Geschlossene Gesellschaft: Stück in einem Akt

Geschlossene Gesellschaft: Stück in einem Akt

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4.013

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Format
E-Book
Seitenzahl
66
Preis
9.99 €

Beiträge

11
Alle
4

Die Hölle, das sind die anderen

Mein drittes Buch von Sartre- und wieder mochte ich es sehr. Ein kurzes Theaterstück, aus dem der Satz „Die Hölle, das sind die anderen" stammt. Drei Verstorbene in einem Raum, und die eigentliche Hölle ist, die Meinung der Anderen. Lädt zum reflektieren ein. Möchte noch irgendwann „Das Sein und das Nichts“ von ihm lesen.

5

Sehr zu empfehlen! Die gesamte Kulisse der Hölle ist so skurril, aber doch toll. Es beginnt mit dem Kellner, der für die Verpflegung sorgen soll, aber doch nie da ist. Wir lernen die drei Charaktere kennen und wissen, dass jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat. Wo zu Beginn niemand so wirklich weiß, wieso er oder sie in der Hölle ist, so fangen ihre Fassaden an zu bröckeln und sie erzählen ihre Geschichte. Während die Menschen auf der Erde beginnen sie zu vergessen, fängt ihre persönliche Hölle an. Sie manipulieren und schikanieren sich gegenseitig, sodass erst recht die Pointe hervorkommt. Auch das Nachwort vom Autor erklärt nochmals die Bedeutung dieses Werkes.

4

Ich bin über eine andere Rezension auf dieses Stück gestoßen und schon die Grundidee hat mich sofort neugierig gemacht.

Ein Raum, drei Menschen, keine Auswege. In *Geschlossene Gesellschaft* lässt Sartre seine Figuren buchstäblich aufeinanderprallen. Garcin, Inès und Estelle sind tot. Was sie nicht erwartet haben: Ihre Hölle besteht nicht aus Feuer und Dämonen, sondern aus dem bloßen Zusammensein mit den falschen Menschen – für die Ewigkeit. In diesem Stück in einem Akt legt Sartre mit interessanter Präzision offen, wie sehr wir Menschen vom Urteil anderer abhängig sind. Jeder der drei hat etwas zu verbergen: Garcin will mutig erscheinen, Inès will die Kontrolle behalten, Estelle will begehrt und unschuldig wirken. Doch das funktioniert nur, solange die anderen mitspielen. Und genau das tun sie nicht. So entlarvt Sartre ein zentrales menschliches Problem: Wir wollen gesehen werden, aber auf unsere Weise. Wenn das nicht gelingt, beginnt der eigentliche Schmerz. „Wenn meine Beziehungen schlecht sind, begebe ich mich in totale Abhängigkeit von anderen. Und dann bin ich tatsächlich in der Hölle.“ Fazit: Das Stück liest sich schnell, doch ist es ein intensives Stück über Freiheit, Selbsttäuschung und die Frage, wie sehr wir eigentlich von anderen abhängig sind. Sartres Hölle ist keine Strafe von außen, sondern unsere eigene Entscheidung.

5

Die Hölle, das sind die anderen!

5

Liebs

Hab ich auf der Autofahrt von Wien nachhause gelesen und es hat mich so gefesselt

4

"Geschlossene Gesellschaft", auch bekannt als "Huis Clos", ist ein existenzialistisches Drama von Jean-Paul Sartre, das in einem einzigen Raum spielt und die ewige Bestrafung dreier Charaktere im Jenseits thematisiert. Ines, Garcin und Estelle werden nach ihrem Tod in einem Raum eingeschlossen und müssen für immer miteinander existieren. Im Laufe des Stücks erkennen sie, dass sie selbst die Bestrafung füreinander darstellen. Sie spiegeln sich gegenseitig ihre tiefsten Unsicherheiten, ihre Schuld und ihre Unfähigkeit, sich den eigenen Fehlern zu stellen. Sartres berühmter Satz "Die Hölle, das sind die anderen" kommt hier besonders zur Geltung, da die Protagonisten ihre ewige Qual nicht durch äußere Umstände, sondern durch das ständige Urteil der anderen erleiden. 🎭 Obwohl das mein erstes Buch von Sartre war, war ich überrascht, wie leicht verständlich es sich lesen ließ. Die Sprache ist klar und direkt, was das Buch sehr zugänglich macht, auch wenn es tiefgründige philosophische Themen behandelt. Die Dialoge sind scharf und präzise, ohne unnötige Ausschmückungen, was dem Stück eine gewisse Klarheit verleiht. Sartre schafft es, komplexe existenzialistische Ideen auf eine Art und Weise zu vermitteln, die mich direkt in die Dynamik zwischen den Charakteren hineingezogen hat. Besonders gefallen hat mir, wie kurz das Stück ist – es ist gerade einmal 60 Seiten lang. 💭 Die Art und Weise, wie Sartre das Thema Selbsttäuschung und die Abhängigkeit von der Meinung anderer aufgreift, hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Die Idee, dass wir unser eigenes Gefängnis durch die Blicke und Urteile anderer schaffen, fühlte sich erschreckend aktuell und relevant an. Es war super interessant, sich mit diesen existentiellen Fragen auseinanderzusetzen. Sartre zwingt einen, sich selbst zu hinterfragen – inwieweit lassen wir uns von anderen definieren? Können wir uns wirklich von gesellschaftlichen Erwartungen befreien? 🔒 Fazit: Sartres Pessimismus in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen ist eindringlich, aber er bietet auch eine Möglichkeit, sich mit den eigenen Ängsten auseinanderzusetzen. "Geschlossene Gesellschaft" hat mir gezeigt, wie kraftvoll existenzialistische Philosophie in einer dramatischen Erzählform sein kann. ⭐⭐⭐⭐

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4.5

DAHER kommt also: „Die Hölle, das sind die anderen“

Sehr unterhaltsam und kurzweilig und gleichzeitig philosophisch. Musste des Öfteren laut lachen, hauptsächlich über mich selbst, weil ich viele der dummen Gedanken und Reaktionen der Charaktere in mir selbst erkenne. Auch die Erklärung am Ende von Jean-Paul Satre zur Erläuterung des berühmten Satzes, sind sehr interessant. Es geht also nicht darum, dass andere Menschen die Hölle sind, sondern dass es die Hölle ist, wenn wir uns nur durch die Augen (also Urteile und Wertungen) der anderen erkennen können! Also mal an der eigenen Nase nehmen, sich selbst tief in die Augen schauen und über einen selbst richten, ganz ohne die anderen. Klare Empfehlung!

4

Sprachlich schön und hat genau die richtige Länge für den einen Gedanken, den es hat. Die genaue Ausgestaltung der Handlung ist ebenfalls gut, könnte mir auf Anhieb keine andere Konstruktion vorstellen, die besser funktionieren würde, es ist alles eine runde Sache. Bei aller liebe für seinen Freiheitsbegriff, klingt mir Sartre im Nachwort etwas zu eindeutig, wenn er davon spricht, man solle sich aus derlei Konstellationen zurückziehen. Es erscheint mir doch höchst problematisch sich in bezug auf schädliche soziale Beziehungen in Extreme zu flüchten: Weder das ohnmächtige Verharren und Leiden noch die übereilte Flucht aus möglicherweise temporär defizitären Bindungen scheint mir sinnvoll. Ich bin mir unsicher, ob ich Sartre in diesem kurzen Nachwort vielleicht missverstanden habe und er nicht so eindeutig für diese Entscheidung plädiert, das Stück an sich macht solche Andeutungen jedenfalls nicht. Und somit bleibt ein schönes und wichtiges Thema, das hier kompakt und gut verarbeitet wird, zum Nachdenken anregen kann und allein durch das Setting (die ewige Hölle ohne Feuer, dafür aber mit anderen Menschen) im Leser die typischen existenzialistischen Gefühle erzeugt.

3

Ich lächle: Mein Lächeln dringt bis in die Tiefe Ihrer Pupillen, und Gott weiß, was dann aus ihm wird.

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