Die schönste Version

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Ostdeutsche Kleinstadt und Jella und Yannick , und die erste große Liebe und, was daraus geworden ist. Ich würde es sogar als Buch für die Schule ab Kl.10-12 empfehlen. Weil es deutlich zeigt, was es bedeutet, als Mädchen/ Frau aufzuwachsen. Ja, mit all den derben, brutalen, gewaltsamen , direkten Worten und Bildern, die Ruth- Maria Thomas hier verwendet, um uns das gemeinsame Leben von Jella und Jannick zu zeigen. Alles aus der Sicht von Jella. Mich hat das sehr berührt und viele Gedanken, ähnliche Erlebnisse,Situationen habe ich genau so wahrgenommen. Zum Glück für mich, ist es nie so eskaliert.

Wir erleben in chronologischer Reihenfolge, von demTag an, an dem die Beziehung ( heute sagt man toxisch) eskaliert und Yella von ihrem Freund gewürgt wird. Ihre ganzen Gefühle( Angst, Scham, Hilflosigkeit,Zweifel, Schuld..)- bis zum Tag ihrer Entscheidung, wie es weitergeht. Und dann sind da immer wieder Rückblicke, die Yellas aufwachsen /Elternhaus und ihre Jugend ohne Jannick zeigen, bis zu ihrer Beziehung/ ihr gemeinsames Leben. Das es ein Debütroman ist- unglaublich für mich.

5

Highlight!

Über das Buch: Die späten Nullerjahre in einer ostdeutschen Kleinstadt: "Die schönste Version" erzählt die Geschichte von Jella und Yannick, von der ersten großen Liebe, die alles richtig machen will. Bis irgendwann doch alle Gewissheiten ins Wanken geraten. Was ist noch intensiv, was schon dysfunktional, ja: gefährlich? Was tun, wenn Grenzen überschritten werden? Und wer bestimmt eigentlich, wo diese verlaufen? Meine Rezension: Eine Geschichte über eine junge Frau, die die schönste Version ihrer selbst sein will und dafür einiges tut bzw. über sich ergehen lässt, um zu gefallen. In diesem Buch wird kein Blatt vor den Mund genommen und alles wird einfach echt erzählt. Der Handlungsstrang ist daher sehr realistisch und nachvollziehbar. Oft wollte ich die Protagonistin einfach nur schütteln, um sie aus ihrer Scheinwelt aufzuwecken und ihr zu sagen: "Schau doch mal was hier passiert! Das ist NICHT normal!!" Ahhh, es hat mich teilweise verrückt gemacht. Literarisch war dieses Buch so toll geschrieben - ganz anders als gewohnt. Es fehlt die Kennzeichnung der wörtlichen Rede, was es anfangs etwas schwer machte diese zu verstehen; nach einiger Zeit ging das aber auch. Der Schreibstil war wirklich schön und literarisch auf einem höheren Niveau - und das, obwohl häufig eher vulgäre Aussprache darin vorkommt. Dieser Debütroman ist ein absolutes Must-Read und war für mich ein Lesehighlight!!

5

Irres Buch. Sehr explizit und ehrlich geschrieben. Kann triggern.

Authentisch, in einfacher aber präziser Sprache wird die Gewaltvolle, toxische Beziehung beschrieben. Die Perspektive auf die Geschehnisse hat mir sehr gut gefallen, man konnte immer mehr verstehen. Die pure, klare, manchmal derbe, immer direkte Sprache passen perfekt. Großartig.

5

Crazy Buch!

Auf jeden Fall ein Jahreshighlight. Tragisch und erschreckend und dabei so toll erzählt.

4

Eine Geschichte über das Erwachsen werden und Gewalt in Beziehungen, gefühlt sehr nah an der Wirklichkeit.

Das Buch hatte eine einfachen Schreibstil, der auf mich trotzdem auch poetisch gewirkt hat. Ich denke, dass viele (Frauen) in dem Buch mindestens einzelne Situationen oder Gedanken finden, die sie selber so oder so ähnlich erlebt haben. Oder sich sogar selber in der Geschichte erkennen. Das Buch erzählt in einer Rahmengeschichte wie die Protagonistin, nachdem ihr Freund sie geschlagen hat, mit der Situation umgeht. Parallel dazu erfährt man in Rückblicken wie sie aufwächst und wie es zu der Situation gekommen ist. Denn kommt es wirklich aus dem Nichts zu Gewalt in einer Beziehung? Oder gab es doch Anzeichen? Ein gut geschriebenes Buch über ein wichtiges Thema, das fast nebenbei die Erfahrungen von jungen Frauen aufrollt und darstellt. Dabei ist es schonungslos, ehrlich und macht deutlich, dass für die Betroffenen selbst (zunächst) Vieles nicht so klar und eindeutig erscheint. Für mich empfehlenswert.

Eine Geschichte über das Erwachsen werden und Gewalt in Beziehungen, gefühlt sehr nah an der Wirklichkeit.
4

Ein krasses Buch. Anders kann ich es nicht beschreiben. Ich war sprachlos, atemlos, voll von Ekel, hab den Hass gespürt und die Wut. Ein dunkles Buch, dessen Inhalt ganz im Gegensatz zu seinem Cover steht. Eine wahrscheinlich sehr reale Geschichte, die so unzählige Male auf der Welt passiert. In Teilen habe ich mich in der Protagonistin wiedergefunden. Der Umgang mit ihrem Körper, das Verstellen müssen/wollen, die Unsicherheit. Alles Dinge, die in meiner Pubertät allgegenwärtig waren unter meinen Freundinnen. Ein Buch, das mE Schullektüre sein sollte.

5

Ein Buch, das aufwühlt, das versucht zu beschreiben, was unbeschreiblich scheint. Wie der Strudel einer intensiven Liebe toxisch wird, wie Gewalt einzieht als wäre sie ein Untermieter, den man nicht mehr los wird. Ruth-Maria Thomas beschreibt eindrucksvoll und schonungslos von der Selbstentfremdung in Beziehungen, von der Scham in sich selbst und gegenüber der Außenwelt, darüber wie lange ein Mensch (hier: Frau) sich selbst etwas vormachen kann, etwas aushalten und entschuldigen kann bis irgendwann eine finale Grenze kommt, sei es der Tod oder das Aufwachen. Heftig!

4

Warum bleibst du?

Ein bewegendes Portrait über eine Frau in einer toxischen Beziehung und ihr Weg, der dorthin führte. Jella und Yannick, wirken nach außen wie ein Traumpaar, doch wenn sich zu Hause die Türen schließen, ist es eher die Hölle, als der Himmel. Warum es so vielen Frauen nach psychischen und körperlichen Übergriffen so schwer fällt, sich aus dieser Beziehung zu lösen, stellt der Roman meisterhaft dar. Das manipuliert werden von Anfang an, die Ängste die geschürt werden, das Gefühl zu viel zu sein oder nicht zu reichen und das alles verbunden mit einer emotionalen Abhängigkeit, die immer wieder durch schöne Phasen aufrechterhalten wird. Denn es ist in den meisten Fällen eben nicht die ganze Zeit die Hölle auf Erden, immer wieder gibt es die schönen Momente, die schönste Version des Partners. Und genau das wird hier unfassbar gut beschrieben. Was der Roman auslöst, ist viel Wut. Wut auf die toxische Beziehung, die Grenzen die nicht eingehalten werden, die Machtlosigkeit und die Stille, die immer noch über dem Thema der häuslichen Gewalt liegt. Und genau hier hilft er aber auch: er gibt den Betroffenen eine Stimme, hilft die Gedankengänge zu verstehen und zeigt, wo Freunde, Familie aber auch Außenstehende ansetzen und helfen können. Seltsam fremd erschien mir Jella trotzdem. Vielleicht weil ich nie diese Art von Selbstzweifeln hatte und dafür nach dem Lesen noch dankbarer bin. Aber auch, weil sie vielen eigenen Gefühlen kühl und fast anteilnahmlos gegenüber tritt. Und doch bewegt es so sehr, sich ins Gedächtnis zu rufen, wie viele Frauen in so einer Gewaltspirale festhängen, dort wo man sich eigentlich am sichersten fühlen sollte: zu Hause. Ein wichtiger Roman, der den harten Kampf um das Wiedererlangen des eigenen Selbstwertes und der Selbstbestimmung grandios zeichnet.

4.5

Ich habe unterschätzt wie sehr dieses Buch unter die Haut gehen wird.

Die schönste Version von Ruth Maria Thomas erzählt die Geschichte von Jella, die sich in einer toxischen Beziehung verliert. Doch das Buch geht weit darüber hinaus – es zeigt, wie soziale Erwartungen, familiäre Prägungen und der Wunsch nach Zugehörigkeit uns formen. Unaufgeregt, aber eindringlich entfaltet sich Jellas Kampf mit sich selbst, ihren Beziehungen und dem, was sie glaubt, sein zu müssen. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und viele Themen anspricht, die jede*r anders wahrnehmen wird. Perfekt für alle, die sich auf eine tiefgehende, ehrliche Geschichte einlassen wollen.

5

total gut!

Dieses Buch tut anders weh und ich musste oft Pausen machen. Jetzt vermisse ich ein wenig Jella, die Protagonistin, würde so gern an ihrem weiteren Leben teilhaben . Das Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.

4

Ein Buch, das weh tut und das seinem Leser durch seine schonungslose Beschreibung einer toxischen Beziehung einiges abverlangt. Aber jede Zeile ist wichtig und lesenswert.

5

Einfach emotional

Ich liebe Bücher die das Herz berühren und das war einfach absolut der Fall-zwar nicht im schönen Sinne, aber absolut wichtig und es sollte jede Frau Mal gelesen haben. Ich weiß gar nicht wie ich meine Gefühle und Gedanken in Worte fassen soll Traurig Nachdenklich Aufwühlend Vielleicht aus bisschen eklig? Beängstigend Neugierig Und das im Dauerkarusell

5

Ein must read ❤️

3

Jella wächst in der Lausitz auf, erst in einem kleinen Dorf, das aber dem Abbau von Braunkohle weichen muss, dann in einer ostdeutschen Kleinstadt. Ihre Eltern trennen sich, ihre Mutter zieht nach Berlin, Jella bleibt bei ihrem Vater in der mittlerweile gewohnten Umgebung. Sie durchlebt eine wilde Jugend in den 00er Jahren und lernt in ihren 20ern Yannick kennen, einen rund zehn Jahre älteren Handwerker und Künstler, in den sie sich verliebt und für den sie ihre schönste Version sein möchte. Bis Yannick sie in den Bauch schlägt und würgt. In ihrem ehemaligen Kinderzimmer versucht Jella zu rekonstruieren, wie es in ihrer Beziehung so weit kommen konnte - und wie ihr Leben weitergehen kann. Ruth-Maria Thomas thematisiert in ihrem Debütroman "Die schönste Version" drastisch und ungeschönt partnerschaftliche und patriarchale Gewalt in verschiedensten Ausprägungen. Sie erzählt Jellas Geschichte sowohl in der Gegenwart, als auch in Rückblenden in die Vergangenheit als Versuch einer Rekonstruktion der Protagonistin, wie es zu der Gewalt kommen konnte. Jellas Jugend ist geprägt von Beziehungen zu älteren Männern, vom Male Gaze, dem Unbedingt-gefallen-wollen, ihre komplette Persönlichkeit besteht aus dem Wunsch, dünn, normschön, geil und perfekt für Männer zu sein. Ruth-Maria Thomas bringt die Lesenden in eine beobachtende Rolle, von außen ist schnell zu erkennen, wie toxisch Jellas und Yannicks Beziehung ist, wie er von Anfang an Grenzen überschreitet, wie beide ausrasten und trotzdem zusammen bleiben. Aber es ist als außenstehende Person immer leichter, zu urteilen, denn als Partner*in, zu gehen. Die Autorin schafft mit Jella eine komplexe Protagonistin, mit der ich mich aber nicht wirklich identifizieren konnte, warum sie sich ausschließlich über männliche Anerkennung definiert, wurde mir nicht klar. Auch, dass es auf den meisten Seiten des Buches um Sex geht und Ruth-Maria Thomas dafür sehr vulgäre Sprache benutzt, war nicht mein Fall. Wichtig ist das Buch trotzdem, da die Autorin Gewalt in Partnerschaften komplex und schonungslos darstellt und dabei vor allem auch aufzeigt, wie schwierig es ist, sich aus so einer Beziehung zu lösen, inklusive Unverständnis von Mitmenschen, wenig empathischen Gesprächen auf dem Polizeirevier und echter Hilfe von Freund*innen und Familie.

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5

[🎧] Schmerzhaft, aber (bzw. genau deshalb!) wichtig 🙏🏼

Lasst euch nicht vom Cover täuschen - die Geschichte, die Ruth-Maria Thomas erzählt, ist nicht rosa, harmlos und schön. Sie erzählt die Geschichte einer jungen Frau und gleichzeitig die Geschichte so vieler junger Frauen. Unverfälscht & ehrlich überzeugte mich das Buch mit seiner Wucht und ließ mich grübelnd zurück. Ich kann nur froh sein, dass ich die Themen, mit denen sich Jella konfrontiert sah, nicht selbst erlebt habe. Mitgefühl geht an alle, die sich in dem Buch wiedererkennen ❤️‍🩹

5

Die Beziehung von Jella und Yannick ist von Anfang an toxisch, auch wenn beide es zunächst für Wolke 7 halten. Yannick, Anfang 30, Künstler, nach ein paar Jahren in München zurückgekehrt in die Lausitzer Heimat, hat eine sehr manipulative Art, seinen Willen durchzusetzen. Jella, 10 Jahre jünger ,Studentin, die von Bafög lebt, auf der Suche nach Zärtlichkeit und Anerkennung, ist eine People Pleaserin, die es nicht schafft, sich abzugrenzen. Beide hatten in ihrem Aufwachsen keine positiven Rollenbilder für funktionierende Beziehungen. Aber nicht nur Yannick leidet an mangelnder Impulskontrolle, auch in Jella brodelt ein Vulkan, sie versucht verzweifelt, sich ihren Freiraum und ihre Würde zurück zu erobern, kriegt es aber nicht anders hin, als in passiv-aggressiven Aktionen und unvermittelten Wutausbrüchen, in denen sie Yannick herabwürdigt. Sehr fein beschreibt Ruth-Maria Thomas die Abwärtsspirale, in der sich Jella und Yannick befinden. Neben dem Thema "häusliche Gewalt" geht es in diesem Buch aber auch um Klassismus, Erwartungen von Eltern an ihre Kinder und die Arroganz der Wessis in Ostdeutschland. Mit teilweise roher und direkter, aber zugleich lyrischer Sprache beschreibt die Autorin hier ein Thema, das zu selten richtig benannt und dessen Ursachen zu selten thematisiert werden. Der Roman ist mit einer Wucht geschrieben , die einen umhaut, aber auch so richtig mitnimmt.

5

Unglaublich!

Das Buch hat mich durchgekaut und ausgespuckt, hoffen und mitleiden lassen. Ich habe mich an mich erinnert, an Erlebtes und Verdrängtes 🥀. In gewaltiger, manchmal vulgärer Sprache, erzählt Ruth-Maria Thomas vom Aufwachsen, Fallen und Erwachen der Protagonistin. Richtig gut und richtig wichtig!

Unglaublich!
4

Selten habe ich mich einer Handlung so nahe gefühlt, die Geschichte könnte die der freundlichen Nachbarin sein, die der etwas entfremdeten Freundin, die der weggezogenen Schwester.

Von "die schönsten Vision" erfuhr ich im Podcast Zwei mit Buch vom SRF. Die Geschichte hat mich neugierig gemacht und kurzerhand habe ich das Buch gekauft und sofort gelesen und beendet. Wir begleiten Jella. Sie hat sich mit ihrem Freund Yannick gestritten, schlimm gestritten. So schlimm, dass er sie gewürgt hat und sie zu ihrem Vater flieht. Dann erzählt uns Jella ihre Geschichte. Ihre turbulenten Teenie-Jahre, die von fordernden Jungs dominiert war, wie sie schließlich Yannick kennengelernt und sich in ihn verliebt hat. Yannick den gescheiterten Künstler, studiert, belesen, Jazz und Gin Fan. Yannick, der sie schließlich würgt. Bei dem die Charaktereigenschaften "aggressiv" oder "handgreiflich" so gar nicht ins Profil passen wollen. Diesem gebildeten Mann. Ruth Maria Thomas beschreibt ungeschönt und nüchtern ganz alltägliche Dinge einer Frau. Ich habe mir sehr viele Stellen markiert und wollte " Ja! JA! JAA! Genau so ist es!" Hinter ihre Sätze schreiben. Sie bringt es so treffend auf den Punkt. Ohne Umschweife. Mit so viel Respekt und Umsicht vor dem Thema. Besonders mochte ich, dass die Autorin die Dinge beschreibt, wie sie sind. Ja! Es entsteht ein Speichelfaden beim Küssen, ja, Frauen haben getrockneten Ausfluss in der Unterhose und ja, beim Sex schwitzt man. Sie verzichtet auf sämtliche Beschönigungen, wie wir sie aus Liebesromanen kennen und trotzdem sind manche Stellen in diesem Buch einfach herzerwämend schön. Selten habe ich mich einer Handlung so nahe gefühlt, die Geschichte könnte die der freundlichen Nachbarin sein, die der etwas entfremdeten Freundin, die der weggezogenen Schwester. Zugegeben Jella war mir nicht immer sympathisch. Ich habe sie manchmal ausgeschimpft, sie solle sich nicht so dumm verhalten und nicht so naiv sein. Aber genau das macht die Geschichte umso realistischer und greifbarer. Jella macht Fehler, ist zu streng mit sich und trifft dumme Entscheidungen. Aber das ist auch ihr gutes Recht.

4

Bei diesem Roman fällt es mir schwer meine Gedanken in Sätze zu fassen. Ruth-Maria Thomas skizziert die Themen Beziehung und häusliche Gewalt auf eine neue Art und Weise, nämlich ziemlich vielfältig. Mit den leisen Zwischentönen und Grenzübergänge als auch den großen Dramen und Abgründen. Auch wenn es so verbraucht klingt aber macht euch am besten selbst ein Bild. „Ich brauchte Zeit, mir eine Antwort zu überlegen, die mich die Version meiner selbst sein ließ, von der ich erzählen konnte.“ (S.180)

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5

" Ich will es ihr ja sagen, will ihr alles sagen, will nicht wieder nichts sagen, allein sein damit, wegrennen in meinen Laufschuhen. Ich will es teilen dieses Mal, eine Hand in meiner, und die Gedanken aus meinem Kopf holen, in die Welt setzen, ihnen Raum geben, sie real werden lassen. Aber dann wäre es ausgesprochen, und.. da. Richtig da."

Was war das für ein Buch! Und das meine ich wirklich positiv. Anfangs war ich nicht so begeistert, doch irgendwann hat es mich sowas von gepackt. Inhalt: Da es ja auch im Klappentext steht, kann ich wohl schon vorwegnehmen, dass es um eine toxische und durchaus gewaltvolle Beziehung geht. Doch dabei bleibt es nicht, es geht in diesem Buch auch um viel mehr: Selbstbestimmung, Sexualität, Kindheits- und Jugenderfahrungen, sexuelle Übergriffe und der Umgang dieses, Ungerechtigkeiten in solchen Fällen, psychische Gesundheit, Victim Blaming... Und das macht die ganze Geschichte nun mal hoch aktuell. Die Autorin hat um die ganze Story am Anfang und Ende einen sehr eindrucksvollen Rahmen gespannt, sodass man anfangs schon Ausschnitte der Eskalation und die nachfolgende Begegnung mit der Polizei an die Hand bekommt. Schon allein vom Aufbau ist die Geschichte nur gelungen. Einige Szenen, darunter Sexszenen oder Gewaltszenen, sind wirklich unverblümt geschrieben worden und es wurde einfach so detailliert alles niedergeschrieben, dass man als Leser Teil ist. Und da wird einem ganz anders, wenn man die Gewalt wirklich fühlen kann. Schreibstil: Wie man schon am Zitat erkennen kann, ist auch der besonders. Vielleicht etwas komplex zu lesen. Beim Hören war er eher vorteilhaft, da die Sprache sehr klar war. Und das ist auch noch ein Punkt: Die Sprache war klar und fast schon sachlich und einfach berichtend. Das Urteilen bleibt dem Leser, doch die Autorin tut es durch ihre Figur Hella eigentlich nicht. Dafür man selbst als Leser umso mehr. Außerdem könnte es für den ein oder anderen etwas zu ehrlich und fast schon vulgär werden. Doch wenn man das Buch deshalb nicht liest, verpasst man was. Charaktere: Hella ist sehr vielschichtig. Besonders spannend finde ich auch, dass man aufzeigt bekommt, dass es nicht das typische Opfer gibt. Es ist keine Schwarz-Weiß- Geschichte. Die Beziehung ist komplex. Das war alles wirklich unfassbar gut umgesetzt. Alles daran war top. Leider muss ich aber sagen, dass ich bereits nach so 3 Wochen wieder viel der Story nicht mehr direkt vor meinem inneren Auge habe. Sehr schade, etwas davon zu vergessen. Kurzes Chapeau auch noch an die Hörbuchsprecherin, ich könnte mir keine bessere für diese Geschichte erdenken. 5/5 Sternen 🌟🌟🌟🌟🌟

" Ich will es ihr ja sagen, will ihr alles sagen, will nicht wieder nichts sagen, allein sein damit, wegrennen in meinen Laufschuhen. Ich will es teilen dieses Mal, eine Hand in meiner, und die Gedanken aus meinem Kopf holen, in die Welt setzen, ihnen Raum geben, sie real werden lassen. Aber dann wäre es ausgesprochen, und.. da. Richtig da."
5

Wichtig und ehrlich

Das Buch behandelt schwere und ernste Themen, packt einen aber sofort und zieht einen in die Welt von Yella. Wichtige Themen und Denkanstöße, tolles Buch!

5

So ein wichtiges Buch!!! Es spiegelt so gut die Ängste und Herausforderungen von jungen Frauen wider. Ich konnte Jellas Handeln so oft so gut nachvollziehen und finde es erstaunlich, wie gut Ruth Maria Thomas all die verschiedenen emotionalen Ebenen in einem Text verfasst hat. 💔❤️‍🩹

4

„Mir fällt auf einmal das Schlucken schwer. Ich lasse mich ins eiskalte Wasser fallen, und in der Sekunde, in der mein Kopf unter dem Wasser ist, ist mir klar, dass es nicht geht, dass das wirklich nicht in Ordnung ist, dass meine Mutter mich in ihrem Bauch getragen hat und dann ein Mann kommt und seine Hände an meinen Hals legt, als wäre es sein Recht, als hätte er irgendeine Befugnis, über mein Leben zu bestimmen.“

*Triggerwarnung* Ein wirklich unverschöntes Buch über den Umgang mit häuslicher Gewalt, toxischer Beziehungskonstrukte und die eigene Wahrnehmung über einen selber im Laufe der Jahre. Dieses Buch ist definitiv einzigartig. Die Art und Weise wie vulgär alles geschrieben ist, als wenn es direkt an eine beste Freundin gerichtet ist. Es werden die Beziehungen im Laufe der Jahre von der Protagonistin Jella durchleuchtet. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen und es gibt einen tollen Einblick, weshalb sie handelt und denkt, wie sie es eben macht. Es beschreibt auch das gigantische Gedankenkarussell, welches einem begegnet, wenn einem so etwas furchtbares widerfährt. Das ständige Schwanken von „so schlimm war es nicht“ bis hin zu „das war das Schlimmste was eine Person machen kann“ „Und dann. Danach. Das Abtun, als wäre nichts gewesen. Als würdest du übertreiben. Dann wirst du selber unsicher, zweifelst, bekommst das Gefühl, dass du deiner eigenen Angst nicht mehr vertrauen kannst. Und dann. Wischst auch du es weg, als wäre es nichts, nur ein Teil des Streits, keine lebensbedrohliche Situation, die dich verfolgt, bis in deine Träume. […] Das ist das, was mich am meisten fertigmacht. Der Verrat an mir selbst.“ Ein Buch welches Mut macht, für sich selber einzustehen, egal welche Hürden der eigene Kopf einem in den Weg stellt. Nur leider ein abruptes Ende. Dies hätte ich mir ausführlicher gewünscht.

5

Es hat mich beeindruckt, wie vielschichtig und komplex das Buch ist. Obwohl die vulgäre Sprache nicht jedem Lesenden zusagen wird, ist der Inhalt von großer Bedeutung und stellt ein Highlight dar. Dieses Werk ist verfügt über eine wahnsinnige Intensität und Schonungslosigkeit. Es thematisiert auf wichtige und notwendige Weise die oft vernachlässigten Aspekte unserer Gesellschaft. Insgesamt ist die "Die schönste Version“ ein inhaltlich äußerst bedeutendes und wertvolles Buch, das den Lesenden nachhaltig beschäftigt und zum Nachdenken anregt.

"Die schönste Version" von Ruth-Maria Thomas ist eine tiefgründiges und emotional aufwühlendes Coming-of-Age Werk, welches die Geschichte der Protagonistin Jella auf zwei Zeitebenen erzählt. Wir begleiten Jella auf ihrem Weg zum Frausein. Unmittelbar zu Beginn des Buches werden die Lesenden mit einem erschütternden Vorfall konfrontiert, dessen Details sich erst allmählich entfalten - dies stellt die erste Zeitebene dar. Die zweite Zeitebene beleuchtet Jellas Vergangenheit und offenbart, wie sie in die Situation geraten ist. Diese Struktur verleiht dem Buch eine besondere Tiefe und Spannung. Ein weiterer Aspekt, der das Buch so fesselnd macht, ist die Frage, ob unsere Protagonistin zu Yannick zurückkehren wird. Diese Ungewissheit hält die Spannung bis zum Schluss aufrecht und sorgt dafür, dass man als Leser:in ständig mitfiebert. Man hofft inständig, dass sie sich von diesem Mann fernhält, aber die Unsicherheit darüber, wie sie sich letztendlich entscheiden wird, macht die Geschichte so mitreißend. Es ist inspirierend zu sehen, wie Jella schließlich eine mutige Entscheidung trifft. Ihre Entschlossenheit kann auch anderen Mut machen und zeigt, dass es möglich ist, sich aus toxischen Beziehungen zu befreien. Es werden zentrale Aspekte des Feminismus und der patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft thematisiert. Das Buch zeigt auf, wie tief verwurzelte gesellschaftliche Erwartungen das Leben von Frauen und Mädchen prägen. Das Buch berührt mit Themen wie den sogenannten „Pick-me-Girls“, die durch ihr Verhalten oft in eine Opferrolle gedrängt werden, für die sie selbst verantwortlich gemacht werden. Diese Problematik ist erschütternd und verdeutlicht die gesellschaftlichen Missstände, die dringend mehr Aufmerksamkeit benötigen. Darüber hinaus thematisiert das Buch häusliche Gewalt an Frauen - worüber es meines Wissens bislang nur wenig Romane gibt - und dysfunktionale Beziehungen. Es führt die Lesenden durch gefühlschaotische Zustände, zeigt Einschüchterung, Bindung und Manipulation. Die toxische Beziehung zwischen Jella und Yannick, die von physischer und psychischer häuslicher Gewalt geprägt ist, steht im Vordergrund. Das Buch ist eine schonungslose Darstellung dieser Themen und beleuchtet die komplexen Dynamiken, die solche Beziehungen kennzeichnen. Der Schreibstil ist kraftvoll und intensiv, für mich zu vulgär und beinahe anwidernd. Die Art und Weise wie Traumata und prägende Erlebnisse aus Jellas Kindheit beschrieben werden, ist überwältigend. Es ist fast unmöglich, nicht über die Geschichte im Alltag nachzudenken. Die Schilderungen sind so eindringlich, dass eine Triggerwarnung am Anfang des Buches wünschenswert gewesen wäre, da die behandelten Themen und Ereignisse äußerst belastend sind.

2.5

War zwischendurch immer kurz davor es abzubrechen , wollte dann aber doch wissen wie es ausgeht. Insgesamt fand ich das Hörbuch etwas wirr und die Sprache unangenehm vulgär.

5

Großartig und wirklich lesenswert. Toxische Beziehung. Veranschaulicht absolut passgenau, wie wir Frauen uns selbst objektifizieren durch unsere Sozialisation und natürlich auch objektifiziert werden.

5

Häusliche Gewalt und Provokation

Ein sehr gutes, vielschichtiges Buch

5

Sie haben recht, all die positiven Stimmen. Das hier ist ein verdammt gutes Buch. Es ist aber auch ein Buch, das direkt mit der geballten Faust in den Magen schlägt. Es schmerzt, bringt einen fast zum Erbrechen und ich spüre die Faust Stunden später, ach Tage später, noch nach. So gründlich und fein erzählt Ruth-Maria Thomas, wie Jella von Anfang an nicht gut zu sich selbst war. Wie sie in jungen Jahren ihre Weiblichkeit entdeckt und zu wenig auf sich und ihre eigenen Bedürfnisse achtet, sondern alles dafür tut um Jungs bzw. Männern zu gefallen. Wie Mädchenzeitschriften ihr Ratschläge geben wie sie sich zu verhalten hat, um einen Jungen an sich zu binden und sie selbst zum Objekt macht. Es war hart für mich, diesen Lebensabschnitt von Jella zu lesen, da ich sehr gut nachempfinden konnte, wie stark die Gesellschaft uns prägt und wie sehr man sich verstellt, um zu gefallen oder Dinge tut, die Frau nicht tun möchte, aber aus einer Angst heraus über sich ergehen lässt. Und dann erlebe ich wie Jella und Yannick sich finden. Es sich gut anfühlt, richtig anfühlt, voller Schmetterlinge im Bauch und Respekt füreinander und irgendwie merk ich doch von Anfang an, irgendwas ist auch hier nicht richtig. Yannick hat eine sehr einvernehmende Art und Jella verstellt sich „aus Liebe“ für ihn. Aggressionen die sich aufstauen, Wut die ausbricht und Gewalt die überhandnimmt. Sehr gut find ich den sprachlichen Wechsel zwischen Derbheit und Weichheit, Ruhe und Unruhe, Panik und Gelassenheit - hat mich durchatmen lassen. Auch die Zeitsprünge zwischen jetzt und den Erinnerungen an die Jugend und den Beginn der Beziehung zu Yannick, haben mich die ganze schwere Kost leichter verdauen lassen, auch wenn ich sagen muss, ich verdaue immer noch. Das wird definitiv nicht mein letztes Buch der Autorin sein, ich hoffe es kommen noch einige nach. S.49 „Es war ein bisschen anstrengend zu lesen, alte Sprache und sehr umständlich, aber das Mädchen, das dort auf die Reise ging, hatte die gleichen Gefühle, Ängste und Träume wie die Mädchen in den pinken Herzbüchern, auch wenn sie diese in langen verschachtelten Sätzen dachte. Es erstaunte mich: fast hundert Jahre Abstand und doch alles gleich“ S.67 „Weißt du, warum ich in Wahrheit immer Kondome dabeihabe?, sagte Linh zu mir, als wir uns beide nach dem Kino in mein Bett quetschten. Ihr Atem roch nach Pfefferminz, und ich fragte: Warum? Falls ich mal vergewaltigt werde, kann ich den Vergewaltiger immer noch anbetteln, dass er ein Kondom nimmt.“ S.75/76 „Sagte mir, es sei doch klar, dass er schneller ranging, schließlich war er älter, und na ja, außerdem ein Typ, die können sich nicht so gut beherrschen, er steht halt auf mich, sagte ich mir, wow, er steht auf mich, also reiß dich zusammen, du hast hier gerade ein Date am Start! Tom öffnete seine Hose, schob meine Hand hinein und zog meine Finger auseinander. Ich spürte etwas Warmes, Straffes, fühlte mich unwohl dabei und ließ es geschehen.“ S.199 „Und als Yannick dann sagte, ja, okay, wer läuft auch nachts so draußen rum…Da wurde mir wie Winter mit Dunkel und Kälte, und ich bekam Schweißperlen im Nacken, dachte seit langer Zeit an dieses eine Weihnachten zurück, mein Paillettenkleid war damals sehr kurz.“

5

Noch bin ich sprachlos. Dieses Buch steht zurecht auf der Longliste des Deutschen Buchpreises 2024.

5

Lesehighlight

Jella wächst zwischen ständigen Zeitsprüngen als Kind der 90er Jahre von einer Jugendlichen zu einer jungen Studentin heran. Auf ihrem Weg trifft sie auf zahlreiche junge Männer, mit denen sie etwas hat und die patriarchalische Verhaltensmuster zeigen. Jella bleibt trotzdem gesellig und unternehmungslustig. Die schlechten Erfahrungen mit Männern kann sie noch nicht explizit als solche verbuchen. Sie ist fasziniert im Positiven wie im Negativen. Dann kommt sie mit Yannick zusammen. In das anfängliche Verliebtsein und schnelle Zusammenziehen tröpfeln nach und nach ebenfalls patriarchalische Verhaltensmuster Yannicks mit ein, bis hin zu einem Vorfall, der alles verändert… Ruth-Maria Thomas bringt ein wichtiges Thema aufs Tableau: physische und psychische Gewalt von Männern gegen Frauen. Ihr Roman ist im wahrsten Sinne gewöhnungsbedürftig. Jella ist eine höchst ambivalente Figur, die ich erstmal zu fassen kriegen musste. Einerseits stört sie die an ihr verübte Gewalt der Männer, andererseits ist sie auch fasziniert und provoziert diese teilweise sogar herauf. Jella bekommt lange keine Resonanz auf ihre Erfahrungen, weder von Freundinnen noch von ihren getrennten Eltern. Sie holt sich die Resonanz aber auch nicht aktiv. Dadurch (und wohl auch durch fehlende Aufklärung) reflektiert sie ihre Erlebnisse erst viel zu spät. Das ist wohl leider authentisch und genau hierin besteht das Geniale, Lehrreiche und Exemplarische an der Hauptfigur Jella. Des Weiteren musste ich mich an die drastische, vulgäre Darstellung von Gewalt und Sex/Körperlichkeit gewöhnen. Dieser Stil war aber letztendlich notwendig, um die Gesamtproblematik der sich Thomas annimmt unmittelbar und greifbar darzustellen. Ein unglaublich starker lehrreicher Roman, der unbedingt, von vor allem jungen Leserinnen und LESERN , gelesen werden sollte. Aus meiner Sicht ein sehr wichtiger feministischer Beitrag, weil er so authentisch und trotzdem ausdifferenziert ist. Und trotzdem: Das Buch ist sehr schwer auszuhalten (TW) und verlangt viel leser*innenseitiges Mitdenken.

5

Buch mit unglaublicher Sogwirkung…

…was für ein Ritt. Das Buch zieht einen absolut in seinen Bann. Der Schreibstil ist krass, derb aber auch mit einer Sogwirkung die einen mitreißt und welche dazu führt, dass man das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen kann. Die Geschichte zwischen Yannik und Jella ist schockierend. Von Gewalt und Lust geprägt erleben wir die Abgründe einer toxischen Beziehung hautnah mit. Die Jugendjahre von Jella sind geprägt von Sexismus, Selbstfindung und menschlichen Abgründen. Dieses Buch ist nicht ohne Grund für den Buchpreis nominiert. Absolute Empfehlung.

3

In diesem Buch reiht sich eine schreckliche Situation an die nächste. Die Hauptperson erzählt ihre Geschichte, sprunghaft, Teenagerjahre, Kindheit, heute. Und in jeder Phase ihres Lebens erlebt sie Gewalt, Unterdrückung, gesellschaftlichen Druck und und und. Die Sprecherin war auf doppelter Geschwindigkeit ok. 😅

4.5

Was für ein Buch! „Die schönste Version“ist trotz des schweren Themas unglaublich schön geschrieben – ich hätte es in einem Rutsch durchlesen können. Doch tatsächlich musste ich es immer wieder beiseitelegen und zwischendurch etwas Leichteres lesen, weil es mich so oft wütend und traurig gemacht hat. Ein Buch, das wirklich jeder – und ich meine JEDER – lesen sollte. Ein absolutes Highlight!

5

Welch ein intensives Buch, auch über die Zeit meiner Jugend in Ostdeutschland und beim Lesen die Frage und die Selbstreflexion, wie oft war ich wie Yannick, wenn auch ohne physische Gewalt, aber mit dem Spiel von Macht. Und wie oft habe ich mitbekommen, dass Freundinnen unter dieser Macht von ihren Freunden litten und ich schritt nicht ein. Ruth-Maria Thomas nimmt uns in ihrem Debutroman mit auf eine teils schmerzhafte Reise, aber immer wieder gespickt mit schönen und unterhaltsamen Momenten. Ein Buch, welches m.M.n. brauchte, weil es einer Generation eine Stimme gibt, die bisher nicht gehört wurde und meistens immer noch nicht gehört wird.

4.5

„Weißt du, warum ich in Wahrheit immer Kondome dabeihabe? (…) Falls ich mal vergewaltigt werde, kann ich den Vergewaltiger immer noch anbetteln, dass er ein Kondom nimmt."

Puh, leider die für viele erschreckende Wahrheit über das „Frau werden“, völlig authentisch und ehrlich geschrieben. Es ist wirklich traurig, wie vielen Mädchen und Frauen es scheinbar gleich geht, auf wie vieles wir achten „müssen“ und „sollen“, an wie vielen wir „selbst schuld sind“, weil unsere Klamotten zu „aufreizend“ seien. Dieses Buch hat meine innere Feministin schreien lassen und so viel Mitleid und Wut ausgelöst. Es waren so viele wichtige Erfahrungen und tolle Zitate in diesem Buch, dass ich es jeder Frau und vor allem jedem Mann empfehlen möchte. So viel falsches passiert im verborgenen und wir sollten viel mehr auf unsere Mitmädels und uns aufpassen. Ein starkes Buch für starke Nerven. ❤️‍🩹

 „Weißt du, warum ich in Wahrheit immer Kondome dabeihabe? (…)
Falls ich mal vergewaltigt werde, kann ich den Vergewaltiger immer noch anbetteln, dass er ein Kondom nimmt."
4.5

"Wir beschlossen, dass wir von nun an am Projekt Geilheit arbeiten müssten, mit dem Ziel, unverzichtbar, nein: unentbehrlich für Männer zu werden." "Konnte Rippen ertasten und fühlen, wie alles atmete. Das war mir alles so unvertraut geworden, ich war so lange so weit weg von mir selbst gewesen, dass ich fast vergessen habe, dass ich da war." "Ich beobachtete mich dabei, wie ich jeden meiner Schritte kontrollierte, um die zu bleiben, in die er sich verliebt hatte, und merkte, wie meine Muskeln verspannten." Die Studentin Jella ist aufgewachsen in einem Plattenbau, die Eltern haben sich getrennt, sie ist bei ihrem Vater geblieben. Sie erlebt eine ganz normale Kindheit, in ihren Jugendjahren versucht sie sich zu finden, provoziert teilweise, lebt ihre Sexualität aus und muss dabei auch schlechte Erfahrungen machen, die sie prägen und verändern. Zufällig lernt sie den Künstler Yannick kennen, sie verlieben sich, ziehen in eine gemeinsame Wohnung und planen ihre Zukunft. Alles scheint perfekt, doch es entwickelt sich ganz langsam eine toxische Beziehung zwischen den beiden, immer wieder kommt es zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen, bis Jella eines Tages zu ihrem Vater flüchtet. In einer brutal ehrlichen und deutlichen, teilweise schon derben Sprache entwickelt sich sehr schnell ein Sog. Als Kontrast dazu werden die Gefühle und Gedanken von Jella ganz leise und fein beschrieben. Das Buch lässt sich sehr leicht lesen, das Gelesene lässt sich allerdings nicht so leicht verarbeiten, passiert es doch so oder ähnlich in vielen Beziehungen. Für mich auf jeden Fall eine Leseempfehlung ⭐ für alle, die das Thema häusliche Gewalt aushalten können

4

Sehr interessante story die in mir viele verschiedene Gefühle hervorrufen konnte. Das Verhalten der Protagonistin konnte ich in vielen Dingen nicht nachvollziehen, vor allem nicht, dass sie die Grenzen anderer oftmals so sehr herausfordern musste, und ihr erst das das Gefühl gegeben hat besondere Intensität miteinander zu fühlen und zu erleben. Sie war mir auch nicht sonderlich sympathisch. Viele Beschreibungen wollte ich auch gar nicht so genau wissen und waren teils wirklich ekelig. Aber ein interessanter und gelungener Debüt Roman.

4

"Die schönste Version" ist ein sehr intensives Buch in deren Mittelpunkt Jella und Yannik mit ihrer toxische Beziehung stehen, die eskaliert, als Yannik Jella im Streit würgt. Jella zeigt Yannik daraufhin an und flüchtet zu ihrem Vater. Der Leser erfährt daraufhin zum Einen durch Rückblicke in Jellas Jugend die Entwicklung ihrer Sexualität, in der es auch früher schon Gewalterfahrungen gab. In der 'Jetztzeit' zweifelt Jella immer wieder, ob die Anzeige richtig war. Sie hat Mitleid mit Yannick und denkt, dass sie übertreibt und durch ihr eigenes Verhalten für die Eskalation gesorgt hat. Eine aufwühlende Geschichte, die zeigt, wie gewaltvoll Beziehungen für Frauen sein können, in einer Gesellschaft, voll von sexualisierter Gewalt und Sich-Anpassen und Gefallen-Wollen. Und immer wieder die Frage der Frauen: Ist das meine Schuld oder übertreibe ich? Was für ein krasses Debüt. Bin schon sehr gespannt was wir noch alles von Ruth-Maria Thomas zu lesen bekommen und freue mich darauf.

4.5

⭐️⭐️⭐️⭐️,5

In ihrem Debütroman erzählt Ruth-Maria Thomas die Geschichte von Jella, die in einer ostdeutschen Kleinstadt der 2010er Jahre aufwächst und ihre erste große Liebe mit Yannick erlebt. Die Beziehung entwickelt sich jedoch zunehmend toxisch, geprägt von Abhängigkeiten und Übergriffen. Der Autorin gelingt es, die Komplexität solcher Beziehungen eindringlich darzustellen und die feinen Grautöne zwischen Liebe und Gewalt herauszuarbeiten. Der Roman überzeugt durch die authentische Schilderung der inneren Konflikte der Protagonistin. Die Autorin beleuchtet die gesellschaftlichen Bedingungen, die zu solchen Dynamiken führen, ohne dabei zu moralisieren. Dies ermöglicht es, sich selbst intensiv mit den Themen Identität, Selbstwert und Emanzipation auseinanderzusetzen. Ein kraftvolles und bewegendes Buch, das lange nachhallt und zum Nachdenken anregt.

4.5

Voller Emotionen

Jella glaubt in Yannick ihre große Liebe gefunden zu haben, aber schnell beginnt die Beziehung in einen nicht enden wollenden Strudel von Manipulationen, Missbrauch und Gewalt. Ich habe während diesem Buch so viele Emotionen durchlebt, und nein nicht jede davon will man fühlen. Aber gerade das ist so besonders daran. Wie schonungslos und echt und nachvollziehbar alles wirkt. Man hat (leider) das Gefühl, dass jede Situation genauso passiert sein kann. Ohne Übertreibung und ohne Dramatik. Ist es ein Buch, dass einen nachher mit gutem Gefühl zurück lässt? Sicher nicht. Aber ich finde es ist ein wirklich wichtiges Buch, vor allem zur aktuellen Zeit, um auch alte Denkweisen und Narrative aufzubrechen.

4

Starke Story! Intensive Protagonisten! Erschreckend und ehrlich! „Mein Körper ist einfach am Leben, macht einfach weiter, Haare wachsen, alles atmet, pocht und pulsiert, wie es atmen, pochen und pulsieren sollte, ein ganzes Leben, mein ganzes Leben lebt sich weiter, obwohl es sich so anfühlt, als wäre etwas von mir verschwunden.“

Ganz klar hat mich der Schreibstil sofort gepackt. Er ist irgendwie anders, aber gut. Hebt die Ernsthaftigkeit der Geschichte noch mehr hervor. Allerdings hatte ich Probleme beim Lesen der wörtlichen Rede. Ich brauche da optisch mehr Abgrenzung 🫣 Musste manchmal Sätze öfter lesen, um zu sehen, dass das ein Gespräch ist. Der Anfang hatte es in sich, die Geschichte kam gleich zur Sache und man hatte direkt Herzklopfen. Man war gleich gefesselt.. vor Angst, Wut und Entsetzen. Danach ging es abwechselnd weiter mit Vergangenheit und Gegenwart. Ich habe mit Erschrecken festgestellt, dass ich das hätte sein können… damals, als man eine Heranwachsende war. Ich hätte in vielen Situationen auch so gedacht, solche Gefühle gehabt. Dieser Zwiespalt, zu denken: Ist das jetzt wirklich so schlimm? ist das jetzt richtig was ich mache? oder sollte ich mich einfach nicht so anstellen? Das Buch ist auf jeden Fall intensiv und regt zum Nachdenken an.. hat sich aber nicht ganz so sehr in mein Herz geschlichen wie erhofft. | Dass ich jetzt eingreife. Da eingreife, wo er reingegriffen hat. Reingeschlagen hat. Reingedrückt hat. In meine Magenwürde. Und in meine Halswürde. In meine Körperwürde. Meine Alleswürde. | | Mein Freund. Mein Freund? Nach dem, was gerade passiert ist, kann er nicht mehr mein Freund sein. Oder? | | Dass ich eine Millisekunde lang daran dachte, dass es schade um die Pfefferkörner ist, Zitronenpfeffer, etwas ganz Besonderes für unser ganz besonderes Leben, erzähl ich nicht. Stattdessen erzähle ich, fast ohne Luft zu holen, wie ich die Mühle auf Yannicks Kopf geschlagen habe… | | Aber er hatte seine Hände an meinem Hals. Es waren ja seine Hände. Er hat zugedrückt. *Er hätte dich nicht umgebracht, das weißt du*, flüstert es in mir, all meine Gedanken werden mit Bildern der schönsten Zeit geflutet. | | … will richtigen Ekel fühlen, alles fühlen, nur nicht, wie sehr mir Yannick fehlt, … | | In den Nachrichten Bilder von Überschwemmungen, Dürren, Hunger, Krieg, Bomben, Zahlen von Toten. Und ich sitze davor und fühle trotzdem: Es kann niemandem schlechter gehen als mir. | | Deshalb will ich die Aussage machen. Ich will sagen: Ja, ich habe das getan, das mit der Pfeffermühle und das mit den Fingernägeln. Das Betrügen, das Schubsen und das Schreien. Und ich will von höchster Stelle hören, dass es ihm trotzdem nicht das Recht gab: mir den Atem zu nehmen, die Hände an meinen Hals zu legen, zuzudrücken. |

5

Im Jahr 2023 wurden laut BKA 256.276 Menschen in Deutschland Opfer häuslicher Gewalt. Davon sind 70 % weiblich. Alle 4 Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Ruth-Maria Thomas erzählt die Geschichte von Jella. Eine Geschichte hinter diesen Zahlen. Und diese Geschichte tut weh. So richtig. Sie entwickelt einen krassen Sog und lässt euch auch nach Beenden des Buches nicht mehr los. »Die schönste Version« erzählt von weiblicher Sozialisierung, vom Aufwachsen in Ostdeutschland und Klasse, vom Frauwerden und Frausein. Sie erzählt von einer Beziehung, die irgendwann so sehr in Schieflage gerät, dass sie kippt - und Grenzen überschreitet. Von Gewalt, Gaslighting, Macht und Abhängigkeit, von Scham und Schmerz. Aber auch von Selbstermächtigung, von Freundinnenschaft und Girlhood. Es sind die Ambivalenzen in dieser Geschichte, die mir unter die Haut gegangen sind, die mich fordern und diesen Roman damit sehr von anderen Büchern unterscheiden, die ich bisher über häusliche Gewalt gelesen habe. Und dann ist da diese psychologische Tiefe, die radikale Abbildung von Jellas innerer Zerrissenheit - die mich auf den letzten Seiten selbst irgendwie zerrissen hat. Für mich ist es nicht nur diese schmerzhafte Geschichte, sondern vor allem WIE sie beschrieben wird. So intensiv, roh und brutal ehrlich. Die Sprache ist wortgewaltig. Poetisch. Zart, trotz all der Gewalt. Es ist dieser unverwechselbare Sound, der den Roman für mich so besonders macht. Go read this book, friends.

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4

Emotional, roh und gewalttätig. Voller Zweifel und toxischem Verhalten. Trotzdem sehr gut lesbar.

5

„Ich presse meine Lippen aufeinander. Salz rinnt mir in den Mund. Ich sage nicht: Weil ich das Gefühl dafür verloren hatte, wann man geht. Weil in unserer Welt, in Yannicks und meiner, das alles nicht so schlimm war, im Gegenteil, es hat uns geeint. Unsere Welt war eine intensive." Jella flüchtet zuerst zur Polizei und dann zu ihrem Vater nachdem ihr Freund Yannick sie gewürgt hat. Elf Tage lang begleitet das Buch Jella in ihrem Kampf damit, wie es so weit kommen sollte. Ob es richtig war, Yannick anzuzeigen. Ob es vielleicht nicht doch auch irgendwie ihre Schuld war bzw. was sie hätte anders machen können. Dass die Geschichte ausschließlich aus Jellas Sicht geschildert wird, ist für mich eine große Stärke des Buches. Es wurden schon so viele (unendlich viele) Geschichten aus der Sicht des Mannes bzw. mit Fokus auf diesen geschrieben, dass es eine Wohltat ist, dass es hier letztlich so wenig um Yannick geht. Gleichzeitig ist es nicht einfach, die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden nachzuvollziehen. Mich an der einen oder anderen Ecke zu fragen, warum Jella nicht schon viel früher gegangen ist, habe ich erwartet. Nicht aber mich in so vielen Sachen wieder zu erkennen. Diesen Momenten, in denen man sich eine offensichtliche red flag schön redet, weil es eben auch wenig später so schön sein kann.

5

Wow, was für ein krasses Buch! Mir fehlen eigentlich die Worte um zu beschreiben wie es mir beim Lesen erging, aber ich will mich trotzdem mal an einer kleinen Rezension versuchen. Was mir zuerst auffiel war die Form des Erzählens und der Schreibstil. Ruth- Maria Thomas verzichtet komplett auf wörtliche Rede, teilweise sind die Sätze auch sehr abgehackt oder unvollendet, was aber gut zum Gedankenstrom der Protagonistin Jella passt. Wir begleiten Jella nachdem sie häusliche Gewalt durch ihren (Ex-)Freund Yannick erlebt hat, aber auch durch Rückblenden in ihre Teeniezeit und die Anfänge der Beziehung. Die Erfahrungen die Jella mit Männern macht sind eigentlich durchweg negativ und die Schilderungen teilweise schwer zu ertragen. Ich musste tatsächlich ab und an das Buch beiseite legen. Teilweise habe ich mich auch in einigen Denkmustern von Jella wiedergefunden und in meine eigene Teeniezeit zurückversetzt gefühlt. Ich kann es jeder Person empfehlen zu lesen, die sich nicht durch die harten Themen getriggert fühlt, denn die Autorin zeigt hier sehr authentisch warum es eben nicht so einfach ist aus solche toxischen Beziehungsmustern auszubrechen. Das Buch hat auf jeden Fall einiges mit mir gemacht und ich denke ich werde noch lange darüber nachdenken.

5

Ein wichtiges Buch

Weibliche Selbstfindung und Gewalt in Beziehungen - dieses Buch sollte jede Frau gelesen haben. Regt sehr zum Nachdenken an. Stilistisch sehr gut - es ist, als ob die Protagonistin Dir gegenüber sitzt und mit Dir spricht. Sollte Schullektüre in der Oberstufe werden.

4.5

Frau werden - Gewalt - Ehrlich und direkt 💕😣😥

Es ein Werk, das auf eindrucksvolle Weise das Frausein in seiner Zerbrechlichkeit und Komplexität thematisiert. Es erzählt von den Unsicherheiten des Frauseins, sondern auch von den Wunden, die häusliche Gewalt hinterlassen kann. Das Buch fordert den Leser heraus, indem es nicht nur mit Worten, sondern auch mit Leerstellen arbeitet. Unvollendete Sätze, ausgelassene Gedanken – hier wird der Leser in eine aktive Rolle gedrängt, die Geschichte für sich selbst zu vervollständigen. Die Sprache ist rau und ehrlich, fast schmerzhaft in ihrer Direktheit. Dennoch gibt es Raum für eigene Interpretationen. Dadurch wird das Buch zu einem persönlichen Erlebnis, das bei jedem Leser andere Emotionen und Gedanken hervorrufen wird. Gerade diese Offenheit und Verletzlichkeit macht das Buch so kraftvoll. Es ist keine leichte Lektüre – weder thematisch noch sprachlich. Wer jedoch bereit ist, sich darauf einzulassen, wird in “Die schönste Version” eine authentische Auseinandersetzung mit Weiblichkeit und Verletzlichkeit finden.

Frau werden - Gewalt - Ehrlich und direkt 💕😣😥
5

Behandelt häuslische & sexualiserte Gewalt und weibliche Sozialisation so on point, dass es weh tut. Wer das grade lesen kann, ohne getriggert zu werden: Must Read!

4.5

Schleichende Zerstörung

In letzter Zeit erschienen einige Romane über toxische Beziehungen, doch Ruth-Maria Thomas hat nochmal einen ganz anderen (und in meinen Augen sehr gelungenen) Ton getroffen. Die ostdeutsche Provinz, die im Buch nicht näher benannt wird und in der die Protagonistin Jella aufwächst, war für mich dabei sehr real. Ich bin selbst dort aufgewachsen und die kleinen Fährten, die Ruth-Maria Thomas legt, haben mich oft zum Schmunzeln gebracht. Die Figur Jella weiß um die Strukturschwäche ihrer Heimat, fühlt sich jedoch stark mit ihr verbunden und bleibt. Vor allem, weil sie im Studium Yannick kennengelernt. Einen Künstler aus München, der Jella ein einzigartiges Gefühl verleiht, bei dem sie die Kontrolle abgeben kann und der die Macht über Jella nur zu gern übernimmt. Herausragend ist dabei die Entwicklung der Beziehungs-Dynamik gelungen, die die schleichende Verdüsterung und Verhärtung der Gefühle nachzeichnet. Durch den Verlauf der Ereignisse kann man vollständig nachvollziehen, warum es eben nicht so einfach ist, „einfach zu gehen“. Jellas Gedanken und ihr Verhalten sind dabei oft von Verzweiflung sowie zerstörerischen Selbst- und Beziehungsbildern geprägt, in denen sie sich wie in einem Netz verheddert. Woher diese Sicht auf das „akzeptable“ Verhalten von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft kommt, erfahren wir durch zahlreiche Rückblenden in Jellas Jugend. Diese Situationen waren so nachvollziehbar, reichten teilweise so nah an meine eigenen Erfahrungen, dass ich nur so durch die Seiten flog. Obwohl in vielen anderen Rezension Kritik an der vulgären Sprache geäußert wurde, fühlte ich mich auch damit in gewisser Weise „zu Hause“. Definitiv fallen ein paar grobe Worte, doch es hielt sich für mein Empfinden im stilistischen und sinnvollen Rahmen einer authentischen Sprache. Ich drücke Ruth-Maria Thomas die Daumen für die Shortlist des DbP und werde aufgrund der Lektüre bestimmt noch einige Male in meinen Erinnerungen an das Aufwachsen in der Lausitz schwelgen.

5

Ich weiß garnicht was ich sagen soll, außer: Alter Schwede war das gut. Und heavy. Aber gut. Und der Schreibstil noch besser.

"Ich lasse mich ins eiskalte Wasser fallen, und in der Sekunde, in der mein Kopf unter dem Wasser ist, ist mir klar, dass meine Mutter mich in ihrem Bauch getragen hat und dann ein Mann kommt und seine Hände an meinen Hals legt, als wäre es sein Recht, als hätte er irgendeine Befugnis, über mein Leben zu bestimmen." - S. 211

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