Der Ekel

Der Ekel

E-Book
3.015

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
283
Preis
10.99 €

Beiträge

11
Alle
1.5

„Mein Gott…tu etwas, irgendwas! Aber höre auf zu jammern!“…

… so ähnlich erging es mir den ganzen Roman über. Ein depressiver Mann in seiner Midlife-Crisis denkt über sein Leben nach. Er hasst es, er empfindet keine Freude mehr und es ekelt ihn an zu existieren. Zudem hat er eine dicke Anpassungsstörung und sozipathische Züge. Er kann sich nicht gesellschaftlich einfügen. Empfindet nur selten Empathie. Die nie endenden depressiven Gedanken wechseln sich ab mit absurden Situationen, in denen ich wenig Sinn erkannte. Die Message des Buches hätte auch auf ein Bruchteil des Buches gepasst. Ich musste mich durchkämpfen und wurde emotionslos bzw. eher gelangweilt zurück gelassen. Nicht einmal die Charaktere hatten irgendwas sympathisches an sich. Sartres Schreibstil kann ich ebenfalls nichts abgewinnen. Wenn ich französischen Existenzialismus lesen möchte, bleibe ich zukünftig lieber bei Camus.

„Mein Gott…tu etwas, irgendwas! Aber höre auf zu jammern!“…
5

Ich hatte mich zuletzt mit dem Existentialismus vor 30 Jahren beschäftigt als ich Camus las. Der philosophische Grundgedanke war mir als gläubiger Mensch damals fremd, aber auch irgendwie interessant. Da ich wieder mehr Fronzosen lesen wollte, griff ich nun zu Satre. Es läßt sich sehr schwer eine Rezension zu dem Buch in Kurzform schreiben. Es geht ja in erster Linie darum, dass der Protagonist sich daran stört, wie alle Dinge eine Wesenbegründung von den Menschen erhalten, also ihre Essenz bestimmt bekommen. Er trennt die Existenz von der Essenz. Der Mensch sei der Einzige bei dem die Existenz vor der Essenzbildung kommt. Wir haben also die Freiheit und selbst zu definieren, was wir sein wollen, werden wollen. Wenn wir so sind, wie wir sind, sind wir authentisch. Zumindest habe ich es so verstanden. Die Philsophen unter euch mögen die Augen rollen. Damit hat aber unser Protagonist und Ich-Erzähler, Schriftsteller von Beruf, so seine Probleme, denn er sieht, mit was sich die Menschen in ihrem kleinbürgerlichen Alltag beschäftigen, wie sie verzweifelt versuchen, ihrem Sein einen Sinn zu geben. Und dabei empfindet er deren Sein und sein Sein, also quasi die Existenz als solches für überflüssig. Quasi ein Staubkorn im Nichts des Universums. Das ist kein Buch, für einen vergnüglichen Leseabend. Wenn man Lektüre sucht, die einen garantiert nach unten zieht, kann ich Sartre unbedingt empfehlen. Aber Literatur ist ja nicht dazu da, uns zu beglücken. Das sagt auch der Ich-Erzähler im Buch, als er sich über die Menschen lustig macht, die ihre Kraft und Lebensmut aus den schönen Künsten ziehen. Literatur soll ja etwas bewegen im Leser und das gelingt Satre hervorragend. Obwohl die Gedanken doch in einfache Worte gepackt sind, muss man immer wieder innehalten und das Gelesene wirken lassen. Das ist schon schwere Kost, aber sprachlich auf brillantem Niveau. Ich konnte die Gedanken oft sehr gut nachvollziehen, ich spüre diesen Ekel auch, aber habe ihn mir nie so gut ausformuliert bzw. auch versucht, ihn nicht zuzulassen, denn als Soziophobiker will ich die Menschen ja trotzdem lieben. Die Handlung spielt eine untergeordnete Rolle in dem Buch. Es gibt zwei zentrale Figuren, die der Existentialist im Buch trifft: auf der einen Seite sein Pendant die Ex-Freundin, die er gerne lieben würde, an die er sich trotz seines Ekels vor den Menschen anbinden würde (hier merkt man die Ängste, die er hat vor dem Leben und Sterben) und auf der anderen Seite der Antipode, der Menschenfreund, Humanist und Autodidakt, der letztlich an seiner Menschenliebe zugrunde geht, da er die Liebe auch jungen Knaben schenkt. Ich empfinde es als sehr aktuelles Buch und musste oft daran denken, was wohl Satre zu unserer digitalisierten Welt sagen würde. Wo bestimmen wir denn heute unsere Essenz? Wir verlassen die Authentizität, verbringen mehr Zeit in der virtuellen Welt und verschleudern unsere Freiheit durch Social Media. Die Existenz hängt am Userprofil von Instagram, die Wesensbildung erfolgt über Fotos vom Abendessen im Netz. Wie überflüssig würde Satre dieses Leben wohl empfinden? Ich bin gewiss kein Anhänger seiner Philosophie geworden nach der Lektüre. Ich freue mich immer noch an den Gedanken, dass es ein höheres Wesen gibt, dass mir eine Essenz gibt, die Existenz verdanke ich meinen Eltern. Das Problem am Existentialismus ist meiner Ansicht nach, dass es eine Philsophie ohne Lösung und Hoffnung ist, zutiefst pessimistisch, zumindest so, wie es in diesem Buch eingearbeitet ist. Ich bin beeindruckt von dem Roman, aber brauche jetzt wieder etwas Positives.

4

Wo fängt man da an? Die Suche nach dem Anfang, nach einer Form..

Der Ekel tritt auf als Irritation, als Erkennen der Dinge wie sie sind. Als Erkennen der Differenz von Existenz und Bedeutung. Eine leibliche Anrufung die mit Worten zwar umschrieben aber nicht gefasst werden kann. Diese Kerngedanken hat der Roman bei mir hinterlassen. Ein wirklich spannendes Phänomen, teilweise war der Text aber schwer zugänglich. Nicht unbedingt nur weil es sprachlich auf hohem Niveau und sehr malerisch verfasst ist. Zwischen sehr dichten Passagen und eher losen ist man beim lesen aufgefordert auf Spuren suche zugehen.

2.5

Ein etwas depressiver dude bekommt den „ick“ und ekelt sich vor seinem ganzen Leben irgendwie? Ich versteh es nicht so ganz. Geht’s bei „existenzialismus“ einfach darum dass das Leben sinnlos ist? 😅

4

"Alles Existierende entsteht ohne Grund, setzt sich aus Schwäche fort und stirbt durch Zufall."

3

Atemberaubender Anfang mit langem Atem

Leider eines der Bücher die ich einfach nicht zu Ende lesen konnte. Am Anfang war ich absolut überwältigt. Die bildhafte aber sachliche Sprache zu einem Gemisch aus Poesie und Alltagstrott vereint. Durch und durch Melancholisch aber Interesse weckend alles zu beobachten. Mitzukriegen wie der Protagonist die Welt erlebt, welche "nichtigen" Begebenheiten er uns mitteilt und warum ihm dies wohl so und nicht anders wichtig oder unwichtig ist. Die Sprache, der Schreibstil hatten mich so beeindruckt, dass ich das Buch nicht weg legen wollte. ABER ab einem gewissen Punkt wurde ich ungeduldig. Ja langsam aber sicher zermürbte mich das Geplänkel und vor sich hindümpeln bedeutungsloser Begebenheiten. Mit seinen endlos sich wiederholenden Straßennamen. Diese sind dem Autor irgendwie besonders wi chig denn er reiht unentwegt Straßennamen and Straßennamen, als würde sich einem die Welt nur so erschließen. Am Ende habe ich mich also hinreißen lassen vorzublättern um zu wissen, ob nicht doch all das zu einem tieferen Eindruck seiner selbst, einem Einblick in seine Psyche führt, so wie der Klappentext es versprach. Ich fand es nicht. Ich nahm es nochmal in die Hand aber gab es letztlich auf. Zu viele Straßennahmen und ein toter Spannungsbogen haben es letztlich auf Seite 53 für mich beendet.

3

Puh...

Harter Stoff. Ich denke, Sartre und ich werden keine Freund:innen. Ich bin dennoch froh, es gelesen zu haben. Es kann jedoch sehr runter ziehen. Während Corona war es ein Tipp. Das kann ich nicht nachvollziehen, da während der Zeit jede Zerstreuung mehr Wert hatte.

1

Um Himmels Willen, nein!!!! Es mag Weltliteratur sein, ja. Aber nein!!!!

Dieser arme Mann, Jean-Paul Satre, Ist das beste Beispiel dafür, dass das Leben, wenn man über ein gewisses Maß an Intelligenz verfügt, im Grunde kaum zu ertragen ist. Ich habe fast ein Jahr gebraut, um mich durch dieses Buch zu kämpfen. Ich möchte gar nicht darauf eingehen, was darin vorkommt. Aber gerne darüber was ich beim lesen empfunden habe: Wenn man der Ekel liest, umgibt dich keine Farbe. Nur ein deprimierender grauer feuchter Nebel. Wie Asche die aus dem Schornstein träge um dich herum wirbelt dir teilweise in die Nase kriecht. Manchmal riecht es nach heißem Teer, manchmal nach verstorbenen Fleisch. Teilweise ist es wie Fingernägel auf einer Tafel. Und es ist kalt. Einfach nicht lange zu ertragen. Besser kann ich es nicht beschreiben. Ich bin froh, dass es vorbei ist. Wenn Satre diese Empfindungen wecken wollte und dem Leser großes Unbehagen beim Lesen zufügen wollte, dann ist es tatsächlich Meisterhaft

4

Interessanter Einblick in die Empfindungen eines Menschen

Liest sich flüssig. Rein die Architektur des Buches betrachtend, verliert man zwischendurch stark das Gefühl ein Tagebuch zu lesen. Was meiner Meinung nach die Wahl dieses Stilmittel gegen Ende überflüssig macht. Inhaltlich gesehen mag ich diese Form von lebensphilosohischen Beobachtungen zum mitlesen. Ich kann nicht sagen jedem Gedankengang auf analytische Weise folgen zu können oder die Verwendung mancher Symbolik nachzuvollziehen, aber dennoch ist das Buch in sich schlüssig und “kommt zum Punkt” etwas, dass nicht alle philosophisch angehauchten Bücher schaffen.

5

Ich hatte mich zuletzt mit dem Existentialismus vor 30 Jahren beschäftigt als ich Camus las. Der philosophische Grundgedanke war mir als gläubiger Mensch damals fremd, aber auch irgendwie interessant. Da ich wieder mehr Fronzosen lesen wollte, griff ich nun zu Satre. Es läßt sich sehr schwer eine Rezension zu dem Buch in Kurzform schreiben. Es geht ja in erster Linie darum, dass der Protagonist sich daran stört, wie alle Dinge eine Wesenbegründung von den Menschen erhalten, also ihre Essenz bestimmt bekommen. Er trennt die Existenz von der Essenz. Der Mensch sei der Einzige bei dem die Existenz vor der Essenzbildung kommt. Wir haben also die Freiheit und selbst zu definieren, was wir sein wollen, werden wollen. Wenn wir so sind, wie wir sind, sind wir authentisch. Zumindest habe ich es so verstanden. Die Philsophen unter euch mögen die Augen rollen. Damit hat aber unser Protagonist und Ich-Erzähler, Schriftsteller von Beruf, so seine Probleme, denn er sieht, mit was sich die Menschen in ihrem kleinbürgerlichen Alltag beschäftigen, wie sie verzweifelt versuchen, ihrem Sein einen Sinn zu geben. Und dabei empfindet er deren Sein und sein Sein, also quasi die Existenz als solches für überflüssig. Quasi ein Staubkorn im Nichts des Universums. Das ist kein Buch, für einen vergnüglichen Leseabend. Wenn man Lektüre sucht, die einen garantiert nach unten zieht, kann ich Sartre unbedingt empfehlen. Aber Literatur ist ja nicht dazu da, uns zu beglücken. Das sagt auch der Ich-Erzähler im Buch, als er sich über die Menschen lustig macht, die ihre Kraft und Lebensmut aus den schönen Künsten ziehen. Literatur soll ja etwas bewegen im Leser und das gelingt Satre hervorragend. Obwohl die Gedanken doch in einfache Worte gepackt sind, muss man immer wieder innehalten und das Gelesene wirken lassen. Das ist schon schwere Kost, aber sprachlich auf brillantem Niveau. Ich konnte die Gedanken oft sehr gut nachvollziehen, ich spüre diesen Ekel auch, aber habe ihn mir nie so gut ausformuliert bzw. auch versucht, ihn nicht zuzulassen, denn als Soziophobiker will ich die Menschen ja trotzdem lieben. Die Handlung spielt eine untergeordnete Rolle in dem Buch. Es gibt zwei zentrale Figuren, die der Existentialist im Buch trifft: auf der einen Seite sein Pendant die Ex-Freundin, die er gerne lieben würde, an die er sich trotz seines Ekels vor den Menschen anbinden würde (hier merkt man die Ängste, die er hat vor dem Leben und Sterben) und auf der anderen Seite der Antipode, der Menschenfreund, Humanist und Autodidakt, der letztlich an seiner Menschenliebe zugrunde geht, da er die Liebe auch jungen Knaben schenkt. Ich empfinde es als sehr aktuelles Buch und musste oft daran denken, was wohl Satre zu unserer digitalisierten Welt sagen würde. Wo bestimmen wir denn heute unsere Essenz? Wir verlassen die Authentizität, verbringen mehr Zeit in der virtuellen Welt und verschleudern unsere Freiheit durch Social Media. Die Existenz hängt am Userprofil von Instagram, die Wesensbildung erfolgt über Fotos vom Abendessen im Netz. Wie überflüssig würde Satre dieses Leben wohl empfinden? Ich bin gewiss kein Anhänger seiner Philosophie geworden nach der Lektüre. Ich freue mich immer noch an den Gedanken, dass es ein höheres Wesen gibt, dass mir eine Essenz gibt, die Existenz verdanke ich meinen Eltern. Das Problem am Existentialismus ist meiner Ansicht nach, dass es eine Philsophie ohne Lösung und Hoffnung ist, zutiefst pessimistisch, zumindest so, wie es in diesem Buch eingearbeitet ist. Ich bin beeindruckt von dem Roman, aber brauche jetzt wieder etwas Positives.

Was Der Ekel mit mir gemacht hat? Weniger als ich erwartet hätte und mehr als er intendiert. Nostalgie befallen Aus Kindes Zeiten Wo man er-wachsen Wollte und seither Erwachsener nie erschien Und zugleich eine Frage - Sollte ich es Früher lesen?

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