Amrum: Roman | Ein leuchtender Roman über die letzten Kriegsmonate und eine Freundschaft, die alle Gräben überwindet
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Nanning ist 10 Jahre alt, als der Krieg sich dem Ende nähert. Geboren in Hamburg, lebt er nun zusammen mit seiner Mutter und seinen beiden jüngeren Geschwistern auf der Insel Amrum. Mit dabei auch seine Tante, die Schwester der Mutter. Diese ist eine Nazigegnerin und es kommt immer wieder zu Konflikten unter den Schwestern. Nanning muss schon früh mit anpacken und seinen Teil zur Ernährung beitragen. Vor allem das Wohl seiner Mutter, einer liebevollen, aber auch schwierigen Frau, liegt ihm sehr am Herzen. Sie ist hochschwanger. Die ersten 100 Seiten haben mir unheimlich gut gefallen. Wir erfahren viel vom Inselleben und der Natur. Ich kann kaum glauben was Nanning und sein Freund Hermann alles leisten müssen um die Familie zu unterstützen. Manches kam mir etwas zu weit hergeholt vor, für zwei 10-jährige Jungen. Sie arbeiten mit auf dem Feld, fangen Schollen und jagen Hasen. Ob es wirklich das schlachten und häuten des Kanninchens in dieser Ausführlichkeit gebraucht hätte, weiß ich nicht. Mir wurde es dann irgendwie zu "langweilig". Immer die Beschaffung von Dingen, die die Mutter, eine treue Nazianhängerin, unbedingt braucht. Ohne die sie nicht glücklich sein kann. Und alles muss Nanning beschaffen und sich zm Teil wieder abluchsen lassen. Der Tod von Hitler macht es für die Familie dann nicht leichter. Sie werden offen angefeindet. Der Vater spielt im Roman nur eine Nebenrolle. Insgesamt ein gut zu lesendes Buch, welches auf den Kindheitserinnerungen des Autors beruhen. Vor allem die Beschreibungen der Natur und der See haben mir sehr gut gefallen. Auch einen Einblick in diese harte Zeit zu bekommen hat mich auf jeden Fall bereichert.
Ich war kürzlich auf der wunderschönen Insel Amrum. Dort wurde mir dieses Buch empfohlen. Nun hatte ich wieder so Fernweh, dass ich direkt dazu gegriffen habe. Und allein schon die erste Seite hat mich wieder an den Strand zurück gebracht ❤️ Die Landschaftsbeschreibungen in dem Buch sind einfach wundervoll. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Die Story ist eine andere Sache. Es passiert wirklich sehr wenig spannendes. Natürlich ist es interessant, dass Kinder im Krieg schon sehr viel zur Versorgung der Familie beitragen mussten, aber ob das nun alles in dem Detailgrad hätte sein müssen - ich denke, nicht unbedingt. Hanning und sein Freund Hermann sind 10 Jahre alt. Die Mutter von Hanning ist dem Naziregime treu ergeben, ganz im Gegensatz zu der Familie von Hermann. Nichts desto trotz unterstützt man sich in der kleinen Gemeinschaft. Ich mochte die Charaktere durchaus. Aber so ganz mitreißen konnte mich das Buch nicht.

Entführt atmosphärisch-anschaulich auf die Nordseeinsel und erzählt dabei eine ruhige-unaufgeregte aber auch berührende Geschichte.
Ein Buch über meine Urlaubsinsel und die Ereignisse am Ende des 2. Weltkrieges. Vom Stil her alles vorhanden: lange Sätze, kurze syntaktisch unvollständige Sätze, Ausrufe, Beschreibungen. Beeindruckt war ich von der Genauigkeit der Naturbeschreibungen und von den Aktionen der beiden jugendlichen Freunde, von der bedingungslosen Liebe zur Mutter, der Hilfsbereitschaft des Nachbarn, aber auch von der Härte der Bäuerin. Immer wieder verglich ich die Wege der Jungen mit den heutigen Wegen, welch eine Anstrengung es war vom Süden in den Norden zu laufen. Und immer wieder die Frage: wie muss es sein auf so einer kleinen Insel nach dem Krieg gelebt zu haben , wo jeder über die politische Gesinnung Bescheid wusste. Im menschlichen ständigen Zusammenleben darf solch ein kleiner Kosmos nicht romantisiert werden, weder damals noch heute. Die Gräben sind immer noch tief. Ich freue mich auf den Film.
Irgendwie so dahin geplätschert. Hat mich nicht aus den Socken gehauen.
Amrum - ein Erinnerungsroman Der bekannte deutsche Regisseur Hark Bohm hat zusammen mit Co Autor Philipp Winkler einen Roman geschrieben, in dem er viel Selbsterlebtes auf seinen jungen Helden Nanning übertragen hat. Genau wie Nanning wurde auch Hark Bohm in Hamburg geboren und hat seine Kindheit während des 2. Weltkrieges auf Amrum verbracht. Nanning lebt mit seiner Mutter, einer überzeugten, fanatischen Nationalsozialistin und seiner regimekritischen Tante Ena, sowie seinen beiden Geschwistern unter einem Dach. Die Familie ist arm, die Mutter hochschwanger und zwischen seiner Tante und ihrer Schwester gibt es immer wieder heftigen Streit. Dann flüchtet sich Nanning zu seinem besten Freund Hermann und dessen Opa Arjan. Nanning lernt durch die Not früh Verantwortung zu übernehmen. Als ältester Sohn fühlt er sich mit seinen gerade mal 12 Jahren als Versorger der Familie und organisiert mit Geschick und Beharrlichkeit oft bis zur eigenen Erschöpfung Nahrungsmittel für den heimischen Haushalt. Die Mutter, die durch die Schwangerschaft sehr erschöpft ist, schafft es trotzdem noch, die Bäuerin bei der ihr Sohn hilft, um sich Lebensmittel zu verdienen, anzuschwärzen, weil diese sich „wehrkraftzersetzend„geäußert hat, woraufhin Nanning bei nächster Gelegenheit vom Hof gejagt wird. Verzweifelt setzt Nanning alle Energie ein, der Familie doch noch etwas Essbares nach Hause zu bringen. Hitler‘s Tod ist ein Schock für die Mutter und das Leben auf Amrum ändert sich natürlich drastisch durch den Einmarsch der Briten, die jetzt das Kommando haben. Unter den zurückkehrenden Soldaten ist dann auch Nanning‘s Vater. Ich mochte diesen eindrücklichen und ruhigen Roman, der nochmal deutlich macht, was Kinder im Krieg leisten. Nanning ist noch zu jung, um die politische Haltung seiner Eltern zu hinterfragen. Er liebt seine Mutter bedingungslos und ist irritiert, warum man ihm als Kind seiner Familie oft mit Mißtrauen begegnet. Dieser Roman ist auch eine Hommage an die Insel Amrum. Die Autoren beschreiben sehr liebevoll die artenreiche Natur und die eigensinnigen, oft etwas wortkargen aber herzlichen Bewohner. Torben Kessler hat diesen Erinnerungsroman hervorragend friesisch vertont, was der Geschichte noch zusätzlich Authentizität verschafft hat.
Freundschaftsgeschichte auf Amrum 1945
1945, die letzten Kriegsmonate (das wissen wir heute natürlich erst rückblickend), die H. Bohm aus der Sicht des 12-jährigen Nanning erzählt. Als ältester Sohn regimetreuer Eltern (der Vater ist in Hamburg), versucht er die hochschwangere Mutter, seine Tante und zwei Geschwister mit Einfallsreichtum und Tauschgeschäften über die Lebensmittelknappheit hinwegzuretten. Dabei helfen ihm seine Naturverbundenheit und sein bester Freund Hermann, dessen ganze Familie nicht in der Partei ist, doch das ist den Jungen gar nicht bewusst. Ein einfühlsam geschriebenes Zeitzeugnis mit Naturbeschreibungen, die den Lesern zugleich die karge Schönheit der Nordseeinsel Amrum nahebringen und ein durch und durch ehrlicher, sympathischer Protagonist, der lernt, seinen eigenen Weg zu finden. Ein sehr lesenswerter Roman!
Das Buch basiert auf den Kindheitserinnerungen von Hark Bohm, der die Kriegs-/Nachkriegszeit auf Amrum verbracht hat. Im Mittelpunkt des Romans steht der 10jährige Nanning, der in den letzten Wochen des zweiten Weltkriegs versucht, seine Familie zu unterstützen. Der Roman hat wenig Handlung, besteht aus recht einfacher, fast spröder Sprache, was allerdings gut zur kargen Inselwelt passt. An den Naturbeschreibungen erkennt man die Liebe zur Insel und das ornithologische Interesse des Autors, die auftauchenden Konflikte (Flüchtlinge, Verrat, Besatzung, Verstrickungen der regimetreuen Familie,…) werden aber nur grob angerissen, hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Für Amrum-Liebhaber definitiv ein Muss, alle anderen könnten aufgrund der reduzierten Handlung evtl. enttäuscht sein.
Ein ruhiges Buch über das karge Leben auf Amrum 1945 aus Sicht des 10jährigen Nannigs. Für seine Mutter ist er bereit alles zu tun, damit es ihr gut geht. Gleichzeitig ist es für ihn eine Gradwanderung zwischen seinen nationalsozialistischen Eltern und seiner Tante, Nachbarn und Freunden, die sich gegen diese Gesinnung stellen.
Nanning wird nach Hitlers Machtergreifung in Hamburg geboren, verlebt aber seine Kindheit bis Kriegsende auf der Heimatinsel seiner Mutter. In der Erzählung erfahren wir viel von den Menschen, der Natur, der Armut und der gelebten oder verachteten Ideologie in den letzten Monaten vor dem Ende des Krieges. Ein Buch zum mitleiden, mitfreuen, mal traurig, mal lustig, glaubwürdig, bildgewaltig. Ich wäre noch gern auf Amrum verweilt. Es hat mich sehr berührt.
Vom Erwachsenwerden in schwierigen Zeiten. Der Roman beruht auf den Erfahrungen der Kindheit des Autors. Nannings Vater ist während des Krieges in Hamburg (hoher NS Funktionär) und so muss Nanning auf Amrum der hochschwangeren Mutter auf dem Hof helfen. Er gerät immer wieder zwischen die Fronten seiner NS treuen Mutter und dem Umfeld, das größtenteils nicht in der Partei ist.
Ein stiller Roman, der leise und fein wie Sand durch die Finger rinnt. Erzählt wird die Geschichte des jungen Nanning und wie er die letzten Kriegstage auf der Insel Amrum erlebt. Mit dem Vater im Krieg und zwischen der hochschwangeren Mutter und den jüngeren Geschwistern fühlt sich Nanning als Versorger für die Familie verantwortlich. “Zwischen” ist für mich auch das Wort, das zu diesem Roman perfekt passt, denn die Geschichte ist ein permanentes Dazwischen: Zwischen Krieg und dem nahenden Frieden, zwischen Kindsein und Erwachsenwerden, zwischen der poetischen Naturidylle und der bitteren Realität der letzten Kriegstage, zwischen Freundschaft und Familie, zwischen Loyalität und Misstrauen, zwischen ausgesprochenen Worten und verschwiegenen Ereignissen. Mir hat der Roman gut gefallen, der sich zwischen einer klaren Sprache und dann fast schon lyrischen Momenten bewegt. Mit jeder Seite hat mich die Geschichte etwas mehr berührt und wird wahrscheinlich auch noch ein bisschen in mir schwappen wie die rauen Wellen der Nordsee.

Abbruch auf S. 124 Konnte mich leider nicht begeistern. Ausser der Beschaffung von Futter und Nahrungsmitteln passierte auf den ersten 100 Seiten nicht viel.
'Amrum' von Hark Bohm hat mich eine ganze Zeit lang begleitet. Protagonist Nanning erlebt zum Ende des 2.Weltkriegs eine Zeit voller Irrungen und Wirrungen. Er muss seine Mutter und all die Geschwister durchbringen, als ältester Sohn, der Vater an der Front. Dafür lässt er sich einiges einfallen, lernt Kaninchen zu erlegen, Schollen zu fischen, Eier zu stibitzen und ist auch sonst nicht auf den Kopf gefallen. Doch er hat auch ein Herz, und ein Gewissen- was ihn so sympathisch macht. Ein weiterer Erzählstrang handelt von den politischen Umständen auf Amrum. Längst ist der Ort gespalten, was die Folgschaft dem Führer gegenüber anbelangt. Es herrschen Misstrauen und unverhohlener Hass. Nanning selbst ist zwiegespalten. Mit Politik hat er nichts am Hut- doch seine Mutter ist eingefleischte Nationalsozialistin- die Tante, die ebenfalls bei ihnen wohnt, ist es nicht. Im Gegenteil. Es kommt immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen, von denen Nanning nicht viel versteht. Als der Führer sich selbst richtet, verändert sich die Stimmung auf Amrum- alles wird anders und Nanning weiß nun nicht mehr, wie er sich verhalten soll- auf einmal wird sein Hitlergruß spöttisch belächelt, die Hakenkreuzfahnen verschwinden. Was jedoch gleich bleibt ist der ewige Kampf um Nahrung und die Ungewissheitder eigenen Identität. Und dann wäre da ja noch die ungewisse Zukunft.. wo wird es Nanning hinziehen? In die große Welt nach Amerika? Aufs Festland? Oder soll er bleiben? Mich hat die Geschichte immer wieder gefesselt, dann schweiften meine Gedanken jedoch wieder ab. Zwischendurch, etwa bei der Hälfte machte ich eine längere Hörpause, dann packte es mich wieder. Die Erzählstimme fand ich passend gewählt. Auch die Authentizität des Werks fand ich überzeugend. Namen, Bräuche, Wortwahl, Syntax- alles ließ mich genau dort, auf Amrum sein. Vor allem die schönen Naturbilder, die erzeugt werden, waren gelungen. Die eingebettete Geschichte hatte einen Spannungsbogen, das Erzählen fand jedoch ruhig und allmählich statt. Insgesamt war ich angetan, aber nicht vom Hocker gerissen und driftete immer wieder mal ab beim Hören. Ich würde 3,5 Sterne vergeben und es allen empfehlen, die gern diesen historischen Kontext mögen , sowie die nordischen Inseln in all seiner Pracht und Einöde lieben 🙃
Schöpft leider das Potenzial nicht aus...
Amrum in den Tagen vor und nach der Kapitulation im 2. Weltkrieg aus der Sicht eines 10 jährigen Jungen. Die erste Hälfte hat mich leider etwas gelangweilt, zum Ende hin wurde es interessanter. War mir nicht bewusst, dass viele Amrumer nach Amerika ausgewandert sind. Das hätte viel Spannendes zur Story beitragen können, war aber leider nur eine Randnotiz.
Irgendwie hat mich das Buch leider gar nicht abgeholt. Die Naturbeschreibungen sind schön, aber zu der Hauptperson konnte ich keinerlei Beziehung aufbauen und das Buch hat in mir nichts ausgelöst.
Mit den Augen eines Kindes in der NS-Zeit
Der junge Protagonist Nanning lebt mit seiner Familie in der NS-Zeit auf Amrum. Das langsame Pacing der Geschichte und die eindrücklichen Naturbeschreibungen stehen im Kontrast zu der umbrechenden Kriegsatmosphäre, was im Buch immer wieder gut eingefangen wird. Auch die Konflikte zwischen Nannings Mutter, einer Anhängerin des Nationalsozialismus, und Nannings Tante, einer Gegnerin, zeigen die Ambivalenz dieser Zeit. Die Themen sind meines Erachtens nach alle gut aufgebaut, könnten jedoch tiefer gehen. Aufgrund von Nannings Alter und der darauf basierenden Unkenntnis der Zusammenhänge, bleibt dies jedoch weitestgehend aus. Auf der einen Seite ist das schlüssig, andererseits hätte ich mir etwas mehr kritische Auseinandersetzung von ihm gewünscht. Das Ende kam etwas plötzlich und war für mich in dem ein oder anderen Punkt nicht ganz so gut nachzuvollziehen. Für die Atmosphäre, die bildhafte und metaphorische Sprache lohnt sich die Geschichte, auch wenn der rote Faden und die innere Entwicklung Nannings für meinen Geschmack ausgeprägter hätten sein dürfen.
Am Anfang bisschen holprig, dann hab ich die Geschwindigkeit auf 1,10 gestellt und es war perfekt.
Sehr schöner Roman. Aus der Perspektive habe ich die Nazi Zeit auf jeden Fall noch nie erlebt. Hätte sich mit Sicherheit auch sehr gut gelesen. Das Hörspiel war sehr gut
Ein Roman über eine kleine Familie am Ende des Krieges auf Amrum. Das Leben, die Natur und die Verstrickungen in den Nationsozialismus.
Beim Lesen hat man das Gefühl, es passiert nicht viel in diesem Buch. Gleichzeitig beschreibt es aber sehr anschaulich die Gedanken/Gefühlswelt eines (Insel-)Jungen zum Ende des 2. Weltkriegs.
Nanning ist auf Amrum zu Hause, aufgewachsen auf Amrum, sein Vater in Hamburg oder an der Front, Nazideutschland in den letzten Zügen. Und dann kommt auch schon die Nachricht, der Führer ist tot und der Krieg anscheinend damit beendet. Doch die Stimmung auf der Insel und in der Familie ist gespalten. Die einen sehnen ein Ende von Krieg und drittem Reich herbei, die anderen glauben immernoch an den Endsieg. Nanning ist hin und hergerissen, doch eine Sache ist ihm klar: Er muss frische Lebensmittel für seine Mutter beschaffen. Und das immer auf dem Drahtseil, zwischen einer alten und einer neuen Zeit. Da ich durch @verlorenimbuecherregal immer öfter auf Föhr bin und mich in die Insel Hals über Kopf verliebt habe, bin ich alleine schon wegen des Titels auf das Buch aufmerksam geworden. Die Thematik hat für mich ihr übriges getan. Die letzten Wochen des dritten Reichs und die Zeit nach Kriegsende sind hochinteressant und hochspannend. Die Sicht eines Kindes, dass die Naziideologie zusammen mit der Muttermilch eingetrichtert bekommen hat, das aber mit der Realität konfrontiert wird, ist da umso spannender. Aufschlussreich und bewegend, absolut lesenswert.
"Der Tote war mal am Leben gewesen, hatte eine Heimat, Eltern, vielleicht [...] Frau und Kinder. Und nun war er fern von alldem, von seinem Zuhause, und würde nie wieder dahin zurückkehren. Das war traurig." (S. 191)
Der Roman, welcher in stetigen naturbelassenen Vergleichen gebettet wird, hat einen nahbaren Protagonisten aufzuweisen. Dieser sucht verzweifelt Orientierung und Anerkennung in einer Zeit des Umschwungs 1945. Seine Familie ist politisch gespalten, das Leben schwierig. Die interessante Familienkonstellation schafft es jedoch nicht über die Längen des Romans hinwegzusehen. Spannende Stellen wurden kurz erzählt, andere zu sehr auserzählt. Auch die aus meiner Sicht nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der Charaktere am Ende tragen dazu bei, dass mich der Roman nicht gänzlich begeistern konnte.
Insgesamt ist die Geschichte nicht fesselnd. Das Leben auf Amrum zum Ende der Hitlerzeit. Es wird die Liebe zu Amrum deutlich. Diese wird gut mit der Geschichte verwoben. Buch kann nicht überzeugen.
„Weißt du, dass in der U.S. Armee mehr Amrumer gekämpft haben als in der Wehrmacht?“ S. 251
Ein ruhiges und seichtes Buch welches von der bildhaften Darstellung der Natur lebt. Das Buch ist gut zu lesen und man freundet sich schnell mit dem 10 jährigen Protagonisten Nanning an. Die Sichtweise eines Kindes auf die Geschehnisse des Krieges und dem einläutenden Ende des selbigen, hat interessante Ansätze, jedoch hat der Autor aus meiner Sicht genau hier Potenzial verschenkt. Einzelne Passagen kommen über unzählige Seiten daher, die es nicht gebraucht hätte und an einigen anderen Stellen hätte ich mir durchaus mehr gewünscht. Dennoch ist es ein lesenswertes Buch, welches zum Nachdenken und Träumen anregt.
Ein Roman, der zum nachdenken anregt
Vor dem Hintergrund der Nordseeinsel Amrum begleitet der Leser den heranwachsenden Nanning zum Ende des zweiten Weltkriegs. Gemeinsam mit seinem Freund Hermann gibt es etliche Prüfungen zu bestehen. Nanning hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Familie mit Essbaren zu versorgen. Während er sozusagen ums Überleben kämpft, wird er ein Stück erwachsener, als es seinem tatsächlichen Alter entsprechen würde.
Beiträge
Nanning ist 10 Jahre alt, als der Krieg sich dem Ende nähert. Geboren in Hamburg, lebt er nun zusammen mit seiner Mutter und seinen beiden jüngeren Geschwistern auf der Insel Amrum. Mit dabei auch seine Tante, die Schwester der Mutter. Diese ist eine Nazigegnerin und es kommt immer wieder zu Konflikten unter den Schwestern. Nanning muss schon früh mit anpacken und seinen Teil zur Ernährung beitragen. Vor allem das Wohl seiner Mutter, einer liebevollen, aber auch schwierigen Frau, liegt ihm sehr am Herzen. Sie ist hochschwanger. Die ersten 100 Seiten haben mir unheimlich gut gefallen. Wir erfahren viel vom Inselleben und der Natur. Ich kann kaum glauben was Nanning und sein Freund Hermann alles leisten müssen um die Familie zu unterstützen. Manches kam mir etwas zu weit hergeholt vor, für zwei 10-jährige Jungen. Sie arbeiten mit auf dem Feld, fangen Schollen und jagen Hasen. Ob es wirklich das schlachten und häuten des Kanninchens in dieser Ausführlichkeit gebraucht hätte, weiß ich nicht. Mir wurde es dann irgendwie zu "langweilig". Immer die Beschaffung von Dingen, die die Mutter, eine treue Nazianhängerin, unbedingt braucht. Ohne die sie nicht glücklich sein kann. Und alles muss Nanning beschaffen und sich zm Teil wieder abluchsen lassen. Der Tod von Hitler macht es für die Familie dann nicht leichter. Sie werden offen angefeindet. Der Vater spielt im Roman nur eine Nebenrolle. Insgesamt ein gut zu lesendes Buch, welches auf den Kindheitserinnerungen des Autors beruhen. Vor allem die Beschreibungen der Natur und der See haben mir sehr gut gefallen. Auch einen Einblick in diese harte Zeit zu bekommen hat mich auf jeden Fall bereichert.
Ich war kürzlich auf der wunderschönen Insel Amrum. Dort wurde mir dieses Buch empfohlen. Nun hatte ich wieder so Fernweh, dass ich direkt dazu gegriffen habe. Und allein schon die erste Seite hat mich wieder an den Strand zurück gebracht ❤️ Die Landschaftsbeschreibungen in dem Buch sind einfach wundervoll. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Die Story ist eine andere Sache. Es passiert wirklich sehr wenig spannendes. Natürlich ist es interessant, dass Kinder im Krieg schon sehr viel zur Versorgung der Familie beitragen mussten, aber ob das nun alles in dem Detailgrad hätte sein müssen - ich denke, nicht unbedingt. Hanning und sein Freund Hermann sind 10 Jahre alt. Die Mutter von Hanning ist dem Naziregime treu ergeben, ganz im Gegensatz zu der Familie von Hermann. Nichts desto trotz unterstützt man sich in der kleinen Gemeinschaft. Ich mochte die Charaktere durchaus. Aber so ganz mitreißen konnte mich das Buch nicht.

Entführt atmosphärisch-anschaulich auf die Nordseeinsel und erzählt dabei eine ruhige-unaufgeregte aber auch berührende Geschichte.
Ein Buch über meine Urlaubsinsel und die Ereignisse am Ende des 2. Weltkrieges. Vom Stil her alles vorhanden: lange Sätze, kurze syntaktisch unvollständige Sätze, Ausrufe, Beschreibungen. Beeindruckt war ich von der Genauigkeit der Naturbeschreibungen und von den Aktionen der beiden jugendlichen Freunde, von der bedingungslosen Liebe zur Mutter, der Hilfsbereitschaft des Nachbarn, aber auch von der Härte der Bäuerin. Immer wieder verglich ich die Wege der Jungen mit den heutigen Wegen, welch eine Anstrengung es war vom Süden in den Norden zu laufen. Und immer wieder die Frage: wie muss es sein auf so einer kleinen Insel nach dem Krieg gelebt zu haben , wo jeder über die politische Gesinnung Bescheid wusste. Im menschlichen ständigen Zusammenleben darf solch ein kleiner Kosmos nicht romantisiert werden, weder damals noch heute. Die Gräben sind immer noch tief. Ich freue mich auf den Film.
Irgendwie so dahin geplätschert. Hat mich nicht aus den Socken gehauen.
Amrum - ein Erinnerungsroman Der bekannte deutsche Regisseur Hark Bohm hat zusammen mit Co Autor Philipp Winkler einen Roman geschrieben, in dem er viel Selbsterlebtes auf seinen jungen Helden Nanning übertragen hat. Genau wie Nanning wurde auch Hark Bohm in Hamburg geboren und hat seine Kindheit während des 2. Weltkrieges auf Amrum verbracht. Nanning lebt mit seiner Mutter, einer überzeugten, fanatischen Nationalsozialistin und seiner regimekritischen Tante Ena, sowie seinen beiden Geschwistern unter einem Dach. Die Familie ist arm, die Mutter hochschwanger und zwischen seiner Tante und ihrer Schwester gibt es immer wieder heftigen Streit. Dann flüchtet sich Nanning zu seinem besten Freund Hermann und dessen Opa Arjan. Nanning lernt durch die Not früh Verantwortung zu übernehmen. Als ältester Sohn fühlt er sich mit seinen gerade mal 12 Jahren als Versorger der Familie und organisiert mit Geschick und Beharrlichkeit oft bis zur eigenen Erschöpfung Nahrungsmittel für den heimischen Haushalt. Die Mutter, die durch die Schwangerschaft sehr erschöpft ist, schafft es trotzdem noch, die Bäuerin bei der ihr Sohn hilft, um sich Lebensmittel zu verdienen, anzuschwärzen, weil diese sich „wehrkraftzersetzend„geäußert hat, woraufhin Nanning bei nächster Gelegenheit vom Hof gejagt wird. Verzweifelt setzt Nanning alle Energie ein, der Familie doch noch etwas Essbares nach Hause zu bringen. Hitler‘s Tod ist ein Schock für die Mutter und das Leben auf Amrum ändert sich natürlich drastisch durch den Einmarsch der Briten, die jetzt das Kommando haben. Unter den zurückkehrenden Soldaten ist dann auch Nanning‘s Vater. Ich mochte diesen eindrücklichen und ruhigen Roman, der nochmal deutlich macht, was Kinder im Krieg leisten. Nanning ist noch zu jung, um die politische Haltung seiner Eltern zu hinterfragen. Er liebt seine Mutter bedingungslos und ist irritiert, warum man ihm als Kind seiner Familie oft mit Mißtrauen begegnet. Dieser Roman ist auch eine Hommage an die Insel Amrum. Die Autoren beschreiben sehr liebevoll die artenreiche Natur und die eigensinnigen, oft etwas wortkargen aber herzlichen Bewohner. Torben Kessler hat diesen Erinnerungsroman hervorragend friesisch vertont, was der Geschichte noch zusätzlich Authentizität verschafft hat.
Freundschaftsgeschichte auf Amrum 1945
1945, die letzten Kriegsmonate (das wissen wir heute natürlich erst rückblickend), die H. Bohm aus der Sicht des 12-jährigen Nanning erzählt. Als ältester Sohn regimetreuer Eltern (der Vater ist in Hamburg), versucht er die hochschwangere Mutter, seine Tante und zwei Geschwister mit Einfallsreichtum und Tauschgeschäften über die Lebensmittelknappheit hinwegzuretten. Dabei helfen ihm seine Naturverbundenheit und sein bester Freund Hermann, dessen ganze Familie nicht in der Partei ist, doch das ist den Jungen gar nicht bewusst. Ein einfühlsam geschriebenes Zeitzeugnis mit Naturbeschreibungen, die den Lesern zugleich die karge Schönheit der Nordseeinsel Amrum nahebringen und ein durch und durch ehrlicher, sympathischer Protagonist, der lernt, seinen eigenen Weg zu finden. Ein sehr lesenswerter Roman!
Das Buch basiert auf den Kindheitserinnerungen von Hark Bohm, der die Kriegs-/Nachkriegszeit auf Amrum verbracht hat. Im Mittelpunkt des Romans steht der 10jährige Nanning, der in den letzten Wochen des zweiten Weltkriegs versucht, seine Familie zu unterstützen. Der Roman hat wenig Handlung, besteht aus recht einfacher, fast spröder Sprache, was allerdings gut zur kargen Inselwelt passt. An den Naturbeschreibungen erkennt man die Liebe zur Insel und das ornithologische Interesse des Autors, die auftauchenden Konflikte (Flüchtlinge, Verrat, Besatzung, Verstrickungen der regimetreuen Familie,…) werden aber nur grob angerissen, hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Für Amrum-Liebhaber definitiv ein Muss, alle anderen könnten aufgrund der reduzierten Handlung evtl. enttäuscht sein.
Ein ruhiges Buch über das karge Leben auf Amrum 1945 aus Sicht des 10jährigen Nannigs. Für seine Mutter ist er bereit alles zu tun, damit es ihr gut geht. Gleichzeitig ist es für ihn eine Gradwanderung zwischen seinen nationalsozialistischen Eltern und seiner Tante, Nachbarn und Freunden, die sich gegen diese Gesinnung stellen.
Nanning wird nach Hitlers Machtergreifung in Hamburg geboren, verlebt aber seine Kindheit bis Kriegsende auf der Heimatinsel seiner Mutter. In der Erzählung erfahren wir viel von den Menschen, der Natur, der Armut und der gelebten oder verachteten Ideologie in den letzten Monaten vor dem Ende des Krieges. Ein Buch zum mitleiden, mitfreuen, mal traurig, mal lustig, glaubwürdig, bildgewaltig. Ich wäre noch gern auf Amrum verweilt. Es hat mich sehr berührt.
Vom Erwachsenwerden in schwierigen Zeiten. Der Roman beruht auf den Erfahrungen der Kindheit des Autors. Nannings Vater ist während des Krieges in Hamburg (hoher NS Funktionär) und so muss Nanning auf Amrum der hochschwangeren Mutter auf dem Hof helfen. Er gerät immer wieder zwischen die Fronten seiner NS treuen Mutter und dem Umfeld, das größtenteils nicht in der Partei ist.
Ein stiller Roman, der leise und fein wie Sand durch die Finger rinnt. Erzählt wird die Geschichte des jungen Nanning und wie er die letzten Kriegstage auf der Insel Amrum erlebt. Mit dem Vater im Krieg und zwischen der hochschwangeren Mutter und den jüngeren Geschwistern fühlt sich Nanning als Versorger für die Familie verantwortlich. “Zwischen” ist für mich auch das Wort, das zu diesem Roman perfekt passt, denn die Geschichte ist ein permanentes Dazwischen: Zwischen Krieg und dem nahenden Frieden, zwischen Kindsein und Erwachsenwerden, zwischen der poetischen Naturidylle und der bitteren Realität der letzten Kriegstage, zwischen Freundschaft und Familie, zwischen Loyalität und Misstrauen, zwischen ausgesprochenen Worten und verschwiegenen Ereignissen. Mir hat der Roman gut gefallen, der sich zwischen einer klaren Sprache und dann fast schon lyrischen Momenten bewegt. Mit jeder Seite hat mich die Geschichte etwas mehr berührt und wird wahrscheinlich auch noch ein bisschen in mir schwappen wie die rauen Wellen der Nordsee.

Abbruch auf S. 124 Konnte mich leider nicht begeistern. Ausser der Beschaffung von Futter und Nahrungsmitteln passierte auf den ersten 100 Seiten nicht viel.
'Amrum' von Hark Bohm hat mich eine ganze Zeit lang begleitet. Protagonist Nanning erlebt zum Ende des 2.Weltkriegs eine Zeit voller Irrungen und Wirrungen. Er muss seine Mutter und all die Geschwister durchbringen, als ältester Sohn, der Vater an der Front. Dafür lässt er sich einiges einfallen, lernt Kaninchen zu erlegen, Schollen zu fischen, Eier zu stibitzen und ist auch sonst nicht auf den Kopf gefallen. Doch er hat auch ein Herz, und ein Gewissen- was ihn so sympathisch macht. Ein weiterer Erzählstrang handelt von den politischen Umständen auf Amrum. Längst ist der Ort gespalten, was die Folgschaft dem Führer gegenüber anbelangt. Es herrschen Misstrauen und unverhohlener Hass. Nanning selbst ist zwiegespalten. Mit Politik hat er nichts am Hut- doch seine Mutter ist eingefleischte Nationalsozialistin- die Tante, die ebenfalls bei ihnen wohnt, ist es nicht. Im Gegenteil. Es kommt immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen, von denen Nanning nicht viel versteht. Als der Führer sich selbst richtet, verändert sich die Stimmung auf Amrum- alles wird anders und Nanning weiß nun nicht mehr, wie er sich verhalten soll- auf einmal wird sein Hitlergruß spöttisch belächelt, die Hakenkreuzfahnen verschwinden. Was jedoch gleich bleibt ist der ewige Kampf um Nahrung und die Ungewissheitder eigenen Identität. Und dann wäre da ja noch die ungewisse Zukunft.. wo wird es Nanning hinziehen? In die große Welt nach Amerika? Aufs Festland? Oder soll er bleiben? Mich hat die Geschichte immer wieder gefesselt, dann schweiften meine Gedanken jedoch wieder ab. Zwischendurch, etwa bei der Hälfte machte ich eine längere Hörpause, dann packte es mich wieder. Die Erzählstimme fand ich passend gewählt. Auch die Authentizität des Werks fand ich überzeugend. Namen, Bräuche, Wortwahl, Syntax- alles ließ mich genau dort, auf Amrum sein. Vor allem die schönen Naturbilder, die erzeugt werden, waren gelungen. Die eingebettete Geschichte hatte einen Spannungsbogen, das Erzählen fand jedoch ruhig und allmählich statt. Insgesamt war ich angetan, aber nicht vom Hocker gerissen und driftete immer wieder mal ab beim Hören. Ich würde 3,5 Sterne vergeben und es allen empfehlen, die gern diesen historischen Kontext mögen , sowie die nordischen Inseln in all seiner Pracht und Einöde lieben 🙃
Schöpft leider das Potenzial nicht aus...
Amrum in den Tagen vor und nach der Kapitulation im 2. Weltkrieg aus der Sicht eines 10 jährigen Jungen. Die erste Hälfte hat mich leider etwas gelangweilt, zum Ende hin wurde es interessanter. War mir nicht bewusst, dass viele Amrumer nach Amerika ausgewandert sind. Das hätte viel Spannendes zur Story beitragen können, war aber leider nur eine Randnotiz.
Irgendwie hat mich das Buch leider gar nicht abgeholt. Die Naturbeschreibungen sind schön, aber zu der Hauptperson konnte ich keinerlei Beziehung aufbauen und das Buch hat in mir nichts ausgelöst.
Mit den Augen eines Kindes in der NS-Zeit
Der junge Protagonist Nanning lebt mit seiner Familie in der NS-Zeit auf Amrum. Das langsame Pacing der Geschichte und die eindrücklichen Naturbeschreibungen stehen im Kontrast zu der umbrechenden Kriegsatmosphäre, was im Buch immer wieder gut eingefangen wird. Auch die Konflikte zwischen Nannings Mutter, einer Anhängerin des Nationalsozialismus, und Nannings Tante, einer Gegnerin, zeigen die Ambivalenz dieser Zeit. Die Themen sind meines Erachtens nach alle gut aufgebaut, könnten jedoch tiefer gehen. Aufgrund von Nannings Alter und der darauf basierenden Unkenntnis der Zusammenhänge, bleibt dies jedoch weitestgehend aus. Auf der einen Seite ist das schlüssig, andererseits hätte ich mir etwas mehr kritische Auseinandersetzung von ihm gewünscht. Das Ende kam etwas plötzlich und war für mich in dem ein oder anderen Punkt nicht ganz so gut nachzuvollziehen. Für die Atmosphäre, die bildhafte und metaphorische Sprache lohnt sich die Geschichte, auch wenn der rote Faden und die innere Entwicklung Nannings für meinen Geschmack ausgeprägter hätten sein dürfen.
Am Anfang bisschen holprig, dann hab ich die Geschwindigkeit auf 1,10 gestellt und es war perfekt.
Sehr schöner Roman. Aus der Perspektive habe ich die Nazi Zeit auf jeden Fall noch nie erlebt. Hätte sich mit Sicherheit auch sehr gut gelesen. Das Hörspiel war sehr gut
Ein Roman über eine kleine Familie am Ende des Krieges auf Amrum. Das Leben, die Natur und die Verstrickungen in den Nationsozialismus.
Beim Lesen hat man das Gefühl, es passiert nicht viel in diesem Buch. Gleichzeitig beschreibt es aber sehr anschaulich die Gedanken/Gefühlswelt eines (Insel-)Jungen zum Ende des 2. Weltkriegs.
Nanning ist auf Amrum zu Hause, aufgewachsen auf Amrum, sein Vater in Hamburg oder an der Front, Nazideutschland in den letzten Zügen. Und dann kommt auch schon die Nachricht, der Führer ist tot und der Krieg anscheinend damit beendet. Doch die Stimmung auf der Insel und in der Familie ist gespalten. Die einen sehnen ein Ende von Krieg und drittem Reich herbei, die anderen glauben immernoch an den Endsieg. Nanning ist hin und hergerissen, doch eine Sache ist ihm klar: Er muss frische Lebensmittel für seine Mutter beschaffen. Und das immer auf dem Drahtseil, zwischen einer alten und einer neuen Zeit. Da ich durch @verlorenimbuecherregal immer öfter auf Föhr bin und mich in die Insel Hals über Kopf verliebt habe, bin ich alleine schon wegen des Titels auf das Buch aufmerksam geworden. Die Thematik hat für mich ihr übriges getan. Die letzten Wochen des dritten Reichs und die Zeit nach Kriegsende sind hochinteressant und hochspannend. Die Sicht eines Kindes, dass die Naziideologie zusammen mit der Muttermilch eingetrichtert bekommen hat, das aber mit der Realität konfrontiert wird, ist da umso spannender. Aufschlussreich und bewegend, absolut lesenswert.
"Der Tote war mal am Leben gewesen, hatte eine Heimat, Eltern, vielleicht [...] Frau und Kinder. Und nun war er fern von alldem, von seinem Zuhause, und würde nie wieder dahin zurückkehren. Das war traurig." (S. 191)
Der Roman, welcher in stetigen naturbelassenen Vergleichen gebettet wird, hat einen nahbaren Protagonisten aufzuweisen. Dieser sucht verzweifelt Orientierung und Anerkennung in einer Zeit des Umschwungs 1945. Seine Familie ist politisch gespalten, das Leben schwierig. Die interessante Familienkonstellation schafft es jedoch nicht über die Längen des Romans hinwegzusehen. Spannende Stellen wurden kurz erzählt, andere zu sehr auserzählt. Auch die aus meiner Sicht nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der Charaktere am Ende tragen dazu bei, dass mich der Roman nicht gänzlich begeistern konnte.
Insgesamt ist die Geschichte nicht fesselnd. Das Leben auf Amrum zum Ende der Hitlerzeit. Es wird die Liebe zu Amrum deutlich. Diese wird gut mit der Geschichte verwoben. Buch kann nicht überzeugen.
„Weißt du, dass in der U.S. Armee mehr Amrumer gekämpft haben als in der Wehrmacht?“ S. 251
Ein ruhiges und seichtes Buch welches von der bildhaften Darstellung der Natur lebt. Das Buch ist gut zu lesen und man freundet sich schnell mit dem 10 jährigen Protagonisten Nanning an. Die Sichtweise eines Kindes auf die Geschehnisse des Krieges und dem einläutenden Ende des selbigen, hat interessante Ansätze, jedoch hat der Autor aus meiner Sicht genau hier Potenzial verschenkt. Einzelne Passagen kommen über unzählige Seiten daher, die es nicht gebraucht hätte und an einigen anderen Stellen hätte ich mir durchaus mehr gewünscht. Dennoch ist es ein lesenswertes Buch, welches zum Nachdenken und Träumen anregt.
Ein Roman, der zum nachdenken anregt
Vor dem Hintergrund der Nordseeinsel Amrum begleitet der Leser den heranwachsenden Nanning zum Ende des zweiten Weltkriegs. Gemeinsam mit seinem Freund Hermann gibt es etliche Prüfungen zu bestehen. Nanning hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Familie mit Essbaren zu versorgen. Während er sozusagen ums Überleben kämpft, wird er ein Stück erwachsener, als es seinem tatsächlichen Alter entsprechen würde.