Das späte Leben
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Hat mich wenig abgeholt
Ich habe mir etwas mehr erhofft. Wenn ich nicht so schnell durch die Seiten gekommen wäre, hätte es mich ziemlich gelangweilt. Ich fand auch überhaupt keinen Zugang zum Protagonisten, auch zu seiner Frau nicht. Auch die Briefe an den Sohn waren sehr oberflächlich und inhaltslos. Das Ende fand ich dann aber sehr schön gestaltet.
Das war das eine. Es gab auch das andere. Der Tod würde ihm ersparen, wie die Wälder starben und die Meere stiegen, wie der Krieg zurückkehrte, wie die Zeit der Demokratie endete und die Menschen wieder autoritär beherrscht werden wollten. Und manchmal geschah es, dass er vor dem Tod erschrak, dem Nichts, der Leere, der Kälte. Dann schämte er sich. Das Nichts ist nichts - was gab es da zu erschrecken? - Zitat, Seite 16 In "Das späte Leben" setzt Bernhard Schlink einen Protagonisten in den Mittelpunkt seiner Geschichte, der unvermittelt erfährt, dass er nur noch wenige Monate zu leben hat, ja, eigentlich kann er sogar die Wochen zählen. Diese Krebsdiagnose trifft ihn, einen 76jährigen Juristen im Ruhestand, der mit einer wesentlich jüngeren Frau verheiratet ist und mit der er einen gemeinsamen sechsjährigen Sohn hat, der noch in den Kindergarten geht. Der Klappentext stellt sinnvolle und spannende Fragen zur Thematik. Außerdem soll dieser fiktive Erfahrungsbericht voller Überraschungen stecken. Aber kann der Roman wirklich halten, was der Klappentext verspricht? Tatsächlich liest sich dieser dreiteilige Roman über weite Strecken so, als ob ein alter Mann, der sich in einer privilegierten Situation befindet und im Leben keinerlei Rechnung mehr offen hat, über das Leben und den Tod sinniert. Der Protagonist schreibt auf Anraten seiner Frau an seinen kleinen Sohn einen Brief, den er später dann einmal lesen kann. Der zurückgenommene Schreibstil mag ja das Markenzeichen des Autoren sein, aber diese Emotionslosigkeit fällt in diesem Teil des Romans besonders schmerzlich auf. Bei der Thematik des Buches erscheint es fast herzlos, die Geschichte an sich als fade und oberflächlich zu bezeichnen, aber auch wenn der Autor versucht im 2. Teil ein wenig Spannung durch den möglichen Seitensprung der Ehefrau zu erzeugen und auf den letzten Seiten eine rührselige Stimmung mit Meeresbrise aufkommen lässt, fehlt hier eindeutig die emotionale Ebene, zu der die Lesenden wirklich eine Verbindung herstellen können. Wo sind die inneren Konflikte des Protagonisten? Und wieso scheint es abgesehen von den zwei engsten Familienangehörigen keine weiteren Wegbegleiter des Protagonisten zu geben? Aber auf all diese Fragen gibt dieser Roman leider keine Antworten und bleibt mit seiner Betrachtung auf "Das späte Leben" seltsam oberflächlich und banal. FAZIT Nach 100 Seiten wollte ich die Lektüre abbrechen, aber dann las ich in einer Rezension, dass der Schluss mit der Geschichte versöhnt. Nun, das war leider bei mir nicht der Fall, wobei ich zu Beginn des zweiten Teils kurz Hoffnung hatte. Vielleicht ist es einfach so, dass Bernhard Schlinks Schreibstil einfach nicht meinen Geschmack trifft. Auf jeden Fall werde ich mich hiermit endgültig von seinen Werken verabschieden. Eine Leseempfehlung kann ich leider nicht aussprechen, aber es gibt zu diesem Buch viele unterschiedliche Meinungen, auch durchaus positive, daher sollte man sich ein eigenes Bild machen.
Die ZEIT schreibt, dass es der Roman des Jahres 2023 war. Für mich absolut gar nicht. Ich fand die Story ganz nett, aber mehr auch nicht:Alter Mann ist krank, wird bald sterben und verbringt daher nochmal intensiv Zeit mit Frau und Kind. So hervorsehbar, so un spektakulär. Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht die Zielgruppe. Die Gedankengänge eines weißen alten Mannes interessieren mich sehr wenig. Oder Schlink hat die Person sehr uninteressant beschrieben... Der Roman liest sich dennoch schnell weg, hat ja auch nur wenige Seiten und die sind zusätzlich noch groß bedruckt. Die Unterteilung der Kapitel habe ich übrigens auch nicht gecheckt. Teilweise mitten im Gespräch endet ein Kapitel und das nächste fängt dann nahtlos im Gespräch wieder an. Wozu??
Ich habe mehr erwartet
Ich bin ein wenig unentschlossen. Schlink hat wirklich schön geschrieben; die Kapitel sind kurz und man kann das Buch in ein paar Tagen durchlesen. Es ist sehr menschlich geschrieben. Direkt aus dem Leben heraus. Dennoch hat mir irgendwie etwas gefehlt. Martin als Charakter war sehr sympathisch. Ulla mochte ich jedoch gar nicht. Es ist immer ein wenig schwer ein Buch zu lesen, in dem man einen der Hauptcharaktere nicht mag. Ulla finde ich kalt, egoistisch, und nicht emphatisch. Aus meiner Sicht hätten Martin (und David) jemand „besseren“ verdient. An sich ist das auch keine Kritik am Buch selbst. Menschen wie Ulla gibt es überall, dennoch habe ich mich teils wirklich über sie aufgeregt.

Wunderbar und berührend zum Thema Krankheit / Tod
Martin, ein älterer Professor lebt glücklich mit seiner viel jüngeren Frau und seinem kleinen Sohn. Bis bei ihm Krebs im Endstadium diagnostiziert wird. Es bleiben ihm noch ein paar Wochen. Wie soll er sie nutzen? Was ist noch wichtig? Was kann er seiner Frau und seinem Kind noch an Erinnerungen und Wissen mitgeben bevor es zu spät ist? Was soll er noch sagen und worüber besser schweigen? Und dann lassen seine Kräfte nach und er kann keine Pläne mehr machen. Ein wunderschönes und einfühlsames Buch. Ernst und nachdenklich aber nicht hoffnungslos. Realistisch aber mit genügend Distanz und Würde. Ein gutes Buch, das seine Figuren nie verrät.
Sehr berührend und wunderbar geschrieben. Das Buch hat das ein oder andere Mal für feuchte Augen gesorgt und hat mein Herz erwärmt.
Wie würde ich meine Zeit verbringen, wenn ich heute erführe, dass ich nur noch ein paar Wochen/ Monate zu leben habe? Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt. Unter anderem deshalb, weil ich letztes Jahr einen sehr guten Freund verloren habe, der 4 Jahre zuvor die Diagnose inoperabler Hirntumor erhalten hat. Auch mit ihm habe ich mich unter anderem über Bucketlisten unterhalten. Eine konkrete Antwort auf die Frage habe ich nicht, außer dass ich so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie verbringen wöllte. Aber was würde ich meinen Kindern hinterlassen? Briefe, Videobotschaften, ein kleines Geschenk für die nächsten Geburtstage?... Der Protagonist des Romans erhält die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er hat nicht mehr lange zu leben. Auch er ist zunächst überfordert, weiß nicht sofort, wie er die ihm bleibende Zeit am effektivsten nutzen kann. Erzählt wird aus der Perspektive Martins, des Protagonisten. Man bekommt einen tiefen Einblick in seine Gedanken, Sorgen und Wünsche. Gerade in der Hörbuchversion fand ich die Thematik sehr berührend. Man spürt, wie er immer wieder mit sich hadert, wie er verschiedene Phasen durchläuft. Mal ist er motiviert und euphorisch, mal fragt er sich, ob es besser gewesen wäre, nicht zum Arzt zu gehen. Mich persönlich haben die Gedanken berührt, die er sich über seinen kleinen Sohn gemacht hat. Was kann er ihm hinterlassen, was dauerhaft mit auf seinen Weg geben? Den Schreibstil empfand ich sehr passend. Der Autor schafft es auf sehr ruhige Art und ohne ein Wort zu viel, dass der Roman bei mir noch lange nachwirkt. Eine Universallösung für diese ernste Thematik gibt es natürlich nicht, aber sie regt zum Nachdenken an. Außerdem hat mir der Roman wieder einmal vor Augen geführt, dass man dankbar über jeden Tag sein sollte.
über das Abschiednehmen- gut geschrieben
Ein typischer Schlink, einfach gut!! Bitte lesen:)
Der 76-jährige Martin hat nach einer medizinischen Diagnose nicht mehr lange zu leben und bereitet sich und seine Familie auf seinen Tod vor. „Wenn er nur nicht zum Arzt gegangen wäre! Was dort geschehen war, wäre nicht geschehen, was er dort erfahren hatte, hätte er nicht erfahren. Was er nicht erfahren hätte, wäre nicht gewesen.“ In dieser Zeit wechseln sich gute und schlechte Tage ab, die mal zur Verleugnung des Todesurteils, mal zu Maßnahmen der Fürsorge und letzten gemeinsamen Aktivitäten mit seinen Angehörigen führen. Sein Hauptaugenmerk gilt dabei seinem 6-jährigen Sohn, dem er etwas hinterlassen will, eine Botschaft, väterlichen Rat, ein Vermächtnis. Wir erleben den Protagonisten bei seinen Beobachtungen und Gedankenspielen, reflektierend, zweifelnd, aber auch ganz klar. So erzählt der Autor eine einfache Geschichte aus dem Leben eines Mannes, die durch den Ausdruck der Gefühle und seine Handlungen zu Herzen geht. Ich habe Ulrich Noethen gerne zugehört, der als Sprecher authentisch in diese Rolle schlüpft.
Emotional fordernd und herrlich sprachgewaltig, dabei einfühlsam und beschwingt. Ein klassischer Schlink eben.
Wer die Werke Schlinks liebt, wird hier glücklich werden. Schlink steht für mich nicht für Überraschungen: Sein Stil ist verlässlich — verlässlich schön und satte Bilder malend. Großartige Neuerungen sollte man nicht erwarten und das braucht es auch gar nicht. Wie stirbt man richtig? Wie nutzt man die verbleibende Zeit? Wie hält man es aus, sein Kind nicht aufwachsen zu sehen? Wie lebt man diese Zeit mit seinem Kind? Das sind die Fragen, die Schlink stellt und auf die er Antworten skizziert. Finden muss das der Leser oder die Leserin selbst für sich. Man taucht beim Lesen tief ein, in die eigene Seelenwelt. Der einzige Wermutstropfen ist Ulla, die Frau des Protagonisten Martin. Sie bleibt vergleichsweise für Lesende verschlossen, es besteht ein Ungleichgewicht zwischen ihr und Martin. Wo Schlink fesselnd Martin und seine Gedanken beschreibt, bleibt Ulla auffallend verkürzt, fast holzschnittartig. Es hätte der Geschichte gut getan, wären beide auf Augenhöhe, gerade bei einem Thema wie diesem.
Ein Buch über das Leben und das Sterben, was hinterlässt man, wenn man geht… Die Sprache von Schlink ist ruhig, fast sachlich, dennoch rührt sie einen an, aber leider bin ich keiner der Figuren nahe gekommen.
Leider so kalt
„Das späte Leben“ von Bernhard Schlink handelt von einem älteren Mann names Martin, der mit einer Diagnose konfrontiert ist und nur noch wenige Wochen zu leben hat. In dieser Zeit beschäftigt er sich mit seinem Leben und mit dem Sterben, mit Entscheidungen und Entwicklungen sowie mit der Zukunft für seine Familie. Ich habe mich schnell in die Geschichte einfinden können. Der Schreibstil ist hervorragend und einzigartig. Es war das erste Werk, das ich von Bernhard Schlink gelesen habe, und nicht das letzte. Ich fühlte mich gut unterhalten und an manchen Passagen war ich den Tränen nahe. Am liebsten hätte ich Martin geknuddelt. So lieb und verständnisvoll, wie er war. 🧸 Die Geschichte erinnert einen auch daran, die kleinen Dinge im Leben zu genießen und regt hin und wieder zum Nachdenken an. Allerdings wurde ich mit seiner Frau nicht warm. Ich konnte viele Aussagen und Reaktionen nicht nachvollziehen und empfand sie als sehr egoistisch und kalt. Von den Figuren hätte ich mir allgemein mehr Wärme, Zuneigung und Gefühl gewünscht. Es wirkte teils doch ziemlich Sachlich und kühl. ⭐️⭐️⭐️✨️
Berührend. Nachvollziehbare Figuren. Tief. Leseempfehlung
Das Ende ist von Anfang an bekannt aber am Ende bleibt doch vieles offen
Als der 76-jährige Martin erfährt, dass er unheilbaren Krebs und nur noch wenige Monate zu leben hat, macht er sich Gedanken, was er seiner deutlich jüngeren Frau und seinem sechsjährigen Sohn hinterlassen kann. Wie soll und wird dieser ihn in Erinnerung behalten, was ist jetzt noch wichtig, was nicht, wie die verbleibende Zeit gestalten? Martin stellt sich viele Fragen, die sehr berühren, aber sehr sensibel und zugleich unsentimental (im Sinne von nicht auf die Tränendrüsen drückend) mit diesem schwierigen Thema umgehen. Ein nachdenkliches, hilfreiches und sehr schönes Buch. Unbedingte Leseempfehlung!
Das Hörbuch hat mir sehr gut gefallen. Bernhard Schlink erzählt wunderbar und sehr unaufdringlich von Martin, der erfährt , dass er sterben muss und nur noch wenig Zeit hat. Er ist sich in seinen letzten Lebenswochen seines Sterbens bewusst und lebt diese daher ganz bewusst mit den Menschen, die ihm am nächsten sind- seiner viel jüngeren Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Martin möchte seine Familie versorgt wissen und ihr nicht nur materielles hinterlassen. Jeder von ihnen erlebt diese Zeit unterschiedlich, voller Emotionen, voller Liebe, hilflos und doch offenen Herzens… Eine sehr schöne Geschichte, die ich gerne weiterempfehle.
Herrlich melancholisch und doch mitreissend
Ein Mann muss sterben, nur wenige Wochen gibt ihm der Arzt noch. Was soll der Mann seinem kleinen Sohn und seiner jungen Frau hinterlassen? Werden sie sich an ihn erinnern oder ihn schnell aus ihrem Leben entfernt haben? Ein wunderbares Buch!
Ein Buch das zu vielen Diskussionen anrührt
Das späte Leben – Bernhard Schlink Buddyleserunde mit den Schlinkianern Sarah @dunkelgefunkel, Lisa @gedankenlabor und Mandy@ Martin, sechsundsiebzig, wird von einer ärztlichen Diagnose erschreckt: Ihm bleiben nur noch wenige Monate. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Was kann er noch für sie tun? Was kann er ihnen geben, was ihnen hinterlassen? Martin möchte alles richtig machen. Doch auch für das späte Leben gilt: Es steckt voller Überraschungen und Herausforderungen, denen er sich stellen muss. „Die Kälte, die Leere, das Nichts – nein, das war es nicht, was ihn beim Gedanken an den Tod erschreckte. Der Tod war schlimmer als alles andere, weil alles andere erlebt werden konnte, nur der Tod nicht.“ Wie ist das wenn man eine solche Diagnose erhält, eine die einem nur noch wenigen Wochen Zeit gibt, wenn man eine junge Frau und einen kleinen Sohn an seiner Seite hat? Diese Frage stellt sich Martin aber auch deutlich spürbar Schlink selbst. Oft hatte ich das Gefühl keinen fiktiven Roman zu lesen, sondern eine Art Tagebuch von Schlink, die Auseinandersetzung mit dem Tod. Martin entscheidet sich dafür mit David einen Komposthaufen zubauen, damit etwas bleibt wenn er nicht mehr da ist. Und er hinterlässt ihm Briefe an den dann 16 jährigen David. Das Buch hat mich stellenweise sehr berührt konnte mich aber leider nicht grundlegend erreichen. Ulla die Frau von Martin blieb mir fremd, viele ihrer Handlungen empfand ich als kalt und spröde. Und auch Martins Umgang mit seiner Krankheit empfand ich oftmals als zu intellektuell. Es gab auch so manche Stellen die ich so gar nicht nachvollziehen wollte und konnte, ähnliche Situationen fanden wir schon in dem Kurzgeschichtenband von Schlinks „Liebesfluchten“. Allerdings ist mir wichtig zu erwähnen, das Schlink ein wunderbarer Autor ist, mit Sätzen voller Klugheit und Poesie. Was das Buch aber wirklich so besonders machte war der Austausch mit unserer Lesegruppe. Ein Austausch der uns oftmals zu Tränen rührte weil natürlich jede von uns in irgendeiner Form schon mit diesem Thema konfrontiert wurde. Dafür möchte euch allen, ihr Lieben von Herzen danken. 🙏

Da bin ich etwas unschlüssig. Einerseits sanfte Antworten auf noch ungestellte Fragen zwischen Vater und Sohn, andererseits schienen mir in der Beziehung der Protagonist:innen die Personen nur als Skizzen zu bleiben, wo ich doch neugierig auf mehr gewesen wäre.
Ein Buch über das Leben und das Sterben. Der Protagonist denkt darüber nach, was er seinem Sohn und seiner Frau mitgeben kann, wenn er nicht mehr da ist. Ein schönes, ruhiges und einfühlsames Buch.
Interssantes Thema
Die Frage, was man hinterlässt wenn man stirbt, hat mich zu dem Buch greifen lassen. Was ist noch wichtig zu erledigen, was zu ordnen, was ist schon lange auf der Wunschliste, oder doch lieber einfach den Alltag für das Kind aufrecht erhalten, diese Fragen stellt sich die Hauptperson nach der erschreckenden Diagnose. Dennoch hat mich der Schreibstil nicht gepackt, die Figuren sind eher statisch und mir fehlte es an emotion. Dennoch gibt es ein paar gute Gedankenanstösse, über das Leben und den Tod.
Martin, 76 Jahre alt, Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs - Prognose des Arztes: noch etwa drei Monate zu leben. Mit dieser Botschaft beginnt das Buch, welches aus Sicht von Martin erzählt wird (nicht als Ich-Erzähler). Zunächst hatte ich Mitleid mit Martin, so ein Schicksal gönnt man niemanden. Dann dachte ich, na ja, Martin ist immerhin nicht erst 40 oder 50. Doch schnell schlug dies wieder um, als ich erfuhr, dass er erst spät seine große Liebe, Ulla, gefunden hat - diese rund 30 Jahre jünger als er; zudem haben beide einen kleinen Sohn, David, sechs Jahre alt. Diese Konstellation - kleine, junge Familie, die sich von einem von dreien verabschieden muss, von einem, der noch so viel mit seiner Familie vorhatte - das lässt einen schon schlucken. Ulla nimmt es zunächst gefasst, möchte Martin in seiner verbleibenden Zeit begleiten, diese Zeit für beide schönstmöglich gestalten; man geht wieder häufiger ins Kino, will Riesenrad fahren und Erlebnisse von früher aufleben lassen. Martin will zudem etwas für David hinterlassen, damit dieser auch ohne seinen Vater noch etwas vom Vater mitnehmen, behalten kann. Er schreibt einen langen Brief, den David später lesen soll. Was passiert ist, dass Martin seine eigene Kindheit, seine Jugend und seine jungen Jahre Revue passieren lässt - das späte Leben wird zur Reflexion des frühen Lebens; er schreibt von der Liebe und Gott, von seinem Großvater und seinem Verständnis von Gerechtigkeit. Schnell wird klar, dass Martin sich wünscht, das David sein Leben nochmal und/oder weiter lebt. Ein eigenes, anderes Leben kann/will er sich nicht vorstellen - aber wie auch, hatte er doch nur sein eigenes Leben. Erfahrungen mit einem neuen, sich anders entwickelndem Leben hat er nicht. Dass ihm diese Erfahrungen durch den Tod geraubt werden, lassen ihn hilflos werden. Genau diese Hilflosigkeit beschreibt den Generationenkonflikt auf sanfte und erzählerisch hochkarätige Art und Weise. Ulla findet den Brief schließlich und konfrontiert Martin damit. Woher weißt du, dass er lesen will? Ich habe nie lesen wollen. Was, wenn er nach mir gerät und lieber malt? Oder Sport treibt? Oder mit andern Kindern Computerspiele spielt? Natürlich weiß ich das nicht. Ich zwinge ihn auch zu nichts, ich fände nur schön, wenn … Du fändest nur schön? Du willst, dass er schön findet… Doch letztlich ist auch dies nur ein Hilferuf von Ulla, die mit dem Schicksal der Familie nicht umgehen kann. Wenn Väter in den Krieg ziehen und sterben, sagen sie ihren Söhnen, dass sie jetzt der Mann im Haus sind und sich um die Mutter kümmern sollen. Letztlich schließt Martin seinen Frieden mit der Situation - auch eine bedrückende Wendung, die sich im zweiten Teil des Buches einschleicht, lässt ihn nicht verzweifeln. Mehr soll nicht zu dieser traurig-schönen Geschichte gesagt werden - ich hoffe, ich habe nicht schon zu viel verraten. Für mich war es Buch 100 in diesem Jahr und hat mich erstmals mit Schlink in Berührung gebracht. Vielleicht nicht mein absolutes Highlight für dieses Jahr, jedoch sehr weit oben angesiedelt. Ich habe mir für 2024 sämtliche Bücher des Diogenes Verlags auf meinem SuB und bei Netgalley vorgenommen…somit werde ich über kurz oder lang auch zum Vorleser kommen - ich freue mich schon darauf! Eine klare Empfehlung für Menschen, die schöne Geschichten mögen, die ihre Spannung auf Emotionen aufbauen, ohne dabe schnulzig zu werden. Klare, schöne Sätze, durch welche man sanft hindurch schwebt. 240 Seiten - erschienen am 13.12.2023 5/5 Sterne
Vom Lieben und Loslassen
Ich hatte absolut nicht erwartet, dass mir ein Buch von Bernhard Schlink so nahe geht, mich so berührt. Es ist wunderbar nachdenklich und melancholisch, gleichzeitig voller kindlicher Freude und Traurigkeit. Lediglich das Ende gefiel mir nicht sehr gut, das war zu schnell und etwas zu flach, zu offen.
So wunderbar menschlich und dabei gleichzeitig traurig wie hoffnungsvoll - hat mich sehr berührt!
Das Werk hat mich tief berührt und zum Nachdenken angeregt. Trotz seiner sachlichen Schreibweise vermag der Autor, die Essenz des Buches äußerst prägnant zu erfassen und fesselt den Leser mit seinem Stil unmittelbar. Man kann sich gut in die Hauptfiguren hineinversetzen und reflektiert darüber, wie man selbst in einer solchen Lage handeln würde. Es ist ein Buch, das emotional herausfordert, aber definitiv ein must-read für jeden Leser!
Mein erstes Buch des Jahres.. .. sorgte für einen soliden Start in das neue Lesejahr. Man begleitet hier einen Todgeweihten zum Beispiel beim Schreiben eines Abschiedsbriefes an seinen Sohn oder beim Aufdecken der Affäre seiner Frau. Ich bin so mit Martin durch den eher nüchternen Schreibstil nicht ganz warm geworden aber fand das Werk literarisch trotzdem unterhaltsam. 3,5 Sterne
Das späte Leben
Ein realistischer, berührender Roman über das Leben, die Liebe, Gedanken zum Leben und Sterben und das was von einem bleibt. Absolute Leseempfelung 👍
DAS SPÄTE LEBEN Bernhard Schlink Martin ist über 70 Jahre alt, als er die niederschmetternde Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs erhält. Ihm bleiben nur wenige Wochen, um seine Sachen zu regeln. Aber was regelt man, wenn man nur noch ein paar Wochen ohne Schmerzen zu leben hat? Fährt man noch einmal in die Berge oder an den See oder räumt man seinen Keller auf? Und dann gibt es ja auch noch den 6-jährigen Sohn David, dem er noch lange nicht alles beigebracht hat, was ein Sohn von einem Vater lernen sollte, und seine vierzig Jahre jüngere Frau Ulla. Wie wird ihre Zukunft ohne ihn aussehen? Was kann er jetzt noch veranlassen, um ihr eine sorglose Zukunft zu sichern? Nein, Bernhard Schlicks neuester Roman ist kein Ratgeber für Sterbende oder Hinterbliebene. Vielmehr ist es ein einfühlsamer Roman über einen Menschen, der sich viele Gedanken im Leben macht und nichts dem Zufall überlassen will. Aber wie es im Leben so ist, kommt es doch anders, als man es geplant hat … Einfühlsam, ausdrucksstark, emotional - einfach wieder ein typisch wundervoller Schlink. Große Leseempfehlung. 5/ 5 Da ich das Buch abwechselnd mit dem Hörbuch gelesen und gehört habe, möchte ich nicht versäumen, den Sprecher des Hörbuchs, Ulrich Noethen, zu erwähnen. Er hat dem Buch eine großartige Stimme verliehen.

Ein Meisterwerk
“Das späte Leben” von Bernhard Schlink, gesprochen von Ulrich Noethen zeigt uns einen Roman, über die Vergänglichkeit im Leben. Würdevoll, ruhig und doch emotional aufwühlend schreibt der Autor in seinem Spätwerk. Martin, ein pensionierter Professor Mitte siebzig erhält die ärztliche Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ihm bleiben realistisch gesehen nur noch wenige Monate. Wie möchte er diese kostbare Zeit nutzen? Mit seiner jungen Frau Ulla in Urlaub fahren? Zeit mit seinem kleinen Sohn David verbringen, um ihm eine Erinnerung zu schenken. Martin verbringt viel Zeit im Garten, spielt mit seinem Sohn und legt mit ihm einen Komposthaufen an, um den sich David später alleine kümmern darf. Er war als Kind begeistert von dieser Arbeit und versucht auch David mitzureißen und ihm seine Erfahrung und Werte weiterzugeben. Er versucht David in einem Brief Ratschläge für die Zukunft zu geben , seine Werte und Vorstellungen zu vermitteln und doch kann er wenig zu den wichtigen Themen beitragen; wie man sich rasiert findet Martin als Hinterlassenschaft unpassend, auch wenn Ulla dies in einem Film gesehen und vorgeschlagen hatte. In diesem Gedankenkarussell gefangen und in den alltäglichen Pflichten festgefahren, wollte Martin seine geliebte Ulla in ihrem Atelier überraschen und wurde selbst überrascht. Ulla hat eine Affäre und Martin versucht heimlich, mehr über den Mann zu erfahren. Seine Ehe möchte er jedoch in der kurzen, verbleibenden Zeit nicht gefährden und schweigt gegenüber Ulla. Ein durchdachter und gangbarer Weg für Martin und seine begrenzte Zeit. Und doch verbunden mit Ängsten und Hoffnungen. Kann der unbekannte Mann ihn ersetzen? Und möchte er dies? Wäre der Liebhaber ein Ersatzvater für David? Liebt Ulla diesen Mann oder liebt sie beide Männer? Martin stellen sich viele Fragen, wie seine restlichen Tage aussehen, was der Nachwelt, seinem Sohn und Ulla seiner geliebten, jungen Frau von ihm in Erinnerung bleiben wird? Was kann er seinem Sohn vermitteln. Was ist wichtig? Martin lebt im Alltag, begleitet seinen Sohn in den Kindergarten, versucht Zeit mit ihm und Ulla zu verbringen. Würdevoll versucht der Protagonisten in seinem hohen Alter seine letzten Wochen intensiv zu verbringen. Der Autor versteht es gut, den Leser einfühlsam, in die Gedanken eines sterbenden, alten, kranken Mannes mitzunehmen . Schlicht und einfach zeichnet der Autor ein nüchternes Bild über den unausweichlichen Tod. Der Protagonist wird einfühlsam beschrieben, es gibt kein Drama um seine Krankheit , er nimmt die Diagnose an und handelt besonnen und ruhig. So ist es seine Art….! Seine letzten Stunden beschließt Martin - ohne eine Belastung für Frau und Sohn - in einem Hospiz zu verbringen. Er hat in den letzten Wochen versucht, alles zu bedenken, für alles zu sorgen und das Beste für Sohn und Frau zu organisieren. Doch Martin kam das Leben und schlussendlich der Tod dazwischen. Bernhard Schlink zeichnet sich durch seine schlichten, intensiven Worte und das hochinteressante Thema aus. Der Autor versteht seine Arbeit und schenkt uns ein Meisterwerk . Der Sprecher Ulrich Noethen hat die Intensität der Erzählung meisterhaft wiedergegeben. Sein Ausdruck, seine einfühlsame, ruhige Stimmlage waren perfekt geeignet. Ein Hörbuch, welches ich von Herzen empfehlen kann.
Interessante, tragische aber auch schöne Geschichte über was einem wichtig ist om Leben.
Lässt sich wie immer bei Bernhard Schlink super lesen, lässt einen über viele existenzielle Fragen nachdenken, wie den Protagonisten, dessen Gedankenwelt wir nach seiner Krebsdiagnose folgen.
Das Leben leben!
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich seit „Der Vorleser“ nichts mehr von Schlink gelesen haben. Dies ist nicht der Qualität seiner Bücher geschuldet, sondern einfach der Tatsache, dass so viele Bücher erscheinen und man oft die älteren bereits bekannten Autoren aus den Augen verliert. „Das späte Leben“ warum dann genau das jetzt? Manchmal erleben wir das Leben unerwartet anders und nicht gerade positiv. Wir alle tragen unser Päckchen und Geheimnisse mit uns. Oft um andere zu schützen oder manchmal auch um andere nicht zu belasten. Wir alle wissen, dass Leben ist endlich. Natürlich machen wir uns nicht täglich darüber Gedanken, aber oft leben wir auch unbedacht oder unzufrieden in den Tag, ungeahnt dessen, wie schnell das Leben sich manchmal drehen kann. Bernhard Schlink erzählt so real und emotional, dass ich sehr berührt war und mir viele Gedanken über mein Leben gemacht habe. Wir lernen hier Martin kennen, ein Mann über 70 Jahre mit einem sechsjährigen Sohn und einer Frau. *Wenn er nur nicht zum Arzt gegangen wäre! Was dort geschehen war, wäre nicht geschehen, was er dort erfahren hatte, hätte er nicht erfahren. Was er nicht erfahren hätte, wäre nicht gewesen. * Seite 10 Diagnose Krebs und wenn es gut läuft, noch knapp 6 Monate Lebenszeit. 6 Monate die gut geplant sein müssen, denn Martin hat noch Pläne. Wir lernen hier einen Mann kennen, der seine Familie liebt, seinem Sohn Briefe hinterlässt, um ihn etwas auf das Leben vorzubereiten. Wir lernen Ulla kennen, seine Frau, aufopfernd und voller Liebe. Wir erleben mit Martin den Abschied vom Leben. Dieses Buch hat tieftraurige Momente und auch so viele schöne Erinnerungsmomente und ganz viele Stellen, wo Kinderaugen voller Glück strahlen. Es ist herzergreifend und so echt geschrieben, dass man sich vornimmt, sorgfältiger und glücklicher zu sein, mit der Zusage, weniger zu verschieben, sondern gleich zu erledigen oder zu erleben, denn das Leben ist schnell, auch wenn uns die Jahre nie so vorkommen. Für die Schlink Liebhaber ein Must Read und für alle, die ihn noch nicht kennen, sicher ein Buch, dass einen prägt und beschäftigt. Definitiv ein Buch, dass ich so schnell nicht vergessen möchte
Tolles Buch und intensiv
Mein erstes Buch von Bernhard Schlink... Es hat mir sehr gut gefallen, ist intensiv und sehr kurzweilig.
Leseempfehlung!!!
🩵DAS SPÄTE LEBEN von Bernhard Schlink🩵 Stimmen zum Buch: »Einer der erfolgreichsten und einer der vielseitigsten deutschen Schriftsteller der Gegenwart« Der Spiegel, Hamburg Worum geht’s? Eine lebensverändernde Diagnose und der Umgang mit ebendieser. Mein Leseeindruck: Nachdem ich Mitte des Jahres mit Begeisterung „Die Enkelin“ gelesen hatte, war für mich klar, dass ich auch das aktuelle Buch von Schlink lesen möchte. Ich wurde nicht enttäuscht, auch dieses Mal konnte er mich überzeugen. Der 76-Jährige Protagonist Martin erhält die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium, er hinterfragt, sorgt sich um sein Kind und seine Frau , wie es weiter gehen kann und soll. Er erfährt allerdings im weiteren Verlauf, dass das späte Leben noch voller unvorhergesehener Überraschungen und anspruchsvollen Aufgaben steckt. Das Buch kommt eher melancholisch und philosophisch daher. Schlinks rationaler, journalistischer Schreibstil, die kurzen Sätze, gespickt mit vielen Informationen, dennoch nicht überladen, guten Dialoge, zwischendurch auch mal lustig beeindruckt. Er setzt die Thematik bravourös um, bis zum letzten Satz. Fazit: Klare Leseempfehlung geht hier auch besonders an die Männer. Schlink bietet ein gehaltvolles Leseerlebnis. Hast du das Buch schon gelesen? Welche Werke von B. Schlink magst du noch? Eure, Claudia

Hm hm hm. Gut. Viele Denkanstöße. Schöner Schreibstil. Manchmal ein bisschen Verstörend, aber das kommt vermutlich daher, dass es so nüchtern und menschlich beschrieben wird. Offenes Ende, aber irgendwie will ich’s nochmal lesen.
Ich lese sehr gerne die Bücher von Bernhard Schlink. Ich genieße seine Schreibweise und seine „nüchterne“ Art die Botschaft so rüberzubringen, dass ich noch länger über gewisse Passagen reflektieren muss. „Das späte Leben“ hat eine neue Perspektive in mir geöffnet über den Tod nachzudenken.
Ich lese sehr gerne die Bücher von Bernhard Schlink. Ich genieße seine Schreibweise und seine „nüchterne“ Art die Botschaft so rüberzubringen, dass ich noch länger über gewisse Passagen reflektieren muss. „Das späte Leben“ hat eine neue Perspektive in mir geöffnet über den Tod nachzudenken.
Wie nehme ich Abschied?
Ein Roman der von Tod und Abschied handelt. Ein schweres Thema, dem Schlink dennoch eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Die Ängste, Probleme und Unsicherheiten des Protagonisten, aber auch seiner Frau und seines Sohns regen zum nachdenken an. Durch Schlinks präzise und nüchterne Sprache wirkt die Situation jedoch nie theatralisch, sondern immer ruhig und kontrolliert. Ein Leseerlebnis, dass mir noch länger im Kopf geblieben ist.
Martin hat erfahren, dass er bald sterben wird. Man begleitet ihn und seine Gedanken. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Was kann er ihnen geben, was ihnen hinterlassen? Er möchte alles richtig machen.
Berhanrd Schlinks Schreibstil ist einfach einzigartig. Ein unfassbar bewegendes Buch über das Sterben und darüber, wie man sein Leben beenden und was man hinterlassen möchte.
Ein interessanter Roman über das Sterben, aber auch über das Leben.
Bernhard Schlinks „Das späte Leben“ erzählt die Geschichte eines Mannes, der sich am Ende seines Lebens mit Abschied, verpassten Chancen und seiner Familie auseinandersetzt. Trotz des klaren und ruhigen Schreibstils bleibt die Erzählung emotional distanziert und kann mit den intensiveren Werken des Autors wie „Der Vorleser“ nicht ganz mithalten.
In Bernhard Schlinks „Das späte Leben“ steht der 76-jährige Martin im Mittelpunkt, der mit einer unheilbaren Krankheit konfrontiert wird. Während er sich mit der Endlichkeit seines Lebens auseinandersetzt, versucht er, die Beziehung zu seiner Familie und besonders zu seinem kleinen Sohn zu vertiefen. Der Roman widmet sich Themen wie Abschied, verpassten Chancen und der Suche nach innerem Frieden. Schlinks klarer, nüchterner Stil verleiht der Geschichte eine gewisse Ruhe und Ernsthaftigkeit, lässt jedoch stellenweise emotionale Nähe vermissen. Im Vergleich zu „Der Vorleser“, das durch moralische Komplexität und intensive Figurenzeichnung besticht, wirkt „Das späte Leben“ ruhiger, aber auch weniger fesselnd. Mit seiner nachdenklichen, aber etwas distanzierten Erzählweise hinterließ der Roman bei mir einen gemischten Eindruck – solide, aber nicht herausragend. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Berührend
„Im Tod war er endlich frei - was für ein dummer Gedanke. Ein Rotweingedanke. Im Tod war er nicht frei, sondern tot.“ (S. 39) Anfangs war ich sehr skeptisch. Der Protagonist ist 76 Jahre alt und mit einer wesentlich jüngeren Frau verheiratet und hat einen sechsjährigen Sohn. Tatsächlich aber habe ich im Laufe des Buches sowohl den Altersunterschied als auch das Alter von Martin, dem Protagonisten, vergessen. Gleich zu Anfang bekommt er die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs und was nun folgt, sind die Wochen, die sich daran anschließen, in denen es immer weiter dem unaufhaltsam Ende entgegen geht. Er fragt sich, was er seinem Kind und auch seiner Frau hinterlassen kann. Und was da so an Gedanken und auch Taten herauskommt, hat mich im Innersten tief berührt.
Es kam nicht so gut an. Hatte mir mehr davon versprochen, man kommt aber gut durch die Seiten. Der Schluss wurde schön beschrieben aber ich kam mit den Protagonisten nicht klar und die Briefe an den Sohn, naja.
Sehr schön geschrieben
Ein ruhiges Buch über das Leben und das Sterben
Ich mag den Stil. Früher habe ich mir Bücher von Schlink gerne als Hörbuch von Hans Korte vorlesen lassen. Leider ist dieser vor einiger Zeit verstorben. Trotzdem ist er für mich weiterhin die Erzählstimme in meinem Kopf! Auch wenn ich - wie hier - selber lese. Niemand könnte passender sein.
Ein älterer Mann bekommt die Diagnose…
Ein älterer Mann erkrankt an Bauchspeicheldrüsenkrebs und der Arzt gibt ihm noch ca. 12 Wochen Zeit. er macht sich Gedanke. Darüber, was er noch alles zu erledigen hat bis zu seinem Tod
Beiträge
Hat mich wenig abgeholt
Ich habe mir etwas mehr erhofft. Wenn ich nicht so schnell durch die Seiten gekommen wäre, hätte es mich ziemlich gelangweilt. Ich fand auch überhaupt keinen Zugang zum Protagonisten, auch zu seiner Frau nicht. Auch die Briefe an den Sohn waren sehr oberflächlich und inhaltslos. Das Ende fand ich dann aber sehr schön gestaltet.
Das war das eine. Es gab auch das andere. Der Tod würde ihm ersparen, wie die Wälder starben und die Meere stiegen, wie der Krieg zurückkehrte, wie die Zeit der Demokratie endete und die Menschen wieder autoritär beherrscht werden wollten. Und manchmal geschah es, dass er vor dem Tod erschrak, dem Nichts, der Leere, der Kälte. Dann schämte er sich. Das Nichts ist nichts - was gab es da zu erschrecken? - Zitat, Seite 16 In "Das späte Leben" setzt Bernhard Schlink einen Protagonisten in den Mittelpunkt seiner Geschichte, der unvermittelt erfährt, dass er nur noch wenige Monate zu leben hat, ja, eigentlich kann er sogar die Wochen zählen. Diese Krebsdiagnose trifft ihn, einen 76jährigen Juristen im Ruhestand, der mit einer wesentlich jüngeren Frau verheiratet ist und mit der er einen gemeinsamen sechsjährigen Sohn hat, der noch in den Kindergarten geht. Der Klappentext stellt sinnvolle und spannende Fragen zur Thematik. Außerdem soll dieser fiktive Erfahrungsbericht voller Überraschungen stecken. Aber kann der Roman wirklich halten, was der Klappentext verspricht? Tatsächlich liest sich dieser dreiteilige Roman über weite Strecken so, als ob ein alter Mann, der sich in einer privilegierten Situation befindet und im Leben keinerlei Rechnung mehr offen hat, über das Leben und den Tod sinniert. Der Protagonist schreibt auf Anraten seiner Frau an seinen kleinen Sohn einen Brief, den er später dann einmal lesen kann. Der zurückgenommene Schreibstil mag ja das Markenzeichen des Autoren sein, aber diese Emotionslosigkeit fällt in diesem Teil des Romans besonders schmerzlich auf. Bei der Thematik des Buches erscheint es fast herzlos, die Geschichte an sich als fade und oberflächlich zu bezeichnen, aber auch wenn der Autor versucht im 2. Teil ein wenig Spannung durch den möglichen Seitensprung der Ehefrau zu erzeugen und auf den letzten Seiten eine rührselige Stimmung mit Meeresbrise aufkommen lässt, fehlt hier eindeutig die emotionale Ebene, zu der die Lesenden wirklich eine Verbindung herstellen können. Wo sind die inneren Konflikte des Protagonisten? Und wieso scheint es abgesehen von den zwei engsten Familienangehörigen keine weiteren Wegbegleiter des Protagonisten zu geben? Aber auf all diese Fragen gibt dieser Roman leider keine Antworten und bleibt mit seiner Betrachtung auf "Das späte Leben" seltsam oberflächlich und banal. FAZIT Nach 100 Seiten wollte ich die Lektüre abbrechen, aber dann las ich in einer Rezension, dass der Schluss mit der Geschichte versöhnt. Nun, das war leider bei mir nicht der Fall, wobei ich zu Beginn des zweiten Teils kurz Hoffnung hatte. Vielleicht ist es einfach so, dass Bernhard Schlinks Schreibstil einfach nicht meinen Geschmack trifft. Auf jeden Fall werde ich mich hiermit endgültig von seinen Werken verabschieden. Eine Leseempfehlung kann ich leider nicht aussprechen, aber es gibt zu diesem Buch viele unterschiedliche Meinungen, auch durchaus positive, daher sollte man sich ein eigenes Bild machen.
Die ZEIT schreibt, dass es der Roman des Jahres 2023 war. Für mich absolut gar nicht. Ich fand die Story ganz nett, aber mehr auch nicht:Alter Mann ist krank, wird bald sterben und verbringt daher nochmal intensiv Zeit mit Frau und Kind. So hervorsehbar, so un spektakulär. Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht die Zielgruppe. Die Gedankengänge eines weißen alten Mannes interessieren mich sehr wenig. Oder Schlink hat die Person sehr uninteressant beschrieben... Der Roman liest sich dennoch schnell weg, hat ja auch nur wenige Seiten und die sind zusätzlich noch groß bedruckt. Die Unterteilung der Kapitel habe ich übrigens auch nicht gecheckt. Teilweise mitten im Gespräch endet ein Kapitel und das nächste fängt dann nahtlos im Gespräch wieder an. Wozu??
Ich habe mehr erwartet
Ich bin ein wenig unentschlossen. Schlink hat wirklich schön geschrieben; die Kapitel sind kurz und man kann das Buch in ein paar Tagen durchlesen. Es ist sehr menschlich geschrieben. Direkt aus dem Leben heraus. Dennoch hat mir irgendwie etwas gefehlt. Martin als Charakter war sehr sympathisch. Ulla mochte ich jedoch gar nicht. Es ist immer ein wenig schwer ein Buch zu lesen, in dem man einen der Hauptcharaktere nicht mag. Ulla finde ich kalt, egoistisch, und nicht emphatisch. Aus meiner Sicht hätten Martin (und David) jemand „besseren“ verdient. An sich ist das auch keine Kritik am Buch selbst. Menschen wie Ulla gibt es überall, dennoch habe ich mich teils wirklich über sie aufgeregt.

Wunderbar und berührend zum Thema Krankheit / Tod
Martin, ein älterer Professor lebt glücklich mit seiner viel jüngeren Frau und seinem kleinen Sohn. Bis bei ihm Krebs im Endstadium diagnostiziert wird. Es bleiben ihm noch ein paar Wochen. Wie soll er sie nutzen? Was ist noch wichtig? Was kann er seiner Frau und seinem Kind noch an Erinnerungen und Wissen mitgeben bevor es zu spät ist? Was soll er noch sagen und worüber besser schweigen? Und dann lassen seine Kräfte nach und er kann keine Pläne mehr machen. Ein wunderschönes und einfühlsames Buch. Ernst und nachdenklich aber nicht hoffnungslos. Realistisch aber mit genügend Distanz und Würde. Ein gutes Buch, das seine Figuren nie verrät.
Sehr berührend und wunderbar geschrieben. Das Buch hat das ein oder andere Mal für feuchte Augen gesorgt und hat mein Herz erwärmt.
Wie würde ich meine Zeit verbringen, wenn ich heute erführe, dass ich nur noch ein paar Wochen/ Monate zu leben habe? Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt. Unter anderem deshalb, weil ich letztes Jahr einen sehr guten Freund verloren habe, der 4 Jahre zuvor die Diagnose inoperabler Hirntumor erhalten hat. Auch mit ihm habe ich mich unter anderem über Bucketlisten unterhalten. Eine konkrete Antwort auf die Frage habe ich nicht, außer dass ich so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie verbringen wöllte. Aber was würde ich meinen Kindern hinterlassen? Briefe, Videobotschaften, ein kleines Geschenk für die nächsten Geburtstage?... Der Protagonist des Romans erhält die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er hat nicht mehr lange zu leben. Auch er ist zunächst überfordert, weiß nicht sofort, wie er die ihm bleibende Zeit am effektivsten nutzen kann. Erzählt wird aus der Perspektive Martins, des Protagonisten. Man bekommt einen tiefen Einblick in seine Gedanken, Sorgen und Wünsche. Gerade in der Hörbuchversion fand ich die Thematik sehr berührend. Man spürt, wie er immer wieder mit sich hadert, wie er verschiedene Phasen durchläuft. Mal ist er motiviert und euphorisch, mal fragt er sich, ob es besser gewesen wäre, nicht zum Arzt zu gehen. Mich persönlich haben die Gedanken berührt, die er sich über seinen kleinen Sohn gemacht hat. Was kann er ihm hinterlassen, was dauerhaft mit auf seinen Weg geben? Den Schreibstil empfand ich sehr passend. Der Autor schafft es auf sehr ruhige Art und ohne ein Wort zu viel, dass der Roman bei mir noch lange nachwirkt. Eine Universallösung für diese ernste Thematik gibt es natürlich nicht, aber sie regt zum Nachdenken an. Außerdem hat mir der Roman wieder einmal vor Augen geführt, dass man dankbar über jeden Tag sein sollte.
über das Abschiednehmen- gut geschrieben
Ein typischer Schlink, einfach gut!! Bitte lesen:)
Der 76-jährige Martin hat nach einer medizinischen Diagnose nicht mehr lange zu leben und bereitet sich und seine Familie auf seinen Tod vor. „Wenn er nur nicht zum Arzt gegangen wäre! Was dort geschehen war, wäre nicht geschehen, was er dort erfahren hatte, hätte er nicht erfahren. Was er nicht erfahren hätte, wäre nicht gewesen.“ In dieser Zeit wechseln sich gute und schlechte Tage ab, die mal zur Verleugnung des Todesurteils, mal zu Maßnahmen der Fürsorge und letzten gemeinsamen Aktivitäten mit seinen Angehörigen führen. Sein Hauptaugenmerk gilt dabei seinem 6-jährigen Sohn, dem er etwas hinterlassen will, eine Botschaft, väterlichen Rat, ein Vermächtnis. Wir erleben den Protagonisten bei seinen Beobachtungen und Gedankenspielen, reflektierend, zweifelnd, aber auch ganz klar. So erzählt der Autor eine einfache Geschichte aus dem Leben eines Mannes, die durch den Ausdruck der Gefühle und seine Handlungen zu Herzen geht. Ich habe Ulrich Noethen gerne zugehört, der als Sprecher authentisch in diese Rolle schlüpft.
Emotional fordernd und herrlich sprachgewaltig, dabei einfühlsam und beschwingt. Ein klassischer Schlink eben.
Wer die Werke Schlinks liebt, wird hier glücklich werden. Schlink steht für mich nicht für Überraschungen: Sein Stil ist verlässlich — verlässlich schön und satte Bilder malend. Großartige Neuerungen sollte man nicht erwarten und das braucht es auch gar nicht. Wie stirbt man richtig? Wie nutzt man die verbleibende Zeit? Wie hält man es aus, sein Kind nicht aufwachsen zu sehen? Wie lebt man diese Zeit mit seinem Kind? Das sind die Fragen, die Schlink stellt und auf die er Antworten skizziert. Finden muss das der Leser oder die Leserin selbst für sich. Man taucht beim Lesen tief ein, in die eigene Seelenwelt. Der einzige Wermutstropfen ist Ulla, die Frau des Protagonisten Martin. Sie bleibt vergleichsweise für Lesende verschlossen, es besteht ein Ungleichgewicht zwischen ihr und Martin. Wo Schlink fesselnd Martin und seine Gedanken beschreibt, bleibt Ulla auffallend verkürzt, fast holzschnittartig. Es hätte der Geschichte gut getan, wären beide auf Augenhöhe, gerade bei einem Thema wie diesem.
Ein Buch über das Leben und das Sterben, was hinterlässt man, wenn man geht… Die Sprache von Schlink ist ruhig, fast sachlich, dennoch rührt sie einen an, aber leider bin ich keiner der Figuren nahe gekommen.
Leider so kalt
„Das späte Leben“ von Bernhard Schlink handelt von einem älteren Mann names Martin, der mit einer Diagnose konfrontiert ist und nur noch wenige Wochen zu leben hat. In dieser Zeit beschäftigt er sich mit seinem Leben und mit dem Sterben, mit Entscheidungen und Entwicklungen sowie mit der Zukunft für seine Familie. Ich habe mich schnell in die Geschichte einfinden können. Der Schreibstil ist hervorragend und einzigartig. Es war das erste Werk, das ich von Bernhard Schlink gelesen habe, und nicht das letzte. Ich fühlte mich gut unterhalten und an manchen Passagen war ich den Tränen nahe. Am liebsten hätte ich Martin geknuddelt. So lieb und verständnisvoll, wie er war. 🧸 Die Geschichte erinnert einen auch daran, die kleinen Dinge im Leben zu genießen und regt hin und wieder zum Nachdenken an. Allerdings wurde ich mit seiner Frau nicht warm. Ich konnte viele Aussagen und Reaktionen nicht nachvollziehen und empfand sie als sehr egoistisch und kalt. Von den Figuren hätte ich mir allgemein mehr Wärme, Zuneigung und Gefühl gewünscht. Es wirkte teils doch ziemlich Sachlich und kühl. ⭐️⭐️⭐️✨️
Berührend. Nachvollziehbare Figuren. Tief. Leseempfehlung
Das Ende ist von Anfang an bekannt aber am Ende bleibt doch vieles offen
Als der 76-jährige Martin erfährt, dass er unheilbaren Krebs und nur noch wenige Monate zu leben hat, macht er sich Gedanken, was er seiner deutlich jüngeren Frau und seinem sechsjährigen Sohn hinterlassen kann. Wie soll und wird dieser ihn in Erinnerung behalten, was ist jetzt noch wichtig, was nicht, wie die verbleibende Zeit gestalten? Martin stellt sich viele Fragen, die sehr berühren, aber sehr sensibel und zugleich unsentimental (im Sinne von nicht auf die Tränendrüsen drückend) mit diesem schwierigen Thema umgehen. Ein nachdenkliches, hilfreiches und sehr schönes Buch. Unbedingte Leseempfehlung!
Das Hörbuch hat mir sehr gut gefallen. Bernhard Schlink erzählt wunderbar und sehr unaufdringlich von Martin, der erfährt , dass er sterben muss und nur noch wenig Zeit hat. Er ist sich in seinen letzten Lebenswochen seines Sterbens bewusst und lebt diese daher ganz bewusst mit den Menschen, die ihm am nächsten sind- seiner viel jüngeren Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Martin möchte seine Familie versorgt wissen und ihr nicht nur materielles hinterlassen. Jeder von ihnen erlebt diese Zeit unterschiedlich, voller Emotionen, voller Liebe, hilflos und doch offenen Herzens… Eine sehr schöne Geschichte, die ich gerne weiterempfehle.
Herrlich melancholisch und doch mitreissend
Ein Mann muss sterben, nur wenige Wochen gibt ihm der Arzt noch. Was soll der Mann seinem kleinen Sohn und seiner jungen Frau hinterlassen? Werden sie sich an ihn erinnern oder ihn schnell aus ihrem Leben entfernt haben? Ein wunderbares Buch!
Ein Buch das zu vielen Diskussionen anrührt
Das späte Leben – Bernhard Schlink Buddyleserunde mit den Schlinkianern Sarah @dunkelgefunkel, Lisa @gedankenlabor und Mandy@ Martin, sechsundsiebzig, wird von einer ärztlichen Diagnose erschreckt: Ihm bleiben nur noch wenige Monate. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Was kann er noch für sie tun? Was kann er ihnen geben, was ihnen hinterlassen? Martin möchte alles richtig machen. Doch auch für das späte Leben gilt: Es steckt voller Überraschungen und Herausforderungen, denen er sich stellen muss. „Die Kälte, die Leere, das Nichts – nein, das war es nicht, was ihn beim Gedanken an den Tod erschreckte. Der Tod war schlimmer als alles andere, weil alles andere erlebt werden konnte, nur der Tod nicht.“ Wie ist das wenn man eine solche Diagnose erhält, eine die einem nur noch wenigen Wochen Zeit gibt, wenn man eine junge Frau und einen kleinen Sohn an seiner Seite hat? Diese Frage stellt sich Martin aber auch deutlich spürbar Schlink selbst. Oft hatte ich das Gefühl keinen fiktiven Roman zu lesen, sondern eine Art Tagebuch von Schlink, die Auseinandersetzung mit dem Tod. Martin entscheidet sich dafür mit David einen Komposthaufen zubauen, damit etwas bleibt wenn er nicht mehr da ist. Und er hinterlässt ihm Briefe an den dann 16 jährigen David. Das Buch hat mich stellenweise sehr berührt konnte mich aber leider nicht grundlegend erreichen. Ulla die Frau von Martin blieb mir fremd, viele ihrer Handlungen empfand ich als kalt und spröde. Und auch Martins Umgang mit seiner Krankheit empfand ich oftmals als zu intellektuell. Es gab auch so manche Stellen die ich so gar nicht nachvollziehen wollte und konnte, ähnliche Situationen fanden wir schon in dem Kurzgeschichtenband von Schlinks „Liebesfluchten“. Allerdings ist mir wichtig zu erwähnen, das Schlink ein wunderbarer Autor ist, mit Sätzen voller Klugheit und Poesie. Was das Buch aber wirklich so besonders machte war der Austausch mit unserer Lesegruppe. Ein Austausch der uns oftmals zu Tränen rührte weil natürlich jede von uns in irgendeiner Form schon mit diesem Thema konfrontiert wurde. Dafür möchte euch allen, ihr Lieben von Herzen danken. 🙏

Da bin ich etwas unschlüssig. Einerseits sanfte Antworten auf noch ungestellte Fragen zwischen Vater und Sohn, andererseits schienen mir in der Beziehung der Protagonist:innen die Personen nur als Skizzen zu bleiben, wo ich doch neugierig auf mehr gewesen wäre.
Ein Buch über das Leben und das Sterben. Der Protagonist denkt darüber nach, was er seinem Sohn und seiner Frau mitgeben kann, wenn er nicht mehr da ist. Ein schönes, ruhiges und einfühlsames Buch.
Interssantes Thema
Die Frage, was man hinterlässt wenn man stirbt, hat mich zu dem Buch greifen lassen. Was ist noch wichtig zu erledigen, was zu ordnen, was ist schon lange auf der Wunschliste, oder doch lieber einfach den Alltag für das Kind aufrecht erhalten, diese Fragen stellt sich die Hauptperson nach der erschreckenden Diagnose. Dennoch hat mich der Schreibstil nicht gepackt, die Figuren sind eher statisch und mir fehlte es an emotion. Dennoch gibt es ein paar gute Gedankenanstösse, über das Leben und den Tod.
Martin, 76 Jahre alt, Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs - Prognose des Arztes: noch etwa drei Monate zu leben. Mit dieser Botschaft beginnt das Buch, welches aus Sicht von Martin erzählt wird (nicht als Ich-Erzähler). Zunächst hatte ich Mitleid mit Martin, so ein Schicksal gönnt man niemanden. Dann dachte ich, na ja, Martin ist immerhin nicht erst 40 oder 50. Doch schnell schlug dies wieder um, als ich erfuhr, dass er erst spät seine große Liebe, Ulla, gefunden hat - diese rund 30 Jahre jünger als er; zudem haben beide einen kleinen Sohn, David, sechs Jahre alt. Diese Konstellation - kleine, junge Familie, die sich von einem von dreien verabschieden muss, von einem, der noch so viel mit seiner Familie vorhatte - das lässt einen schon schlucken. Ulla nimmt es zunächst gefasst, möchte Martin in seiner verbleibenden Zeit begleiten, diese Zeit für beide schönstmöglich gestalten; man geht wieder häufiger ins Kino, will Riesenrad fahren und Erlebnisse von früher aufleben lassen. Martin will zudem etwas für David hinterlassen, damit dieser auch ohne seinen Vater noch etwas vom Vater mitnehmen, behalten kann. Er schreibt einen langen Brief, den David später lesen soll. Was passiert ist, dass Martin seine eigene Kindheit, seine Jugend und seine jungen Jahre Revue passieren lässt - das späte Leben wird zur Reflexion des frühen Lebens; er schreibt von der Liebe und Gott, von seinem Großvater und seinem Verständnis von Gerechtigkeit. Schnell wird klar, dass Martin sich wünscht, das David sein Leben nochmal und/oder weiter lebt. Ein eigenes, anderes Leben kann/will er sich nicht vorstellen - aber wie auch, hatte er doch nur sein eigenes Leben. Erfahrungen mit einem neuen, sich anders entwickelndem Leben hat er nicht. Dass ihm diese Erfahrungen durch den Tod geraubt werden, lassen ihn hilflos werden. Genau diese Hilflosigkeit beschreibt den Generationenkonflikt auf sanfte und erzählerisch hochkarätige Art und Weise. Ulla findet den Brief schließlich und konfrontiert Martin damit. Woher weißt du, dass er lesen will? Ich habe nie lesen wollen. Was, wenn er nach mir gerät und lieber malt? Oder Sport treibt? Oder mit andern Kindern Computerspiele spielt? Natürlich weiß ich das nicht. Ich zwinge ihn auch zu nichts, ich fände nur schön, wenn … Du fändest nur schön? Du willst, dass er schön findet… Doch letztlich ist auch dies nur ein Hilferuf von Ulla, die mit dem Schicksal der Familie nicht umgehen kann. Wenn Väter in den Krieg ziehen und sterben, sagen sie ihren Söhnen, dass sie jetzt der Mann im Haus sind und sich um die Mutter kümmern sollen. Letztlich schließt Martin seinen Frieden mit der Situation - auch eine bedrückende Wendung, die sich im zweiten Teil des Buches einschleicht, lässt ihn nicht verzweifeln. Mehr soll nicht zu dieser traurig-schönen Geschichte gesagt werden - ich hoffe, ich habe nicht schon zu viel verraten. Für mich war es Buch 100 in diesem Jahr und hat mich erstmals mit Schlink in Berührung gebracht. Vielleicht nicht mein absolutes Highlight für dieses Jahr, jedoch sehr weit oben angesiedelt. Ich habe mir für 2024 sämtliche Bücher des Diogenes Verlags auf meinem SuB und bei Netgalley vorgenommen…somit werde ich über kurz oder lang auch zum Vorleser kommen - ich freue mich schon darauf! Eine klare Empfehlung für Menschen, die schöne Geschichten mögen, die ihre Spannung auf Emotionen aufbauen, ohne dabe schnulzig zu werden. Klare, schöne Sätze, durch welche man sanft hindurch schwebt. 240 Seiten - erschienen am 13.12.2023 5/5 Sterne
Vom Lieben und Loslassen
Ich hatte absolut nicht erwartet, dass mir ein Buch von Bernhard Schlink so nahe geht, mich so berührt. Es ist wunderbar nachdenklich und melancholisch, gleichzeitig voller kindlicher Freude und Traurigkeit. Lediglich das Ende gefiel mir nicht sehr gut, das war zu schnell und etwas zu flach, zu offen.
So wunderbar menschlich und dabei gleichzeitig traurig wie hoffnungsvoll - hat mich sehr berührt!
Das Werk hat mich tief berührt und zum Nachdenken angeregt. Trotz seiner sachlichen Schreibweise vermag der Autor, die Essenz des Buches äußerst prägnant zu erfassen und fesselt den Leser mit seinem Stil unmittelbar. Man kann sich gut in die Hauptfiguren hineinversetzen und reflektiert darüber, wie man selbst in einer solchen Lage handeln würde. Es ist ein Buch, das emotional herausfordert, aber definitiv ein must-read für jeden Leser!
Mein erstes Buch des Jahres.. .. sorgte für einen soliden Start in das neue Lesejahr. Man begleitet hier einen Todgeweihten zum Beispiel beim Schreiben eines Abschiedsbriefes an seinen Sohn oder beim Aufdecken der Affäre seiner Frau. Ich bin so mit Martin durch den eher nüchternen Schreibstil nicht ganz warm geworden aber fand das Werk literarisch trotzdem unterhaltsam. 3,5 Sterne
Das späte Leben
Ein realistischer, berührender Roman über das Leben, die Liebe, Gedanken zum Leben und Sterben und das was von einem bleibt. Absolute Leseempfelung 👍
DAS SPÄTE LEBEN Bernhard Schlink Martin ist über 70 Jahre alt, als er die niederschmetternde Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs erhält. Ihm bleiben nur wenige Wochen, um seine Sachen zu regeln. Aber was regelt man, wenn man nur noch ein paar Wochen ohne Schmerzen zu leben hat? Fährt man noch einmal in die Berge oder an den See oder räumt man seinen Keller auf? Und dann gibt es ja auch noch den 6-jährigen Sohn David, dem er noch lange nicht alles beigebracht hat, was ein Sohn von einem Vater lernen sollte, und seine vierzig Jahre jüngere Frau Ulla. Wie wird ihre Zukunft ohne ihn aussehen? Was kann er jetzt noch veranlassen, um ihr eine sorglose Zukunft zu sichern? Nein, Bernhard Schlicks neuester Roman ist kein Ratgeber für Sterbende oder Hinterbliebene. Vielmehr ist es ein einfühlsamer Roman über einen Menschen, der sich viele Gedanken im Leben macht und nichts dem Zufall überlassen will. Aber wie es im Leben so ist, kommt es doch anders, als man es geplant hat … Einfühlsam, ausdrucksstark, emotional - einfach wieder ein typisch wundervoller Schlink. Große Leseempfehlung. 5/ 5 Da ich das Buch abwechselnd mit dem Hörbuch gelesen und gehört habe, möchte ich nicht versäumen, den Sprecher des Hörbuchs, Ulrich Noethen, zu erwähnen. Er hat dem Buch eine großartige Stimme verliehen.

Ein Meisterwerk
“Das späte Leben” von Bernhard Schlink, gesprochen von Ulrich Noethen zeigt uns einen Roman, über die Vergänglichkeit im Leben. Würdevoll, ruhig und doch emotional aufwühlend schreibt der Autor in seinem Spätwerk. Martin, ein pensionierter Professor Mitte siebzig erhält die ärztliche Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ihm bleiben realistisch gesehen nur noch wenige Monate. Wie möchte er diese kostbare Zeit nutzen? Mit seiner jungen Frau Ulla in Urlaub fahren? Zeit mit seinem kleinen Sohn David verbringen, um ihm eine Erinnerung zu schenken. Martin verbringt viel Zeit im Garten, spielt mit seinem Sohn und legt mit ihm einen Komposthaufen an, um den sich David später alleine kümmern darf. Er war als Kind begeistert von dieser Arbeit und versucht auch David mitzureißen und ihm seine Erfahrung und Werte weiterzugeben. Er versucht David in einem Brief Ratschläge für die Zukunft zu geben , seine Werte und Vorstellungen zu vermitteln und doch kann er wenig zu den wichtigen Themen beitragen; wie man sich rasiert findet Martin als Hinterlassenschaft unpassend, auch wenn Ulla dies in einem Film gesehen und vorgeschlagen hatte. In diesem Gedankenkarussell gefangen und in den alltäglichen Pflichten festgefahren, wollte Martin seine geliebte Ulla in ihrem Atelier überraschen und wurde selbst überrascht. Ulla hat eine Affäre und Martin versucht heimlich, mehr über den Mann zu erfahren. Seine Ehe möchte er jedoch in der kurzen, verbleibenden Zeit nicht gefährden und schweigt gegenüber Ulla. Ein durchdachter und gangbarer Weg für Martin und seine begrenzte Zeit. Und doch verbunden mit Ängsten und Hoffnungen. Kann der unbekannte Mann ihn ersetzen? Und möchte er dies? Wäre der Liebhaber ein Ersatzvater für David? Liebt Ulla diesen Mann oder liebt sie beide Männer? Martin stellen sich viele Fragen, wie seine restlichen Tage aussehen, was der Nachwelt, seinem Sohn und Ulla seiner geliebten, jungen Frau von ihm in Erinnerung bleiben wird? Was kann er seinem Sohn vermitteln. Was ist wichtig? Martin lebt im Alltag, begleitet seinen Sohn in den Kindergarten, versucht Zeit mit ihm und Ulla zu verbringen. Würdevoll versucht der Protagonisten in seinem hohen Alter seine letzten Wochen intensiv zu verbringen. Der Autor versteht es gut, den Leser einfühlsam, in die Gedanken eines sterbenden, alten, kranken Mannes mitzunehmen . Schlicht und einfach zeichnet der Autor ein nüchternes Bild über den unausweichlichen Tod. Der Protagonist wird einfühlsam beschrieben, es gibt kein Drama um seine Krankheit , er nimmt die Diagnose an und handelt besonnen und ruhig. So ist es seine Art….! Seine letzten Stunden beschließt Martin - ohne eine Belastung für Frau und Sohn - in einem Hospiz zu verbringen. Er hat in den letzten Wochen versucht, alles zu bedenken, für alles zu sorgen und das Beste für Sohn und Frau zu organisieren. Doch Martin kam das Leben und schlussendlich der Tod dazwischen. Bernhard Schlink zeichnet sich durch seine schlichten, intensiven Worte und das hochinteressante Thema aus. Der Autor versteht seine Arbeit und schenkt uns ein Meisterwerk . Der Sprecher Ulrich Noethen hat die Intensität der Erzählung meisterhaft wiedergegeben. Sein Ausdruck, seine einfühlsame, ruhige Stimmlage waren perfekt geeignet. Ein Hörbuch, welches ich von Herzen empfehlen kann.
Interessante, tragische aber auch schöne Geschichte über was einem wichtig ist om Leben.
Lässt sich wie immer bei Bernhard Schlink super lesen, lässt einen über viele existenzielle Fragen nachdenken, wie den Protagonisten, dessen Gedankenwelt wir nach seiner Krebsdiagnose folgen.
Das Leben leben!
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich seit „Der Vorleser“ nichts mehr von Schlink gelesen haben. Dies ist nicht der Qualität seiner Bücher geschuldet, sondern einfach der Tatsache, dass so viele Bücher erscheinen und man oft die älteren bereits bekannten Autoren aus den Augen verliert. „Das späte Leben“ warum dann genau das jetzt? Manchmal erleben wir das Leben unerwartet anders und nicht gerade positiv. Wir alle tragen unser Päckchen und Geheimnisse mit uns. Oft um andere zu schützen oder manchmal auch um andere nicht zu belasten. Wir alle wissen, dass Leben ist endlich. Natürlich machen wir uns nicht täglich darüber Gedanken, aber oft leben wir auch unbedacht oder unzufrieden in den Tag, ungeahnt dessen, wie schnell das Leben sich manchmal drehen kann. Bernhard Schlink erzählt so real und emotional, dass ich sehr berührt war und mir viele Gedanken über mein Leben gemacht habe. Wir lernen hier Martin kennen, ein Mann über 70 Jahre mit einem sechsjährigen Sohn und einer Frau. *Wenn er nur nicht zum Arzt gegangen wäre! Was dort geschehen war, wäre nicht geschehen, was er dort erfahren hatte, hätte er nicht erfahren. Was er nicht erfahren hätte, wäre nicht gewesen. * Seite 10 Diagnose Krebs und wenn es gut läuft, noch knapp 6 Monate Lebenszeit. 6 Monate die gut geplant sein müssen, denn Martin hat noch Pläne. Wir lernen hier einen Mann kennen, der seine Familie liebt, seinem Sohn Briefe hinterlässt, um ihn etwas auf das Leben vorzubereiten. Wir lernen Ulla kennen, seine Frau, aufopfernd und voller Liebe. Wir erleben mit Martin den Abschied vom Leben. Dieses Buch hat tieftraurige Momente und auch so viele schöne Erinnerungsmomente und ganz viele Stellen, wo Kinderaugen voller Glück strahlen. Es ist herzergreifend und so echt geschrieben, dass man sich vornimmt, sorgfältiger und glücklicher zu sein, mit der Zusage, weniger zu verschieben, sondern gleich zu erledigen oder zu erleben, denn das Leben ist schnell, auch wenn uns die Jahre nie so vorkommen. Für die Schlink Liebhaber ein Must Read und für alle, die ihn noch nicht kennen, sicher ein Buch, dass einen prägt und beschäftigt. Definitiv ein Buch, dass ich so schnell nicht vergessen möchte
Tolles Buch und intensiv
Mein erstes Buch von Bernhard Schlink... Es hat mir sehr gut gefallen, ist intensiv und sehr kurzweilig.
Leseempfehlung!!!
🩵DAS SPÄTE LEBEN von Bernhard Schlink🩵 Stimmen zum Buch: »Einer der erfolgreichsten und einer der vielseitigsten deutschen Schriftsteller der Gegenwart« Der Spiegel, Hamburg Worum geht’s? Eine lebensverändernde Diagnose und der Umgang mit ebendieser. Mein Leseeindruck: Nachdem ich Mitte des Jahres mit Begeisterung „Die Enkelin“ gelesen hatte, war für mich klar, dass ich auch das aktuelle Buch von Schlink lesen möchte. Ich wurde nicht enttäuscht, auch dieses Mal konnte er mich überzeugen. Der 76-Jährige Protagonist Martin erhält die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium, er hinterfragt, sorgt sich um sein Kind und seine Frau , wie es weiter gehen kann und soll. Er erfährt allerdings im weiteren Verlauf, dass das späte Leben noch voller unvorhergesehener Überraschungen und anspruchsvollen Aufgaben steckt. Das Buch kommt eher melancholisch und philosophisch daher. Schlinks rationaler, journalistischer Schreibstil, die kurzen Sätze, gespickt mit vielen Informationen, dennoch nicht überladen, guten Dialoge, zwischendurch auch mal lustig beeindruckt. Er setzt die Thematik bravourös um, bis zum letzten Satz. Fazit: Klare Leseempfehlung geht hier auch besonders an die Männer. Schlink bietet ein gehaltvolles Leseerlebnis. Hast du das Buch schon gelesen? Welche Werke von B. Schlink magst du noch? Eure, Claudia

Hm hm hm. Gut. Viele Denkanstöße. Schöner Schreibstil. Manchmal ein bisschen Verstörend, aber das kommt vermutlich daher, dass es so nüchtern und menschlich beschrieben wird. Offenes Ende, aber irgendwie will ich’s nochmal lesen.
Ich lese sehr gerne die Bücher von Bernhard Schlink. Ich genieße seine Schreibweise und seine „nüchterne“ Art die Botschaft so rüberzubringen, dass ich noch länger über gewisse Passagen reflektieren muss. „Das späte Leben“ hat eine neue Perspektive in mir geöffnet über den Tod nachzudenken.
Ich lese sehr gerne die Bücher von Bernhard Schlink. Ich genieße seine Schreibweise und seine „nüchterne“ Art die Botschaft so rüberzubringen, dass ich noch länger über gewisse Passagen reflektieren muss. „Das späte Leben“ hat eine neue Perspektive in mir geöffnet über den Tod nachzudenken.
Wie nehme ich Abschied?
Ein Roman der von Tod und Abschied handelt. Ein schweres Thema, dem Schlink dennoch eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Die Ängste, Probleme und Unsicherheiten des Protagonisten, aber auch seiner Frau und seines Sohns regen zum nachdenken an. Durch Schlinks präzise und nüchterne Sprache wirkt die Situation jedoch nie theatralisch, sondern immer ruhig und kontrolliert. Ein Leseerlebnis, dass mir noch länger im Kopf geblieben ist.
Martin hat erfahren, dass er bald sterben wird. Man begleitet ihn und seine Gedanken. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Was kann er ihnen geben, was ihnen hinterlassen? Er möchte alles richtig machen.
Berhanrd Schlinks Schreibstil ist einfach einzigartig. Ein unfassbar bewegendes Buch über das Sterben und darüber, wie man sein Leben beenden und was man hinterlassen möchte.
Ein interessanter Roman über das Sterben, aber auch über das Leben.
Bernhard Schlinks „Das späte Leben“ erzählt die Geschichte eines Mannes, der sich am Ende seines Lebens mit Abschied, verpassten Chancen und seiner Familie auseinandersetzt. Trotz des klaren und ruhigen Schreibstils bleibt die Erzählung emotional distanziert und kann mit den intensiveren Werken des Autors wie „Der Vorleser“ nicht ganz mithalten.
In Bernhard Schlinks „Das späte Leben“ steht der 76-jährige Martin im Mittelpunkt, der mit einer unheilbaren Krankheit konfrontiert wird. Während er sich mit der Endlichkeit seines Lebens auseinandersetzt, versucht er, die Beziehung zu seiner Familie und besonders zu seinem kleinen Sohn zu vertiefen. Der Roman widmet sich Themen wie Abschied, verpassten Chancen und der Suche nach innerem Frieden. Schlinks klarer, nüchterner Stil verleiht der Geschichte eine gewisse Ruhe und Ernsthaftigkeit, lässt jedoch stellenweise emotionale Nähe vermissen. Im Vergleich zu „Der Vorleser“, das durch moralische Komplexität und intensive Figurenzeichnung besticht, wirkt „Das späte Leben“ ruhiger, aber auch weniger fesselnd. Mit seiner nachdenklichen, aber etwas distanzierten Erzählweise hinterließ der Roman bei mir einen gemischten Eindruck – solide, aber nicht herausragend. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Berührend
„Im Tod war er endlich frei - was für ein dummer Gedanke. Ein Rotweingedanke. Im Tod war er nicht frei, sondern tot.“ (S. 39) Anfangs war ich sehr skeptisch. Der Protagonist ist 76 Jahre alt und mit einer wesentlich jüngeren Frau verheiratet und hat einen sechsjährigen Sohn. Tatsächlich aber habe ich im Laufe des Buches sowohl den Altersunterschied als auch das Alter von Martin, dem Protagonisten, vergessen. Gleich zu Anfang bekommt er die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs und was nun folgt, sind die Wochen, die sich daran anschließen, in denen es immer weiter dem unaufhaltsam Ende entgegen geht. Er fragt sich, was er seinem Kind und auch seiner Frau hinterlassen kann. Und was da so an Gedanken und auch Taten herauskommt, hat mich im Innersten tief berührt.
Es kam nicht so gut an. Hatte mir mehr davon versprochen, man kommt aber gut durch die Seiten. Der Schluss wurde schön beschrieben aber ich kam mit den Protagonisten nicht klar und die Briefe an den Sohn, naja.
Sehr schön geschrieben
Ein ruhiges Buch über das Leben und das Sterben
Ich mag den Stil. Früher habe ich mir Bücher von Schlink gerne als Hörbuch von Hans Korte vorlesen lassen. Leider ist dieser vor einiger Zeit verstorben. Trotzdem ist er für mich weiterhin die Erzählstimme in meinem Kopf! Auch wenn ich - wie hier - selber lese. Niemand könnte passender sein.
Ein älterer Mann bekommt die Diagnose…
Ein älterer Mann erkrankt an Bauchspeicheldrüsenkrebs und der Arzt gibt ihm noch ca. 12 Wochen Zeit. er macht sich Gedanke. Darüber, was er noch alles zu erledigen hat bis zu seinem Tod