Ein schönes Ausländerkind: Roman

Ein schönes Ausländerkind: Roman

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Format
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Seitenzahl
206
Preis
16.99 €

Beiträge

35
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4

Das namenlose Mädchen, ist zwei Jahre alt, als ihre Eltern mit ihr vor dem Krieg in Kroatien, nach Österreich fliehen. Dort kommt sie bei Renate unter, die ihnen das Haus ihrer Mutter zur Verfügung stellt und dafür eine moderne Sklavin bekommt. Dieser Teil hat mich richtig wütend gemacht. Wie übergriffig Renate ist, wie sie, vor allem, die Mutter ausnutzt. Episodenhaft erzählt das Kind, welches, ja immerhin, ein schönes Ausländerkind ist, aus ihrem neuen Leben in Österreich und mit welchen Hürden und Vorurteilen die Familie zu kämpfen hat. Denn obwohl sie Klassenbeste ist, soll sie "nur" auf die Hauptschule gehen. Manchmal kommen mir einzelne Kapitel wie Abschriften aus dem Tagebuch vor. Tragischer Verlierer des Ganzen ist der Vater, der sich nicht integrieren kann und sich schämt, in der Öffentlichkeit sein schlechtes Deutsch zu sprechen. "Es war, als hätte ihm jemand die Kleider vom Leib gerissen und als müsste er auf einmal nackt durch die Welt gehen. Er wirkte verängstigt, wie ein Tier, das in Gefangenschaft gezüchtet, und erstmals in die Freiheit entlassen worden war." So sind auch Teile des Textes immer wieder auf Serbisch (?) geschrieben, was ich gut fand. Ein Roman über das Erwachsenwerden in einem erst fremden Land und über ein sehr inniges Vater-Tochter Verhältnis, bei dem sich irgendwann die Rollen ändern.

4.5

Für mich ist dieses Buch eine Liebeserklärung an den Vater. So voller Liebe. Wunderschön. Erzählt wird die Geschichte der Protagonistin und ihrer Familie. Aus Kroatien flüchtet die Familie nach Österreich. Sie kommen am Anfang bei einer Familie unter, wo sie keine Miete zahlen müssen, aber dafür im Haushalt helfen. Beide Eltern sind Akademiker, müssen in Österreich wieder als Arbeiter anfangen. Der Vater bekommt aber keine Arbeitserlaubnis und so kommt es, dass seine Frau arbeitet, während er zu Hause tagsüber den Haushalt schmeißt, immer wieder Bohnensuppe kocht und abends vor dem Computer sitzt, um Wissen aufzusaugen, welches er an die Familie weitergibt. Durch die Arbeit der Mutter ziehen sie in eine eigene Wohnung und die Tochter gibt in der Schule ihr Bestes, um als Ausländerin was erreichen zu können. Waren der Vater und die junge Protagonistin anfangs noch ein Herz und eine Seele, ändert sich das im Verlauf der Geschichte. Der Vater nervt, weil er kein Deutsch spricht, auf Schnäppchenjagd geht und im Schwimmverein beim Eltern-Kind-Wettbewerb nicht alles gibt. Das war für mich pures Lesevergnügen. Die Geschichte dieses schönen Ausländerkindes hat mich wirklich sehr gut unterhalten. Auch wenn es eigentlich keine lustige Geschichte ist, ist sie mit so viel Liebe und Leichtigkeit erzählt, dass ich Wort für Wort, Satz für Satz, Seite für Seite voller Begeisterung den Erinnerungen der jungen Protagonistin folge und am Ende überrascht war, dass ich schon am Ende des Buches angelangt war. Ich habe so gut nachfühlen können, wie der Vater in der Fremde zu einem anderen Menschen wurde. Gebückter, unsicherer und wie das Kind sich für ihn schämt. Wie schwierig es ist, als Ausländer angenommen zu werden. Und doch spüre ich in jeder Zeile, dass die erwachsene Protagonistin nachfühlt, versteht und liebt. Außerdem mochte ich die fremdsprachigen Sätze, sind es doch Sätze, die meine Eltern auch zu mir gesprochen hatten. Große Leseempfehlung für alle, die nachfühlen möchten, wie es ist, in der Fremde anzukommen und zu leben. S.17 „“Sie pticice iz gore“ ist ein kroatisches Volkslied, das Kindern zum Einschlafen vorgesungen wird. Wie so viele andere Lieder aus der Region, handelt sogar dieses Kinderlied von gebrochenen Herzen und unglücklicher Liebe, damit man auch wirklich und ganz sicher schon von klein auf zur Melancholie neigt.“ S.54 „Es gab eine Welt, in der er nicht nur das Vorbild war, das ich von zu Hause kannte, der Mensch, der mir beigebracht hatte, wie man liest, schreibt und sich vor nicht fürchtete. Sobald er die Türschwelle unseres Hauses überschritt und einen Fuß auf die Straße setzte, ließ er diesen Teil von sich zurück. Seine Körperhaltung veränderte sich, sein Gang wurde bedächtiger, sein Rücken gebückter und seine Stimme schwächer.“ S.180 „Je älter ich wurde, desto mehr Verständnis entwickelte ich für meinen Vater, desto mehr Ähnlichkeiten erkannte ich in unseren Werten, desto mehr seiner Ansichten vertrat ich tatsächlich selbst- auch wenn ich womöglich andere Worte für sie wählte. S.187 „Statt auf dem Deck eines Schiffs saß er jetzt den ganzen Tag allein in einer Wohnung und wartete darauf, dass seine Ehefrau von der Arbeit nach Hause kam. Wäre er zumindest eine Frau gewesen, aber nein, er war ein Mann. Nicht nur das: Er war ein Mann vom Balkan.“

5

Das ist ein sehr tolles Buch! Die Autorin ist Anfang der 90er mit ihren Eltern aus Kroatien nach Österreich gekommen und beschreibt das Ankommen in Form vieler Erinnerungen und Anekdoten. Der Text ist humorvoll zugespitzt, aber darunter liegt ganz viel Reflexion und Beschreibung der ganzen Irritationen, mit denen die Familie zu tun hatte. Besonders ist wie sie die enge Beziehung zu ihrem Vater beschreibt, was sie trennt und was sie zusammenhält.

5

Ein sehr berührender, autobiografischer Roman über das Leben einer nach Österreich ausgewanderten Familie aus dem ehemaligen Jugoslawien. Im Fokus steht die Beziehung zwischen Tochter und Vater. Der Vater schafft es nicht im fremden Land Fuß zu fassen und verliert sich aufgrund der Perspektivlosigkeit immer mehr. Es geht um Alltagsrassismus, vielen Problemen denen Migranten ausgesetzt sind, und den sich aufgrund dessen verändernden Strukturen innerhalb einer Familie. Der Schreibstil ist sehr einfach, und unaufgeregt. Bisweilen bleibt einem trotz des Humors das Lachen im Halse stecken weil die Situation einfach nur traurig und bitter ist für die Betroffenen. Es geht um Identität, dem Wunsch nach Anerkennung, Dazugehörigkeit, Wertschätzung usw. Alles was selbstverständlich sein sollte, hier aber leider immer wieder hart erkämpft werden muss. Besonders die Scham des Vaters hat mich sehr berührt.

4.5

Ihre Eltern und sie kommen aus Montenegro und sind zu Beginn des Jugoslawienkrieges nach Österreich eingewandert. Was sie dort erlebt haben, wie es war, sich zu integrieren, die Sprache zu lernen, um würdige Arbeitsmöglichkeiten zu kämpfen und was ihnen alles für Steine in den Weg gelegt wurden, davon erzählt dieser autobiographische Roman der Influencerin "Toxische Pommes". Ich fühlte mich nach dem Lesen angesichts meiner eigenen Privilegien sehr betroffen und beschämt und wünsche mir, dass möglichst viele Menschen dieses Buch lesen und sich damit besser in die Situation der Einwandererfamilien reinversetzen können.

4

Wahrhaftig toll zu lesendes Buch mit schönen Einblicken in das Leben als Mischlingskind, welche ich gut nachfühlen konnte!

Als Kind mit Balkanwurzeln war dieses Buch für mich wie eine feste Umarmung nach einem harten Arbeitstag - viele Anekdoten kamen mir bekannt vor, Gesprächsschnipsel habe ich bereits selbst schon einmal gehört/verwendet. Ein ganz schönes Buch, liebevoller Schreibstil mit teilweise wirklich lustigen Plädoyes. Besonders toll fand ich die B/S/K/M übersetzten Einschübe, das hat mich voll gefreut, da ich selbst serbokroatisch sprechen kann, jedoch nur selten bisher Bücher in der Sprache gelesen habe. Dieses Buch hat mich dazu motiviert, meine sprachlichen Skills ausbauen zu wollen. Ich erkenne nun den Mehrwert einer zweiten Muttersprache noch klarer. Irinas Werk ist neben der autobiographischen Perspektive ein tolles Beispiel für die Verarbeitung von kindlichen Berührungspunkten mit Zweisprachigkeit & "dem sich ausländisch fühlen". Kann es jede*r*m mit B/S/K/M Hintergrund wärmstens empfehlen, dieses Buch zu kaufen!

5

Wer “Toxische Pommes” (im Folgenden von mir “Pommes” genannt, weil sie ihr Buch auch so signiert hat) von ihren Internetvideos her kennt, weiß, dass es kaum eine*n Content Creator*in gibt, die beißende Gesellschaftskritik so humorvoll/ironisch/satirisch verpacken kann wie sie. Und auch beim Romandebüt der mit Vornamen eigentlich Irina heißenden Wiener Juristin dürfte so mancher/m Leser:in oft das Lachen im Hals stecken bleiben. Pommes beschreibt in ihrem Roman mit dem provokanten Titel “Ein schönes Ausländerkind” (dessen Cover mit der Fotografie eines ausgestopften Babylammes, was laut Nachwort ziemlich schwer zu finden war, nicht weniger provokativ anmutet) die Geschichte ihres eigenen Aufwachsens in autofiktionaler Form, sprich: Es handelt sich um einen Roman mit einer namenlosen Ich-Erzählerin, der sich stark an der Biographie seiner Autorin orientiert, ohne eine 1:1-realistische Abbildung derselben zu sein. Die Ich-Erzählerin beschreibt, wie sie mit ihren Eltern, die serbischer (Vater) bzw. montenegrinischer (Mutter) Abstammung sind, ihre Heimat Kroatien als kleines Kind während der Balkankriege der 1990er Jahre verlassen hat, um in Österreich sesshaft zu werden. Der Roman erzählt von der Fallhöhe, die die Immigration in ein anderes Land mit sich bringt: Die Mutter, die eigentlich studierte Pharmazeutin ist, muss in Österreich als Putzkraft/Nanny bzw. “Mädchen für alles” bei der Familie arbeiten, bei der sie kostenlos im ehemaligen Haus der Großmutter wohnen können. Der Vater, eigentlich Schiffsbauingenier, bekommt in Österreich keine Arbeitsgenehmigung und ist zu einem Dasein als unfreiwilliger Hausmann verdammt. Dies macht etwas mit seiner Psyche, er kümmert sich zwar liebevoll um seine Tochter, zieht sich aber immer mehr in sich selbst zurück. Und da sind natürlich die vielen Vorurteile, die Menschen anderer Herkunft oft entgegengebracht werden. Pommes beleuchtet sozusagen die Fallstricke der Integration. Als Immigrat:in muss man häufig um so viel besser sein als die besten “Einheimischen”, um mithalten zu können. Das bekommt auch die Ich-Erzählerin zu spüren, als sie, obwohl sie Klassenbeste in ihrer Grundschulklasse war, vom Lehrer nur eine Empfehlung für die Hauptschule bekommt. Und als sie später dank des Einsatzes ihrer Mutter doch auf dem Gymnasium landet, gibt ihre Deutschlehrerin ihr trotz Bestleistungen keine Einser, weil sie Vorurteile hat und scheinbar zwischen “guten” und “schlechten” Ausländerkindern unterscheidet. In diesem Roman geht es aber nicht nur um Fragen der Migration und Identitätsfindung in der neuen Heimat, sondern es wird uns auch eine ganz besondere Vater-Tochter-Beziehung erzählt. Während die Mutter nur mehr oder weniger als Statistin der dreiköpfigen Kleinfamilie fungiert und als Ernährerin eher mit Abwesenheit glänzen muss, ist der Vater rund um die Uhr für das Wohl und Wehe der heranwachsenden Tochter zuständig. Daraus entwickelt sich ein intensives Band zwischen den beiden. Es ist wirklich ganz rührend beschrieben, wie der Vater unfreiwillig immer kleiner und “unsichtbarer” und die Tochter immer “größer”, selbständiger und klüger wird. Aufgrund dessen driften die beiden wieder etwas auseinander, auch wenn die tiefe Beziehung trotz allem bestehen bleibt. Selten habe ich eine so anrührende Vater-Tochter-Beziehung gelesen. Durch die vielen kurzen Kapitel, die jeweils ein bestimmtes Thema behandeln, ist der Roman ziemlich kurzweilig. Man kann also auch mal schnell auf dem Klo ein Kapitel lesen, wenn man das möchte, ohne von seinen Mitmenschen für eine/n Dauersitzer:in gehalten zu werden. Auch möchte uns die Autorin scheinbar die in den Balkanländern gesprochenen Sprachen (Im Roman “B/K/M/S” genannt) näherbringen, denn es gibt viele Dialogpassagen, vor allem zwischen der Ich-Erzählerin und ihrem Vater, die auf Kroatisch (?) geschrieben und dann in Klammern auf Deutsch übersetzt wurden. Das finde ich ziemlich gut, trägt es doch zur Authentizität des Ganzen auf bezaubernde Weise bei. Ich kann nur sagen: Lest diesen Roman unbedingt. Er ist kurzweilig, authentisch, humorvoll, herzerwärmend und klug. Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine Fortsetzung gibt, denn leider war er auch viel zu schnell zu Ende. Triggerwarnungen: Fremdenfeindlichkeit, Tierquälerei, Krankheit (Krebs)

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5

Starkes Debüt über Heimat

In einem Rutsch durchgelesen. Mit Humor, Komik, toller Gabe pointiert zu beschreiben, erzählt die Autorin vom Aufwachsen in Jugoslawien und der Übersiedlung nach Österreich. Ihre Art ein „gutes Ausländerkind“ zu sein und den täglichen Kampf um Zugehörigkeit ihrer Eltern. Absolut lesenswert.

4

Tolle und ehrliche Geschichte über das Auswandern und Ankommen in einem anderen Land. Über Probleme und Herausforderungen, welche sich Einheimischen nicht stellen.

5

Eine tief bewegende Aufarbeitung einer Migration.

#einschönesausländerkind erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die einfach nur eines will: die perfekte Migrantin und damit gleichzeitig auch die perfekte Tochter. Aber in dieser ganz eigenen Aufarbeitung des Erwachsenwerdens in einem fremden Land geht es nicht nur um Identität, sondern um die ganz besondere Beziehung zwischen der Protagonistin und ihrem Vater – charmant, stur und irgendwie total eigensinnig. Ihr Weg vom “schönen Ausländerkind” zur „echten Österreicherin“ ist alles andere als leicht. Dabei entfaltet sich eine Geschichte, die insbesondere die Entfremdung ihrer Eltern thematisiert, und die unermüdliche Bemühung der Tochter dieser entgegenzuwirken indem sie sich bestmöglich integriert und nur durch außergewöhnliche Leistungen auffällt. Besonders die Dynamik zwischen Tochter und Vater ist es, die dieses Buch zu einer schweren Kost, aber auch besonders, macht. Mal kommen sie sich näher, mal treiben sie voneinander weg. Das Ganze wird durch sarkastische Sprachspiele und fremdsprachige Einschübe noch eindringlicher vermittelt. Diese Familie hat alles gegeben, eigentlich sich aufgegeben, um in einem Land anzukommen, das nicht bereit war, ihnen die gleichen Chancen zu bieten wie sich selbst. Die Ängste, die Hoffnungslosigkeit, die Verzweiflung eines solchen Lebens, die sich deutlich im seelischen Zerfall des Vaters zeigt, ist mehr zwischen den Zeilen spürbar, als das es klar ausgesprochen wird. Ein wichtiges Buch. Ein sehr trauriges Buch. Ich habe sehr viel mehr leise geweint, als gelacht. Grandios geschrieben! „Was hat uns Österreich gekostet? Meinen Vater seine Stimme, meine Mutter ihre Lebendigkeit. Und mich? Meinen Vater.“

Eine tief bewegende Aufarbeitung einer Migration.
4

"Was hat uns Österreich gekostet? Meinen Vater seine Stimme, meine Mutter ihre Lebendigkeit. Und mich? Meinen Vater." - Toxische Pommes, "Ein schönes Ausländerkind" In den 1990er Jahren flieht die Familie der namenlosen Protagonistin vor dem Krieg in Jugoslawien nach Österreich, in die Stadt Wiener Neustadt. Was sich die Eltern als Vorort der pulsierenden Hauptstadt Wien vorgestellt haben, entpuppt sich als etwa 50 km entfernte, ruhige Kleinstadt, die sich von dem Rummel in der Kroatischen Heimat nicht mehr unterscheiden könnte. Unter kommen sie bei Renate, in deren Nachbarhaus bis vor Kurzem noch die Großmutter wohnte und das aufgrund deren Ablebens nun leer steht. Die Familie kann dort kostenlos wohnen - allerdings muss die Mutter der Protagonistin dort für sämtliche Putz- und Haushaltstätigkeiten zur Verfügung stehen. Während die Mutter so langsam Deutsch lernt und auch eine Arbeitserlaubnis erhält und die Protagonistin zur Schule geht, wird der Vater unfreiwillig ans Haus gefesselt, er bekommt keine Arbeitserlaubnis und kümmert sich deshalb um seine Tochter. Aus dieser Konstellation entsteht eine stets abwesende Mutter, ein sich immer in sich selbst zurückziehender Vater und eine Tochter, deren Lebenszweck darin besteht, eine perfekte Migrantin zu werden. Humorvoll, traurig und bissig zugleich ist der Debütroman "Ein schönes Ausländerkind" von Irina, die unter dem Pseudonym Toxische Pommes als erfolgreiche Tiktokerin und Kabarettistin tätig ist. Autofiktional erzählt sie von ihrer eigenen Fluchtgeschichte und dem Gefühl, nie richtig anzukommen, nie wirklich dazu zu gehören, nicht in Österreich und nicht bei der noch im ehemaligen Jugoslawien wohnenden Verwandtschaft. Sie entlarvt das Narrativ der "arbeitsunwilligen" Migrant*innen, erzählt von Alltagsrassismen und von vermeintlich "guten" und "schlechten" Ausländern. Gerne bin ich der Coming-Of-Age-Geschichte der Protagonistin gefolgt, besonders berührt hat mich dabei die Vater-Tochter-Beziehung, die stets intensiv doch ihr Wesen mit den Jahren und der Entwicklung von Vater und Tochter verändert. Ein lesenswertes Debüt, lakonisch, authentisch und rührend.

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5

Bewegender Roman, der eindrücklich zeigt, welche Opfer migrantischen Familien bringen, um "anzukommen".

Toxische Pommes, vielen bekannt von ihrer gesellschaftskritischen Satire in den sozialen Medien, schildert autobiografisch wie die Ich-Erzählerin als Kind serbisch- bzw. montenegrischstämmiger Eltern in Österreich aufwächst, welche Perspektiven sich ihren Eltern bieten und wieso es enorme Wichtigkeit hat, in der Schule fleißig Glitzersticker zu sammeln, denn, so schreibt sie: "Wenn mir das gelang und ich alles richtig machte, bekam ich nicht nur einen Glitzersticker, sondern, wer weiß, vielleicht auch eines Tages die österreichische Staatsbürgerschaft." (S.84). Die Mutter, eigentlich studierte Pharmazeutin mit dem Traum, in die Forschung zu gehen, putzt als "Mädchen für alles" quasi jahrelang 24/7 auf Abruf die Wohnung einer österreichischen Familie, auf deren Grundstück sie unterkommen und welche sich diese großzügige Hilfe für Familien, die vor Krieg flüchten, durch die Übernahme sämtlicher im Haushalt anfallenden Aufgaben durch die Mutter entschädigen lassen. Weil der Vater (studierter Schiffbauingenieur) keine Arbeitserlaubnis erhält, wird er zum Hausmann und es entsteht eine enge Vater-Tochter-Beziehung, die sich im Verlauf der Jahre dramatisch verändert, da der Vater sich schambehaftet ob seiner prekären Lage und fehlenden Sprachkenntnisse in den eigenen vier Wänden isoliert. Die Schilderung der anderen, selbstbewussten, lebendigen Version des Vaters während der Ferienzeit in der alten Heimat zeigt eindrücklich, welche schmerzlichen Verluste viele Geflüchtete und Migranten auch mit Blick auf die eigene Identität erleiden. Besonders gefallen haben mir die zahlreichen Zitate in der Muttersprache der Ich-Erzählerin, die diese spielerisch als "B/K/M/S" bezeichnet und die Übersetzung stets in Klammern nachreicht. So erhält man nicht nur einen authentischen Einblick in die Familiengespräche, sondern kann vielleicht sogar als Leser:in im Ansatz erahnen, wie sich die Sprachbarriere vor allem für den Vater wohl anfühlen muss. Eine Empfehlung für alle mit und ohne Migrationsgeschichte.

5

Emotional, witzig und gleichzeitig unglaublich schön. Ein Blickwinkel, der die Welt ein bisschen anders sieht. Hab die Autorin auf der Buchmesse erlebt und bin hellauf begeistert.

4

leicht zu lesen und durchaus empfehlenswert

5

Sehr schönes, schnell und leicht zu lesendes Buch mit ein bisschen Tragikkomik und einem spannenden Einblick in eine Welt südlich von Wien, in die man sonst nicht hineinschauen kann!

5

"Ich hatte den Ausländer in mir erfolgreich wegintegriert. Ich war weiß, christlich und aß gerne Schweinefleisch." (S. 13) Immer wieder ärgert es mich wahnsinnig, dass der Lehrplan für Deutsch fast ausschließlich männliche Autoren vorsieht, deren Geschichten so ausgenudelt sind, dass die Schüler:innen überhaupt keine Motivation verspüren, sie zu lesen. Der Deutschunterricht könnte so viel mehr leisten, wenn er die Stimmen und Geschichten derer zu Wort kommen ließe, die sonst oft übersehen werden – Stimmen wie die von @toxische_pommes. Deren Roman ist mehr als relevant für das Verständnis füreinander und das Zusammenleben miteinander. Nebenbei gibt es sogar noch etwas Geschichtsunterricht und Hintergrundwissen zu den Jugoslawien-Kriegen. Wir erleben gut acht Jahre aus dem Leben der Autorin, wie sie und ihre Eltern Anfang der 90er Jahre aus Ex-Jugoslawien nach Österreich fliehen, um dort zunächst als Gastarbeiterfamilie aufgenommen zu werden. Dies wird ihnen, insbesondere dem Vater, jedoch verwehrt, so dass die Mutter als Putzfrau arbeitet und der Vater zum Hausmann wird. Beide Eltern erfahren eine berufliche und gesellschaftliche Herabstufung: Hier sind sie keine Akademiker mehr, hier sind sie nur Ausländer. Der Vater, meist zu Hause isoliert, lernt die neue Sprache kaum. Es ist ein Teufelskreis aus Scham und Ausgrenzung. Schon bald bekommt auch die Erzählerin in der Volksschule zu spüren, was es heißt, ein Ausländerkind zu sein. "Du wirst doppelt so viel machen müssen, damit sie dich eines Tages vielleicht akzeptieren." Stets eine Einser-Schülerin, bekommt sie dennoch bloß eine Hauptschul-Empfehlung. Mühsam erarbeitet sich die Mutter ihren ursprünglichen Status als Pharmazeutin zurück und bekommt einen Job in einem Wiener Pharmaunternehmen in Aussicht gestellt. Doch da läuft (nach acht Jahren) ihre Arbeitserlaubnis ab. Der Erhalt der österreichischen Staatsbürgerschaft ist wiederum erst nach zehn Jahren möglich. So schnell sitzt man zwischen zwei Gesetzen fest und muss den Staat davon überzeugen, wertvoll für ihn zu sein. So leicht und manchmal auch lustig Toxische Pommes ihre Geschichte erzählt, so nachdenklich hat sie mich doch gemacht. Wie oft zeigen wir mit dem Finger auf Menschen, die sich angeblich nicht integrieren, nicht anpassen, nicht arbeiten wollen, ohne einen Blick hinter die Kulissen zu werfen? Wir haben keine Ahnung, was es ihnen abverlangt, ihre Heimat zu verlassen, um in einem fremden Land eine neue zu finden. In den meisten Fällen haben sie einen Rucksack dabei, der bepackt ist mit Kriegstraumata und familiären Schicksalsschlägen, während sie einen Teil ihrer Identität hinter sich lassen müssen. "Was hat uns Österreich gekostet? Meinen Vater seine Stimme. meine Mutter ihre Lebendigkeit. Und mich? Meinen Vater." (S. 202)

4

Witzig, schockierend, regt zum Nachdenken an.

„Ein schönes Ausländerkind“ von Irina aka „Toxische Pommes“ bekommt von mir 4 von 5 Sterne. Mir war das Ende zu abrupt und finde, dass man das Buch weicher hätte ausklingen lassen. Nichtsdestotrotz war ich sehr begeistert (und schockiert), mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen, da er flüssig und angenehm zu lesen war und mir hat es immer Spaß gemacht, weiterzulesen. „An einem schwülen Freitagnachmittag beschloss ich, unter meinem Schreibtisch ein Bett zu bauen.“ – S.9. Der erste Satz des Buches hatte mich eigentlich schon sofort abgeholt, weil sind wir uns ehrlich: wer hatte in einem Bürojob nicht schon mal das Bedürfnis, ein Bett unter seinem Schreibtisch zu bauen und für kurze Zeit mal zu schlafen? Dass es aber mit dem Frust des Jobs zu tun hatte, anstelle mit reiner Müdigkeit, war recht bald herauszulesen. Das Buch hat mich aus meiner österreichischen Bubble herausgeholt, die man doch irgendwie weniger oft verlässt, als man es sich einzubilden glaubt. Dass es Menschen gibt, die andere Menschen in weniger privilegierten Situationen ausnutzen und es als „helfen“ und „unterstützen“ tarnen (Hint an Renate), ist nie okay und darüber zu lesen schockiert immer wieder. Es tat weh über den Vater zu lesen, der sich immer mehr zurückzieht, weil er das Gefühl bekommt, nicht dazuzugehören und sich stattdessen immer weiter in das Internet vergräbt. Dass es wahrscheinlich genügend Menschen gibt, denen es gleich geht und nicht das Gefühl bekommen, sich integrieren zu dürfen/wolllen, weil der Scham, etwas nicht gleich gut zu können und dafür gleich als schlecht abgestempelt zu werden, zu groß ist. Ich kann „Ein schönes Ausländerkind“ jedem empfehlen. Es hat Witz, es schockiert, es gibt einen Blick außerhalb der Bubble für Menschen wie mich, die keine Verwandten außerhalb von Österreich haben. Es hat mir aufgezeigt, dass ich mich viel zu wenig mit der Kultur und Geschichte im Osten Europas auskenne und ich das ändern möchte.

Witzig, schockierend, regt zum Nachdenken an.
5

💚 🐍 🍟 H I G H L I G H T 🍟 🐍 💚

»Ich habe meinen Namen in Österreich zum ersten Mal korrekt ausgesprochen, als mir mein Doktortitel verliehen wurde. Ich denke, dass ich mir meine richtige Anrede erst in diesem Moment zugestanden habe. Nun weiß ich nicht, ob es mehr wehtut, aus seinen Wurzeln gerissen zu werden oder niemals Wurzeln geschlagen zu haben.« 🎓🇦🇹 (S. 64) In ihrem Debütroman »Ein schönes Ausländerkind« schreibt TikTok Kabarettistin, Juristin und Autorin Irina aka Toxische Pommes 🍟🐍💚 über ihre Kindheit, ihre Eltern und Familie, die Flucht vor dem drohenden Krieg in Kroatien und Migration nach Österreich ihrer Eltern mit ihr als Zweijährige. Aufgenommen bei einer Familie als günstige Arbeiter*innen, kann die junge Familie in Wiener Neustadt nach der Flucht aus Kroatien ein neues Leben aufbauen. Wie schwer es ist, als studierte Fachkräfte einen Job zu erhalten und die Anerkennung des Studiums, wird schnell klar und am Beispiel von ihren Eltern auch die finanziellen, menschlichen und familiären Konsequenzen deutlich. Auch wenn ihr Vater so Irinas bester Freund und Spielkamerad werden konnte, sich als Hausmann (wider Willen) kümmerte, und als quasi Profi-Schnäppchenjäger u. a. einen großartigen Barbie-Deal klar machte, zeigt sich gerade im Kontrast der Urlaube in der Heimat deutlich, was die Sprachlosigkeit, die fehlende Arbeitserlaubnis und die Migration bedeuten kann. Wie sehr Bildung im Allgemeinen und im Besonderen vor dem Streben nach der gewünschten Staatsbürgerschaft das Leben der Familie prägen, wird ebenfalls extrem gut dargestellt: »Frau Professor Pichler war unsere Deutschlehrerin, und aus irgendeinem Grund schien sie mich leiden zu können. Egal, wie sehr ich mich im Unterricht anstrengte, gab sie mir immer nur einen »guten Zweier«. Nun war ein »Gut« natürlich eine gute Note, aber solange es noch eine bessere Note gab, war ein »Gut« eben nicht gut genug. Niemand wurde Staatsbürger, weil er »gut« war. Ich musste »sehr gut« sein. Da mein restliches Zeugnis nur aus Einsern bestand, störte mich ihre Beurteilung zudem aus rein ästhetischen Gründen.« (S. 124) 🚀 Liebevoll, ehrlich, witzig, selbst-ironisch, traurig und charmant analysiert Irina ihre Kindheit, ihre Familie, die Rollen ihrer Eltern, die Auswirkungen von Arbeitsmigration und die Opfer, die Menschen für ein sichereres Leben erbringen und ertragen. Ich habe gelacht, wütend die Luft angehalten (Ausbeutung at it’s best 😮‍💨 & Migrationsgesetzte at it’s worst 🥵 — Deutschland ist hier kein bisschen besser 🙂‍↔️), habe mitgefühlt 🥺 und vor allem ein großartiges Debüt 💚 gelesen, das mich sehr gefesselt hat (btw wie toll ist der Schreibstil ?! 🥹) und lange nachhallt. Ganz ganz große Herzensempfehlung. »Was hat uns Österreich gekostet? Meinen Vater seine Stimme, meine Mutter ihre Lebendigkeit. Und mich? Meinen Vater.« 💔 (S.202)

💚 🐍 🍟    H I G H L I G H T   🍟 🐍 💚
3

„Außerdem wollte ich meine Zeit nutzen, um zu beweisen, dass ich es auch wirklich verdient hatte, in Österreich zu leben.“ Die Geschichte eines Migrantenkinds geht ans Herz. Schade fand ich bloß, dass der Romansog ausblieb, weil der Text ohne das Nachschlagen der Fußnoten teilweise nicht zu verstehen gewesen wäre.

4.5

Geschichte einer jugoslawischen Ausländerfamilie

Ein sehr schönes und gut zu lesendes Buch über eine Familie, die am Beginn des jugoslawischen Krieges nach Österreich auswandert. Erzählt aus der Sicht des Kindes mit allen Vor- und Nachteilen einer Flucht aus dem Heimatland, durchaus mit Tragikomik erzählt. Absolute Leseempfehlung!

5

Ich liebe den Schreibstil und würde gerne mehr von Irina lesen!

4

Ein tolles Debüt, das genauso detailliert und pointiert Beobachtungen und Erlebnisse wiedergibt, wie Toxische Pommes das in ihren Kurzvideos tut.

PS: Da ich auch ihr Kabarettprogramm gesehen habe, hatte ich vor dem Lesen Sorge, dass sich zu viel wiederholt. Das ist aber nicht der Fall, auch wenn's natürlich Parallelen gibt.

5

"Was hat uns das neue Leben gekostet? Meinen Vater seine Stimme, meine Mutter ihre Lebendigkeit. Und mich?" ❤️‍🩹❤️‍🩹❤️‍🩹 Ganz große Begeisterung für dieses Buch! Die Protagonistin flüchtet mit ihren Eltern aus Jugoslawien nach Wien, als sie noch ein kleines Kind ist. Mit falschen Erwartungen und keinen Deutschkenntnissen gelangt die Familie schnell in ein Abhängigkeitsverhältnis. Während der Mutter durch permanentes Arbeiten jegliche Energie geraubt wird, leidet der Vater an seinem Sprachdefizit und verbirgt sich in der Wohnung. Er konzentriert sein ganzes Leben darauf, seine Tochter zur perfekten Migrantin zu erziehen und entwickelt in seiner Isoliertheit zwanghafte Eigenheiten. Urkomisch und gleichzeitig tieftraurig ist dieser wunderbare Roman von Toxische Pommes, der mir überaus gut gefallen hat. Er erklärt so gut, in welch absurde Situationen man sich als Teil einer migrantischen Familie bringen kann, um bloß dazuzugehören und nicht aufzufallen. Die Beziehung zwischen der Protagonistin und ihrem Vater lässt das Herz ganz warm werden, bis die ersten Stücke bröckeln und man am liebsten die Zeit anhalten möchte. Und dann ist da noch die Beziehung zwischen den Eltern, die man nur von Außen betrachtet und die für sich genommen ebenfalls einen Roman füllen könnte. Der Schreibstil der Autorin hat mich zum Fan gemacht, kann euch dieses Buch sehr empfehlen! CN: Verg3waltigung, Kr1eg, Ras$ismus, Klassismus, Able1smus, Tierquäl3rei, T0d, Gen0z1d, Su1zidgedanken

4

Serbisch - montenegroisch - kroatische Migrationsgeschichte

Mit 2 Jahren fliehen sie und ihre Eltern vor dem Krieg in Kroatien und suchen ihre neue Heimat in Österreich. Was es bedeutet in einem Land aufzuwachsen, in dem man sich als kleines Kind besser zurechtfindet als die eigenen Eltern, erzählt Toxische Pommes mit ihrem gewohnt trockenen Humor. Mir hat das Buch gut gefallen! "Was hat uns Österreich gekostet? Meinen Vater seine Stimme, meine Mutter ihre Lebendigkeit. Und mich? Meinen Vater." 🥺

Serbisch - montenegroisch - kroatische Migrationsgeschichte
5

Sehr empfehlenswert, Herzschmerz inklusive

4.5

Absolute Empfehlung

Absolute Empfehlung
3

Stellenweise interessant und lustig zu lesen, aber den Hype darum verstehe ich nicht ganz.

5

Wie weit Krieg seine Kreise zieht, kann niemand erahnen, der nicht selbst betroffen war. Ein zutiefst bewegendes Buch. Ich würde mir wünschen, solche Bücher wären Teil des Schulkanons.

4

Darf man zu sowas Autobiografie sagen?

4.5

Sorry Mama& Papa!

Irina hält mir den Spiegel vor. Schmerzhaft wird mir bewusst, welchen blinden Fleck ich über Jahre ignoriert habe. Schönes Ausländerkind zeigt mit viel Sarkasmus, wie herausfordernd die Integration in ein fremdes Land und eine fremde Kultur sein kann.. Als Seconda fühle ich mich oft wurzellos, nirgends wirklich Zuhause. Dass aber meine Mama& Papa alles, inklusive sich und ihre Stimme, aufgegeben haben, um mir ein Leben in Sicherheit und Freiheit zu gewähren, da habe ich zu wenig hingeschaut. Danke, Irina!

4

Vordergründig ein lustig zu lesendes Buch über die österreichische Gesellschaft, zwischen den Zeilen wird aber deutlich, wie schwierig es ist, als „Ausländerkind“ aufzuwachsen.

4

Ein Roman, der geschrieben ist wie ein Memoir. Es gibt keinen (außergewöhnlichen) Plot, außer eine relativ geradlinig erzählte Kindheit mit ihren Stationen. Nach dem Prolog (der in keinster Weise später wieder aufgegriffen wird, aber vielleicht sind das falsche Erwartungen von mir an einen Prolog), hab ich mir noch mehr Bissigkeit und Herziehen über Österreich oder "Einwanderländer" generell erhofft. Man sieht, meine Erwartungen wurden mehrmals "enttäuscht" bzw. zurückgewiesen, womit ich wiederum etwas gemeinsam hab mit den Protagonisten. Und vielleicht geht es genau darum. Trotzdem, oder gerade, Empfehlung.

3

Ich hab mich sehr über dieses Buch gefreut, hab mich dann aber doch eher durch die Seiten gequält. Es liest sich eher wie eine Biografie, in dem die Protagonistin ihre Lebensgeschichte, angefangen mit sehr jungen Jahren und der Flucht ihrer Familie aus Jugoslawien auf dem Weg nach und den Settlen in Österreich. Sie erzählt, wie ihre Mutter sich einlebte, weiterbildete; die Sprache lernte, wie sie selbst die Schule abschloss, sportlich aktiv war und am Ende einen Bürojob landete („der perfekt integrierte Ausländer“) , während ihr Vater seine Stimme verlor, sich nicht im neuen Land einleben konnte und zu einem gewissen grad vereinsamte. Als Person die selbst in jungen Jahren mit ihrer Familie aus der Heimat auswanderte, ähneln sich unsere Geschichten und ich konnte vieles nachfühlen. Dennoch hat mich das Lesen dieses Buchs eher angestrengt, ich fand es langatmig, sehr detailliert und doch irgendwie oberflächlich. Leider keine wirkliche Empfehlung meinerseits.

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