Verwirrung der Gefühle

Verwirrung der Gefühle

Taschenbuch
4.111
FreundschaftWissenschaftlichHandschriftenDie Liebe Der Erika Ewald

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Beschreibung

»Wir erleben Myriaden Sekunden, und doch wird’s immer nur eine, eine einzige, die unsere ganze innere Welt in Wallung bringt« – und es ist jene Sekunde, an die sich der 60-jährige Englischprofessor erinnert, als er die ihm gewidmete Festschrift durchsieht, in der so viele Namen stehen, aber der eine fehlt: der Name jenes Mannes, der sein Schicksal bestimmte. Die Erinnerung ruft ihn in seine Jugend zurück, in seine Studienzeit, als eine brillante Vorlesung seine Leidenschaft für das Lernen weckte – und eine eigentümliche Faszination für den ergrauten Professor. Er suchte die Nähe des Professors, wollte ihm helfen, sein großes wissenschaftliches Werk zu vollenden. Der Professor zeigte sich erfreut, doch wendete er sich dann wieder von seinem Schüler ab, der damals nicht verstand, warum …
Stefan Zweigs Novelle von 1927 ist einer der wichtigsten Coming-out-Texte der Weltliteratur. – Mit einer kompakten Biographie des Autors.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
140
Preis
10.30 €

Beiträge

4
Alle
3.5

Die Relevanz dieses 100 Jahre alten Textes ist unbestritten und ich bin froh es endlich gelesen zu haben. Nur leider war die Sprache nichts für mich und so hatte ich das Lesen als sehr, sehr anstrengend empfunden.

5

Stefan Zweigs Novelle “Verwirrung der Gefühle” von 1927 wird von Reclam als “einer der wichtigsten Coming-out-Texte der Weltliteratur” bezeichnet. Wahrscheinlich ist er auch einer der ersten. Ich wünschte, ich hätte diesen Text schon viel früher gelesen, denn er ist nicht nur ein wichtiger Klassiker der queeren Literatur, sondern es geht in ihm auch um die Leidenschaft für Literatur. Der Ich-Erzähler, mittlerweile ein renommierter Literatur-Professor, der mit 60 Jahren seine Festschrift entgegen nimmt, erinnert sich in der Rahmenhandlung an seinen Mentor, einen Professor, der in der Festschrift ungenannt bleibt. Der 19-jährige Roland ist Student der englischen Literaturwissenschaft in einer deutschen Kleinstadt, in die er von seinem Vater geschickt wurde, nachdem er sich vorher in Berlin eher den Mädchen als den Studien verschrieben hatte. Hier an der Kleinstadt-Uni trifft er auf einen Professor, der leidenschaftlich über Shakespeare und seine Zeit spricht. “Wer nicht passioniert ist, wird bestenfalls ein Schulmann - von innen her muss man an die Dinge kommen, immer, immer von der Leidenschaft her.” (S. 31) Roland studiert bei dem Professor und wohnt sogar im selben Haus wie er und seine junge Frau. Schnell stellt Roland fest dass etwas nicht stimmt, denn viele wissenschaftliche Werke hat der mitreißende Prof nicht zu bieten. Und warum ist der Professor manchmal so abweisend zu ihm? Wie bei jeder Novelle gibt es einen Höhe- bzw. Wendepunkt und einen Paukenschlag zum Schluss. Stefan Zweig hat eine hervorragende Novelle geschrieben, die zu ihrer Zeit tatsächlich hochaktuell und brisant war, war Homosexualität doch unter Strafe gestanden. Er umkreist das Thema sehr behutsam (Spoiler), um dann am Ende zu offenbaren, dass der Ich-Erzähler für den Professor ebenfalls diese Gefühle hatte: “Keinen habe ich mehr geliebt.” (S. 96) So lautet der letzte Satz. Ob der Ich-Erzähler im Laufe seines Lebens noch weitere homosexuelle Erfahrungen gemacht hat, erfahren wir nicht. Die Novelle stellt exemplarisch am Beispiel des alten Professors dar, wie fatal es ist, die eigene Persönlichkeit, zu der auch die sexuelle Orientierung gehört, unterdrücken zu müssen. Das Versteckspiel, das der Professor - mitsamt Albi-Ehefrau - aufrechterhält, hat direkte Auswirkungen auf seine Kreativität und damit seinen wissenschaftlichen Erfolg. Dass er ausgerechnet die Abhandlung über Shakespeares “Globe”-Theater nicht fertigstellen kann, ist bezeichnend, war doch die elisabethanische Theaterwelt ein Ort der künstlerischen Freiheit, in der Männer - zumindest auf der Bühne - Frauen darstellen konnten und so unter der Maske der Fiktion und im geschützten Backstage-Bereich andere Männer “lieben” durften. Ein wirklich beeindruckender, fast 100 Jahre alter Text, den ich euch allen unbedingt ans Herz legen kann. In der Reclam-Ausgabe natürlich mit ausführlichem Nachwort und Worterläuterungen.

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4.5

Teilweise zäh, aber ich liebe es.

Die Schreibweise, der Plot, der zeitliche Kontext.. Stefan Zweig ist einfach gut.

Teilweise zäh, aber ich liebe es.
2.5

Der Erzählstil war nichts für mich

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