SAPIENS - Eine kurze Geschichte der Menschheit: Der legendäre Weltbestseller aktualisiert und mit neuem Nachwort
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Wo kommen wir her und wohin werden wir gehen? Eine kurze Geschichte der Menschheit.
Harari erzählt unsere Geschichte so anschaulich und sprachlich gut verständlich, dass ich täglich ein paar Kapitel verschlungen habe. Ich hab einen völlig neuen Blickwinkel auf unsere Fähigkeiten kennengelernt, warum wir bis an die Spitze der Evolution klettern konnten und aus welchen simplen Ursprüngen unsere vertraute Weltordnung entstanden ist. Die „kurze Geschichte“ verdeutlicht aber auch mehrmals, wie der Mensch seit tausenden von Jahren für das Artensterben auf der Erde verantwortlich ist. Auch Themen wie Sklaverei, Rassismus, Unterdrückung von Frauen und Homosexuellen, Imperialismus, Massentierhaltung und übermäßiger Konsum werden angesprochen und wie diese Missstände entstanden sind. Das Buch ist also kein Loblied auf uns Menschen als Krönung der Evolution. Am meisten musste ich über die Erkenntnis schmunzeln, dass so vieles was Ordnung und Struktur in unser Leben bringt wie z.B. Gesetze, Zahlungsmittel, Regierungen, Grundrechte usw. nur fiktive Konstrukte aus der Feder unserer eigenen Vorstellungskraft sind auf die wir uns kollektiv geeinigt haben. Eigentlich genau so real wie der Weihnachtsmann.

Sollte man gelesen haben !!⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Ich hätte nicht direkt danach gegriffen, doch nach mehreren Empfehlungen habe ich es mir dann geholt und bereue es auch nicht! Es geht um die Geschichte der Menschen, angefangen bei der Vergangenheit bis hin zur Zukunft. Wir sollten die Geschichte über unsere Vorfahren und über alles was um uns herum geschieht kennen. Lege ich allen ans Herzen🤞💗
Informativ & sehr interessant geschrieben, aber keine leichte Kost. Nicht weil es schlimm ist, sondern einfach aufgrund der Vielzahl an Informationen die man erhält. Ich hab’s in Etappen gelesen - so war es für mich sehr angenehm.
Das Buch ist interessant aufgemacht und sieht toll aus. Ich fand den ersten Teil jedoch etwas besser und witziger. Teilweise wiederholen sich die Beispiele zu den Thesen und das Buch ist schneller zu Ende als gedacht. Hängt natürlich auch mit der Form eines Comics zusammen. Der Inhalt entspricht gefühlt vielleicht 2, maximal 3 Kapiteln eines klassischen Buches. Ich bin einmal auf den dritten Teil gespannt. Aber wenn man vor allem Informationen möchte, lohnt sich wahrscheinlich sein Originalbuch mehr.
Eine kurze Geschichte der Menschheit... wenn es so simpel wäre....
Das Buch von Yuval Noah Harari stand schon länger auf meiner Wish List, und an sich lese ich ab und an auch sehr gerne Sachbücher. Leider kann ich die sehr guten Rezensionen nicht so ganz nachvollziehen. Das Buch ist irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Für ein Sachbuch ist es nicht wissenschaftlich genug und für ein Buch, das nur unterhalten soll, zu ernst. Es wird zu sehr pauschalisiert und vereinfacht, dafür, dass es sich um die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien handelt, geht der Autor nicht genügend auf Details ein und bleibt sehr an der Oberfläche. Nur Menschen, die die letzten 50 Jahre in einem Erdloch verbracht haben, erfahren hier wirklich Neues. Einzig positiver Effekt: Harari hat sich so eingehend mit Nutztierhaltung beschäftigt, dass er jetzt (annähernd) vegetarisch (vegan?) lebt. Ich hätte das Buch so gerne mehr gemocht, am Ende sind es 3 🌟 geworden (ein durchschnittlich gutes Buch mit Luft nach oben).
Spannend und informativ
Dieses Buch ist wirklich toll geschrieben, der Autor nimmt uns mit auf eine Reise durch die Geschichte der Menschheit, vom Anfang des Homo Sapiens bis zur aktuellen Zeit. Dabei besticht er durch hervorragende Beispiele aus der Geschichte über die ich oft positiv gestaunt habe. Ein wirklich tolles Buch welches ich sehr empfehle.
Eine kurze Geschichte der Menschheit hat mich definitiv zum Nachdenken angeregt. Ich denke, dass ist das Beste, was ein solches Buch erreichen soll/will; und das man es weiterempfiehlt. Das mache ich hiermit :D und daher gibt's von mir auch 5 Sterne! *Kurze Bewertung, aber es ist viel Info in dem Buch und boa schwirrt mir der Kopf 😅.
Tolles Buch! Ein Sachbuch, was sich locker leicht lesen lässt, zum Nachdenken anregt und auf angenehme Art und Weise einem die Geschichte der Menschheit näherbringt. Am Ende wurde es etwas zäh und sehr philosophisch und vor allem hypothetisch. Ich finde das ist ein super Buch, was man Kapitelweise lesen kann zwischendurch. Es lohnt sich auf jeden Fall 😌
Sehr interessantes und kurzweiliges Sachbuch, bei dessen Lektüre man viel lernen kann und ganz neue Sichten auf die Geschichte der Menschheit gewinnt! Wirklich zu empfehlen!
Dieses Buch stellt mehr Fragen, als dass es Antworten liefert. Und doch erklärt es einiges! Yuval Noah Harari nimmt uns mit auf eine Reise von den Menschenaffen bis zum Cyborg. Mit Blick auf das grosse Panorama unserer Geschichte stellt er die Frage: «Wohin wollen wir jetzt gehen?» Mehr dazu auf dem Bücherberg-Blog: https://www.einszunull.ch/2021/03/16/yuval-noah-harari-eine-kurze-geschichte-der-menschheit/
Dieses Buch hat mich komplett in seinen Bann gezogen. Erst wollte ich nur reinhören und konnte dann aber nicht aufhören. Ich bin selbst nicht religiös, aber ich kann ohne Zweifel sagen, dass das Buch meine Ansicht auf Religion gleichzeitig bestärkt sowie auch erweitert hat. Auch wenn ich das Buch als Hörbuch hörte, habe ich extra meine physische Kopie herausgesucht, um mir wichtige Stellen zu markieren. Das mach ich sonst nie. Die Erkenntnisse des Buches sind ernüchternd und bestärkend zugleich. Was ich aus dem Buch mitnehme: “Ich bin nur ein Staubkorn in der Geschichte der Erde (diese Erkenntnis tut mir gut) und die Menschheit nimmt sich selbst viel zu wichtig. Mehr Leute sollten dieses Buch gelesen haben.” Die einzige Kritik, die ich habe, ist die Unumstößlichkeit mit der der Autor seine Thesen in den Raum stellt. Bei einem Buch von 508 Seiten kann nicht alles thematisiert werden, aber er schreibt als würde er das. Aus wissenschaftlicher Perspektive hätte ich noch gerne gewusst, welche Themen man weiterführend noch hätte behandeln können (ein Ausblick sozusagen).
Sehr informativ und auch unterhaltsam!
What an amazing book
I absolutely adore this book. I had thoughts that were depicted in the book, but the way the author writes about them, is truly on point. Some peoples‘ worldviews will be challenged while reading this book which is amazing! A huge recommendation to understand humans better - will get the other two books as well 💪🏾
ein spannendes und unterhaltsames Buch, dass sich leicht lesen lässt und zum Denken anregt.
Ich habe dieses Buch im Urlaub verschlungen! Unfassbar gut geschrieben und sehr interessant.
Sollte man gelesen haben 🌟
Yuval Noah Hararis „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ (übersetzt von Jürgen Neubauer) ist ein Sachbuch, welches sich beim Lesen wie eine spannende Dokumentation anfühlt. Der Autor nimmt uns in diesem Buch mit auf eine Zeitreise durch die Menschheitsgeschichte. Gestartet wird mit der kognitiven Revolution und gehen über bis zur wissenschaftlichen Revolution. Besonders gefallen haben mir die letzten Kapitel über die Glückseligkeit der Menschen in den verschiedenen Jahrhunderten. Super spannend geschrieben und sollte meiner Meinung nach jeder mal gelesen haben, allerdings zog es sich ab und zu mal in die Länge, daher von mir 4/5 🌟

Das was Geschichte in der Schule nicht angerissen hat.
Ich finde die Grundidee des Buches, einmal die komplette Geschichte des Homo Sapiens abzubilden super. 10.000 Jahre Geschichte auf 500 Seiten. Mich könnte das Buch nochmal mehr für Geschichte begeistern und Themen anreißen, die ich vorher so nicht auf dem Schirm hatte. Ich muss allerdings auch sagen, dass die Themen alle wirklich nur angerissen und keinesfalls sauber außerzählt werden. Teilweise scheint es mir so als wären Teile mehr Hararis Meinung die er sich hergeleitet oder erschlossen hat. Und vor allem der Letzte Teil in dem er über die Zukunft des Homo Sapiens spricht ist sehr wage und einfach jetzt nach 10 Jahren schon wieder stark veraltet. Wer einen Überblick über unsere Geschichte haben möchte und nicht zu jedem Jahrhundert oder jedem einzelnen Imperium das es gab ein einzelnes Buch lesen will, für den bietet sich dieses Buch perfekt an.
Absoluter Wahnsinn. Nach diesem Buch versteht man die Welt ein Stückchen besser. Bei dieser inhaltlichen Dichte, blieben mir natürlich nicht alle Details, aber viele Impulse in Erinnerung, die mich zum nachdenken angeregt haben. Ich war bei dieser Popularität, die Eine Kurze Geschichte Der Menschheit genießt zunächst skeptisch, ob es dem Anspruch standhalten kann. Doch diese Skepzis hatte sich in den ersten 50 Seiten in Luft aufgelöst. Harari schafft es in einer extremen inhaltlichen Dichte nichts zu langatmig und nichts zu verkürzt darzustellen, sodass einem niemals langweilig wird, obwohl es hier schlussendlich um Geschichte geht. Es ist schön zu wissen, dass Harari als Professor tätig ist und (da bin ich mir sicher) andere Studenten mitreist. Wäre Harari mein Geschichtslehrer gewesen, dann würde ich heute vielleicht genau das studieren.
Tolles, Buch, das jeder gelesen haben sollte📖
Das Buch hat mich durch die lockere und interessante Schreibweise in den Bann gezogen und mehrfach zum Denken angeregt. Wahnsinnig gut finde ich, wie Harari an vielen Beispielen, komplexe und schwierige Themen greifbar und verständlich macht. Absolute Empfehlung ✨
Super interessant!
Das Buch von Yuval Noah Harari hat es mir echt angetan. Auf diesen Seiten werden so viele spannende Themen behandelt, dass ich mir absichtlich nach einem Kapitel immer etwas Zeit nehmen musste, um über das Gelesene nachzudenken - sonst rutscht das Gelesene viel zu schnell durch. Dabei fand ich besonders gut, dass sich das Buch nicht in Einzelheiten verliert, sondern das große Ganze betrachtet. Dann aber doch nur 4 Sterne, da mich die Themen Kapitalismus und Wirtschaft nicht so sehr interessiert haben.
Zwischen Populärwissenschaft und Absurdität
Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mir so polarisierend erschien. Ein schöner Anfang mit nur kleinen Fehlern gerät gegen Mitte des Buches durch teils absurde Thesen schnell in Vergessenheit. Gegen Ende fängt sich Harari wieder, doch die letzten Kapitel sind schlichtweg Wahnsinn in reinster Form. Die Stärke des Buchs ist gleichzeit seine Schwäche. Der Versuch, die gesamte Menschheitsgeschichte (!) in knapp 500 Seiten auf wissenschaftlich solidem Fundament widerzugeben, ist zum Scheitern verurteilt. Der Schreibstil ist sehr schön und alle wesentlichen Prozesse der Geschichte werden zu einem stimmigen Gesamtbild verbunden, doch genau das ist das Problem: solch ein Gesamtbild existiert in der wissenschaftlichen Literatur nicht. Das Buch hat mich an vielen Stellen dazu angeregt, tiefer zu gehen und weiter zu recherchieren. Dabei offenbaren sich manchmal Ungenauigkeiten, manchmal aber leider auch grob falsche Angaben (vor allem wenn der Autor in ihm Fremde Gebiete wie die Physik, die Neuromedizin und die Biologie abdriftet). Die wissenschaftliche Fundiertheit sollte definitiv bezweifelt werden. Außerdem beruft Harari sich nur auf eine Handvoll Quellen im gesamten Buch und bedient sich oft sehr neuer Theorien Anderer ohne Kennzeichnung oder Würdigung. Schlimmer ist allerdings der Einfluss persönlicher Sichtweisen Hararis, insbesondere zu den Themen Religion, der Ethik gegenüber Tieren und die Rolle der KI für den Menschen in naher Zukunft, welche er selten von evidenzbasierten Argumenten abgrenzt. Mein Gesamtbild (als leidenschaftlicher Wissenschaftler) von Harari ist daher mehr das eines begabten Schriftstellers und Populisten als das eines Kollegen. Es wundert mich nicht, dass seine wissenschaftliche Karriere erfolglos blieb und Harari eine Publikationsform wählt, welche nicht den strengen und wachsamen Augen anderer Wissenschaftler unterworfen ist. Am meisten missfällt mir jedoch, wie sehr dieses Buch in der öffentlichen Meinung und von einigen Autoritäten unserer Zeit gefeiert wird, obwohl es Wissenschaftler diverser Diszplinen geschlossen abstrafen. Die Trennlinie zwischen Information und Missinformation kann heutzutage leider schnell unscharf werden. Dennoch, obgleich meiner harrschen Kritik macht das Buch Spaß wenn man es als das nimmt, was es ist: ein Versuch. Begegnet man seinem Inhalt mit einem kritischen Geist und versteht es als Einladung zum Studium der Menscheitsgeschichte, kann ich es empfehlen. Sollte man jedoch das sehr simple Gesamtbild Hararis adaptieren, verliert man die Essenz allen wissenschaftlichen Denkens, das Spiel mit der Komplexität aller Phänomene der Natur, und verirrt sich in eines der Hauptprobleme unserer Zeit, nämlich zu einfach gedachte Zusammenhänge zu akzeptieren.
Die kurze Geschichte der Menschheit war für mich eher ein langatmiges Palabern über das Leben und den ganzen Rest. Letztlich hat mich nur eine Leserunde dazu veranlasst, dieses Sachbuch nicht schon früher zur Seite gelegt zu haben. Ich habe mich während des Lesens oft gefragt, was ich denn anderes erwartet hätte. Auf jeden Fall eher zweitrangig ein Geschichtsbuch im klassischen Sinne. Vielmehr ein evolutionäres, soziologisches, phylogenetisches Buch. Die Phylogenese, also die Lehre der Stammeslehre, war mir erst vor ein paar Monaten erstmals begegnet, als ich mit Interesse das gleichnamige Museum in Jena besichtigte. Die ersten Kapitel befassten sich dann auch damit, wieviele Homo Gattungen es auf der Erde noch vor 100.000 Jahre und wie sich der Homo Sapiens gegen Neandertaler & Co. langsam durchsetzte. So sind wir die einzig verbleibende Gattung Mensch auf der Erde. Die Ausführungen hierzu fand ich noch sehr interessant. Doch wie sollte es dann weitergehen im Buch? Chronologisch? Dann wäre es ein klassisches Geschichtsbuch aus der Schule geworden. Harari versucht die Geschichte dagegen über verschiedene Revolutionen zu clustern (kognitive, landwirtschaftliche und wissenschaftliche Revolutionen). Eigentlich eine schöne Idee, doch in der Umsetzung hapert es dann, denn thematisch und auch chronologisch springt der Autor wild hin und her. Da wird dann im Rahmen der landwirtschaftlichen Revolution die Weiterentwicklung unseres Sprachvermögens thematisiert, was für mich eher an den Anfang gehörte. Vielleicht ist Struktur und Aufbau für manche Autoren und Leser nicht so wichtig. Ich will aber einen roten Faden haben, will wissen, worauf das Buch hinauslaufen soll, ob Fragen beantwortet werden und wenn ja, welche. Stattdessen erzählt Harari wild drauf los. Alle einzelnen Abschnitte sind an sich interessant, wobei leider nie ganz klar ist, was nun seine Meinung und was sichere Erkenntnis ist. Ärger über die Unstrukturierheit, mangelndes Vertrauen in die Aussagen und teilweise Behauptungen, die zu einer Diskussion anregen, die aber nie stattfindet und dann auch noch eine Leserunde, die sich berechtigterweise gegenseitig herunterzieht. Oh ja, Harari hat es echt schwer gehabt, zu überzeugen. Spätestens heute im letzten Kapitel, in dem relativ alleinstehend die Meinung geäußert wurde, dass Oppenheimer & Freunde für die Erfindung der Atombombe der Friedensnobelpreis gehörte, war dann der absolute Tiefpunkt. Ich kann verstehen, warum er so etwas schreibt. Seit dem kalten Krieg herrscht eigentlich Frieden, aber im Grunde ist es doch nur ein Waffenstillstand und aufkommende Konflikte in anderen Regionen der Welt geben uns nicht das Gefühl, dass das Wettrüsten uns in eine sichere Welt gebracht hat. Für was habe ich denn dann in den 80er Jahren demonstriert? Im Umkehrschluss bin ich als Pazifist und Waffengegner im Auge des Autors ein Kriegstreiber. Hanebüchen. Aber vielleicht hat er als Israeli, der in Reichweite der Raketen aus dem Iran aufgewachsen ist, eine andere Sichtweise auf die Dinge. Im Rahmen der landwirtschaftlichen Revolution behandelt er dann auch die Frage, warum der Mensch vom Jäger und Sammler zum Bauern wurde. Eine sehr interessante Frage, doch seine Antwort hat mich nicht befriedigt, den er findet, dass die Menschen in die Luxusfalle getappt sind. Das halte ich für Humbug. Ich glaube nicht, dass die Menschen damals so sehr an die Zukunft gedacht haben. Das macht der moderne Mensch, der erst wieder lernen muss, im Jetzt zu leben. Den Menschen damals kann es nur um die Existenzsicherung gegangen sein. Und da stelle ich mir das Sammeln und Jagen auch nicht als sorglos vor. Permanent den Wildtieren hinterherziehen, die Gefahren bei der Jagd, die Entbehrungen aus der Wanderung durch die Wildnis. Die Vorratshaltung stand für den Einzelnen bestimmt eher im Vordergrund. Wie komme ich über den Winter? Weizenanbau war da eine Alternative. Und Harari fragt, warum der Mensch das Abenteuer Jagd gegen die Spitzhacken eingetauscht hat? Diese Glorifizierung des Jägerlebens will sich mir nicht erschließen. Es gab noch andere Kapitel, bei denen ich nicht seiner Meinung folgen konnte. Zum Glück gab es immer mal wieder interessante Passagen mit harten Fakten, wie z.B. die Entdeckung Amerikas, die mich am Lesen hielten. Letztlich ist das Buch aber doch eine Enttäuschung gewesen und ich bin froh, dass ich es endlich zu Ende gelesen habe.
Humorvoll geschrieben, hat viel Spaß gemacht, sehr anregend. Homo Deus werde ich auf jeden Fall auch lesen.
Wow, was für ein Buch! Ich hätte nicht erwartet, so viel Neues über die Menschheit und ihre Geschichte lernen zu können. Teilweise hat es wirklich einige meiner Überzeugungen auf den Kopf gestellt, was ich nicht kommengesehen habe. Beispielsweise wurde dort erklärt, wie es eigentlich zum Kapitalismus gekommen ist und warum er dafür gesorgt hat, dass wir uns als menschliche Zivilisation überhaupt so weit entwickeln konnten. Vorher habe ich den Kapitalismus verteufelt, aber das Buch hat mir gezeigt, dass nicht alles daran zwangsläufig schlecht ist. Gäbe es ihn nicht, dann würde es keinen technischen Fortschritt geben und wir würden immer noch wie im Mittelalter leben. Das will vermutlich niemand. Nicht mal die Menschen, die für den Kommunismus sind. (Was vorher auch eher meine Haltung gewesen wäre, aber dieses Buch hat mir einiges zu denken gegeben.) Abgesehen davon hatte ich so viele „Aha!“-Momente und habe vermutlich mehr über Geschichte gelernt als in meiner ganzen Schulzeit. In der Schule dachte ich immer, dass dieses Thema langweilig und nicht weiter relevant für unser heutiges Leben ist, aber mittlerweile sehe ich ein, dass das ein großer Denkfehler war. Die Vergangenheit beeinflusst unser heutiges Leben auf so viele Ebenen und mir kommt dazu ein Zitat in den Kopf: „Wer seine Geschichte vergisst, ist dazu verdammt sie zu wiederholen“ (George Santayana) Ich wünschte, dieses Werk hätte es schon zu meiner Schulzeit gegeben. Dann hätte ich den Geschichtsunterricht vielleicht anderweitig verbracht und nicht bloß damit, irgendwie die Zeit herum zu bekommen. 😅 Wobei ich sagen muss, dass ich nicht nur über Geschichte einiges lernen konnte, sondern dass auch andere Themenkomplexe angesprochen wurden. Philosophie, Wirtschaft, Wissenschaft, Psychologie - nur um ein paar davon zu nennen. Seid vorsichtig, wenn ihr dieses Buch in die Hände nehmt - euer Leben könnte danach nicht mehr dasselbe wie vorher sein! 🤯
Von Anfang bis Ende gelesen und genossen.
Very interesting!
Wilder, thesenfreudiger (nicht so fußnotenfreudiger though) Ritt durch die 70.000 jährige Geschichte des Homo Sapiens, angefangen bei der Kognitiven Revolution bis zur eventuell baldigen Ankunft an der Schwelle zum Transhumanismus.
"Yuval Noah Hararis 'Eine kurze Geschichte der Menschheit' ist ohne Zweifel ein anregendes und faszinierendes Buch, das die Geschichte der Menschheit aus einer neuen Perspektive betrachtet. Es ist ein wenig anders als die Bücher, die ich normalerweise lese, aber es hat mich positiv überrascht. Hararis Schreibstil ist klar und zugänglich, und er präsentiert komplexe Ideen auf eine Weise, die leicht zu verstehen und nachzuvollziehen ist. Seine Nutzung von trockenem Humor macht das Lesen noch interessanter und unterhaltsamer. Das Buch bietet eine umfassende, aber dennoch kompakte Darstellung der Menschheitsgeschichte und zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie wir zu dem geworden sind, was wir heute sind. Es geht dabei nicht nur um die physische Entwicklung, sondern auch um die Evolution unserer Ideen, Überzeugungen und sozialen Strukturen. Besonders beeindruckt hat mich, wie Harari die Bedeutung der Fähigkeit des Menschen zur Zusammenarbeit und zur Schaffung gemeinsamer Vorstellungen hervorhebt. Diese Fähigkeiten haben es uns ermöglicht, komplexe Gesellschaften aufzubauen und zu erhalten. 'Eine kurze Geschichte der Menschheit' ist ein sehr aufschlussreiches Buch, das zum Nachdenken anregt. Es zeigt, wie weit wir gekommen sind, aber auch, wie viel wir noch lernen müssen. Ich kann es jedem empfehlen, der mehr über die Menschheit und ihre Geschichte erfahren möchte. Insgesamt vergebe ich 4,5 von 5 Sternen."
Kann ich nur jedem empfehlen!
Von allen Meilensteinen in der Entwicklung der Menschheit bis hin zu Erklärungen, wie Kapitalismus und Imperialismus zustande kamen, und Ausblicken für eine mögliche Zukunft. Ich hab selten ein Sachbuch so verschlungen wie das hier!

Informatives Buch
Informatives Buch über den menschlichen Eroberungszug - und über seine Zerstörung. Von Megafauna bis domestiziertem Weizen ist hier viel Background Infos raus. Harari bietet Evolutionsgeschichte und Forschungsgeschichte. Wirklich spannendes Buch!
Detailreiches, entspanntes Storytelling über die Entwicklung der Menschen.
Ich bin froh, "Eine kurze Geschichte der Menschheit" von Yuval Noah Harari beendet zu haben. Das Buch fing unglaublich interessant an. Die Kapitel zur Entwicklung zum Homo Sapiens habe ich verschlungen - leider ging es für mich von da an bergab. Der Text plätscherte vor sich hin und ich habe einfach keinen roten Faden mehr erkannt. Erst geht es um die Geschichte der Menschheit, dann um Revolutionen, Geld, Religionen, den Staat und zum Schluss wird dann auch noch die Zukunft skizziert. Das alles auf 500 Seiten komprimiert. Eine "Zwischendurchlektüre", die aber nicht wirklich neue Erkenntnisse bietet.
Unglaublich lehrreiches und augenöffnendes Buch. Trotz dem hohen Informationsgehalt hält es wie eine Liebesgeschichte fest. Es ist keine leichte Kost, vor allem wenn Harari anfängt vom Heute und Morgen zu erzählen. Auch fühlt es sich teilweise so an als würde man mit Informationen und Geschichten einfach überflutet werden, ohne weiter in die Tiefe zu gehen. Im Grossen und Ganzen ist es chronologisch aufgebaut, in den einzelnen Kapiteln wird jedoch viel in der Zeit herumgesprungen. Dem Buch gebe ich 4.5 Sterne, weil es fesselnd und sehr lehrreich ist, aber teilweise die oben beschriebenen negativen Punkte aufweist.
I can recommend this book to everyone who want to learn more about the history of human-kind and to understand how that affects our world and society now.
Großartiges Sachbuch
Wer einen Zuwachs seines Allgemeinwissens, vor allem geschichtliches, ersucht, der hat mit diesem Buch eine gute Wahl getroffen. Sehr toll geschrieben. Zugegeben musste ich mich schon teilweise etwas durchquälen, da mich manche Themen nicht so sehr interessierten, doch dann folgte direkt wieder ein für mich spannendes Thema. Lest es! Bin gespannt auf Homo Deus und die anderen Bücher von Y. N. H.
Inspirierend, regt zum Nachdenken an Meinung Wenn mehr als 70.000 Jahre Menschheitsgeschichte in weniger als 600 Seiten abgehandelt werden, kann man noch von „kurz“ sprechen. Universalhistoriker Yuval Noah Harari entführt den Leser auf eine Reise 13,5 Milliarden Jahre zurück in der Zeit. Also weit an den Anfang zurück. Ab diesem Punkt erzählt er die Geschichte der Menschen ganz chronologisch und aufgeteilt in vier Teile. Die kognitive Revolution, die landwirtschaftliche Revolution, Die Vereinigung der Menschen und die wissenschaftliche Revolution. Jeder dieser Teile enthält weitere Kapitel, die näher auf den einzelnen Inhalt eingehen. Als Laie hatte ich kaum das Gefühl, im Nachteil zu jemanden zu stehen, der bereits viele Sachbücher gelesen hat oder sich in einem der aufgeführten Bereiche im Buch besonders gut auskennt. Leichte Erklärungen, viele Beispiele aus sämtlichen Bereichen und Jahrhunderten dienten dem Verständnis. Der Inhalt ist vom Autor sehr gut wiedergegeben und veranlasst dazu, darüber hinaus noch weitere Recherchen anzustellen, um sich später in eine andere Thematik einzulesen. Durch gekonnte Wiederholungen können auch kompliziertere Textpassagen über mehrere Kapitel und Teile verständlich nähergebracht werden. Viele der gestellten Fragen werden tatsächlich beantwortet und manche regen selbst zum Nachdenken über das eigene Handeln an. Eine Vielzahl an Quellen unterstützt die Glaubwürdigkeit des Inhaltes – zudem sind häufig „empfohlene Lektüren“ vom Autor mit angegeben, was eine wunderbare Zusatzleistung des Autors ist. Es herrscht ein guter Ausgleich zwischen Fakten, Beispielen, subjektiver Meinung und aufgegriffenen Texten, sowie Lebenssituationen. Beim Lesen wird man nicht von Informationen überflutet, die einen erschlagen. Metaphern und der ein oder andere Seitenhieb sorgen dafür, dass die Informationen ihren Weg direkt zum Gehirn finden und dort verarbeitet werden können. Ich hatte nicht das Gefühl, beim Lesen eine Meinung vorgekaut zu bekommen. Wissenschaftliche Belege, Grafiken, Bilder und Kommentare des Autors ermöglichten einen anschaulichen und vielfältigen Blick auf das Ganze. Das Buch ist für mich eine große Inspirationsquelle, aus der ich nachhaltig sehr viel schöpfen konnte. Selbst jetzt denke ich noch oft über das gelesene nach und versuche weiter zu verstehen, wer oder was der Mensch eigentlich ist. Viele große Themengebiete werden aufgegriffen, ich hatte den Eindruck, dass nichts verschont bleibt. Weder die Religion, noch die Politik, noch unser menschliches Handeln. Es wird erklärt, was jeweils gut daran ist und was daran absolut schlecht ist. Für uns, für das Tier, für die Welt. Breit gefächert gehen die Gedanken von verschiedenen Seiten an jedes Thema heran und öffnen neue Gedankenwelten. Es ist sehr leicht, sich diesen Gedanken hinzugeben. Fazit Das Buch mag zwar schon ein paar Jahre alt sein. Aktuell ist es dennoch. Es ist ein inspirierendes Werk und eine bedeutende Anschauung des Menschen – als Homo sapiens und dessen, was wir sind und was wir machen. Es schafft etwas, das ganz wichtig ist: Es regt zum bewussten Nachdenken über das eigene Handeln an. Das tolle dabei ist, dass dieses Buch nicht für ein Fachpublikum vorgesehen ist, sondern für jedermann geschrieben wurde.
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DNF bei 36 % Es gibt schon genug Bewertungen, die meiner Meinung nach passende Kritik am Buch üben. Mich hat es überhaupt nicht abgeholt und ich habe nicht wirklich neue Gedanken erhalten. Die Romantisierung der Jäger und Sammler war so verwirrend wie nervig ... Harari schreibt, dass vieles aus der Geschichte gar nicht nachweisbar ist, sondern nur Theorien sind. Aber er stellt auch nur Theorien auf...
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Kompliziert
Indem Harari mit der Geschichte der Menschheit startet, den Leser durch eine Vielzahl von Revolutionen führt, folgt der Höhepunkt in der offenen Beantwortung essenzieller Fragen über die ungewisse Rolle des Menschen und die ungeahnten Möglichkeiten der Zukunft. Das Buch steigert sich somit von Seite zu Seite und lässt den Leser sich selbst dabei ertappen, dass er vor lauter Staunen die letzten Worte des Buches kaum war haben möchte. Einfach grandios und faszinierend in jeder Hinsicht!
Guter Überblick über die verschiedenen Phasen der menschlichen Entwicklung für Laien. Insbesondere die menschliche Frühgeschichte kann man sich dort aneignen. Gleichwohl beinhaltet die spätere Geschichte auch zahlreiche Interpretationen und ein generelles Weltbild des Autors wird recht implizit in seinen Thesen vermittelt, ohne das dies immer kenntlich gemacht wird. Da es in weiten Teilen dem Mainstream entspricht (z.B. der Sozialkonstruktivismus mit Tendenzen zum Relativismus), wird es vermutlich bei den Massen trotzdem gut ankommen. Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Buch. Die Anfangspassagen werde ich vermutlich nochmal lesen, um mir darauf aufbauend vertiefte Lektüre zu besorgen.
Langer Atem von Nöten für einige interessante Erklärungen.
Ich habe das Buch nun nach über der Hälfte abgebrochen. Es lag nun schon mehrere Monate weiterhin auf dem Stapel und ich kam einfach nicht weiter. Der Anfang ist durchaus spannend und liefert einige interessante Informationen über viele unterschiedliche Themen. Aber es ist halt leider auch sehr trocken, auch wenn durchaus mal Humor einfliesst. Konnte mich leider nicht wirklich überzeugen.
"Eine kurze Geschichte der Menschheit" ist mit knapp über 500 Seiten vielleicht nicht unbedingt kurz, aber doch ein zu recht zum Bestseller gewordener Überblick über die Geschichte des Homo sapiens und seiner Errungenschaften von der kognitiven Revolution über die landwirtschaftliche Revolution bis zu den letzten 70 Jahren und den zahlreichen Veränderungen seitdem. In den Teilen, die ich durch eigenes Studium besser beurteilen konnte, gibt Harari sehr fundierte und kluge Einblicke, in den anderen stellt er auf jeden Fall sehr verständlich und eindrücklich dar, wie Physik, Chemie und Biologie etwa zusammenspielen und was Politik und Wissenschaft gemeinsam hat. Es ist kein Buch zum einfach so weglesen, sondern eines, das man Kapitel für Kapitel auf sich wirken lassen sollte, am besten mit einem Stift zur Hand, um die wirklich wichtigen Stellen zu unterstreichen und später weiter darüber nachzudenken. Ein paar kritische Anmerkungen: - Harari geht von ausschließlich zwei Geschlechter aus (da nehme jetzt bitte jeder raus, was er will, ich wollte es nur angemerkt haben) - sein wissenschaftlicher Ansatz ist eigentlich bemerkenswert objektiv, doch wer genau liest, dem fällt irgendwann auf, dass bis auf eine Ausnahme alle Weltreligionen hier und da kritisch dargestellt werden. Er scheut sich nicht, das Christentum oder den Islam auch mal mit einer Sekte zu vergleichen (wenn es um die Anfänge geht). Kritische Einordnungen zum Judentum fehlen völlig, was mir die Frage aufdrängt: ist es ein Schutzmechanismus eines israelischen Autors, der weniger Erfolg in seiner Heimat befürchtet hat? Oder spricht hier ein jüdischer Autor, der seinen eigenen Glauben einfach nicht kritisieren will? Wieder keine Wertung, einfach nur etwas, das mir aufgefallen ist - während ich bei der Behandlung von linguistischen Themen, von denen ich Ahnung habe, beifällig genickt habe, ist mir bei den Kapiteln, die auf die Psychologie eingehen, der Bleistift häufiger mal ausgerutscht und hat wilde Kringel unter Zitate und Ausrufezeichen an den Rand gemalt. Ich lese eine subtile Abneigung Hararis gegenüber der Psychologie heraus und hier ist er nicht so gründlich wie bei anderen Disziplinen. Er unterliegt hier einem kausalistischen Fehlschluss, wenn er erst schreibt, eine Untersuchung würde das Fazit erlauben, "dass ein Zusammenhang zwischen Einkommen und Glück besteht" und dann direkt anschließt: "Oder anders gesagt, Geld macht glücklich" (S. 464). Ich musste gerade erst ein Jahr lang lernen, dass Korrelationen NIEMALS automatisch Kausalitäten bedeuten, und Harari vereinfacht das hier so salopp, als würde das feststehen und Psychologen so was herausfinden. Wenn es diese Studie gibt, dann schreibt das Fazit sicherlich von ungefähr einem Dutzend Einschränkungen und weiteren Studien, die durchgeführt werden sollten, um das zu überprüfen, aber Harari macht es sich einfach und fasst zusammen, dass solch eine Untersuchung bedeutet, Geld mache glücklich. Psychologieprofessoren werden sich die Haare raufen. Zusammen mit ein, zwei anderen Sätzen kam bei mir der Eindruck auf, dass er insgeheim der Psychologie eher spöttisch gegenüber steht und sie nach seinen ganzen historischen und naturwissenschaftlichen Untersuchungen definitiv zweitrangig ist, er sie aber für sein abschließendes Kapitel über Glück brauchte. Ansonsten ein Buch, das mich sehr nachdenklich gemacht hat und das den Wunsch auf Vertiefung einiger Themen weckt. Noch ein paar Zitate zum Schluss, die ich mir markiert habe: "Die Kultur behauptet gern, sie verbiete "unnatürliche" Dinge. Aber aus biologischer Sicht ist nichts unnatürlich. Alles was möglich ist ist definitionsgemäß auch natürlich. Eine unnatürliche Verhaltensweise, die den Gesetzen der Natur widerspricht, kann es gar nicht geben, weshalb es völlig sinnlos ist, sie verbieten zu wollen. Keine Kultur hat sich je die Mühe gemacht, Männern die Photosynthese oder Frauen die Fortbewegung mit Überlichtgeschwindigkeit zu verbieten. In Wirklichkeit stammen unsere Vorstellungen von "natürlich" und "unnatürlich" nämlich nicht aus der Biologie, sondern aus der christlichen Theologie." (S. 184) "Geld ist ein effektives Speicher- und Transportmedium für unseren Besitz, weil es unhandliche materielle Vermögenswerte wie Land oder Ziegen in etwas Leichtes und Tragbares verwandelt. (...) Geld ist keine materielle, sondern eine hochgradig spirituelle Angelegenheit: Es verwandelt Materie in etwas rein Geistiges. (...) Zu diesen und zu allen anderen Geschäften sind wir nur bereit, weil wir genug Vertrauen in die Produkte unserer kollektiven Fantasie haben. Vertrauen ist nämlich der Rohstoff, aus dem Münzen geprägt werden. Wenn der wohlhabende Bauer sein Hab und Gut gegen einen Sack Kaurischnecken verkauft und damit in eine andere Provinz zieht, dann vertraut er darauf, dass ihm die Menschen in seiner neuen Heimat diese Schnecken wieder genau so gegen Reis, Häuser und Felder tauschen. Geld ist also ein System gegenseitigen Vertrauens, aber nicht nur irgendeines: Es ist das universellste und effizienteste System des gegenseitigen Vertrauens, das je erfunden wurde." S. 221 Und zum Thema Zeit (nach der industriellen Revolution, und auch im Kontext der Globalisierung): "Wir sehen täglich Dutzende Male auf die uhr, denn fast jede unserer Tätigkeiten wird von ihr bestimmt. Der Wecker weckt uns um 7:00 Uhr, wir wärmen die Milch für unsere Cornflakes genau 80 Sekunden lang im Mikrowellenherd, putzen uns exakt drei Minuten lang die Zähne, bis die elektrische Zahnbürste piept, und nehmen den Zug um 7:40 Uhr zur Arbeit. Nach der Arbeit laufen wir im Fitnessstudio eine halbe Stunde auf dem Laufband. Um 19:00 Uhr setzen wir uns vor den Fernseher, um unsere Lieblingssendung zu sehen, die in bestimmten Abständen von Werbespots unterbrochen wird, die pro Sekunde 1000 Euro kosten und klagen schließlich unserem Therapeuten über diesen ganzen Zeitdruck - genau 45 Minuten lang." S. 432 f. Abgesehen davon, dass ich mich nun frage, wer Milch 80 Sekunden lang in die Mikrowelle stellt, ohne dass die dabei überkocht und eine Sauerei anrichtet, ist es ein sehr, sehr lesenswertes Buch mit vielen interessanten Denkansätzen und Ideen, das dennoch einen guten Überblick gibt, den man sonst in den einzelnen Disziplinen nur selten erhält. Der Stil ist dabei, wie hoffentlich aus den Zitaten rausgekommen ist, sehr unterhaltsam, mit immer wieder sehr eindrücklichen, lebensnahen Beispielen, so dass man manchmal lacht und sich immer vorstellen kann, worum es geht, ohne vorher bereits Geschichte studiert haben zu müssen. Definitiv eine Leseempfehlung!
Viele Impulse und Zusammenhänge
Das Buch vollführt einmal einen Rundumschlag. Viele Themen von den ersten Schritten der Menschheit über wegweisende Meilensteine bis hin zu "was wäre, wenn..." werden hier angeschnitten. Ich persönlich empfand besonders den Anfang (kognitive, sowie landwirtschaftliche Revolution) und die Frage, in welchen historischen Abschnitten sich Menschen glücklich schätzten, am spannendsten. Andere Abschnitte waren für mich dann etwas zäh. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen denke ich, dass jede/r etwas aus diesem Sachbuch mitnehmen kann.
Allgemeinwissen im Hochglanzformat – für mich leider ohne Wow-Effekt
Wie sind wir, Homo Sapiens, zur dominierenden Spezies auf diesem Planeten aufgestiegen? Welche gesellschaftlichen, ökonomischen und kulturellen Veränderungen haben uns dahin geführt, wo wir heute stehen? Und vor allem: Hat uns das Ganze glücklicher gemacht? Diese Fragen versucht Yuval Noah Harari in seinem Bestseller „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ zu beantworten – oder zumindest aufzuwerfen. Der Autor führt uns in einem erstaunlich lockeren, fast schon plaudernden Stil durch 100.000 Jahre Menschheitsgeschichte. Angefangen bei den Anfängen unserer Art, als Homo sapiens noch ein unauffälliges Wesen in einer kleinen Ecke Afrikas war, bis hin zu unserer heutigen Zeit, in der wir durch wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt eine nie dagewesene Kontrolle über die Erde (und uns selbst) erlangt haben. Dabei unterteilt Harari die menschliche Entwicklung in vier große Revolutionen: die kognitive, die landwirtschaftliche, die wissenschaftliche und die industrielle. Viele Leser sind von Hararis Buch begeistert, weil es komplexe Zusammenhänge leicht verständlich darstellt. Und ja, das kann ich bestätigen: Harari hat ein Talent dafür, Wissen unterhaltsam zu verpacken und komplizierte Themen in klarer, prägnanter Sprache zu präsentieren. ABER – und das ist ein großes ABER – ich hatte das Gefühl, die meisten Informationen eigentlich schon zu kennen. Vielleicht, weil ich mich für Geschichte interessiere, vielleicht, weil man das meiste im Laufe der Schulbildung (oder einfach aus allgemeinem Interesse) schon aufgeschnappt hat. Wer also nicht die letzten 50 Jahre unter einem Stein gelebt hat, für den dürfte das Buch inhaltlich nicht wirklich revolutionär sein. Wirklich problematisch wird es aber, wenn Harari seine persönlichen Meinungen als Fakten verkauft. Er bringt spannende Thesen zur Diskussion, wie die „Luxusfalle“, in die die Menschheit durch die Sesshaftigkeit geraten ist. Dass die Domestizierung der Tiere eine der schlimmsten Entwicklungen überhaupt war und die Tierwelt zu einem Leidensweg verdammt hat. Oder dass der Glaube an Götter und Nationen reine Erfindungen des menschlichen Gehirns sind, um soziale Kooperationen und Ordnung zu gewährleisten. Doch während ich ihm bei der einen oder anderen These durchaus zustimmen kann, fehlt mir oft die fundierte Beweisführung. Es wirkt, als würden Fakten und Hypothesen wahllos miteinander vermischt, was mich eher irritiert als überzeugt hat. Besonders bei seiner religionskritischen Haltung und den Aussagen zur menschlichen Moral schimmert Hararis persönliche Ideologie immer wieder durch, ohne dass er diese wirklich hinterfragt oder sachlich diskutiert. Besonders seltsam fand ich die pauschalen Aussagen zur Sesshaftigkeit, die er als „Fehler der Menschheit“ darstellt. Klar, es gibt Argumente, warum das Leben als Jäger und Sammler vorteilhafter gewesen sein könnte – aber diese Romantisierung des „primitiven“ Lebens (fällt jemandem ein besserer Begriff dafür ein? Ich glaube ihr wisst, was ich meine..) wirkt oft überzogen und einseitig. Was Harari hier als historischen Fakt präsentiert, ist bei genauerem Hinsehen nur Meinung. Und diese springt mir viel zu oft in den Vordergrund. Das Buch erweckt immer wieder den Eindruck, dass der Autor seine Leser zu bestimmten Schlussfolgerungen drängen will, anstatt einfach Fakten zu präsentieren und den Leser selbst entscheiden zu lassen. Hararis Umgang mit der Fachsprache der Historiker hat mich auch nicht gerade überzeugt. Einige Begriffe lässt er einfach unter den Tisch fallen, andere gibt er vollkommen neue Definitionen (Humanismus – ich meine dich!). Historische Ereignisse werden vereinfacht und umgedeutet. Genau das kritisiert auch Christopher Robert Hallpike in seiner Rezension der New English Review: „Wo seine Informationen einigermaßen korrekt sind, sind sie nicht neu, und immer wenn er eigene Beiträge zu leisten versucht, versteht er Sachverhalte falsch, teils grundfalsch. Daher sollten wir ‚Sapiens‘ nicht als ernsthaften Beitrag zum Wissen verstehen, sondern als ‚Infotainment‘, … einen wilden geistigen Ritt durch die Geschichte, mit aufsehenerregend zur Schau gestellten Spekulationen gespickt und in furchteinflößenden Voraussagen über das Schicksal der Menschheit endend.“ Wer hier also mit einem fundierten Sachbuch rechnet, wird enttäuscht. Viele Abschnitte wirken wie „History for Dummies“, was vielleicht gewollt ist, aber mich auf Dauer wirklich genervt hat. Vor allem die vielen rhetorischen Fragen und seitenlangen Vergleiche machen das Ganze manchmal zu einem ermüdenden Monolog. Der Versuch, die Leser immer wieder direkt anzusprechen, wirkt übertrieben und aufgesetzt. Mein Fazit? „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ ist ein teilweise unterhaltsamer, größtenteils aber eher ermüdender Überblick über unsere Entwicklung als Spezies, der hin und wieder zum Nachdenken anregen mag, aber inhaltlich wenig Neues bietet. Für mich reiht sich das Buch eher in die Kategorie „leicht verdauliche Populärwissenschaft“ ein, das komplexe Themen so weit vereinfacht, dass auch der letzte Trottel meint, ein Experte zu sein. Besonders Leser mit einem soliden Hintergrundwissen in Geschichte oder Anthropologie werden hier enttäuscht – vieles bleibt oberflächlich, die Thesen werden kaum belegt, und Hararis ständige Vereinfachungen wirken schlicht unseriös. Statt tiefgehender Analysen präsentiert er ein bunt zusammengewürfeltes Potpourri altbekannter Informationen, das nicht den Anspruch erhebt, wirklich Neues zu vermitteln. Mir hat das Buch wenig gebracht und es hat mich mehr frustriert als bereichert, weswegen ich es irgendwann abgebrochen habe. ⭐️,5
„Eine kurze Geschichte der Menschheit: Ein faszinierender Streifzug durch die Ursprünge, Wendepunkte und die Zukunft der Menschheit“
Yuval Noah Hararis Eine kurze Geschichte der Menschheit ist ein faszinierender Streifzug durch die Geschichte unserer Spezies, der sowohl Laien als auch Geschichtsinteressierte begeistern dürfte. Mit klarem Stil und scharfer Analyse nimmt Harari uns mit auf eine Reise von den ersten Homo-Sapiens-Gemeinschaften bis hin zu unserer modernen, globalisierten Welt. Dabei kombiniert er wissenschaftliche Erkenntnisse aus Anthropologie, Biologie und Geschichte zu einer kohärenten Erzählung über den Aufstieg und die Entwicklung der Menschheit. Hararis Fähigkeit, komplexe Themen auf verständliche Weise zu erklären, ist beeindruckend. Themen wie die kognitive Revolution, die landwirtschaftliche Revolution und die industrielle Revolution werden in einer klaren Sprache dargelegt, die auch für Nicht-Wissenschaftler zugänglich ist. Besonders spannend sind die Gedankenspiele, die Harari zu den langfristigen Konsequenzen menschlicher Entscheidungen anstellt – etwa zur Rolle von Geld, Religion oder Imperien. Seine Analyse ist oft überraschend und regt dazu an, bekannte Konzepte und Geschichtsdeutungen neu zu hinterfragen. Trotz seiner Brillanz neigt Harari dazu, stark zu verallgemeinern, was bei einem so umfassenden Thema kaum zu vermeiden ist. Kritiker könnten anmerken, dass seine Interpretationen gelegentlich spekulativ wirken und die Argumentation an einigen Stellen eher Thesen als wissenschaftlich belegte Fakten präsentiert. Auch wenn dies für die narrative Kraft des Buches notwendig sein mag, bleibt ein gewisses Gefühl, dass wichtige Nuancen zu kurz kommen. Eine kurze Geschichte der Menschheit ist ein mitreißendes und intellektuell anregendes Buch, das es schafft, den Leser sowohl über die Vergangenheit der Menschheit als auch über ihre mögliche Zukunft nachdenken zu lassen. Trotz kleiner Schwächen in der wissenschaftlichen Präzision bietet es eine packende und zugängliche Perspektive auf die Geschichte unserer Spezies. Wer sich für Geschichte, Anthropologie oder Philosophie interessiert, wird in Hararis Werk eine Fundgrube an Denkanstößen finden. Es ist nicht perfekt, aber es ist nahe dran – daher 4 von 5 Sternen.
Informativ und erschreckend ehrlich zugleich.
Ich habe mich selten auf ein Sachbuch so sehr gefreut wie auf dieses, denn ich wusste aufgrund zahlreicher Rezensionen: Dieses Werk des Historikers Yuval Noah Harari, der derzeit mit der Quasi-Fortsetzung von „Sapiens“ (Homo Deus) Furore macht, ist genau mein Ding. Ihr wisst alle, dass ich mich für Geschichte begeistere, was ihr vielleicht noch nicht wisst: Geschichte interessiert mich umso mehr, je länger in der Vergangenheit sie liegt und am meisten dort, wo es sich noch um Vor- und Frühgeschichte und Paläoanthropologie handelt. So verschlang ich die ersten Kapitel von „Sapiens“ geradezu. Was dieses Buch von anderen Geschichtsbüchern unterscheidet? Yuval Noah Harari stellt nicht nur wesentliche Aspekte der Menschwerdung heraus, die mir so bisher nicht bewusst waren, sondern setzt sie in einen direkten Bezug zu unserer Gegenwart. Dass die Beherrschung des Feuers von zentraler Bedeutung für die Frühmenschen war, ist klar. Dass das unter anderem daran liegt, dass das Feuer Keime und Parasiten in der Nahrung abtötete, ist logisch, aber ich habe noch nie daran gedacht. Ganz besonders spannend finde ich Hararis These, dass die Fähigkeit des Menschen, nicht nur Sprache zu entwickeln (er verweist darauf, wie viele Tierarten auf irgendeine Weise miteinander kommunizieren können), sondern damit FIKTION auszudrücken, einen entscheidenden Einfluss darauf hatte, dass der Mensch sich so unglaublich entwickeln konnte. Denn erst hierdurch konnten sich Religionen entwickeln, große Menschenmengen konnten an gemeinsame Werte glauben: „Large numbers of strangers can cooperate successfully by believing in common myths“ (Seite 30) Und der Zusammenhang mit unserer Gegenwart? Kurz gesagt: In einer Zeit, in der die klassische Religiosität immer mehr abnimmt, gibt es Ersatzmythen, die viele Menschen miteinander verbindet und die ohne ihre Kooperation unmöglich wären: Unternehmen (die in Zeiten des Raubtierkapitalismus immer mächtiger werden und unser Leben in zunehmendem Maße bestimmen). „People easily understand that ‚primitives‘ cement their social order by believing in ghosts and spirits, and gathering each full moon to dance together around the campfire. What we fail to appreciate is that our modern institutions function on exactly the same basis.“ (Seite 31) So liefert Harari faszinierende Thesen, die mich beim Lesen wirklich begeistern konnten und mir viele Denkanstöße boten. So stellt Harari klar, dass die neolithische Revolution keineswegs eine Verbesserung der Lebensqualität darstellte, sondern lediglich mehr Menschen ernähren konnte. Rückgängigmachen war nicht, denn wenn erst einmal mehr Menschen da sind, müssen sie auch ernährt werden. Dabei kam mir der Gedanke: Wie wäre die kulturelle Entwicklung des Menschen ausgefallen, wenn die neolithische und später die industrielle Revolution nie stattgefunden hätten? Ich bin jedoch nicht mit allem einverstanden, was Harari schreibt. Dass er die Massentierhaltung verurteilt, ist mir sehr wichtig. Was mir jedoch nicht gefällt, ist eine Aussage bzw. eine Spekulation im Zusammenhang mit der Verurteilung des Imperialismus von Seite 422: „What if it turns out that the subjects of large empires are generally happier than the cititzens of independent states and that, for examples, Ghanians were happier under British colonial rule than under their own homegrown dictators? What would that say about the process of decolonisation and the value of national self-determination?“ Dass die Nachfolgeregierungen der ehemaligen Kolonien oft eine Verschlechterung der Landesentwicklung mitbrachten, war meiner Meinung nach eine Folge des Kolonialismus und kann nicht herangezogen werden, um diesen zu rechtfertigen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Harari das so meinte, aber es ist eine unglückliche Formulierung. Schließlich gelangt der Autor bis zur Gegenwart und stellt einige Thesen zur Zukunft des Menschen vor. Und diese behagen mir nicht. Er argumentiert, dass der Mensch sich weiterentwickeln wird und dass es sich bei den Personen, die einmal mit Raumschiffen unterwegs sein werden, nicht mehr um den Homo Sapiens handeln wird. Ja, das ist unbequem und ehrlich gesagt, das möchte ich nicht. Denn entbehrt das Wesen, das Harari hier beschreibt, nicht seiner Menschlichkeit? Entwicklung ja, gerne, aber werden wir diese wirklich nicht steuern können? Aus diesem Grund bin ich nicht sicher, ob mir das neuere Werk des Autors, „Homo Deus“, zusagen wird. Ich möchte glauben, dass wir eine solche Entwicklung vermeiden können. Vielleicht ist das zu blauäugig, aber ich höre derzeit ein weiteres Buch, das sich mit der Zukunft befasst („Nächste Ausfahrt Zukunft“ von Ranga Yogeshwar) und auch dieses enthält unbequeme Wahrheiten, aber die Prognosen darin erscheinen mir plausibler. Fortsetzung folgt.
Die kurze Geschichte der Menschheit war für mich eher ein langatmiges Palabern über das Leben und den ganzen Rest. Letztlich hat mich nur eine Leserunde dazu veranlasst, dieses Sachbuch nicht schon früher zur Seite gelegt zu haben. Ich habe mich während des Lesens oft gefragt, was ich denn anderes erwartet hätte. Auf jeden Fall eher zweitrangig ein Geschichtsbuch im klassischen Sinne. Vielmehr ein evolutionäres, soziologisches, phylogenetisches Buch. Die Phylogenese, also die Lehre der Stammeslehre, war mir erst vor ein paar Monaten erstmals begegnet, als ich mit Interesse das gleichnamige Museum in Jena besichtigte. Die ersten Kapitel befassten sich dann auch damit, wieviele Homo Gattungen es auf der Erde noch vor 100.000 Jahre und wie sich der Homo Sapiens gegen Neandertaler & Co. langsam durchsetzte. So sind wir die einzig verbleibende Gattung Mensch auf der Erde. Die Ausführungen hierzu fand ich noch sehr interessant. Doch wie sollte es dann weitergehen im Buch? Chronologisch? Dann wäre es ein klassisches Geschichtsbuch aus der Schule geworden. Harari versucht die Geschichte dagegen über verschiedene Revolutionen zu clustern (kognitive, landwirtschaftliche und wissenschaftliche Revolutionen). Eigentlich eine schöne Idee, doch in der Umsetzung hapert es dann, denn thematisch und auch chronologisch springt der Autor wild hin und her. Da wird dann im Rahmen der landwirtschaftlichen Revolution die Weiterentwicklung unseres Sprachvermögens thematisiert, was für mich eher an den Anfang gehörte. Vielleicht ist Struktur und Aufbau für manche Autoren und Leser nicht so wichtig. Ich will aber einen roten Faden haben, will wissen, worauf das Buch hinauslaufen soll, ob Fragen beantwortet werden und wenn ja, welche. Stattdessen erzählt Harari wild drauf los. Alle einzelnen Abschnitte sind an sich interessant, wobei leider nie ganz klar ist, was nun seine Meinung und was sichere Erkenntnis ist. Ärger über die Unstrukturierheit, mangelndes Vertrauen in die Aussagen und teilweise Behauptungen, die zu einer Diskussion anregen, die aber nie stattfindet und dann auch noch eine Leserunde, die sich berechtigterweise gegenseitig herunterzieht. Oh ja, Harari hat es echt schwer gehabt, zu überzeugen. Spätestens heute im letzten Kapitel, in dem relativ alleinstehend die Meinung geäußert wurde, dass Oppenheimer & Freunde für die Erfindung der Atombombe der Friedensnobelpreis gehörte, war dann der absolute Tiefpunkt. Ich kann verstehen, warum er so etwas schreibt. Seit dem kalten Krieg herrscht eigentlich Frieden, aber im Grunde ist es doch nur ein Waffenstillstand und aufkommende Konflikte in anderen Regionen der Welt geben uns nicht das Gefühl, dass das Wettrüsten uns in eine sichere Welt gebracht hat. Für was habe ich denn dann in den 80er Jahren demonstriert? Im Umkehrschluss bin ich als Pazifist und Waffengegner im Auge des Autors ein Kriegstreiber. Hanebüchen. Aber vielleicht hat er als Israeli, der in Reichweite der Raketen aus dem Iran aufgewachsen ist, eine andere Sichtweise auf die Dinge. Im Rahmen der landwirtschaftlichen Revolution behandelt er dann auch die Frage, warum der Mensch vom Jäger und Sammler zum Bauern wurde. Eine sehr interessante Frage, doch seine Antwort hat mich nicht befriedigt, den er findet, dass die Menschen in die Luxusfalle getappt sind. Das halte ich für Humbug. Ich glaube nicht, dass die Menschen damals so sehr an die Zukunft gedacht haben. Das macht der moderne Mensch, der erst wieder lernen muss, im Jetzt zu leben. Den Menschen damals kann es nur um die Existenzsicherung gegangen sein. Und da stelle ich mir das Sammeln und Jagen auch nicht als sorglos vor. Permanent den Wildtieren hinterherziehen, die Gefahren bei der Jagd, die Entbehrungen aus der Wanderung durch die Wildnis. Die Vorratshaltung stand für den Einzelnen bestimmt eher im Vordergrund. Wie komme ich über den Winter? Weizenanbau war da eine Alternative. Und Harari fragt, warum der Mensch das Abenteuer Jagd gegen die Spitzhacken eingetauscht hat? Diese Glorifizierung des Jägerlebens will sich mir nicht erschließen. Es gab noch andere Kapitel, bei denen ich nicht seiner Meinung folgen konnte. Zum Glück gab es immer mal wieder interessante Passagen mit harten Fakten, wie z.B. die Entdeckung Amerikas, die mich am Lesen hielten. Letztlich ist das Buch aber doch eine Enttäuschung gewesen und ich bin froh, dass ich es endlich zu Ende gelesen habe.
Ein grandioses Buch. Es sollte in jeder Schule auf dem Lehrplan stehen.
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Wo kommen wir her und wohin werden wir gehen? Eine kurze Geschichte der Menschheit.
Harari erzählt unsere Geschichte so anschaulich und sprachlich gut verständlich, dass ich täglich ein paar Kapitel verschlungen habe. Ich hab einen völlig neuen Blickwinkel auf unsere Fähigkeiten kennengelernt, warum wir bis an die Spitze der Evolution klettern konnten und aus welchen simplen Ursprüngen unsere vertraute Weltordnung entstanden ist. Die „kurze Geschichte“ verdeutlicht aber auch mehrmals, wie der Mensch seit tausenden von Jahren für das Artensterben auf der Erde verantwortlich ist. Auch Themen wie Sklaverei, Rassismus, Unterdrückung von Frauen und Homosexuellen, Imperialismus, Massentierhaltung und übermäßiger Konsum werden angesprochen und wie diese Missstände entstanden sind. Das Buch ist also kein Loblied auf uns Menschen als Krönung der Evolution. Am meisten musste ich über die Erkenntnis schmunzeln, dass so vieles was Ordnung und Struktur in unser Leben bringt wie z.B. Gesetze, Zahlungsmittel, Regierungen, Grundrechte usw. nur fiktive Konstrukte aus der Feder unserer eigenen Vorstellungskraft sind auf die wir uns kollektiv geeinigt haben. Eigentlich genau so real wie der Weihnachtsmann.

Sollte man gelesen haben !!⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Ich hätte nicht direkt danach gegriffen, doch nach mehreren Empfehlungen habe ich es mir dann geholt und bereue es auch nicht! Es geht um die Geschichte der Menschen, angefangen bei der Vergangenheit bis hin zur Zukunft. Wir sollten die Geschichte über unsere Vorfahren und über alles was um uns herum geschieht kennen. Lege ich allen ans Herzen🤞💗
Informativ & sehr interessant geschrieben, aber keine leichte Kost. Nicht weil es schlimm ist, sondern einfach aufgrund der Vielzahl an Informationen die man erhält. Ich hab’s in Etappen gelesen - so war es für mich sehr angenehm.
Das Buch ist interessant aufgemacht und sieht toll aus. Ich fand den ersten Teil jedoch etwas besser und witziger. Teilweise wiederholen sich die Beispiele zu den Thesen und das Buch ist schneller zu Ende als gedacht. Hängt natürlich auch mit der Form eines Comics zusammen. Der Inhalt entspricht gefühlt vielleicht 2, maximal 3 Kapiteln eines klassischen Buches. Ich bin einmal auf den dritten Teil gespannt. Aber wenn man vor allem Informationen möchte, lohnt sich wahrscheinlich sein Originalbuch mehr.
Eine kurze Geschichte der Menschheit... wenn es so simpel wäre....
Das Buch von Yuval Noah Harari stand schon länger auf meiner Wish List, und an sich lese ich ab und an auch sehr gerne Sachbücher. Leider kann ich die sehr guten Rezensionen nicht so ganz nachvollziehen. Das Buch ist irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Für ein Sachbuch ist es nicht wissenschaftlich genug und für ein Buch, das nur unterhalten soll, zu ernst. Es wird zu sehr pauschalisiert und vereinfacht, dafür, dass es sich um die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien handelt, geht der Autor nicht genügend auf Details ein und bleibt sehr an der Oberfläche. Nur Menschen, die die letzten 50 Jahre in einem Erdloch verbracht haben, erfahren hier wirklich Neues. Einzig positiver Effekt: Harari hat sich so eingehend mit Nutztierhaltung beschäftigt, dass er jetzt (annähernd) vegetarisch (vegan?) lebt. Ich hätte das Buch so gerne mehr gemocht, am Ende sind es 3 🌟 geworden (ein durchschnittlich gutes Buch mit Luft nach oben).
Spannend und informativ
Dieses Buch ist wirklich toll geschrieben, der Autor nimmt uns mit auf eine Reise durch die Geschichte der Menschheit, vom Anfang des Homo Sapiens bis zur aktuellen Zeit. Dabei besticht er durch hervorragende Beispiele aus der Geschichte über die ich oft positiv gestaunt habe. Ein wirklich tolles Buch welches ich sehr empfehle.
Eine kurze Geschichte der Menschheit hat mich definitiv zum Nachdenken angeregt. Ich denke, dass ist das Beste, was ein solches Buch erreichen soll/will; und das man es weiterempfiehlt. Das mache ich hiermit :D und daher gibt's von mir auch 5 Sterne! *Kurze Bewertung, aber es ist viel Info in dem Buch und boa schwirrt mir der Kopf 😅.
Tolles Buch! Ein Sachbuch, was sich locker leicht lesen lässt, zum Nachdenken anregt und auf angenehme Art und Weise einem die Geschichte der Menschheit näherbringt. Am Ende wurde es etwas zäh und sehr philosophisch und vor allem hypothetisch. Ich finde das ist ein super Buch, was man Kapitelweise lesen kann zwischendurch. Es lohnt sich auf jeden Fall 😌
Sehr interessantes und kurzweiliges Sachbuch, bei dessen Lektüre man viel lernen kann und ganz neue Sichten auf die Geschichte der Menschheit gewinnt! Wirklich zu empfehlen!
Dieses Buch stellt mehr Fragen, als dass es Antworten liefert. Und doch erklärt es einiges! Yuval Noah Harari nimmt uns mit auf eine Reise von den Menschenaffen bis zum Cyborg. Mit Blick auf das grosse Panorama unserer Geschichte stellt er die Frage: «Wohin wollen wir jetzt gehen?» Mehr dazu auf dem Bücherberg-Blog: https://www.einszunull.ch/2021/03/16/yuval-noah-harari-eine-kurze-geschichte-der-menschheit/
Dieses Buch hat mich komplett in seinen Bann gezogen. Erst wollte ich nur reinhören und konnte dann aber nicht aufhören. Ich bin selbst nicht religiös, aber ich kann ohne Zweifel sagen, dass das Buch meine Ansicht auf Religion gleichzeitig bestärkt sowie auch erweitert hat. Auch wenn ich das Buch als Hörbuch hörte, habe ich extra meine physische Kopie herausgesucht, um mir wichtige Stellen zu markieren. Das mach ich sonst nie. Die Erkenntnisse des Buches sind ernüchternd und bestärkend zugleich. Was ich aus dem Buch mitnehme: “Ich bin nur ein Staubkorn in der Geschichte der Erde (diese Erkenntnis tut mir gut) und die Menschheit nimmt sich selbst viel zu wichtig. Mehr Leute sollten dieses Buch gelesen haben.” Die einzige Kritik, die ich habe, ist die Unumstößlichkeit mit der der Autor seine Thesen in den Raum stellt. Bei einem Buch von 508 Seiten kann nicht alles thematisiert werden, aber er schreibt als würde er das. Aus wissenschaftlicher Perspektive hätte ich noch gerne gewusst, welche Themen man weiterführend noch hätte behandeln können (ein Ausblick sozusagen).
Sehr informativ und auch unterhaltsam!
What an amazing book
I absolutely adore this book. I had thoughts that were depicted in the book, but the way the author writes about them, is truly on point. Some peoples‘ worldviews will be challenged while reading this book which is amazing! A huge recommendation to understand humans better - will get the other two books as well 💪🏾
ein spannendes und unterhaltsames Buch, dass sich leicht lesen lässt und zum Denken anregt.
Ich habe dieses Buch im Urlaub verschlungen! Unfassbar gut geschrieben und sehr interessant.
Sollte man gelesen haben 🌟
Yuval Noah Hararis „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ (übersetzt von Jürgen Neubauer) ist ein Sachbuch, welches sich beim Lesen wie eine spannende Dokumentation anfühlt. Der Autor nimmt uns in diesem Buch mit auf eine Zeitreise durch die Menschheitsgeschichte. Gestartet wird mit der kognitiven Revolution und gehen über bis zur wissenschaftlichen Revolution. Besonders gefallen haben mir die letzten Kapitel über die Glückseligkeit der Menschen in den verschiedenen Jahrhunderten. Super spannend geschrieben und sollte meiner Meinung nach jeder mal gelesen haben, allerdings zog es sich ab und zu mal in die Länge, daher von mir 4/5 🌟

Das was Geschichte in der Schule nicht angerissen hat.
Ich finde die Grundidee des Buches, einmal die komplette Geschichte des Homo Sapiens abzubilden super. 10.000 Jahre Geschichte auf 500 Seiten. Mich könnte das Buch nochmal mehr für Geschichte begeistern und Themen anreißen, die ich vorher so nicht auf dem Schirm hatte. Ich muss allerdings auch sagen, dass die Themen alle wirklich nur angerissen und keinesfalls sauber außerzählt werden. Teilweise scheint es mir so als wären Teile mehr Hararis Meinung die er sich hergeleitet oder erschlossen hat. Und vor allem der Letzte Teil in dem er über die Zukunft des Homo Sapiens spricht ist sehr wage und einfach jetzt nach 10 Jahren schon wieder stark veraltet. Wer einen Überblick über unsere Geschichte haben möchte und nicht zu jedem Jahrhundert oder jedem einzelnen Imperium das es gab ein einzelnes Buch lesen will, für den bietet sich dieses Buch perfekt an.
Absoluter Wahnsinn. Nach diesem Buch versteht man die Welt ein Stückchen besser. Bei dieser inhaltlichen Dichte, blieben mir natürlich nicht alle Details, aber viele Impulse in Erinnerung, die mich zum nachdenken angeregt haben. Ich war bei dieser Popularität, die Eine Kurze Geschichte Der Menschheit genießt zunächst skeptisch, ob es dem Anspruch standhalten kann. Doch diese Skepzis hatte sich in den ersten 50 Seiten in Luft aufgelöst. Harari schafft es in einer extremen inhaltlichen Dichte nichts zu langatmig und nichts zu verkürzt darzustellen, sodass einem niemals langweilig wird, obwohl es hier schlussendlich um Geschichte geht. Es ist schön zu wissen, dass Harari als Professor tätig ist und (da bin ich mir sicher) andere Studenten mitreist. Wäre Harari mein Geschichtslehrer gewesen, dann würde ich heute vielleicht genau das studieren.
Tolles, Buch, das jeder gelesen haben sollte📖
Das Buch hat mich durch die lockere und interessante Schreibweise in den Bann gezogen und mehrfach zum Denken angeregt. Wahnsinnig gut finde ich, wie Harari an vielen Beispielen, komplexe und schwierige Themen greifbar und verständlich macht. Absolute Empfehlung ✨
Super interessant!
Das Buch von Yuval Noah Harari hat es mir echt angetan. Auf diesen Seiten werden so viele spannende Themen behandelt, dass ich mir absichtlich nach einem Kapitel immer etwas Zeit nehmen musste, um über das Gelesene nachzudenken - sonst rutscht das Gelesene viel zu schnell durch. Dabei fand ich besonders gut, dass sich das Buch nicht in Einzelheiten verliert, sondern das große Ganze betrachtet. Dann aber doch nur 4 Sterne, da mich die Themen Kapitalismus und Wirtschaft nicht so sehr interessiert haben.
Zwischen Populärwissenschaft und Absurdität
Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mir so polarisierend erschien. Ein schöner Anfang mit nur kleinen Fehlern gerät gegen Mitte des Buches durch teils absurde Thesen schnell in Vergessenheit. Gegen Ende fängt sich Harari wieder, doch die letzten Kapitel sind schlichtweg Wahnsinn in reinster Form. Die Stärke des Buchs ist gleichzeit seine Schwäche. Der Versuch, die gesamte Menschheitsgeschichte (!) in knapp 500 Seiten auf wissenschaftlich solidem Fundament widerzugeben, ist zum Scheitern verurteilt. Der Schreibstil ist sehr schön und alle wesentlichen Prozesse der Geschichte werden zu einem stimmigen Gesamtbild verbunden, doch genau das ist das Problem: solch ein Gesamtbild existiert in der wissenschaftlichen Literatur nicht. Das Buch hat mich an vielen Stellen dazu angeregt, tiefer zu gehen und weiter zu recherchieren. Dabei offenbaren sich manchmal Ungenauigkeiten, manchmal aber leider auch grob falsche Angaben (vor allem wenn der Autor in ihm Fremde Gebiete wie die Physik, die Neuromedizin und die Biologie abdriftet). Die wissenschaftliche Fundiertheit sollte definitiv bezweifelt werden. Außerdem beruft Harari sich nur auf eine Handvoll Quellen im gesamten Buch und bedient sich oft sehr neuer Theorien Anderer ohne Kennzeichnung oder Würdigung. Schlimmer ist allerdings der Einfluss persönlicher Sichtweisen Hararis, insbesondere zu den Themen Religion, der Ethik gegenüber Tieren und die Rolle der KI für den Menschen in naher Zukunft, welche er selten von evidenzbasierten Argumenten abgrenzt. Mein Gesamtbild (als leidenschaftlicher Wissenschaftler) von Harari ist daher mehr das eines begabten Schriftstellers und Populisten als das eines Kollegen. Es wundert mich nicht, dass seine wissenschaftliche Karriere erfolglos blieb und Harari eine Publikationsform wählt, welche nicht den strengen und wachsamen Augen anderer Wissenschaftler unterworfen ist. Am meisten missfällt mir jedoch, wie sehr dieses Buch in der öffentlichen Meinung und von einigen Autoritäten unserer Zeit gefeiert wird, obwohl es Wissenschaftler diverser Diszplinen geschlossen abstrafen. Die Trennlinie zwischen Information und Missinformation kann heutzutage leider schnell unscharf werden. Dennoch, obgleich meiner harrschen Kritik macht das Buch Spaß wenn man es als das nimmt, was es ist: ein Versuch. Begegnet man seinem Inhalt mit einem kritischen Geist und versteht es als Einladung zum Studium der Menscheitsgeschichte, kann ich es empfehlen. Sollte man jedoch das sehr simple Gesamtbild Hararis adaptieren, verliert man die Essenz allen wissenschaftlichen Denkens, das Spiel mit der Komplexität aller Phänomene der Natur, und verirrt sich in eines der Hauptprobleme unserer Zeit, nämlich zu einfach gedachte Zusammenhänge zu akzeptieren.
Die kurze Geschichte der Menschheit war für mich eher ein langatmiges Palabern über das Leben und den ganzen Rest. Letztlich hat mich nur eine Leserunde dazu veranlasst, dieses Sachbuch nicht schon früher zur Seite gelegt zu haben. Ich habe mich während des Lesens oft gefragt, was ich denn anderes erwartet hätte. Auf jeden Fall eher zweitrangig ein Geschichtsbuch im klassischen Sinne. Vielmehr ein evolutionäres, soziologisches, phylogenetisches Buch. Die Phylogenese, also die Lehre der Stammeslehre, war mir erst vor ein paar Monaten erstmals begegnet, als ich mit Interesse das gleichnamige Museum in Jena besichtigte. Die ersten Kapitel befassten sich dann auch damit, wieviele Homo Gattungen es auf der Erde noch vor 100.000 Jahre und wie sich der Homo Sapiens gegen Neandertaler & Co. langsam durchsetzte. So sind wir die einzig verbleibende Gattung Mensch auf der Erde. Die Ausführungen hierzu fand ich noch sehr interessant. Doch wie sollte es dann weitergehen im Buch? Chronologisch? Dann wäre es ein klassisches Geschichtsbuch aus der Schule geworden. Harari versucht die Geschichte dagegen über verschiedene Revolutionen zu clustern (kognitive, landwirtschaftliche und wissenschaftliche Revolutionen). Eigentlich eine schöne Idee, doch in der Umsetzung hapert es dann, denn thematisch und auch chronologisch springt der Autor wild hin und her. Da wird dann im Rahmen der landwirtschaftlichen Revolution die Weiterentwicklung unseres Sprachvermögens thematisiert, was für mich eher an den Anfang gehörte. Vielleicht ist Struktur und Aufbau für manche Autoren und Leser nicht so wichtig. Ich will aber einen roten Faden haben, will wissen, worauf das Buch hinauslaufen soll, ob Fragen beantwortet werden und wenn ja, welche. Stattdessen erzählt Harari wild drauf los. Alle einzelnen Abschnitte sind an sich interessant, wobei leider nie ganz klar ist, was nun seine Meinung und was sichere Erkenntnis ist. Ärger über die Unstrukturierheit, mangelndes Vertrauen in die Aussagen und teilweise Behauptungen, die zu einer Diskussion anregen, die aber nie stattfindet und dann auch noch eine Leserunde, die sich berechtigterweise gegenseitig herunterzieht. Oh ja, Harari hat es echt schwer gehabt, zu überzeugen. Spätestens heute im letzten Kapitel, in dem relativ alleinstehend die Meinung geäußert wurde, dass Oppenheimer & Freunde für die Erfindung der Atombombe der Friedensnobelpreis gehörte, war dann der absolute Tiefpunkt. Ich kann verstehen, warum er so etwas schreibt. Seit dem kalten Krieg herrscht eigentlich Frieden, aber im Grunde ist es doch nur ein Waffenstillstand und aufkommende Konflikte in anderen Regionen der Welt geben uns nicht das Gefühl, dass das Wettrüsten uns in eine sichere Welt gebracht hat. Für was habe ich denn dann in den 80er Jahren demonstriert? Im Umkehrschluss bin ich als Pazifist und Waffengegner im Auge des Autors ein Kriegstreiber. Hanebüchen. Aber vielleicht hat er als Israeli, der in Reichweite der Raketen aus dem Iran aufgewachsen ist, eine andere Sichtweise auf die Dinge. Im Rahmen der landwirtschaftlichen Revolution behandelt er dann auch die Frage, warum der Mensch vom Jäger und Sammler zum Bauern wurde. Eine sehr interessante Frage, doch seine Antwort hat mich nicht befriedigt, den er findet, dass die Menschen in die Luxusfalle getappt sind. Das halte ich für Humbug. Ich glaube nicht, dass die Menschen damals so sehr an die Zukunft gedacht haben. Das macht der moderne Mensch, der erst wieder lernen muss, im Jetzt zu leben. Den Menschen damals kann es nur um die Existenzsicherung gegangen sein. Und da stelle ich mir das Sammeln und Jagen auch nicht als sorglos vor. Permanent den Wildtieren hinterherziehen, die Gefahren bei der Jagd, die Entbehrungen aus der Wanderung durch die Wildnis. Die Vorratshaltung stand für den Einzelnen bestimmt eher im Vordergrund. Wie komme ich über den Winter? Weizenanbau war da eine Alternative. Und Harari fragt, warum der Mensch das Abenteuer Jagd gegen die Spitzhacken eingetauscht hat? Diese Glorifizierung des Jägerlebens will sich mir nicht erschließen. Es gab noch andere Kapitel, bei denen ich nicht seiner Meinung folgen konnte. Zum Glück gab es immer mal wieder interessante Passagen mit harten Fakten, wie z.B. die Entdeckung Amerikas, die mich am Lesen hielten. Letztlich ist das Buch aber doch eine Enttäuschung gewesen und ich bin froh, dass ich es endlich zu Ende gelesen habe.
Humorvoll geschrieben, hat viel Spaß gemacht, sehr anregend. Homo Deus werde ich auf jeden Fall auch lesen.
Wow, was für ein Buch! Ich hätte nicht erwartet, so viel Neues über die Menschheit und ihre Geschichte lernen zu können. Teilweise hat es wirklich einige meiner Überzeugungen auf den Kopf gestellt, was ich nicht kommengesehen habe. Beispielsweise wurde dort erklärt, wie es eigentlich zum Kapitalismus gekommen ist und warum er dafür gesorgt hat, dass wir uns als menschliche Zivilisation überhaupt so weit entwickeln konnten. Vorher habe ich den Kapitalismus verteufelt, aber das Buch hat mir gezeigt, dass nicht alles daran zwangsläufig schlecht ist. Gäbe es ihn nicht, dann würde es keinen technischen Fortschritt geben und wir würden immer noch wie im Mittelalter leben. Das will vermutlich niemand. Nicht mal die Menschen, die für den Kommunismus sind. (Was vorher auch eher meine Haltung gewesen wäre, aber dieses Buch hat mir einiges zu denken gegeben.) Abgesehen davon hatte ich so viele „Aha!“-Momente und habe vermutlich mehr über Geschichte gelernt als in meiner ganzen Schulzeit. In der Schule dachte ich immer, dass dieses Thema langweilig und nicht weiter relevant für unser heutiges Leben ist, aber mittlerweile sehe ich ein, dass das ein großer Denkfehler war. Die Vergangenheit beeinflusst unser heutiges Leben auf so viele Ebenen und mir kommt dazu ein Zitat in den Kopf: „Wer seine Geschichte vergisst, ist dazu verdammt sie zu wiederholen“ (George Santayana) Ich wünschte, dieses Werk hätte es schon zu meiner Schulzeit gegeben. Dann hätte ich den Geschichtsunterricht vielleicht anderweitig verbracht und nicht bloß damit, irgendwie die Zeit herum zu bekommen. 😅 Wobei ich sagen muss, dass ich nicht nur über Geschichte einiges lernen konnte, sondern dass auch andere Themenkomplexe angesprochen wurden. Philosophie, Wirtschaft, Wissenschaft, Psychologie - nur um ein paar davon zu nennen. Seid vorsichtig, wenn ihr dieses Buch in die Hände nehmt - euer Leben könnte danach nicht mehr dasselbe wie vorher sein! 🤯
Von Anfang bis Ende gelesen und genossen.
Very interesting!
Wilder, thesenfreudiger (nicht so fußnotenfreudiger though) Ritt durch die 70.000 jährige Geschichte des Homo Sapiens, angefangen bei der Kognitiven Revolution bis zur eventuell baldigen Ankunft an der Schwelle zum Transhumanismus.
"Yuval Noah Hararis 'Eine kurze Geschichte der Menschheit' ist ohne Zweifel ein anregendes und faszinierendes Buch, das die Geschichte der Menschheit aus einer neuen Perspektive betrachtet. Es ist ein wenig anders als die Bücher, die ich normalerweise lese, aber es hat mich positiv überrascht. Hararis Schreibstil ist klar und zugänglich, und er präsentiert komplexe Ideen auf eine Weise, die leicht zu verstehen und nachzuvollziehen ist. Seine Nutzung von trockenem Humor macht das Lesen noch interessanter und unterhaltsamer. Das Buch bietet eine umfassende, aber dennoch kompakte Darstellung der Menschheitsgeschichte und zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie wir zu dem geworden sind, was wir heute sind. Es geht dabei nicht nur um die physische Entwicklung, sondern auch um die Evolution unserer Ideen, Überzeugungen und sozialen Strukturen. Besonders beeindruckt hat mich, wie Harari die Bedeutung der Fähigkeit des Menschen zur Zusammenarbeit und zur Schaffung gemeinsamer Vorstellungen hervorhebt. Diese Fähigkeiten haben es uns ermöglicht, komplexe Gesellschaften aufzubauen und zu erhalten. 'Eine kurze Geschichte der Menschheit' ist ein sehr aufschlussreiches Buch, das zum Nachdenken anregt. Es zeigt, wie weit wir gekommen sind, aber auch, wie viel wir noch lernen müssen. Ich kann es jedem empfehlen, der mehr über die Menschheit und ihre Geschichte erfahren möchte. Insgesamt vergebe ich 4,5 von 5 Sternen."
Kann ich nur jedem empfehlen!
Von allen Meilensteinen in der Entwicklung der Menschheit bis hin zu Erklärungen, wie Kapitalismus und Imperialismus zustande kamen, und Ausblicken für eine mögliche Zukunft. Ich hab selten ein Sachbuch so verschlungen wie das hier!

Informatives Buch
Informatives Buch über den menschlichen Eroberungszug - und über seine Zerstörung. Von Megafauna bis domestiziertem Weizen ist hier viel Background Infos raus. Harari bietet Evolutionsgeschichte und Forschungsgeschichte. Wirklich spannendes Buch!
Detailreiches, entspanntes Storytelling über die Entwicklung der Menschen.
Ich bin froh, "Eine kurze Geschichte der Menschheit" von Yuval Noah Harari beendet zu haben. Das Buch fing unglaublich interessant an. Die Kapitel zur Entwicklung zum Homo Sapiens habe ich verschlungen - leider ging es für mich von da an bergab. Der Text plätscherte vor sich hin und ich habe einfach keinen roten Faden mehr erkannt. Erst geht es um die Geschichte der Menschheit, dann um Revolutionen, Geld, Religionen, den Staat und zum Schluss wird dann auch noch die Zukunft skizziert. Das alles auf 500 Seiten komprimiert. Eine "Zwischendurchlektüre", die aber nicht wirklich neue Erkenntnisse bietet.
Unglaublich lehrreiches und augenöffnendes Buch. Trotz dem hohen Informationsgehalt hält es wie eine Liebesgeschichte fest. Es ist keine leichte Kost, vor allem wenn Harari anfängt vom Heute und Morgen zu erzählen. Auch fühlt es sich teilweise so an als würde man mit Informationen und Geschichten einfach überflutet werden, ohne weiter in die Tiefe zu gehen. Im Grossen und Ganzen ist es chronologisch aufgebaut, in den einzelnen Kapiteln wird jedoch viel in der Zeit herumgesprungen. Dem Buch gebe ich 4.5 Sterne, weil es fesselnd und sehr lehrreich ist, aber teilweise die oben beschriebenen negativen Punkte aufweist.
I can recommend this book to everyone who want to learn more about the history of human-kind and to understand how that affects our world and society now.
Großartiges Sachbuch
Wer einen Zuwachs seines Allgemeinwissens, vor allem geschichtliches, ersucht, der hat mit diesem Buch eine gute Wahl getroffen. Sehr toll geschrieben. Zugegeben musste ich mich schon teilweise etwas durchquälen, da mich manche Themen nicht so sehr interessierten, doch dann folgte direkt wieder ein für mich spannendes Thema. Lest es! Bin gespannt auf Homo Deus und die anderen Bücher von Y. N. H.
Inspirierend, regt zum Nachdenken an Meinung Wenn mehr als 70.000 Jahre Menschheitsgeschichte in weniger als 600 Seiten abgehandelt werden, kann man noch von „kurz“ sprechen. Universalhistoriker Yuval Noah Harari entführt den Leser auf eine Reise 13,5 Milliarden Jahre zurück in der Zeit. Also weit an den Anfang zurück. Ab diesem Punkt erzählt er die Geschichte der Menschen ganz chronologisch und aufgeteilt in vier Teile. Die kognitive Revolution, die landwirtschaftliche Revolution, Die Vereinigung der Menschen und die wissenschaftliche Revolution. Jeder dieser Teile enthält weitere Kapitel, die näher auf den einzelnen Inhalt eingehen. Als Laie hatte ich kaum das Gefühl, im Nachteil zu jemanden zu stehen, der bereits viele Sachbücher gelesen hat oder sich in einem der aufgeführten Bereiche im Buch besonders gut auskennt. Leichte Erklärungen, viele Beispiele aus sämtlichen Bereichen und Jahrhunderten dienten dem Verständnis. Der Inhalt ist vom Autor sehr gut wiedergegeben und veranlasst dazu, darüber hinaus noch weitere Recherchen anzustellen, um sich später in eine andere Thematik einzulesen. Durch gekonnte Wiederholungen können auch kompliziertere Textpassagen über mehrere Kapitel und Teile verständlich nähergebracht werden. Viele der gestellten Fragen werden tatsächlich beantwortet und manche regen selbst zum Nachdenken über das eigene Handeln an. Eine Vielzahl an Quellen unterstützt die Glaubwürdigkeit des Inhaltes – zudem sind häufig „empfohlene Lektüren“ vom Autor mit angegeben, was eine wunderbare Zusatzleistung des Autors ist. Es herrscht ein guter Ausgleich zwischen Fakten, Beispielen, subjektiver Meinung und aufgegriffenen Texten, sowie Lebenssituationen. Beim Lesen wird man nicht von Informationen überflutet, die einen erschlagen. Metaphern und der ein oder andere Seitenhieb sorgen dafür, dass die Informationen ihren Weg direkt zum Gehirn finden und dort verarbeitet werden können. Ich hatte nicht das Gefühl, beim Lesen eine Meinung vorgekaut zu bekommen. Wissenschaftliche Belege, Grafiken, Bilder und Kommentare des Autors ermöglichten einen anschaulichen und vielfältigen Blick auf das Ganze. Das Buch ist für mich eine große Inspirationsquelle, aus der ich nachhaltig sehr viel schöpfen konnte. Selbst jetzt denke ich noch oft über das gelesene nach und versuche weiter zu verstehen, wer oder was der Mensch eigentlich ist. Viele große Themengebiete werden aufgegriffen, ich hatte den Eindruck, dass nichts verschont bleibt. Weder die Religion, noch die Politik, noch unser menschliches Handeln. Es wird erklärt, was jeweils gut daran ist und was daran absolut schlecht ist. Für uns, für das Tier, für die Welt. Breit gefächert gehen die Gedanken von verschiedenen Seiten an jedes Thema heran und öffnen neue Gedankenwelten. Es ist sehr leicht, sich diesen Gedanken hinzugeben. Fazit Das Buch mag zwar schon ein paar Jahre alt sein. Aktuell ist es dennoch. Es ist ein inspirierendes Werk und eine bedeutende Anschauung des Menschen – als Homo sapiens und dessen, was wir sind und was wir machen. Es schafft etwas, das ganz wichtig ist: Es regt zum bewussten Nachdenken über das eigene Handeln an. Das tolle dabei ist, dass dieses Buch nicht für ein Fachpublikum vorgesehen ist, sondern für jedermann geschrieben wurde.
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DNF bei 36 % Es gibt schon genug Bewertungen, die meiner Meinung nach passende Kritik am Buch üben. Mich hat es überhaupt nicht abgeholt und ich habe nicht wirklich neue Gedanken erhalten. Die Romantisierung der Jäger und Sammler war so verwirrend wie nervig ... Harari schreibt, dass vieles aus der Geschichte gar nicht nachweisbar ist, sondern nur Theorien sind. Aber er stellt auch nur Theorien auf...
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Kompliziert
Indem Harari mit der Geschichte der Menschheit startet, den Leser durch eine Vielzahl von Revolutionen führt, folgt der Höhepunkt in der offenen Beantwortung essenzieller Fragen über die ungewisse Rolle des Menschen und die ungeahnten Möglichkeiten der Zukunft. Das Buch steigert sich somit von Seite zu Seite und lässt den Leser sich selbst dabei ertappen, dass er vor lauter Staunen die letzten Worte des Buches kaum war haben möchte. Einfach grandios und faszinierend in jeder Hinsicht!
Guter Überblick über die verschiedenen Phasen der menschlichen Entwicklung für Laien. Insbesondere die menschliche Frühgeschichte kann man sich dort aneignen. Gleichwohl beinhaltet die spätere Geschichte auch zahlreiche Interpretationen und ein generelles Weltbild des Autors wird recht implizit in seinen Thesen vermittelt, ohne das dies immer kenntlich gemacht wird. Da es in weiten Teilen dem Mainstream entspricht (z.B. der Sozialkonstruktivismus mit Tendenzen zum Relativismus), wird es vermutlich bei den Massen trotzdem gut ankommen. Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Buch. Die Anfangspassagen werde ich vermutlich nochmal lesen, um mir darauf aufbauend vertiefte Lektüre zu besorgen.
Langer Atem von Nöten für einige interessante Erklärungen.
Ich habe das Buch nun nach über der Hälfte abgebrochen. Es lag nun schon mehrere Monate weiterhin auf dem Stapel und ich kam einfach nicht weiter. Der Anfang ist durchaus spannend und liefert einige interessante Informationen über viele unterschiedliche Themen. Aber es ist halt leider auch sehr trocken, auch wenn durchaus mal Humor einfliesst. Konnte mich leider nicht wirklich überzeugen.
"Eine kurze Geschichte der Menschheit" ist mit knapp über 500 Seiten vielleicht nicht unbedingt kurz, aber doch ein zu recht zum Bestseller gewordener Überblick über die Geschichte des Homo sapiens und seiner Errungenschaften von der kognitiven Revolution über die landwirtschaftliche Revolution bis zu den letzten 70 Jahren und den zahlreichen Veränderungen seitdem. In den Teilen, die ich durch eigenes Studium besser beurteilen konnte, gibt Harari sehr fundierte und kluge Einblicke, in den anderen stellt er auf jeden Fall sehr verständlich und eindrücklich dar, wie Physik, Chemie und Biologie etwa zusammenspielen und was Politik und Wissenschaft gemeinsam hat. Es ist kein Buch zum einfach so weglesen, sondern eines, das man Kapitel für Kapitel auf sich wirken lassen sollte, am besten mit einem Stift zur Hand, um die wirklich wichtigen Stellen zu unterstreichen und später weiter darüber nachzudenken. Ein paar kritische Anmerkungen: - Harari geht von ausschließlich zwei Geschlechter aus (da nehme jetzt bitte jeder raus, was er will, ich wollte es nur angemerkt haben) - sein wissenschaftlicher Ansatz ist eigentlich bemerkenswert objektiv, doch wer genau liest, dem fällt irgendwann auf, dass bis auf eine Ausnahme alle Weltreligionen hier und da kritisch dargestellt werden. Er scheut sich nicht, das Christentum oder den Islam auch mal mit einer Sekte zu vergleichen (wenn es um die Anfänge geht). Kritische Einordnungen zum Judentum fehlen völlig, was mir die Frage aufdrängt: ist es ein Schutzmechanismus eines israelischen Autors, der weniger Erfolg in seiner Heimat befürchtet hat? Oder spricht hier ein jüdischer Autor, der seinen eigenen Glauben einfach nicht kritisieren will? Wieder keine Wertung, einfach nur etwas, das mir aufgefallen ist - während ich bei der Behandlung von linguistischen Themen, von denen ich Ahnung habe, beifällig genickt habe, ist mir bei den Kapiteln, die auf die Psychologie eingehen, der Bleistift häufiger mal ausgerutscht und hat wilde Kringel unter Zitate und Ausrufezeichen an den Rand gemalt. Ich lese eine subtile Abneigung Hararis gegenüber der Psychologie heraus und hier ist er nicht so gründlich wie bei anderen Disziplinen. Er unterliegt hier einem kausalistischen Fehlschluss, wenn er erst schreibt, eine Untersuchung würde das Fazit erlauben, "dass ein Zusammenhang zwischen Einkommen und Glück besteht" und dann direkt anschließt: "Oder anders gesagt, Geld macht glücklich" (S. 464). Ich musste gerade erst ein Jahr lang lernen, dass Korrelationen NIEMALS automatisch Kausalitäten bedeuten, und Harari vereinfacht das hier so salopp, als würde das feststehen und Psychologen so was herausfinden. Wenn es diese Studie gibt, dann schreibt das Fazit sicherlich von ungefähr einem Dutzend Einschränkungen und weiteren Studien, die durchgeführt werden sollten, um das zu überprüfen, aber Harari macht es sich einfach und fasst zusammen, dass solch eine Untersuchung bedeutet, Geld mache glücklich. Psychologieprofessoren werden sich die Haare raufen. Zusammen mit ein, zwei anderen Sätzen kam bei mir der Eindruck auf, dass er insgeheim der Psychologie eher spöttisch gegenüber steht und sie nach seinen ganzen historischen und naturwissenschaftlichen Untersuchungen definitiv zweitrangig ist, er sie aber für sein abschließendes Kapitel über Glück brauchte. Ansonsten ein Buch, das mich sehr nachdenklich gemacht hat und das den Wunsch auf Vertiefung einiger Themen weckt. Noch ein paar Zitate zum Schluss, die ich mir markiert habe: "Die Kultur behauptet gern, sie verbiete "unnatürliche" Dinge. Aber aus biologischer Sicht ist nichts unnatürlich. Alles was möglich ist ist definitionsgemäß auch natürlich. Eine unnatürliche Verhaltensweise, die den Gesetzen der Natur widerspricht, kann es gar nicht geben, weshalb es völlig sinnlos ist, sie verbieten zu wollen. Keine Kultur hat sich je die Mühe gemacht, Männern die Photosynthese oder Frauen die Fortbewegung mit Überlichtgeschwindigkeit zu verbieten. In Wirklichkeit stammen unsere Vorstellungen von "natürlich" und "unnatürlich" nämlich nicht aus der Biologie, sondern aus der christlichen Theologie." (S. 184) "Geld ist ein effektives Speicher- und Transportmedium für unseren Besitz, weil es unhandliche materielle Vermögenswerte wie Land oder Ziegen in etwas Leichtes und Tragbares verwandelt. (...) Geld ist keine materielle, sondern eine hochgradig spirituelle Angelegenheit: Es verwandelt Materie in etwas rein Geistiges. (...) Zu diesen und zu allen anderen Geschäften sind wir nur bereit, weil wir genug Vertrauen in die Produkte unserer kollektiven Fantasie haben. Vertrauen ist nämlich der Rohstoff, aus dem Münzen geprägt werden. Wenn der wohlhabende Bauer sein Hab und Gut gegen einen Sack Kaurischnecken verkauft und damit in eine andere Provinz zieht, dann vertraut er darauf, dass ihm die Menschen in seiner neuen Heimat diese Schnecken wieder genau so gegen Reis, Häuser und Felder tauschen. Geld ist also ein System gegenseitigen Vertrauens, aber nicht nur irgendeines: Es ist das universellste und effizienteste System des gegenseitigen Vertrauens, das je erfunden wurde." S. 221 Und zum Thema Zeit (nach der industriellen Revolution, und auch im Kontext der Globalisierung): "Wir sehen täglich Dutzende Male auf die uhr, denn fast jede unserer Tätigkeiten wird von ihr bestimmt. Der Wecker weckt uns um 7:00 Uhr, wir wärmen die Milch für unsere Cornflakes genau 80 Sekunden lang im Mikrowellenherd, putzen uns exakt drei Minuten lang die Zähne, bis die elektrische Zahnbürste piept, und nehmen den Zug um 7:40 Uhr zur Arbeit. Nach der Arbeit laufen wir im Fitnessstudio eine halbe Stunde auf dem Laufband. Um 19:00 Uhr setzen wir uns vor den Fernseher, um unsere Lieblingssendung zu sehen, die in bestimmten Abständen von Werbespots unterbrochen wird, die pro Sekunde 1000 Euro kosten und klagen schließlich unserem Therapeuten über diesen ganzen Zeitdruck - genau 45 Minuten lang." S. 432 f. Abgesehen davon, dass ich mich nun frage, wer Milch 80 Sekunden lang in die Mikrowelle stellt, ohne dass die dabei überkocht und eine Sauerei anrichtet, ist es ein sehr, sehr lesenswertes Buch mit vielen interessanten Denkansätzen und Ideen, das dennoch einen guten Überblick gibt, den man sonst in den einzelnen Disziplinen nur selten erhält. Der Stil ist dabei, wie hoffentlich aus den Zitaten rausgekommen ist, sehr unterhaltsam, mit immer wieder sehr eindrücklichen, lebensnahen Beispielen, so dass man manchmal lacht und sich immer vorstellen kann, worum es geht, ohne vorher bereits Geschichte studiert haben zu müssen. Definitiv eine Leseempfehlung!
Viele Impulse und Zusammenhänge
Das Buch vollführt einmal einen Rundumschlag. Viele Themen von den ersten Schritten der Menschheit über wegweisende Meilensteine bis hin zu "was wäre, wenn..." werden hier angeschnitten. Ich persönlich empfand besonders den Anfang (kognitive, sowie landwirtschaftliche Revolution) und die Frage, in welchen historischen Abschnitten sich Menschen glücklich schätzten, am spannendsten. Andere Abschnitte waren für mich dann etwas zäh. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen denke ich, dass jede/r etwas aus diesem Sachbuch mitnehmen kann.
Allgemeinwissen im Hochglanzformat – für mich leider ohne Wow-Effekt
Wie sind wir, Homo Sapiens, zur dominierenden Spezies auf diesem Planeten aufgestiegen? Welche gesellschaftlichen, ökonomischen und kulturellen Veränderungen haben uns dahin geführt, wo wir heute stehen? Und vor allem: Hat uns das Ganze glücklicher gemacht? Diese Fragen versucht Yuval Noah Harari in seinem Bestseller „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ zu beantworten – oder zumindest aufzuwerfen. Der Autor führt uns in einem erstaunlich lockeren, fast schon plaudernden Stil durch 100.000 Jahre Menschheitsgeschichte. Angefangen bei den Anfängen unserer Art, als Homo sapiens noch ein unauffälliges Wesen in einer kleinen Ecke Afrikas war, bis hin zu unserer heutigen Zeit, in der wir durch wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt eine nie dagewesene Kontrolle über die Erde (und uns selbst) erlangt haben. Dabei unterteilt Harari die menschliche Entwicklung in vier große Revolutionen: die kognitive, die landwirtschaftliche, die wissenschaftliche und die industrielle. Viele Leser sind von Hararis Buch begeistert, weil es komplexe Zusammenhänge leicht verständlich darstellt. Und ja, das kann ich bestätigen: Harari hat ein Talent dafür, Wissen unterhaltsam zu verpacken und komplizierte Themen in klarer, prägnanter Sprache zu präsentieren. ABER – und das ist ein großes ABER – ich hatte das Gefühl, die meisten Informationen eigentlich schon zu kennen. Vielleicht, weil ich mich für Geschichte interessiere, vielleicht, weil man das meiste im Laufe der Schulbildung (oder einfach aus allgemeinem Interesse) schon aufgeschnappt hat. Wer also nicht die letzten 50 Jahre unter einem Stein gelebt hat, für den dürfte das Buch inhaltlich nicht wirklich revolutionär sein. Wirklich problematisch wird es aber, wenn Harari seine persönlichen Meinungen als Fakten verkauft. Er bringt spannende Thesen zur Diskussion, wie die „Luxusfalle“, in die die Menschheit durch die Sesshaftigkeit geraten ist. Dass die Domestizierung der Tiere eine der schlimmsten Entwicklungen überhaupt war und die Tierwelt zu einem Leidensweg verdammt hat. Oder dass der Glaube an Götter und Nationen reine Erfindungen des menschlichen Gehirns sind, um soziale Kooperationen und Ordnung zu gewährleisten. Doch während ich ihm bei der einen oder anderen These durchaus zustimmen kann, fehlt mir oft die fundierte Beweisführung. Es wirkt, als würden Fakten und Hypothesen wahllos miteinander vermischt, was mich eher irritiert als überzeugt hat. Besonders bei seiner religionskritischen Haltung und den Aussagen zur menschlichen Moral schimmert Hararis persönliche Ideologie immer wieder durch, ohne dass er diese wirklich hinterfragt oder sachlich diskutiert. Besonders seltsam fand ich die pauschalen Aussagen zur Sesshaftigkeit, die er als „Fehler der Menschheit“ darstellt. Klar, es gibt Argumente, warum das Leben als Jäger und Sammler vorteilhafter gewesen sein könnte – aber diese Romantisierung des „primitiven“ Lebens (fällt jemandem ein besserer Begriff dafür ein? Ich glaube ihr wisst, was ich meine..) wirkt oft überzogen und einseitig. Was Harari hier als historischen Fakt präsentiert, ist bei genauerem Hinsehen nur Meinung. Und diese springt mir viel zu oft in den Vordergrund. Das Buch erweckt immer wieder den Eindruck, dass der Autor seine Leser zu bestimmten Schlussfolgerungen drängen will, anstatt einfach Fakten zu präsentieren und den Leser selbst entscheiden zu lassen. Hararis Umgang mit der Fachsprache der Historiker hat mich auch nicht gerade überzeugt. Einige Begriffe lässt er einfach unter den Tisch fallen, andere gibt er vollkommen neue Definitionen (Humanismus – ich meine dich!). Historische Ereignisse werden vereinfacht und umgedeutet. Genau das kritisiert auch Christopher Robert Hallpike in seiner Rezension der New English Review: „Wo seine Informationen einigermaßen korrekt sind, sind sie nicht neu, und immer wenn er eigene Beiträge zu leisten versucht, versteht er Sachverhalte falsch, teils grundfalsch. Daher sollten wir ‚Sapiens‘ nicht als ernsthaften Beitrag zum Wissen verstehen, sondern als ‚Infotainment‘, … einen wilden geistigen Ritt durch die Geschichte, mit aufsehenerregend zur Schau gestellten Spekulationen gespickt und in furchteinflößenden Voraussagen über das Schicksal der Menschheit endend.“ Wer hier also mit einem fundierten Sachbuch rechnet, wird enttäuscht. Viele Abschnitte wirken wie „History for Dummies“, was vielleicht gewollt ist, aber mich auf Dauer wirklich genervt hat. Vor allem die vielen rhetorischen Fragen und seitenlangen Vergleiche machen das Ganze manchmal zu einem ermüdenden Monolog. Der Versuch, die Leser immer wieder direkt anzusprechen, wirkt übertrieben und aufgesetzt. Mein Fazit? „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ ist ein teilweise unterhaltsamer, größtenteils aber eher ermüdender Überblick über unsere Entwicklung als Spezies, der hin und wieder zum Nachdenken anregen mag, aber inhaltlich wenig Neues bietet. Für mich reiht sich das Buch eher in die Kategorie „leicht verdauliche Populärwissenschaft“ ein, das komplexe Themen so weit vereinfacht, dass auch der letzte Trottel meint, ein Experte zu sein. Besonders Leser mit einem soliden Hintergrundwissen in Geschichte oder Anthropologie werden hier enttäuscht – vieles bleibt oberflächlich, die Thesen werden kaum belegt, und Hararis ständige Vereinfachungen wirken schlicht unseriös. Statt tiefgehender Analysen präsentiert er ein bunt zusammengewürfeltes Potpourri altbekannter Informationen, das nicht den Anspruch erhebt, wirklich Neues zu vermitteln. Mir hat das Buch wenig gebracht und es hat mich mehr frustriert als bereichert, weswegen ich es irgendwann abgebrochen habe. ⭐️,5
„Eine kurze Geschichte der Menschheit: Ein faszinierender Streifzug durch die Ursprünge, Wendepunkte und die Zukunft der Menschheit“
Yuval Noah Hararis Eine kurze Geschichte der Menschheit ist ein faszinierender Streifzug durch die Geschichte unserer Spezies, der sowohl Laien als auch Geschichtsinteressierte begeistern dürfte. Mit klarem Stil und scharfer Analyse nimmt Harari uns mit auf eine Reise von den ersten Homo-Sapiens-Gemeinschaften bis hin zu unserer modernen, globalisierten Welt. Dabei kombiniert er wissenschaftliche Erkenntnisse aus Anthropologie, Biologie und Geschichte zu einer kohärenten Erzählung über den Aufstieg und die Entwicklung der Menschheit. Hararis Fähigkeit, komplexe Themen auf verständliche Weise zu erklären, ist beeindruckend. Themen wie die kognitive Revolution, die landwirtschaftliche Revolution und die industrielle Revolution werden in einer klaren Sprache dargelegt, die auch für Nicht-Wissenschaftler zugänglich ist. Besonders spannend sind die Gedankenspiele, die Harari zu den langfristigen Konsequenzen menschlicher Entscheidungen anstellt – etwa zur Rolle von Geld, Religion oder Imperien. Seine Analyse ist oft überraschend und regt dazu an, bekannte Konzepte und Geschichtsdeutungen neu zu hinterfragen. Trotz seiner Brillanz neigt Harari dazu, stark zu verallgemeinern, was bei einem so umfassenden Thema kaum zu vermeiden ist. Kritiker könnten anmerken, dass seine Interpretationen gelegentlich spekulativ wirken und die Argumentation an einigen Stellen eher Thesen als wissenschaftlich belegte Fakten präsentiert. Auch wenn dies für die narrative Kraft des Buches notwendig sein mag, bleibt ein gewisses Gefühl, dass wichtige Nuancen zu kurz kommen. Eine kurze Geschichte der Menschheit ist ein mitreißendes und intellektuell anregendes Buch, das es schafft, den Leser sowohl über die Vergangenheit der Menschheit als auch über ihre mögliche Zukunft nachdenken zu lassen. Trotz kleiner Schwächen in der wissenschaftlichen Präzision bietet es eine packende und zugängliche Perspektive auf die Geschichte unserer Spezies. Wer sich für Geschichte, Anthropologie oder Philosophie interessiert, wird in Hararis Werk eine Fundgrube an Denkanstößen finden. Es ist nicht perfekt, aber es ist nahe dran – daher 4 von 5 Sternen.
Informativ und erschreckend ehrlich zugleich.
Ich habe mich selten auf ein Sachbuch so sehr gefreut wie auf dieses, denn ich wusste aufgrund zahlreicher Rezensionen: Dieses Werk des Historikers Yuval Noah Harari, der derzeit mit der Quasi-Fortsetzung von „Sapiens“ (Homo Deus) Furore macht, ist genau mein Ding. Ihr wisst alle, dass ich mich für Geschichte begeistere, was ihr vielleicht noch nicht wisst: Geschichte interessiert mich umso mehr, je länger in der Vergangenheit sie liegt und am meisten dort, wo es sich noch um Vor- und Frühgeschichte und Paläoanthropologie handelt. So verschlang ich die ersten Kapitel von „Sapiens“ geradezu. Was dieses Buch von anderen Geschichtsbüchern unterscheidet? Yuval Noah Harari stellt nicht nur wesentliche Aspekte der Menschwerdung heraus, die mir so bisher nicht bewusst waren, sondern setzt sie in einen direkten Bezug zu unserer Gegenwart. Dass die Beherrschung des Feuers von zentraler Bedeutung für die Frühmenschen war, ist klar. Dass das unter anderem daran liegt, dass das Feuer Keime und Parasiten in der Nahrung abtötete, ist logisch, aber ich habe noch nie daran gedacht. Ganz besonders spannend finde ich Hararis These, dass die Fähigkeit des Menschen, nicht nur Sprache zu entwickeln (er verweist darauf, wie viele Tierarten auf irgendeine Weise miteinander kommunizieren können), sondern damit FIKTION auszudrücken, einen entscheidenden Einfluss darauf hatte, dass der Mensch sich so unglaublich entwickeln konnte. Denn erst hierdurch konnten sich Religionen entwickeln, große Menschenmengen konnten an gemeinsame Werte glauben: „Large numbers of strangers can cooperate successfully by believing in common myths“ (Seite 30) Und der Zusammenhang mit unserer Gegenwart? Kurz gesagt: In einer Zeit, in der die klassische Religiosität immer mehr abnimmt, gibt es Ersatzmythen, die viele Menschen miteinander verbindet und die ohne ihre Kooperation unmöglich wären: Unternehmen (die in Zeiten des Raubtierkapitalismus immer mächtiger werden und unser Leben in zunehmendem Maße bestimmen). „People easily understand that ‚primitives‘ cement their social order by believing in ghosts and spirits, and gathering each full moon to dance together around the campfire. What we fail to appreciate is that our modern institutions function on exactly the same basis.“ (Seite 31) So liefert Harari faszinierende Thesen, die mich beim Lesen wirklich begeistern konnten und mir viele Denkanstöße boten. So stellt Harari klar, dass die neolithische Revolution keineswegs eine Verbesserung der Lebensqualität darstellte, sondern lediglich mehr Menschen ernähren konnte. Rückgängigmachen war nicht, denn wenn erst einmal mehr Menschen da sind, müssen sie auch ernährt werden. Dabei kam mir der Gedanke: Wie wäre die kulturelle Entwicklung des Menschen ausgefallen, wenn die neolithische und später die industrielle Revolution nie stattgefunden hätten? Ich bin jedoch nicht mit allem einverstanden, was Harari schreibt. Dass er die Massentierhaltung verurteilt, ist mir sehr wichtig. Was mir jedoch nicht gefällt, ist eine Aussage bzw. eine Spekulation im Zusammenhang mit der Verurteilung des Imperialismus von Seite 422: „What if it turns out that the subjects of large empires are generally happier than the cititzens of independent states and that, for examples, Ghanians were happier under British colonial rule than under their own homegrown dictators? What would that say about the process of decolonisation and the value of national self-determination?“ Dass die Nachfolgeregierungen der ehemaligen Kolonien oft eine Verschlechterung der Landesentwicklung mitbrachten, war meiner Meinung nach eine Folge des Kolonialismus und kann nicht herangezogen werden, um diesen zu rechtfertigen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Harari das so meinte, aber es ist eine unglückliche Formulierung. Schließlich gelangt der Autor bis zur Gegenwart und stellt einige Thesen zur Zukunft des Menschen vor. Und diese behagen mir nicht. Er argumentiert, dass der Mensch sich weiterentwickeln wird und dass es sich bei den Personen, die einmal mit Raumschiffen unterwegs sein werden, nicht mehr um den Homo Sapiens handeln wird. Ja, das ist unbequem und ehrlich gesagt, das möchte ich nicht. Denn entbehrt das Wesen, das Harari hier beschreibt, nicht seiner Menschlichkeit? Entwicklung ja, gerne, aber werden wir diese wirklich nicht steuern können? Aus diesem Grund bin ich nicht sicher, ob mir das neuere Werk des Autors, „Homo Deus“, zusagen wird. Ich möchte glauben, dass wir eine solche Entwicklung vermeiden können. Vielleicht ist das zu blauäugig, aber ich höre derzeit ein weiteres Buch, das sich mit der Zukunft befasst („Nächste Ausfahrt Zukunft“ von Ranga Yogeshwar) und auch dieses enthält unbequeme Wahrheiten, aber die Prognosen darin erscheinen mir plausibler. Fortsetzung folgt.
Die kurze Geschichte der Menschheit war für mich eher ein langatmiges Palabern über das Leben und den ganzen Rest. Letztlich hat mich nur eine Leserunde dazu veranlasst, dieses Sachbuch nicht schon früher zur Seite gelegt zu haben. Ich habe mich während des Lesens oft gefragt, was ich denn anderes erwartet hätte. Auf jeden Fall eher zweitrangig ein Geschichtsbuch im klassischen Sinne. Vielmehr ein evolutionäres, soziologisches, phylogenetisches Buch. Die Phylogenese, also die Lehre der Stammeslehre, war mir erst vor ein paar Monaten erstmals begegnet, als ich mit Interesse das gleichnamige Museum in Jena besichtigte. Die ersten Kapitel befassten sich dann auch damit, wieviele Homo Gattungen es auf der Erde noch vor 100.000 Jahre und wie sich der Homo Sapiens gegen Neandertaler & Co. langsam durchsetzte. So sind wir die einzig verbleibende Gattung Mensch auf der Erde. Die Ausführungen hierzu fand ich noch sehr interessant. Doch wie sollte es dann weitergehen im Buch? Chronologisch? Dann wäre es ein klassisches Geschichtsbuch aus der Schule geworden. Harari versucht die Geschichte dagegen über verschiedene Revolutionen zu clustern (kognitive, landwirtschaftliche und wissenschaftliche Revolutionen). Eigentlich eine schöne Idee, doch in der Umsetzung hapert es dann, denn thematisch und auch chronologisch springt der Autor wild hin und her. Da wird dann im Rahmen der landwirtschaftlichen Revolution die Weiterentwicklung unseres Sprachvermögens thematisiert, was für mich eher an den Anfang gehörte. Vielleicht ist Struktur und Aufbau für manche Autoren und Leser nicht so wichtig. Ich will aber einen roten Faden haben, will wissen, worauf das Buch hinauslaufen soll, ob Fragen beantwortet werden und wenn ja, welche. Stattdessen erzählt Harari wild drauf los. Alle einzelnen Abschnitte sind an sich interessant, wobei leider nie ganz klar ist, was nun seine Meinung und was sichere Erkenntnis ist. Ärger über die Unstrukturierheit, mangelndes Vertrauen in die Aussagen und teilweise Behauptungen, die zu einer Diskussion anregen, die aber nie stattfindet und dann auch noch eine Leserunde, die sich berechtigterweise gegenseitig herunterzieht. Oh ja, Harari hat es echt schwer gehabt, zu überzeugen. Spätestens heute im letzten Kapitel, in dem relativ alleinstehend die Meinung geäußert wurde, dass Oppenheimer & Freunde für die Erfindung der Atombombe der Friedensnobelpreis gehörte, war dann der absolute Tiefpunkt. Ich kann verstehen, warum er so etwas schreibt. Seit dem kalten Krieg herrscht eigentlich Frieden, aber im Grunde ist es doch nur ein Waffenstillstand und aufkommende Konflikte in anderen Regionen der Welt geben uns nicht das Gefühl, dass das Wettrüsten uns in eine sichere Welt gebracht hat. Für was habe ich denn dann in den 80er Jahren demonstriert? Im Umkehrschluss bin ich als Pazifist und Waffengegner im Auge des Autors ein Kriegstreiber. Hanebüchen. Aber vielleicht hat er als Israeli, der in Reichweite der Raketen aus dem Iran aufgewachsen ist, eine andere Sichtweise auf die Dinge. Im Rahmen der landwirtschaftlichen Revolution behandelt er dann auch die Frage, warum der Mensch vom Jäger und Sammler zum Bauern wurde. Eine sehr interessante Frage, doch seine Antwort hat mich nicht befriedigt, den er findet, dass die Menschen in die Luxusfalle getappt sind. Das halte ich für Humbug. Ich glaube nicht, dass die Menschen damals so sehr an die Zukunft gedacht haben. Das macht der moderne Mensch, der erst wieder lernen muss, im Jetzt zu leben. Den Menschen damals kann es nur um die Existenzsicherung gegangen sein. Und da stelle ich mir das Sammeln und Jagen auch nicht als sorglos vor. Permanent den Wildtieren hinterherziehen, die Gefahren bei der Jagd, die Entbehrungen aus der Wanderung durch die Wildnis. Die Vorratshaltung stand für den Einzelnen bestimmt eher im Vordergrund. Wie komme ich über den Winter? Weizenanbau war da eine Alternative. Und Harari fragt, warum der Mensch das Abenteuer Jagd gegen die Spitzhacken eingetauscht hat? Diese Glorifizierung des Jägerlebens will sich mir nicht erschließen. Es gab noch andere Kapitel, bei denen ich nicht seiner Meinung folgen konnte. Zum Glück gab es immer mal wieder interessante Passagen mit harten Fakten, wie z.B. die Entdeckung Amerikas, die mich am Lesen hielten. Letztlich ist das Buch aber doch eine Enttäuschung gewesen und ich bin froh, dass ich es endlich zu Ende gelesen habe.
Ein grandioses Buch. Es sollte in jeder Schule auf dem Lehrplan stehen.