Verwirrung der Gefühle

Verwirrung der Gefühle

Hardcover
4.16
FreundschaftWissenschaftlichHandschriftenDie Liebe Der Erika Ewald

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Beschreibung

In seinen Erzählungen blickt Stefan Zweig tief hinab in die Abgründe der Herzen, wo »phosphorhaft funkelnd die wahren, die gefährlichen Bestien der Leidenschaft umfahren«. Das zeigt besonders die titelgebende Novelle dieser Sammlung, »Verwirrung der Gefühle«: Seine starken homosexuellen Empfindungen für einen jungen Studenten stürzen einen Professor in tiefe Verzweiflung; sein von bürgerlichen Konventionen geprägtes Leben gerät aus den Fugen. Zweig ist ein Meister des eindringlich-einfühlsamen Erzählens von der »condition humaine« in all ihren Schattierungen.

Inhalt:

- Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau
- Untergang eines Herzens
- Verwirrung der Gefühle

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
Hardcover
Seitenzahl
256
Preis
3.95 €

Autorenbeschreibung

Stefan Zweig (1881–1942) wuchs als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Wien auf. Er schrieb Gedichte, Novellen, Dramen und Essays, die 1933 der Bücherverbrennung der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Seit 1938 auf der Flucht, lebte der engagierte Pazifist und Humanist zuletzt in Brasilien, wo er zusammen mit seiner Ehefrau Selbstmord beging.

Beiträge

4
Alle
3.5

Die Relevanz dieses 100 Jahre alten Textes ist unbestritten und ich bin froh es endlich gelesen zu haben. Nur leider war die Sprache nichts für mich und so hatte ich das Lesen als sehr, sehr anstrengend empfunden.

5

Stefan Zweigs Novelle “Verwirrung der Gefühle” von 1927 wird von Reclam als “einer der wichtigsten Coming-out-Texte der Weltliteratur” bezeichnet. Wahrscheinlich ist er auch einer der ersten. Ich wünschte, ich hätte diesen Text schon viel früher gelesen, denn er ist nicht nur ein wichtiger Klassiker der queeren Literatur, sondern es geht in ihm auch um die Leidenschaft für Literatur. Der Ich-Erzähler, mittlerweile ein renommierter Literatur-Professor, der mit 60 Jahren seine Festschrift entgegen nimmt, erinnert sich in der Rahmenhandlung an seinen Mentor, einen Professor, der in der Festschrift ungenannt bleibt. Der 19-jährige Roland ist Student der englischen Literaturwissenschaft in einer deutschen Kleinstadt, in die er von seinem Vater geschickt wurde, nachdem er sich vorher in Berlin eher den Mädchen als den Studien verschrieben hatte. Hier an der Kleinstadt-Uni trifft er auf einen Professor, der leidenschaftlich über Shakespeare und seine Zeit spricht. “Wer nicht passioniert ist, wird bestenfalls ein Schulmann - von innen her muss man an die Dinge kommen, immer, immer von der Leidenschaft her.” (S. 31) Roland studiert bei dem Professor und wohnt sogar im selben Haus wie er und seine junge Frau. Schnell stellt Roland fest dass etwas nicht stimmt, denn viele wissenschaftliche Werke hat der mitreißende Prof nicht zu bieten. Und warum ist der Professor manchmal so abweisend zu ihm? Wie bei jeder Novelle gibt es einen Höhe- bzw. Wendepunkt und einen Paukenschlag zum Schluss. Stefan Zweig hat eine hervorragende Novelle geschrieben, die zu ihrer Zeit tatsächlich hochaktuell und brisant war, war Homosexualität doch unter Strafe gestanden. Er umkreist das Thema sehr behutsam (Spoiler), um dann am Ende zu offenbaren, dass der Ich-Erzähler für den Professor ebenfalls diese Gefühle hatte: “Keinen habe ich mehr geliebt.” (S. 96) So lautet der letzte Satz. Ob der Ich-Erzähler im Laufe seines Lebens noch weitere homosexuelle Erfahrungen gemacht hat, erfahren wir nicht. Die Novelle stellt exemplarisch am Beispiel des alten Professors dar, wie fatal es ist, die eigene Persönlichkeit, zu der auch die sexuelle Orientierung gehört, unterdrücken zu müssen. Das Versteckspiel, das der Professor - mitsamt Albi-Ehefrau - aufrechterhält, hat direkte Auswirkungen auf seine Kreativität und damit seinen wissenschaftlichen Erfolg. Dass er ausgerechnet die Abhandlung über Shakespeares “Globe”-Theater nicht fertigstellen kann, ist bezeichnend, war doch die elisabethanische Theaterwelt ein Ort der künstlerischen Freiheit, in der Männer - zumindest auf der Bühne - Frauen darstellen konnten und so unter der Maske der Fiktion und im geschützten Backstage-Bereich andere Männer “lieben” durften. Ein wirklich beeindruckender, fast 100 Jahre alter Text, den ich euch allen unbedingt ans Herz legen kann. In der Reclam-Ausgabe natürlich mit ausführlichem Nachwort und Worterläuterungen.

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4.5

Teilweise zäh, aber ich liebe es.

Die Schreibweise, der Plot, der zeitliche Kontext.. Stefan Zweig ist einfach gut.

Teilweise zäh, aber ich liebe es.
2.5

Der Erzählstil war nichts für mich

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