Intermezzo
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So jung damals. Mischt Erinnerung mit Lust. Bilder dunkler Gassen. Friedhof der Jugend.
Mein erster Roman von Sally Rooney, den ich beendet habe und es war ein voller Erfolg. Es hat ein wenig gedauert, bis ich mich vollends auf den Schreibstil einlassen konnte, aber im Laufe des Buches wurde dieser immer flüssiger und einprägsamer. Rückblickend betrachtet ist es eine literarische Meisterleistung, die Geschwindigkeit der Handlung in der Kürze oder Länge der Sätze aufzugreifen und so ein besseres Bewusstsein für die Gefühlslagen und Stimmung der Protagonist:innen zu schaffen. Wir erleben zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich auf Grundlage ihrer Gefühle doch sehr ähnlich sind. In dem Buch erleben wir so ziemlich jedwede Gefühlsregung aus der Ego-Perspektive zweier Männer im Alter von 22 und 32, dass es zeitweise schmerzt, in dieser Geschichte zu stecken. Von den Freuden einer anfänglichen Liebe bis hin zu Selbstmord-Gedanken wird die Leserschaft auf eine harte Probe gestellt. Es fesselt uns buchstäblich an die Gefühlsregungen und zwischenmenschlichen Probleme von Peter und Ivan untereinander, in der Familie, Beziehungen und der Aufarbeitung der Trauer um den Tod des kürzlich verstorbenen Vaters. Der Twist zwischen der anfänglichen Extrovertiertheit und Introvertiertheit der Protagonisten, die sich aufgrund mehrerer Schicksalsschläge im Laufe des Buches quasi umkehren ist bemerkenswert zu beobachten. Auf der Reise mit Höhen und Tiefen sondergleichen wird sich für jede lesende Person ein Teil finden. Leider kann man das Buch im Gesamtwerk als ein wenig zu lang betrachten, da man hier die Geschichte auch etwas nischiger aufziehen hätte können und beispielsweise auf explizite Sexszenen verzichtet, die nur eine bestimmte Gruppe an Lesenden sonderlich ansprechen dürfte. Nichtsdestotrotz ein aufregendes Leseerlebnis, welches die gesamte Gefühlswelt und kognitive Fähigkeiten fordert. Well Done, Sally Rooney.
Achterbahn der Gefühle
“Intermezzo” von Sally Rooney ist der zweite Roman, den ich von der Autorin gelesen habe, und ich wurde wieder komplett umgehauen. Das Buch handelt von den Brüdern Ivan und Peter und begleitet die beiden nach dem Tod ihres Vaters. Mir ist es am Anfang total schwer gefallen, die Kapitel aus Peter’s Perspektive zu lesen, da der Schreibstil bei ihm super speziell ist, im Laufe des Buches ergibt aber alles mehr Sinn und man kann besser folgen. Durch die kurzen, abgehackten, teilweise unvollständigen Sätze kann man sich sehr in seine Gedanken hineinversetzen . Teilweise habe ich richtig Beklemmungen bekommen, da vorallem seine lebensmüden Gedanken so realistisch beschrieben wurden. Meiner Meinung nach eine Meisterleistung der Autorin. Auch bei Ivan, der von Anfang an viel greifbarer ist, fühlt man total mit. Da mich das Buch emotional völlig abgeholt hat und auch der Schreibstil für mich sehr fesselnd war, gehört “Intermezzo” zu meinen bisherigen Jahreshighlights!
Rooney schreibt, und alles in mir reagiert. In jedem Fall leben
Ein weiterer Roman, der mich aufgelöst in meinen Gefühlen hinterlässt. Sally Rooney gelingt es in ihrem sprachlichen Stil, der kürze und länge Ihrer Sätze, mich emotional so sehr mitzunehmen, dass ich die Trauer, die Depression, die Liebe, die Vertrautheit Klarheit und Verletzlichkeit, Zerissenheit, den Hass, den Rückzug und immer wieder die Liebe so sehr spüren kann, dass es mir heiß wurde, dass es mir kalt wurde, dass mir die Tränen liefen und ich vor Liebe selbst erregt war. Sally Rooney beschreibt die Gefühle so greifbar und doch bleibt so vieles ungesagt, bleibt zwischen den Zeilen. 6 von 5 Sternen – weil es nicht weniger verdient. #Intermezzo #SallyRooney #HerzLiteratur #ZwischenDenZeilen #EmotionalErnst #BücherDieEinenVerändern
Ein Roman, der mich sehr zum Nachdenken und Mitfühlen gebracht hat, Dank des glaubwürdigen Schreibstils
"Einst glaubte er, das Leben würde auf etwas zuführen, all die ungelösten Konflikte und Fragen würden zu einem krönenden Abschluss kommen." Die Suche der beiden Protagonisten nach Sinn und Ruhe in ihrem Leben fand ich glaubhaft und hat mich gedanklich und emotional abgeholt und mitgenommen. Besonders liebenswert fand ich Ivan und Margaret als Figuren. Peter tat mir leid und gleichzeitig fand ich ihn selbstgerecht. Nicht direkt eine sympathische Figur, aber vielschichtig und dann doch ein Opfer der Umstände. Besonders gut gefiel mir der wechselnde Schreibstil, der an die Persönlichkeit des jeweiligen Protagonisten des Kapitals angepasst war. Damit konnte man sich noch stärker in Ivan oder Peter oder Margaret hineinversetzen.
Einige Minuten lang liegt Ivan auf dem Bett und weiß nicht, was er denken soll, mit welcher Aufgabe er sein Gehirn füttern soll, ob er die Vergangenheit analysieren soll, seine Fehler und Versäumnisse, das Unrecht, das er anderen angetan hat oder das andere ihm angetan haben, oder die verwirrenden Vorfälle in seinem Leben, in denen beiderlei Unrecht vorzukommen scheint, ob er über seinen Vater nachdenken sollte oder über das Mädchen, das unten in der Küche sitzt, oder über Margaret, das Turnier nächste Woche, die helle, dünne Bluse, die sie vielleicht tragen wird. Aber nein: Sein Geist ist zu angeschlagen, um über irgendetwas nachzudenken. Schließlich nimmt er stumm sein Handy aus der Tasche, öffnet die App und spielt, ohne weiter nachzudenken, eine Partie Schach. - Zitat, Seite 385 In dem Roman von Sally Rooney begegnen wir zwei sehr unterschiedlichen Brüdern, die zwar bei der Beerdigung ihres Vaters zusammen treffen, aber nicht nur vom Alter her weit auseinander stehen. Wird sie die Trauer um einen wichtigen Menschen wieder näher zusammen bringen, oder weiter einander entfremden? Und wie wird dieser Trauerfall die Liebesbeziehungen der jungen Männer beeinflussen? Die Autorin versteht es sehr gut, die sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen ihrer Figuren darzustellen. Die Protagonisten scheinen jeweils total in ihrer eigenen Blase gefangen zu sein. Außerdem machen sie sich total viele Gedanken über die Außenwirkung ihrer Handlungen. Noch unsicherer wirkt Margaret, die mit dem wesentlich jüngeren Ivan eine Beziehung eingeht, aber sich dabei ständig Sorgen wegen des Altersunterschieds macht. Während sich der 22jährige Ivan sich auf seine Liebesbeziehung konzentriert und nebenher noch seine Schachstatistik ausbessert, verliert sein älterer Bruder Peter, der als erfolgreicher Anwalt in Dublin tätig ist, mehr und mehr den Halt. Von seiner jungen Freundin lässt er sich mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln versorgen und es quälen ihn Selbstmordgedanken, die ihn in einen Zerstörungsmodus versetzen, während er in einem Liebesdreieck gefangen ist. Der Schreibstil der Autorin ist sehr leichtfüßig und die Worte folgen oft in kurzen und abgerissenen Sätzen, die einem inneren Dialog nachgebildet sind. Obwohl wir so ganz nah an den Protagonisten heran kommen, bleiben ihre Handlungen und Gedanken manchmal etwas diffus oder sogar merkwürdig, da es der Autorin gefällt, erst nach und nach bestimmte Hintergründe zu enthüllen. Diese Taktik soll den Leser wohl emotional mehr an die Personen binden, was allerdings nur teilweise gelingt, denn so wird die Geschichte künstlich in die Länge gezogen. Eine Straffung des Plots hätte dem Roman nicht geschadet. Was allerdings für Befremden bei der Lektüre sorgt, ist das christlich religiöse Element. Nicht selten wird nach intimen Momenten oder zwischenmenschlichen Interaktionen plötzlich auf eine Szene der Evangelien hingewiesen, auf das Verhalten Jesu wird aufmerksam gemacht und der Glaube an Gott wird thematisiert. Auch Begriffe wie Reue, Schuld, Sünde, aber auch Vergebung fallen. Tatsächlich erinnert der Roman ein wenig an "Wiedersehen mit Brideshead" von Evelyn Waugh, auch wenn die Handlung dort eine ganz andere ist, aber dort der katholisch geprägte Begriff der Gnade eine große Rolle spielt. FAZIT Das war mein erster Versuch mit dem Werk von Sally Rooney und auch wenn ich inhaltlich nicht ganz mitgehen konnte, fand ich den Schreibstil doch interessant und anfangs sogar erfrischend. Allerdings fand ich es sehr heftig wie hier die Suizidgedanken eines Protagonisten dargestellt werden. Mein Herz hat so um Peter gebangt! Wer bei diesem Thema sensibel ist, sollte es sich sorgfältig überlegen, ob dieser Roman zur Lektüre geeignet ist. Daher an der Stelle eine eingeschränkte Empfehlung.
In Intermezzo geht es um die Brüder Ivan und Peter, die versuchen, den Verlust ihres Vaters zu bewältigen. Ivan, ein 22-jähriger Schachspieler, beginnt eine Beziehung mit einer älteren Frau, während Peter, der ältere Bruder und Jurist, sich in eine komplexe Beziehung begibt. Der große Altersunterschied zwischen den beiden Brüdern prägt nicht nur ihre Wege der Trauer, sondern auch ihre Beziehung zueinander. Besonders eindrücklich zeigt die Geschichte, wie dieser Verlust sie voneinander entfernt, als Ivan sein Bild von Peter – als starkem, unnahbarem Vorbild – zerbrechen sieht. Die Akzeptanz, dass Peter Schwächen hat und Gefühle zeigt, wird für Ivan zu einer schmerzhaften, aber auch wichtigen Lektion. ♟️ Das war mein viertes Buch von Sally Rooney und sie hat mich wieder begeistert. Ihr Schreibstil wird von Buch zu Buch poetischer und tiefgründiger. Besonders die Kapitel aus Peters Perspektive haben mich berührt: Sie waren oft von einer bedrückenden Depression durchzogen und gleichzeitig so literarisch intensiv, dass ich sie manchmal zweimal lesen musste, um ihre volle Bedeutung zu verstehen. 💙 Die poetische Sprache, kombiniert mit der ehrlichen Darstellung von Verlust und Veränderung, hat dieses Buch zu etwas ganz Besonderem gemacht. Obwohl die Brüder in diesem langen Buch sehr wenige Szenen miteinander haben, ist ihre Beziehung trotzdem voller Tiefe, aber auch Konflikte. Ivan, in dem ich viele Parallelen zu mir selbst entdecken konnte, hat mich besonders bewegt, weil er sehr real wirkte. Peter war zwar herausfordernd und widersprüchlich, aber genau das hat ihn für mich so menschlich und greifbar gemacht. 🕯️ Auch wenn sich die Geschichte an einigen Stellen etwas zog, konnte ich das leicht übersehen, weil der Schreibstil so kraftvoll war. Intermezzo ist ein Buch, das mich daran erinnert hat, dass nichts im Leben beständig ist – weder Menschen noch unsere Vorstellungen von ihnen und dass Veränderung oft schmerzhaft, aber unvermeidlich ist. ⏳

Anspruchsvolles emotionales Highlight
Peter und Ivan, Brüder die kaum unterschiedlicher und gegensätzlicher sein könnten. Peter, 32 Jahre alt und ein erfolgreicher extrovertierter charismatischer Anwalt. Ivan, 22 Jahre alt und ein introvertierter und auf sozialer Ebene manchmal unbeholfener junger Mann, nebenbei ein Schach Genie. Nachdem ihr Vater gestorben ist fallen beide in ein emotionales Loch. Peter versucht in der darauffolgenden Zeit seine innere Leere mit Alkohol, Tabletten und der 23 Jahre alten Naomie zu füllen. Ivan hingegen lernt bei einem Schachturnier die 36 Jahre alte Margaret kennen und verliebt sich in sie. Bei ihr fühlt er sich das erste Mal aufgehoben, geliebt und gebraucht. Jedoch ist diese Liebesbeziehung auch kompliziert und mit Vorurteilen von Außen behaftet. Der Schreibstil der Autorin ist herausfordernd und macht wirklich großen Spaß. Die unterschiedlichen Kapitel die jeweils aus der Sicht von Peter oder Ivan geschrieben sind heben sich deutlich voneinander ab. Peters chaotische Gedanken und seine Verzweiflung werden in oft sehr kurze und abrupt abbrechende Sätze gepackt. Ivan wirkt durch die Schreibweise jedoch sehr besonnen, reflektiert und für sein Alter sehr reif. Die philosophischen Aspekte haben mich auch wirklich begeistert und ich fand es sehr spannend die familiäre zwischenmenschliche Dynamik zu verfolgen und welche Entwicklung die Protagonisten durchlaufen haben. Ich hatte nach „Schöne Welt, wo bist du“ große Erwartungen in das Buch und wurde nicht enttäuscht. Es ist kein Roman den man nebenbei und zwischendurch liest, aber mit ein bisschen Zeit kann man auch zwischen den Zeilen lesen und einiges an Gefühlen mitnehmen. Und nicht zu vergessen ist das wunderschöne Cover und der tolle Buchschnitt. Für alle eine große Leseempfehlung, die ein wenig anspruchsvollere, emotionale Lektüre suchen und auch mal eine etwas andere Schreibweise lesen möchten.
»Intermezzo« von Sally Rooney ist eins der Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe und das mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist. Der Einstieg in die Handlung ist mir dieses Mal deutlich schwerer gefallen als bei den vorherigen Rooney-Romanen. Das lag vor allen an den sehr unterschiedlichen Perspektiven der beiden Brüder. Je nach Figur spielt Rooney mit ihrem Schreibstil, verändert diesen und passt ihn an, wodurch sie die kontrastierenden Persönlichkeiten ihrer Protagonisten gekonnt hervorhebt. Für mich hat sich dadurch jedoch anfangs jeder Perspektivwechsel wie ein kleiner Bruch angefühlt, der meinen Lesefluss gebremst hat. Im Verlauf des Romans ist es deutlich besser geworden, aber an die Aneinanderreihung der abgehackten Sätze, die Peters Kapitel auszeichnet, konnte ich mich zwar einigermaßen gewöhnen, aber so richtig warm geworden bin ich damit nicht. Davon abgesehen zeigt Rooney hier wieder einmal, wie meisterhaft sie menschliche Beziehungen und Emotionen in all ihren Facetten und all ihrer Komplexität zu durchringen vermag. Dabei gelingt es ihr selbst die kleinsten Nuancen dazwischen und all die leisen Töne einzufangen, was mich immer wieder auf‘s Neue fasziniert. Davon profitieren letztendlich nicht nur ihre Figuren, weil sie dadurch sowohl authentischer als auch lebendiger werden, sondern auch man selbst als Leser*in kann sich darin wiederfinden. Die Thematik wiegt aufgrund des Verlustes der beiden Brüder schwer (TW: Tod/Familienmitglied) und ging mir oft unter die Haut. Dennoch gibt es zwischendurch immer mal wieder Momente der Leichtigkeit, sodass sich der Roman alles andere als schwermütig anfühlt. Ich fand es sehr berührend Peter und Ivan ein Stück dabei zu begleiten, wie sie ihren individuellen Umgang mit der Trauer um ihren Vater finden und gleichzeitig nach einer Möglichkeit suchen, wie sie weitermachen und in ihren Alltag zurückzufinden können. Allerdings muss ich auch ehrlich sagen, dass ich daran im Nachhinein noch etwas zu knabbern hatte.

Für mich ist sie eindeutig eine Autorin, deren Schreibstil man entweder liebt oder gar nicht mag. Bei Letzterem frage ich mich, warum man überhaupt zu einem ihrer Bücher greift – schliesslich ist sie dafür bekannt, ohne Anführungszeichen zu schreiben, und dass in ihren Geschichten auf den ersten Blick nicht viel passiert. Das Fehlen der Anführungszeichen erfordert eine gewisse Konzentration beim Lesen, daher ist es wichtig, zu diesem Buch zu greifen, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen und aufmerksam zu lesen. Für mich passiert in dieser Geschichte durchaus genug. Niemand sonst schafft es wie Sally, den Protagonisten Leben einzuhauchen und sie derart realistisch darzustellen. Ich konnte die Figuren vor mir sehen – ihre Leiden, Überlegungen, fragwürdigen Handlungen, ihre Entscheidungen und ihren Schmerz. Im Kern geht es hier um Trauer, wie sie sich in unterschiedlichen Facetten zeigt, und wie jeder Mensch einen individuellen Weg findet, damit umzugehen. Die Schreibweise empfinde ich als grosse Kunst, und an dieser Stelle möchte ich auch der Übersetzerin meinen Respekt zollen, da ihre Arbeit sicher keine leichte Aufgabe war. Die Geschichte hat mich tief berührt, und auch wenn mir persönlich die Zahl der detailliert beschriebenen intimen Szenen etwas zu hoch war, waren sie nie plump wie in vielen New-Adult-Büchern. Stattdessen sind sie ein natürlicher Teil der Geschichte und der Emotionen, die sie vermittelt. Am Ende fragt man sich, wie kritisch man selbst mit gesellschaftlichen Normen umgeht und was diese überhaupt ausmacht. In vielen Momenten fühlte ich mich Ivan besonders nahe. Seine Gedanken unterscheiden sich in der Erzählweise von denen Peters, was die Unterschiede in ihren Perspektiven wunderbar betont. Es zeigt, wie wir das, was wir sehen, kritisieren, während vieles im Verborgenen bleibt und nicht den gängigen Normen entspricht. Nicht immer ist das Offensichtliche die Wahrheit. Ein spannendes Thema, brillant umgesetzt, und ich hoffe sehr, dass daraus eine TV-Serie entsteht. Da ich so im flow war, habe ich mir gleich noch einmal "Normal People" angesehen – wahre Meisterwerke.

Sehr schwer zum reinkommen.
Zwei Brüder die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eigentlich suchen sie immer wieder die Nähe des Anderen, aber irgendwie scheinen sie nie zueinander zu finden. Ihre Leben sind so voll Emotionen, Verlust und dann doch auch wieder Liebe. So wie das echte Leben wohl auch ist. In ihre Geschichte hineinzufinden war für mich allerdings unheimlich schwer. Ob es an dem Schreibstil der Autorin lag oder etwas Anderem, kann ich nicht einmal sagen. Aber bis über die Hälfte des Buches tat ich mich sehr schwer. Allein, dass ich sofort Ivan ins Herz geschlossen habe, brachte mich dazu, dran zu bleiben. Und am Ende dachte ich mir es wäre vermutlich ein gutes Buch für mich geworden, wenn die Geschichte etwas dichter und kürzer gewesen wäre.
Ich mochte das Buch sehr gerne, die jeweils unterschiedliche Art des Schreibens in den einzelnen Kapiteln hat nochmal die Unterschiede der Charaktere verdeutlicht. Dadurch, dass im Buch aber zwei Brüder begleitet wurden und ihre Beziehungen, waren vor allem die weiblichen Personen im Buch sehr blass. Vieles, was vor allem die weiblichen Figuren betraf wurde angeschnitten, aber nicht wirklich vertieft.
Teilweise mühsam, aber es lohnt sich
Eindringliche, sehr dichte Geschichte. Es wird die Beziehung zweier Brüder in einem komplexen Schreibstil beschrieben, der die Intelligenz der beiden gut widerspiegelt. Man lernt Ivan und Peter durch ihre Gedankengänge und Handlungen langsam auf eine intensive Art kennen. „Sie lacht in seinem Rücken. Na ja, ich habe das nur gesagt, um höflich zu sein, meint sie. Wir waren zusammen. Aber wir haben uns getrennt. Vor ein paar Tagen, deshalb bin ich hier. In seinem Kopf und seinem Gehirn summt es: wie eine Schmeißfliege, die in einem Glas gefangen ist. Er schenkt sich Wasser ein und trinkt es aus, steht weiter an der Spüle. Okay, verstehe, sagt er. Dann fällt ihm ein, schnell hinzuzufügen: Das tut mir leid.“ „In schwerer, bedrückender Stille steht Ivan an der Terrassentür, sagt nichts, will am liebsten überhaupt nicht mehr reden müssen. Schließlich dreht er sich von der Tür weg und sagt knapp: Nein, das wusste ich nicht.“

Ich dachte ich hätte mein JahresHighlight bereits gelesen...
...und dann kam Sally Rooney, und hat mich mit Ihrem Roman einfach umgehauen 🥰
Ich habe bis zur Hälfte gelesen und es ist nichts passiert. Den Rest quer. Es IST eine sehr berührende Geschichte über zwei Brüder sich unglaublich fremd sind aber doch lieben und die ihren Vater verloren haben. Sehr kompliziert Frauen und Familien Verhältnisse. Aber es war doch berührend. Es ist nur einfach nichts!!!! passiert auf 500 Seiten. Und ich bin einfach kein Mensch für solch literarische Kunst. Und das war sie definitiv. 2 Schreibstile in einem Buch. Der eine Bruder autistisch Züge. Der andere ADHS? Ich kam nicht mit dem Schreibstil von Peter klar. Abgehackte Sätze die im nichts enden. Ich habe einfach nichts verstanden. Obwohl mir das poetisch melancholische auch irgendwie gefallen hat. Es wäre auf 250 Seiten schön gewesen. 500 waren mir zu viel.
Eines der besten Bücher das ich dieses Jahr gelesen habe
Zwei Brüder, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Peter der ältere der eher ein unbeschwertes oberflächliches Leben führt und Ivan der wesentlich jüngere, ein introvertierter, sensibler Charakter. Die beiden pflegen einen eher lockeren Kontakt, bis ihr Vater stirbt und sie sich auf der Beerdigung wieder sehen. Die Trauer um ihren Vater rüttelt ihr bis dahin gewohntes Leben ordentlich durcheinander. Was mir sehr gefallen hat, ist die sensible Beschreibung von Ivan, wie er auf verschiedene Situationen reagiert, seine Gedanken und Reaktionen dazu. Und es geht natürlich auch um Schach, wie das Cover schon verrät. Ivan nimmt mit großem Erfolg an verschiedenen Turnieren teil. Das ist das dritte Buch von Sally Rooney das ich bis jetzt gelesen habe, und es gefällt mir mit Abstand am besten. Ein Buch das ich gerne noch einmal zum ersten Mal lesen würde.
“In diesem Moment erschöpfter Zufriedenheit, ihre Hand auf dem weißen Leinentischtuch ruhend, Ivans Fingerspitzen, die sie berühren, die Kerze, an der langsam ein Wachsfaden herabtropft, der glänzende Klavierdeckel, hat Margaret das Gefühl, dass sie die wundersame Schönheit des Lebens selbst erkennt, das nur einmal gelebt werden kann und dann für immer vergangen ist, die Blüte einer perfekten und vergänglichen Blume, die niemals wiedererlangt werden kann.” (S. 199) Sally Rooney hat sich als Autorin weiterentwickelt - und zwar sehr. So ist zumindest meine Meinung, denn ihren ersten Roman - “Gespräche mit Freunden” - mochte ich überhaupt nicht. Die beiden nachfolgenden Bücher habe ich trotz des sich aufbauenden Hypes komplett ignoriert. Und jetzt, fünf Jahre nach meiner ersten Leseerfahrung, habe ich mich dazu entschlossen, wieder zu Sally Rooney zurückzukehren. “Intermezzo” hat mich einfach angesprochen, trotz meiner Rooney-Skepsis: Das Schach-Thema, der Titel, das Cover und letztlich die Aussicht, dass es nicht in erster Linie um ein Liebespaar gehen würde, sondern um zwei Brüder - das alles hat mich davon überzeugt zuzugreifen. Und ich sage jetzt schon mal: Ich habe es diesmal nicht bereut. “Intermezzo” ist das perfekte Buch für die “melancholische” Jahreszeit. Beginnend im Oktober und Ende Dezember endend, spielt sich die Handlung vor allem in Innenräumen und im Inneren der Personen ab. Ein reflexives, nachdenklich machendes Buch, in dem die in Dublin lebenden irisch-slowenischen Brüder Ivan und Peter Koubek den Verlust ihres Vaters betrauern, der im Frühherbst an Krebs verstarb. Und dabei denken sie über ihre Zukunft, aber vor allem über ihre Vergangenheit und Gegenwart nach. Ivan ist gerade mit dem Studium fertig, er verdient sich was nebenher in einem It-Job, seine Leidenschaft gilt aber vor allem dem Schachspiel, in dem er zunehmend Erfolge aufweisen kann. Bei einem Turnier in der Provinz lernt er Margaret kennen, die Leiterin eines Kulturzentrums und verliebt sich in sie. Peter ist Jurist und als Rechtsberater tätig. Er steht mitten im Leben - und ist doch ziemlich verloren darin. Außerdem steht er zwischen zwei Frauen, der jungen Naomi und seiner Ex-Freundin Sylvia - und kämpft mit seinen Süchten… Man kann von Sally Rooney halten, was man will. Aber sie ist eine brillante Chronistin unserer Zeit, die “Marcel Proust” unserer Tage. Was sie hier in ihren Figuren zum Ausdruck bringt, ist nichts weniger, als das Lebensgefühl der Generationen Y und Z. Die Handlung spielt im ausgehenden Pandemie-Jahr 2021, Ivan ist 1999 geboren und damit “Generation Z”, sein älterer Bruder Peter Jahrgang 1989, was ihn zum “Millennial” oder zum Angehörigen der “Generation Y" macht. Das Lebensgefühl dieser beiden Generationen zeichnet sich aus, durch eine scheinbar unendliche Vielfalt an Möglichkeiten, das eigene Leben zu gestalten. Dies geht einher mit einer Wehmut, all die verpassten Möglichkeiten betreffend und außerdem mit einem Gefühl der Orientierungslosigkeit. Darüberhinaus geht es in diesem Roman auch viel darum, wie stark unser Alter uns definiert und determiniert. Allein durch das Geburtsjahr in unserem Ausweis werden wir in eine “Lebensphase-Schublade” gesteckt, aus der wir bestenfalls nicht ausbrechen sollten, weil sonst allerlei Probleme auf uns zukommen. Durch ihre Beziehung mit 14 Jahren Altersunterschied und der Besonderheit, dass die Frau die ältere ist, tun Ivan und Margaret genau das: Sie brechen aus den gesellschaftlichen Erwartungen an sie aus und müssen mit den Konsequenzen leben. Sally Rooney versteht es brillant den Schmerz zu schildern, der uns ereilt wenn wir erkennen, dass unsere Wünsche für uns nicht mit denen unseres Umfelds und unserer Gesellschaft zusammenpassen. Dass das Thema Liebe auch in Form der Liebe zwischen einem Menschen und einem Tier daherkommt, fand ich sehr schön und überraschend. Die innige Beziehung zwischen Ivan und seinem Hund, der nach dem Tod des Vaters herrenlos wird, hat mich sehr berührt und dem Roman nochmal eine andere Komponente verliehen. Lasst uns über die Sprache sprechen, die in “Intermezzo” verwendet wird, denn hier kommt meines Erachtens schon eine gewisse Wortmagie zum Vorschein. Sally Rooneys enigmatische und gleichsam energische Prosa zu lesen, ist, wie mit der Hand über ein Stück Samt zu gleiten. Hier gibt es keine direkte Rede, keine Anführungszeichen, die den Fluss der Wörter einschränken. Sie sind nicht nötig, da man immer weiß, wer gerade denkt und wer spricht. Ich mag ihre Beobachtungsgabe in “Intermezzo”. Ich mag es, wenn Literatur es schafft die Alltäglichkeit des Daseins in Sprache zu bannen. Wenn Großes gesagt wird und auch das Kleine und Allerkleinste festgehalten wird: “Im Schneidersitz auf dem Boden neben ihm. Die Knöchelsocken mit dem Streifen. Sylvia kommt mit einem Tablett mit Tee aus der Küche zurück. Ringelblumenmuster.” (S. 446). “Intermezzo” ist letztlich ein philosophischer Roman über die kleinen Dinge, die das Leben und seine Flüchtigkeit ausmachen. Im besten Fall regt er uns dazu an, nicht allzu sehr in Melancholie und Tristesse angesichts dieser Tatsache zu verfallen, sondern genauer hinzuschauen auf die Kleinigkeiten, die uns glücklich machen - weil sie uns daran erinnern, dass wir am Leben sind. Ein brillantes Gesellschaftsportrait einer verlorenen Zeit, die gerade versucht - wie wir alle - das Beste draus zu machen.

Sie ist reifer geworden und schreibt so ehrlich und authentisch über die beiden Brüder und Beziehungen. Konnte mich wieder wirklich begeistern.
Toller Schreibstil
Zunächst hatte ich ein bisschen Probleme mich an den Schreibstil zu gewöhnen. Aber dann war ich total drin. Der Text rudert nonstop vorwärts. Zwischendrin immer kurze Sequenzen - wie Gedankenblitze - und automatisch hat man genaue Bilder vor Augen. Im Vergleich zum Text selbst ist die Entwicklung der Story aber eher ruhig und langsam. Es geht gefühlt vorrangig um die Gedanken der Protagonisten, als um actionreiche Szenen. Mir hat die Grundstimmung sehr gut gefallen, trotzdem war es manchmal und vor allem am Anfang etwas zäh.
Sally Rooney, die Autorin ohne Anführungszeichen.
Sally Rooney schafft es mit ihren Romanen sowohl die schönen, als auch die unangenehmen Seiten des Lebens zu fühlen. Für mich hat sie mit „Intermezzo“ ihr bis dato bestes Buch veröffentlicht. Die gedrückte Stimmung passt zu den herbstlichen, dunklen Tagen und regt zum Nachdenken an. Ivan und Peter, zwei Brüder die so unterschiedlich und doch so gleich sind. Die Geschichte beginnt mit dem Tod des Vaters. Über 400 Seiten zeigt Rooney wie Menschen trauern und nach dem Verlust einer geliebten Person wieder ins Leben zurückkehren - mit manchmal mehr und manchmal weniger Erfolg. Ich ziehe einen halben Stern ab, weil ich vor allem Peters Kapitel am Anfang des Buches verwirrend fand. Die vielen Gedankengänge sollen seinen emotionalen Zustand darstellen, was ein schönes erzählerisches Mittel ist, für mich trotzdem etwas zu viel.
Frau Rooney und ich? Keine gute Idee!
Eigentlich gehen Sally Rooney und ich schon seit „Gespräch unter Freunden“ getrennte Wege. Nach diesem Ich-zentrierten und stilistisch anstrengenden Werk war für mich klar, dass das nicht meine Autorin ist und ich dem Hype nicht erliege. Nun soll sie aber erwachsener geworden sein, so höre ich von vielen die Bücher lesen, die meinem Geschmack entsprechen. Und dann lag es da als Geschenk beim Bloggertreffen auf der Buchmesse und mein Buchclub hat sich ebenfalls entschieden darüber das nächste Mal zu diskutieren. Das kann doch kein Zufall sein? Also wurde aus der gescheiterten Autorinnen – Leserinnen Partnerschaft eine On-Off-Beziehung. Aber meine Haltung, das aufgewärmte Verhältnisse nicht gut gehen, hat sich leider wieder bestätigt. Mrs. Rooney und ich? Großer Irrtum! Die beiden Brüder Peter und Ivan haben wenig gemeinsam. Ein nicht unbeträchtlicher Altersunterschied trennt sie genauso wie die unterschiedlichen Lebenstile. Während der eine eher ausschweifend Frauen und Alkohol zuspricht ist der andere mehr den kognitiven Freuden zugeneigt. Die Geschichte startet an dem Punkt, wo der Vater der beiden verstirbt und sie sich in einer neuen Lebenssituation zurechtfinden müssen. Dass Ivan sich in eine ältere Frau verliebt wird vom älteren Bruder kritisiert. Aber Peters Beziehungen sind tatsächlich schräg. Er kommt von seiner Exfrau Sylvia nicht los, verliebt sich aber in die viel jüngere Naomi, die ihn nach und nach überfordert. Einen Hund, der versorgt werden muss, gibt es auch noch. Und dann ist da noch die Mutter der Beiden, die ein sehr distanziertes Verhältnis zu ihren Söhnen hat. Es folgen wechselnde Perspektiven, die sich größtenteils mit den Beziehungen auseinandersetzen. Die Gedankengänge der Protagonisten spielen da eine größere Rolle als die verbale Auseinandersetzung. Wir erfahren also wie der eine über den anderen denkt, was er zu kritisieren hat. und wer an was schuld ist (natürlich immer der andere). Die Handlung geht aber sehr wenig in die Aktion. Wenn doch, dann ist es oft die Reise von einem zum anderen Punkt, es wird getrunken oder gevögelt und ab und zu ein bisschen Schach gespielt. Und der Rest ist Beschreibung von, meiner Ansicht nach, belanglosen Situationen und Dingen. Ich weiß, dass genau das viele so genial an diesem Roman finden. Aber nur wenige Autor*innen beherrschen diese Kunst so gut, dass es mich fesselt. Hier hat mich der Inhalt schlichtweg gelangweilt. Besonders dann wenn Informationen zum 150. Mal wiederholt wurden. Wir wissen zum Beispiel von Anfang an, dass der Vater tot ist. Es wird mehrfach erwähnt und noch auf Seite 361 finde ich dann Sätze wie: „Jedes Zimmer fühlte sich traurig und kalt an, tot, wie das Haus eines Toten, dachte Ivan, und das war es ja wirklich.“ Mich hat das unglaublich genervt. Das Beschreiben von Nichtigkeiten füllt die kaum vorhandene Handlung „Im Flur, nachdem er die Tür geschlossen hat, aber noch bevor er etwas anderes tun kann, bevor er die Hand nach dem Lichtschalter ausstrecken oder die Pizza abbestellen kann, merkt er, weiß er, dass etwas anders ist.“ (S.365) ich kann solchen Sätzen keinerlei Poesie abgewinnen. Aber nicht nur die Kälte des Plots und die blutleeren Protagonisten sind für mich ein Problem – es ist der Erzählstil, den ich nach wie vor so anstrengend empfinde, dass ich manchmal tief ein und ausatmen musste, um weiterlesen zu können. Rooney hat die Angewohnheit, ihren Protagonisten Sätze in den Mund zu legen, die diese dann nicht beenden und quasi ausfaden. Die Dialoge sind mir viel zu hölzern, zu abgehackt und es gibt definitiv überproportional oft ein „cool“, „okay,“ „ach“, „naja“, „tja“, „ah“ und „oh“, gerne auch am Anfang und am Ende eines Sprechparts „Okay, wiederholt er. Cool. Und falls du mit Peter sprichst, keine Ahnung, ob ihr sprecht, aber sag ihm nicht, dass ich hier bin. Also erwähne nicht mal, dass du mich gesehen hast, und erzähl auch sonst nichts von mir. Okay?“ (S.377) Das machte mich auf Dauer so müde! Mein Fazit zu diesem Roman fällt also entsprechend desillusionsiert aus. Wenig Handlung, Personen, deren Gedanken ständig um sich selbst kreisen und Dialoge die sich anhören, als würde ich uninteressierte Teenagern fragen, wie es in der Schule war. Wenn ihr euch jetzt fragt, warum ich das Buch nicht abgebrochen habe (ich habe mehrfach darüber nachgedacht), dann liegt das daran, dass ich bis zur letzten Seite auf Erleuchtung, ob ihres Rufs als Kultautoren gehofft habe. Jetzt bin ich qualifiziert wenigstens fundiert zu kritisieren. Sally Rooney kann also ohne mich weiter reifen, in meinem Wissen dass diese Beziehung keinen Sinn mehr hat. Auch andere Bücher haben schöne Autor*innen.
Intermezzo ist schwer, es ist ein Gewicht in der Tasche. Begleitet den Lesenden & fühlt sich schwarz weiß an. Die Geschichte hat mich am Ende meines Lesejahres nochmal sehr aus meiner Comfortzone gebracht. Wir begleiten zwei Brüder und ihr Leben in den ersten Monaten nach dem Tod ihres Vaters. Der Ältere, Beliebtere, Erfolgreichere muss damit umgehen, dass langsam seine blendende Fassade brökelt. Der Jüngere, Einsamere, Schlauere lernt zu lieben & findet zurück zu sich selbst. Drei sehr interessante und unterschiedliche Frauen begleiten ihr Leben und zu fünft erzählen sie authentische Lebensrealitäten, die mich berührt haben. Wer schreibt Normen vor & warum stellen wir unser Leben hinter die Meinung anderer? Wie gehen wir mit Trauer um & wie kann man verzeihen? Hat das Buch meine Sichtweisen erweitert & mich berührt? Ganz klar ja. Würde ich es weiterempfehlen? Mhhhhhh schwierig & an sehr ausgewählte Menschen. Das Buch ist keine Unterhaltung, sondern an manchen Stellen schleppend und schwer. Interessant aufgrund der 5 Charaktere auch auf jeden Fall, für mich persönlich war die Leseerfahrung allerdings eher anstrengend. Das ist aber auch sehr besonders an Intermezzo, denn Roneys Schreibstil ist sehr künstlerisch, fast schon poetisch, manchmal abgehakt und damit gewöhnungsbedürftig. Ich fand ihre Anmerkungen am Ende sehr interessant & für Literatur & Klassikerliebhaber ist es vermutlich sehr viel spannender & passender als für mich. Wenn man hinter die Fassade blickt & auch merkt, wie viele Referenzen in das Buch fließen, fühlt es sich auf jeden Fall nach einem Stückchen literarischer Kunst an. Ich mochte das Buch, finde es allerdings sehr schade, dass es durch den Hype vermutlich auch in falsche Hände gerät (wie auch ein bisschen in meine 😂), die das Buch und die Geschichte vllt gar nicht so schätzen können. Alles in allem fand ich es allerdings wirklich bewegend. Kein lebensveränderndes Buch, kein emotionales Highlight, aber trotzdem bin ich froh, ein weiteres ihrer Bücher gelesen zu haben & werde vermutlich oft daran zurückdenken!

„Sprache passt nicht auf die Realität wie ein Steckspielzeug in eine vorgefertigte Aussparung. Die Wirklichkeit ist eine Sache, Sprache eine andere. Man muss vor allem mit sich selbst übereinkommen, nicht zu viel darüber nachzudenken.“ (S.286) Sally Rooney hat es wieder getan - einen Roman über die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen geschrieben, der mich (mal wieder) durch seine präzise Beobachtung beeindruckt hat. Insbesondere die Darstellung der Auswirkungen von Trauer auf Beziehungen war für mich DAS beeindruckend sensibel dargestellte Motiv der Geschichte, das ich sehr gefühlt habe. Trauernde in „Intermezzo“ sind vordergründig Peter und Ivan, beide Brüder, die erst kürzlich ihren Vater verloren haben. Doch auch die Frauen, deren Leben mit denen der Brüder verwoben ist, sind auf ihre Weise Trauerende. Neben der Frage, wie Trauer und Liebe Beziehungen prägen, erkundet Rooney Fragen nach sozialen Erwartungen an (Liebes-)Beziehungen. Wer darf und kann wen lieben; und ist das abhängig von Alter, sozialem Status und Konventionalität der Beziehung? Großes Talent Rooneys ist in meinen Augen das Schaffen authentischer, fehlerbehafteter, zerrissener und nicht unbedingt sympathischer Charaktere; die nicht immer nachvollziehbar handeln, die zuweilen patriarchale Muster reproduzieren, indem sie sich unterwürfig und abhängig zeigen. Doch dies unterstreicht für mich umso mehr deren Authentizität. Denn, wenn Menschen noch so hoch gesteckte ideelle Ziele haben... wer schafft es letztlich, diesen auch gerecht zu werden? „Manchmal müssen Menschen perfekt sein, und sie können es nicht sein, und man hasst sie auf ewig, weil sie es nicht sind, obwohl es gar nicht ihre Schuld ist und auch nicht die eigene. Man braucht nur etwas von ihnen, was sie einem nicht geben konnten.“ (S.408) Wer sich auf Feinheiten zwischenmenschlicher Beziehungen, kantige Charaktere, Schach, das Ausloten unkonventioneller Beziehungsmodelle und den Umgang mit Trauer einlassen mag, dem lege ich ‚Intermezzo‘ wärmstens ans Herz. Lediglich das Ende konnte mich nicht so ganz überzeugen. Es war mir irgendwie zu glatt und letztlich nicht vollends glaubwürdig. Die Stärke liegt definitiv zwischen den Zeilen, nicht im Ende! Dass man Sally Rooneys politische Position reflektiert betrachten sollte, will ich der Vollständigkeit halber erwähnen, aber hier nicht in den Vordergrund stellen. Es gibt verschiedene (gut auffindbare) Artikel, die es ermöglichen, sich hierzu zu informieren und sich ein eigenes Bild zu machen.
Thematisch belanglos und ebenso umgesetzt. Authentische Darstellung männlicher Gefühlswelten/Miteinander ist der Autorin total misslungen! „Probleme“ werden unnötig aufgebauscht und letztendlich auf lächerliche Weise aufgelöst! FLOP
Ein richtig toller Roman, der mich sehr berührt hat. Für mich persönlich bisher das stärkste Buch von Sally Rooney. Sie klingt erwachsener und reifer, das hat mich besser erreicht als ihre vorherigen Bücher. Mit sehr viel Feingefühl hebt sie klassische Beziehungsmodelle auf und konzentriert sich auf die Menschen und Gefühle dahinter. Beide Brüder hat sie sprachlich wahnsinnig toll eingefangen. Besonders mit Ivan habe ich mitgefühlt. Obwohl er so unsicher scheint, tritt er durch seine Offenheit und Reflektiertheit eigentlich sicherer auf, als er denkt. Alle Figuren sind sehr detailreich und liebevoll gezeichnet und sind mir sehr ans Herz gewachsen. Sprachlich absolut hochklassig, mir ist das Buch sehr nahe gegangen.
Mein drittes Buch von Sally Rooney und aus meiner Sicht auch das schwächste bisher.
Vielleicht liegt es an den männlichen Protagonisten. Vielleicht liegt es an den zwei unterschiedlichen Schreibstilen die sie nutzt um Peters oder Ivans Sicht zu differenzieren. Eigentlich hätte mir Ivan und Margarets Story auch völlig gereicht. Dieses ständige Hin und Her bei Peter und das nicht enden wollende Philosophieren darüber wen er jetzt mehr, oder wirklich oder doch nicht liebt... naja... Peter ist mir nicht so nahe gekommen, dass ich verstehen konnte warum überhaupt eine von diesen beiden außergewöhnlichen Frauen ihn liebt. Geschweige denn beide... Dennoch mag ich Sally Rooney und würde bestimmt auch das nächste Buch wieder kaufen
Poetisch, unkonventionell, aber auch langatmig und anspruchsvoll.
Von dem Hype des Buches wusste ich erstmal gar nichts. Was mich zum Kauf angeregt hatte, war dieses unglaublich gut designte Cover!! Ganz großes Lob! Nun aber zum Inhalt des Buches: Der Schreibstil ist sehr umstritten, anspruchsvoll und herausfordernd. Auf der einen Seite finde ich ihn unkonventionell, poetisch und wirklich durchdacht. Peter hatte diesen schnellen, abgehakten Stil erhalten, der auch zu seinem Leben und Charakter passt, während Ivan oder Margaret ausführlichere, detailliertere (manchmal auch verschachtelte) Sätze erhalten hatten. Es wird im gesamten Buch Gefühle, gesellschaftliche Normen und Konzepte hinterfragt und detaillierter betrachtet. Manchmal fand ich das langatmig und es kam mir so vor als ob über mehrere Seiten nichts passiert. Aber es war auch inspirierend und hat zum Nachdenken angeregt. Für mich persönlich war es ein bisschen zu viel davon. Mein Fazit: Das ist kein Buch zur reinen Unterhaltung, kein Buch für jemanden, der nach einer spannenden Geschichte sucht. Für Menschen, die Freude an Literatur, poetischer Sprache und dem Hinterfragen von Gefühlen und Konventionen haben, könnte es eine Empfehlung sein. :)
Großartige Autorin, schwache Geschichte
Hinter den Handlungssträngen um komplizierte Affären leicht außerhalb der gesellschaftlichen Norm geht es um Beziehungen im Allgemeinen: Zu Liebespartnern und Familienmitgliedern, zu sich selbst und seinen eigenen Überzeugungen. Auch Fragen der Moral und gesellschaftlicher Erwartungen spielen eine Rolle. Für die Seitenanzahl war mir die Handlung definitiv zu dünn. Spätestens ab der Hälfte des Buchs hat sich der aus meiner Sicht gar nicht so skandalöse Plot nicht mehr getragen und ich hätte mir eine Wendung gewünscht, die die Geschichte interessanter macht. Wirklich umgehauen hat mich aber der Schreibstil der Autorin: der Text las sich unheimlich organisch und natürlich. Die häufigen Perspektivwechsel, teils innerhalb einer Szene (was ich sonst gar nicht mag), waren so gekonnt eingesetzt, dass es dem Text Lebendigkeit verlieh. Außerdem waren diese super nachvollziebar, da jede einzelne Figur eine subtil andere, passende Erzählstimme bekommt. Genial fand ich außerdem die nicht immer klare Trennung von Gesagtem und Gedachtem: so kam ich den Figuren sehr nahe, hatte oft das Gefühl, quasi in ihren Kopf zu schauen. Außerdem habe ich mich sehr gut an die Hand genommen gefühlt, musste mich nicht anstrengen, der Geschichte zu folgen. Hier scheint der Leser schon beim Schreiben im Blick behalten worden zu sein. Daher werde ich sicher nochmal ein Buch von Sally Rooney lesen, das besser zu mir passt oder einfach etwas kürzer ist.
Nicht ganz überzeugend
Intermezzo von Sally Rooney handelt von zwei Brüdern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber versuchen sich nach dem Tod ihres Vaters wieder näher zu kommen. Peter ist der ältere Bruder, er ist ein erfolgreicher Anwalt und in einer Beziehung mit einer 12 Jahre jüngeren Frau. Ivan ist 12 Jahre jünger als sein Bruder, Schachgenie und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Die beiden werden nun begleitet durch ihre Trauer und den Versuch des Annäherns der beiden Brüder. Ich fand die Geschichte wirklich toll, sie lebt nicht von dem Plot sondern eher von dem Zwischenmenschlichen. Das bringt Rooney wirklich toll mit dem Schreibstil rüber. Die Kapitel sind immer abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Brüder. Dabei werden verschiedene Erzählstile verwendet. Die Kapitel von Ivan fand ich sehr angenehm zu lesen, während ich mich bei den Kapiteln von Peter echt etwas durchkämpfen musste. Allerdings zeigt der Erzählstil der bei Peter verwendet wird, die innerliche Zerissenheit mit der Peter kämpft deutlich. Schwierig finde ich auch die Beziehung zwischen Peter und Naomi, bei einem Altersunterschied schwingt für mich bei der Konstellation wo der Mann älter ist immer so ein verschobenes Machtverhältnis mit und hier wird es auch deutlich, weil Naomi regelrecht abhängig von Peter ist, nachdem sie aus dem Haus in dem sie vorher wohnte rausgeschmissen wurde, hat sie keine andere Möglichkeit als bei Peter einzuziehen. Und auch bekommt sie immer wieder Geld von ihm. Das finde ich irgendwie sehr kritisch und mochte es in dem Buch nicht. Das Buch sieht aber richtig schön aus, ich bin ein riesen Fan des Covers und der Farbschnitt passt sehr gut dazu. Insgesamt fand ich das Buch unterhaltsam, aber würde es nicht unbedingt jedem weiterempfehlen. Sally Rooney Fans kommen hier allerdings auf ihre Kosten.
Etwas schwer reingekommen aber dir Charaktere entwickeln sich wirklich großartig. War sehr traurig als das Buch vorbei war
Etwas enttäuschend, für MICH zumindest
Es IST halt eindeutig LITERARISCH. Das war mir teilweise TOO MUCH. Zu VIEL Bla Bla, ehrlich gesagt. Was ich meine? Es ist so ein ausführlicher literarischer Erguss, so moralisierend und das fand ich nervtötend. Mir wäre es lieber gewesen, diese Art von Liebe "normal" dargestellt zu bekommen. Ohne diesen erhobenen Zeigefinger "die Gesellschaft findet es"- Bla Bla. Aber gut, es ist das Stilmittel der Autorin. Daher werde ich kein Fangirl werden, ganz anders als "Chulia" (BookTok). Wegen ihr hatte ich so große Erwartungen, sie war oder ist TOTAL begeistert. So verschieden sind halt die Geschmäcker und das ist auch TOLL so. MIR wäre es halt lieber gewesen, die Polyamurität wäre natürlich beschrieben worden, als Selbstverständlichkeit. Doch soweit sind wir 2024 noch (immer) nicht. Leider. BITTE, Autor*inn*en ÄNDERT das, macht ALLE Arten der Liebe, zumindest literarisch zu einer Selbstverständlichkeit!!!! Ihr könnt dazu beitragen, das es dann endlich Realität wird. ABSOLUTE HÖR/ LESE EMPFEHLUNG etwas eingeschränkt, für Alle Literatur Liebhaber*innen.

Ich habe mir dieses Buch vorfreudig zu Weihnachten gewünscht… 89 Seiten in denen es nur um die über-formulierten, dramatisch abgehackten Sätze von zwei absolut emotional unreifen Männern geht, haben mir dann leider schnell gereicht. Ich höre mir genug Müll tagtäglich von Männern an, ich kann mir das nicht noch in einem Buch antun. Ich werde der Story noch einen Versuch geben, wenn das Patriarchat gestürzt ist.
Ohne die erste Hälfte des Buches, würde ich eine klare Leseempfehlung aussprechen!
Das Buch erzählt von zwei Brüdern, Peter und Ivan, die nach dem Tod ihres Vaters auf ihre Weise versuchen, mit dem Verlust umzugehen. Die beiden Brüder könnten kaum unterschiedlicher sein. Ivan, 23, ein stiller und logischer Denker und begeisterter Schachspieler hat seinen Platz in der Gesellschaft noch nicht gefunden. Peter, 32, arbeitet als erfolgreicher Anwalt und steckt emotional in einer komplizierten Beziehung mit zwei Frauen fest. Beide versuchen Trost zu finden, doch finden diesen lange Zeit nicht beieinander. Doch die Trauer steht nicht im Vordergrund. Das Buch erzählt neben der Suche der Brüder zueinander auch die Suche der Brüder zu sich selbst. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen stehen hier im Fokus. Der Leser begleitet die Charaktere wie sie hadern, welche Sehnsüchte und Ängste sie haben. Der Hype um dieses Buch war bzw. ist sehr groß. Entsprechend hoch waren auch meine Erwartungen! Leider habe ich lange gebraucht, um in die Geschichte reinzufinden. Viele Situationen sind sehr langatmig beschrieben. Auch fand ich ihren Schreibstil zu Beginn gewöhnungsbedürftig und durch die stockende Erzählweise anstrengend zu lesen. Das lag auch an dem Umstand, dass die wörtliche Rede nicht gekennzeichnet war. Als mich die Geschichte mit zunehmender Intensität der Beziehungen Stück für Stück gepackt hat, gefiel mir das Buch von Seite zu Seite ein wenig mehr. Besonders das Ende hat mir gut gefallen und berührt. Das Buch taucht tief in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Brüder ein. Die Perspektiven der jeweiligen Charaktere werden dabei aber mit unterschiedlichen Erzählweisen dargestellt, die authentisch und zugleich sensibel sind. Die Mischung aus philosophischen Betrachtungen vom Leben und authentischen Alltagssituationen haben mich schlussendlich überzeugt.

“Intermezzo” war mein erstes Buch von Sally Rooney, und ich war von Anfang an gefesselt. Die Beziehung zwischen den beiden Brüdern ist unglaublich nuanciert und komplex dargestellt – eine Dynamik, die mich nachhaltig beeindruckt hat. Rooney schafft es, durch ihren minimalistischen Stil ein tiefes, emotionales “Slice of Life” zu zeichnen, das gleichzeitig alltäglich und doch bedeutsam wirkt. Es ist ein Buch, das viel zwischen den Zeilen erzählt und Raum für eigene Gedanken lässt. Ein wirklich eindringliches Leseerlebnis!
Wow. My first Sally Rooney book and I didn’t expect to like it (as much as I did). I was so invested in the characters whose trains of thoughts were so carefully laid out and so realistically described. I felt so deeply for all of them. And even though the ending didn’t pan out the way that I personally might have wanted, I am still content just the way it is. Life-like.I also personally did not have an issue with the writing style/syntax at all. I don’t know how the author usually writes but the absence of quotation marks for speech was in my opinion easy to get into and I actually liked the special style in which Peter’s thoughts were laid out (without complete sentences). Maybe this isn’t complete mindless reading but I think that would do the book a disservice anyway.
Ein klassisches Buch von Sally Rooney🚬
Wir haben das Buch in unserem Buchclub gelesen (und danach erst mitbekommen, dass die Autorin durchaus auch kritisch zu sehen ist). Das Buch war genau wie ich es erwartet hatte. Sally Rooney ist eine Meisterin darin Geschichten aus dem Alltag zu erzählen. Alle Charaktere aus diesem Buch sind wirklich vielschichtig und interessant gestaltet, allerdings war die Beziehung zwischen den beiden Brüdern fast der uninteressanteste Teil. Die beiden Brüder einzeln hatten bereits ausreichend Themen zu bieten. Am besten Gefallen hat mir die Beziehung zwischen Ivan und Margaret. Wahrscheinlich hätte mir das Buch sogar besser gefallen, wäre es nur um die beiden gegangen, obwohl ich auch Naomi einen unglaublich starken Charakter fand. Ich fand das Buch insgesamt aber einfach zu lang. Rooneys Art zu erzählen, passt für mich besser zu etwas kürzeren Büchern, weshalb sich der Roman für mich an einigen Stellen sehr gezogen hat, deshalb ⭐️⭐️⭐️

»Schweigend sehen sie einander an. Manchmal lässt sich Liebe nicht von Hass unterscheiden. Was sie füreinander sind: nicht zu befriedigende Sehnsüchte.« S. 89 Sally Rooney ist bekannt dafür, menschliche Beziehungen und ihre Abgründe so authentisch literarisch zu verarbeiten, wie sonst wenige. Ich bin mir sicher, entweder liebt oder hasst man ihre Romane, bei denen nicht die Handlung (es geht häufig nicht um etwas Besonderes), sondern vielmehr die Gefühle, Beziehungen und Verstrickungen der Protagonist*innen im Vordergrund stehen. »Conversation with Friends« (2017), »Normal People« (2018) & »Beautiful World Where Are You« (2021) fand ich alle nie langweilig oder langatmig. Die Tragik, die alle drei Romane charakterisiert, hat mich immer gefesselt, ebenso wie der Schreibstil von Sally Rooney. Nicht alle haben mir gefallen, aber bei allen habe ich den Roman verschlungen und sie haben mich berührt. »INTERMEZZO« ♟️ (Ü: Zoë Beck) ist das vierte Buch der Autorin Sally Rooney, das 2024 erschienen ist. Und ich sag’s wie es ist: Es ist mir viel zu langatmig, lang und hat mich nicht berühren können. Ja, die beiden Leben der Brüder sind gezeichnet von Verlusten, (Fehl-) Entscheidungen und Menschlichkeiten. Aber mein persönliches Limit an abgefuckter Beziehungsdynamik und der melancholischer Zurschaustellung dessen ist definitiv erreicht. Dieser Roman war mir mit seinen fast 500 Seiten definitiv zu lang (Sorry not sorry). Rooney’s Romane werden immer länger und ich wünsche mir das knackige von NP zurück. Ja, Rooney kann es einfach: Beziehungen in all ihren Facetten zu beleuchten und der Schreibstil, der sich bei diesem Roman den Charakteren entsprechend nach verändert, ist sehr gut ausgearbeitet. Aber es hat mich emotional überhaupt nicht erreichen können. Auch, wenn mir dieser Roman nicht gefallen hat, sind wir ehrlich: Ich werde weiterhin alles lesen, was Rooney schreibt. (Auch wenn die Übersetzung sehr gut gelungen ist, ich präferiere nach wie vor Rooney auf Englisch im Original zu lesen. Ich habe hier deswegen auf Englisch gewechselt, in der Hoffnung, dass es mir dann mehr gibt.) 🖤 Unabhängig von meiner Rezi: Ob Maus 🐭📖 Sally Rooney lesen sollte, muss jede*r für sich selbst entscheiden, aber an dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass es durchaus politische Gründe gibt, sie zu boykottieren. Bitte informiert Euch dazu selbst.

Ein Meisterwerk ✨
Auch wenn mich dieses Buch aus irgendwelchen Gründen in eine Leseflaute versetzt hat, kann ich es nur loben. Das Buch bearbeitet ziemlich viele Probleme in verschiedenen Lebenssituationen und Altern. Ich mag die verschiedenen Akteure und ihre Sichtweisen, ich mag die Handlung und auch die spontanen Wendungen, das Buch ist ausnahmslos gelungen - die Schreibweise erinnert an ältere Literatur, aber lässt sich nach den ersten 10-20 Seiten echt gut lesen. Ich liebe die Entwicklung der einzelnen Charakter und auch sonst hat das Buch ziemlich viel Atmosphäre! Ich werde definitiv mehr von Sally Rooney lesen, das Buch ist wirklich mein Highlight des Jahres! Also wer Bock auf : Familie, Verlust und Trauer, Liebe und Age Gap Thematik, Selbstfindung hat , wird hier voll auf seine Kosten kommen. 🥰✨
Gut, aber irgendwie auch egal
Es passiert nicht wirklich was. 440 Seiten lang. Es handelt sich um ein Familiendrama, welches gar nicht mal so dramatisch ist. Die beiden Brüder kommunizieren einfach nicht und am Ende passiert wirklich nicht viel. Man liest es trotzdem erschreckend gerne und das ist vielleicht die erstaunliche Leistung…
Großartig. So menschlich und wehmütig.
Niemand schreibt Figuren so wie Sally Rooney. Besonders hat mir die Art und Weise gefallen, wie manche Aussagen einzelner Charaktere in den Gedankenwelten anderer Charaktere wieder aufgetaucht sind und dort zerdacht oder anders interpretiert wurden. Es ist alles so nachvollziehbar. In Intermezzo treten keinesfalls perfekte Figuren auf, aber ihre Schwierigkeiten und Fehler werden so menschlich, dass es mir beim Lesen teilweise wehgetan hat. Ein paar Tränen sind auch geflossen.
Nur ein kurzes Intermezzo? Ich wollte wissen, was am Hype dran ist. Zwischendurch fragte ich mich öfters, wie ein derartiges zwischenmenschliches Chaos überhaupt entstehen kann… Manches erscheint schon fast etwas übertrieben und das Ende ist mir beinahe zu versöhnlich, aber deswegen ist es ja auch (nur) eine Geschichte! Und wenn sie nicht gestorben sind…
Die Charaktere und ihre Gefühle (in erster Linie der beiden Brüder Ivan & Peter) werden sehr einfühlsam und nachvollziehbar dargestellt. So dürfen zwischenmenschliche Beziehungen (welcher Art auch immer) gerne häufiger beschrieben werden! Der sprachliche Stil wechselt je nach Perspektive des Kapitels und hilft somit, das etwas rationaler denkende Schachgenie Ivan und den chaotischen Lebemann Peter, der seine Gefühle in Alkohol, Drogen und Medikamenten erstickt, zu charakterisieren. Letzterer war für mich anfangs recht schwer zu lesen, da der Text sehr sprunghaft ist, aber man kommt irgendwann rein… Beide Figuren sind komplex gezeichnet und man kann gut mit ihnen mitfühlen, beide haben jedoch auch Eigenschaften, die ich weniger sympathisch fand, welche sie im Verlauf der Geschichte überwinden konnten. Auch die „Love interests“ kommen als eigenständige Persönlichkeiten herüber und es werden sehr schöne und diverse Beziehungsformen dargestellt, die sich sehr realistisch anfühlen und weit entfernt von „perfekt“ sind. Die Geschichte endet an einem Freitag vor Weihnachten. Ich habe das Buch am Freitagabend vor Weihnachten abgeschlossen. Dieser Zufall ist mindestens so zuckersüß wie das Ende dieser Geschichte: ein echtes Happy End. Zugegeben eine klassische Tragödie griechischer Couleur wäre auch weniger passend gewesen, dafür aber umso einprägsamer, was die Moral von der Geschicht‘ angeht… So wird aus einem sehr intensiven Gefühlsdrama zwischen 5 Personen (und einem Hund!) zum Ende hin beinahe noch ein feel good-Read, was überhaupt nicht verkehrt sein muss und irgendwie auch zur Vorweihnachtszeit passte. P.S. Heimlicher Star dieses Buches war für mich persönlich die Stadt Dublin, deren Zentrum wir immer wieder durchstreifen. Es sind oft nur eingesprenkelte Erwähnungen von Straßen und Gebäudenahmen, doch die weckten bei mir immer wieder Bilder und Erinnerungen an einen vierwöchigen Aufenthalt vor einigen Jahren. Ich muss wohl dann doch bald mal wieder hin und/oder James Joyce lesen… 🥲 P.P.S. Alle mir auffälligen und und zitierwürdigen Formulierungen im Roman werden im Nachwort von der Autorin selbst als Zitate bzw. Entlehnungen anderer Werke ausgewiesen. Intermezzo hat also durchaus einiges an Intertextualität zu bieten - der eigene sprachliche Genius der Autorin bleibt aber auf die oben beschriebene Form-Funktion beschränkt. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, noch mehr von ihr zu lesen, denn ihre feinfühlige Darstellung des Innenlebens der Figuren und deren Umgang miteinander ist so für mich bisher einzigartig - aber ich bin auch nicht so bewandert im „Romance“-Genre…

Good story
I actually liked the story, but the writing was not for me. This book was so hard to finish

Ich bin Margaret - wer seid ihr? :) Sally Rooney hat wieder einmal nicht enttäuscht und meinen Leseherbst perfekt eingeleitet!

Sally Rooney schafft es einfach immer wieder mich in ihren Bann zu schlagen. Auch wenn der Schreibstil am Anfang echt schwierig zu lesen war (vor allem auf Englisch), konnte ich es dann gar nicht mehr so gut aus der Hand legen.
Eine ernste Story süß verpackt
Der Klappentext hält, was er verspricht. Zwei Brüder, die ihren Weg fortzusetzen versuchen, nachdem ihr Vater starb und (auch schon davor) ihre Familie sich auseinanderlebt. Die Emotionen, die sie durchlaufen, sind authentisch und gingen mir nahe, wobei ich ehrlich bin, dass das Fehlen der Zeichensetzung für eine wörtliche Rede mich schon ein wenig genervt hat. Doch sonst eine sehr süße Story, die sich manchmal ein wenig zog, aber auch sehr reflektiert ist. (Die Gedanken und ausgesprochenen Themen zwischen den Charakteren wiederholen sich ab und zu, aber das macht es ja gleichzeitig sehr glaubwürdig. Denn sind wir ehrlich: eigentlich geht es doch immer nur um die selben Themen, nur eben anders verpackt. Insgesamt sehr gelungen, down to earth und mit gutem Gewissen zu empfehlen.
Jahreshighlight !! Ich habe nichts erwartet und alles bekommen. Ich kann noch gar nicht ins Detail gehen, da ich einfach nur überwältigt bin. Vor allem Peter ging mir so nahe. Ganz große Empfehlung. ❤️
Das Buch hinterlässt mich mit gemischten Gefühlen... Einerseits konnte die Geschichte mich wirklich einnehmen und bewegen. Ich mochte die unterschiedlichen Perspektiven der Brüder sehr. Aber gerade zum Ende fand ich die Dialoge sehr anstrengend und ich hatte zeitweise das Gefühl die Story dreht sich im Kreis. Trotzdem hatte ich eine gute Zeit mit dem Buch.
Ein erfrischender, zeitgemäßer Blick auf Beziehungskonstellationen, die nicht dem gesellschaftlichen Ideal entsprechen.
Sally Rooneys Roman „Intermezzo“ ist durchgehend im Stil eines Bewusstseinsstroms verfasst, mal sind wir näher an der Perspektive des einen, mal an der des anderen Bruders. Typisch für Sally Rooney ist die Bearbeitung verschiedener Beziehungsformen fernab des typischen Boy-meets-girl-next-door. Ein erfrischender, zeitgemäßer Blick auch auf die Beziehungskonstellationen, die nicht dem gesellschaftlichen Ideal entsprechen.
sibling dynamics? complicated relationships? grief? struggle with faith? YES YES YES.
Wie immer, wundervoll!
Sally Rooney ist wie eine Yoga-Stunde, in der man aufgefordert wird in sich hineinzuschauen und den Atem zu beobachten. Sie schafft es normale Momente so detailreich zu beschreiben und Emotionen so fantastisch einzufangen, dass man immer weiter lesen möchte und gleichzeitig aufatmet, weil man endlich verstanden wird.
Beiträge
So jung damals. Mischt Erinnerung mit Lust. Bilder dunkler Gassen. Friedhof der Jugend.
Mein erster Roman von Sally Rooney, den ich beendet habe und es war ein voller Erfolg. Es hat ein wenig gedauert, bis ich mich vollends auf den Schreibstil einlassen konnte, aber im Laufe des Buches wurde dieser immer flüssiger und einprägsamer. Rückblickend betrachtet ist es eine literarische Meisterleistung, die Geschwindigkeit der Handlung in der Kürze oder Länge der Sätze aufzugreifen und so ein besseres Bewusstsein für die Gefühlslagen und Stimmung der Protagonist:innen zu schaffen. Wir erleben zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich auf Grundlage ihrer Gefühle doch sehr ähnlich sind. In dem Buch erleben wir so ziemlich jedwede Gefühlsregung aus der Ego-Perspektive zweier Männer im Alter von 22 und 32, dass es zeitweise schmerzt, in dieser Geschichte zu stecken. Von den Freuden einer anfänglichen Liebe bis hin zu Selbstmord-Gedanken wird die Leserschaft auf eine harte Probe gestellt. Es fesselt uns buchstäblich an die Gefühlsregungen und zwischenmenschlichen Probleme von Peter und Ivan untereinander, in der Familie, Beziehungen und der Aufarbeitung der Trauer um den Tod des kürzlich verstorbenen Vaters. Der Twist zwischen der anfänglichen Extrovertiertheit und Introvertiertheit der Protagonisten, die sich aufgrund mehrerer Schicksalsschläge im Laufe des Buches quasi umkehren ist bemerkenswert zu beobachten. Auf der Reise mit Höhen und Tiefen sondergleichen wird sich für jede lesende Person ein Teil finden. Leider kann man das Buch im Gesamtwerk als ein wenig zu lang betrachten, da man hier die Geschichte auch etwas nischiger aufziehen hätte können und beispielsweise auf explizite Sexszenen verzichtet, die nur eine bestimmte Gruppe an Lesenden sonderlich ansprechen dürfte. Nichtsdestotrotz ein aufregendes Leseerlebnis, welches die gesamte Gefühlswelt und kognitive Fähigkeiten fordert. Well Done, Sally Rooney.
Achterbahn der Gefühle
“Intermezzo” von Sally Rooney ist der zweite Roman, den ich von der Autorin gelesen habe, und ich wurde wieder komplett umgehauen. Das Buch handelt von den Brüdern Ivan und Peter und begleitet die beiden nach dem Tod ihres Vaters. Mir ist es am Anfang total schwer gefallen, die Kapitel aus Peter’s Perspektive zu lesen, da der Schreibstil bei ihm super speziell ist, im Laufe des Buches ergibt aber alles mehr Sinn und man kann besser folgen. Durch die kurzen, abgehackten, teilweise unvollständigen Sätze kann man sich sehr in seine Gedanken hineinversetzen . Teilweise habe ich richtig Beklemmungen bekommen, da vorallem seine lebensmüden Gedanken so realistisch beschrieben wurden. Meiner Meinung nach eine Meisterleistung der Autorin. Auch bei Ivan, der von Anfang an viel greifbarer ist, fühlt man total mit. Da mich das Buch emotional völlig abgeholt hat und auch der Schreibstil für mich sehr fesselnd war, gehört “Intermezzo” zu meinen bisherigen Jahreshighlights!
Rooney schreibt, und alles in mir reagiert. In jedem Fall leben
Ein weiterer Roman, der mich aufgelöst in meinen Gefühlen hinterlässt. Sally Rooney gelingt es in ihrem sprachlichen Stil, der kürze und länge Ihrer Sätze, mich emotional so sehr mitzunehmen, dass ich die Trauer, die Depression, die Liebe, die Vertrautheit Klarheit und Verletzlichkeit, Zerissenheit, den Hass, den Rückzug und immer wieder die Liebe so sehr spüren kann, dass es mir heiß wurde, dass es mir kalt wurde, dass mir die Tränen liefen und ich vor Liebe selbst erregt war. Sally Rooney beschreibt die Gefühle so greifbar und doch bleibt so vieles ungesagt, bleibt zwischen den Zeilen. 6 von 5 Sternen – weil es nicht weniger verdient. #Intermezzo #SallyRooney #HerzLiteratur #ZwischenDenZeilen #EmotionalErnst #BücherDieEinenVerändern
Ein Roman, der mich sehr zum Nachdenken und Mitfühlen gebracht hat, Dank des glaubwürdigen Schreibstils
"Einst glaubte er, das Leben würde auf etwas zuführen, all die ungelösten Konflikte und Fragen würden zu einem krönenden Abschluss kommen." Die Suche der beiden Protagonisten nach Sinn und Ruhe in ihrem Leben fand ich glaubhaft und hat mich gedanklich und emotional abgeholt und mitgenommen. Besonders liebenswert fand ich Ivan und Margaret als Figuren. Peter tat mir leid und gleichzeitig fand ich ihn selbstgerecht. Nicht direkt eine sympathische Figur, aber vielschichtig und dann doch ein Opfer der Umstände. Besonders gut gefiel mir der wechselnde Schreibstil, der an die Persönlichkeit des jeweiligen Protagonisten des Kapitals angepasst war. Damit konnte man sich noch stärker in Ivan oder Peter oder Margaret hineinversetzen.
Einige Minuten lang liegt Ivan auf dem Bett und weiß nicht, was er denken soll, mit welcher Aufgabe er sein Gehirn füttern soll, ob er die Vergangenheit analysieren soll, seine Fehler und Versäumnisse, das Unrecht, das er anderen angetan hat oder das andere ihm angetan haben, oder die verwirrenden Vorfälle in seinem Leben, in denen beiderlei Unrecht vorzukommen scheint, ob er über seinen Vater nachdenken sollte oder über das Mädchen, das unten in der Küche sitzt, oder über Margaret, das Turnier nächste Woche, die helle, dünne Bluse, die sie vielleicht tragen wird. Aber nein: Sein Geist ist zu angeschlagen, um über irgendetwas nachzudenken. Schließlich nimmt er stumm sein Handy aus der Tasche, öffnet die App und spielt, ohne weiter nachzudenken, eine Partie Schach. - Zitat, Seite 385 In dem Roman von Sally Rooney begegnen wir zwei sehr unterschiedlichen Brüdern, die zwar bei der Beerdigung ihres Vaters zusammen treffen, aber nicht nur vom Alter her weit auseinander stehen. Wird sie die Trauer um einen wichtigen Menschen wieder näher zusammen bringen, oder weiter einander entfremden? Und wie wird dieser Trauerfall die Liebesbeziehungen der jungen Männer beeinflussen? Die Autorin versteht es sehr gut, die sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen ihrer Figuren darzustellen. Die Protagonisten scheinen jeweils total in ihrer eigenen Blase gefangen zu sein. Außerdem machen sie sich total viele Gedanken über die Außenwirkung ihrer Handlungen. Noch unsicherer wirkt Margaret, die mit dem wesentlich jüngeren Ivan eine Beziehung eingeht, aber sich dabei ständig Sorgen wegen des Altersunterschieds macht. Während sich der 22jährige Ivan sich auf seine Liebesbeziehung konzentriert und nebenher noch seine Schachstatistik ausbessert, verliert sein älterer Bruder Peter, der als erfolgreicher Anwalt in Dublin tätig ist, mehr und mehr den Halt. Von seiner jungen Freundin lässt er sich mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln versorgen und es quälen ihn Selbstmordgedanken, die ihn in einen Zerstörungsmodus versetzen, während er in einem Liebesdreieck gefangen ist. Der Schreibstil der Autorin ist sehr leichtfüßig und die Worte folgen oft in kurzen und abgerissenen Sätzen, die einem inneren Dialog nachgebildet sind. Obwohl wir so ganz nah an den Protagonisten heran kommen, bleiben ihre Handlungen und Gedanken manchmal etwas diffus oder sogar merkwürdig, da es der Autorin gefällt, erst nach und nach bestimmte Hintergründe zu enthüllen. Diese Taktik soll den Leser wohl emotional mehr an die Personen binden, was allerdings nur teilweise gelingt, denn so wird die Geschichte künstlich in die Länge gezogen. Eine Straffung des Plots hätte dem Roman nicht geschadet. Was allerdings für Befremden bei der Lektüre sorgt, ist das christlich religiöse Element. Nicht selten wird nach intimen Momenten oder zwischenmenschlichen Interaktionen plötzlich auf eine Szene der Evangelien hingewiesen, auf das Verhalten Jesu wird aufmerksam gemacht und der Glaube an Gott wird thematisiert. Auch Begriffe wie Reue, Schuld, Sünde, aber auch Vergebung fallen. Tatsächlich erinnert der Roman ein wenig an "Wiedersehen mit Brideshead" von Evelyn Waugh, auch wenn die Handlung dort eine ganz andere ist, aber dort der katholisch geprägte Begriff der Gnade eine große Rolle spielt. FAZIT Das war mein erster Versuch mit dem Werk von Sally Rooney und auch wenn ich inhaltlich nicht ganz mitgehen konnte, fand ich den Schreibstil doch interessant und anfangs sogar erfrischend. Allerdings fand ich es sehr heftig wie hier die Suizidgedanken eines Protagonisten dargestellt werden. Mein Herz hat so um Peter gebangt! Wer bei diesem Thema sensibel ist, sollte es sich sorgfältig überlegen, ob dieser Roman zur Lektüre geeignet ist. Daher an der Stelle eine eingeschränkte Empfehlung.
In Intermezzo geht es um die Brüder Ivan und Peter, die versuchen, den Verlust ihres Vaters zu bewältigen. Ivan, ein 22-jähriger Schachspieler, beginnt eine Beziehung mit einer älteren Frau, während Peter, der ältere Bruder und Jurist, sich in eine komplexe Beziehung begibt. Der große Altersunterschied zwischen den beiden Brüdern prägt nicht nur ihre Wege der Trauer, sondern auch ihre Beziehung zueinander. Besonders eindrücklich zeigt die Geschichte, wie dieser Verlust sie voneinander entfernt, als Ivan sein Bild von Peter – als starkem, unnahbarem Vorbild – zerbrechen sieht. Die Akzeptanz, dass Peter Schwächen hat und Gefühle zeigt, wird für Ivan zu einer schmerzhaften, aber auch wichtigen Lektion. ♟️ Das war mein viertes Buch von Sally Rooney und sie hat mich wieder begeistert. Ihr Schreibstil wird von Buch zu Buch poetischer und tiefgründiger. Besonders die Kapitel aus Peters Perspektive haben mich berührt: Sie waren oft von einer bedrückenden Depression durchzogen und gleichzeitig so literarisch intensiv, dass ich sie manchmal zweimal lesen musste, um ihre volle Bedeutung zu verstehen. 💙 Die poetische Sprache, kombiniert mit der ehrlichen Darstellung von Verlust und Veränderung, hat dieses Buch zu etwas ganz Besonderem gemacht. Obwohl die Brüder in diesem langen Buch sehr wenige Szenen miteinander haben, ist ihre Beziehung trotzdem voller Tiefe, aber auch Konflikte. Ivan, in dem ich viele Parallelen zu mir selbst entdecken konnte, hat mich besonders bewegt, weil er sehr real wirkte. Peter war zwar herausfordernd und widersprüchlich, aber genau das hat ihn für mich so menschlich und greifbar gemacht. 🕯️ Auch wenn sich die Geschichte an einigen Stellen etwas zog, konnte ich das leicht übersehen, weil der Schreibstil so kraftvoll war. Intermezzo ist ein Buch, das mich daran erinnert hat, dass nichts im Leben beständig ist – weder Menschen noch unsere Vorstellungen von ihnen und dass Veränderung oft schmerzhaft, aber unvermeidlich ist. ⏳

Anspruchsvolles emotionales Highlight
Peter und Ivan, Brüder die kaum unterschiedlicher und gegensätzlicher sein könnten. Peter, 32 Jahre alt und ein erfolgreicher extrovertierter charismatischer Anwalt. Ivan, 22 Jahre alt und ein introvertierter und auf sozialer Ebene manchmal unbeholfener junger Mann, nebenbei ein Schach Genie. Nachdem ihr Vater gestorben ist fallen beide in ein emotionales Loch. Peter versucht in der darauffolgenden Zeit seine innere Leere mit Alkohol, Tabletten und der 23 Jahre alten Naomie zu füllen. Ivan hingegen lernt bei einem Schachturnier die 36 Jahre alte Margaret kennen und verliebt sich in sie. Bei ihr fühlt er sich das erste Mal aufgehoben, geliebt und gebraucht. Jedoch ist diese Liebesbeziehung auch kompliziert und mit Vorurteilen von Außen behaftet. Der Schreibstil der Autorin ist herausfordernd und macht wirklich großen Spaß. Die unterschiedlichen Kapitel die jeweils aus der Sicht von Peter oder Ivan geschrieben sind heben sich deutlich voneinander ab. Peters chaotische Gedanken und seine Verzweiflung werden in oft sehr kurze und abrupt abbrechende Sätze gepackt. Ivan wirkt durch die Schreibweise jedoch sehr besonnen, reflektiert und für sein Alter sehr reif. Die philosophischen Aspekte haben mich auch wirklich begeistert und ich fand es sehr spannend die familiäre zwischenmenschliche Dynamik zu verfolgen und welche Entwicklung die Protagonisten durchlaufen haben. Ich hatte nach „Schöne Welt, wo bist du“ große Erwartungen in das Buch und wurde nicht enttäuscht. Es ist kein Roman den man nebenbei und zwischendurch liest, aber mit ein bisschen Zeit kann man auch zwischen den Zeilen lesen und einiges an Gefühlen mitnehmen. Und nicht zu vergessen ist das wunderschöne Cover und der tolle Buchschnitt. Für alle eine große Leseempfehlung, die ein wenig anspruchsvollere, emotionale Lektüre suchen und auch mal eine etwas andere Schreibweise lesen möchten.
»Intermezzo« von Sally Rooney ist eins der Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe und das mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist. Der Einstieg in die Handlung ist mir dieses Mal deutlich schwerer gefallen als bei den vorherigen Rooney-Romanen. Das lag vor allen an den sehr unterschiedlichen Perspektiven der beiden Brüder. Je nach Figur spielt Rooney mit ihrem Schreibstil, verändert diesen und passt ihn an, wodurch sie die kontrastierenden Persönlichkeiten ihrer Protagonisten gekonnt hervorhebt. Für mich hat sich dadurch jedoch anfangs jeder Perspektivwechsel wie ein kleiner Bruch angefühlt, der meinen Lesefluss gebremst hat. Im Verlauf des Romans ist es deutlich besser geworden, aber an die Aneinanderreihung der abgehackten Sätze, die Peters Kapitel auszeichnet, konnte ich mich zwar einigermaßen gewöhnen, aber so richtig warm geworden bin ich damit nicht. Davon abgesehen zeigt Rooney hier wieder einmal, wie meisterhaft sie menschliche Beziehungen und Emotionen in all ihren Facetten und all ihrer Komplexität zu durchringen vermag. Dabei gelingt es ihr selbst die kleinsten Nuancen dazwischen und all die leisen Töne einzufangen, was mich immer wieder auf‘s Neue fasziniert. Davon profitieren letztendlich nicht nur ihre Figuren, weil sie dadurch sowohl authentischer als auch lebendiger werden, sondern auch man selbst als Leser*in kann sich darin wiederfinden. Die Thematik wiegt aufgrund des Verlustes der beiden Brüder schwer (TW: Tod/Familienmitglied) und ging mir oft unter die Haut. Dennoch gibt es zwischendurch immer mal wieder Momente der Leichtigkeit, sodass sich der Roman alles andere als schwermütig anfühlt. Ich fand es sehr berührend Peter und Ivan ein Stück dabei zu begleiten, wie sie ihren individuellen Umgang mit der Trauer um ihren Vater finden und gleichzeitig nach einer Möglichkeit suchen, wie sie weitermachen und in ihren Alltag zurückzufinden können. Allerdings muss ich auch ehrlich sagen, dass ich daran im Nachhinein noch etwas zu knabbern hatte.

Für mich ist sie eindeutig eine Autorin, deren Schreibstil man entweder liebt oder gar nicht mag. Bei Letzterem frage ich mich, warum man überhaupt zu einem ihrer Bücher greift – schliesslich ist sie dafür bekannt, ohne Anführungszeichen zu schreiben, und dass in ihren Geschichten auf den ersten Blick nicht viel passiert. Das Fehlen der Anführungszeichen erfordert eine gewisse Konzentration beim Lesen, daher ist es wichtig, zu diesem Buch zu greifen, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen und aufmerksam zu lesen. Für mich passiert in dieser Geschichte durchaus genug. Niemand sonst schafft es wie Sally, den Protagonisten Leben einzuhauchen und sie derart realistisch darzustellen. Ich konnte die Figuren vor mir sehen – ihre Leiden, Überlegungen, fragwürdigen Handlungen, ihre Entscheidungen und ihren Schmerz. Im Kern geht es hier um Trauer, wie sie sich in unterschiedlichen Facetten zeigt, und wie jeder Mensch einen individuellen Weg findet, damit umzugehen. Die Schreibweise empfinde ich als grosse Kunst, und an dieser Stelle möchte ich auch der Übersetzerin meinen Respekt zollen, da ihre Arbeit sicher keine leichte Aufgabe war. Die Geschichte hat mich tief berührt, und auch wenn mir persönlich die Zahl der detailliert beschriebenen intimen Szenen etwas zu hoch war, waren sie nie plump wie in vielen New-Adult-Büchern. Stattdessen sind sie ein natürlicher Teil der Geschichte und der Emotionen, die sie vermittelt. Am Ende fragt man sich, wie kritisch man selbst mit gesellschaftlichen Normen umgeht und was diese überhaupt ausmacht. In vielen Momenten fühlte ich mich Ivan besonders nahe. Seine Gedanken unterscheiden sich in der Erzählweise von denen Peters, was die Unterschiede in ihren Perspektiven wunderbar betont. Es zeigt, wie wir das, was wir sehen, kritisieren, während vieles im Verborgenen bleibt und nicht den gängigen Normen entspricht. Nicht immer ist das Offensichtliche die Wahrheit. Ein spannendes Thema, brillant umgesetzt, und ich hoffe sehr, dass daraus eine TV-Serie entsteht. Da ich so im flow war, habe ich mir gleich noch einmal "Normal People" angesehen – wahre Meisterwerke.

Sehr schwer zum reinkommen.
Zwei Brüder die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eigentlich suchen sie immer wieder die Nähe des Anderen, aber irgendwie scheinen sie nie zueinander zu finden. Ihre Leben sind so voll Emotionen, Verlust und dann doch auch wieder Liebe. So wie das echte Leben wohl auch ist. In ihre Geschichte hineinzufinden war für mich allerdings unheimlich schwer. Ob es an dem Schreibstil der Autorin lag oder etwas Anderem, kann ich nicht einmal sagen. Aber bis über die Hälfte des Buches tat ich mich sehr schwer. Allein, dass ich sofort Ivan ins Herz geschlossen habe, brachte mich dazu, dran zu bleiben. Und am Ende dachte ich mir es wäre vermutlich ein gutes Buch für mich geworden, wenn die Geschichte etwas dichter und kürzer gewesen wäre.
Ich mochte das Buch sehr gerne, die jeweils unterschiedliche Art des Schreibens in den einzelnen Kapiteln hat nochmal die Unterschiede der Charaktere verdeutlicht. Dadurch, dass im Buch aber zwei Brüder begleitet wurden und ihre Beziehungen, waren vor allem die weiblichen Personen im Buch sehr blass. Vieles, was vor allem die weiblichen Figuren betraf wurde angeschnitten, aber nicht wirklich vertieft.
Teilweise mühsam, aber es lohnt sich
Eindringliche, sehr dichte Geschichte. Es wird die Beziehung zweier Brüder in einem komplexen Schreibstil beschrieben, der die Intelligenz der beiden gut widerspiegelt. Man lernt Ivan und Peter durch ihre Gedankengänge und Handlungen langsam auf eine intensive Art kennen. „Sie lacht in seinem Rücken. Na ja, ich habe das nur gesagt, um höflich zu sein, meint sie. Wir waren zusammen. Aber wir haben uns getrennt. Vor ein paar Tagen, deshalb bin ich hier. In seinem Kopf und seinem Gehirn summt es: wie eine Schmeißfliege, die in einem Glas gefangen ist. Er schenkt sich Wasser ein und trinkt es aus, steht weiter an der Spüle. Okay, verstehe, sagt er. Dann fällt ihm ein, schnell hinzuzufügen: Das tut mir leid.“ „In schwerer, bedrückender Stille steht Ivan an der Terrassentür, sagt nichts, will am liebsten überhaupt nicht mehr reden müssen. Schließlich dreht er sich von der Tür weg und sagt knapp: Nein, das wusste ich nicht.“

Ich dachte ich hätte mein JahresHighlight bereits gelesen...
...und dann kam Sally Rooney, und hat mich mit Ihrem Roman einfach umgehauen 🥰
Ich habe bis zur Hälfte gelesen und es ist nichts passiert. Den Rest quer. Es IST eine sehr berührende Geschichte über zwei Brüder sich unglaublich fremd sind aber doch lieben und die ihren Vater verloren haben. Sehr kompliziert Frauen und Familien Verhältnisse. Aber es war doch berührend. Es ist nur einfach nichts!!!! passiert auf 500 Seiten. Und ich bin einfach kein Mensch für solch literarische Kunst. Und das war sie definitiv. 2 Schreibstile in einem Buch. Der eine Bruder autistisch Züge. Der andere ADHS? Ich kam nicht mit dem Schreibstil von Peter klar. Abgehackte Sätze die im nichts enden. Ich habe einfach nichts verstanden. Obwohl mir das poetisch melancholische auch irgendwie gefallen hat. Es wäre auf 250 Seiten schön gewesen. 500 waren mir zu viel.
Eines der besten Bücher das ich dieses Jahr gelesen habe
Zwei Brüder, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Peter der ältere der eher ein unbeschwertes oberflächliches Leben führt und Ivan der wesentlich jüngere, ein introvertierter, sensibler Charakter. Die beiden pflegen einen eher lockeren Kontakt, bis ihr Vater stirbt und sie sich auf der Beerdigung wieder sehen. Die Trauer um ihren Vater rüttelt ihr bis dahin gewohntes Leben ordentlich durcheinander. Was mir sehr gefallen hat, ist die sensible Beschreibung von Ivan, wie er auf verschiedene Situationen reagiert, seine Gedanken und Reaktionen dazu. Und es geht natürlich auch um Schach, wie das Cover schon verrät. Ivan nimmt mit großem Erfolg an verschiedenen Turnieren teil. Das ist das dritte Buch von Sally Rooney das ich bis jetzt gelesen habe, und es gefällt mir mit Abstand am besten. Ein Buch das ich gerne noch einmal zum ersten Mal lesen würde.
“In diesem Moment erschöpfter Zufriedenheit, ihre Hand auf dem weißen Leinentischtuch ruhend, Ivans Fingerspitzen, die sie berühren, die Kerze, an der langsam ein Wachsfaden herabtropft, der glänzende Klavierdeckel, hat Margaret das Gefühl, dass sie die wundersame Schönheit des Lebens selbst erkennt, das nur einmal gelebt werden kann und dann für immer vergangen ist, die Blüte einer perfekten und vergänglichen Blume, die niemals wiedererlangt werden kann.” (S. 199) Sally Rooney hat sich als Autorin weiterentwickelt - und zwar sehr. So ist zumindest meine Meinung, denn ihren ersten Roman - “Gespräche mit Freunden” - mochte ich überhaupt nicht. Die beiden nachfolgenden Bücher habe ich trotz des sich aufbauenden Hypes komplett ignoriert. Und jetzt, fünf Jahre nach meiner ersten Leseerfahrung, habe ich mich dazu entschlossen, wieder zu Sally Rooney zurückzukehren. “Intermezzo” hat mich einfach angesprochen, trotz meiner Rooney-Skepsis: Das Schach-Thema, der Titel, das Cover und letztlich die Aussicht, dass es nicht in erster Linie um ein Liebespaar gehen würde, sondern um zwei Brüder - das alles hat mich davon überzeugt zuzugreifen. Und ich sage jetzt schon mal: Ich habe es diesmal nicht bereut. “Intermezzo” ist das perfekte Buch für die “melancholische” Jahreszeit. Beginnend im Oktober und Ende Dezember endend, spielt sich die Handlung vor allem in Innenräumen und im Inneren der Personen ab. Ein reflexives, nachdenklich machendes Buch, in dem die in Dublin lebenden irisch-slowenischen Brüder Ivan und Peter Koubek den Verlust ihres Vaters betrauern, der im Frühherbst an Krebs verstarb. Und dabei denken sie über ihre Zukunft, aber vor allem über ihre Vergangenheit und Gegenwart nach. Ivan ist gerade mit dem Studium fertig, er verdient sich was nebenher in einem It-Job, seine Leidenschaft gilt aber vor allem dem Schachspiel, in dem er zunehmend Erfolge aufweisen kann. Bei einem Turnier in der Provinz lernt er Margaret kennen, die Leiterin eines Kulturzentrums und verliebt sich in sie. Peter ist Jurist und als Rechtsberater tätig. Er steht mitten im Leben - und ist doch ziemlich verloren darin. Außerdem steht er zwischen zwei Frauen, der jungen Naomi und seiner Ex-Freundin Sylvia - und kämpft mit seinen Süchten… Man kann von Sally Rooney halten, was man will. Aber sie ist eine brillante Chronistin unserer Zeit, die “Marcel Proust” unserer Tage. Was sie hier in ihren Figuren zum Ausdruck bringt, ist nichts weniger, als das Lebensgefühl der Generationen Y und Z. Die Handlung spielt im ausgehenden Pandemie-Jahr 2021, Ivan ist 1999 geboren und damit “Generation Z”, sein älterer Bruder Peter Jahrgang 1989, was ihn zum “Millennial” oder zum Angehörigen der “Generation Y" macht. Das Lebensgefühl dieser beiden Generationen zeichnet sich aus, durch eine scheinbar unendliche Vielfalt an Möglichkeiten, das eigene Leben zu gestalten. Dies geht einher mit einer Wehmut, all die verpassten Möglichkeiten betreffend und außerdem mit einem Gefühl der Orientierungslosigkeit. Darüberhinaus geht es in diesem Roman auch viel darum, wie stark unser Alter uns definiert und determiniert. Allein durch das Geburtsjahr in unserem Ausweis werden wir in eine “Lebensphase-Schublade” gesteckt, aus der wir bestenfalls nicht ausbrechen sollten, weil sonst allerlei Probleme auf uns zukommen. Durch ihre Beziehung mit 14 Jahren Altersunterschied und der Besonderheit, dass die Frau die ältere ist, tun Ivan und Margaret genau das: Sie brechen aus den gesellschaftlichen Erwartungen an sie aus und müssen mit den Konsequenzen leben. Sally Rooney versteht es brillant den Schmerz zu schildern, der uns ereilt wenn wir erkennen, dass unsere Wünsche für uns nicht mit denen unseres Umfelds und unserer Gesellschaft zusammenpassen. Dass das Thema Liebe auch in Form der Liebe zwischen einem Menschen und einem Tier daherkommt, fand ich sehr schön und überraschend. Die innige Beziehung zwischen Ivan und seinem Hund, der nach dem Tod des Vaters herrenlos wird, hat mich sehr berührt und dem Roman nochmal eine andere Komponente verliehen. Lasst uns über die Sprache sprechen, die in “Intermezzo” verwendet wird, denn hier kommt meines Erachtens schon eine gewisse Wortmagie zum Vorschein. Sally Rooneys enigmatische und gleichsam energische Prosa zu lesen, ist, wie mit der Hand über ein Stück Samt zu gleiten. Hier gibt es keine direkte Rede, keine Anführungszeichen, die den Fluss der Wörter einschränken. Sie sind nicht nötig, da man immer weiß, wer gerade denkt und wer spricht. Ich mag ihre Beobachtungsgabe in “Intermezzo”. Ich mag es, wenn Literatur es schafft die Alltäglichkeit des Daseins in Sprache zu bannen. Wenn Großes gesagt wird und auch das Kleine und Allerkleinste festgehalten wird: “Im Schneidersitz auf dem Boden neben ihm. Die Knöchelsocken mit dem Streifen. Sylvia kommt mit einem Tablett mit Tee aus der Küche zurück. Ringelblumenmuster.” (S. 446). “Intermezzo” ist letztlich ein philosophischer Roman über die kleinen Dinge, die das Leben und seine Flüchtigkeit ausmachen. Im besten Fall regt er uns dazu an, nicht allzu sehr in Melancholie und Tristesse angesichts dieser Tatsache zu verfallen, sondern genauer hinzuschauen auf die Kleinigkeiten, die uns glücklich machen - weil sie uns daran erinnern, dass wir am Leben sind. Ein brillantes Gesellschaftsportrait einer verlorenen Zeit, die gerade versucht - wie wir alle - das Beste draus zu machen.

Sie ist reifer geworden und schreibt so ehrlich und authentisch über die beiden Brüder und Beziehungen. Konnte mich wieder wirklich begeistern.
Toller Schreibstil
Zunächst hatte ich ein bisschen Probleme mich an den Schreibstil zu gewöhnen. Aber dann war ich total drin. Der Text rudert nonstop vorwärts. Zwischendrin immer kurze Sequenzen - wie Gedankenblitze - und automatisch hat man genaue Bilder vor Augen. Im Vergleich zum Text selbst ist die Entwicklung der Story aber eher ruhig und langsam. Es geht gefühlt vorrangig um die Gedanken der Protagonisten, als um actionreiche Szenen. Mir hat die Grundstimmung sehr gut gefallen, trotzdem war es manchmal und vor allem am Anfang etwas zäh.
Sally Rooney, die Autorin ohne Anführungszeichen.
Sally Rooney schafft es mit ihren Romanen sowohl die schönen, als auch die unangenehmen Seiten des Lebens zu fühlen. Für mich hat sie mit „Intermezzo“ ihr bis dato bestes Buch veröffentlicht. Die gedrückte Stimmung passt zu den herbstlichen, dunklen Tagen und regt zum Nachdenken an. Ivan und Peter, zwei Brüder die so unterschiedlich und doch so gleich sind. Die Geschichte beginnt mit dem Tod des Vaters. Über 400 Seiten zeigt Rooney wie Menschen trauern und nach dem Verlust einer geliebten Person wieder ins Leben zurückkehren - mit manchmal mehr und manchmal weniger Erfolg. Ich ziehe einen halben Stern ab, weil ich vor allem Peters Kapitel am Anfang des Buches verwirrend fand. Die vielen Gedankengänge sollen seinen emotionalen Zustand darstellen, was ein schönes erzählerisches Mittel ist, für mich trotzdem etwas zu viel.
Frau Rooney und ich? Keine gute Idee!
Eigentlich gehen Sally Rooney und ich schon seit „Gespräch unter Freunden“ getrennte Wege. Nach diesem Ich-zentrierten und stilistisch anstrengenden Werk war für mich klar, dass das nicht meine Autorin ist und ich dem Hype nicht erliege. Nun soll sie aber erwachsener geworden sein, so höre ich von vielen die Bücher lesen, die meinem Geschmack entsprechen. Und dann lag es da als Geschenk beim Bloggertreffen auf der Buchmesse und mein Buchclub hat sich ebenfalls entschieden darüber das nächste Mal zu diskutieren. Das kann doch kein Zufall sein? Also wurde aus der gescheiterten Autorinnen – Leserinnen Partnerschaft eine On-Off-Beziehung. Aber meine Haltung, das aufgewärmte Verhältnisse nicht gut gehen, hat sich leider wieder bestätigt. Mrs. Rooney und ich? Großer Irrtum! Die beiden Brüder Peter und Ivan haben wenig gemeinsam. Ein nicht unbeträchtlicher Altersunterschied trennt sie genauso wie die unterschiedlichen Lebenstile. Während der eine eher ausschweifend Frauen und Alkohol zuspricht ist der andere mehr den kognitiven Freuden zugeneigt. Die Geschichte startet an dem Punkt, wo der Vater der beiden verstirbt und sie sich in einer neuen Lebenssituation zurechtfinden müssen. Dass Ivan sich in eine ältere Frau verliebt wird vom älteren Bruder kritisiert. Aber Peters Beziehungen sind tatsächlich schräg. Er kommt von seiner Exfrau Sylvia nicht los, verliebt sich aber in die viel jüngere Naomi, die ihn nach und nach überfordert. Einen Hund, der versorgt werden muss, gibt es auch noch. Und dann ist da noch die Mutter der Beiden, die ein sehr distanziertes Verhältnis zu ihren Söhnen hat. Es folgen wechselnde Perspektiven, die sich größtenteils mit den Beziehungen auseinandersetzen. Die Gedankengänge der Protagonisten spielen da eine größere Rolle als die verbale Auseinandersetzung. Wir erfahren also wie der eine über den anderen denkt, was er zu kritisieren hat. und wer an was schuld ist (natürlich immer der andere). Die Handlung geht aber sehr wenig in die Aktion. Wenn doch, dann ist es oft die Reise von einem zum anderen Punkt, es wird getrunken oder gevögelt und ab und zu ein bisschen Schach gespielt. Und der Rest ist Beschreibung von, meiner Ansicht nach, belanglosen Situationen und Dingen. Ich weiß, dass genau das viele so genial an diesem Roman finden. Aber nur wenige Autor*innen beherrschen diese Kunst so gut, dass es mich fesselt. Hier hat mich der Inhalt schlichtweg gelangweilt. Besonders dann wenn Informationen zum 150. Mal wiederholt wurden. Wir wissen zum Beispiel von Anfang an, dass der Vater tot ist. Es wird mehrfach erwähnt und noch auf Seite 361 finde ich dann Sätze wie: „Jedes Zimmer fühlte sich traurig und kalt an, tot, wie das Haus eines Toten, dachte Ivan, und das war es ja wirklich.“ Mich hat das unglaublich genervt. Das Beschreiben von Nichtigkeiten füllt die kaum vorhandene Handlung „Im Flur, nachdem er die Tür geschlossen hat, aber noch bevor er etwas anderes tun kann, bevor er die Hand nach dem Lichtschalter ausstrecken oder die Pizza abbestellen kann, merkt er, weiß er, dass etwas anders ist.“ (S.365) ich kann solchen Sätzen keinerlei Poesie abgewinnen. Aber nicht nur die Kälte des Plots und die blutleeren Protagonisten sind für mich ein Problem – es ist der Erzählstil, den ich nach wie vor so anstrengend empfinde, dass ich manchmal tief ein und ausatmen musste, um weiterlesen zu können. Rooney hat die Angewohnheit, ihren Protagonisten Sätze in den Mund zu legen, die diese dann nicht beenden und quasi ausfaden. Die Dialoge sind mir viel zu hölzern, zu abgehackt und es gibt definitiv überproportional oft ein „cool“, „okay,“ „ach“, „naja“, „tja“, „ah“ und „oh“, gerne auch am Anfang und am Ende eines Sprechparts „Okay, wiederholt er. Cool. Und falls du mit Peter sprichst, keine Ahnung, ob ihr sprecht, aber sag ihm nicht, dass ich hier bin. Also erwähne nicht mal, dass du mich gesehen hast, und erzähl auch sonst nichts von mir. Okay?“ (S.377) Das machte mich auf Dauer so müde! Mein Fazit zu diesem Roman fällt also entsprechend desillusionsiert aus. Wenig Handlung, Personen, deren Gedanken ständig um sich selbst kreisen und Dialoge die sich anhören, als würde ich uninteressierte Teenagern fragen, wie es in der Schule war. Wenn ihr euch jetzt fragt, warum ich das Buch nicht abgebrochen habe (ich habe mehrfach darüber nachgedacht), dann liegt das daran, dass ich bis zur letzten Seite auf Erleuchtung, ob ihres Rufs als Kultautoren gehofft habe. Jetzt bin ich qualifiziert wenigstens fundiert zu kritisieren. Sally Rooney kann also ohne mich weiter reifen, in meinem Wissen dass diese Beziehung keinen Sinn mehr hat. Auch andere Bücher haben schöne Autor*innen.
Intermezzo ist schwer, es ist ein Gewicht in der Tasche. Begleitet den Lesenden & fühlt sich schwarz weiß an. Die Geschichte hat mich am Ende meines Lesejahres nochmal sehr aus meiner Comfortzone gebracht. Wir begleiten zwei Brüder und ihr Leben in den ersten Monaten nach dem Tod ihres Vaters. Der Ältere, Beliebtere, Erfolgreichere muss damit umgehen, dass langsam seine blendende Fassade brökelt. Der Jüngere, Einsamere, Schlauere lernt zu lieben & findet zurück zu sich selbst. Drei sehr interessante und unterschiedliche Frauen begleiten ihr Leben und zu fünft erzählen sie authentische Lebensrealitäten, die mich berührt haben. Wer schreibt Normen vor & warum stellen wir unser Leben hinter die Meinung anderer? Wie gehen wir mit Trauer um & wie kann man verzeihen? Hat das Buch meine Sichtweisen erweitert & mich berührt? Ganz klar ja. Würde ich es weiterempfehlen? Mhhhhhh schwierig & an sehr ausgewählte Menschen. Das Buch ist keine Unterhaltung, sondern an manchen Stellen schleppend und schwer. Interessant aufgrund der 5 Charaktere auch auf jeden Fall, für mich persönlich war die Leseerfahrung allerdings eher anstrengend. Das ist aber auch sehr besonders an Intermezzo, denn Roneys Schreibstil ist sehr künstlerisch, fast schon poetisch, manchmal abgehakt und damit gewöhnungsbedürftig. Ich fand ihre Anmerkungen am Ende sehr interessant & für Literatur & Klassikerliebhaber ist es vermutlich sehr viel spannender & passender als für mich. Wenn man hinter die Fassade blickt & auch merkt, wie viele Referenzen in das Buch fließen, fühlt es sich auf jeden Fall nach einem Stückchen literarischer Kunst an. Ich mochte das Buch, finde es allerdings sehr schade, dass es durch den Hype vermutlich auch in falsche Hände gerät (wie auch ein bisschen in meine 😂), die das Buch und die Geschichte vllt gar nicht so schätzen können. Alles in allem fand ich es allerdings wirklich bewegend. Kein lebensveränderndes Buch, kein emotionales Highlight, aber trotzdem bin ich froh, ein weiteres ihrer Bücher gelesen zu haben & werde vermutlich oft daran zurückdenken!

„Sprache passt nicht auf die Realität wie ein Steckspielzeug in eine vorgefertigte Aussparung. Die Wirklichkeit ist eine Sache, Sprache eine andere. Man muss vor allem mit sich selbst übereinkommen, nicht zu viel darüber nachzudenken.“ (S.286) Sally Rooney hat es wieder getan - einen Roman über die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen geschrieben, der mich (mal wieder) durch seine präzise Beobachtung beeindruckt hat. Insbesondere die Darstellung der Auswirkungen von Trauer auf Beziehungen war für mich DAS beeindruckend sensibel dargestellte Motiv der Geschichte, das ich sehr gefühlt habe. Trauernde in „Intermezzo“ sind vordergründig Peter und Ivan, beide Brüder, die erst kürzlich ihren Vater verloren haben. Doch auch die Frauen, deren Leben mit denen der Brüder verwoben ist, sind auf ihre Weise Trauerende. Neben der Frage, wie Trauer und Liebe Beziehungen prägen, erkundet Rooney Fragen nach sozialen Erwartungen an (Liebes-)Beziehungen. Wer darf und kann wen lieben; und ist das abhängig von Alter, sozialem Status und Konventionalität der Beziehung? Großes Talent Rooneys ist in meinen Augen das Schaffen authentischer, fehlerbehafteter, zerrissener und nicht unbedingt sympathischer Charaktere; die nicht immer nachvollziehbar handeln, die zuweilen patriarchale Muster reproduzieren, indem sie sich unterwürfig und abhängig zeigen. Doch dies unterstreicht für mich umso mehr deren Authentizität. Denn, wenn Menschen noch so hoch gesteckte ideelle Ziele haben... wer schafft es letztlich, diesen auch gerecht zu werden? „Manchmal müssen Menschen perfekt sein, und sie können es nicht sein, und man hasst sie auf ewig, weil sie es nicht sind, obwohl es gar nicht ihre Schuld ist und auch nicht die eigene. Man braucht nur etwas von ihnen, was sie einem nicht geben konnten.“ (S.408) Wer sich auf Feinheiten zwischenmenschlicher Beziehungen, kantige Charaktere, Schach, das Ausloten unkonventioneller Beziehungsmodelle und den Umgang mit Trauer einlassen mag, dem lege ich ‚Intermezzo‘ wärmstens ans Herz. Lediglich das Ende konnte mich nicht so ganz überzeugen. Es war mir irgendwie zu glatt und letztlich nicht vollends glaubwürdig. Die Stärke liegt definitiv zwischen den Zeilen, nicht im Ende! Dass man Sally Rooneys politische Position reflektiert betrachten sollte, will ich der Vollständigkeit halber erwähnen, aber hier nicht in den Vordergrund stellen. Es gibt verschiedene (gut auffindbare) Artikel, die es ermöglichen, sich hierzu zu informieren und sich ein eigenes Bild zu machen.
Thematisch belanglos und ebenso umgesetzt. Authentische Darstellung männlicher Gefühlswelten/Miteinander ist der Autorin total misslungen! „Probleme“ werden unnötig aufgebauscht und letztendlich auf lächerliche Weise aufgelöst! FLOP
Ein richtig toller Roman, der mich sehr berührt hat. Für mich persönlich bisher das stärkste Buch von Sally Rooney. Sie klingt erwachsener und reifer, das hat mich besser erreicht als ihre vorherigen Bücher. Mit sehr viel Feingefühl hebt sie klassische Beziehungsmodelle auf und konzentriert sich auf die Menschen und Gefühle dahinter. Beide Brüder hat sie sprachlich wahnsinnig toll eingefangen. Besonders mit Ivan habe ich mitgefühlt. Obwohl er so unsicher scheint, tritt er durch seine Offenheit und Reflektiertheit eigentlich sicherer auf, als er denkt. Alle Figuren sind sehr detailreich und liebevoll gezeichnet und sind mir sehr ans Herz gewachsen. Sprachlich absolut hochklassig, mir ist das Buch sehr nahe gegangen.
Mein drittes Buch von Sally Rooney und aus meiner Sicht auch das schwächste bisher.
Vielleicht liegt es an den männlichen Protagonisten. Vielleicht liegt es an den zwei unterschiedlichen Schreibstilen die sie nutzt um Peters oder Ivans Sicht zu differenzieren. Eigentlich hätte mir Ivan und Margarets Story auch völlig gereicht. Dieses ständige Hin und Her bei Peter und das nicht enden wollende Philosophieren darüber wen er jetzt mehr, oder wirklich oder doch nicht liebt... naja... Peter ist mir nicht so nahe gekommen, dass ich verstehen konnte warum überhaupt eine von diesen beiden außergewöhnlichen Frauen ihn liebt. Geschweige denn beide... Dennoch mag ich Sally Rooney und würde bestimmt auch das nächste Buch wieder kaufen
Poetisch, unkonventionell, aber auch langatmig und anspruchsvoll.
Von dem Hype des Buches wusste ich erstmal gar nichts. Was mich zum Kauf angeregt hatte, war dieses unglaublich gut designte Cover!! Ganz großes Lob! Nun aber zum Inhalt des Buches: Der Schreibstil ist sehr umstritten, anspruchsvoll und herausfordernd. Auf der einen Seite finde ich ihn unkonventionell, poetisch und wirklich durchdacht. Peter hatte diesen schnellen, abgehakten Stil erhalten, der auch zu seinem Leben und Charakter passt, während Ivan oder Margaret ausführlichere, detailliertere (manchmal auch verschachtelte) Sätze erhalten hatten. Es wird im gesamten Buch Gefühle, gesellschaftliche Normen und Konzepte hinterfragt und detaillierter betrachtet. Manchmal fand ich das langatmig und es kam mir so vor als ob über mehrere Seiten nichts passiert. Aber es war auch inspirierend und hat zum Nachdenken angeregt. Für mich persönlich war es ein bisschen zu viel davon. Mein Fazit: Das ist kein Buch zur reinen Unterhaltung, kein Buch für jemanden, der nach einer spannenden Geschichte sucht. Für Menschen, die Freude an Literatur, poetischer Sprache und dem Hinterfragen von Gefühlen und Konventionen haben, könnte es eine Empfehlung sein. :)
Großartige Autorin, schwache Geschichte
Hinter den Handlungssträngen um komplizierte Affären leicht außerhalb der gesellschaftlichen Norm geht es um Beziehungen im Allgemeinen: Zu Liebespartnern und Familienmitgliedern, zu sich selbst und seinen eigenen Überzeugungen. Auch Fragen der Moral und gesellschaftlicher Erwartungen spielen eine Rolle. Für die Seitenanzahl war mir die Handlung definitiv zu dünn. Spätestens ab der Hälfte des Buchs hat sich der aus meiner Sicht gar nicht so skandalöse Plot nicht mehr getragen und ich hätte mir eine Wendung gewünscht, die die Geschichte interessanter macht. Wirklich umgehauen hat mich aber der Schreibstil der Autorin: der Text las sich unheimlich organisch und natürlich. Die häufigen Perspektivwechsel, teils innerhalb einer Szene (was ich sonst gar nicht mag), waren so gekonnt eingesetzt, dass es dem Text Lebendigkeit verlieh. Außerdem waren diese super nachvollziebar, da jede einzelne Figur eine subtil andere, passende Erzählstimme bekommt. Genial fand ich außerdem die nicht immer klare Trennung von Gesagtem und Gedachtem: so kam ich den Figuren sehr nahe, hatte oft das Gefühl, quasi in ihren Kopf zu schauen. Außerdem habe ich mich sehr gut an die Hand genommen gefühlt, musste mich nicht anstrengen, der Geschichte zu folgen. Hier scheint der Leser schon beim Schreiben im Blick behalten worden zu sein. Daher werde ich sicher nochmal ein Buch von Sally Rooney lesen, das besser zu mir passt oder einfach etwas kürzer ist.
Nicht ganz überzeugend
Intermezzo von Sally Rooney handelt von zwei Brüdern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber versuchen sich nach dem Tod ihres Vaters wieder näher zu kommen. Peter ist der ältere Bruder, er ist ein erfolgreicher Anwalt und in einer Beziehung mit einer 12 Jahre jüngeren Frau. Ivan ist 12 Jahre jünger als sein Bruder, Schachgenie und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Die beiden werden nun begleitet durch ihre Trauer und den Versuch des Annäherns der beiden Brüder. Ich fand die Geschichte wirklich toll, sie lebt nicht von dem Plot sondern eher von dem Zwischenmenschlichen. Das bringt Rooney wirklich toll mit dem Schreibstil rüber. Die Kapitel sind immer abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Brüder. Dabei werden verschiedene Erzählstile verwendet. Die Kapitel von Ivan fand ich sehr angenehm zu lesen, während ich mich bei den Kapiteln von Peter echt etwas durchkämpfen musste. Allerdings zeigt der Erzählstil der bei Peter verwendet wird, die innerliche Zerissenheit mit der Peter kämpft deutlich. Schwierig finde ich auch die Beziehung zwischen Peter und Naomi, bei einem Altersunterschied schwingt für mich bei der Konstellation wo der Mann älter ist immer so ein verschobenes Machtverhältnis mit und hier wird es auch deutlich, weil Naomi regelrecht abhängig von Peter ist, nachdem sie aus dem Haus in dem sie vorher wohnte rausgeschmissen wurde, hat sie keine andere Möglichkeit als bei Peter einzuziehen. Und auch bekommt sie immer wieder Geld von ihm. Das finde ich irgendwie sehr kritisch und mochte es in dem Buch nicht. Das Buch sieht aber richtig schön aus, ich bin ein riesen Fan des Covers und der Farbschnitt passt sehr gut dazu. Insgesamt fand ich das Buch unterhaltsam, aber würde es nicht unbedingt jedem weiterempfehlen. Sally Rooney Fans kommen hier allerdings auf ihre Kosten.
Etwas schwer reingekommen aber dir Charaktere entwickeln sich wirklich großartig. War sehr traurig als das Buch vorbei war
Etwas enttäuschend, für MICH zumindest
Es IST halt eindeutig LITERARISCH. Das war mir teilweise TOO MUCH. Zu VIEL Bla Bla, ehrlich gesagt. Was ich meine? Es ist so ein ausführlicher literarischer Erguss, so moralisierend und das fand ich nervtötend. Mir wäre es lieber gewesen, diese Art von Liebe "normal" dargestellt zu bekommen. Ohne diesen erhobenen Zeigefinger "die Gesellschaft findet es"- Bla Bla. Aber gut, es ist das Stilmittel der Autorin. Daher werde ich kein Fangirl werden, ganz anders als "Chulia" (BookTok). Wegen ihr hatte ich so große Erwartungen, sie war oder ist TOTAL begeistert. So verschieden sind halt die Geschmäcker und das ist auch TOLL so. MIR wäre es halt lieber gewesen, die Polyamurität wäre natürlich beschrieben worden, als Selbstverständlichkeit. Doch soweit sind wir 2024 noch (immer) nicht. Leider. BITTE, Autor*inn*en ÄNDERT das, macht ALLE Arten der Liebe, zumindest literarisch zu einer Selbstverständlichkeit!!!! Ihr könnt dazu beitragen, das es dann endlich Realität wird. ABSOLUTE HÖR/ LESE EMPFEHLUNG etwas eingeschränkt, für Alle Literatur Liebhaber*innen.

Ich habe mir dieses Buch vorfreudig zu Weihnachten gewünscht… 89 Seiten in denen es nur um die über-formulierten, dramatisch abgehackten Sätze von zwei absolut emotional unreifen Männern geht, haben mir dann leider schnell gereicht. Ich höre mir genug Müll tagtäglich von Männern an, ich kann mir das nicht noch in einem Buch antun. Ich werde der Story noch einen Versuch geben, wenn das Patriarchat gestürzt ist.
Ohne die erste Hälfte des Buches, würde ich eine klare Leseempfehlung aussprechen!
Das Buch erzählt von zwei Brüdern, Peter und Ivan, die nach dem Tod ihres Vaters auf ihre Weise versuchen, mit dem Verlust umzugehen. Die beiden Brüder könnten kaum unterschiedlicher sein. Ivan, 23, ein stiller und logischer Denker und begeisterter Schachspieler hat seinen Platz in der Gesellschaft noch nicht gefunden. Peter, 32, arbeitet als erfolgreicher Anwalt und steckt emotional in einer komplizierten Beziehung mit zwei Frauen fest. Beide versuchen Trost zu finden, doch finden diesen lange Zeit nicht beieinander. Doch die Trauer steht nicht im Vordergrund. Das Buch erzählt neben der Suche der Brüder zueinander auch die Suche der Brüder zu sich selbst. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen stehen hier im Fokus. Der Leser begleitet die Charaktere wie sie hadern, welche Sehnsüchte und Ängste sie haben. Der Hype um dieses Buch war bzw. ist sehr groß. Entsprechend hoch waren auch meine Erwartungen! Leider habe ich lange gebraucht, um in die Geschichte reinzufinden. Viele Situationen sind sehr langatmig beschrieben. Auch fand ich ihren Schreibstil zu Beginn gewöhnungsbedürftig und durch die stockende Erzählweise anstrengend zu lesen. Das lag auch an dem Umstand, dass die wörtliche Rede nicht gekennzeichnet war. Als mich die Geschichte mit zunehmender Intensität der Beziehungen Stück für Stück gepackt hat, gefiel mir das Buch von Seite zu Seite ein wenig mehr. Besonders das Ende hat mir gut gefallen und berührt. Das Buch taucht tief in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Brüder ein. Die Perspektiven der jeweiligen Charaktere werden dabei aber mit unterschiedlichen Erzählweisen dargestellt, die authentisch und zugleich sensibel sind. Die Mischung aus philosophischen Betrachtungen vom Leben und authentischen Alltagssituationen haben mich schlussendlich überzeugt.

“Intermezzo” war mein erstes Buch von Sally Rooney, und ich war von Anfang an gefesselt. Die Beziehung zwischen den beiden Brüdern ist unglaublich nuanciert und komplex dargestellt – eine Dynamik, die mich nachhaltig beeindruckt hat. Rooney schafft es, durch ihren minimalistischen Stil ein tiefes, emotionales “Slice of Life” zu zeichnen, das gleichzeitig alltäglich und doch bedeutsam wirkt. Es ist ein Buch, das viel zwischen den Zeilen erzählt und Raum für eigene Gedanken lässt. Ein wirklich eindringliches Leseerlebnis!
Wow. My first Sally Rooney book and I didn’t expect to like it (as much as I did). I was so invested in the characters whose trains of thoughts were so carefully laid out and so realistically described. I felt so deeply for all of them. And even though the ending didn’t pan out the way that I personally might have wanted, I am still content just the way it is. Life-like.I also personally did not have an issue with the writing style/syntax at all. I don’t know how the author usually writes but the absence of quotation marks for speech was in my opinion easy to get into and I actually liked the special style in which Peter’s thoughts were laid out (without complete sentences). Maybe this isn’t complete mindless reading but I think that would do the book a disservice anyway.
Ein klassisches Buch von Sally Rooney🚬
Wir haben das Buch in unserem Buchclub gelesen (und danach erst mitbekommen, dass die Autorin durchaus auch kritisch zu sehen ist). Das Buch war genau wie ich es erwartet hatte. Sally Rooney ist eine Meisterin darin Geschichten aus dem Alltag zu erzählen. Alle Charaktere aus diesem Buch sind wirklich vielschichtig und interessant gestaltet, allerdings war die Beziehung zwischen den beiden Brüdern fast der uninteressanteste Teil. Die beiden Brüder einzeln hatten bereits ausreichend Themen zu bieten. Am besten Gefallen hat mir die Beziehung zwischen Ivan und Margaret. Wahrscheinlich hätte mir das Buch sogar besser gefallen, wäre es nur um die beiden gegangen, obwohl ich auch Naomi einen unglaublich starken Charakter fand. Ich fand das Buch insgesamt aber einfach zu lang. Rooneys Art zu erzählen, passt für mich besser zu etwas kürzeren Büchern, weshalb sich der Roman für mich an einigen Stellen sehr gezogen hat, deshalb ⭐️⭐️⭐️

»Schweigend sehen sie einander an. Manchmal lässt sich Liebe nicht von Hass unterscheiden. Was sie füreinander sind: nicht zu befriedigende Sehnsüchte.« S. 89 Sally Rooney ist bekannt dafür, menschliche Beziehungen und ihre Abgründe so authentisch literarisch zu verarbeiten, wie sonst wenige. Ich bin mir sicher, entweder liebt oder hasst man ihre Romane, bei denen nicht die Handlung (es geht häufig nicht um etwas Besonderes), sondern vielmehr die Gefühle, Beziehungen und Verstrickungen der Protagonist*innen im Vordergrund stehen. »Conversation with Friends« (2017), »Normal People« (2018) & »Beautiful World Where Are You« (2021) fand ich alle nie langweilig oder langatmig. Die Tragik, die alle drei Romane charakterisiert, hat mich immer gefesselt, ebenso wie der Schreibstil von Sally Rooney. Nicht alle haben mir gefallen, aber bei allen habe ich den Roman verschlungen und sie haben mich berührt. »INTERMEZZO« ♟️ (Ü: Zoë Beck) ist das vierte Buch der Autorin Sally Rooney, das 2024 erschienen ist. Und ich sag’s wie es ist: Es ist mir viel zu langatmig, lang und hat mich nicht berühren können. Ja, die beiden Leben der Brüder sind gezeichnet von Verlusten, (Fehl-) Entscheidungen und Menschlichkeiten. Aber mein persönliches Limit an abgefuckter Beziehungsdynamik und der melancholischer Zurschaustellung dessen ist definitiv erreicht. Dieser Roman war mir mit seinen fast 500 Seiten definitiv zu lang (Sorry not sorry). Rooney’s Romane werden immer länger und ich wünsche mir das knackige von NP zurück. Ja, Rooney kann es einfach: Beziehungen in all ihren Facetten zu beleuchten und der Schreibstil, der sich bei diesem Roman den Charakteren entsprechend nach verändert, ist sehr gut ausgearbeitet. Aber es hat mich emotional überhaupt nicht erreichen können. Auch, wenn mir dieser Roman nicht gefallen hat, sind wir ehrlich: Ich werde weiterhin alles lesen, was Rooney schreibt. (Auch wenn die Übersetzung sehr gut gelungen ist, ich präferiere nach wie vor Rooney auf Englisch im Original zu lesen. Ich habe hier deswegen auf Englisch gewechselt, in der Hoffnung, dass es mir dann mehr gibt.) 🖤 Unabhängig von meiner Rezi: Ob Maus 🐭📖 Sally Rooney lesen sollte, muss jede*r für sich selbst entscheiden, aber an dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass es durchaus politische Gründe gibt, sie zu boykottieren. Bitte informiert Euch dazu selbst.

Ein Meisterwerk ✨
Auch wenn mich dieses Buch aus irgendwelchen Gründen in eine Leseflaute versetzt hat, kann ich es nur loben. Das Buch bearbeitet ziemlich viele Probleme in verschiedenen Lebenssituationen und Altern. Ich mag die verschiedenen Akteure und ihre Sichtweisen, ich mag die Handlung und auch die spontanen Wendungen, das Buch ist ausnahmslos gelungen - die Schreibweise erinnert an ältere Literatur, aber lässt sich nach den ersten 10-20 Seiten echt gut lesen. Ich liebe die Entwicklung der einzelnen Charakter und auch sonst hat das Buch ziemlich viel Atmosphäre! Ich werde definitiv mehr von Sally Rooney lesen, das Buch ist wirklich mein Highlight des Jahres! Also wer Bock auf : Familie, Verlust und Trauer, Liebe und Age Gap Thematik, Selbstfindung hat , wird hier voll auf seine Kosten kommen. 🥰✨
Gut, aber irgendwie auch egal
Es passiert nicht wirklich was. 440 Seiten lang. Es handelt sich um ein Familiendrama, welches gar nicht mal so dramatisch ist. Die beiden Brüder kommunizieren einfach nicht und am Ende passiert wirklich nicht viel. Man liest es trotzdem erschreckend gerne und das ist vielleicht die erstaunliche Leistung…
Großartig. So menschlich und wehmütig.
Niemand schreibt Figuren so wie Sally Rooney. Besonders hat mir die Art und Weise gefallen, wie manche Aussagen einzelner Charaktere in den Gedankenwelten anderer Charaktere wieder aufgetaucht sind und dort zerdacht oder anders interpretiert wurden. Es ist alles so nachvollziehbar. In Intermezzo treten keinesfalls perfekte Figuren auf, aber ihre Schwierigkeiten und Fehler werden so menschlich, dass es mir beim Lesen teilweise wehgetan hat. Ein paar Tränen sind auch geflossen.
Nur ein kurzes Intermezzo? Ich wollte wissen, was am Hype dran ist. Zwischendurch fragte ich mich öfters, wie ein derartiges zwischenmenschliches Chaos überhaupt entstehen kann… Manches erscheint schon fast etwas übertrieben und das Ende ist mir beinahe zu versöhnlich, aber deswegen ist es ja auch (nur) eine Geschichte! Und wenn sie nicht gestorben sind…
Die Charaktere und ihre Gefühle (in erster Linie der beiden Brüder Ivan & Peter) werden sehr einfühlsam und nachvollziehbar dargestellt. So dürfen zwischenmenschliche Beziehungen (welcher Art auch immer) gerne häufiger beschrieben werden! Der sprachliche Stil wechselt je nach Perspektive des Kapitels und hilft somit, das etwas rationaler denkende Schachgenie Ivan und den chaotischen Lebemann Peter, der seine Gefühle in Alkohol, Drogen und Medikamenten erstickt, zu charakterisieren. Letzterer war für mich anfangs recht schwer zu lesen, da der Text sehr sprunghaft ist, aber man kommt irgendwann rein… Beide Figuren sind komplex gezeichnet und man kann gut mit ihnen mitfühlen, beide haben jedoch auch Eigenschaften, die ich weniger sympathisch fand, welche sie im Verlauf der Geschichte überwinden konnten. Auch die „Love interests“ kommen als eigenständige Persönlichkeiten herüber und es werden sehr schöne und diverse Beziehungsformen dargestellt, die sich sehr realistisch anfühlen und weit entfernt von „perfekt“ sind. Die Geschichte endet an einem Freitag vor Weihnachten. Ich habe das Buch am Freitagabend vor Weihnachten abgeschlossen. Dieser Zufall ist mindestens so zuckersüß wie das Ende dieser Geschichte: ein echtes Happy End. Zugegeben eine klassische Tragödie griechischer Couleur wäre auch weniger passend gewesen, dafür aber umso einprägsamer, was die Moral von der Geschicht‘ angeht… So wird aus einem sehr intensiven Gefühlsdrama zwischen 5 Personen (und einem Hund!) zum Ende hin beinahe noch ein feel good-Read, was überhaupt nicht verkehrt sein muss und irgendwie auch zur Vorweihnachtszeit passte. P.S. Heimlicher Star dieses Buches war für mich persönlich die Stadt Dublin, deren Zentrum wir immer wieder durchstreifen. Es sind oft nur eingesprenkelte Erwähnungen von Straßen und Gebäudenahmen, doch die weckten bei mir immer wieder Bilder und Erinnerungen an einen vierwöchigen Aufenthalt vor einigen Jahren. Ich muss wohl dann doch bald mal wieder hin und/oder James Joyce lesen… 🥲 P.P.S. Alle mir auffälligen und und zitierwürdigen Formulierungen im Roman werden im Nachwort von der Autorin selbst als Zitate bzw. Entlehnungen anderer Werke ausgewiesen. Intermezzo hat also durchaus einiges an Intertextualität zu bieten - der eigene sprachliche Genius der Autorin bleibt aber auf die oben beschriebene Form-Funktion beschränkt. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, noch mehr von ihr zu lesen, denn ihre feinfühlige Darstellung des Innenlebens der Figuren und deren Umgang miteinander ist so für mich bisher einzigartig - aber ich bin auch nicht so bewandert im „Romance“-Genre…

Good story
I actually liked the story, but the writing was not for me. This book was so hard to finish

Ich bin Margaret - wer seid ihr? :) Sally Rooney hat wieder einmal nicht enttäuscht und meinen Leseherbst perfekt eingeleitet!

Sally Rooney schafft es einfach immer wieder mich in ihren Bann zu schlagen. Auch wenn der Schreibstil am Anfang echt schwierig zu lesen war (vor allem auf Englisch), konnte ich es dann gar nicht mehr so gut aus der Hand legen.
Eine ernste Story süß verpackt
Der Klappentext hält, was er verspricht. Zwei Brüder, die ihren Weg fortzusetzen versuchen, nachdem ihr Vater starb und (auch schon davor) ihre Familie sich auseinanderlebt. Die Emotionen, die sie durchlaufen, sind authentisch und gingen mir nahe, wobei ich ehrlich bin, dass das Fehlen der Zeichensetzung für eine wörtliche Rede mich schon ein wenig genervt hat. Doch sonst eine sehr süße Story, die sich manchmal ein wenig zog, aber auch sehr reflektiert ist. (Die Gedanken und ausgesprochenen Themen zwischen den Charakteren wiederholen sich ab und zu, aber das macht es ja gleichzeitig sehr glaubwürdig. Denn sind wir ehrlich: eigentlich geht es doch immer nur um die selben Themen, nur eben anders verpackt. Insgesamt sehr gelungen, down to earth und mit gutem Gewissen zu empfehlen.
Jahreshighlight !! Ich habe nichts erwartet und alles bekommen. Ich kann noch gar nicht ins Detail gehen, da ich einfach nur überwältigt bin. Vor allem Peter ging mir so nahe. Ganz große Empfehlung. ❤️
Das Buch hinterlässt mich mit gemischten Gefühlen... Einerseits konnte die Geschichte mich wirklich einnehmen und bewegen. Ich mochte die unterschiedlichen Perspektiven der Brüder sehr. Aber gerade zum Ende fand ich die Dialoge sehr anstrengend und ich hatte zeitweise das Gefühl die Story dreht sich im Kreis. Trotzdem hatte ich eine gute Zeit mit dem Buch.
Ein erfrischender, zeitgemäßer Blick auf Beziehungskonstellationen, die nicht dem gesellschaftlichen Ideal entsprechen.
Sally Rooneys Roman „Intermezzo“ ist durchgehend im Stil eines Bewusstseinsstroms verfasst, mal sind wir näher an der Perspektive des einen, mal an der des anderen Bruders. Typisch für Sally Rooney ist die Bearbeitung verschiedener Beziehungsformen fernab des typischen Boy-meets-girl-next-door. Ein erfrischender, zeitgemäßer Blick auch auf die Beziehungskonstellationen, die nicht dem gesellschaftlichen Ideal entsprechen.
sibling dynamics? complicated relationships? grief? struggle with faith? YES YES YES.
Wie immer, wundervoll!
Sally Rooney ist wie eine Yoga-Stunde, in der man aufgefordert wird in sich hineinzuschauen und den Atem zu beobachten. Sie schafft es normale Momente so detailreich zu beschreiben und Emotionen so fantastisch einzufangen, dass man immer weiter lesen möchte und gleichzeitig aufatmet, weil man endlich verstanden wird.