Vanishing World
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Beiträge
“Normal is the terrifying thing.” Vanishing world
Als Audiobook auf englisch gehört - erscheint auf Deutsch voraussichtlich im August. The Vanishing Words ist ein relativ kurzes, aber inhaltlich sehr dichtes Buch, das sich mit der Frage beschäftigt, was passiert, wenn Sex in einer Gesellschaft seine Rolle verliert. Wir begleiten die Protagonistin Amane in einer Zukunft, in der natürliche Fortpflanzung durch Geschlechtsverkehr weitgehend durch künstliche Befruchtung ersetzt wurde. Sex gilt als unmodern, fast schon unappetitlich, nicht per se tabuisiert, aber als etwas Rückständiges, das kaum noch jemand praktiziert oder versteht. In dieser Welt werden Beziehungen nicht mehr durch Liebe oder Begehren definiert, sondern durch Kompatibilität. Menschen leben zusammen wie Familien – oft freundschaftlich, geschwisterlich, ohne sexuelles Verlangen. Die Idee von Familie hat sich verschoben: Sie basiert nicht mehr auf biologischer Fortpflanzung, sondern auf gemeinsamer Lebensgestaltung. Sex zwischen einem Mann und einer Frau innerhalb dieser “Familie” gilt beinahe schon als Inzest, weil es an eine alte, überwundene Norm erinnert. Amane ist anders. Obwohl sie sich äußerlich an die gesellschaftlichen Gegebenheiten anpasst, verspürt sie ein Begehren, das in ihrer Welt keinen Platz mehr hat. Sie interessiert sich nicht nur für Figuren aus Büchern, Manga und Anime. Viele Menschen führen Beziehungen mit fiktionalen Charakteren oder nutzen Objekte und Bilder zur Selbstbefriedigung. Fankultur wird hier zur Lebensrealität, zur echten Bindung. Dennoch verspürt Amane auch den Wunsch nach “richtigem” Sex – nicht nur körperlich, sondern auch als Mittel der Nähe. Amane zieht mit ihrem Partner in die experimentelle Stadt in Chiba – einen Ort, an dem neue gesellschaftliche Modelle ausprobiert werden. Hier können Männer schwanger werden und Kinder austragen. Doch auch hier ist Amane eine Außenseiterin – ihre Suche nach Bedeutung, Intimität und Identität ist nicht leicht in eine Welt zu integrieren, die sich zunehmend von traditionellen Vorstellungen entfernt hat. “Normal is the terrifying thing.” Dieser Satz bringt vieles auf den Punkt. Was wir als “normal” empfinden, ist nicht naturgegeben, sondern von unserer Umgebung und Kultur geprägt – und kann sich jederzeit verschieben. Auch die Frage wer bestimmt eigentlich unsere Lebensrealität? Früher galt hier Sex als natürlicher Akt, heute ist er überflüssig. In dieser Zukunftsversion hat sich der Mensch so weit von seinem biologischen Ursprung entfernt, dass Nähe, Liebe, Familie und Identität völlig neue Formen annehmen. Fazit: The Vanishing Words ist ein provokantes, intellektuelles Gedankenspiel. Es bietet viel Stoff für Diskussion – über Geschlecht, Sexualität, Familie und Gesellschaft.
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“Normal is the terrifying thing.” Vanishing world
Als Audiobook auf englisch gehört - erscheint auf Deutsch voraussichtlich im August. The Vanishing Words ist ein relativ kurzes, aber inhaltlich sehr dichtes Buch, das sich mit der Frage beschäftigt, was passiert, wenn Sex in einer Gesellschaft seine Rolle verliert. Wir begleiten die Protagonistin Amane in einer Zukunft, in der natürliche Fortpflanzung durch Geschlechtsverkehr weitgehend durch künstliche Befruchtung ersetzt wurde. Sex gilt als unmodern, fast schon unappetitlich, nicht per se tabuisiert, aber als etwas Rückständiges, das kaum noch jemand praktiziert oder versteht. In dieser Welt werden Beziehungen nicht mehr durch Liebe oder Begehren definiert, sondern durch Kompatibilität. Menschen leben zusammen wie Familien – oft freundschaftlich, geschwisterlich, ohne sexuelles Verlangen. Die Idee von Familie hat sich verschoben: Sie basiert nicht mehr auf biologischer Fortpflanzung, sondern auf gemeinsamer Lebensgestaltung. Sex zwischen einem Mann und einer Frau innerhalb dieser “Familie” gilt beinahe schon als Inzest, weil es an eine alte, überwundene Norm erinnert. Amane ist anders. Obwohl sie sich äußerlich an die gesellschaftlichen Gegebenheiten anpasst, verspürt sie ein Begehren, das in ihrer Welt keinen Platz mehr hat. Sie interessiert sich nicht nur für Figuren aus Büchern, Manga und Anime. Viele Menschen führen Beziehungen mit fiktionalen Charakteren oder nutzen Objekte und Bilder zur Selbstbefriedigung. Fankultur wird hier zur Lebensrealität, zur echten Bindung. Dennoch verspürt Amane auch den Wunsch nach “richtigem” Sex – nicht nur körperlich, sondern auch als Mittel der Nähe. Amane zieht mit ihrem Partner in die experimentelle Stadt in Chiba – einen Ort, an dem neue gesellschaftliche Modelle ausprobiert werden. Hier können Männer schwanger werden und Kinder austragen. Doch auch hier ist Amane eine Außenseiterin – ihre Suche nach Bedeutung, Intimität und Identität ist nicht leicht in eine Welt zu integrieren, die sich zunehmend von traditionellen Vorstellungen entfernt hat. “Normal is the terrifying thing.” Dieser Satz bringt vieles auf den Punkt. Was wir als “normal” empfinden, ist nicht naturgegeben, sondern von unserer Umgebung und Kultur geprägt – und kann sich jederzeit verschieben. Auch die Frage wer bestimmt eigentlich unsere Lebensrealität? Früher galt hier Sex als natürlicher Akt, heute ist er überflüssig. In dieser Zukunftsversion hat sich der Mensch so weit von seinem biologischen Ursprung entfernt, dass Nähe, Liebe, Familie und Identität völlig neue Formen annehmen. Fazit: The Vanishing Words ist ein provokantes, intellektuelles Gedankenspiel. Es bietet viel Stoff für Diskussion – über Geschlecht, Sexualität, Familie und Gesellschaft.