Unser Leben in den Wäldern
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Beschreibung
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Dieses Buch hat mich geärgert, maßlos geärgert. 1 … höchstens 2 Sterne sollte es bekommen. Hat es nun aber nicht. Ich will rasch erklären, warum (und dabei anmerken, dass 3 Sterne für mich ein gutes Buch ist) … Gekauft hatte ich mir Unser Leben in den Wäldern, damit es als Überbrückung für eine Zugfahrt dient. Ich bin auch nicht ganz unvoreingenommen an das Buch herangegangen, es wurde aus durchaus berufenem Munde vielleicht nicht empfohlen, aber durchaus positiv bedacht. Ob ich es denn auf meiner Zugfahrt schaffen würde, fragte ich. Na klar. Ist ja nur dünn. 100 Seiten. Das liest sich in 2 Stunden. Meine Zugfahrt sollte 4 dauern. Ich war an dem Tag elendig früh aufgestanden und abends, irgendwann deutlich nach neun ging es dann endlich los; mit dem Zug in Richtung Heimat. Das Buch aufgeschlagen … und plötzlich zog es sich. Und zog sich. Zog sich. Irgendwann fielen mir gar die Augen zu. Aber ich wollte mich tapfer halten. Und das mit einer Protagonistin, die einem halbgare Sätze hinrotzt; Sätze, die man nicht sezieren und nicht verdauen kann, weil die Umstände von der Erzählerin einfach als bekannt vorausgesetzt werden. Weil keine Zusammenhänge geschildert werden. Sätze, die einfach falsch sind. Wo ich mich schon maßlos echauffiert habe, ob die Autorin sich über ihr künstlerisches Vermögen freut, weil sie ihre Figur platte oder sperrig-unzugängliche Sätze niederschreiben lässt. Dinge wie: "Marie ist, wie gesagt, sogar etwas größer als ich. Länger irgendwie: weil sie so lange langgelegen hat." Und auch konzeptionell war das doch alles halbgar. Viviane, die Protagonistin, lässt mich unmittelbar wissen, dass sie sich beeilen muss, nicht mehr viel Zeit hat. Aber dann lautet (gefühlt) jeder zweite Satz: "Wo war ich?" Herrje, schau Dir halt Deinen letzten Satz an, Du hast ihn ja aufgeschrieben und nicht erzählt, will ich ihr zubrüllen. Also kannst Du nachsehen, wo Du warst. Das ist sicherlich weniger aufwendig, als mich ständig mit einer Frage zu nerven, der ich doch nicht antworten kann! Über Deine Welt erklärst Du mir quasi nichts … aber was die Sixtinische Kapelle war, wer Beethoven, das schreibst Du mir freundlicherweise dazu. So viel Energie ist noch da. Wieso kannst Du Dir überhaupt einen Klon leisten? Die sind doch so teuer?! Und dann Deine ewigen Assoziationsketten … Irgendwie hatte [a:Kazuo Ishiguro|4280|Kazuo Ishiguro|https://images.gr-assets.com/authors/1424906625p2/4280.jpg] das in [b:Alles, was wir geben mussten|1508424|Alles, was wir geben mussten|Kazuo Ishiguro|https://images.gr-assets.com/books/1184444212s/1508424.jpg|1499998] doch schon beschrieben. Auch Klone. Auch erzählt von einer Betreuerin, die am Ende eines Abschnitts zurückschaut. Irgendwie viel geschmeidiger und souveräner, diesen Gedanken konnte ich nicht verbannen. So kam es: Statt nach 2 Stunden Buch zu beenden war nach 4 Stunden die Fahrt vorbei, und ich hatte mich gerade mal bis zur Hälfte vorgekämpft, resümierend, wie dünn das doch alles ist. Das Buch wurde zur Seite gelegt und erstmal für 5 Tage nicht mehr angefasst. Als ich mich dann zum Weiterlesen durchringen konnte, musste ich zugeben, dass das viel flüssiger ging, als ich das in Erinnerung hatte. Und plötzlich, keine 10 Seiten später, ein WTF-Moment, der mich wirklich schlucken ließ. Ich gebe zu, von dem Moment an habe ich das Buch mit anderen Augen gelesen. Und auch relativ fix beendet. Noch bin ich unschlüssig, ob die erste Hälfte einfach mau war und der Text sich plötzlich erhebt, wie der Phoenix aus der Asche, oder ob Müdigkeit und der krampfhafte Wille, sich durch den etwas störrischen Text zu jagen, möglicherweise eine nicht ganz ideale Kombination ergaben. Um das herauszufinden, lese ich das Buch nochmal. Jetzt gleich … es bleibt nicht mehr viel Zeit!
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Dieses Buch hat mich geärgert, maßlos geärgert. 1 … höchstens 2 Sterne sollte es bekommen. Hat es nun aber nicht. Ich will rasch erklären, warum (und dabei anmerken, dass 3 Sterne für mich ein gutes Buch ist) … Gekauft hatte ich mir Unser Leben in den Wäldern, damit es als Überbrückung für eine Zugfahrt dient. Ich bin auch nicht ganz unvoreingenommen an das Buch herangegangen, es wurde aus durchaus berufenem Munde vielleicht nicht empfohlen, aber durchaus positiv bedacht. Ob ich es denn auf meiner Zugfahrt schaffen würde, fragte ich. Na klar. Ist ja nur dünn. 100 Seiten. Das liest sich in 2 Stunden. Meine Zugfahrt sollte 4 dauern. Ich war an dem Tag elendig früh aufgestanden und abends, irgendwann deutlich nach neun ging es dann endlich los; mit dem Zug in Richtung Heimat. Das Buch aufgeschlagen … und plötzlich zog es sich. Und zog sich. Zog sich. Irgendwann fielen mir gar die Augen zu. Aber ich wollte mich tapfer halten. Und das mit einer Protagonistin, die einem halbgare Sätze hinrotzt; Sätze, die man nicht sezieren und nicht verdauen kann, weil die Umstände von der Erzählerin einfach als bekannt vorausgesetzt werden. Weil keine Zusammenhänge geschildert werden. Sätze, die einfach falsch sind. Wo ich mich schon maßlos echauffiert habe, ob die Autorin sich über ihr künstlerisches Vermögen freut, weil sie ihre Figur platte oder sperrig-unzugängliche Sätze niederschreiben lässt. Dinge wie: "Marie ist, wie gesagt, sogar etwas größer als ich. Länger irgendwie: weil sie so lange langgelegen hat." Und auch konzeptionell war das doch alles halbgar. Viviane, die Protagonistin, lässt mich unmittelbar wissen, dass sie sich beeilen muss, nicht mehr viel Zeit hat. Aber dann lautet (gefühlt) jeder zweite Satz: "Wo war ich?" Herrje, schau Dir halt Deinen letzten Satz an, Du hast ihn ja aufgeschrieben und nicht erzählt, will ich ihr zubrüllen. Also kannst Du nachsehen, wo Du warst. Das ist sicherlich weniger aufwendig, als mich ständig mit einer Frage zu nerven, der ich doch nicht antworten kann! Über Deine Welt erklärst Du mir quasi nichts … aber was die Sixtinische Kapelle war, wer Beethoven, das schreibst Du mir freundlicherweise dazu. So viel Energie ist noch da. Wieso kannst Du Dir überhaupt einen Klon leisten? Die sind doch so teuer?! Und dann Deine ewigen Assoziationsketten … Irgendwie hatte [a:Kazuo Ishiguro|4280|Kazuo Ishiguro|https://images.gr-assets.com/authors/1424906625p2/4280.jpg] das in [b:Alles, was wir geben mussten|1508424|Alles, was wir geben mussten|Kazuo Ishiguro|https://images.gr-assets.com/books/1184444212s/1508424.jpg|1499998] doch schon beschrieben. Auch Klone. Auch erzählt von einer Betreuerin, die am Ende eines Abschnitts zurückschaut. Irgendwie viel geschmeidiger und souveräner, diesen Gedanken konnte ich nicht verbannen. So kam es: Statt nach 2 Stunden Buch zu beenden war nach 4 Stunden die Fahrt vorbei, und ich hatte mich gerade mal bis zur Hälfte vorgekämpft, resümierend, wie dünn das doch alles ist. Das Buch wurde zur Seite gelegt und erstmal für 5 Tage nicht mehr angefasst. Als ich mich dann zum Weiterlesen durchringen konnte, musste ich zugeben, dass das viel flüssiger ging, als ich das in Erinnerung hatte. Und plötzlich, keine 10 Seiten später, ein WTF-Moment, der mich wirklich schlucken ließ. Ich gebe zu, von dem Moment an habe ich das Buch mit anderen Augen gelesen. Und auch relativ fix beendet. Noch bin ich unschlüssig, ob die erste Hälfte einfach mau war und der Text sich plötzlich erhebt, wie der Phoenix aus der Asche, oder ob Müdigkeit und der krampfhafte Wille, sich durch den etwas störrischen Text zu jagen, möglicherweise eine nicht ganz ideale Kombination ergaben. Um das herauszufinden, lese ich das Buch nochmal. Jetzt gleich … es bleibt nicht mehr viel Zeit!