Die Postkarte
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beiträge
Ein Jahreshighlight 2024! Anne Berest schreibt in ihrem autofiktionalem Buch über das Schicksal ihrer Familie. Die Suche startet mit einer Postkarte, auf welcher vier Namen stehen: Ephraim, Emma, Noemie und Jacques. Wir erleben die Geschichte dieser vier Juden- bis zu deren Ende. Wir lesen von der Sprachlosigkeit der Überlebten. Von den Leben in Frankreich vor, während und nach dem Krieg. Mir ist noch nie so deutlich geworden, was für ein Chaos die Rückkehr Überlebter - ohne Papiere, Kleidung, Geld etc…. mit seelischen, körperlichen Folgen ( Krankheit, Panik, Angst)… für die Länder, deren Familien „ angerichtet“ hat. Was für ein organisatorischer Aufwand betrieben wurde, um dann aber auch schnell wieder eingestellt zu werden. Der Schreibstil ist berührend und es gibt viele Stellen, die mich sehr bewegt haben.
Ich habe über Diskussionen gelesen , ob Frau Berest so über die Geschehnisse schreiben darf/ kann/ sollte. Ich für meinen Teil sage JA! Es ist ihre Familiengeschichte . PS: Und kitschig finde ich es auch nicht!
In Zeiten wie diesen,…
…in denen gewisse Personenkreise ihre Deportationsfantasien, in dubiosen Treffen, freien Lauf lassen, ist dieses Buch wichtiger den je. Als Leser bekommt man die Familiengeschichte der Autorin, welche nach und nach aufgedeckt wird, um das Geheimnis einer mysteriösen Postkarte zu lüften. An manchen stellen musste ich pausieren, da die Ereignisse gut geschildert, dadurch umso schrecklicher und bedrückender waren. So wichtig wie das Buch ist, hat es mich gegen Ende etwas verloren und der Schreibstil, war nicht ganz mein Fall. Dennoch, wichtiges und interessantes Buch.

Erschütterndes, tragisches intensives, berührendes, authentisches und gut geschriebenes Memoir der französischen Autorin Anne Berest, die sich auf Spurensuche in der eigenen Familie begibt.
"Ich erinnere mich mit grausamer Klarheit an den Tag, als jemand zu mir sagte: "Deine Familie ist in einem Ofen gestorben." Und dass ich danach lange den Backofen in unserer Küche betrachtete und mich gefragt habe, wie so etwas nur möglich war." Bewegend, tragisch, ergreifend, erschütternd - aber auch virtuos, spannend, erhellend und beeindruckend. Erinnerungsliteratur und Familiengeschichte. Ein absolutes Lese-Highlight, wie ich finde.
Dieses Buch lässt einen nicht mehr los… 🫶📚❣️
Der Roman „Die Postkarte“ der Autorin Anne Berest ist 2023 im Berlin Verlag erschienen - ein wohl ‚grandioses Familienepos‘. „Ich darf sie nicht vergessen. Sonst gibt es niemanden mehr, der sich daran erinnert, dass sie gelebt haben.“ 2003 findet eine Postkarte, auf der nur vier Namen ihrer jüdischen Familienmitglieder notiert sind, den Weg in Annes Briefkasten. Ihre Mutter Lélia schiebt die Karte in eine Schublade und damit weg zu den anderen verdrängten Gedanken über ihr Leben und ihre Familie. Auch bei Anne gerät die Ansichtskarte in Vergessenheit, bis sie sich rund 16 Jahre später, daran erinnert und beginnt, Fragen zu stellen. Anne will alles wissen und Lélia gibt preis, was sie über die Jahre zu ihrer Familiengeschichte recherchieren konnte. So beginnt „Die Postkarte“ von Anne Berest und erzählt vom Beginn einer langen Reise, die ihre Vorfahren im Jahre 1919 zwingt, ihre Heimat Moskau zu verlassen. Die Familie Rabinovitch verstreut sich in alle Himmelsrichtungen, um jeder für sich einen sicheren Ort zu finden und dort ein neues Leben zu beginnen. Doch all diese Plätze sind nicht von Dauer. Hass, Krieg und Antisemitismus führen immer wieder zur Vertreibung der Familien. Wie aber kommt es, dass Anne selbst nie nach den Traditionen des Judentums gelebt hat? Die Geschichte ist längst zur Gegenwart geworden. Mittlerweile ist Anne selbst Mutter einer Tochter. Als diese eines Tages berichtet, aufgrund ihrer jüdischen Herkunft in der Schule angefeindet zu werden, macht Anne sich auf die intensive Suche nach den Spuren ihrer Großmutter. Diese ist als einzige der Vernichtung durch die Nationalsozialisten entkommen. Aber der eigenen Geschichte kann man nicht entkommen. Alle tragen das Erlebte weiter und in sich. Am Ende stellt sich die Frage, ob es jemals möglich sein wird, dass alle Menschen ohne Angst, Anfeindungen und Vorurteile friedlich nebeneinander leben können. Anne Berest ist mit diesem Roman etwas sehr Bemerkenswertes gelungen: Sie erzählt vom tragischen Schicksal ihrer jüdischen Familie, sie gräbt sich tief in ihre eigene Familiengeschichte ein und bringt durch detektivische Spurensuche Licht in die dunkelste Vergangenheit. Und dabei hat man an keiner Stelle den Eindruck, unangebrachte intime Einblicke zu erhalten - wie das leider bei anderen aktuellen autobiografischen Werken so oft der Fall ist. Brest gewährt ihren Leser*innen tiefe Einblicke in ihr Leben und das ihrer Verwandten, und dennoch hatte ich nie das Gefühl, heimlich durchs Schüsselloch zu blicken, was sicher auch daran liegt, dass die Erzählung von tiefem Verständnis für und mit großem Respekt vor den Romanfiguren geprägt ist. Romanfiguren, bei denen es sich eben nicht um erfundene Figuren handelt, sondern die reale Menschen sind bzw. waren. Der Schreibstil erinnert größtenteils an eine Reportage und wird immer wieder durch Zitate aus E-Mails, Briefen oder Tagebüchern ergänzt. Die Geschichte ist spannend wie ein Kriminalroman und zutiefst bewegend. Auffällig ist, dass Berest im Zwiegespräch mit ihrer Mutter immer wieder deren Erklärungen anzweifelt bzw. Beweise für Aussagen anfordert, ganz so als hätte sie geahnt, dass einem bei der Lektüre sonst Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Darstellung kommen könnten. Der Roman ist lehrreicher als so manches Geschichtsbuch und hat dabei zugleich das Potenzial, zu einem Klassiker zu werden. Einmal gelesen wird man ihn so schnell nicht mehr vergessen.
“Etwas wiederholte sich, so viel stand fest”
Ich weiß auch nicht, ich habe einfach ein Problem mit all diesen gehypten Büchern. Ich bin ganz neugierig und freu mich drauf und bin sehr oft enttäuscht, weil sie mich nicht so mitnehmen wie offenbar so viele andere. Manchmal frag ich mich, ob ich es vielleicht nicht richtig verstanden habe?! Deswegen ist mein Urteil dann auch häufig ungerecht dem Buch gegenüber fürchte ich. Dies hie ist kein schlechtes Buch, schon allein weil die Geschichte, die es erzählt auf vielen Ebenen eine so wichtige ist, aber ich habe mich streckenweise echt gelangweilt. Könnte auch sein dass ich mit autofiktionalen Texten nicht so viel anfangen kann, denn besonders auf die Teile, bei denen klar ist, dass sie halb erfunden sind, konnte ich mich leider so gar nicht einlassen.
Sehr sehr gutes Buch. Ich hätte es am Liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Auch eine brutale Familiengeschichte. Also Stories zur Judenverfolgung und Nazi Zeit muss man aushalten können, wenn man dieses Buch liest.
Sehr tolles Buch! Erst Recht weil es autobiographisch ist. Zwischendurch habe ich mich manchmal gefragt, was da jetzt noch alles kommen soll, warum das Buch nicht auf den nächsten Seiten endet. Aber es ist schon richtig so, dass der Geschichte über 500 Seiten Zeit gegeben wird. Und das Ende... Hatte Tränen in den Augen!

Was für ein Buch? Die von Familiengeschichte, die Anne Berest hier erzählt, hat mich berührt, schockiert, atemlos lesen lassen. Das schreckliche Schicksal der Familie Rabinovitch, das Schicksal von Ephraim, Emma, Noemie und Jacques hat mich erschüttert. Aber auch das Schicksal der nachfolgenden Generation erzählt Berest so nah, so eindrucksvoll, sodass ich als Leserin dieses transgenerationnelle Trauma spüren konnte. Zwischendurch gab es ein paar Längen - aber schnell sind die vergessen.
„Die Postkarte“ ist ein tief bewegender, autobiografischer Roman von Anne Berest, der sich mit den Verbrechen des Holocausts auseinandersetzt.
Die Mutter der Autorin erhält eine mysteriöse Postkarte, die lediglich die Namen Ephraim, Noemi, Jacques und Emma trägt. Dies ist der Ausgangspunkt einer intensiven und persönlichen Spurensuche, die sie tief in die Vergangenheit ihrer Familie führt und die grausamen Ereignisse während der Nazi-Zeit aufarbeitet. Berest schildert nicht nur die brutalen Taten des Holocausts, sondern zeigt auch auf, wie das langfristige Erbe dieser Traumata innerhalb der Familien und über Generationen hinweg seine Spuren hinterlässt. Sie macht uns eindrucksvoll bewusst, wie sich diese schrecklichen Erfahrungen noch immer auf die Identität und das Leben der Nachfahren auswirken. Der Roman verdeutlicht eindrucksvoll, wie die Generationen von heute weiterhin mit den psychischen und emotionalen Narben der Vergangenheit kämpfen. In einer Zeit, in der der Holocaust immer weiter in die Vergangenheit rückt und politische Strömungen erneut den Antisemitismus befeuern, ist es wichtiger denn je, das Bewusstsein für diese düstere Geschichte zu schärfen. Berest nutzt den persönlichen Kontext ihrer Familiengeschichte, um uns zu zeigen, dass Antisemitismus heute noch immer allgegenwärtig ist und auch die heutige jüdische Generation immer noch von den Spuren der Vergangenheit betroffen ist. Der Roman ist nicht nur eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit dem Holocaust, sondern auch ein Appell an uns alle, uns der Verantwortung zu stellen, diese Erinnerung zu bewahren. Berest schafft es, das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und geht mit ihrer Erzählweise emotional und lehrreich an die Materie heran. Die Mischung aus persönlichem Schmerz und historischer Aufarbeitung macht dieses Werk zu einem äußerst berührenden und wichtigen Buch, das jeder gelesen haben sollte. Es erinnert den Leser, welche Verantwortung wir für die Zukunft tragen.

Sehr berührend
Das Buch hat mich von Anfang an sehr berührt…Vielleicht schreibe ich hier irgendwann mal mehr dazu, momentan fehlen mir die Worte…
Alles beginnt mit einer rätselhaften Postkarte, auf der nur vier Namen stehen – die Namen von Verwandten der Autorin, die in Auschwitz ermordet wurden. Anne Berest macht sich auf die Suche nach der Geschichte ihrer Familie und stößt dabei nicht nur auf das erschütternde Schicksal der Rabinovitchs, sondern auch auf das fortwährende Schweigen über die eigene Vergangenheit. Der erste Teil des Buches zeichnet den Weg der Familie nach – und zeigt dabei eindrücklich, wie schleichend Ausgrenzung beginnt. Besonders bedrückend ist, wie aktuell vieles davon wirkt. Es reicht nicht, sich mit Antisemitismus in der Vergangenheit auseinanderzusetzen, wenn Fremdenhass in jeder Form wieder aufkommt. Der zweite Teil ist persönlicher: Es geht um das Schweigen zwischen den Generationen, um das späte Entdecken der eigenen Wurzeln und um die Frage, wie sich Geschichte weiterträgt. Am Ende schließt sich der Kreis – mit einer Auflösung, die tief berührt. Die Postkarte ist kein Buch, das man einfach zuklappt und vergisst. Es hält Erinnern und Verantwortung zusammen und macht deutlich, dass Geschichte nie nur Vergangenheit ist.
Ein absolut grandioses Buch gegen das Vergessen. Über Erinnerungen und Traumata die von Generation zu Generation weitergegeben werden und ein Weg, das Schweigen zu brechen.
Die Postkarte von Anne Berest - aus dem Französischen von Amelie Thoma und Michaela Meßner Hier als Hörbuch (Osterwold Audio - Hörbuch Hamburg) gesprochen von Simone Kabst Printausgabe 544 Seiten (Berlin Verlag) Zum Inhalt Im Januar 2003 fand Anne Berests Mutter unter den Neujahrswünschen eine verstörende Postkarte mit nichts als den Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden; ohne Absender, ohne Unterschrift. Anne fragt nach und die Mutter erzählt ihr die tragische Geschichte der Familie Rabinovitch. Aber erst als ihre kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt, beschließt Anne der Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Mit Hilfe eines Privatdetektivs und eines Kriminologen recherchiert sie in alle erdenklichen Richtungen. Das Ergebnis ist dieser Ausnahmeroman. Er zeichnet nicht nur den ungewöhnlichen Weg der Familie nach, sondern fragt auch, ob es gelingen kann, in unserer Zeit als Jüdin ein »ganz normales« Leben zu führen. Man kennt viele Schilderungen und Erzählungen um den Holicaust. Die meisten, die ich gelesen habe (zuletzt „Das Mädchen von der Schindlerliste) befassen sich mit den Opfern und deren unvorstellbaren Schicksalen kurz vor und während der Verfolgung, der Internierung und dem Ende des Krieges - verbunden mit der Befreiung derer, die überlebt haben. Ich wusste durch die Lektüre von den deutschen und polnischen Juden - und wie unmenschlich mit ihnen umgegangen wurde. In „Die Postkarte“ erfährt man mehr! Zum einen wird das Schicksal der Familie von A. Berest bereits sehr viel früher beschrieben. Es wurde aufgezeigt, was es bedeutete, zu Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Jude zu sein, was es schon in der Zarenzeit bedeutete Jude zu sein; zu welchen Grausamkeiten die Menschen schon vor der Schoa fähig waren. Morde und Vergewaltigungen, begangen durch Christen an Juden am Heiligen Abend…um sich für die Kreuzigung von Jesus zu rächen. Weiter erlebt man die Flucht einer jüdischen Familie aus Russland, über Polen, Rumänien nach Palästina. Doch auch dort kann man nicht bleiben, weil die Lebensgrundlage fehlt. Also nach Frankreich, wo man sich in den 30er Jahren sicher wähnt - bis Deutschland Frankreich besetzt und in den Kollaborateuren des Vichy-Regimes antisemitische Helfer findet, die dem Plan der Judenvernichtung in Europa bereitwillig Folge leisten. Ohne Frage, die Resistance in Frankreich hat gezeigt, dass es dort einen Widerstand gegen Deutschland gab; der Judenhass war jedoch vorhanden und die Organisation dee Juden-Deportationen wurde jedoch gnadenlos umgesetzt. Familien wurden getrennt, Kindeg ihren Eltern genommen - ein Teil der Geschichte, der mir in diesem Umfang nicht bekannt war. Ich habe allein aus diesem Teil des Buches viel mitgenommen. Die Schilderungen der unmenschlichen Vorgehen in den Konzentrationslagern kennt man dann wieder auch aus anderen Büchern. Denn letztlich enden viele in den Vernichtungslagern wie z.B. Auschwitz. Wo diese anderen Werke zumeist dort enden - eventuell wird noch die Befreiung geschildert - geht dieses Buch jedoch weiter. Was hat die Schoa mit den französischen Juden gemacht, die überlebt haben, was mit ihren Nachfahren, was mit den „Rückkehrern“, was mit der französischen Gesellschaft? Auf diese Fragen versucht Anne Berest eine Anzwort zu geben. Und dies gelingt ihr, über die Suche nach dem Verfasser einer Postkarte und einer Familienchronik auf sehr eindrucksvolle Weise. Dabei nimmt sie den Leser mit in Ihren Recherchen, springt in den Zeiten - immer wieder aus der Gegenwart in die Vergangenheit. Und macht in eindrucksvollen Bildern klar, wie sich das Puzzle zusammensetzt. Mich lässt das Buch sehr nachdenklich und auch erschüttert zurück. Und trotz dieser Erschütterung, oder gerade deshalb, bin ich froh, es gelesen bzw. gehört zu haben! Zum Hörbuch selbst: Ich bin in der Regel nicht so glücklich mit Leserinnen - hier aber hat es gepasst und Simone Kabst hat es hervorragend gemacht, da sie immer den richtigen Ton getroffen hat. Auch in diese Richtung also ein großes Lob. Von meiner Seite also eine ganz klare Empfehlung, da hier ein Teil der Geschichte erzählt wird, der sich niemals wiederholen darf. Weder die Schoa noch die Menschen, die unsägliches Leid ertragen mussten, dürfen in Vergessenheit geraten.
Bewegend! Dieser Roman wird lange nachhallen und ist unverzichtbar!
Definitiv mein Jahreshighlight 2023. Es geht nicht nur um das Schicksal einer jüdischen Familie, sondern auch um Traumata, die nachfolgende Generationen nachhaltig beeinflussen und um Antisemitismus im heutigen Frankreich. Das Buch ist spannend geschrieben, gut recherchiert und lässt einen so schnell nicht mehr los.
Ein wunderbar einfühlsam geschriebenes Buch - gegendasVergessen!
Anne Berest begibt auf Spurensuche ihrer verstorbenen Vorfahren. Alles beginnt im Januar 2003 mit einer mysteriösen Postkarte. Auf ihr sind die Namen von vier Menschen vermerkt, die im Holocaust grausam ermordet wurden. Es sind die Namen von Annes Urgroßeltern Emma und Ephraim Rabinovitch sowie deren Tochter Noemi und ihrem Sohn Jacques. Im ersten Teil des Buches begleiten wir die Rabinovitchs auf ihrem Weg durch Europa und Palästina. Auf der Suche nach einer Heimat. Doch als Juden sind sie immer Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt, die in Frankreich der frühen 1940er Jahre ihren Höhepunkt finden und zur Deportation führen. Nur die Tochter Myriam - Großmutter von Anne Berest - schafft es mit Glück den 2. Weltkrieg zu überleben. Der 2. Teil des Buches behandelt dann ihre Geschichte im Widerstand der Résistance und das Leben nach dem Ende des Krieges. Das Buch thematisiert sehr einfühlsam die Sprachlosigkeit in der Familie, die sich von Generation zu Generation weiter gibt. Es thematisiert auch die Erfahrungen jüdischer Menschen in Frankreich nach Ende des 2. Weltkrieges bis in die heutige Zeit und macht es so auch zu einem sehr aktuellen Zeugnis aktueller Geschichte. Gegen das Vergessen - es sollte Pflichtlektüre sein.
Sehr bewegender, unglaublich gut geschriebener autofiktionaler Familienroman. Die Spurensuche der Autorin, wer ihrer Familie diese rätselhafte Postkarte geschrieben hat, auf der nichts als die vier Namen ihrer in Auschwitz ermordeten Angehörigen stehen, ist spannend wie ein Thriller und so berührend. Absolut meisterhaft. Eines der besten Bücher, die ich jemals gelesen habe.
Eine ergreifende Familiengeschichte
Ein Buch, dass von der dunklen Vergangenheit handelt. Dieses Mal ist der Hauptschauplatz mal nicht Deutschland, sondern Frankreich. Sehr interessant für alle jene, die sich mit der Geschichte des Holocaust und den Familiengeschichten dahinter beschäftigen möchten. Teilweise empfand ich es jedoch sehr schwer zu lesen, Zusammenhänge zu verstehen und auch Personen zu zu ordnen. Dennoch möchte ich eine Lesen Empfehlung aussprechen.
Anne Berest erzählt in ihrem Roman ,,Die Postkarte” eindrucksvoll die tragische Geschichte ihrer jüdischen Familie. Aufgrund einer anonymen Postkarte beginnt sie Nachforschungen anzustellen und entschlüsselt so nach und nach die Geschichte ihrer Familie. Teilweise waren die Erzählungen wirklich hart und ich musste das Hörbuch öfters pausieren um das Gehörte zu verarbeiten. Dann gab es aber auch Passagen die sich sehr zogen sodass ich gedanklich schon abschweifte. Alles in allem aber ein wirklich wichtiges Buch, gerade in Zeiten wie diesen in denen sich Geschichte zu wiederholen scheint und die Geschehnisse des zweiten Weltkriegs und des Holocausts immer mehr in Vergessenheit geraten.
Ein Buch gegen das Vergessen! Bewegend und beeindruckend geschildert! Klare Leseempfehlung!
Anne Berest schildert auf sehr bewegende Weise ihre jüdische Familiengeschichte und die Suche nach der eigenen Identität.
Auf dieses Buch aufmerksam wurde ich durch eine Leserunde der Instagram Fanseite von eat.read.sleep, meinem absoluten Lieblingspodcast, was Literatur angeht. Nachdem die Mutter der Autorin Anne Berest eine Postkarte "nur" mit vier Namen erhalten hat und sie erfährt, dass es sich hierbei um die vier in Auschwitz ermordeten Mitglieder der Familie Rabinovitch handelt (nur ihre Großmutter Myriam hat damals überlebt), beginnt sie, über das Schicksal ihrer Vorfahren Nachforschungen anzustellen. Im zweiten Abschnitt führt einen das Buch dann allerdings in das moderne Frankreich, in dem antisemitische Anfeindungen wieder vermehrt auftreten. Einmal angefangen, hat mich dieses Buch nicht mehr losgelassen. Die Sprache und Ausdrucksweise von Anne Berest hatte für mich etwas magisches und trotz des grausamen und ernüchternden Inhalts war ich traurig, als das letzte Wort gelesen war. Eine unbedingte Leseempfehlung, nicht nur für geschichtsintetessierte Leserinnen und Leser.
Ein Wahnsinn, dass Anne Berest und ihre Mutter die Geschichte ihrer Familie so detailliert nachzeichnen und rekonstruieren konnten. Eine Geschichte, die so oder so ähnlich wirklich stattgefunden hat - über unfassbar starke Menschen, wunderschön erzählt.
Nachdem ich in den letzten Monaten so viel Gutes über das Buch gelesen hatte, habe ich die Chance genutzt, endlich das Hörbuch zu hören. Anne Berest erzählt hier die wahre Geschichte ihrer Familie, der jüdischen Familie Rabinowicz, die durch ganz Europa geflohen ist und der Verfolgung durch die Nazis doch nur teilweise entkommen konnte. In Rückblenden erzählt sie, wie sie nach dem Auftauchen einer kryptischen Postkarte anfängt, ihrer Mutter Fragen über ihre Vorfahren zu stellen. Erst als ihre eigene Tochter den offenkundigen Antisemitismus zu spüren bekommt, nimmt die Recherche allerdings Fahrt auf und Anne lernt längst vergessene Familienmitglieder ganz neu kennen. Für mich hatte das Hörbuch zu viele Längen, obwohl die Geschichte spannend ist. Besonders genervt haben mich die detaillierten Beschreibungen der Routen, die die einzelnen Familienmitglieder zurückgelegt haben. Ich konnte mit den französischen Orten und Straßennamen überhaupt nichts anfangen.
„Die Postkarte “ ist ein ziemlich eindrücklicher und bewegender Roman. Die Geschichte beginnt tatsächlich auch mit einer Postkarte, die keinen Absender hat, dafür jedoch die Namen von vier Familienangehörigen enthält, die in Auschwitz uns Leben gekommen sind. Damit ist der Grundstein gelegt für eine sehr beeindruckende Suche nach der Vergangenheit der Familie- nach dem Schicksal der verstorbenen Verwandten und deren Lebensgeschichte. Ich musste das ein oder andere mal innehalten und eine kleine Pause machen, um die Geschichte sacken zu lassen. Gut geschrieben und sehr anschaulich erzählt. Eine interessante Lektüre, die jedoch nicht gerade zum „leicht weglesen oder weghören“ geeignet ist- zumindest nicht für mich. Auf alle Fälle hallt die Geschichte noch eine Weile nach.
Grandios! Die Familiengeschichte von Anne Berest so spannend erzählt, dass ich schnell weiter lesen wollt und zugleich so bewegend, dass ich kurz innehalten musste. Ein Jahreshighlight! In 4 Abschnitten wird uns die Geschichte der jüdischen Familie Rabinovitch erzählt, von der Flucht aus Russland, dem Leben in Paris, die Zeit des zweiten Weltkrieges in Frankreich und das Leben danach der Überlebenden. Spannend erzählt bis zum Schluss. Dieses Buch sollte jeder lesen.
Ein absoluter Lesehighlight 👌
Spannender historischer Roman mit einer Familiengeschichte aus Frankreich.
Was bedeutet es Jude zu sein ? Auch heute noch herrscht Antisemitismus. Es ist aber keineswegs eine Erfindung der Nazis . Hier in dem Buch erzählt Anne Berest die Geschichte ihrer Großmutter und deren Eltern und Geschwister, beginnend von der Flucht aus Russland nach Lettland, dort dann wieder geflüchtet nach Palästina und dann nach Frankreich übergesiedelt. In Frankreich gab es auch Probleme, da sie keine Franzosen waren, obwohl sie viele Jahre dort lebten und erfolgreich arbeiteten. Die traurigsten Kapitel spielen während des 2. Weltkrieges mit der Deportation der Juden . Dass sie ermordet werden dachten die wenigsten. Eher hofften viele auf die Rückkehr ihrer Angehörigen nach dem Krieg. Auch nach dem Krieg geht die Geschichte weiter und wieder ist es teilweise ein Stigma " Jüdin " zu sein. So traurig, wie das Buch ist, gefallen hat es mir. Die Familiengeschichte, die aufgrund einer Postkarte recherchiert und geschrieben wurde, zeigt dass es ein richtiges Heimatland für die Familie nie gab , sie sich aber danach sehnte. Ich hatte nicht erwartet, dass es so schwierig wird, Franzose zu werden. Ein sehr gut geschriebenes Buch voller Hoffnung und Grausamkeiten, voller Liebe und Trauer. Toll finde ich auch die geschickt integrierte Verweise auf weitere Bücher , der Zeit.
Erschreckend, sehr berührend und (leider) wieder aktuelles Thema
Grausam
Einfach noch unverständlich wieso Menschen in der Lage sind anderen so etwas anderen an zu tun
Ein so wichtiges und gutes Buch, es ist grausam was damals im 2 Weltkrieg Passiert ist. Nie mehr ist jetzt!!!
Sehr harte Kost. Eigentlich möchte man dieses wichtige Buch nicht bewerten. Ich fand es teilweise nicht gut übersetzt, deshalb ein Stern Abzug.
Manchmal sind es die Geschichten, von denen man nicht so viel erwartet, die einen am Ende total umhauen. In "Die Postkarte" erzählt die Autorin Anne Berest autofiktional die Geschichte ihrer Familie und nächsten Angehörigen nach. Es ist aber auch eine Identitätssuche der Autorin, die ihren Ursprung in einer mysteriösen alten Postkarte findet, die Lèlia, Anne Berests Mutter, im Januar 2003 in ihrer Post findet und auf der lediglich die vier Namen, der in Auschwitz ermordeten nächsten Angehörigen der Familie geschrieben wurden: Ephraïm, Emma, Noémie und Jacques. Es gibt keinen Absender und keinen weiteren Hinweis, wer die Postkarte geschickt haben könnte. Jahre später erzählt Lèlia ihrer Tochter die tragische Geschichte der Famile Rabinovitch, der Familie ihrer eigenen Mutter Myriam, die ihren Vater, ihre Mutter und ihren beiden jüngeren Geschwister im Krieg verloren hat. Alle vier wurden in Auschwitz ermordet. Aber erst, als Annes eigene Tochter Claire in der Schule zu hören bekommt, dass man in der Familie eines Mitschülers "Juden nicht so mögen würde", beginnt sie sich mit ihrer eigenen jüdischen Identität auseinander zu setzen und begibt sich auf die Spuren ihrer Familie. Und daraus ergibt sich eine unglaubliche, eindringliche und unvergessene Geschichte. "Die Poskarte", das ist wirklich mehrere Bücher in einem, unglaublich detailliert vor allem wegen der zahlreichen Aufzeichnungen ihrer Mutter Lèlia rekonstruiert Anne Berest in ihrem Buch die Geschichte ihrer Familie und geht nebenbei noch der Frage nach, was es bedeutet als Jüdin in Frankreich in unserer heutigen Gesellschaft ein 'normales' Leben zu führen. "Die Postkarte" ist wirklich eine einzigartige Geschichte, an vielen Stellen schwer zu ertragen aber gerade deswegen unglaublich wichtig. Aber gerade dabei sein zu dürfen, wie sich die Autorin wohl zum ersten Mal bewusst mit ihrer jüdischen Identität auseinander setzt, das war unglaublich berührend und inspirierend. Gleichzeitig ist auch die Rekonstruktion der unglaublichen Geschichte ihrer Familie wahnsinnig intensiv und interessant zu lesen, es ist schwer "Die Postkarte" beiseite zu legen. Für mich eine Lektüre, die überall hingehört. In die Schule, überall dorthin, wo Menschen sind, damit man immer wieder drüber spricht und damit solche Geschichten sich im kollektiven Gedächtnis festsetzen.

Mahnmal, das durch rückblickende Erzählung im 1. Teil betroffen macht, durch Fokusänderung im 2. Teil mein Interesse aber etwas verlor!
Eine wahre Geschichte. Unsere Geschichte. Geschichte darf sich nicht wiederholen. Jeder sollte dieses Buch lesen! Gerade zur heutigen Zeit. Es würde sicher einige wachrütteln.
Anne Berest hat ihre Geschichte - und die Geschichte ihrer Mutter für die Welt niedergeschrieben. Weil man nicht vergessen darf! Ich bin zutiefst bewegt. Ein einnehmender Schreibstil , eine packende Geschichte, die mich nicht nur einmal zu Tränen gerührt hat. Große Empfehlung an JEDEN
Ein grandioses, eindrückliches und bedrückendes Buch gegen das Vergessen.
Bewegende Familiengeschichte Die Postkarte, die die Mutter der Autorin 2003 in der Neujahrspost hatte, bildet den Aufhänger für Anne Berest ausgiebig über ihre Vorfahren zu recherchieren. Es stehen nur 4 Namen auf der Karte, alles Angehörige, die in Auschwitz ermordet wurden. Das Schicksal der Familie Rabinowicz ist furchtbar und sehr schmerzhaft zu lesen. Nur Anne‘s Großmutter Myriam hat überlebt. Anne‘s Mutter Lilia hat nach dem Erhalt der verstörenden Postkarte schon selbst zur Familiengeschichte recherchiert und kann im Gespräch mit ihrer Tochter bereits viele Leerstellen füllen. Zum Glück bleiben den Lesern zu ausführliche Beschreibungen in den Kz‘s erspart. Trotzdem ist das Grauen auf jeder Seite spürbar und bedrückend. Die Logistik der Massenvernichtung ist einfach unfassbar und unerträglich. Im 2. Teil des Buches springen wir in die Gegenwart nach Frankreich, wo Anne‘s Tochter in der Schule Antisemitismus erlebt. Dabei ist die Familie gar nicht gläubig. Mit Anne die sich jetzt mit ihrem „Jüdischsein“ auseinandersetzt, habe ich viel Neues gelernt und fand Anne‘s Auseinandersetzung mit der eigenen Identität sehr spannend. Wie in einer Kriminalgeschichte verläuft die Spurensuche nach dem Verfasser der Postkarte. Die Auflösung dazu liefert der 3. Teil des Buches. Es war sehr interessant in diesem Buch einmal die französischer Perspektive zu lesen. Der Roman hat mich sehr bewegt und ist absolut empfehlenswert. Sicherlich wäre der Roman auch eine tolle Schullektüre. Mir lag das Buch als Hörbuch vor. Es wurde wunderbar eingesprochen von Simone Kabst.
Anne Berest erzählt die wahre Geschichte ihrer jüdischen Familie. Eine Postkarte war der Auslöser, das Schicksal der Rabinovichs zu erforschen, die während des 2. Weltkrieges ums Leben kamen. Die bewegende Spurensuche erstreckt sich bis in die Gegenwart. Große Leseempfehlung.
Unbedingtes Jahreshighlight, aktueller denn je.
Ich habe schon viele Romane gelesen, die sich mit dem Thema Nationalsozialismus beschäftigt haben, aber dieser ist irgendwie anders.
Das Buch ist in vier ganz unterschiedliche Abschnitte unterteilt. Alles beginnt mit der Postkarte. 2003 kommt bei Anne Berets Mutter die Postkarte mit den Namen ihrer Eltern und Geschwister. Erst Jahre später wird sie wieder an die Karte erinnert und sie versucht den Absender zu finden. So erfahren wir von dem Schicksal der Familie Rabinowic. Sie mussten aus Russland fliehen und verteilten sich nach Palästina, USA und Frankreich. Eine sehr berührende und wichtige Geschichte, die noch eine Weile nachhallen wird. Sehr zu empfehlen!
Es ist wirklich schwierig, ein Buch wie dieses zu bewerten, da es für mich eine Mischung aus positiven und negativen Aspekten hatte. Der Einstieg in die Geschichte war ziemlich gelungen – ich fand den ersten Teil wirklich gut und interessant. Die Einführung in die Charaktere und die Familie der Autorin, war fesselnd, und ich konnte gut in die Erzählung eintauchen. Es gab Momente, in denen ich richtig mitgerissen wurde und die Geschichte gerne weiter verfolgt habe. Allerdings war der Mittelteil des Buches für mich ziemlich anstrengend zu lesen. Insbesondere die vielen Sprünge hin und her zwischen verschiedenen Erzählsträngen und Perspektiven haben mich etwas verwirrt und aus dem Lesefluss gebracht. Es war schwer, den Überblick zu behalten, und manchmal fühlte es sich an, als würde die Geschichte ihren roten Faden verlieren. Das hat mir das Lesen ein Stück weit erschwert, weil ich mich immer wieder neu orientieren musste und das Gefühl hatte, dass der Mittelteil zu zäh und chaotisch war. Das Ende jedoch hat mir wieder gut gefallen, insbesondere die Rückkehr der Heimkehrer. Die emotionalen und dramatischen Momente, die mit dieser Heimkehr verbunden sind, haben bei mir starke Gefühle ausgelöst. Die Darstellung der Konflikte und der Herausforderungen, die die Heimkehrer erleben, war aufwühlend und hat mich tief berührt. Es war ein Ende, das nachhallte und das mir noch lange im Gedächtnis geblieben ist. Was mich ein wenig unsicher lässt, ist die Mischung aus Biografie und Roman. Ich weiß nicht genau, wie viel von der Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert und wie viel davon fiktiv ist. Das verwischt manchmal die Grenze zwischen persönlicher Erzählung und literarischer Fiktion, und ich finde es schwer, zu sagen, ob die Figuren und Ereignisse real sind oder ob sie der Fantasie des Autors entsprungen sind. Das hat dem Buch eine gewisse Unsicherheit verliehen, weil ich mich ständig gefragt habe, wie viel davon wirklich passiert ist und wie viel nur erfunden wurde.

Eine besondere Postkarte bringt Anne Berest dazu sich mit ihrer Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Es ist eine seltsame Postkarte, auf der in offensichtlich verstellter Schrift vier Vornamen stehen: Ephraim, Emma, Noemi und Jacques. Das sind die Namen ihrer Urgrosseltern und deren Kinder, die in den Vernichtungslagern des Nazi-Regimes umgekommen sind. Nur ihre Tochter Mirjam hat überlebt.
Die Postkarte erreicht Annes Mutter im Jahr 2003, wurde aber bereits in den Neunzigern geschrieben. Allein das macht sie noch viel rätselhafter. Keiner weiss, wer sie abgeschickt haben könnte. Die Familie überlegt, findet aber nichts darüber heraus und legt die Karte zur Seite. Erst Jahre später, als ihre Tochter auf dem Schulhof gehänselt wird, weil sie Jüdin ist, erinnert sich Anne daran und spricht mit ihrer Mutter Lelia. Sie erfährt, dass ihre Mutter einen Teil ihrer Familiengeschichte recherchiert hat. Anne will nun die verbleibenden Lücken füllen und herausfinden, wer die Karte geschrieben und abgeschickt hat. Und so erzählt der Roman die Geschichte von Ephraim und Emma, die in Russland beginnt und über Riga und Palästina nach Frankreich führt. Er erzählt die Geschichte von Noemi und Jaques, die so viele Erwartungen an das Leben haben. Und er erzählt die Geschichte von Mirjam, der Überlebenden. Aber auch das Leben von Lelia und Anne findet in diesem Familienepos viel Raum. Als Kinder und Enkel der Überlebenden gehen sie auf die Suche, um ihre Wurzel zu erkunden und den Schrecken und die Sprachlosigkeit der Überlebenden zu verstehen.

LEST DIESES BUCH!
Sollte Pflichtlektüre für AFD Wähler sein.
Ach nein, die werden ja zu unrecht immer ins rechte Licht gesetzt
Ein Stück französische Geschichte
Die über 500 Seiten ziehen sich für mich manchmal etwas in die Länge, aber die Tatsache, dass es die Familiengeschichte der Autorin ist und dass der Anstoß der Recherche eine Postkarte ist, fand ich schon ziemlich beeindruckend.
Es ist kein schlechtes Buch, ganz im Gegenteil. Allein, weil die Geschichte in vielerlei Hinsicht eine so wichtige ist. Ich muss aber gestehen, dass ich mich oft gelangweilt habe. Ebenfalls hat mir das Roman-Gefühl gefehlt, für mich war dieses Buch eher ein Zeitzeugenbericht und obwohl das Thema so bewegend, ergreifend und wichtig ist, fand ich keinen Zugang zum Stil. Dennoch möchte ich die wahnsinnige Recherchearbeit der Autorin loben, die gefühlt alle Lücken ihrer eigenen Familiengeschichte füllen konnte. Mega!
Eine sehr bewegende Geschichte, eindrücklich erzählt; ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Sehr packende Familiengeschichte die hier nacherzählt wird. Sie zeigt eindrücklich auf, wie sehr Familien generationsübergreifend durch den Holocaust geprägt wurden. Von der Vergangenheit bis in die Gegenwart und weiter.
Ephraïm, Emma, Noémie, Jacques - als Anne Berest Eltern 2003 eine Postkarte mit diesen drei Namen darauf erhalten, nicht unterschrieben, sind sie zunächst verunsichert und verängstigt. Es handelt sich dabei um die Großeltern sowie Tante und Onkel von Annes Mutter, die 1942 in Auschwitz ermordet wurden. Lange schweigt die Mutter, bis Anne Berest schwanger wird und die Geschichte ihrer Familie erfahren möchte. Das Geheimnis der Postkarte wird erst viel später gelüftet, ausgelöst von Antisemitismus, dem Annes Tochter in der Schule begegnet. "Die Postkarte", übersetzt von Michaela Meßner und Amelie Thoma, ist Anne Berest Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ihrer Familie einerseits und jüdischem Leben in Frankreich heute andererseits. Sie verknüpft die verschiedenen Zeitebenen miteinander. Der erste Teil des Buches besteht aus den Recherchen und Erzählungen ihrer Mutter über die vier Menschen, deren Namen auf der Postkarte standen: Ephraïm, Emma, Noémie und Jacques. Lediglich Myriam, Annes Großmutter, konnte sich durch eine abenteuerliche Flucht durch ganz Frankreich vor den Nazis in Sicherheit bringen. Im Mittelteil erfahren die Lesenden, wie es zu eigenen Erkundigungen der Autorin kam, im letzten Teil versucht Anne Berest Myriams Leben nachzuvollziehen - und dem Menschen auf die Spur zu kommen, der die Postkarte verfasst hat. Das Buch lässt sich nicht wirklich einem Genre zuordnen, es ist zum Einen eine beeindruckende journalistische Arbeit, ein Stück dringend benötigter Zeitgeschichte, zum Anderen aber auch spannend wie ein Roman mit kriminalistischen Elementen - Berest engagiert sogar einen Privatdetektiv. "Die Postkarte" ist fesselnd und unglaublich bewegend zugleich, ein Buch, das alle gelesen haben sollten!

Wow! Akribisch recherchierte und spannend erzählte Geschichte einer jüdischen Familie, die richtig unter die Haut geht 🤯
Beiträge
Ein Jahreshighlight 2024! Anne Berest schreibt in ihrem autofiktionalem Buch über das Schicksal ihrer Familie. Die Suche startet mit einer Postkarte, auf welcher vier Namen stehen: Ephraim, Emma, Noemie und Jacques. Wir erleben die Geschichte dieser vier Juden- bis zu deren Ende. Wir lesen von der Sprachlosigkeit der Überlebten. Von den Leben in Frankreich vor, während und nach dem Krieg. Mir ist noch nie so deutlich geworden, was für ein Chaos die Rückkehr Überlebter - ohne Papiere, Kleidung, Geld etc…. mit seelischen, körperlichen Folgen ( Krankheit, Panik, Angst)… für die Länder, deren Familien „ angerichtet“ hat. Was für ein organisatorischer Aufwand betrieben wurde, um dann aber auch schnell wieder eingestellt zu werden. Der Schreibstil ist berührend und es gibt viele Stellen, die mich sehr bewegt haben.
Ich habe über Diskussionen gelesen , ob Frau Berest so über die Geschehnisse schreiben darf/ kann/ sollte. Ich für meinen Teil sage JA! Es ist ihre Familiengeschichte . PS: Und kitschig finde ich es auch nicht!
In Zeiten wie diesen,…
…in denen gewisse Personenkreise ihre Deportationsfantasien, in dubiosen Treffen, freien Lauf lassen, ist dieses Buch wichtiger den je. Als Leser bekommt man die Familiengeschichte der Autorin, welche nach und nach aufgedeckt wird, um das Geheimnis einer mysteriösen Postkarte zu lüften. An manchen stellen musste ich pausieren, da die Ereignisse gut geschildert, dadurch umso schrecklicher und bedrückender waren. So wichtig wie das Buch ist, hat es mich gegen Ende etwas verloren und der Schreibstil, war nicht ganz mein Fall. Dennoch, wichtiges und interessantes Buch.

Erschütterndes, tragisches intensives, berührendes, authentisches und gut geschriebenes Memoir der französischen Autorin Anne Berest, die sich auf Spurensuche in der eigenen Familie begibt.
"Ich erinnere mich mit grausamer Klarheit an den Tag, als jemand zu mir sagte: "Deine Familie ist in einem Ofen gestorben." Und dass ich danach lange den Backofen in unserer Küche betrachtete und mich gefragt habe, wie so etwas nur möglich war." Bewegend, tragisch, ergreifend, erschütternd - aber auch virtuos, spannend, erhellend und beeindruckend. Erinnerungsliteratur und Familiengeschichte. Ein absolutes Lese-Highlight, wie ich finde.
Dieses Buch lässt einen nicht mehr los… 🫶📚❣️
Der Roman „Die Postkarte“ der Autorin Anne Berest ist 2023 im Berlin Verlag erschienen - ein wohl ‚grandioses Familienepos‘. „Ich darf sie nicht vergessen. Sonst gibt es niemanden mehr, der sich daran erinnert, dass sie gelebt haben.“ 2003 findet eine Postkarte, auf der nur vier Namen ihrer jüdischen Familienmitglieder notiert sind, den Weg in Annes Briefkasten. Ihre Mutter Lélia schiebt die Karte in eine Schublade und damit weg zu den anderen verdrängten Gedanken über ihr Leben und ihre Familie. Auch bei Anne gerät die Ansichtskarte in Vergessenheit, bis sie sich rund 16 Jahre später, daran erinnert und beginnt, Fragen zu stellen. Anne will alles wissen und Lélia gibt preis, was sie über die Jahre zu ihrer Familiengeschichte recherchieren konnte. So beginnt „Die Postkarte“ von Anne Berest und erzählt vom Beginn einer langen Reise, die ihre Vorfahren im Jahre 1919 zwingt, ihre Heimat Moskau zu verlassen. Die Familie Rabinovitch verstreut sich in alle Himmelsrichtungen, um jeder für sich einen sicheren Ort zu finden und dort ein neues Leben zu beginnen. Doch all diese Plätze sind nicht von Dauer. Hass, Krieg und Antisemitismus führen immer wieder zur Vertreibung der Familien. Wie aber kommt es, dass Anne selbst nie nach den Traditionen des Judentums gelebt hat? Die Geschichte ist längst zur Gegenwart geworden. Mittlerweile ist Anne selbst Mutter einer Tochter. Als diese eines Tages berichtet, aufgrund ihrer jüdischen Herkunft in der Schule angefeindet zu werden, macht Anne sich auf die intensive Suche nach den Spuren ihrer Großmutter. Diese ist als einzige der Vernichtung durch die Nationalsozialisten entkommen. Aber der eigenen Geschichte kann man nicht entkommen. Alle tragen das Erlebte weiter und in sich. Am Ende stellt sich die Frage, ob es jemals möglich sein wird, dass alle Menschen ohne Angst, Anfeindungen und Vorurteile friedlich nebeneinander leben können. Anne Berest ist mit diesem Roman etwas sehr Bemerkenswertes gelungen: Sie erzählt vom tragischen Schicksal ihrer jüdischen Familie, sie gräbt sich tief in ihre eigene Familiengeschichte ein und bringt durch detektivische Spurensuche Licht in die dunkelste Vergangenheit. Und dabei hat man an keiner Stelle den Eindruck, unangebrachte intime Einblicke zu erhalten - wie das leider bei anderen aktuellen autobiografischen Werken so oft der Fall ist. Brest gewährt ihren Leser*innen tiefe Einblicke in ihr Leben und das ihrer Verwandten, und dennoch hatte ich nie das Gefühl, heimlich durchs Schüsselloch zu blicken, was sicher auch daran liegt, dass die Erzählung von tiefem Verständnis für und mit großem Respekt vor den Romanfiguren geprägt ist. Romanfiguren, bei denen es sich eben nicht um erfundene Figuren handelt, sondern die reale Menschen sind bzw. waren. Der Schreibstil erinnert größtenteils an eine Reportage und wird immer wieder durch Zitate aus E-Mails, Briefen oder Tagebüchern ergänzt. Die Geschichte ist spannend wie ein Kriminalroman und zutiefst bewegend. Auffällig ist, dass Berest im Zwiegespräch mit ihrer Mutter immer wieder deren Erklärungen anzweifelt bzw. Beweise für Aussagen anfordert, ganz so als hätte sie geahnt, dass einem bei der Lektüre sonst Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Darstellung kommen könnten. Der Roman ist lehrreicher als so manches Geschichtsbuch und hat dabei zugleich das Potenzial, zu einem Klassiker zu werden. Einmal gelesen wird man ihn so schnell nicht mehr vergessen.
“Etwas wiederholte sich, so viel stand fest”
Ich weiß auch nicht, ich habe einfach ein Problem mit all diesen gehypten Büchern. Ich bin ganz neugierig und freu mich drauf und bin sehr oft enttäuscht, weil sie mich nicht so mitnehmen wie offenbar so viele andere. Manchmal frag ich mich, ob ich es vielleicht nicht richtig verstanden habe?! Deswegen ist mein Urteil dann auch häufig ungerecht dem Buch gegenüber fürchte ich. Dies hie ist kein schlechtes Buch, schon allein weil die Geschichte, die es erzählt auf vielen Ebenen eine so wichtige ist, aber ich habe mich streckenweise echt gelangweilt. Könnte auch sein dass ich mit autofiktionalen Texten nicht so viel anfangen kann, denn besonders auf die Teile, bei denen klar ist, dass sie halb erfunden sind, konnte ich mich leider so gar nicht einlassen.
Sehr sehr gutes Buch. Ich hätte es am Liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Auch eine brutale Familiengeschichte. Also Stories zur Judenverfolgung und Nazi Zeit muss man aushalten können, wenn man dieses Buch liest.
Sehr tolles Buch! Erst Recht weil es autobiographisch ist. Zwischendurch habe ich mich manchmal gefragt, was da jetzt noch alles kommen soll, warum das Buch nicht auf den nächsten Seiten endet. Aber es ist schon richtig so, dass der Geschichte über 500 Seiten Zeit gegeben wird. Und das Ende... Hatte Tränen in den Augen!

Was für ein Buch? Die von Familiengeschichte, die Anne Berest hier erzählt, hat mich berührt, schockiert, atemlos lesen lassen. Das schreckliche Schicksal der Familie Rabinovitch, das Schicksal von Ephraim, Emma, Noemie und Jacques hat mich erschüttert. Aber auch das Schicksal der nachfolgenden Generation erzählt Berest so nah, so eindrucksvoll, sodass ich als Leserin dieses transgenerationnelle Trauma spüren konnte. Zwischendurch gab es ein paar Längen - aber schnell sind die vergessen.
„Die Postkarte“ ist ein tief bewegender, autobiografischer Roman von Anne Berest, der sich mit den Verbrechen des Holocausts auseinandersetzt.
Die Mutter der Autorin erhält eine mysteriöse Postkarte, die lediglich die Namen Ephraim, Noemi, Jacques und Emma trägt. Dies ist der Ausgangspunkt einer intensiven und persönlichen Spurensuche, die sie tief in die Vergangenheit ihrer Familie führt und die grausamen Ereignisse während der Nazi-Zeit aufarbeitet. Berest schildert nicht nur die brutalen Taten des Holocausts, sondern zeigt auch auf, wie das langfristige Erbe dieser Traumata innerhalb der Familien und über Generationen hinweg seine Spuren hinterlässt. Sie macht uns eindrucksvoll bewusst, wie sich diese schrecklichen Erfahrungen noch immer auf die Identität und das Leben der Nachfahren auswirken. Der Roman verdeutlicht eindrucksvoll, wie die Generationen von heute weiterhin mit den psychischen und emotionalen Narben der Vergangenheit kämpfen. In einer Zeit, in der der Holocaust immer weiter in die Vergangenheit rückt und politische Strömungen erneut den Antisemitismus befeuern, ist es wichtiger denn je, das Bewusstsein für diese düstere Geschichte zu schärfen. Berest nutzt den persönlichen Kontext ihrer Familiengeschichte, um uns zu zeigen, dass Antisemitismus heute noch immer allgegenwärtig ist und auch die heutige jüdische Generation immer noch von den Spuren der Vergangenheit betroffen ist. Der Roman ist nicht nur eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit dem Holocaust, sondern auch ein Appell an uns alle, uns der Verantwortung zu stellen, diese Erinnerung zu bewahren. Berest schafft es, das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und geht mit ihrer Erzählweise emotional und lehrreich an die Materie heran. Die Mischung aus persönlichem Schmerz und historischer Aufarbeitung macht dieses Werk zu einem äußerst berührenden und wichtigen Buch, das jeder gelesen haben sollte. Es erinnert den Leser, welche Verantwortung wir für die Zukunft tragen.

Sehr berührend
Das Buch hat mich von Anfang an sehr berührt…Vielleicht schreibe ich hier irgendwann mal mehr dazu, momentan fehlen mir die Worte…
Alles beginnt mit einer rätselhaften Postkarte, auf der nur vier Namen stehen – die Namen von Verwandten der Autorin, die in Auschwitz ermordet wurden. Anne Berest macht sich auf die Suche nach der Geschichte ihrer Familie und stößt dabei nicht nur auf das erschütternde Schicksal der Rabinovitchs, sondern auch auf das fortwährende Schweigen über die eigene Vergangenheit. Der erste Teil des Buches zeichnet den Weg der Familie nach – und zeigt dabei eindrücklich, wie schleichend Ausgrenzung beginnt. Besonders bedrückend ist, wie aktuell vieles davon wirkt. Es reicht nicht, sich mit Antisemitismus in der Vergangenheit auseinanderzusetzen, wenn Fremdenhass in jeder Form wieder aufkommt. Der zweite Teil ist persönlicher: Es geht um das Schweigen zwischen den Generationen, um das späte Entdecken der eigenen Wurzeln und um die Frage, wie sich Geschichte weiterträgt. Am Ende schließt sich der Kreis – mit einer Auflösung, die tief berührt. Die Postkarte ist kein Buch, das man einfach zuklappt und vergisst. Es hält Erinnern und Verantwortung zusammen und macht deutlich, dass Geschichte nie nur Vergangenheit ist.
Ein absolut grandioses Buch gegen das Vergessen. Über Erinnerungen und Traumata die von Generation zu Generation weitergegeben werden und ein Weg, das Schweigen zu brechen.
Die Postkarte von Anne Berest - aus dem Französischen von Amelie Thoma und Michaela Meßner Hier als Hörbuch (Osterwold Audio - Hörbuch Hamburg) gesprochen von Simone Kabst Printausgabe 544 Seiten (Berlin Verlag) Zum Inhalt Im Januar 2003 fand Anne Berests Mutter unter den Neujahrswünschen eine verstörende Postkarte mit nichts als den Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden; ohne Absender, ohne Unterschrift. Anne fragt nach und die Mutter erzählt ihr die tragische Geschichte der Familie Rabinovitch. Aber erst als ihre kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt, beschließt Anne der Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Mit Hilfe eines Privatdetektivs und eines Kriminologen recherchiert sie in alle erdenklichen Richtungen. Das Ergebnis ist dieser Ausnahmeroman. Er zeichnet nicht nur den ungewöhnlichen Weg der Familie nach, sondern fragt auch, ob es gelingen kann, in unserer Zeit als Jüdin ein »ganz normales« Leben zu führen. Man kennt viele Schilderungen und Erzählungen um den Holicaust. Die meisten, die ich gelesen habe (zuletzt „Das Mädchen von der Schindlerliste) befassen sich mit den Opfern und deren unvorstellbaren Schicksalen kurz vor und während der Verfolgung, der Internierung und dem Ende des Krieges - verbunden mit der Befreiung derer, die überlebt haben. Ich wusste durch die Lektüre von den deutschen und polnischen Juden - und wie unmenschlich mit ihnen umgegangen wurde. In „Die Postkarte“ erfährt man mehr! Zum einen wird das Schicksal der Familie von A. Berest bereits sehr viel früher beschrieben. Es wurde aufgezeigt, was es bedeutete, zu Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Jude zu sein, was es schon in der Zarenzeit bedeutete Jude zu sein; zu welchen Grausamkeiten die Menschen schon vor der Schoa fähig waren. Morde und Vergewaltigungen, begangen durch Christen an Juden am Heiligen Abend…um sich für die Kreuzigung von Jesus zu rächen. Weiter erlebt man die Flucht einer jüdischen Familie aus Russland, über Polen, Rumänien nach Palästina. Doch auch dort kann man nicht bleiben, weil die Lebensgrundlage fehlt. Also nach Frankreich, wo man sich in den 30er Jahren sicher wähnt - bis Deutschland Frankreich besetzt und in den Kollaborateuren des Vichy-Regimes antisemitische Helfer findet, die dem Plan der Judenvernichtung in Europa bereitwillig Folge leisten. Ohne Frage, die Resistance in Frankreich hat gezeigt, dass es dort einen Widerstand gegen Deutschland gab; der Judenhass war jedoch vorhanden und die Organisation dee Juden-Deportationen wurde jedoch gnadenlos umgesetzt. Familien wurden getrennt, Kindeg ihren Eltern genommen - ein Teil der Geschichte, der mir in diesem Umfang nicht bekannt war. Ich habe allein aus diesem Teil des Buches viel mitgenommen. Die Schilderungen der unmenschlichen Vorgehen in den Konzentrationslagern kennt man dann wieder auch aus anderen Büchern. Denn letztlich enden viele in den Vernichtungslagern wie z.B. Auschwitz. Wo diese anderen Werke zumeist dort enden - eventuell wird noch die Befreiung geschildert - geht dieses Buch jedoch weiter. Was hat die Schoa mit den französischen Juden gemacht, die überlebt haben, was mit ihren Nachfahren, was mit den „Rückkehrern“, was mit der französischen Gesellschaft? Auf diese Fragen versucht Anne Berest eine Anzwort zu geben. Und dies gelingt ihr, über die Suche nach dem Verfasser einer Postkarte und einer Familienchronik auf sehr eindrucksvolle Weise. Dabei nimmt sie den Leser mit in Ihren Recherchen, springt in den Zeiten - immer wieder aus der Gegenwart in die Vergangenheit. Und macht in eindrucksvollen Bildern klar, wie sich das Puzzle zusammensetzt. Mich lässt das Buch sehr nachdenklich und auch erschüttert zurück. Und trotz dieser Erschütterung, oder gerade deshalb, bin ich froh, es gelesen bzw. gehört zu haben! Zum Hörbuch selbst: Ich bin in der Regel nicht so glücklich mit Leserinnen - hier aber hat es gepasst und Simone Kabst hat es hervorragend gemacht, da sie immer den richtigen Ton getroffen hat. Auch in diese Richtung also ein großes Lob. Von meiner Seite also eine ganz klare Empfehlung, da hier ein Teil der Geschichte erzählt wird, der sich niemals wiederholen darf. Weder die Schoa noch die Menschen, die unsägliches Leid ertragen mussten, dürfen in Vergessenheit geraten.
Bewegend! Dieser Roman wird lange nachhallen und ist unverzichtbar!
Definitiv mein Jahreshighlight 2023. Es geht nicht nur um das Schicksal einer jüdischen Familie, sondern auch um Traumata, die nachfolgende Generationen nachhaltig beeinflussen und um Antisemitismus im heutigen Frankreich. Das Buch ist spannend geschrieben, gut recherchiert und lässt einen so schnell nicht mehr los.
Ein wunderbar einfühlsam geschriebenes Buch - gegendasVergessen!
Anne Berest begibt auf Spurensuche ihrer verstorbenen Vorfahren. Alles beginnt im Januar 2003 mit einer mysteriösen Postkarte. Auf ihr sind die Namen von vier Menschen vermerkt, die im Holocaust grausam ermordet wurden. Es sind die Namen von Annes Urgroßeltern Emma und Ephraim Rabinovitch sowie deren Tochter Noemi und ihrem Sohn Jacques. Im ersten Teil des Buches begleiten wir die Rabinovitchs auf ihrem Weg durch Europa und Palästina. Auf der Suche nach einer Heimat. Doch als Juden sind sie immer Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt, die in Frankreich der frühen 1940er Jahre ihren Höhepunkt finden und zur Deportation führen. Nur die Tochter Myriam - Großmutter von Anne Berest - schafft es mit Glück den 2. Weltkrieg zu überleben. Der 2. Teil des Buches behandelt dann ihre Geschichte im Widerstand der Résistance und das Leben nach dem Ende des Krieges. Das Buch thematisiert sehr einfühlsam die Sprachlosigkeit in der Familie, die sich von Generation zu Generation weiter gibt. Es thematisiert auch die Erfahrungen jüdischer Menschen in Frankreich nach Ende des 2. Weltkrieges bis in die heutige Zeit und macht es so auch zu einem sehr aktuellen Zeugnis aktueller Geschichte. Gegen das Vergessen - es sollte Pflichtlektüre sein.
Sehr bewegender, unglaublich gut geschriebener autofiktionaler Familienroman. Die Spurensuche der Autorin, wer ihrer Familie diese rätselhafte Postkarte geschrieben hat, auf der nichts als die vier Namen ihrer in Auschwitz ermordeten Angehörigen stehen, ist spannend wie ein Thriller und so berührend. Absolut meisterhaft. Eines der besten Bücher, die ich jemals gelesen habe.
Eine ergreifende Familiengeschichte
Ein Buch, dass von der dunklen Vergangenheit handelt. Dieses Mal ist der Hauptschauplatz mal nicht Deutschland, sondern Frankreich. Sehr interessant für alle jene, die sich mit der Geschichte des Holocaust und den Familiengeschichten dahinter beschäftigen möchten. Teilweise empfand ich es jedoch sehr schwer zu lesen, Zusammenhänge zu verstehen und auch Personen zu zu ordnen. Dennoch möchte ich eine Lesen Empfehlung aussprechen.
Anne Berest erzählt in ihrem Roman ,,Die Postkarte” eindrucksvoll die tragische Geschichte ihrer jüdischen Familie. Aufgrund einer anonymen Postkarte beginnt sie Nachforschungen anzustellen und entschlüsselt so nach und nach die Geschichte ihrer Familie. Teilweise waren die Erzählungen wirklich hart und ich musste das Hörbuch öfters pausieren um das Gehörte zu verarbeiten. Dann gab es aber auch Passagen die sich sehr zogen sodass ich gedanklich schon abschweifte. Alles in allem aber ein wirklich wichtiges Buch, gerade in Zeiten wie diesen in denen sich Geschichte zu wiederholen scheint und die Geschehnisse des zweiten Weltkriegs und des Holocausts immer mehr in Vergessenheit geraten.
Ein Buch gegen das Vergessen! Bewegend und beeindruckend geschildert! Klare Leseempfehlung!
Anne Berest schildert auf sehr bewegende Weise ihre jüdische Familiengeschichte und die Suche nach der eigenen Identität.
Auf dieses Buch aufmerksam wurde ich durch eine Leserunde der Instagram Fanseite von eat.read.sleep, meinem absoluten Lieblingspodcast, was Literatur angeht. Nachdem die Mutter der Autorin Anne Berest eine Postkarte "nur" mit vier Namen erhalten hat und sie erfährt, dass es sich hierbei um die vier in Auschwitz ermordeten Mitglieder der Familie Rabinovitch handelt (nur ihre Großmutter Myriam hat damals überlebt), beginnt sie, über das Schicksal ihrer Vorfahren Nachforschungen anzustellen. Im zweiten Abschnitt führt einen das Buch dann allerdings in das moderne Frankreich, in dem antisemitische Anfeindungen wieder vermehrt auftreten. Einmal angefangen, hat mich dieses Buch nicht mehr losgelassen. Die Sprache und Ausdrucksweise von Anne Berest hatte für mich etwas magisches und trotz des grausamen und ernüchternden Inhalts war ich traurig, als das letzte Wort gelesen war. Eine unbedingte Leseempfehlung, nicht nur für geschichtsintetessierte Leserinnen und Leser.
Ein Wahnsinn, dass Anne Berest und ihre Mutter die Geschichte ihrer Familie so detailliert nachzeichnen und rekonstruieren konnten. Eine Geschichte, die so oder so ähnlich wirklich stattgefunden hat - über unfassbar starke Menschen, wunderschön erzählt.
Nachdem ich in den letzten Monaten so viel Gutes über das Buch gelesen hatte, habe ich die Chance genutzt, endlich das Hörbuch zu hören. Anne Berest erzählt hier die wahre Geschichte ihrer Familie, der jüdischen Familie Rabinowicz, die durch ganz Europa geflohen ist und der Verfolgung durch die Nazis doch nur teilweise entkommen konnte. In Rückblenden erzählt sie, wie sie nach dem Auftauchen einer kryptischen Postkarte anfängt, ihrer Mutter Fragen über ihre Vorfahren zu stellen. Erst als ihre eigene Tochter den offenkundigen Antisemitismus zu spüren bekommt, nimmt die Recherche allerdings Fahrt auf und Anne lernt längst vergessene Familienmitglieder ganz neu kennen. Für mich hatte das Hörbuch zu viele Längen, obwohl die Geschichte spannend ist. Besonders genervt haben mich die detaillierten Beschreibungen der Routen, die die einzelnen Familienmitglieder zurückgelegt haben. Ich konnte mit den französischen Orten und Straßennamen überhaupt nichts anfangen.
„Die Postkarte “ ist ein ziemlich eindrücklicher und bewegender Roman. Die Geschichte beginnt tatsächlich auch mit einer Postkarte, die keinen Absender hat, dafür jedoch die Namen von vier Familienangehörigen enthält, die in Auschwitz uns Leben gekommen sind. Damit ist der Grundstein gelegt für eine sehr beeindruckende Suche nach der Vergangenheit der Familie- nach dem Schicksal der verstorbenen Verwandten und deren Lebensgeschichte. Ich musste das ein oder andere mal innehalten und eine kleine Pause machen, um die Geschichte sacken zu lassen. Gut geschrieben und sehr anschaulich erzählt. Eine interessante Lektüre, die jedoch nicht gerade zum „leicht weglesen oder weghören“ geeignet ist- zumindest nicht für mich. Auf alle Fälle hallt die Geschichte noch eine Weile nach.
Grandios! Die Familiengeschichte von Anne Berest so spannend erzählt, dass ich schnell weiter lesen wollt und zugleich so bewegend, dass ich kurz innehalten musste. Ein Jahreshighlight! In 4 Abschnitten wird uns die Geschichte der jüdischen Familie Rabinovitch erzählt, von der Flucht aus Russland, dem Leben in Paris, die Zeit des zweiten Weltkrieges in Frankreich und das Leben danach der Überlebenden. Spannend erzählt bis zum Schluss. Dieses Buch sollte jeder lesen.
Ein absoluter Lesehighlight 👌
Spannender historischer Roman mit einer Familiengeschichte aus Frankreich.
Was bedeutet es Jude zu sein ? Auch heute noch herrscht Antisemitismus. Es ist aber keineswegs eine Erfindung der Nazis . Hier in dem Buch erzählt Anne Berest die Geschichte ihrer Großmutter und deren Eltern und Geschwister, beginnend von der Flucht aus Russland nach Lettland, dort dann wieder geflüchtet nach Palästina und dann nach Frankreich übergesiedelt. In Frankreich gab es auch Probleme, da sie keine Franzosen waren, obwohl sie viele Jahre dort lebten und erfolgreich arbeiteten. Die traurigsten Kapitel spielen während des 2. Weltkrieges mit der Deportation der Juden . Dass sie ermordet werden dachten die wenigsten. Eher hofften viele auf die Rückkehr ihrer Angehörigen nach dem Krieg. Auch nach dem Krieg geht die Geschichte weiter und wieder ist es teilweise ein Stigma " Jüdin " zu sein. So traurig, wie das Buch ist, gefallen hat es mir. Die Familiengeschichte, die aufgrund einer Postkarte recherchiert und geschrieben wurde, zeigt dass es ein richtiges Heimatland für die Familie nie gab , sie sich aber danach sehnte. Ich hatte nicht erwartet, dass es so schwierig wird, Franzose zu werden. Ein sehr gut geschriebenes Buch voller Hoffnung und Grausamkeiten, voller Liebe und Trauer. Toll finde ich auch die geschickt integrierte Verweise auf weitere Bücher , der Zeit.
Erschreckend, sehr berührend und (leider) wieder aktuelles Thema
Grausam
Einfach noch unverständlich wieso Menschen in der Lage sind anderen so etwas anderen an zu tun
Ein so wichtiges und gutes Buch, es ist grausam was damals im 2 Weltkrieg Passiert ist. Nie mehr ist jetzt!!!
Sehr harte Kost. Eigentlich möchte man dieses wichtige Buch nicht bewerten. Ich fand es teilweise nicht gut übersetzt, deshalb ein Stern Abzug.
Manchmal sind es die Geschichten, von denen man nicht so viel erwartet, die einen am Ende total umhauen. In "Die Postkarte" erzählt die Autorin Anne Berest autofiktional die Geschichte ihrer Familie und nächsten Angehörigen nach. Es ist aber auch eine Identitätssuche der Autorin, die ihren Ursprung in einer mysteriösen alten Postkarte findet, die Lèlia, Anne Berests Mutter, im Januar 2003 in ihrer Post findet und auf der lediglich die vier Namen, der in Auschwitz ermordeten nächsten Angehörigen der Familie geschrieben wurden: Ephraïm, Emma, Noémie und Jacques. Es gibt keinen Absender und keinen weiteren Hinweis, wer die Postkarte geschickt haben könnte. Jahre später erzählt Lèlia ihrer Tochter die tragische Geschichte der Famile Rabinovitch, der Familie ihrer eigenen Mutter Myriam, die ihren Vater, ihre Mutter und ihren beiden jüngeren Geschwister im Krieg verloren hat. Alle vier wurden in Auschwitz ermordet. Aber erst, als Annes eigene Tochter Claire in der Schule zu hören bekommt, dass man in der Familie eines Mitschülers "Juden nicht so mögen würde", beginnt sie sich mit ihrer eigenen jüdischen Identität auseinander zu setzen und begibt sich auf die Spuren ihrer Familie. Und daraus ergibt sich eine unglaubliche, eindringliche und unvergessene Geschichte. "Die Poskarte", das ist wirklich mehrere Bücher in einem, unglaublich detailliert vor allem wegen der zahlreichen Aufzeichnungen ihrer Mutter Lèlia rekonstruiert Anne Berest in ihrem Buch die Geschichte ihrer Familie und geht nebenbei noch der Frage nach, was es bedeutet als Jüdin in Frankreich in unserer heutigen Gesellschaft ein 'normales' Leben zu führen. "Die Postkarte" ist wirklich eine einzigartige Geschichte, an vielen Stellen schwer zu ertragen aber gerade deswegen unglaublich wichtig. Aber gerade dabei sein zu dürfen, wie sich die Autorin wohl zum ersten Mal bewusst mit ihrer jüdischen Identität auseinander setzt, das war unglaublich berührend und inspirierend. Gleichzeitig ist auch die Rekonstruktion der unglaublichen Geschichte ihrer Familie wahnsinnig intensiv und interessant zu lesen, es ist schwer "Die Postkarte" beiseite zu legen. Für mich eine Lektüre, die überall hingehört. In die Schule, überall dorthin, wo Menschen sind, damit man immer wieder drüber spricht und damit solche Geschichten sich im kollektiven Gedächtnis festsetzen.

Mahnmal, das durch rückblickende Erzählung im 1. Teil betroffen macht, durch Fokusänderung im 2. Teil mein Interesse aber etwas verlor!
Eine wahre Geschichte. Unsere Geschichte. Geschichte darf sich nicht wiederholen. Jeder sollte dieses Buch lesen! Gerade zur heutigen Zeit. Es würde sicher einige wachrütteln.
Anne Berest hat ihre Geschichte - und die Geschichte ihrer Mutter für die Welt niedergeschrieben. Weil man nicht vergessen darf! Ich bin zutiefst bewegt. Ein einnehmender Schreibstil , eine packende Geschichte, die mich nicht nur einmal zu Tränen gerührt hat. Große Empfehlung an JEDEN
Ein grandioses, eindrückliches und bedrückendes Buch gegen das Vergessen.
Bewegende Familiengeschichte Die Postkarte, die die Mutter der Autorin 2003 in der Neujahrspost hatte, bildet den Aufhänger für Anne Berest ausgiebig über ihre Vorfahren zu recherchieren. Es stehen nur 4 Namen auf der Karte, alles Angehörige, die in Auschwitz ermordet wurden. Das Schicksal der Familie Rabinowicz ist furchtbar und sehr schmerzhaft zu lesen. Nur Anne‘s Großmutter Myriam hat überlebt. Anne‘s Mutter Lilia hat nach dem Erhalt der verstörenden Postkarte schon selbst zur Familiengeschichte recherchiert und kann im Gespräch mit ihrer Tochter bereits viele Leerstellen füllen. Zum Glück bleiben den Lesern zu ausführliche Beschreibungen in den Kz‘s erspart. Trotzdem ist das Grauen auf jeder Seite spürbar und bedrückend. Die Logistik der Massenvernichtung ist einfach unfassbar und unerträglich. Im 2. Teil des Buches springen wir in die Gegenwart nach Frankreich, wo Anne‘s Tochter in der Schule Antisemitismus erlebt. Dabei ist die Familie gar nicht gläubig. Mit Anne die sich jetzt mit ihrem „Jüdischsein“ auseinandersetzt, habe ich viel Neues gelernt und fand Anne‘s Auseinandersetzung mit der eigenen Identität sehr spannend. Wie in einer Kriminalgeschichte verläuft die Spurensuche nach dem Verfasser der Postkarte. Die Auflösung dazu liefert der 3. Teil des Buches. Es war sehr interessant in diesem Buch einmal die französischer Perspektive zu lesen. Der Roman hat mich sehr bewegt und ist absolut empfehlenswert. Sicherlich wäre der Roman auch eine tolle Schullektüre. Mir lag das Buch als Hörbuch vor. Es wurde wunderbar eingesprochen von Simone Kabst.
Anne Berest erzählt die wahre Geschichte ihrer jüdischen Familie. Eine Postkarte war der Auslöser, das Schicksal der Rabinovichs zu erforschen, die während des 2. Weltkrieges ums Leben kamen. Die bewegende Spurensuche erstreckt sich bis in die Gegenwart. Große Leseempfehlung.
Unbedingtes Jahreshighlight, aktueller denn je.
Ich habe schon viele Romane gelesen, die sich mit dem Thema Nationalsozialismus beschäftigt haben, aber dieser ist irgendwie anders.
Das Buch ist in vier ganz unterschiedliche Abschnitte unterteilt. Alles beginnt mit der Postkarte. 2003 kommt bei Anne Berets Mutter die Postkarte mit den Namen ihrer Eltern und Geschwister. Erst Jahre später wird sie wieder an die Karte erinnert und sie versucht den Absender zu finden. So erfahren wir von dem Schicksal der Familie Rabinowic. Sie mussten aus Russland fliehen und verteilten sich nach Palästina, USA und Frankreich. Eine sehr berührende und wichtige Geschichte, die noch eine Weile nachhallen wird. Sehr zu empfehlen!
Es ist wirklich schwierig, ein Buch wie dieses zu bewerten, da es für mich eine Mischung aus positiven und negativen Aspekten hatte. Der Einstieg in die Geschichte war ziemlich gelungen – ich fand den ersten Teil wirklich gut und interessant. Die Einführung in die Charaktere und die Familie der Autorin, war fesselnd, und ich konnte gut in die Erzählung eintauchen. Es gab Momente, in denen ich richtig mitgerissen wurde und die Geschichte gerne weiter verfolgt habe. Allerdings war der Mittelteil des Buches für mich ziemlich anstrengend zu lesen. Insbesondere die vielen Sprünge hin und her zwischen verschiedenen Erzählsträngen und Perspektiven haben mich etwas verwirrt und aus dem Lesefluss gebracht. Es war schwer, den Überblick zu behalten, und manchmal fühlte es sich an, als würde die Geschichte ihren roten Faden verlieren. Das hat mir das Lesen ein Stück weit erschwert, weil ich mich immer wieder neu orientieren musste und das Gefühl hatte, dass der Mittelteil zu zäh und chaotisch war. Das Ende jedoch hat mir wieder gut gefallen, insbesondere die Rückkehr der Heimkehrer. Die emotionalen und dramatischen Momente, die mit dieser Heimkehr verbunden sind, haben bei mir starke Gefühle ausgelöst. Die Darstellung der Konflikte und der Herausforderungen, die die Heimkehrer erleben, war aufwühlend und hat mich tief berührt. Es war ein Ende, das nachhallte und das mir noch lange im Gedächtnis geblieben ist. Was mich ein wenig unsicher lässt, ist die Mischung aus Biografie und Roman. Ich weiß nicht genau, wie viel von der Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert und wie viel davon fiktiv ist. Das verwischt manchmal die Grenze zwischen persönlicher Erzählung und literarischer Fiktion, und ich finde es schwer, zu sagen, ob die Figuren und Ereignisse real sind oder ob sie der Fantasie des Autors entsprungen sind. Das hat dem Buch eine gewisse Unsicherheit verliehen, weil ich mich ständig gefragt habe, wie viel davon wirklich passiert ist und wie viel nur erfunden wurde.

Eine besondere Postkarte bringt Anne Berest dazu sich mit ihrer Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Es ist eine seltsame Postkarte, auf der in offensichtlich verstellter Schrift vier Vornamen stehen: Ephraim, Emma, Noemi und Jacques. Das sind die Namen ihrer Urgrosseltern und deren Kinder, die in den Vernichtungslagern des Nazi-Regimes umgekommen sind. Nur ihre Tochter Mirjam hat überlebt.
Die Postkarte erreicht Annes Mutter im Jahr 2003, wurde aber bereits in den Neunzigern geschrieben. Allein das macht sie noch viel rätselhafter. Keiner weiss, wer sie abgeschickt haben könnte. Die Familie überlegt, findet aber nichts darüber heraus und legt die Karte zur Seite. Erst Jahre später, als ihre Tochter auf dem Schulhof gehänselt wird, weil sie Jüdin ist, erinnert sich Anne daran und spricht mit ihrer Mutter Lelia. Sie erfährt, dass ihre Mutter einen Teil ihrer Familiengeschichte recherchiert hat. Anne will nun die verbleibenden Lücken füllen und herausfinden, wer die Karte geschrieben und abgeschickt hat. Und so erzählt der Roman die Geschichte von Ephraim und Emma, die in Russland beginnt und über Riga und Palästina nach Frankreich führt. Er erzählt die Geschichte von Noemi und Jaques, die so viele Erwartungen an das Leben haben. Und er erzählt die Geschichte von Mirjam, der Überlebenden. Aber auch das Leben von Lelia und Anne findet in diesem Familienepos viel Raum. Als Kinder und Enkel der Überlebenden gehen sie auf die Suche, um ihre Wurzel zu erkunden und den Schrecken und die Sprachlosigkeit der Überlebenden zu verstehen.

LEST DIESES BUCH!
Sollte Pflichtlektüre für AFD Wähler sein.
Ach nein, die werden ja zu unrecht immer ins rechte Licht gesetzt
Ein Stück französische Geschichte
Die über 500 Seiten ziehen sich für mich manchmal etwas in die Länge, aber die Tatsache, dass es die Familiengeschichte der Autorin ist und dass der Anstoß der Recherche eine Postkarte ist, fand ich schon ziemlich beeindruckend.
Es ist kein schlechtes Buch, ganz im Gegenteil. Allein, weil die Geschichte in vielerlei Hinsicht eine so wichtige ist. Ich muss aber gestehen, dass ich mich oft gelangweilt habe. Ebenfalls hat mir das Roman-Gefühl gefehlt, für mich war dieses Buch eher ein Zeitzeugenbericht und obwohl das Thema so bewegend, ergreifend und wichtig ist, fand ich keinen Zugang zum Stil. Dennoch möchte ich die wahnsinnige Recherchearbeit der Autorin loben, die gefühlt alle Lücken ihrer eigenen Familiengeschichte füllen konnte. Mega!
Eine sehr bewegende Geschichte, eindrücklich erzählt; ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Sehr packende Familiengeschichte die hier nacherzählt wird. Sie zeigt eindrücklich auf, wie sehr Familien generationsübergreifend durch den Holocaust geprägt wurden. Von der Vergangenheit bis in die Gegenwart und weiter.
Ephraïm, Emma, Noémie, Jacques - als Anne Berest Eltern 2003 eine Postkarte mit diesen drei Namen darauf erhalten, nicht unterschrieben, sind sie zunächst verunsichert und verängstigt. Es handelt sich dabei um die Großeltern sowie Tante und Onkel von Annes Mutter, die 1942 in Auschwitz ermordet wurden. Lange schweigt die Mutter, bis Anne Berest schwanger wird und die Geschichte ihrer Familie erfahren möchte. Das Geheimnis der Postkarte wird erst viel später gelüftet, ausgelöst von Antisemitismus, dem Annes Tochter in der Schule begegnet. "Die Postkarte", übersetzt von Michaela Meßner und Amelie Thoma, ist Anne Berest Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ihrer Familie einerseits und jüdischem Leben in Frankreich heute andererseits. Sie verknüpft die verschiedenen Zeitebenen miteinander. Der erste Teil des Buches besteht aus den Recherchen und Erzählungen ihrer Mutter über die vier Menschen, deren Namen auf der Postkarte standen: Ephraïm, Emma, Noémie und Jacques. Lediglich Myriam, Annes Großmutter, konnte sich durch eine abenteuerliche Flucht durch ganz Frankreich vor den Nazis in Sicherheit bringen. Im Mittelteil erfahren die Lesenden, wie es zu eigenen Erkundigungen der Autorin kam, im letzten Teil versucht Anne Berest Myriams Leben nachzuvollziehen - und dem Menschen auf die Spur zu kommen, der die Postkarte verfasst hat. Das Buch lässt sich nicht wirklich einem Genre zuordnen, es ist zum Einen eine beeindruckende journalistische Arbeit, ein Stück dringend benötigter Zeitgeschichte, zum Anderen aber auch spannend wie ein Roman mit kriminalistischen Elementen - Berest engagiert sogar einen Privatdetektiv. "Die Postkarte" ist fesselnd und unglaublich bewegend zugleich, ein Buch, das alle gelesen haben sollten!
