In Al-Lucants Schatten 1: Entrissen

"In Al-Lucants Schatten" handelt von einer großen Verschwörung in einem grausamen Kalifat. Mittendrin stehen die Messerwerferin Mira und der Greifenreiter Yerad, die ein neues Zuhause finden und auch ein paar Greife... Anfangs konnte ich die beiden Protas in ihrer Persönlichkeit nicht ganz greifen. Yerad hat mir zu viel Emotionen gezeigt und Mira zu wenig, dafür dass sie schwer traumatisiert sein müsste. Ich habe aber gelernt, ihre Stärke, die manchmal mehr Schein als Sein ist, zu bewundern. Dennoch hätte ich mir ein wenig mehr Emotionen und weniger Rationalität von ihr gewünscht. Nicht die beiden Protas haben es mir angetan, sondern der mysteriöse Rabe (das ist kein Vogel, sondern der Deckname eines Charakters xd). Alles an ihm ist so geheimnisvoll wie sein Name! Seine Beweggründe, seine Vergangenheit, seine Pläne... Und dann diese Tension zwischen ihm und einer anderen Figur... Und, OMG, wie cool ist bitte sein Versteck? Die kurzen Sätze, in denen das Buch überwiegend geschrieben ist, ermöglichen es einem, schnell durch die Seiten zu fliegen. Das habe ich als sehr angenehm empfunden und war auch sehr schnell fertig mit dem Buch. Allerdings hat mir der Höhepunkt gefehlt... Die Geschichte endet auf dem Spannungsbogen mitten in der steigenden Handlung. Ich war sehr verblüfft, dass das Buch an der Stelle schon zu Ende war. Auch wenn es sich um den ersten Band einer Trilogie handelt, die sich ja steigern soll, wünsche ich mir in einem Fantasybuch trotzdem einen kleinen Höhepunkt. Hier haben mir 100 bis 200 Seiten gefehlt, um diesen zu erzählen. Das finde ich sehr schade, weil mir die Grundstory, der Schreibstil und das Setting gut gefallen haben, ich aber nicht wirklich Handlung bekommen habe. Ich sehe das Potential in der Geschichte und kann mir vorstellen, dass sie richtig gut wird, wenn man alle Teile (die bisher noch nicht erschienen sind) hintereinander weg liest. Deshalb gebe ich dem Buch 3 von 5 Sternen.

Vielversprechender Serienauftakt in einer liebevoll gestalteten Welt

Wer ist die mysteriöse Frau, die neuerdings in Al-Lucant Menschen ansieht, beurteilt und diese so zum Tode verurteilt? Was führen die Oberhäupter der Stadt im Schilde? Die Welt der Messerwerferin Mirella und Yerad, einem Greifenreiter, wird plötzlich auf den Kopf gestellt. Mirella entgeht nur knapp dem Tod und Yerad fällt in Ungnade. Der Weg beider führt sie direkt ins Versteck einer Rebellion. Durch den mitreißenden Schreibstil ist man direkt tief in der Geschichte gefangen, und die kleinen Eigenheiten der Charaktere lassen einen sie schnell ins Herz schließen. Die Atmosphäre der Stadt ist wundervoll! Märchenhaft und schön und doch auch düster und grausam. Ich war wirklich direkt hooked! Man spürt, mit wie viel Liebe diese Welt erschaffen wurde. Doch auch die Actionszenen habe ich sehr geliebt, denn diese lasen sich einfach und nachvollziehbar. Man merkt natürlich, dass es sich bei diesem Teil um den Auftakt einer Reihe handelt. Das bedeutet, es werden mehrere Handlungsstränge eröffnet und Figuren auf dem Spielfeld positioniert. Das ist mit Sicherheit nötig für die weiteren Teile. Ich hätte mir dennoch vielleicht 100 Seiten mehr gewünscht, um noch etwas tiefer in der Haupthandlung angekommen zu sein. Da ich aber ohnehin die nächsten Teile lesen werde, ist das jedoch fast unerheblich für mich. Besonders gefallen hat mir auch, dass es nicht ganz vorhersehbar ist. Wird sich eine Romance entwickeln? Möglich, aber vielleicht auch nicht! Wer sind wirklich die Guten? Was passiert in der Stadt? Ich habe viele Fragen und die Serie hat Potenzial mich zu überraschen. Das finde ich erfrischend, da wir 0815 Bücher wirklich genug haben. Durch die schnelle Handlungsgeschwindigkeit ist diese Fantasyreihe sicherlich auch was für Fantasy-Neulinge und solche, die gerne mal das Setting wechseln wollen. Aber auch alte Hasen sollten auf ihre Kosten kommen. Hier hat die Autorin S. P. Pepper einen soliden Grundstein gelegt und ich bin gespannt, ob sie bei den weiteren Teilen darauf aufbauen kann.

Auftakt

In "AL-Lucant" entfaltet S.P. Pepper eine bezaubernde und zugleich düstere Welt, in der Technologie und Magie auf geheimnisvolle Weise miteinander verwoben sind. Die Geschichte führt uns auf eine emotionale Reise mit Protagonisten, denen alles entrissen wird, was sie lieben. Wir begleiten sie auf ihrem beschwerlichen Pfad, der durch Verlust und Hoffnung geprägt ist, und erleben die Handlung aus zwei faszinierenden Perspektiven. Diese Erzählweise ist besonders gelungen, da die beiden Charaktere aus unterschiedlichen „Klassen“ stammen und sich in ihrer Vielfalt wunderbar ergänzen. Das Buch beginnt in einem eindrucksvollen Setting, das eigene Regeln aufstellt und die Leser in eine Welt voller Gefühle und Gefahren entführt. Es ist ein vielversprechender Auftakt, der mit einer Prise Abenteuer und einer großen Portion Emotion endet, und die Vorfreude auf mehr weckt. Trotz der bedrückenden und herausfordernden Momente spüre ich eine wohltuende Wärme in dieser Geschichte. Es ist die Liebe zu den Charakteren und der fesselnde Schreibstil von Pepper, die mich immer wieder in die Seiten ziehen. Die Charaktere sind vielschichtig und entwickeln sich auf berührende Weise. Besonders Mirella sticht hervor. Ein kleiner Wermutstropfen ist die etwas gemächliche Einführung in die Welt und die Charaktere, die einige Leser anfangs möglicherweise verwirren könnte. Doch die Geduld wird belohnt, wenn die Handlung an Schwung gewinnt und das Ende einen verheißungsvollen Ausblick auf die Fortsetzung bietet. Insgesamt ist "AL-Lucant" ein solider erster Band. S.P. Pepper hat mit diesem Werk einen faszinierenden Grundstein für eine vielversprechende Reihe gelegt, auch wenn ich ihm letztlich nur 3,5 von 5 Sternen gebe.