Utopia Avenue

Utopia Avenue

Hardcover
4.417
ChelseaFolkrockThe Rolling StonesPsychedelic

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

In der Londoner Psychedelic-Szene der späten Sixties finden sich Folksängerin Elf Holloway, Bluesbassist Dean Moss, der Gitarrenvirtuose Jasper de Zoet und der Jazzdrummer Griff Griffin und erschaffen zusammen einen einzigartigen Sound, mit Texten, die den Aufbruchsgeist der Zeit atmen. Nur zwei Alben produziert die Band. Doch ihr Erbe lebt fort.
   Dies ist die Geschichte von Utopia Avenues kurzer, rasanter Reise, von den kleinen Clubs in Soho und den englischen Provinzkäffern ins Land der Verheißung, Amerika – als der technicolorbunte Sommer der Liebe gerade etwas viel Dunklerem weicht. Ein greller Trip ins Land der Träume, der Drogen, des Sex, des Wahnsinns und der Trauer, ein Buch über einen faustischen Pakt für Ruhm und Erfolg, über den Zusammenprall von jugendlichem Aufbruch und trister Spießigkeit.
   Doch vor allem ist dies ein gewaltiger Liebesbrief an die Musik der Sixties, an deren Kraft, uns über alle Grenzen hinweg zu verbinden. David Mitchells «Utopia Avenue» ruft eine Zeit voller Träume und Verheißungen zurück, die immer noch nachwirken.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
752
Preis
26.80 €

Autorenbeschreibung

David Mitchell, geboren 1969 in Southport, Lancashire, studierte Literatur an der University of Kent, lebte danach in Sizilien und Japan. Er gehört zu jenen polyglotten britischen Autoren, deren Thema nichts weniger als die ganze Welt ist. Für sein Werk wurde er u.a. mit dem John-Llewellyn-Rhys-Preis ausgezeichnet, zweimal stand er auf der Booker-Shortlist. 2011 erhielt er den Commonwealth Writers’ Prize für «Die tausend Herbste des Jacob de Zoet», 2015 den World Fantasy Award für «Die Knochenuhren». Sein Weltbestseller «Der Wolkenatlas» wurde von Tom Tykwer und den Wachowski-Geschwistern verfilmt. David Mitchell lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Clonakilty, Irland. Times, Guardian und Sunday Express wählten «Utopia Avenue» (dt. 2022) zum «Book of the Year».

Beiträge

7
Alle
4.5

Dicke Leseempfehlung für alle von euch, deren Herz Musik statt Blut durch die Adern pumpt.

Dieses Buch ist eine wilde Reise in die 1960er. Es geht um die Gründung und den Weg zum Erfolg der (fiktiven) Band Utopia Avenue. Alle Bandmitglieder sind sehr unterschiedlich und der Leser taucht abwechselnd in ihre Leben ein. Elf, Folksängerin, führt ein kompliziertes Liebesleben und ist ein Familienmensch. Dean, Bluesbassist, hat einen Hang zu Frauen und versucht seine komplizierte Kindheit hinter sich zu lassen. Griff, Jazzdrummer, ist der einzige, der keine Songs schreibt in der Band und auch er kommt nicht los von seiner Herkunft. Jasper, Gitarrenvirtuose, leidet unter Stimmen in seinem Kopf und einer Art Gefühlsarmut, die sich nur mit Musik aushalten lässt. Mitchell schafft es, allen seinen Figuren gerecht zu werden. Sie lieben, sie lachen, sie weinen, sie jagen dem Ruhm hinterher und bleiben doch immer menschlich. Musikfreunde wie ich entdecken fast auf jeder Seite einen bekannten Star. Spätestens als die Band David Bowie auf der Treppe vor dem Büro ihres Managers trifft, war ich restlos begeistert. Obwohl die Band fiktiv ist, fühlt sich das ganze Buch sehr echt an. Das Lebensgefühl der 60er, zwischen Hippies, Vietnamkrieg, langen Haaren und Spießbürgertum, ist sehr echt eingefangen und ich bin durch die über 700 Seiten geflogen. Hätte noch Daisy Jones vorbeigeschaut, hätte es mich nicht gewundert 🤭 Dicke Leseempfehlung für alle von euch, deren Herz Musik statt Blut durch die Adern pumpt und die gern hinter den Kulissen der erfolgreichen Bands schnuppern.

Dicke Leseempfehlung für alle von euch, deren Herz Musik statt Blut durch die Adern pumpt.
5

Was-für-ein-geiler-Trip!!! Ich bin sprachlos, was Mitchell hier für ein Meisterwerk geschaffen hat. Ein Ritt durch die mit Abstand genialste Zeit der Musikgeschichte mit zahlreichen Cameo-Auftritten von Stars der Szene, kritischen Worten zur damaligen politischen Weltlage... Hatte ich schon erwähnt, dass ich begeistert bin? 🤔😂 Mein persönliches Jahreshighlight.

4

Der Aufstieg einer Band der 60er, erzählt aus den Perspektiven ihrer songschreibenden Mitglieder. Kapitel für Kapitel, zuweilen etwas wirr wie ein psychedelischer Trip, eröffnet sich eine (musikalische) Zeitreise in die Jahre 67 & 68. Wer Musik der 60er liebt, wird auch Utopia Avenue mit dem größten Vergnügen lesen.

5

Ich war lange nicht mehr so traurig, dass ein Buch zu Ende ist. Fantastisch. 5 Sterne sind noch zu wenig!

4.5

Wow! Wirklich gutes Buch. Hat mich sehr bewegt.

3.5

Aufstieg und Fall einer großen Band

Die 60er des vergangenen Jahrhunderts üben eine besondere Anziehungskraft auf mich aus. Ich hätte gerne in dieser Zeit ein Alter von 20 gehabt, und ich war enttäuscht von meinen Eltern, dass sie damals so eher auf Freddy Quinn als auf die Beatles standen! Was für ein Frevel! Es war ein ein Jahrzehnt des Umbruchs, des Aufbruchs, und der neuen Musik. Bands wie die Beatles erlebten, ihren Aufstieg, wanderten aber auch schon ihrem Ende entgegen. Genauso erging es Utopia Avenue in diesem Roman. Dean, Jasper, Griff und Elf schweißt der Zufall und der Musik-Manager Levon zusammen. Bass, Gitarre, Schlagzeug, Hammond Orgel und natürlich auch die Stimmen sind ihre Werkzeuge. Das komponieren und texten teilen sie sich, und ebenso Freude und Leid. Wir erleben den langsamen Aufstieg der Band, die Mühen, die damit verbunden sind. Man kann die Anstrengung, das Bangen und Hoffen bei den ersten Gigs förmlich spüren. Als sie es weit nach oben in den Pop Himmel schaffen ist nicht automatisch Reichtum, Stabilität und Familienglück angesagt. Jedes einzelne Mitglied hat Schicksalsschläge zu verkraften. Wir lernen also nicht nur die musikalische (Schatten-)Seiten der vier Band Mitglieder kennen, sondern Unternehmen kleine Ausflüge in ihr nicht gerade einfaches Privatleben. Manche Ereignisse waren schockierend, ich musste das ein und andere Mal schlucken. Die Musiker aber halten immer zusammen, egal wie dick es gerade kommt. Natürlich spielen auch alle Dinge, die ein Leben als Popstar mit sich bringt, eine große Rolle, es heißt ja nicht umsonst: Se*, Love and Rock ‚n‘ Roll. Dass da jeder anders mit umgeht und zwar nicht immer vernünftig, könnt ihr euch denken. Insgesamt ist Utopia Avenue, aber eine der gemäßigten Bands, was das Backstage Leben angeht. Ich glaube andere waren noch härter drauf. Der Text ist sehr dialogreich. Gedanken werden kursiv geschrieben, die Geräuschkulisse wird in Comic Sprache eingefügt. Manchmal springen die einzelnen Kapiteln in kurzen Abschnitt in den Zeiten. Das macht das Lesen nicht immer einfach. Besonders die Kapitel von Jasper fand ich nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich eine Herausforderung. Das Ende des Romans hat mich sehr mitgenommen und meinem empfinden nach die Geschichte noch mal aufgewertet, leicht zu verkraften, war das aber nicht. Wir erlesen uns also einen Ausschnitt im Leben von vier Menschen, die es weit gebracht haben und deren Ende als Band abrupt, aber endgültig ist. Wir begegnen David Bowie, Frank Zappa, Janis Joplin, John Lennon, und anderen heißen Größen der Musikszene der 60er Jahre. Was bleibt ist das Gefühl, etwas Schillerndes, miterlebt zu haben, und SIE waren die einzigartige, unglaubliche, fabelhafte Band „Utopia Avenue“.

2

Ich bin hin- und hergerissen. David Mitchell ist definitiv einer meiner absoluten Lieblingsautoren und Bone Clocks fand ich einfach genial! In diesem Buch hat er vermutlich eine Homage an das Londoner Band und Underground Leben schreiben wollen. Ein Thema, das mich einfach nicht gepackt hat. Habe dennoch weiter gelesen, da kleine "Easter Eggs" auf einen spannenden Twist haben hoffen lassen. Dieser kam dann endlich auf den letzten 100 Seiten. Am Liebsten hätte ich ein ganzes Buch nur aus Sicht von Jasper der Zoet und seinem Leben gelesen. Der ständige Wechsel der Protagonisten hat mich in diesem Buch mehr verwirrt und nach meinem Geschmack hatte die Geschichte auf Seite 479 mit Jaspers letzen Worten enden dürfen.

Beitrag erstellen