Verdammt wütend

Verdammt wütend

E-Book
4.259

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Beschreibung

Britt ist dreiundvierzig Jahre alt, verheiratet und hat eine kleine Tochter. Ihr ganzes Leben lang hat sie das Richtige getan, sie hat Verantwortung übernommen, hinter sich und anderen aufgeräumt. Aber an diesem einen Tag, im Urlaub im Sommerhaus in Norwegen rastet sie aus, staucht ihre gesamte Familie und ihre Freunde zusammen. Und das Einzige, was sie bedauert, ist, dass sie das nicht schon vor langer, langer Zeit getan hat. Gemeinsam mit ihrer Bekannten Niko fährt sie los: einfach nur weg, eine Nacht an den Strand, die Freiheit spüren, die sie sich nie zugestanden hat. Doch irgendwann ist die Nacht vorbei, und Britt muss sich fragen, wer sie sein will: als Frau, als Partnerin, als Mutter. Ein Roman über Wut und Trotz, über den Wunsch nach einem anderen Leben – und einer anderen Welt. Aber auch ein Roman darüber, wie man sich selbst überraschen kann, darüber, wie man auseinanderfällt und sich wieder aufrappelt.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
E-Book
Seitenzahl
224
Preis
17.50 €

Autorenbeschreibung

LINN STRØMSBORG, geboren 1986, debütierte 2009 mit dem Roman ›Roskilde‹. Seitdem hat die Autorin vier weitere Romane geschrieben. Bei DuMont erschien 2021 der hochgelobte Roman ›Nie, nie, nie‹.

Merkmale

1 Bewertungen

Stimmung

Traurig
Witzig
Gruselig
Erotisch
Spannend
Romantisch
Verstörend
Nachdenklich
Informativ
Herzerwärmend
43%
8%
1%
N/A
N/A
N/A
100%
100%
N/A
44%

Hauptfigur(en)

Sympathisch
Glaubwürdig
Entwickelnd
Vielschichtig
100%
100%
100%
100%

Handlungsgeschwindigkeit

Schnell0%
Langsam0%
Mittel0%
Variabel100%

Schreibstil

Einfach0%
Komplex100%
Mittel0%
Poetisch (100%)Außergewöhnlich (100%)

Beiträge

47
Alle
4.5

"Frau zu sein bedeutet, Feministin zu sein, aber nur so, dass es für Männer noch in Ordnung ist."

Britt ist unglaublich wütend, warum sie so wütend ist, vermag sie nicht wirklich benennen zu können. Es stimmt traurig, wie ein Gefühl des Verlassenwerdens,- im Stich gelassen von Bezugspersonen, sich so manifestieren kann bis ins Erwachsenenalter und das innere Kind dadurch niemals ankommt und Frieden findet. Die Wut ist da, aber sie findet keinen Raum, keine wirkliche Berechtigung, sie ist dennoch kontinuierlich da. Der Alltag, die Ungerechtigkeit in einer Partnerschaft, Unverständnis auf beiden Ebenen, machen die Wut nur immer größer. Aber was passiert wenn die Wut plötzlich anerkannt und akzeptiert wird? Dann ist das wie ein Komet, der auf die Erde knallt und dann plötzlich Ruhe einkehrt.... Das Buch war so anders als erwartet und gleichzeitig genau richtig, ich habe mitgefühlt, geschimpft, ich empfand Wut und gleichzeitig hat mich das Buch aber auch gelehrt nicht in der Wut zu verharren. Es wird mich geistig noch eine Weile begleiten, mich nachdenklich stimmen. Für diese Buch gibt es von mir eine Leseempfehlung 🙏🏻

"Frau zu sein bedeutet, Feministin zu sein, aber nur so, dass es für Männer noch in Ordnung ist."
3

Habe hier leider mehr erwartet. Von der Autorin habe ich bereits „Nie, Nie, Nie“ gelesen und es hat mir unfassbar gut gefallen. Konnte mich so in die Protagonistin hineinversetzen aber hier hat mich gestört, dass mehr von den Nebencharaktere berichtet wurde als von der Hauptperson. Viele unwichtige Sachen wurden genannt, die meiner Meinung nach völlig überflüssig waren. Aber wenn es um die Hauptperson ging, fand ich den Teil des Buches sehr gut! Schade, aber ich würde wieder ein Buch von der Autorin lesen. Vllt gefällt mir das nächste ja wieder besser 😉

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2.5

»Ich hab mir nie das genommen, was ich wollte, ich hab mich mit dem begnügt, was ich bekommen hab.«

Mir ist es echt schwergefallen in das Buch reinzukommen, die Charaktere sind sehr flach und emotional konnte es mich auch nicht erreichen. Ich bin erst gegen Ende damit warm geworden und hab dann auch verstanden, was es einem vermitteln möchte (bzw was ich daraus interpretiere). Ich lebe mittlerweile mit einem anderen Mindset und denke nicht mehr so wie die Protagonistin, aber sonst hätte mich das Buch am Ende sehr zum Nachdenken gebracht. Viele verschwenden ihr Leben. Trauen sich nicht zu sein, wer sie sind, nicht die Gefühle zu zeigen, die sie fühlen, ihren Bedürfnisse nicht nachzugehen.. Träumt groß, seid niemals mit dem Mindesten zufrieden, lebt so, dass ihr niemals denken könnt »ich hätte alles anders gemacht«. Und auch wenn die Autorin wohl nichts davon hält - macht mal eine Pause vom stressigen Alltag (und geht in die Natur :)) Das Leben ist so schnelllebig, so kann man sich doch nur verlieren. Ist ein solides und schnelles Buch für zwischendurch.

4

"Verdammt wütend" ist ein kraftvoller, schonungsloser und nachdenklich-stimmender Roman über Familie, Erwartungen und die Lasten (z.B. der Care-Arbeit), die wir oft still mit (und in uns) tragen. Linn Stromsborg hat mit Britt eine sehr authentische Protagonistin erschaffen, mit der ich mich recht häufig ziemlich gut identifizieren konnte, denn als Frau und Mutter bin auch ich oft wütend und fühle mich ungerecht behandelt oder nicht genug gesehen. Ein aufrüttelnder Roman über weibliche Wut - eine gelungene Geschichte, die ich gerne gelesen habe.

4

Eine literarisch eindringliche Annäherung an weibliche Wut – und das Recht, sie zu fühlen Linn Strømsborgs Roman Verdammt wütend ist ein leises Buch über einen lauten Moment. Mit einem feinfühligen, beinahe poetischen Schreibstil gelingt Strømsborg ein feministisches Porträt einer Frau, deren Wut nicht übertrieben, sondern überfällig ist. Der Roman liest sich leicht, mit schnell durchblätterbaren Seiten und einem klaren, zugänglichen Ton – und doch hallt er nach. Denn was hier zur Sprache kommt, ist nichts Geringeres als das strukturelle Schweigen um weibliche Wut. Eine Wut, die allzu oft als „irrational“, „hysterisch“, „unangebracht“ abgetan wird – und die hier endlich Raum bekommt. Strømsborg schreibt über die Konventionen des Frauseins: über das Mädchen, das zu einer Frau wird, und über die Frau, die irgendwann zur Mutter wird – oder eben nicht. Sie zeigt auf, wie eng gesellschaftliche Rollenerwartungen gefasst sind und wie sehr sie das Selbstbild prägen. Britt ist dabei keine Heldin im klassischen Sinn, sondern vielmehr eine Projektionsfläche: für ein kollektives Aufbegehren, das leise beginnt und dennoch tief in den Leserinnenkörper schreibt. Verdammt wütend ist ein Roman über die subtile Rebellion im Alltäglichen, über den Trotz, der sich nicht rechtfertigt – und über das Bedürfnis, endlich wieder Subjekt der eigenen Geschichte zu werden. Und vielleicht liegt genau darin die literarische Kraft dieses Textes: in seiner Fähigkeit, jene Nuancen sichtbar zu machen, die allzu oft im Diskurs um Weiblichkeit verloren gehen. 4 von 5 Sternen – nicht weil das Buch Schwächen hätte, sondern weil es für einige Leserinnen in bestimmten Lebensphasen vielleicht noch mehr Resonanz erzeugen kann. Und dennoch: ein ganz klarer Lesetipp.

3

Britt ist 43 Jahre alt. Sie fährt mit ihrer kleinen Tochter und Freunden ihres Mannes in den Urlaub. Eines Morgens schreit sie alle an. Sie verliert die Nerven und haut ab. Nico eine Freundin ihres Mannes, unverheiratet und kinderlos, begleitet sie. Ist da, zeigt Verständnis, hört ihr zu, lässt sie sein. Wir erfahren aus Britts allwissender Erzählperspektive, was im Ferienhaus passiert, während sie und Nico weg sind. Das ist der erste Punkt, den ich leider nicht so mochte, da wir die anderen Personen durch Britt aus der Vogelperspektive beobachten. War nicht so ganz mein Ding. Es entwickelten sich Dynamiken innerhalb der Freundesgruppe, die schon sehr klischeehaft waren. Ich hätte gerne noch eine männliche Perspektive gehabt. Mir persönlich war die Geschichte zu einfach. Die Frau, die schon von klein auf wütend ist und innerhalb eines Tages reflektiert, warum das so war. Und dann Spoiler!!!!! Zum Ende hin, krempelt sie auf den letzten 3 Seiten einfach ihr Leben um und trennt sich. Spoiler Ende!!!!!! Für mich hat sich Britt oftmals nicht wie eine 42-jährige Frau angefühlt, sondern wie eine pubertierende 15 jährige. Ich konnte mich nicht ganz in sie einfühlen. Meiner Meinung nach, hat die Autorin es leider nicht geschafft, ein überzeugendes gesellschaftskritisches Bild zu zeichnen. Dennoch mochte ich manchmal die Form, die Textstruktur, die Stromsburg gewählt hat. Die kurzen Kapitel fühlten sich wie Mini-Essays oder manchmal wie kleine lyrische Passagen an. Das mochte ich ganz gerne.

4.5

Für mich war es die erste literarische Begegnung mit Linn Strømsborg. Ich war nach den vielen positiven Meinungen absolut gespannt, wieviel Tiefgang die Autorin in diese doch schmale Lektüre gezaubert hat und ob dieser mich erreichen kann. In kurzen Kapitel und einer recht nüchtern wirkenden Sprache, erfahren wir die Geschichte von Britt. Anfänglich hätte ich nicht gedacht, das dieses Buch mich so stark berühren kann, aber nach den ersten Kapiteln kam die klare unverblümte Erzählweise mit voller Wucht bei mir an. Dadurch konnte ich Britts Gedanken und ihr Verhalten verstehen. Ich habe mich mit ihr gemeinsam auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle begeben, mich teilweise sogar wiedererkannt. Die Perspektivenwechsel haben die verschiedenen Blickwinkel zusätzlich verstärkt, was mich in ein noch größeres Gesamtbild eintauchen lies. Diese Geschichte ist ein Wachrütteln, ein Aufzeigen, ein Wiedererkennen, ein Werk für Frauen und ebenso für Männer. Ein starker Roman über nachvollziehbare weibliche Wut mit einer so unfassbar wichtigen Botschaft: „Lebe Dein Leben ohne Dich kleinzumachen, erkenne Deinen Wert und steh für Dich ein. Befreie Dich vom inneren Käfig, der Dir vielleicht anerzogen wurde oder den Du Dir selbst vielleicht schon in jungen Jahren auferlegt hast, damit Du in ein stereotypisches gesellschaftliches Bild passt.“ „Verdammt wütend“ ist ein absolut bereicherndes, wichtiges und nachhallendes Buch! Happy reading! Jasmin ♡

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2

Uff, schwierig. Ich mochte Linn Strømsborgs Debüt "Nie, nie, nie" so sehr und war deshalb gespannt auf ihr neues Buch. "Verdammt wütend" reiht sich ein in aktuelle Veröffentlichungen wie "Die Wut, die bleibt" und ist dabei meines Erachtens nicht besonders originell oder tiefgründig. Die Autorin schafft es teilweise erneut, mit wenigen Worten aufzurütteln und Emotionen zu erzeugen, und es erfolgen dann auch Perspektivwechsel, die das Buch für mich ein wenig gerettet haben. Allerdings wird in dem Buch eine Sache einfach so festgestellt, als wäre nichts dabei, und das wird an keiner Stelle mehr reflektiert und da kann ich persönlich nicht mitgehen.

5

Ich konnte nicht aufhören zu lesen.

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