mehr Rechte durch einen Virus eingeschränkt wurden. Das stimmt echt nachdenklich, da die Protas hier zunächst ja auch nicht dachten das es sooo schlimm wird. Aber 100 Worte pro Tag ist echt wenig und manche dürfen ja auch gar nicht sprechen, ich hab echt ziemlich oft geschimpft bei diesem Buch und hoffe, dass so etwas nie passieren wird.
Spannender feministischer Thriller
Der Thriller vox beschreibt ein dystopisches Amerika, in dem die Frauen Armbänder angelegt bekommen, mit denen sie nur noch 100 Wörter am Tag reden dürfen. Auch haben sie bestimmte Regeln einzuhalten und sich dem Mann unterzuordnen. Für mich war der Thriller zum einen genial und zum anderen unerträglich. Die Vorstellung von so einer Welt ist absolut ekelerregend und lässt mich besonders bei der derzeitigen politischen Lage mit Gänsehaut zurück.

Schöne Geschichte
Eine tolle Geschichte über den Weg zur Unterdrückung der Frauen, mit einem guten Twist am Ende. Sehr zu empfehlen
Warum Feminismus so wichtig ist…
Zugegeben, es ist natürlich sehr krass dargestellt, aber nicht unmöglich. In Vox geht es um eine Regierung, die Frauen nur erlaubt 100 Wörter am Tag zu sprechen und die klassische Hausfrauenrolle einzunehmen. Wenn man dagegen verstößt oder versucht zu „mogeln“, werden über ein Armband der betreffenden Frau Stromstöße zugefügt, die sich nach der Anzahl der Verstößen erhöhen. Es macht betroffen und regt zum nachdenken kann und ist gleichzeitig so spannend geschrieben, dass man nicht aufhören kann es zu lesen! Ein Titel der empfohlen werden muss!!!!
Erschreckend nah - unleash the female rage
Absolut tolle Dystopie, die gut vorstellbar auch wirklich eine Zukunft sein könnte. Großartig geschrieben, spannend bis zum Schluss. Von Lachen bis Wut war alles dabei. Lektion des Buches einfach das Zitat von Burke „Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen. “ Also lasst uns mehr unternehmen. Dieses Buch stachelt an, im besten Sinne!

Vermutlich begegnet euch Christina Dalchers „Vox“ aktuell auf vielen Blogs und überall in den sozialen Medien. Dieses Buch wird mit der Message „Der Roman, den jede Frau lesen muss“ geliefert und hat auch mich neugierig gemacht. Das Setting ist ein Amerika in nicht allzu ferner Zeit, in der Frauen Wortzähler um die Handgelenke haben, die exakt 100 Wörter pro Tag erlauben. Alles, was über diese 100 Wörter hinaus gesprochen wird, wird mit Stromschlägen bestraft. Die Frauen sollen dadurch gefügig gemacht werden und durch diese Art der Züchtigung auch lernen, keine Kritik am System zu üben. In Dalchers Zukunftsvision haben Frauen zudem ihren festen Platz im Haushalt, bevorzugt in der Küche, wo sie sich um das leibliche Wohl ihrer Familie kümmern. Kindern wird bereits in der Schule ein verzerrtes Bild indoktriniert, in dem die Frau nichts zu sagen hat. Und warum sollte sie auch sprechen? Es stehen sowieso nur 100 Wörter zur Verfügung. In diese Welt wird Jean katapultiert, nachdem sie ungläubig das politische Geschehen im Fernsehen verfolgt. Nach und nach verschwinden die Frauen aus den Reihen der Regierenden und Meinungsgeber, nach und nach etabliert sich ein System, bei dem niemand damit gerechnet hätte, dass „die“ damit durchkommen. Die, das sind all die bösen männlichen Politiker, die Frauen wieder an den Herd verbannen möchten. Die einzige Frau, die sich gegen diese Veränderungen aufzulehnen scheint, ist Jeans Uni-Freundin Jackie, die in Talkshows auftritt, in Debatten für das Recht der Frauen protestiert, mit aller Macht dagegen ankämpft. Doch eine Frau reicht leider nicht aus, um diesen Irrsinn zu stoppen, und so geschieht, was viele nicht sehen wollten: Ein totalitärer Staat entsteht. "Ich habe wohl nicht geglaubt, dass es passieren würde. Keine von uns." Christina Dalcher legt mit „Vox“ einen erschütternden Roman vor, der stellenweise mehr Thriller als Gesellschaftskritik ist. Und das Buch ist tatsächlich so wichtig, wie seine Marketingkampagne uns mitteilt: Durch Trumps Position in den USA werden die Stimmen aus dem Bible Belt, die früher vielleicht als hinterwäldlerisch verschrien worden wären, immer lauter. Frauen gehören an den Herd und sollen am besten schon früh verheiratet werden, so tönt es aus dem Süden, und mir rollen sich da wie vermutlich jedem von uns die Zehennägel hoch. Dalcher hat diese Vision überspitzt wahr werden lassen und unsere Protagonistin Jean zusammen mit ihrer Familie mitten in den Wahnsinn geschmissen. Während ihr Mann seinen alten Job ausführen darf, darf Wissenschaftlerin Jean brav das Haus schrubben. Ihr Sohn Steven blüht unter der grenzwertigen Schulbildung nahezu auf und bringt spannende Weisheiten mit nach Hause, wie beispielsweise die „Tatsache“, dass Männer und Frauen bereits rein biologisch dazu ausgelegt sind, für bestimmte Dinge geeignet zu sein. Steven entwickelt sich unter der „kulturellen“ Erziehung innerhalb der Schule mehr und mehr zu einem Monster, dem nicht nur Jean eine zimmern möchte. Jeans Tochter Sonia hingegen verkümmert. Sie spricht freiwillig kaum bis gar nicht und nachdem sie gesehen hat, wozu die Armbänder fähig sind, ist ihr junges Leben stets von Angst diktiert. Während die Autorin sich also reichlich Zeit für die Kinder Jeans nimmt, wirken sie und ihr Mann fast schon leblos, wie Marionetten. Auch Jeans Affäre scheint irgendwie nur den Sinn zu erfüllen, dass in Jean der Wunsch auszubrechen erweckt wird. Das finde ich richtig schade! Gerade Jean, die in die Fußstapfen von Winston Smith (1984) und Bernard Marx (Brave New World) tritt, sollte etwas runder dargestellt werden. Dennoch ist „Vox“ sehr spannend zu lesen, man fliegt förmlich durch die Seiten. Besonders, als Jean aufgrund eines Schlaganfalls des Präsidenten (oder war es jemand anders?) nämlich ihren Job unter verschärften Bedingungen wieder ausüben darf, um ein Heilmittel für die beschädigten Hirnzellen, die das Sprachzentrum angreifen, zu entwickeln… Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: https://killmonotony.de/rezension/100woerter-christina-dalchers-vox
Interessantes Thema.
Jean ist eine erfolgreiche amerikanische Wissenschaftlerin. Sie ist kurz vor einem Durchbruch in ihrer Forschung. Doch dann ändert sich plötzlich alles und Frauen dürfen nicht mehr als 100 Wörter am Tag sagen. Sie dürfen weder lesen noch arbeiten. Laut der von an herrschenden Religion der "Reinen" muss sich die Frau wieder dem Mann unterordnen. Als jedoch etwas geschieht wo die Regierung plötzlich ihre Hilfe braucht, ergeben sich Chancen etwas zu verändern... Ein wirklich guter Roman mit gesellschaftlichem Thema und einer Prise Wissenschaft. Klare Leseempfehlung. <3
Rezension zu VOX - #100 Wörter VOX wurde von Christina Dalcher geschrieben und am 25.09.2019 im Fischer Verlag veröffentlicht. Das Buch hat mich vom Hocker gehauen und sprachlos gemacht. So sprachlos wie die Frauen, um die es in dem Buch geht. #100 Wörter beschreibt die Geschehnisse am besten. Die Frauen und Mädchen dürfen diese Wörteranzahl maximal an einem Tag verwenden, ansonsten werden sie bestraft. Unter ihnen gibt es aber auch welche, die gar nicht mehr sprechen dürften, deren Wortzähler auf 0 steht. Für uns in einer Welt, in der leider immer noch für mehr Gleichberechtigung in jeglichem Sinne gekämpft wird, ist solch ein Rückschritt kaum vorstellbar. Ich finde den Gedanken meiner Stimme, meiner Meinung und Freiheit beraubt zu werden, schrecklich. Jean, der Protagonistin, geht es genauso. Sie hat 4 Kinder, darunter ein kleines Mädchen, dass nicht das Sprechen gelehrt bekommt, denn das ist nicht mehr wichtig. Sie wurden Ihrer Worte beraubt, weil Frauen ja nicht sprechen müssen. Dies obliegt nur den Männern. In dem Buch geht es um tragische Schicksalsschläge und einen Kampf für die Gerechtigkeit, für eine Stimme. Ich hoffe, dass so etwas nie wirklich eintreten wird, aber heutzutage kann man leider nichts ausschließen. Begonnen hat das Ganze durch die Wahl des "falschen" Präsidenten und die Tatsache, dass einige nicht wählen gehen wollten. Auch dadurch wird ein Zeigefinger auf uns gerichtet. Das Wahlverhalten der Menschen hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert. Es gehen immer weniger Menschen wählen. Das sollten wir ändern, um so etwas einen "falschen" Präsidenten/ eine "falsche" Partei zu verhindern. Also geht Wählen. FAZIT: Das Buch war für mich vom Anfang bis zum Ende ein Pageturner. Die Personen und die Thematik haben mich gefesselt, traurig gemacht und gezeigt, dass auch heute noch sehr viel für die Gleichberechtigung getan werden muss. Das Buch hat das Potenzial zum Jahreshighlight und kann nichts anderes als 5 Sterne erhalten.
Kein Thriller, trotzdem eine Horror Vorstellung
Ich liebe die beschriebenen Charaktere und vor allem Jean, unsere Hauptfigur (fun fact, sie und ich haben am gleichen Tag Geburtstag). Vor allem liebe ich an ihr, wie stark ich ihre Gefühle, Worte und Taten nachvollziehen konnte. Auch allgemein hat mir der ganze Aufbau der Geschehnisse gefallen, wir erfahren wie es dazu kommen konnte, wie furchtbar der jetzige Zustand ist und auch wie es noch werden kann..
Als Wissenschaftler ist sie führend auf ihrem Gebiet. Doch dann übernehmen Fundamentalisten die Regierung und nun ist es Frauen untersagt mehr als 100 Worte am Tag von sich zu geben. Jane hat damit arge Schwierigkeiten, auch weil sie nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten darf. Ihre Söhne haben keine Anpassungsschwierigkeiten, Sorgen bereitet ihr aber ihre Tochter. Als ein hochrangiges Regierungsmitglied erkrankt, wird Jane als Wissenschaftlerin hinzugezogen, an einer schnellen Therapiemöglichkeit mit zu arbeiten. Dafür erhält sie das Privileg so viel sprechen zu dürfen wie sie möchte und auch ihre Tochter, die langsam wieder aufblüht. Was Jane jedoch nicht ahnt, dass sie eigentlich an etwas arbeitet, was die Unterdrückung der Frauen noch verschärfen kann. Ich fand den Plot des Buches spannend. Eine Restriktion der „Redefreiheit“ der Frauen, als Mittel der männlichen Unterdrückung fand ich originell. Janes Handlungen waren für mich zwar nicht immer nachvollziehbar, dennoch empfand ich ihren Charakter nicht als unsympathisch. Ich kann nur zu gut nachvollziehen, wie eine Beschränkung der Wortanzahl eine so gebildete Frau in Schwierigkeiten bringt. Da ich selbst Wissenschaftler bin, kann ich mich sehr gut in ihre Lage versetzen. Den natürlichen Wissensdurst den man nicht mehr stillen zu können, das Bedürfnis sich auszutauschen um Sachverhalte besser zu verstehen und neue Erkenntnisse zu artikulieren, all dies ist mit 100 Worten am Tag nicht realisierbar. Die Vorstellung löste in mir, bei Lesen ein beklemmendes Gefühl aus. Unrealistisch fand ich dann die Vorgabe in der kurzen Zeit eine Lösung zu erarbeiten, vor allem für jemanden der sich auch nur ein bisschen mit Forschung auskennt, weiß dass man Ergebnisse nicht auf Knopfdruck produzieren kann und das viele Fehlschläge dazugehören. Trotz des ähnlichen Inhalts zu Atwoods „Report der Magd“, sollte man beide Bücher nicht vergleichen. Magret Atwood ist viel eindringlicher und detailgetreuer in der Beschreibung wie es zur Unterdrückung der Frauen kommt, wohingegen man von Frau Dalcher einfach ins Szenario geworfen wird und die handelnden Personen eher stereotypisch sind, der gute jedoch linientreue Ehemann, die christliche konforme Nachbarin, der chauvinistische fundamentalistische Präsident und der Sohn, der erst begreift was Unterdrückung heißt, als es ihn selbst betrifft. Dennoch habe ich die Lektüre dieses Buches genossen, aber um ehrlich zu sein ging mir das in die Jahre gekommene, aber immer noch aktuelle Buch „Der Report der Magd“ mehr an die Nieren, als dieses Werk, denn am Ende holt die Autorin doch weit auf um das Ganze aufzulösen. Der Anfang ist nicht schlecht und die Grundidee ausbaufähig, aber gegen Ende hin war mir das alles ein bisschen zu weit hergeholt.
Just read The Handmaid's Tale instead.
Hat mich positiv überrascht.
"Gesellschaft lenkt nur Aufmerksamkeit auf das, was wir nicht mehr haben." [S. 47] In einem Amerika der Zukunft wird Frauen das Recht abgesprochen zu reden und gleichberechtigt zu leben. Nur hundert Worte stehen einer jeden Frau pro Tag zur Verfügung, erfasst durch einen Wortzähler, der bei Überschreitung der vorgesehen Anzahl schmerzhafte Elektroschocks auslöst. Als der Bruder des Präsidenten nach einem Schlaganfall an Wernicke-Aphasie leidet, wird die Wissenschaftlerin Dr. Jean McClellan gebeten, gemeinsam mit ihren Kollegen ein Serum zu erstellen, welches die Aphasie heilt. Im Gegenzug erhält sie für die Zeit der Erforschung des Mittels ihre eigene uneingeschränkte Sprache wieder. Doch wer das Wunder vollbringen kann, Substanzen zu erstellen, die Menschen heilen, der kann auch welche erstellen, die das Gegenteil bewirken und Menschen für immer zum Schweigen bringen, oder? Das war (überraschenderweise) richtig gut. Dystopisch, spannend und unterhaltsam und in Anbetracht der momentanen Situation leider auch durchaus vorstellbar. "Das Leben wirft mit kleinen Ironien nach uns." [S. 386]
Ich weiß gar nicht so richtig, was ich zu diesem Buch sagen soll. Es war absolut erschreckend, krass und einfach voller WTF Momente. Stellt euch vor, ihr habt ein normales Leben. Haus, Kinder und guter Job. Dann kommt eine neue Regierung und die engt euch ein und erklärt das als vollkommen okay. Ihr habt es nämlich nicht anders verdient. Ihr seid einmal zu viel gegen die Einschränkung von Frauenrechte auf die Straße gegangen. Habt einmal zu viel den Mund aufgemacht. Euch einmal zu viel nicht Alles gefallen lassen. Also verpasst man euch Konsequenzen. Eine begrenzte kontrollierte Wortzahl, eine Verbannung ins Hausfrauendasein und absolute Kontrolle über euch, euer Tun und euer Leben. Ihr dürft nix mehr. Nicht einmal Post annehmen. Das erschreckende ist, dass ich ein solches Szenario als absolut realistisch erachte. Wie heißt es immer so schön, auch im Buch: "Soweit würde es nie kommen." Auch Jean ist der Meinung, dass es soweit nicht kommen wird und belächelt ihre College Freundin Jackie, als sie den "Teufel" an die Wand malt. Aber genau so kommt es. In ihrer eigenen Familie bekommt Jean mit, wie ihre Tochter leidet und ihr Sohn selbst einer dieser "Reinen" wird. Doch er unterschätzt teilweise das System und Konsequenzen für "Verfehlungen". Als er auch dieser erfährt verschwindet er, um etwas gut zu machen. Für Jean bietet sich die Möglichkeit etwas zu ändern, allerdings muss sie daher vorerst einen Deal mit dem Teufel eingehen. Aber kann sie so tatsächlich ein ganzen System auf den Kopf stellen? Sie versucht es auf jeden Fall. Fazit Einfach nur wow. Die Autorin konnte mich absolut mit diesem Buch fesseln. Ich war geschockt und fassungslos, wie es überhaupt soweit kommen kann. Aber wie heißt es so schön: Unmöglich ist Nichts. Die Story bringt einen auf die Palme und holt einen wieder runter. Es bleibt von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Es zeigt, dass es wichtig die Stimme zu nutzen, um Sachen zu verhindern. Sich nicht zum Schweigen bringen lassen, wenn man merkt, dass etwas in eine Richtung kippt, die teilt und diskriminiert. Egal in welcher Form. Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.
5 Sterne für das Thema, 3 Sterne für die Umsetzung
Mal was ganz anderes als das was ich sonst lese. Und trotzdem unheimlich interessant.
Ich musste mich zwar erst an den Schreibstyle gewöhnen aber der Inhalt ist beeindruckend. In so vielen Hinsichten wurde ich an die Geschichten der NS-Zeit erinnert und für mich ist diese Buch erneut eine Aufforderung, für das einzustehen was einem wichtig ist. Man kämpft nie alleine, auch wenn es sich vielleicht so anfühlen mag. Sehr interessant das Buch und empfehlenswert wenn man mal aus der eigenen Wohlfühlzone raus möchte.
Vox ❌ Ein heftiges Setting: in den Vereinigten Staaten von Amerika ist eine extrem konservative Regierung an die Macht gekommen. Innerhalb eines Jahres haben Frauen alle hart erkämpften Rechte verloren - sie dürfen nicht arbeiten, keine Bankkonten haben, nicht wählen - und nicht sprechen. Nur 100 Worte pro Tag sind erlaubt, auf die Rolle als Hausfrauen und Mütter reduziert sollen sie schweigen und ihren Männern dienen. Jean McClellan bekommt einmalige Chance - ihre Expertise als Wissenschaftlerin wird benötigt und sie darf wieder arbeiten. Zudem kommt sie nach und nach in Kontakt mit der Widerstandsbewegung… Vox ist eine Dystopie, die in der heutigen Zeit jedoch sehr nah erscheint. Die Ungerechtigkeit ist unerträglich und hat mich beim Lesen unfassbar wütend gemacht. Wenn man sich ansieht, was in Amerika gerade im Bezug zum Abtreibungsrecht vor geht fühlt es sich gruselig nah und gar nicht so unrealistisch an, dass es so weit kommen könnte. Die Geschichte hat - gerade gegen Ende - ihre Schwächen, dennoch ist die Thematik wichtig!

Wie schnell die (amerikanische) Wirklichkeit die Realität einholt. Spannend geschrieben und kaum auszuhalten.
Das war mal richtig hart. Dieses Buch hat mir beim Lesen ein richtig mulmiges Gefühl gegeben, gleichzeitig aber fand ich den wütenden, fast schon anfangs verbitterten Schreibstil recht hypnotisierend. Mit Jean muss man als Protagonistin erst mal klarkommen, und ich kann sogar verstehen, dass dies stellenweise recht schwer ist. Aber man kann sie so verstehen. Diese Welt in dem Buch macht einen einfach Angst und oft hat die Autorin mir mal etwas in Nebensätzen hingeknallt, worüber ich noch lange nachdenken musste. Das Ende war mir dann zu schnell und passte für mich dadurch von der Geschwindigkeit her nicht zum restlichen Teil des Buches. Es hätte gut und gerne noch 50 Seiten gebraucht. Zusammengefasst: eine wahnsinnig eindringliche Utopie, welche sehr zum Nachdenken anregt. Ich werde auf jeden Fall auch die nächsten Bücher von ihr lesen.
Auf das Buch bin ich durch Instagram aufmerksam geworden, weshalb ich es mir gleich nach dem Erscheinen kaufen musste.In den USA kommt eine neue konservative Regierung an die macht und diese ordnet an, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen. Jean McClellan hielt diese Nachricht zunächst für einen Scherz – das kann nicht wirklich passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.Doch dies war erst der Anfang.Jean darf nicht länger ihren Beruf als Wissenschaftlerin ausüben. Ihrer Tochter Sonia wird in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.Aber das ist immer noch nicht das Ende.Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.Diese Buch habe ich förmlich verschlungen. Von Beginn an fesselt einen die Geschichte und und lässt einen nicht mehr los. Ich war mit Jean zusammen wütend auf ihren Mann, ihren Sohn und auf die Politik. Es ist klar erkennbar, welche politischen Entwicklungen in den USA die Autorin inspiriert hat, dennoch erinnert das Buch oft an The Handmaid's Tale. Im großen und Ganzen fand ich das Buch sehr gut, dennoch ließ es zum Ende hin nach.
Von Anfang an bedrückend.
Dieses Buch wurde im "Zwei Seiten"- Podcast von Christine Westermann und Mona Ameziane besprochen (an dieser Stelle große Empfehlung). Ich habe es in wenigen Tagen gelesen. Das Buch liegt von Beginn an schwer auf der Seele. Und am Ende bleibt man mit seiner Stimme, die in diesen Tagen wichtiger denn je wird. Ein Stern Abzug, weil ich das Ende etwas wild und wirr fand, hat dem Buch aber keinen Abbruch getan.
Sehr wichtiges, hochaktuelles Buch, das sich gerade in der jetzigen politischen Situation höchst beklemmend liest. Allerdings hat es etwa ab dem letzten Drittel ziemlich an Qualität verloren. Das Ende wirkte total überhastet und insgesamt war mir die Story zu löchrig und zu wenig ausgereift. Ich würde es trotzdem jedem empfehlen, einfach aufgrund der Thematik und weil es grundsätzlich auch echt spannend war.
Wahnsinnig stark! Frauen dürfen nur noch 100 Worte pro Tag sagen, sonst bekommen sie durch den Wortzähler (eine Art Armband) einen Elektroschock. Je mehr man sagt, desto schlimmer wird es... Ganz schlimme Vorstellung, sollte sowas passieren... Super Charaktere, super geschrieben. Ich hab mir echt ne Menge markiert, werde das Buch definitiv nochmal lesen
Zu Beginn wirkte VOX wie eine vielversprechende feministische Variante von George Orwells 1984 – ein spannendes und bedrückendes Szenario, das neugierig machte. Doch leider konnte mich das Buch im weiteren Verlauf nicht überzeugen.
Die Hauptfigur Jean blieb mir oft unsympathisch und zu distanziert, wodurch es schwerfiel, wirklich mit ihr mitzufühlen. Andere wichtige Figuren wie Enzo oder Jackie wurden leider nicht ausreichend entwickelt, was dazu führte, dass sie eher flach wirkten und nur dazu dienten, bekannte Informationen immer wieder zu wiederholen. Ein positiver Aspekt war, wie gut die Wut über das Handeln der Männer transportiert wurde. Die Darstellung der dystopischen Welt ist ebenfalls gelungen und sorgt für eine bedrückende Atmosphäre, die zum Nachdenken anregt. Doch was dem Buch meiner Meinung nach fehlte, war eine klare Botschaft. Besonders enttäuschend war das Ende. Ein weiterer Schwachpunkt war der unstrukturierte Schreibstil, der es mir schwer machte, wirklich in die Geschichte einzutauchen. Auch wenn die Autorin ihr Wissen über Linguistik eindrucksvoll einfließen lässt, wirkte es mit der Zeit übertrieben und störend. Insgesamt bietet VOX eine interessante Grundidee mit viel Potenzial, das jedoch nicht vollständig ausgeschöpft wurde. Die Kritik an patriarchalen Strukturen ist da, bleibt aber letztlich unausgereift.

3,5-4 Sterne
Klappentext: Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr. Das ist der Anfang. Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt. Aber das ist nicht das Ende. Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen. [Quelle: S. Fischer Verlage] Meine Meinung: 100 Wörter. Was sind schon 100 Wörter? Glaubt man dem deutschen Psychologen Matthias Mehl, der einen Artikel in der Fachzeitschrift „Science“ geschrieben hat, sprechen Männer und Frauen im Durchschnitt 16.000 Wörter am Tag. 16.000 Wörter. Den Frauen und Mädchen im vorliegenden Buch sind gerade mal 100 Wörter erlaubt. Teilweise sogar weniger, falls sie sich etwas zu schulden haben kommen lassen. Dieser Roman zeigt uns ein Land, welches seinen Frauen verbietet zu reden oder gar zu arbeiten. Es darf nicht mehr gelesen oder geschrieben werden. Frauen sind nur noch für die Fortpflanzung und den Haushalt zuständig, am besten sagen sie kaum etwas. Und die Männer? Die stehen über allem, sie haben die Macht. Die Realität, die uns in diesem Buch dargestellt wird, ist grausam und beängstigend. Frauen werden degradiert und müssen sich unterwerfen. Ihr Wissen und ihre Persönlichkeiten scheinen nichts mehr wert zu sein. Im Mittelpunkt der Dystopie steht Jean McClellan, eine ehemalige Wissenschaftlerin, die anfangs nicht damit gerechnet hat, dass sich die Regierung so weit durchsetzen und ihre Pläne in die Tat umsetzen würde. Am Anfang glaubte ich noch, dass sie sich mit ihrer Situation abgefunden hat. Doch schon bald wird klar, dass sie sich gegen die Regierung stellen und vor allem ihre Tochter Sonia beschützen möchte. Es bildet sich ein Widerstand, um die Regierung zu stürzen. Das Buch hat mich direkt eingefangen. Mir gefällt vor allem der Schreibstil Dalchers, der mich von Anfang an abgeholt hat. Der Roman ist aus Sicht von Jean geschrieben und so erfahren wir, was in ihrem Kopf vor sich geht. Und vor allem, was sie verschweigt, weil keine Wörter mehr übrig sind. Es ist erschreckend, was diese Einschränkung mit den Frauen macht. Es erschüttert und macht fassungslos. Und es ist für mich auf jeden Fall eins: gar nicht so unrealistisch. Denn besonders aufgrund der ganzen Entwicklungen in Amerika weiß man nie, was als nächstes kommen könnte. Der einzige Knackpunkt der Geschichte war das Ende, welches für mich zu schnell und zu unglaubwürdig abgelaufen ist. Ich möchte gar nicht weiter auf den Inhalt eingehen, aber hier hätte man eindeutig einige weitere Seiten einbauen können, um die Geschichte runder zu machen. Trotzdem hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es greift so viele aktuelle Themen wie Ungerechtigkeit, Rassismus und Feminismus auf, vor denen wir die Augen nicht verschließen sollten. "Er [Peter, Jeans Ehemann] ist wütend, er ist verletzt, und er ist frustriert. Nichts davon rechtfertigt jedoch die nächsten Worte aus seinem Mund, diejenigen, die er nie wird zurücknehmen können, diejenigen, die tiefer einschneiden als jeder Glassplitter und mich von neuem bluten lassen. „Weißt du, ich frage mich, ob es vielleicht besser war, als du nicht geredet hast.“" Fazit: Bis auf einen Knackpunkt handelt es sich hierbei um ein unglaublich gutes und vor allem wichtiges Buch. Es zeigt, dass die Stimme erhoben werden muss, um so eine Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Auch wenn die Protagonistin nicht durchweg sympathisch war, konnte sie uns ein kämpferisches Bild vermitteln und dadurch zeigen, dass es in den meisten Situationen Auswege gibt.
Dystopischer Thriller mit starkem Anfang, der mich dann leider wieder verloren hat 📚
Ich habe das Buch auf Empfehlung von @wordsinmoonlight gelesen. Dystopischer Thriller mit einem sehr starken und sogwirkenden Anfang! Ab der Mitte des Buches hat mich die Geschichte leider nicht mehr gepackt. Ich fand den Schreibstil sehr gut, doch auf einmal hatte ich das Gefühl, die Autorin will unfassbar viele Ereignisse in ein Buch packen? Es kann natürlich auch an mir liegen, dass ich ihren Schreibstil nicht mehr verstanden habe. Worum geht es? Amerika, 21 Jahrhundert, alle weiblich gelesenen Personen dürfen nicht mehr als 100 Wörter pro Tag sprechen. Ein Armband an ihrem Handgelenk überwacht die Wortanzahl und sollte diese überschritten werden, drohen Stromschläge, die immer schlimmer werden. Dr Jean McClellan, Neurolinguistin, will das alles nicht wahrhaben. Sie kann ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht mehr ausüben, ihrer Tochter wird in der Schule kein Lesen und Schreiben mehr beigebracht und allen weiblich gelesenen Personen werden ihrer Rechte beraubt und die Pässe eingezogen. Jean hat sich intensiv mit der Entwicklung eines Anti-Wernicke-Serums beschäftigt. Als der Bruder des Präsidenten nach einem Schlaganfall an Wernicke-Aphasie leidet - die betroffenen können nicht mehr deutlich sprechen -, soll Jean gemeinsam mit ihren Kolleg*innen ein Serum herstellen und erhält für die Zeit der Erforschung ihre uneingeschränkte Sprache zurück, also der Wortzähler am Handgelenk wird entfernt. Die Geschichte hat einige erschreckende Ähnlichkeiten zur heutigen Zeit. Denn auch alle andersdenkenden, die Personen die dem klassischen Bild der Rollenverteilung a la 1950er Jahre und einem Christlichen Weltbild nicht folgen, werden bestraft und in Arbeitslagern untergebracht. Es ist sogar die Rede von einem Konzentrationslager für Homosexuelle, in dem eine gute Freundin von Jean untergebracht wird. An wen erinnert uns diese Art von faschistischer Denkweise nur? Während Jean mit ihren Kolleg*innen an dem Anti-Wernicke-Serum forschen, passieren einige Crazy Dinge. Zu viele für meinen Geschmack und ich kann euch auch nicht mehr mitteilen, was genau alles passiert ist, da ich den Faden verloren habe. Insgesamt ein spannendes, aufwühlendes Werk, doch im Gesamten für meinen Geschmack zu viel auf einmal. Und ich mag es wirklich nicht, wenn ich nicht mehr durchblicke 🥲 Kurze Stichpunkte wären hier: Angriffe von Affen, an denen Experimentiert wird, eine Affäre mit einem Arbeitskollegin bei dem ein Kind entsteht, Fluchtpläne, Schießereien, Gefangene Personen, Regierungspersonen die eine effiziente Biowaffe anstelle des Anti-Wernicke-Serums haben wollen und während das alles passiert, habe ich nur Bruchteile von dem Geschehen aufnehmen können. Schade!
Komische Geschichte, wenn man anfängt drüber nach zu denken und damit meine ich nicht das Frauen Kinder (auch Jungen) erziehen sollen und ihnen das Sprechen bei bringen sollen ohne das sie selbst sprechen dürfen. Mehr versteh ich die eigentliche Geschichte in dem Zusammenhang überhaupt nicht. Idee gut Umsetzung stark ausbaufähig.
Was habe ich von dem Buch erwartet? Nun ja, dass kann ich gar nicht so genau sagen, aber nicht dass, was ich bekommen habe. Die Protagonistin Jean hat mich extrem gestört. Zum einen war sie so arrogant und hat sich so verhalten und zum anderen hat sie ihren Mann betrogen. Ihr ältester Sohn war auch so ein Knackpunkt.. Er hat sich teilweise echt wie ein Arschloch verhalten, was ich hier keineswegs entschuldigen möchte. Aber sie hat nicht mal im Ansatz die Schuld bei sich gesucht.. Immer die Schuld auf die Schule gewälzt, etc. Dabei war sie bei der Erziehung Mit verantwortlich. Hätte sie ihm von Anfang an die richtigen Werte mitgegeben, zb. Das Frauen eben nicht grundsätzlich für den Haushalt verantwortlich sind (außer es ist so abgesprochen) wäre er bestimmt nicht mal im Ansatz so schlimm geworden. Aber das hat sich im Verlauf des Buches auch geändert. Viele Männer haben sich auch schlimm verhalten, dennoch hat Jean sie alle über einen Kamm gescheert. Außer ihren Liebhaber. An sich bietet das Buch auch nicht wirklich viel, außer zu schockieren. Ich will wirklich hoffen, dass ich niemals in so einer Welt leben muss, aber naja. Einen wirklichen Lösungsansatz gab es dann auch nicht. Für so viel Wirbel drum herum, hat sich dann nicht viel getan. Ich habe nicht viel von dem Buch erwartet und meine Erwartungen haben sich diesbezüglich bestätigt. Es war nichts besonderes, nichts Augen öffnendes.
Abklatsch von „The Handmaid‘s Tale“
Die Handlung des Romans ist nicht revolutionär, weil sie meiner Meinung nach in großem Stil von Margaret Atwoods großartigem Roman „The Handmaid‘s Tale“ abgekupfert ist. Während der Beginn der Handlung noch ganz unterhaltsam und die kurzen Exkurse zur Neurowissenschaft durchaus interessant sind, nimmt die Qualität der Geschichte immer mehr ab. Schlüsselstellen wurden ausgespart, sodass die zahlreichen Wendungen oft nicht nachvollziehbar und meist sogar an den Haaren herbeigezogen wirken. Außerdem ist die Handlung ganz gegen Ende des Romans so rasant und von Logikfehlern durchsetzt, dass man die Auflösung meiner Meinung nach nicht zu 100% verstehen kann. Gibt bessere Romane.
Die Idee des Romans finde ich super, leider finde ich, dass sie an vielen Stellen zu platt umgesetzt wurde. An unnötigen Stellen wiederholt die Protagonistin Dinge, gleichzeitig wird die Handlung so sprunghaft vorangetrieben, dass mir die Figuren auf der Strecke blieben. Da hätte man so viel mehr draus machen können! Dadurch, dass aber nur aus der Perspektive von Jean erzählt wird (und selbst das nicht immer überzeugend), bleibt zu viel zu oberflächlich….
Ein Buch das wütend macht. Aber wichtig ist. Aber auch SO wütend macht.
Vox lag schon ewig auf meinem SUB. Da ich gerade in Dystopie Stimmung war hab ich endlich dazu gegriffen. Es fiel mir selten so schwer ein Buch zu bewerten… Vox beschreibt eine Dystopische Welt in der die Konservativen an die Macht kommen & Frauen; Homosexuelle etc. Unterdrücken. Die Geschichte nimmt schnell eine harte Wendung.. die Grundidee sowie die Umsetzung haben mir sehr gut gefallen. Der Verlauf der Geschichte sowie die Charakterentwicklung von Jean habe ich als sehr anstrengend empfunden. Das Buch hat trzd. Gefühle (meist Wut & Entsetzen) in mir geweckt. Würde es jedem empfehlen zu lesen.
Absolute Horrorvorstellung. Super Umsetzung die einem einen kalten Schauer beschert.
Vox von Christina Dalcher Dr. Jean McClellan ist außer sich, als sie die neue Verordnung der amerikanischen Regierung selbst zu spüren bekommt. 100 Worte darf jede Frau nur noch sprechen pro Tag. Für jedes weitere Wort setzt es Bestrafungen mittels einer Handgelenksschelle – Ein Stromschlag für jedes zusätzliche Wort. Jean kann ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht mehr ausüben und sie sieht, wie ihre kleine Tochter Sonia mehr und mehr in der gewünschten Linie der Regierung geht. Und das ist erst der Anfang, Jean begehrt auf. Allein bei der Lektüre des Klappentextes standen mir die Haare zu Berge (Zugegeben, meine Ausflüge in dieses Sub-Genre sind selten. Ich habe weder „The Handmaides Tale“ noch ähnliche Bücher in meinem Regal stehen, deshalb ist die Grundgeschichte für mich auch noch relativ neu). Schon der Beginn des Buches hat sich sehr gut lesen lassen. Man spürt, dass die Autorin fundiertes Linguistisches Hintergrundwissen besitzt, welches sie in diesem Roman erschreckend gut verarbeitet hat. Jean als Protagonistin ist ein bisschen stereotypisch aufgebaut. Eine Wissenschaftlerin, auf Vernunft fokussiert, beobachtet mit Schrecken was im Amerika des 21. Jahrhunderts um sie herum geschieht, nur weil Menschen wie sie (Sie wird im Buch als Prototyp herangezogen) zum falschen Zeitpunkt ihre politische Stimme nicht genutzt haben, die Füße still gehalten und geschwiegen haben, als es an der Zeit war, Farbe zu bekennen. Jean kann glaubhaft ihren Schrecken und ihre Wut vermitteln, sodass der Leser die Emotionen, die sie überschwemmen, spürt. Natürlich muss es eine Liebesgeschichte geben. Sonst wäre es ja langweilig. Wobei ich finde, dass in „Vox“ das richtige Maß getroffen wurde. Keine schwülstigen Ergüsse, sondern eher ein paar sarkastische Einwürfe von Jeans Seite. Insofern richtet der Leser seine Aufmerksamkeit auf die Aphasie-Forschungen, die in diesem Roman fiktiv angestellt werden, und auf den politischen Hintergrund – und der ist wahrhaft erschreckend, wenn man darüber nachdenkt. Dalcher hat die Entmündigung am Beispiel der Frauen durchdekliniert. Redeverbot, Bildungsverbot, Meinungsverbot. Doch diesen Szenarioschlüssel kann man an jede beliebige Gruppierung anlegen. Farbige, LGTB+, Flüchtlinge und so fort. Und wenn man sich die aktuelle Politik betrachtet, kann man Tendenzen zur Radikalisierung erkennen – und genau dieser Punkt ist einfach nur erschreckend – und macht das Buch so real. Über das Ende kann man sich streiten. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass hier ein Happy-End herbeigeführt werden musste, um den Ernst des Buches zu entschärfen. Gut und schön, damit kann ich für meinen Teil leben, auch wenn das Heldentum der Geschichte praktisch aufgeteilt wurde. Dafür hatte das Buch kaum Längen und ich tauchte gerne in Jeans sprach- und zeichenlose Welt ab. Die Emotionen, die sie hegte, konnte ich gut nachvollziehen. Ein Schreckensszenario, das auf leisen Sohlen daherkommt. Politisch und in das tiefste Innere von Familienbanden eingreifend. Und das ist der eigentliche Punkt für meine sehr gute Bewertung. In diesem Buch ist es erschreckend einfach, das herrschende System auf den Kopf zu stellen und eine totalitäre Struktur zu etablieren, die auf Überwachung und Unterdrückung fußt. Deshalb vergebe ich für „Vox“ 5 Sterne.
Stark angefangen und stark nachgelassen
Die Thematik des Buches finde ich alleine aufgrund der momentanen Lage in den USA sehr interessant und kommt denen gruselig nahe vor. Leider finde ich persönlich, dass die Liebesgeschichte irgendwann zu sehr in den Fokus gerückt wurde und ich viel übersprungen habe, weil ich es 1. uninteressant fand und 2. eher unpassend war.
Die Idee zu dem Buch fand ich sehr gut, da es in der heutigen Zeit immer mal wieder Menschen gibt, die finden, dass Frauen zu viel zu sagen haben und das Thema somit schon in diese Zeit passt. Auch die Umsetzung fand ich nicht schlecht. Allerdings ist der Schreibstil gewöhnungsbedürftig, weil die Autorin in den Kapiteln oftmals ohne erkennbare Trennungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt, was es dem Leser/der Leserin hin und wieder schwer macht. Wenn man sich daran gewöhnt hat, geht es jedoch sehr gut. Mir persönlich war die Protagonistin Jean sehr unsympathisch. Natürlich lebt sie in einer schrecklichen Welt und dafür hat sie mein volles Mitgefühl. Aber sie stellt sich als die "Übermutter" hin, die für ihre kleine Tochter alles tun würde, geht aber eine Affäre ein, obwohl sie genau weiß, dass sie ihre Kinder nie wiedersehen wird, wenn das rauskommt. Sie liebt ihre Tochter Sonia wirklich, hat aber noch 3 Söhne (vor allem zwei kleinere, die ja nun wirklich nichts falsch machen), aber während des Lesens kam mir nie der Gedanke, dass sie sich um ihre Söhne auch kümmern würde. Am Schluss kam dann (für mich so quasi "Das muss jetzt halt gesagt werden, weil sie ja doch Mutter ist) doch der Schwenker, dass ihre Jungs ihr natürlich auch was bedeuten. Blöderweise wird sie auch noch schwanger und macht mit ihrem Liebhaber Lorenzo aus, dass sie zusammen nach Italien flüchten, wenn sie eine Tochter bekommt (damit die dann nicht in dieser Welt aufwachsen muss) und wenn sie einen Jungen bekommt, bleibt sie in den USA (die Autorin schreibt, "...ich bete zu dem selben Gott um einen Jungen, damit ich meine Sonia niemals verlassen muss." Aber die Söhne würde sie einfach so verlassen? Und Sonia auch, wenn es ein Mädchen wird? Lass ich die mal in den USA, die kennt das Ganze ja schon? Für mich unverständlich!). Mit ihrem Ehemann Patrick ist sie auch sehr unzufrieden. Er arbeitet für die Regierung und ständig vergleicht sie ihn mit Lorenzo. Patrick kann das nicht und würde das nie machen und das schafft er auch nicht. Und dann kommt sie drauf, dass ihr "unfähiger" Mann bei der Widerstandsbewegung eine große Rolle spielt und täglich seinen Kopf riskiert (also eigentlich das, was sie schon die ganze Zeit wollte, aber Lorenzo ist immer noch besser, immerhin ist er Italiener). Das hört sich alles sehr negativ an, was es aber nicht ist. Das Buch hat mir gefallen, allerdings hatte ich ein Problem mit der Hauptprotagonistin und die macht halt den Großteil des Buches aus.
In den USA hat sich Einiges verändert. Der neue Präsident und die neue Regierung sind radikale Christen und verlangen in den Staaten nun ein Leben in einer heterosexuellen Ehe mit möglichst vielen Kindern. Frauen sollen nicht mehr arbeiten: ihre Aufgabe ist es, sich um ihren Mann und ihre Familie zu kümmern. Und damit sie keine Widerworte geben und es mit der Unterordnung besser klappt, trägt jede Frau und jedes Mädchen einen Zähler am Handgelenk. Hat sie mehr als ihre erlaubten hundert Worte am Tag gesprochen, erhält sie einen Stromschlag. Hört sie dann immer noch nicht auf zu sprechen, wird die Intensität erhöht. Ein ganz toll erzählter dystopischer Roman. Die Lovestory hätte ich nicht gebraucht, sie hielt sich aber im Rahmen. Vieles fand ich so erschreckend und durchaus so realistisch… das hat mich beim Lesen wirklich beschäftigt. Unbedingte Leseempfehlung.
Die Story finde ich spannend und erschreckend. Das Ende war mir zu kurz, zu abrupt inszeniert und eindimensional und es blieben in meinen Augen Fragen offen.
Ich liebe es, wenn mich Bücher emotional so richtig packen können. Und auch wenn „Vox“ von Christina Dalcher für mich kein wirkliches Highlight war, so kann ich doch wenigstens behaupten, dass ich – glaube ich - noch nie ein Buch gelesen habe, das mich SO! WÜTEND! gemacht hat. Es handelt sich bei diesem Roman um eine Dystopie, eine erschreckende Zukunft, in der Frauen und Mädchen in Amerika nicht mehr als 100 Worte am Tag sprechen dürfen, einen Wortzähler am Handgelenk tragen müssen und Stromschläge bekommen, wenn sie die Grenze überschreiben. Denjenigen ,die aktiv gegen die Verordnung der Regierung rebellieren, drohen mit Arbeitslager deutlich schlimmeres. Schon bald kann Jean McClellen ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht mehr ausüben und Lesen und Schreiben wird für Mädchen, wie ihrer Tochter Sonia, als nicht mehr notwendig erachtet. Auch wenn Christina Dalcher in ihrer Geschichte das Thema Gleichberechtigung sicherlich zuspitzt und übertreibt, so sollte man doch immer vor Augen haben, dass ein Teil der Schikanen, denen der weibliche Teil der Geschichte ausgesetzt ist, durchaus nicht unrealistisch ist. Es gibt leider auch im 21. Jahrhundert immer noch genügend Länder, in denen Frauen und Mädchen keine Recht auf Schulbildung haben und unterdrückt werden. Und ganz ehrlich, wir sehen aktuell jeden Tag in den Nachrichten, wie Demokratie mit den Füßen getreten wird. Mit den „richtigen“ Menschen an der Macht, ist wohl leider vieles denkbar. Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen, die Seiten rauschen einem nur so durch die Hände. Nichtsdestotrotz hat es ein wenige gedauert, bis es wirklich Fahrt aufnimmt und ich von der Geschichte voll und ganz gefesselt war. Aber da mir die ein oder andere Ungereimtheit aufgefallen ist, eine Dreiecksgeschichte vollkommen überflüssig in meinen Augen war und jemand von der Autorin „geopfert“ wurde, was auch überhaupt nicht nötig gewesen wäre, hinterlässt das Buch bei mir einen leicht fahlen Beigeschmack. Die übermäßige, sehr hollywoodeske Drama hat die Geschichte überhaupt nicht nötig. Das hätte auch wunderbar so funktioniert. Ich weiß nicht, wie viele Dystopien ich in meinem Leben gelesen habe, vermutlich kann man sie an einer Hand abzählen, wenn mir außer „Vox“ überhaupt noch eine einfällt. Es ist nicht wirklich mein Genre. Ich will nicht wirklich lesen, wie die Welt vielleicht mal aussehen könnte, ich bin froh, manche Dinge in der Vergangenheit nicht selbst miterlebt haben zu müssen, und lebe lieber im hier und jetzt, auch wenn ich mitunter wirklich entsetzt bin, wenn ich mir anschaue, was der Mensch mit der Erde und seinen Möglichkeiten anstellen kann.
Beiträge
Unterhaltsam, aber leider auch nichts Neues
„Vox“ von Christina Dalcher ist ein Roman, der mit einem wirklich spannenden und aufwühlenden Szenario startet. Die Vorstellung einer Gesellschaft, in der Frauen nur 100 Worte pro Tag sprechen dürfen, ist sowohl erschreckend als auch erschütternd – ein Thema, das auf viele gesellschaftliche und politische Strömungen von heute anspielt. In der ersten Hälfte des Buches hat mich die Geschichte wirklich gut unterhalten: spannend, berührend und stellenweise auch bissig und humorvoll, was dem Ganzen eine interessante Dynamik verlieh. Leider flacht der Roman im weiteren Verlauf ab. Auch die Figuren bleiben flach und undifferenziert, wodurch es schwerfällt, eine tiefere Verbindung zu ihnen aufzubauen. Die Handlung verliert zunehmend an Überraschungen und wirkt stellenweise etwas abgekupfert. Für Fans dystopischer Literatur bietet der Roman wenig Neues, was erfrischend und einzigartig gewesen wäre. Im Vergleich zu anderen, ähnlich aufgebauten Geschichten geht „Vox“ leider unter und wird wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben. Trotz seiner starken ersten Hälfte und der interessanten Ausgangsidee bleibt „Vox“ insgesamt hinter seinen Möglichkeiten zurück. Es ist eine solide Dystopie, aber eben auch nicht mehr – eine solche, die viele andere Werke in diesem Genre schon besser und eindrucksvoller behandelt haben.
Widerstand ist weiblich 🚺
‚Vox‘ ist eine Dystopie, in der die USA von einer christlich-fundamentalistischen Sekte regiert werden. Frauen dürfen nur noch 100 Worte am Tag sprechen, müssen ihre Jobs aufgeben, sich ihrem Ehemann unterordnen. So auch Jean, einst Wissenschaftlerin, verheiratet und Mutter von vier Kindern. Als sie aufgefordert wird, für die Regierung an einem Forschungsprojekt zu arbeiten, geschehen merkwürdige Dinge. Und in Jean regt sich der Widerstand… Die von Christina Dalcher geschaffene Welt ist beklemmend, grausam und frauenverachtend, aber verzichtet auf allzu blutrünstige Darstellungen. Dem steht Jean als charakterstarke, allerdings nicht wirklich sympathische Heldin entgegen. Der Schreibstil ist angenehm schlicht. Einige Stränge (z.B. die ‚Unreinen‘) hätten gern etwas stärker ausgestaltet werden dürfen, das Ende wirkte auch ein wenig lieblos. Ich habe das Buch gern gelesen, aber es wurde meiner Meinung nach zu viel Potenzial verschenkt. Fans von ‚The Handmaid‘s Tale‘ oder ‚The Mothers‘ werden es auf jeden Fall mögen!
— VOX provoziert, denn es fühlt sich nach so viel mehr an. Oh wooooah, macht es wütend beim lesen! In dieser fiktiven Dystopie stecken viele kleine Details bezüglich Sexismus, die man auch in der Realität wiedertrifft. Die Art und Weise wie die neue "Lebensweise" umgesetzt wird, step by step, wurde erschreckend gut umgesetzt. Ja, die Parallelen zu The Handmaid's Tale sind da, aber dennoch erschafft die Autorin hier etwas eigenes. Allein die Tatsache, dass 20 Jahre später, solche Themen noch umgehen, sollte ein Grund sein, sich mit diesen Werken auseinander zu setzen. ⚘️ ⠀ — Das Buch hätte ein Highlight werden können. Leider konnte mich das Ende bzw der Showdown nicht überzeugen. Thematisch also top, nur konnte die Handlung erzähltechnisch nicht immer mithalten. Trotzdem eine Empfehlung wert!

Dieses Buch? Wow! 12/10!
Dieses Buch ist echt unglaublich und ist auf Platz 1 meiner Lieblingsbücher gelandet. Ich hatte es über die Kindle-App entdeckt, denn dieses Buch ist mit einem Amazon-Prime-Abo kostenlos verfügbar. Also kleiner Tipp für alle, die es gerne lesen wollen, ansonsten kriegt man es nur noch gebraucht, bei Vinted bin ich aber schnell fündig geworden. Und nun zum Buch! Gerade mit der aktuellen politischen Lage weltweit hittet es noch mal ganz anders. Es ist unglaublich beklemmend, ich kam aber sofort in die Geschichte rein und konnte kaum aufhören zu lesen. Es hat sich sehr leicht und gut lesen lassen und ich hatte nie Probleme, mich zu konzentrieren, womit ich sonst manchmal kämpfe. Die Geschichte und einige Personen, Aussagen und Handlungen haben bei mir unglaubliche Wut ausgelöst. Die Geschichte hat sich im Verlauf spannend entwickelt und am Ende hatte ich das Gefühl, wieder durchatmen zu können. Es war kein komplettes Happy End, aber es war trotzdem gut und hat einem Hoffnung gegeben. Ich finde, dieses Buch sollte jede Person lesen – egal ob männlich oder weiblich, egal welches Alter. Nun, vielleicht schon eher ab 16, weil es stellenweise wirklich nicht ohne ist. Ich würde ja gerne alle Leute zwingen, das Buch zu lesen; da ich das aber nicht kann, empfehle ich es nur mit absoluter Dringlichkeit! Ein absolutes Highlight, welches einen noch mal ganz anders auf Privilegien und Feminismus schauen lässt und zeigt, dass es manchmal doch ganz schön schnell ganz schön scheiße und ungerecht werden kann.
Spannend, machte mich wütend und atemlos zugleich.
Was für ein heftiges Buch und was für eine wichtige Story. 100 Worte für jede Frau pro Tag... wer sich nicht daran hält wird schrecklich bestraft. Was schon schlimm klingt wird unter der Regentschaft von Trump so nah, denn auch in diesem Buch hat ein Radikaler das weiße Haus erobert. Eine sehr spannende Geschichte, die am Ende etwa abschwächt, aber nie langweilig wird.
It started super strong, feeling like a parallel universe of Handmaid‘s Tale, but the ending was a bit weird to me.
Eine spannende Dystopie- es war alles sehr beängstigend. Die Protagonistin war eine starke und sympathische Figur.
Compelling read that makes your anger grow with each chapter
The author invites the reader to a new American reality: the Pure movement has taken over, women as well as other marginalized groups have little to no rights. Everyone is subject to abuse of power. The protagonist Jeanie, once renowned doctor in her scientific field, now left with no more than 100 words to speak and stay at home, realizes more and more how her unwillingness to see the political danger in earlier times and realize the importance of her vote has now led her to live a life where she gets to become more resentful towards her own sons and husband each day as she sees them succumbing to the Pure movements new ideals. When the government needs her help in order to secretly work on a serum that will make any political enemy voiceless, she gets the chance to fight back. The dystopic scenario seems a very fitting read following recent developments in the United States of America's "Culture Wars" and politics. While the scenarios depicted in the novel seem fictional and exaggerated, one only needs to look at countries like Afghanistan for example to realize, that women are already taken away their (public) voices and access to education. The book is a real page-turner, written in short chapters and from the personal point of view of Jeanie, often jumping from present to past events.
Stell dir vor, ein Präsident führt ein, dass Frauen nur noch 100 Wörter am Tag sprechen dürfen. Stell dir vor, du hättest ein Kind, dass eine Tochter ist und sie dürfte gar nicht mehr sprechen. Genau darum geht es in Vox. Frauen dürfen nicht mehr zur Arbeit gehen. Sie müssen zu Hause bleiben und Haushalt erledigen. Sie dürfen keine Bücher mehr lesen, und sie dürfen nur noch 100 Wörter am Tag sprechen. Was macht das mit dir? Die ersten 300 Seiten dieses Buches haben mich wütend und sprachlos zurückgelassen. Ich konnte nur Kopfschütteln atemlos von einer Seite zur nächsten Blättern und nicht glauben, was für ein Weltbild in diesem Buch gezeichnet wird. Ich kann es mir nicht vorstellen nur noch 100 Wörter pro Tag zu sprechen. Zähl mal mit, das hast du in der Früh schon voll. Es zeichnet ein dunkles Bild für Frauen und das Gefühl der Beklemmung bleibt, wenn man nur mal in den Iran blickt. Wie schnell ist der Schritt getan von eine Uhr, die deine Schritte zählt und dir die Nachrichten anzeigt bis hin zu einer Uhr, die dir einen Stromschlag versetzt, wenn du mehr als 100 Wörter sprichst am Tag. Alles in allem hat mich dieses Buch sehr nachdenklich zurückgelassen und es bleibt mir definitiv lange im Gedächtnis. Womit ich nicht ganz einverstanden bin, ist das Ende dieses Buches. Das ging mir zu schnell, zu rekonstruiert. Und da merkt man, dass sie dieses Buch in kürzester Zeit geschrieben hat. Für mich fehlt ein bisschen die letzte Auflösung aller Rätsel, ich habe so das Gefühl, die losen Fäden wurden für mich nicht gut genug erklärt und zu Ende geführt. Ich rede mir ein, dass es nicht meine Schuld war. Ich habe Myers nicht gewählt. Ich habe überhaupt nicht gewählt, um die Wahrheit zu sagen. Seite 125
Ich könnte mir nicht vorstellen in einer Welt zu leben, in der Frauen nur 100 Wörter sprechen dürfen und weder lesen noch schreiben dürfen. Doch in solch einer Welt lebt Jean mit ihrer Familie.Auch ist allen Frauen das arbeiten untersagt, was Jean dazu brachte ihre Forschungen zu einem Heilmittel gegen die Wernicke-Aphasie zu unterbrechen. Um zu gewährleisten das Frauen wie auch Mädchen das Limit an Wörtern nicht überschreiten, tragen alle einen Wortzähler. Dieser verpasst seiner Trägerin Stromschläge sobald das Limit überschritten wird. Und je weiter das Limit von 100 Wörtern überschritten wird umso intensiver werden die Stromschläge. Dabei wird leider auch nicht vor Kindern halt gemacht. An sich hat mir die Geschichte ja ganz gut gefallen auch wenn ich selbst nicht in solch einer Welt leben möchte. Doch ich konnte manche Handlungen von Jean einfach nicht nachvollziehen. Da hat sie die Chance ihre Tochter und sich vom Wörterzähler zu befreien in dem sie für die Regierung arbeitet, doch weigert sich weil sie nicht für Reverent Carl arbeiten will. Dabei hat sie die Chance darauf alles zu manipulieren als Wissenschaftlerin der Regierung. Was mir auch nicht gefiel war die Liebschaft mit Lorenzo und die ständigen Vergleiche zwischen Lorenzo und ihrem Mann. Ehrlich dann soll sie sich doch trennen, wenn ihr Mann so schlecht ist und Lorenzo doch so viel besser. Und dann hätte sie sich ihre Tochter geschnappt und wäre mit ihr und Lorenzo ausgewandert, aber auch dazu fehlte ihr der Mut. Abgesehen von einigen holpprigen Textpassagen gefiel mir der Schreibstil der Autorin ganz gut und auch die gesamte Geschichte bis auf die paar Kritikpunkte. Zwischendurch stieg dann auch mal die Spannung nur leider kam das Ende dann doch zu kurz....zack bumm und alles war Friede Freude Eierkuchen. Letztendlich liegt es bei dir ob ihr diesem Buch eine Chance gibt, denn ich habe nicht gesagt das es schlecht ist, sondern hatte nur ein wenig zu bemängeln, aber auch das gehört zu einer Rezension dazu.
"VOX" wäre im Grunde eine ganz ausgezeichnete Dystopie, wenn nicht das überaus flache Ende wäre. Zwei Drittel des Romans haben mich geradezu gefesselt. Gerade weil es den Blick auf eine mögliche Zukunft richtet, deren Entstehung darauf basiert, dass man es wiederholt (!) zugelassen hat, dass die falschen Menschen die falschen Entscheidungen treffen. Es gab mehr als einen Moment, in dem mir kalte Schauer den Rücken runter gelaufen sind. Das letzte Drittel allerdings ist absolut trivial, konfus, unrealistisch und flacht zum Ende dermaßen ab, dass ich ständig das Gefühl hatte etwas überlesen zu haben - ganz Hollywood-like.
Krass was in diesem Buch abgeht. Und echt erschreckend wie nah an der Realität es ist. Genauso schleichend wie auch vor 2 Jahren immer mehr Rechte durch einen Virus eingeschränkt wurden. Das stimmt echt nachdenklich, da die Protas hier zunächst ja auch nicht dachten das es sooo schlimm wird. Aber 100 Worte pro Tag ist echt wenig und manche dürfen ja auch gar nicht sprechen, ich hab echt ziemlich oft geschimpft bei diesem Buch und hoffe, dass so etwas nie passieren wird.
Spannender feministischer Thriller
Der Thriller vox beschreibt ein dystopisches Amerika, in dem die Frauen Armbänder angelegt bekommen, mit denen sie nur noch 100 Wörter am Tag reden dürfen. Auch haben sie bestimmte Regeln einzuhalten und sich dem Mann unterzuordnen. Für mich war der Thriller zum einen genial und zum anderen unerträglich. Die Vorstellung von so einer Welt ist absolut ekelerregend und lässt mich besonders bei der derzeitigen politischen Lage mit Gänsehaut zurück.

Schöne Geschichte
Eine tolle Geschichte über den Weg zur Unterdrückung der Frauen, mit einem guten Twist am Ende. Sehr zu empfehlen
Warum Feminismus so wichtig ist…
Zugegeben, es ist natürlich sehr krass dargestellt, aber nicht unmöglich. In Vox geht es um eine Regierung, die Frauen nur erlaubt 100 Wörter am Tag zu sprechen und die klassische Hausfrauenrolle einzunehmen. Wenn man dagegen verstößt oder versucht zu „mogeln“, werden über ein Armband der betreffenden Frau Stromstöße zugefügt, die sich nach der Anzahl der Verstößen erhöhen. Es macht betroffen und regt zum nachdenken kann und ist gleichzeitig so spannend geschrieben, dass man nicht aufhören kann es zu lesen! Ein Titel der empfohlen werden muss!!!!
Erschreckend nah - unleash the female rage
Absolut tolle Dystopie, die gut vorstellbar auch wirklich eine Zukunft sein könnte. Großartig geschrieben, spannend bis zum Schluss. Von Lachen bis Wut war alles dabei. Lektion des Buches einfach das Zitat von Burke „Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen. “ Also lasst uns mehr unternehmen. Dieses Buch stachelt an, im besten Sinne!

Vermutlich begegnet euch Christina Dalchers „Vox“ aktuell auf vielen Blogs und überall in den sozialen Medien. Dieses Buch wird mit der Message „Der Roman, den jede Frau lesen muss“ geliefert und hat auch mich neugierig gemacht. Das Setting ist ein Amerika in nicht allzu ferner Zeit, in der Frauen Wortzähler um die Handgelenke haben, die exakt 100 Wörter pro Tag erlauben. Alles, was über diese 100 Wörter hinaus gesprochen wird, wird mit Stromschlägen bestraft. Die Frauen sollen dadurch gefügig gemacht werden und durch diese Art der Züchtigung auch lernen, keine Kritik am System zu üben. In Dalchers Zukunftsvision haben Frauen zudem ihren festen Platz im Haushalt, bevorzugt in der Küche, wo sie sich um das leibliche Wohl ihrer Familie kümmern. Kindern wird bereits in der Schule ein verzerrtes Bild indoktriniert, in dem die Frau nichts zu sagen hat. Und warum sollte sie auch sprechen? Es stehen sowieso nur 100 Wörter zur Verfügung. In diese Welt wird Jean katapultiert, nachdem sie ungläubig das politische Geschehen im Fernsehen verfolgt. Nach und nach verschwinden die Frauen aus den Reihen der Regierenden und Meinungsgeber, nach und nach etabliert sich ein System, bei dem niemand damit gerechnet hätte, dass „die“ damit durchkommen. Die, das sind all die bösen männlichen Politiker, die Frauen wieder an den Herd verbannen möchten. Die einzige Frau, die sich gegen diese Veränderungen aufzulehnen scheint, ist Jeans Uni-Freundin Jackie, die in Talkshows auftritt, in Debatten für das Recht der Frauen protestiert, mit aller Macht dagegen ankämpft. Doch eine Frau reicht leider nicht aus, um diesen Irrsinn zu stoppen, und so geschieht, was viele nicht sehen wollten: Ein totalitärer Staat entsteht. "Ich habe wohl nicht geglaubt, dass es passieren würde. Keine von uns." Christina Dalcher legt mit „Vox“ einen erschütternden Roman vor, der stellenweise mehr Thriller als Gesellschaftskritik ist. Und das Buch ist tatsächlich so wichtig, wie seine Marketingkampagne uns mitteilt: Durch Trumps Position in den USA werden die Stimmen aus dem Bible Belt, die früher vielleicht als hinterwäldlerisch verschrien worden wären, immer lauter. Frauen gehören an den Herd und sollen am besten schon früh verheiratet werden, so tönt es aus dem Süden, und mir rollen sich da wie vermutlich jedem von uns die Zehennägel hoch. Dalcher hat diese Vision überspitzt wahr werden lassen und unsere Protagonistin Jean zusammen mit ihrer Familie mitten in den Wahnsinn geschmissen. Während ihr Mann seinen alten Job ausführen darf, darf Wissenschaftlerin Jean brav das Haus schrubben. Ihr Sohn Steven blüht unter der grenzwertigen Schulbildung nahezu auf und bringt spannende Weisheiten mit nach Hause, wie beispielsweise die „Tatsache“, dass Männer und Frauen bereits rein biologisch dazu ausgelegt sind, für bestimmte Dinge geeignet zu sein. Steven entwickelt sich unter der „kulturellen“ Erziehung innerhalb der Schule mehr und mehr zu einem Monster, dem nicht nur Jean eine zimmern möchte. Jeans Tochter Sonia hingegen verkümmert. Sie spricht freiwillig kaum bis gar nicht und nachdem sie gesehen hat, wozu die Armbänder fähig sind, ist ihr junges Leben stets von Angst diktiert. Während die Autorin sich also reichlich Zeit für die Kinder Jeans nimmt, wirken sie und ihr Mann fast schon leblos, wie Marionetten. Auch Jeans Affäre scheint irgendwie nur den Sinn zu erfüllen, dass in Jean der Wunsch auszubrechen erweckt wird. Das finde ich richtig schade! Gerade Jean, die in die Fußstapfen von Winston Smith (1984) und Bernard Marx (Brave New World) tritt, sollte etwas runder dargestellt werden. Dennoch ist „Vox“ sehr spannend zu lesen, man fliegt förmlich durch die Seiten. Besonders, als Jean aufgrund eines Schlaganfalls des Präsidenten (oder war es jemand anders?) nämlich ihren Job unter verschärften Bedingungen wieder ausüben darf, um ein Heilmittel für die beschädigten Hirnzellen, die das Sprachzentrum angreifen, zu entwickeln… Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: https://killmonotony.de/rezension/100woerter-christina-dalchers-vox
Interessantes Thema.
Jean ist eine erfolgreiche amerikanische Wissenschaftlerin. Sie ist kurz vor einem Durchbruch in ihrer Forschung. Doch dann ändert sich plötzlich alles und Frauen dürfen nicht mehr als 100 Wörter am Tag sagen. Sie dürfen weder lesen noch arbeiten. Laut der von an herrschenden Religion der "Reinen" muss sich die Frau wieder dem Mann unterordnen. Als jedoch etwas geschieht wo die Regierung plötzlich ihre Hilfe braucht, ergeben sich Chancen etwas zu verändern... Ein wirklich guter Roman mit gesellschaftlichem Thema und einer Prise Wissenschaft. Klare Leseempfehlung. <3
Rezension zu VOX - #100 Wörter VOX wurde von Christina Dalcher geschrieben und am 25.09.2019 im Fischer Verlag veröffentlicht. Das Buch hat mich vom Hocker gehauen und sprachlos gemacht. So sprachlos wie die Frauen, um die es in dem Buch geht. #100 Wörter beschreibt die Geschehnisse am besten. Die Frauen und Mädchen dürfen diese Wörteranzahl maximal an einem Tag verwenden, ansonsten werden sie bestraft. Unter ihnen gibt es aber auch welche, die gar nicht mehr sprechen dürften, deren Wortzähler auf 0 steht. Für uns in einer Welt, in der leider immer noch für mehr Gleichberechtigung in jeglichem Sinne gekämpft wird, ist solch ein Rückschritt kaum vorstellbar. Ich finde den Gedanken meiner Stimme, meiner Meinung und Freiheit beraubt zu werden, schrecklich. Jean, der Protagonistin, geht es genauso. Sie hat 4 Kinder, darunter ein kleines Mädchen, dass nicht das Sprechen gelehrt bekommt, denn das ist nicht mehr wichtig. Sie wurden Ihrer Worte beraubt, weil Frauen ja nicht sprechen müssen. Dies obliegt nur den Männern. In dem Buch geht es um tragische Schicksalsschläge und einen Kampf für die Gerechtigkeit, für eine Stimme. Ich hoffe, dass so etwas nie wirklich eintreten wird, aber heutzutage kann man leider nichts ausschließen. Begonnen hat das Ganze durch die Wahl des "falschen" Präsidenten und die Tatsache, dass einige nicht wählen gehen wollten. Auch dadurch wird ein Zeigefinger auf uns gerichtet. Das Wahlverhalten der Menschen hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert. Es gehen immer weniger Menschen wählen. Das sollten wir ändern, um so etwas einen "falschen" Präsidenten/ eine "falsche" Partei zu verhindern. Also geht Wählen. FAZIT: Das Buch war für mich vom Anfang bis zum Ende ein Pageturner. Die Personen und die Thematik haben mich gefesselt, traurig gemacht und gezeigt, dass auch heute noch sehr viel für die Gleichberechtigung getan werden muss. Das Buch hat das Potenzial zum Jahreshighlight und kann nichts anderes als 5 Sterne erhalten.
Kein Thriller, trotzdem eine Horror Vorstellung
Ich liebe die beschriebenen Charaktere und vor allem Jean, unsere Hauptfigur (fun fact, sie und ich haben am gleichen Tag Geburtstag). Vor allem liebe ich an ihr, wie stark ich ihre Gefühle, Worte und Taten nachvollziehen konnte. Auch allgemein hat mir der ganze Aufbau der Geschehnisse gefallen, wir erfahren wie es dazu kommen konnte, wie furchtbar der jetzige Zustand ist und auch wie es noch werden kann..
Als Wissenschaftler ist sie führend auf ihrem Gebiet. Doch dann übernehmen Fundamentalisten die Regierung und nun ist es Frauen untersagt mehr als 100 Worte am Tag von sich zu geben. Jane hat damit arge Schwierigkeiten, auch weil sie nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten darf. Ihre Söhne haben keine Anpassungsschwierigkeiten, Sorgen bereitet ihr aber ihre Tochter. Als ein hochrangiges Regierungsmitglied erkrankt, wird Jane als Wissenschaftlerin hinzugezogen, an einer schnellen Therapiemöglichkeit mit zu arbeiten. Dafür erhält sie das Privileg so viel sprechen zu dürfen wie sie möchte und auch ihre Tochter, die langsam wieder aufblüht. Was Jane jedoch nicht ahnt, dass sie eigentlich an etwas arbeitet, was die Unterdrückung der Frauen noch verschärfen kann. Ich fand den Plot des Buches spannend. Eine Restriktion der „Redefreiheit“ der Frauen, als Mittel der männlichen Unterdrückung fand ich originell. Janes Handlungen waren für mich zwar nicht immer nachvollziehbar, dennoch empfand ich ihren Charakter nicht als unsympathisch. Ich kann nur zu gut nachvollziehen, wie eine Beschränkung der Wortanzahl eine so gebildete Frau in Schwierigkeiten bringt. Da ich selbst Wissenschaftler bin, kann ich mich sehr gut in ihre Lage versetzen. Den natürlichen Wissensdurst den man nicht mehr stillen zu können, das Bedürfnis sich auszutauschen um Sachverhalte besser zu verstehen und neue Erkenntnisse zu artikulieren, all dies ist mit 100 Worten am Tag nicht realisierbar. Die Vorstellung löste in mir, bei Lesen ein beklemmendes Gefühl aus. Unrealistisch fand ich dann die Vorgabe in der kurzen Zeit eine Lösung zu erarbeiten, vor allem für jemanden der sich auch nur ein bisschen mit Forschung auskennt, weiß dass man Ergebnisse nicht auf Knopfdruck produzieren kann und das viele Fehlschläge dazugehören. Trotz des ähnlichen Inhalts zu Atwoods „Report der Magd“, sollte man beide Bücher nicht vergleichen. Magret Atwood ist viel eindringlicher und detailgetreuer in der Beschreibung wie es zur Unterdrückung der Frauen kommt, wohingegen man von Frau Dalcher einfach ins Szenario geworfen wird und die handelnden Personen eher stereotypisch sind, der gute jedoch linientreue Ehemann, die christliche konforme Nachbarin, der chauvinistische fundamentalistische Präsident und der Sohn, der erst begreift was Unterdrückung heißt, als es ihn selbst betrifft. Dennoch habe ich die Lektüre dieses Buches genossen, aber um ehrlich zu sein ging mir das in die Jahre gekommene, aber immer noch aktuelle Buch „Der Report der Magd“ mehr an die Nieren, als dieses Werk, denn am Ende holt die Autorin doch weit auf um das Ganze aufzulösen. Der Anfang ist nicht schlecht und die Grundidee ausbaufähig, aber gegen Ende hin war mir das alles ein bisschen zu weit hergeholt.
Just read The Handmaid's Tale instead.
Hat mich positiv überrascht.
"Gesellschaft lenkt nur Aufmerksamkeit auf das, was wir nicht mehr haben." [S. 47] In einem Amerika der Zukunft wird Frauen das Recht abgesprochen zu reden und gleichberechtigt zu leben. Nur hundert Worte stehen einer jeden Frau pro Tag zur Verfügung, erfasst durch einen Wortzähler, der bei Überschreitung der vorgesehen Anzahl schmerzhafte Elektroschocks auslöst. Als der Bruder des Präsidenten nach einem Schlaganfall an Wernicke-Aphasie leidet, wird die Wissenschaftlerin Dr. Jean McClellan gebeten, gemeinsam mit ihren Kollegen ein Serum zu erstellen, welches die Aphasie heilt. Im Gegenzug erhält sie für die Zeit der Erforschung des Mittels ihre eigene uneingeschränkte Sprache wieder. Doch wer das Wunder vollbringen kann, Substanzen zu erstellen, die Menschen heilen, der kann auch welche erstellen, die das Gegenteil bewirken und Menschen für immer zum Schweigen bringen, oder? Das war (überraschenderweise) richtig gut. Dystopisch, spannend und unterhaltsam und in Anbetracht der momentanen Situation leider auch durchaus vorstellbar. "Das Leben wirft mit kleinen Ironien nach uns." [S. 386]
Ich weiß gar nicht so richtig, was ich zu diesem Buch sagen soll. Es war absolut erschreckend, krass und einfach voller WTF Momente. Stellt euch vor, ihr habt ein normales Leben. Haus, Kinder und guter Job. Dann kommt eine neue Regierung und die engt euch ein und erklärt das als vollkommen okay. Ihr habt es nämlich nicht anders verdient. Ihr seid einmal zu viel gegen die Einschränkung von Frauenrechte auf die Straße gegangen. Habt einmal zu viel den Mund aufgemacht. Euch einmal zu viel nicht Alles gefallen lassen. Also verpasst man euch Konsequenzen. Eine begrenzte kontrollierte Wortzahl, eine Verbannung ins Hausfrauendasein und absolute Kontrolle über euch, euer Tun und euer Leben. Ihr dürft nix mehr. Nicht einmal Post annehmen. Das erschreckende ist, dass ich ein solches Szenario als absolut realistisch erachte. Wie heißt es immer so schön, auch im Buch: "Soweit würde es nie kommen." Auch Jean ist der Meinung, dass es soweit nicht kommen wird und belächelt ihre College Freundin Jackie, als sie den "Teufel" an die Wand malt. Aber genau so kommt es. In ihrer eigenen Familie bekommt Jean mit, wie ihre Tochter leidet und ihr Sohn selbst einer dieser "Reinen" wird. Doch er unterschätzt teilweise das System und Konsequenzen für "Verfehlungen". Als er auch dieser erfährt verschwindet er, um etwas gut zu machen. Für Jean bietet sich die Möglichkeit etwas zu ändern, allerdings muss sie daher vorerst einen Deal mit dem Teufel eingehen. Aber kann sie so tatsächlich ein ganzen System auf den Kopf stellen? Sie versucht es auf jeden Fall. Fazit Einfach nur wow. Die Autorin konnte mich absolut mit diesem Buch fesseln. Ich war geschockt und fassungslos, wie es überhaupt soweit kommen kann. Aber wie heißt es so schön: Unmöglich ist Nichts. Die Story bringt einen auf die Palme und holt einen wieder runter. Es bleibt von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Es zeigt, dass es wichtig die Stimme zu nutzen, um Sachen zu verhindern. Sich nicht zum Schweigen bringen lassen, wenn man merkt, dass etwas in eine Richtung kippt, die teilt und diskriminiert. Egal in welcher Form. Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.
5 Sterne für das Thema, 3 Sterne für die Umsetzung
Mal was ganz anderes als das was ich sonst lese. Und trotzdem unheimlich interessant.
Ich musste mich zwar erst an den Schreibstyle gewöhnen aber der Inhalt ist beeindruckend. In so vielen Hinsichten wurde ich an die Geschichten der NS-Zeit erinnert und für mich ist diese Buch erneut eine Aufforderung, für das einzustehen was einem wichtig ist. Man kämpft nie alleine, auch wenn es sich vielleicht so anfühlen mag. Sehr interessant das Buch und empfehlenswert wenn man mal aus der eigenen Wohlfühlzone raus möchte.
Vox ❌ Ein heftiges Setting: in den Vereinigten Staaten von Amerika ist eine extrem konservative Regierung an die Macht gekommen. Innerhalb eines Jahres haben Frauen alle hart erkämpften Rechte verloren - sie dürfen nicht arbeiten, keine Bankkonten haben, nicht wählen - und nicht sprechen. Nur 100 Worte pro Tag sind erlaubt, auf die Rolle als Hausfrauen und Mütter reduziert sollen sie schweigen und ihren Männern dienen. Jean McClellan bekommt einmalige Chance - ihre Expertise als Wissenschaftlerin wird benötigt und sie darf wieder arbeiten. Zudem kommt sie nach und nach in Kontakt mit der Widerstandsbewegung… Vox ist eine Dystopie, die in der heutigen Zeit jedoch sehr nah erscheint. Die Ungerechtigkeit ist unerträglich und hat mich beim Lesen unfassbar wütend gemacht. Wenn man sich ansieht, was in Amerika gerade im Bezug zum Abtreibungsrecht vor geht fühlt es sich gruselig nah und gar nicht so unrealistisch an, dass es so weit kommen könnte. Die Geschichte hat - gerade gegen Ende - ihre Schwächen, dennoch ist die Thematik wichtig!

Wie schnell die (amerikanische) Wirklichkeit die Realität einholt. Spannend geschrieben und kaum auszuhalten.
Das war mal richtig hart. Dieses Buch hat mir beim Lesen ein richtig mulmiges Gefühl gegeben, gleichzeitig aber fand ich den wütenden, fast schon anfangs verbitterten Schreibstil recht hypnotisierend. Mit Jean muss man als Protagonistin erst mal klarkommen, und ich kann sogar verstehen, dass dies stellenweise recht schwer ist. Aber man kann sie so verstehen. Diese Welt in dem Buch macht einen einfach Angst und oft hat die Autorin mir mal etwas in Nebensätzen hingeknallt, worüber ich noch lange nachdenken musste. Das Ende war mir dann zu schnell und passte für mich dadurch von der Geschwindigkeit her nicht zum restlichen Teil des Buches. Es hätte gut und gerne noch 50 Seiten gebraucht. Zusammengefasst: eine wahnsinnig eindringliche Utopie, welche sehr zum Nachdenken anregt. Ich werde auf jeden Fall auch die nächsten Bücher von ihr lesen.
Auf das Buch bin ich durch Instagram aufmerksam geworden, weshalb ich es mir gleich nach dem Erscheinen kaufen musste.In den USA kommt eine neue konservative Regierung an die macht und diese ordnet an, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen. Jean McClellan hielt diese Nachricht zunächst für einen Scherz – das kann nicht wirklich passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.Doch dies war erst der Anfang.Jean darf nicht länger ihren Beruf als Wissenschaftlerin ausüben. Ihrer Tochter Sonia wird in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.Aber das ist immer noch nicht das Ende.Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.Diese Buch habe ich förmlich verschlungen. Von Beginn an fesselt einen die Geschichte und und lässt einen nicht mehr los. Ich war mit Jean zusammen wütend auf ihren Mann, ihren Sohn und auf die Politik. Es ist klar erkennbar, welche politischen Entwicklungen in den USA die Autorin inspiriert hat, dennoch erinnert das Buch oft an The Handmaid's Tale. Im großen und Ganzen fand ich das Buch sehr gut, dennoch ließ es zum Ende hin nach.
Von Anfang an bedrückend.
Dieses Buch wurde im "Zwei Seiten"- Podcast von Christine Westermann und Mona Ameziane besprochen (an dieser Stelle große Empfehlung). Ich habe es in wenigen Tagen gelesen. Das Buch liegt von Beginn an schwer auf der Seele. Und am Ende bleibt man mit seiner Stimme, die in diesen Tagen wichtiger denn je wird. Ein Stern Abzug, weil ich das Ende etwas wild und wirr fand, hat dem Buch aber keinen Abbruch getan.
Sehr wichtiges, hochaktuelles Buch, das sich gerade in der jetzigen politischen Situation höchst beklemmend liest. Allerdings hat es etwa ab dem letzten Drittel ziemlich an Qualität verloren. Das Ende wirkte total überhastet und insgesamt war mir die Story zu löchrig und zu wenig ausgereift. Ich würde es trotzdem jedem empfehlen, einfach aufgrund der Thematik und weil es grundsätzlich auch echt spannend war.
Wahnsinnig stark! Frauen dürfen nur noch 100 Worte pro Tag sagen, sonst bekommen sie durch den Wortzähler (eine Art Armband) einen Elektroschock. Je mehr man sagt, desto schlimmer wird es... Ganz schlimme Vorstellung, sollte sowas passieren... Super Charaktere, super geschrieben. Ich hab mir echt ne Menge markiert, werde das Buch definitiv nochmal lesen
Zu Beginn wirkte VOX wie eine vielversprechende feministische Variante von George Orwells 1984 – ein spannendes und bedrückendes Szenario, das neugierig machte. Doch leider konnte mich das Buch im weiteren Verlauf nicht überzeugen.
Die Hauptfigur Jean blieb mir oft unsympathisch und zu distanziert, wodurch es schwerfiel, wirklich mit ihr mitzufühlen. Andere wichtige Figuren wie Enzo oder Jackie wurden leider nicht ausreichend entwickelt, was dazu führte, dass sie eher flach wirkten und nur dazu dienten, bekannte Informationen immer wieder zu wiederholen. Ein positiver Aspekt war, wie gut die Wut über das Handeln der Männer transportiert wurde. Die Darstellung der dystopischen Welt ist ebenfalls gelungen und sorgt für eine bedrückende Atmosphäre, die zum Nachdenken anregt. Doch was dem Buch meiner Meinung nach fehlte, war eine klare Botschaft. Besonders enttäuschend war das Ende. Ein weiterer Schwachpunkt war der unstrukturierte Schreibstil, der es mir schwer machte, wirklich in die Geschichte einzutauchen. Auch wenn die Autorin ihr Wissen über Linguistik eindrucksvoll einfließen lässt, wirkte es mit der Zeit übertrieben und störend. Insgesamt bietet VOX eine interessante Grundidee mit viel Potenzial, das jedoch nicht vollständig ausgeschöpft wurde. Die Kritik an patriarchalen Strukturen ist da, bleibt aber letztlich unausgereift.

3,5-4 Sterne
Klappentext: Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr. Das ist der Anfang. Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt. Aber das ist nicht das Ende. Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen. [Quelle: S. Fischer Verlage] Meine Meinung: 100 Wörter. Was sind schon 100 Wörter? Glaubt man dem deutschen Psychologen Matthias Mehl, der einen Artikel in der Fachzeitschrift „Science“ geschrieben hat, sprechen Männer und Frauen im Durchschnitt 16.000 Wörter am Tag. 16.000 Wörter. Den Frauen und Mädchen im vorliegenden Buch sind gerade mal 100 Wörter erlaubt. Teilweise sogar weniger, falls sie sich etwas zu schulden haben kommen lassen. Dieser Roman zeigt uns ein Land, welches seinen Frauen verbietet zu reden oder gar zu arbeiten. Es darf nicht mehr gelesen oder geschrieben werden. Frauen sind nur noch für die Fortpflanzung und den Haushalt zuständig, am besten sagen sie kaum etwas. Und die Männer? Die stehen über allem, sie haben die Macht. Die Realität, die uns in diesem Buch dargestellt wird, ist grausam und beängstigend. Frauen werden degradiert und müssen sich unterwerfen. Ihr Wissen und ihre Persönlichkeiten scheinen nichts mehr wert zu sein. Im Mittelpunkt der Dystopie steht Jean McClellan, eine ehemalige Wissenschaftlerin, die anfangs nicht damit gerechnet hat, dass sich die Regierung so weit durchsetzen und ihre Pläne in die Tat umsetzen würde. Am Anfang glaubte ich noch, dass sie sich mit ihrer Situation abgefunden hat. Doch schon bald wird klar, dass sie sich gegen die Regierung stellen und vor allem ihre Tochter Sonia beschützen möchte. Es bildet sich ein Widerstand, um die Regierung zu stürzen. Das Buch hat mich direkt eingefangen. Mir gefällt vor allem der Schreibstil Dalchers, der mich von Anfang an abgeholt hat. Der Roman ist aus Sicht von Jean geschrieben und so erfahren wir, was in ihrem Kopf vor sich geht. Und vor allem, was sie verschweigt, weil keine Wörter mehr übrig sind. Es ist erschreckend, was diese Einschränkung mit den Frauen macht. Es erschüttert und macht fassungslos. Und es ist für mich auf jeden Fall eins: gar nicht so unrealistisch. Denn besonders aufgrund der ganzen Entwicklungen in Amerika weiß man nie, was als nächstes kommen könnte. Der einzige Knackpunkt der Geschichte war das Ende, welches für mich zu schnell und zu unglaubwürdig abgelaufen ist. Ich möchte gar nicht weiter auf den Inhalt eingehen, aber hier hätte man eindeutig einige weitere Seiten einbauen können, um die Geschichte runder zu machen. Trotzdem hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es greift so viele aktuelle Themen wie Ungerechtigkeit, Rassismus und Feminismus auf, vor denen wir die Augen nicht verschließen sollten. "Er [Peter, Jeans Ehemann] ist wütend, er ist verletzt, und er ist frustriert. Nichts davon rechtfertigt jedoch die nächsten Worte aus seinem Mund, diejenigen, die er nie wird zurücknehmen können, diejenigen, die tiefer einschneiden als jeder Glassplitter und mich von neuem bluten lassen. „Weißt du, ich frage mich, ob es vielleicht besser war, als du nicht geredet hast.“" Fazit: Bis auf einen Knackpunkt handelt es sich hierbei um ein unglaublich gutes und vor allem wichtiges Buch. Es zeigt, dass die Stimme erhoben werden muss, um so eine Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Auch wenn die Protagonistin nicht durchweg sympathisch war, konnte sie uns ein kämpferisches Bild vermitteln und dadurch zeigen, dass es in den meisten Situationen Auswege gibt.
Dystopischer Thriller mit starkem Anfang, der mich dann leider wieder verloren hat 📚
Ich habe das Buch auf Empfehlung von @wordsinmoonlight gelesen. Dystopischer Thriller mit einem sehr starken und sogwirkenden Anfang! Ab der Mitte des Buches hat mich die Geschichte leider nicht mehr gepackt. Ich fand den Schreibstil sehr gut, doch auf einmal hatte ich das Gefühl, die Autorin will unfassbar viele Ereignisse in ein Buch packen? Es kann natürlich auch an mir liegen, dass ich ihren Schreibstil nicht mehr verstanden habe. Worum geht es? Amerika, 21 Jahrhundert, alle weiblich gelesenen Personen dürfen nicht mehr als 100 Wörter pro Tag sprechen. Ein Armband an ihrem Handgelenk überwacht die Wortanzahl und sollte diese überschritten werden, drohen Stromschläge, die immer schlimmer werden. Dr Jean McClellan, Neurolinguistin, will das alles nicht wahrhaben. Sie kann ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht mehr ausüben, ihrer Tochter wird in der Schule kein Lesen und Schreiben mehr beigebracht und allen weiblich gelesenen Personen werden ihrer Rechte beraubt und die Pässe eingezogen. Jean hat sich intensiv mit der Entwicklung eines Anti-Wernicke-Serums beschäftigt. Als der Bruder des Präsidenten nach einem Schlaganfall an Wernicke-Aphasie leidet - die betroffenen können nicht mehr deutlich sprechen -, soll Jean gemeinsam mit ihren Kolleg*innen ein Serum herstellen und erhält für die Zeit der Erforschung ihre uneingeschränkte Sprache zurück, also der Wortzähler am Handgelenk wird entfernt. Die Geschichte hat einige erschreckende Ähnlichkeiten zur heutigen Zeit. Denn auch alle andersdenkenden, die Personen die dem klassischen Bild der Rollenverteilung a la 1950er Jahre und einem Christlichen Weltbild nicht folgen, werden bestraft und in Arbeitslagern untergebracht. Es ist sogar die Rede von einem Konzentrationslager für Homosexuelle, in dem eine gute Freundin von Jean untergebracht wird. An wen erinnert uns diese Art von faschistischer Denkweise nur? Während Jean mit ihren Kolleg*innen an dem Anti-Wernicke-Serum forschen, passieren einige Crazy Dinge. Zu viele für meinen Geschmack und ich kann euch auch nicht mehr mitteilen, was genau alles passiert ist, da ich den Faden verloren habe. Insgesamt ein spannendes, aufwühlendes Werk, doch im Gesamten für meinen Geschmack zu viel auf einmal. Und ich mag es wirklich nicht, wenn ich nicht mehr durchblicke 🥲 Kurze Stichpunkte wären hier: Angriffe von Affen, an denen Experimentiert wird, eine Affäre mit einem Arbeitskollegin bei dem ein Kind entsteht, Fluchtpläne, Schießereien, Gefangene Personen, Regierungspersonen die eine effiziente Biowaffe anstelle des Anti-Wernicke-Serums haben wollen und während das alles passiert, habe ich nur Bruchteile von dem Geschehen aufnehmen können. Schade!
Komische Geschichte, wenn man anfängt drüber nach zu denken und damit meine ich nicht das Frauen Kinder (auch Jungen) erziehen sollen und ihnen das Sprechen bei bringen sollen ohne das sie selbst sprechen dürfen. Mehr versteh ich die eigentliche Geschichte in dem Zusammenhang überhaupt nicht. Idee gut Umsetzung stark ausbaufähig.
Was habe ich von dem Buch erwartet? Nun ja, dass kann ich gar nicht so genau sagen, aber nicht dass, was ich bekommen habe. Die Protagonistin Jean hat mich extrem gestört. Zum einen war sie so arrogant und hat sich so verhalten und zum anderen hat sie ihren Mann betrogen. Ihr ältester Sohn war auch so ein Knackpunkt.. Er hat sich teilweise echt wie ein Arschloch verhalten, was ich hier keineswegs entschuldigen möchte. Aber sie hat nicht mal im Ansatz die Schuld bei sich gesucht.. Immer die Schuld auf die Schule gewälzt, etc. Dabei war sie bei der Erziehung Mit verantwortlich. Hätte sie ihm von Anfang an die richtigen Werte mitgegeben, zb. Das Frauen eben nicht grundsätzlich für den Haushalt verantwortlich sind (außer es ist so abgesprochen) wäre er bestimmt nicht mal im Ansatz so schlimm geworden. Aber das hat sich im Verlauf des Buches auch geändert. Viele Männer haben sich auch schlimm verhalten, dennoch hat Jean sie alle über einen Kamm gescheert. Außer ihren Liebhaber. An sich bietet das Buch auch nicht wirklich viel, außer zu schockieren. Ich will wirklich hoffen, dass ich niemals in so einer Welt leben muss, aber naja. Einen wirklichen Lösungsansatz gab es dann auch nicht. Für so viel Wirbel drum herum, hat sich dann nicht viel getan. Ich habe nicht viel von dem Buch erwartet und meine Erwartungen haben sich diesbezüglich bestätigt. Es war nichts besonderes, nichts Augen öffnendes.
Abklatsch von „The Handmaid‘s Tale“
Die Handlung des Romans ist nicht revolutionär, weil sie meiner Meinung nach in großem Stil von Margaret Atwoods großartigem Roman „The Handmaid‘s Tale“ abgekupfert ist. Während der Beginn der Handlung noch ganz unterhaltsam und die kurzen Exkurse zur Neurowissenschaft durchaus interessant sind, nimmt die Qualität der Geschichte immer mehr ab. Schlüsselstellen wurden ausgespart, sodass die zahlreichen Wendungen oft nicht nachvollziehbar und meist sogar an den Haaren herbeigezogen wirken. Außerdem ist die Handlung ganz gegen Ende des Romans so rasant und von Logikfehlern durchsetzt, dass man die Auflösung meiner Meinung nach nicht zu 100% verstehen kann. Gibt bessere Romane.
Die Idee des Romans finde ich super, leider finde ich, dass sie an vielen Stellen zu platt umgesetzt wurde. An unnötigen Stellen wiederholt die Protagonistin Dinge, gleichzeitig wird die Handlung so sprunghaft vorangetrieben, dass mir die Figuren auf der Strecke blieben. Da hätte man so viel mehr draus machen können! Dadurch, dass aber nur aus der Perspektive von Jean erzählt wird (und selbst das nicht immer überzeugend), bleibt zu viel zu oberflächlich….
Ein Buch das wütend macht. Aber wichtig ist. Aber auch SO wütend macht.
Vox lag schon ewig auf meinem SUB. Da ich gerade in Dystopie Stimmung war hab ich endlich dazu gegriffen. Es fiel mir selten so schwer ein Buch zu bewerten… Vox beschreibt eine Dystopische Welt in der die Konservativen an die Macht kommen & Frauen; Homosexuelle etc. Unterdrücken. Die Geschichte nimmt schnell eine harte Wendung.. die Grundidee sowie die Umsetzung haben mir sehr gut gefallen. Der Verlauf der Geschichte sowie die Charakterentwicklung von Jean habe ich als sehr anstrengend empfunden. Das Buch hat trzd. Gefühle (meist Wut & Entsetzen) in mir geweckt. Würde es jedem empfehlen zu lesen.
Absolute Horrorvorstellung. Super Umsetzung die einem einen kalten Schauer beschert.
Vox von Christina Dalcher Dr. Jean McClellan ist außer sich, als sie die neue Verordnung der amerikanischen Regierung selbst zu spüren bekommt. 100 Worte darf jede Frau nur noch sprechen pro Tag. Für jedes weitere Wort setzt es Bestrafungen mittels einer Handgelenksschelle – Ein Stromschlag für jedes zusätzliche Wort. Jean kann ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht mehr ausüben und sie sieht, wie ihre kleine Tochter Sonia mehr und mehr in der gewünschten Linie der Regierung geht. Und das ist erst der Anfang, Jean begehrt auf. Allein bei der Lektüre des Klappentextes standen mir die Haare zu Berge (Zugegeben, meine Ausflüge in dieses Sub-Genre sind selten. Ich habe weder „The Handmaides Tale“ noch ähnliche Bücher in meinem Regal stehen, deshalb ist die Grundgeschichte für mich auch noch relativ neu). Schon der Beginn des Buches hat sich sehr gut lesen lassen. Man spürt, dass die Autorin fundiertes Linguistisches Hintergrundwissen besitzt, welches sie in diesem Roman erschreckend gut verarbeitet hat. Jean als Protagonistin ist ein bisschen stereotypisch aufgebaut. Eine Wissenschaftlerin, auf Vernunft fokussiert, beobachtet mit Schrecken was im Amerika des 21. Jahrhunderts um sie herum geschieht, nur weil Menschen wie sie (Sie wird im Buch als Prototyp herangezogen) zum falschen Zeitpunkt ihre politische Stimme nicht genutzt haben, die Füße still gehalten und geschwiegen haben, als es an der Zeit war, Farbe zu bekennen. Jean kann glaubhaft ihren Schrecken und ihre Wut vermitteln, sodass der Leser die Emotionen, die sie überschwemmen, spürt. Natürlich muss es eine Liebesgeschichte geben. Sonst wäre es ja langweilig. Wobei ich finde, dass in „Vox“ das richtige Maß getroffen wurde. Keine schwülstigen Ergüsse, sondern eher ein paar sarkastische Einwürfe von Jeans Seite. Insofern richtet der Leser seine Aufmerksamkeit auf die Aphasie-Forschungen, die in diesem Roman fiktiv angestellt werden, und auf den politischen Hintergrund – und der ist wahrhaft erschreckend, wenn man darüber nachdenkt. Dalcher hat die Entmündigung am Beispiel der Frauen durchdekliniert. Redeverbot, Bildungsverbot, Meinungsverbot. Doch diesen Szenarioschlüssel kann man an jede beliebige Gruppierung anlegen. Farbige, LGTB+, Flüchtlinge und so fort. Und wenn man sich die aktuelle Politik betrachtet, kann man Tendenzen zur Radikalisierung erkennen – und genau dieser Punkt ist einfach nur erschreckend – und macht das Buch so real. Über das Ende kann man sich streiten. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass hier ein Happy-End herbeigeführt werden musste, um den Ernst des Buches zu entschärfen. Gut und schön, damit kann ich für meinen Teil leben, auch wenn das Heldentum der Geschichte praktisch aufgeteilt wurde. Dafür hatte das Buch kaum Längen und ich tauchte gerne in Jeans sprach- und zeichenlose Welt ab. Die Emotionen, die sie hegte, konnte ich gut nachvollziehen. Ein Schreckensszenario, das auf leisen Sohlen daherkommt. Politisch und in das tiefste Innere von Familienbanden eingreifend. Und das ist der eigentliche Punkt für meine sehr gute Bewertung. In diesem Buch ist es erschreckend einfach, das herrschende System auf den Kopf zu stellen und eine totalitäre Struktur zu etablieren, die auf Überwachung und Unterdrückung fußt. Deshalb vergebe ich für „Vox“ 5 Sterne.
Stark angefangen und stark nachgelassen
Die Thematik des Buches finde ich alleine aufgrund der momentanen Lage in den USA sehr interessant und kommt denen gruselig nahe vor. Leider finde ich persönlich, dass die Liebesgeschichte irgendwann zu sehr in den Fokus gerückt wurde und ich viel übersprungen habe, weil ich es 1. uninteressant fand und 2. eher unpassend war.
Die Idee zu dem Buch fand ich sehr gut, da es in der heutigen Zeit immer mal wieder Menschen gibt, die finden, dass Frauen zu viel zu sagen haben und das Thema somit schon in diese Zeit passt. Auch die Umsetzung fand ich nicht schlecht. Allerdings ist der Schreibstil gewöhnungsbedürftig, weil die Autorin in den Kapiteln oftmals ohne erkennbare Trennungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt, was es dem Leser/der Leserin hin und wieder schwer macht. Wenn man sich daran gewöhnt hat, geht es jedoch sehr gut. Mir persönlich war die Protagonistin Jean sehr unsympathisch. Natürlich lebt sie in einer schrecklichen Welt und dafür hat sie mein volles Mitgefühl. Aber sie stellt sich als die "Übermutter" hin, die für ihre kleine Tochter alles tun würde, geht aber eine Affäre ein, obwohl sie genau weiß, dass sie ihre Kinder nie wiedersehen wird, wenn das rauskommt. Sie liebt ihre Tochter Sonia wirklich, hat aber noch 3 Söhne (vor allem zwei kleinere, die ja nun wirklich nichts falsch machen), aber während des Lesens kam mir nie der Gedanke, dass sie sich um ihre Söhne auch kümmern würde. Am Schluss kam dann (für mich so quasi "Das muss jetzt halt gesagt werden, weil sie ja doch Mutter ist) doch der Schwenker, dass ihre Jungs ihr natürlich auch was bedeuten. Blöderweise wird sie auch noch schwanger und macht mit ihrem Liebhaber Lorenzo aus, dass sie zusammen nach Italien flüchten, wenn sie eine Tochter bekommt (damit die dann nicht in dieser Welt aufwachsen muss) und wenn sie einen Jungen bekommt, bleibt sie in den USA (die Autorin schreibt, "...ich bete zu dem selben Gott um einen Jungen, damit ich meine Sonia niemals verlassen muss." Aber die Söhne würde sie einfach so verlassen? Und Sonia auch, wenn es ein Mädchen wird? Lass ich die mal in den USA, die kennt das Ganze ja schon? Für mich unverständlich!). Mit ihrem Ehemann Patrick ist sie auch sehr unzufrieden. Er arbeitet für die Regierung und ständig vergleicht sie ihn mit Lorenzo. Patrick kann das nicht und würde das nie machen und das schafft er auch nicht. Und dann kommt sie drauf, dass ihr "unfähiger" Mann bei der Widerstandsbewegung eine große Rolle spielt und täglich seinen Kopf riskiert (also eigentlich das, was sie schon die ganze Zeit wollte, aber Lorenzo ist immer noch besser, immerhin ist er Italiener). Das hört sich alles sehr negativ an, was es aber nicht ist. Das Buch hat mir gefallen, allerdings hatte ich ein Problem mit der Hauptprotagonistin und die macht halt den Großteil des Buches aus.
In den USA hat sich Einiges verändert. Der neue Präsident und die neue Regierung sind radikale Christen und verlangen in den Staaten nun ein Leben in einer heterosexuellen Ehe mit möglichst vielen Kindern. Frauen sollen nicht mehr arbeiten: ihre Aufgabe ist es, sich um ihren Mann und ihre Familie zu kümmern. Und damit sie keine Widerworte geben und es mit der Unterordnung besser klappt, trägt jede Frau und jedes Mädchen einen Zähler am Handgelenk. Hat sie mehr als ihre erlaubten hundert Worte am Tag gesprochen, erhält sie einen Stromschlag. Hört sie dann immer noch nicht auf zu sprechen, wird die Intensität erhöht. Ein ganz toll erzählter dystopischer Roman. Die Lovestory hätte ich nicht gebraucht, sie hielt sich aber im Rahmen. Vieles fand ich so erschreckend und durchaus so realistisch… das hat mich beim Lesen wirklich beschäftigt. Unbedingte Leseempfehlung.
Die Story finde ich spannend und erschreckend. Das Ende war mir zu kurz, zu abrupt inszeniert und eindimensional und es blieben in meinen Augen Fragen offen.
Ich liebe es, wenn mich Bücher emotional so richtig packen können. Und auch wenn „Vox“ von Christina Dalcher für mich kein wirkliches Highlight war, so kann ich doch wenigstens behaupten, dass ich – glaube ich - noch nie ein Buch gelesen habe, das mich SO! WÜTEND! gemacht hat. Es handelt sich bei diesem Roman um eine Dystopie, eine erschreckende Zukunft, in der Frauen und Mädchen in Amerika nicht mehr als 100 Worte am Tag sprechen dürfen, einen Wortzähler am Handgelenk tragen müssen und Stromschläge bekommen, wenn sie die Grenze überschreiben. Denjenigen ,die aktiv gegen die Verordnung der Regierung rebellieren, drohen mit Arbeitslager deutlich schlimmeres. Schon bald kann Jean McClellen ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht mehr ausüben und Lesen und Schreiben wird für Mädchen, wie ihrer Tochter Sonia, als nicht mehr notwendig erachtet. Auch wenn Christina Dalcher in ihrer Geschichte das Thema Gleichberechtigung sicherlich zuspitzt und übertreibt, so sollte man doch immer vor Augen haben, dass ein Teil der Schikanen, denen der weibliche Teil der Geschichte ausgesetzt ist, durchaus nicht unrealistisch ist. Es gibt leider auch im 21. Jahrhundert immer noch genügend Länder, in denen Frauen und Mädchen keine Recht auf Schulbildung haben und unterdrückt werden. Und ganz ehrlich, wir sehen aktuell jeden Tag in den Nachrichten, wie Demokratie mit den Füßen getreten wird. Mit den „richtigen“ Menschen an der Macht, ist wohl leider vieles denkbar. Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen, die Seiten rauschen einem nur so durch die Hände. Nichtsdestotrotz hat es ein wenige gedauert, bis es wirklich Fahrt aufnimmt und ich von der Geschichte voll und ganz gefesselt war. Aber da mir die ein oder andere Ungereimtheit aufgefallen ist, eine Dreiecksgeschichte vollkommen überflüssig in meinen Augen war und jemand von der Autorin „geopfert“ wurde, was auch überhaupt nicht nötig gewesen wäre, hinterlässt das Buch bei mir einen leicht fahlen Beigeschmack. Die übermäßige, sehr hollywoodeske Drama hat die Geschichte überhaupt nicht nötig. Das hätte auch wunderbar so funktioniert. Ich weiß nicht, wie viele Dystopien ich in meinem Leben gelesen habe, vermutlich kann man sie an einer Hand abzählen, wenn mir außer „Vox“ überhaupt noch eine einfällt. Es ist nicht wirklich mein Genre. Ich will nicht wirklich lesen, wie die Welt vielleicht mal aussehen könnte, ich bin froh, manche Dinge in der Vergangenheit nicht selbst miterlebt haben zu müssen, und lebe lieber im hier und jetzt, auch wenn ich mitunter wirklich entsetzt bin, wenn ich mir anschaue, was der Mensch mit der Erde und seinen Möglichkeiten anstellen kann.