Die spürst du nicht: Roman
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Wow! Die Geschichte hat mich direkt zerstört, ist mir unter die Haut gefahren. Daniel Glattauer hat hier den Finger direkt in die Wunde gelegt und das ist gut so. Ein wichtiges Buch, große Leseempfehlung!
Eine unerwartet ergreifende Geschichte.
Nach "In einem Zug" war ich gespannt auf einen weiteren Roman von Glattauer und wurde nicht enttäuscht. Eine etwas konstruierte Geschichte, die aber richtig Fahrt aufnimmt und nicht in Klischees abrutscht.
Mitreißend, erschütternd und es würde mich leider nicht wundern, würde der Fall genau so in naher Zukunft durch die Presse gehen
„Die spürst du nicht“ von Daniel Glattauer ist ein Roman, der in vielerlei Hinsicht die Oberflächlichkeit und die soziale Kluft unserer Gesellschaft kritisch beleuchtet. Der Fokus auf die beiden reichen Familien, die Strobl-Marineks und die Binders, spiegelt die egozentrische und privilegierte Haltung der Mittel- und Oberschicht gut wieder, welche sich in ihren eigenen Problemen verliert und die Schicksale der weniger privilegierten Menschen kaum wahrnimmt oder „aus Zeitgründen“ gar ignoriert, solange das Leid weit weg ist. Dieser Eindruck wird durch die eingeschobenen Kommentare zu den entsprechenden Pressemitteilungen noch verstärkt, in welchen vollkommen pietätlos ein schrecklicher Unfall als Aufhänger für eine neue Debatte gegen die Flüchtlingspolitik nach der anderen genutzt wird und das eigentliche Thema durch einen Streit zwischen mehr oder meist eher weniger reflektierten Kommentatoren über oberflächliche, reißerische Themen, die kaum noch mit dem eigentlichen Inhalt der Pressemitteilung zusammenhängen, verdrängt wird. Vor allem diese Kommentarspalten finden sich so heute leider fast 1:1 in diversen Online-Medien, was die traurige Aktualität des Romans unterstreicht. Trotz der Tragik, die sich aus der Situation der Ahmeds ergibt, bleibt ihre Geschichte eher im Hintergrund, was sicherlich beabsichtigt ist, den Roman in gewisser Weise auch so besonders macht und zu dem unbehaglichen Lesegefühl beiträgt, insgesamt schien mir das Verhältnis aber doch etwas zu unausgewogen und ließ mich zwiegespalten zurück. Gegen Ende wird die Entwicklung der Handlung zwar durch die ein oder andere Wendung nochmal intensiver und berührender, doch letztlich blieb das Buch leicht hinter meinen Erwartungen zurück. Auf mich wirkte es ein bisschen so, als würden die wahren Probleme, wie in den aggressiven, aber inhaltsmageren Debatten in den Kommentarspalten, nicht tiefgehend genug behandelt, sodass das Potenzial der eigentlich sehr kraftvollen Geschichte nicht voll ausgeschöpft wurde. Alles in allem dennoch ein sehr packender und wichtiger Roman.
Zwei privilegierte Familien – die Strobl-Marineks und die Binders – reisen gemeinsam in die Toskana. Sophie Luise, die Tochter der Strobl-Marineks, darf ihre Freundin Aayana mitnehmen. Sie möchte ihr das Schwimmen beibringen – und ihre besondere Freundschaft sichtbar machen. Die Reise endet mit Aayanas Tod. Die befreundeten Familien sowie die Öffentlichkeit sind tief betroffen. Doch ihre Betroffenheit gilt vor allem den eigenen Anliegen – Aayana und ihre Familie bleiben hintergründig. Ihre Perspektive wird nicht gesucht, nicht gehört, nicht repräsentiert. „Die sind zwar auch unter uns, aber nur scheinbar mitten unter uns. Sie sind unter uns in einem anderen Sinn: Sie sind darunter. Unter unserer Wahrnehmung. Unter unserem Interesse. Ihre Geschichte will hier keiner hören. Und sie können sie auch nicht erzählen. Sie werden nicht danach gefragt. […] Ohne Sprache kein Verständnis. Ohne Sprache keine Geschichte.“ Was bedeutet die Tragödie für das Ansehen der Familien, für die politische Karriere der Grünen-Politikerin Strobl-Marinek? Wie lässt sich der Schaden begrenzen – wie die Scham ertragen? Ein zynisch-narzisstischer Staranwalt, voyeuristische Medien und digitale Empörungsdynamiken zeichnen das Bild einer egoistischen, juristisch und gesellschaftlich überlegenen Öffentlichkeit – mit einseitiger Berichterstattung und erschreckend vertrauten Kommentarspalten. Wohlstandsarroganz und Doppelmoral bringen Aayanas Geschichte zum Schweigen – und mit ihr das Leben derer, die nicht als Teil der „unseren“ Erzählung vorgesehen sind. Ein aussagekräftiger Roman, der Haltung einfordert – und die Leerstellen unserer Narrative schonungslos offenlegt.
Ein gut konstruierter Roman. Das Thema ist hochaktuell, die Figuren scharf gezeichnet. Oft bleibt das Lachen im Hals stecken. Die Montage der Kommentare ist ein passendes Stilmittel. Was mir gefehlt hat war allerdings eine Verbindung zu einer der Figuren aufzubauen. Irgendwie ist da kein Funke übergesprungen. Vielleicht dann wirklich zu konstruiert. Es lohnt sich dennoch sehr, diesen Roman zu lesen!
Es fällt mir schwer, zu diesem Buch passende Worte zu finden. Heftiger Inhalt, wirklich etwas zum Nachdenken. Zwischendurch wusste ich nicht, was ich von der Geschichte halten soll, wollte aber unbedingt weiter lesen. Fesselnd und erschreckend zugleich. Kein „schönes“ Buch, aber eins, das definitiv nachhallt.
Puh, starker Tobak. Die Geschichte kommt etwas langsamer in Fahrt und ist anders als erwartet, aber ab der Hälfte konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Sehr berührend und leider auch sehr realitätsnah. Ich liebe Glattauers teilweise lakonischen Schreibstil und dass einem häufig das Lachen im Halse stecken bleibt. Wirklich lesenswert!
Fast abgebrochen...
Beim selber lesen bin ich irgendwie nicht in die Geschichte rein gekommen. Habe mich dann entschlossen dem Buch noch eine Chance zu geben und zwar indem ich es mir vorlesen lasse. Und da haben Tessa Mittelstaedt & Steffen Groth ganze tolle Arbeit geleistet. Was ich beim selber lesen als anstrengend und verwirrend empfand, haben die beiden beim "vorlesen" toll umgesetzt. "Die spürst du nicht" ist mein erstes Buch von Daniel Glattauer. Die Geschichte an sich ist schwere Kost, nichts Leichtes für zwischen durch und ziemlich nah dran an der Realität. Ich habe den beiden Sprechern gern zu gehört und bin mir sicher es war nicht das letzte (Hör)Buch von Daniel Glattauer.
„Was ist ein Mensch wert, was kostet ein Leben?“ (S.204)
Mit dieser Frage beschäftigt sich dieser gelungene, gesellschaftskritische Roman. Glattauer hält zynisch und satirisch unserer westlichen, privilegierten Gesellschaft den Spiegel vor und trifft mit seinen fiktiven Charakteren dabei voll ins Schwarze. Dabei greift die Story unter anderem Themen, wie Migration, Rassismus, die heutige Meinungskultur in sozialen Medien, sowie „Privilegien und Bürden“ gesellschaftlicher Milieus auf. Ich habe das Buch sowohl gelesen, als stellenweise auch gehört. Beides war sehr angenehm. Thematik, Stil und Message - für mich, rundum eine Leseempfehlung. Dieses Buch gibt genau jenen Menschen eine Stimme, welche i.d.R. weniger in unserer Gesellschaft zur Sprache kommen. „Wenn sich Menschen auf die Flucht durch die halbe Welt begeben, dann muss ihre Not so groß sein, dass sie sogar in Kauf nehmen, in fremden Gewässern auszutrocknen. Für wen tun sie das? Für ihre Kinder, wen sonst. Für die Hoffnung, dass die Kinder eine Chance kriegen, die man ihnen selbst genommen hat.“ (S.269)

Wie viel ist ein Menschenleben wert?
Ein gesellschaftskritischer und leicht satirischer Roman über das Drama zweier Familien. Das Buch hat mich wirklich gefesselt und zum Nachdenken angeregt. Es geht um (Flüchtlings)Politik, den Umgang in Sozialen Netzwerken und die Abgründe unserer westlichen Welt. Obwohl ich mich selbst als toleranten und weltoffenen Menschen einschätze, lässt die Geschichte einen doch eigene Handlungen und Gedanken hinterfragen. Dem Leser wird ohne Vorwurf oftmals ein Spiegel vorgehalten. Auch nach Abschluss wirkt dieses Buch nach, weshalb es von mir eine klare Leseempfehlung erhält. Ich habe es als Hörbuch gehört und die Sprecherin hat das Ganze wirklich gut umgesetzt.
Ich schwanke noch zwischen 4,5 und 5 Sternen. Auf jeden Fall eine tolle Empfehlung meiner Buchhändlerin!!!! Ausführliche Rezi folgt
"Die Wahrheit ist ein Chamäleon, sie wechselt ihre Farbe mit dem Blickwinkel des Betrachters." "Die spürst du nicht" von Daniel Glattauer war mal wieder ein Tipp der Buchhändlerin meines Vertrauens und ich bin ihr sehr dankbar für diesen Tipp, denn von alleine hätte ich zu dem Buch wohl nicht gegriffen. In dem gerade mal 304 Seiten starken Buch steckt so viel über das man sicherlich auch in einer Leserunde grandios gut sprechen und diskutieren kann. Allerdings hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, dass zu viele gesellschaftliche Baustellen aufgemacht werden und das eigentliche dramatische Ereignis um den tödlichen Badeunfall des somalischen Mädchens Aayana und wie es ihrer Familie ergeht zu kurz kommt. Aber vermutlich war das pure Absicht des Autors, um den Finger in die Wunde von Oberflächlichkeit und der Ich-Bezogenheit der Gesellschaft nicht nur zu legen, sondern darin zu bohren. "Die spürst du nicht" ist ein Buch das wütend macht über den Egoismuss und das Verhalten mancher Menschen, über die Social Media Welt, es ist aber auch ein Buch, das nachdenklich und traurig macht. Man trauert mit der somalischen Familie und ist entsetzt über das, was ihr seit ihrer Flucht aus der Heimat passiert ist. Man leidet mit Sophie-Luise (So-Lu) der 14 jährgigen Tochter der Strobel-Marineks, die irgendwie mit dem tödlichen Unfall ihrer "Nicht-Freundin" klar kommen muss und von den Eltern damit ziemlich allein gelassen wird. Und ich kann sogar So-Lus Eltern und das befreundeten Ehepaar Strobel ein Stückweit verstehen und das sie alles tun würden, um das Unglück hinter sich lassen und wieder schlafen, wieder glücklich sein zu können. Aber vermutlich sit das so gut wie unmöglich. Wie soll man bitte den Unfalltod eines Mädchens verarbeiten können, dass man mit in den Urlaub genommen hat. "Die spürst Du nicht" hat sich durch das hohe Tempo, die Spritzigkeit und lebendigen Dialoge sehr gut und schnell lesen lassen. Außerdem machen die vielen unterschiedlichen Erzählarten (neben normal erzählten Prosatext gibt es Interviews, Chat-Unterhaltungen und Kommentare aus der Social Media Welt) das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Und es ist ein Buch das hängenbleibt, das einem zum Nachdenken anregt und von dem ich froh bin, dass es mir meine Buchhändlerin in die Hand gedrückt und empfohlen hat. Aber leichte Kost ist es wirklich nicht!
Daniel Glattauer ist mit "die spürst du nicht" ein lesenswerter Roman gelungen, der berührt und nachdenklich macht. Er behandelt Themen wie Verlust, Trauer, Ausländerpolitik, Sucht, Posttraumatische Belastungsstörungen. Vor allem geht es um die Frage, was ist ein Menschenleben wert und sind in der Gesellschaft wirklich alle Leben gleich viel wert. Anfangs viel es mir etwas schwer, mich in die Geschichte hinein zu denken, was hauptsächlich daran lag, dass mir die Protagonisten nicht sympathisch waren. Den Schreibstil empfand ich als abwechslungsreich und angenehm. Es gibt unterschiedliche Blickwinkel, sowie wohldosiert eingefügte Nachrichten und Kommentare aus den sozialen Medien. Sprachlich durchaus mit einer Prise österreichischen Humors. Über manche Dialoge musste ich schmunzeln. Im Mittelteil hat mich der Blickwinkel von Tochter Sophie-Luise am meisten gefesselt. Sie fühlt sich mit dem Verlust ihrer Schulkameradin völlig allein gelassen. Die Eltern kümmern sich nur darum, selbst ohne größeren Schaden aus der Sache heraus zu kommen, was mich phasenweise richtig wütend und auch traurig gemacht hat. Jeder kümmert sich um seine eigenen Egoismen und sieht sich selbst als Opfer der Gesellschaft. Auch wenn es zwischendurch die ein oder andere Passage gab, die man hätte kürzen können, hat mich die Geschichte überzeugt. Keine leichte Thematik und definitiv keine Wohlfühllektüre. Sehr gut gefallen hat mir, dass der Autor mehrere Themen verknüpft, ohne das Gefühl der Themenüberflutung zu erwecken. Alles passt zusammen und kann hier nicht separat betrachtet werden. Daniel Glattauer weiß, wo er Salz in die gesellschaftlichen Wunden streuen muss und hält einen großen Spiegel vor. Egoismus, Ignoranz, Doppelmoral, Scheinheiligkeit... Auch wenn er, wahrscheinlich bewusst, übertreibt, ist die Thematik des Buches leider nicht abwegig. Mein erster Roman des Autors. Als Hörbuch sehr gut geeignet.

Wichtiges Buch mit hartem Thema
Und wieder war es gut, dass ich mir zum Buch wenig durchgelesen habe. Ich kam von Glattauers Romanen Gut gegen Nordwind und hab Comedy erwartet. Bekommen habe ich eine traurige Geschichte, nah an der Realität. Das Buch steckt voller Emotionen - vor allem aber Wut und Traurigkeit. Es ist ein Buch zum Reflektieren.
Ein Gesellschaftsroman, der vieles widerspiegelt, was man im Alltag erlebt und auch auf Social Media liest. Ich fand den Schreibstil ganz okay. Eine leichte Sommerlektüre. Aber… Für mich war es kein Wohlfühlbuch. Es ist unterhaltsam, ja, aber ich habe was anderes erwartet und habe das Buch ab der Mitte nur gelesen, dass ich es (endlich) gelesen habe. Leider nicht mehr und nicht weniger. Kein Buch für mein Bücherregal. Auch wenn hier ein wichtiges und ernstes Thema aufgegriffen wird.

Sehr unterhaltsam geschriebenes Buch mit wichtigem Thema!
Mitreißend 💙
✨Rezensionsexemplar✨ Das war mein erstes Buch des Autors und ein echter pageturner. Wirklich, ich denke unabhängig davon, was der Inhalt mit einem macht, man möchte immerzu weiterlesen. Ganz unten schreibe ich Euch die Trigger auf, diese hat es leider im Buch nicht gegeben. Wer möchte, scrollt also weit nach unten. 2 Wiener Familien machen Urlaub in der Toskana. Die vierzehnjährige Sophie Luise nimmt ihre Schulfreundin Aayana mit. Aayana ist mit ihrer Familie aus Somalia nach Österreich geflohen und die Traumata sitzen tief. Es kommt zur Katastrophe… Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und man weiß auch eine ganze Zeit lang nicht, in welche Richtung es geht. Das Buch ist zwar politisch, aber aufgebaut als Familienroman. Zusätzlich zur großen Katastrophe schwelen im Hintergrund weitere Konflikte. Vor allem eine Situation ist gefährlich und da habe echt panisch mitgefiebert und das Schlimmste befürchtet. Wessen Leben ist was wert? Wer trägt die Schuld, wenn das Schicksal zuschlägt? Der Autor rollt die wohl größten Fragen auf und das Thema Flüchtlingspolitik könnte ja auch aktueller nicht sein. Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass der Autor der geflüchteten Familie stellvertretend für viele andere eine Bühne gegeben hat. Ich persönlich denke jedoch, dass der Ausgang in der Realität anders gewesen wäre. Es stimmt aber hoffnungsvoll und man möchte gern, dass es so sein kann. Leseempfehlung! 4/5 ⭐️⭐️⭐️⭐️ Weiter unten folgen die TW, die im Buch fehlen ⬇️ TW: Tod, Ertrinken, Angst vor Wasser, Krieg, Vergewaltigung, Schwangerschaft, Drogen, emotionale Abhängigkeit, Mobbing, Rassismus

Da hatte ich bei weitem mehr erwartet!
Das Buch wird mit den Satz "...lässt Menschen zu Wort kommen, die keine Stimme haben..." beworben. Mit dieser Erwartung habe ich begonnen, den Roman zu lesen. Diese Menschen kommen zu Wort, aber erst gegen Ende und dann auch nur nebenbei. Vorher werden erst einmal sämtliche Befindlichkeiten der "privilegierten" Protagonisten umfassend erörtert. Über Aayana, das ertrunkene Mädchen, erfährt man fast gar nichts. Auch stilistisch hat das Buch enttäuscht. Vom Autor "Gut gegen Nordwind" (den besten Dialog, den ich gelesen habe) habe ich mehr Einfühlungsvermögen und bessere Dialoge erwartet. Wenn ich Forenbeiträge und Zeitungsartikel lesen möchte, dann lese ich Forenbeiträge und Zeitungsartikel.
Dieses Buch zeigt die Borniertheit und Arroganz unserer Gesellschaft
Ich muss sagen, ich hatte aufgrund der Tatsache, dass das Buch so gehypt wurde bei Erscheinung höhere Erwartungen. Der Sprachstil ist sehr speziell, für "Gut gegen Nordwind" mag das funktionieren, bei einem so komplexen Plot hat mich der recht einfache Stil eher irritiert. Die Protagonist:innen bleiben einem seltsam fern. Gegen Ende legt die Geschichte dann doch noch Mal ordentlich zu, als vor Gericht die Fluchtgeschichte der somalischen Familie offenbart wird. So richtig sympathisch bleibt einem nur deren Anwalt in Erinnerung. Dennoch mit 3,5 Sternen eine Leseempfehlung, da sich das Buch sehr schnell durchliest und ein wichtiges Thema behandelt.
Krasse Geschichte, hat mich am Ende zu Tränen gerührt.. der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, hat aber total zu der Story gepasst. Absolute Empfehlung, aber tut weh und ist keine leichte Kost.
Ich konnte das Buch nicht weglegen. Es ist spannend, unangenehm, nachvollziehbar, nah. Man kann sich in die Charaktere einfühlen, weil man entweder ähnliche Menschen kennt, oder selbst manchmal so ist. Und das erhöht den Cringe Faktor. Eine furchtbare und gute Geschichte mit einer feinen und schmerzhaften Auflösung.
Ohne den moralischen Zeigefinger zu heben legt Glattauer die gesellschaftlichen Lügen unserer Zeit offen. Moderner Sprachstil!
Flucht und Migration, (Alltags-)Rassismus und Ignoranz. Ein Kammerspiel, so distanziert erzählt, dass es nahe geht.
Entfaltet ein tiefgründiges/vielschichtiges und durchweg fesselndes Gesellschaftsportrait/Familiendrama, das gedanklich nachhallt! Stark!
Die wohlhabenden, privilegierten Familien Strobl-Martinek und Binder treten einen Urlaub in die Toskana an. Die 14 jährige Sophie Luisa, die Tochter der Strobl-Martineks, nimmt ihre Klassenkameradin Aayana, eine Geflüchtete aus Somalia, mit. Schnell kommt es zur Katastrophe: Aayana ertrinkt in dem Luxuspool. Jede Rettung kommt für sie zu spät. Wie geht es weiter für die beiden Familien? Wer ist schuld? Wer tritt für Aayana und ihre Familie ein? „Die spürst du nicht“ ist ein Gegenwartsroman im wahrsten Sinne des Wortes. Er wagt sich an große Themen der Zeit ran und tut dies auf Messers Schneide. Glattauer reproduziert Herablassung bis hin zu Rassismus und Diskriminierung (leider auch zwei Mal mit dem unnötig und unkommentiert ausgeschriebenen N*-Wort) , um die Leser*innen auch ja schön rechts einzunorden. Über weite Strecken des Romans befindet man sich in der privilegierten Österreichischen High Society. Glattauer gelingt es, dass man irgendwann sogar mit den beiden eher unsympathischen, über-stereotypen Familien mitleidet, eben weil nur sie und ihre Gefühlswelt dargelegt wird. Wer das alles durchgehalten hat (und ich kann verstehen, wenn man es vorher abgebrochen hat), kriegt das im letzten Teil alles stellvertretend anklagend um die Ohren gepfeffert! Die Geflüchteten seien „unter unserer Wahrnehmung. Unter unserem Interesse. Ihre Geschichte will hier keiner hören. Und sie können sie auch nicht erzählen. Sie werden nicht danach gefragt. Und von sich aus schaffen sie es nicht, sich zu Wort zu melden. Ihnen fehlen die Mittel.“ Und dann kommen sie zum Ende, kurz aber prägnant, doch noch zu Wort. Und so versucht Glattauer durch Empathie zu einen, was durch einen tiefen Riss durch unsere modernen Gesellschaften getrennt ist. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklungen in Österreich ist der Roman noch einmal brisanter und aktueller geworden. Es geht aber nicht nur um Migration, sondern auch darum, wie wir die Menschlichkeit (vor allem die Jugendlichen) an und in Social Media verlieren. Glattauer spielt dafür mit Textformen: Die Handlung wird kommentiert von den klassischen Medien. Die klassischen Medien werden kommentiert von anonymen User*innen in Social Media, dem Haifischbecken unserer Zeit. Dieser intermediale Kniff ist aus meiner Sicht gelungen und unterstreicht abermals die Gegenwartsbedeutung des Textes. Ein gewagter Text, auf den man sich einlassen muss, der seine Schwächen, aber viel mehr Stärken und Potenziale mit sich bringt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!
27.02.2025 Ein Buch, das betroffen zurücklässt, aber wichtiger als je zuvor ist... Gerade in diesen politischen Zeiten..
Dieses Buch war ein Vorschlag in unserem Mädels-Buchclub. Es bietet sehr viel Raum für Diskussionen über menschliches Verhalten. Besonders die Einschübe der Forumsbeiträge haben mir als Leserin deutlich vor Augen geführt was in unserer Gesellschaft absolut schief läuft... Empathielose Kommentare als Reaktion auf den Tod eines Menschen, das ist leider tatsächlich unser Alltag und keineswegs überspitzt dargestellt... Besonders aufgefallen ist mir immer wieder, dass die betroffene Familie gar nicht im Fokus stand... Es wurde selten bis kein Mitleid ausgesprochen, es wurden Fakten und Theorien oder auch einfach nur pietätlose Witze ausdiskutiert oder im Falle von Elisa und ihrer Familie über die eigenen Sorgen und Probleme nachgedacht. Aber wo bleibt das Einfühlungsvermögen für die Eltern/Geschwister, die ihr Familienmitglied verloren haben?? Was wäre gewesen, wäre es andersherum passiert? Und ich vermute mal genau das wollte uns der Autor mit seinem Buch vor Augen führen... Es ist kein Buch, dass leicht verdaulich ist, auch wenn es sprachlich nicht auf Schockmomente setzt und sehr ruhig erzählt ist. Mir wird die Geschichte in Erinnerung bleiben (und besonders mein Leseverhalten von Berichterstattungen nachhaltig verändern), ich werde das Buch weiterempfehlen.
„Sie ist vierzehn Jahre alt, also volljährig, glaubt sie. Die Große der Strobl-Marineks lebt bereits in ihrer eigenen Erwachsenenwelt, die nichts damit zu tun hat, was ihr die Familie ständig vor Augen führen will.“ Die Tochter der Familie nimmt ein geflüchtetes Mädchen aus ihrer Klasse mit in den Urlaub. Was folgt, ist durchaus überraschend, aber aufgrund der unsympathischen Figuren auch etwas anstrengend.
Ein Roman, der denen ohne Stimme eine Stimme gibt, tief bewegt und einen nicht so schnell loslässt.
Tiefgründige Story
Ich mag alle Bücher von Glattauer. Dieses ist wieder sehr anders als die anderen von ihm. Es werden viele Klischees aufgegriffen und besprochen. Der Prozess nimmt einen für mich zu großen Teil des Buches ein. Am Ende gibt es die sehr ergreifende Fluchtgeschichte...
Bedrückend wahr
Der bitterböse und doch treffgenaue Ton, den Daniel Glattauer in diesem Roman anschlägt, geht unter die Haut. Denn er zeigt, wie sich weiße, privilegierte Menschen aus der Verantwortung für ein Unglück ziehen wollen, um das Gesicht zu wahren. Die Protagonisten wirkten dabei beabsichtigt sowie wirkungsvoll überspitzt und auch die Dialoge waren passend auf den Punkt formuliert. Auf diese Weise deckt die Erzählstimme jegliche Unzulänglichkeiten der Figuren auf und lässt keine Verschleierungen zu. Eingebettet wurde die Diskussion um die Frage nach Schuld, Verantwortung, Gutmenschentum und Egoismus in einen speziellen Schreibstil, der an ein Drehbuch für ein Theaterstück erinnerte. Dass Glattauer auch durch diese formale Gestaltung auf die Konstruktion und Exemplarität der Geschichte hindeutet, hat mir gut gefallen. Zum Ende hin kamen mir jedoch ein paar Fäden zusammen, die nicht unbedingt hätten zusammengebracht werden müssen. Und auch der immer pathetisch werdendere Ton trug nicht mehr wirklich viel zur Aussage des Textes bei. Insbesondere der erste Teil stach für mich somit durch seine entlarvenden Dialoge, Gedanken und Charakterisierungen hervor. Auch dass Glattauer den Fokus auf die verklärte und wenig sympathische Sicht der Privilegierten Figuren lenkte, war für mich sinnvoll und auch nötig, um dem schweren Thema gerecht zu werden.
Hat sich am Anfang etwas gezogen und wurde gegen Ende immer besser. Insgesamt wirklich gelungen und regt zum Nachdenken an. 💭
Gehört auf Bookbeat // wirklich gut geschrieben, und eine sehr bewegende Geschichte - regt einen zum Nachdenken an. Mir ist im letzten Fünftel des Buches zu viel auf einmal passiert, alle Habdlungsstränge wurden zusammengeführt und dadurch war es dann etwas viel verglichen zum Rest des Buches. Vor allem der Geschichte der somalischen Familie wird im Großteil des Buches zu wenig Platz gegeben, sie wird erst am Ende genauer thematisiert. Dafür dass das Buch eigentlich Platz für diese Geschixhte schaffen sollte und zum Nachdenken über Fluchtgeschixhten anregen soll (meiner Meining nach) geht es im gesamten Roman viel zu sehr darum, wie die österreichischen Familien damit klarkommen und wie sie versuchen entstehende Probleme zu behandeln. Die somalische Familie ist eher weniger behandelt. Insgesamt trotzdem ganz klar eine Empfehlung, erinnert etwas an Der Fall Collini von Ferdinand von Schirach
Der Roman behandelt ein sehr brisantes, gesellschaftsspaltendes Thema und ich war mehr als gespannt, wie der Autor die Thematik umsetzt, ohne zu sehr gängige Klischees zu bedienen. Ich finde, das ist ihm hervorragend gelungen. Zwei gut betuchte, österreichische Familien planen einen gemeinsamen Urlaub in einem luxuriösem Ferienhaus in der Toskana, mit dabei eine bekannte Grünenpolitikerin. Deren Tochter Sophie Luise hat seit Kurzem das somalisches Flüchtlingskind Aayana aus ihrer Klasse zur Freundin und es sich zur Aufgabe gemacht, sich um das Mädchen zu kümmern. So beschließt sie, dass Aayana mit in die Toskana fahren soll, um ihr im dortigen Pool das Schwimmen beizubringen. Eine Idee mit fatalen Folgen und so wird aus einem schönen Urlaub eine Zerreißprobe für beide Familien und auch für die österreichische Gesellschaft. Daniel Glattauer ist ein Meister des Wortes. Schon wie der Roman beginnt erinnert eher an ein Theaterstück als an ein Belletristik-Werk. Er beherrscht es unglaublich gut, Figuren zu zeichnen und den Lesenden deren Charakter näherzubringen, so dass man sich von Anfang an so fühlt, als wäre man mittendrin - trotz des schweren Themas. Seine Sprache ist anspruchsvoll und voller eleganter Wendungen und wenn er Personen sprechen lässt, hört man quasi den österreichischen Dialekt aus den Seiten tönen. Auch das Stilmittel der an passenden Stellem platzierten Pressetexte mit entsprechenden Kommentaren, wie man sie 1:1 auf sämtlichen Social Media Plattformen finden könnte, passen perfekt in die Atmosphäre des Buches. Ohne anzuklagen behandelt Glattauer diese schwere Kost und am Ende musste ich die ein oder andere Träne verdrücken. Ein Buch, das einen nicht kalt lassen kann, für mich eines meiner Highlights in den letzten Monaten.
interessant aufgebauter Roman - mit dem typisch Öaterreichischen Kommentaren hat sich leicht gelesen und regt zum Nachdenken an
Gesellschaftskritischer Roman, der mich persönlich sehr zum Nachdenken gebracht hat obwohl mir durch die Bank fast alle Protagonisten unsympathisch oder mir sehr fern waren. Großes Lob an die Höbuchsprecher Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth! Trotz des ernsten Themas musste ich oft wegen der toll gesprochen Dialekte schmunzeln und sprachlich waren auch die unterschiedlichen Perspektiven sehr klar dargestellt. Ich glaube, dies wäre bei mir beim Lesen mehr untergegangen und hätte mich nicht so sehr zur Selbstreflexion angeregt. Darum vor allem die 4⭐️ fürs Hörbuch!
Wow. Was für eine Geschichte. Definitiv keine leichte Kost. Ich habe mir irgendwie komplett was anderes erwartet, eher eine leichte, witzige Sommergeschichte, und wurde hier definitiv überrascht und eines besseres belehrt. Große Leseempfehlung!
Hier wurde zwar ein wirklich wichtiges Thema besprochen, trotzdem hat mich der Roman nicht überzeugen können. Ich hatte insgesamt etwas anderes erwartet.

Gesellschaftskritischer Roman, der unglaublich gut geschrieben ist, der weh tut und einen auch zum Lachen bringt.

Aayana ist ein Flüchtlingskind aus Somalia und wird von ihrer Freundin in den Familienurlaub mitgenommen, wo sie im Swimmingpool der Villa ertrinkt. Dadurch gerät das Leben aller Beteiligten aus den Fugen. Im laufe der immer skurriler werdenden Folgen dieses Unglücks erfährt man die Lebensumstände der einzelnen Protagonisten und ihrer Reaktionen darauf. Auf den ersten 100 Seiten habe ich mich sehr schwer getan mit diesem Roman. Das lag va am telegrammartigen Schreibstil der die Personen nur sehr grob beschreibt, wodurch mich die Personen emotional nicht erreichten . Auch die Postings, die die unterschiedlichen öffentlichen Reaktionen auf dieses Geschehen darstellen sollten, fand ich befremdend. Am Schluss nimmt die Geschichte dann mehr Fahrt auf und man erfährt die Geschichte aus der Sicht der Flüchtlingsfamilie, sodass das Buch mir am Ende doch noch ganz gut gefallen hat.
Gesellschaftskritik und menschliche Abgründe mit langatmigen Anlauf
Wird im Verlauf besser - humoristische Ausrichtung trotz vielfacher Erwähnung in Kritiken nicht auffindbar - bedrückend und leicht düster - zu intensiver Gebrauch vom stilistischen Mittel der postings (oft überblättert) - überraschende Momente - insgesamt ein gute Story
Wahnsinns-Geschichte & toll gelesen
2024_#18 💧
Bei diesem Buch bin ich etwas hin- und hergerissen. Auf der einen Seite fand ich die Seite der österreichischen Familie ganz gut dargestellt, durchaus auch gesellschaftskritisch. Die Mitglieder beider österreichischer Familien waren mir eigentlich alle unsympathisch, was in diesem Fall aber kein Minuspunkt für mich war, sondern gut zur Botschaft des Buches passte. Auf der anderen Seite gab es meines Erachtens kritisch zu betrachtende Aussagen der Figuren, die dann auch nicht eingeordnet wurden, sodass rassistische Narrative reproduziert wurden. Die Aussagen wurden vermutlich bewusst so verwendet, um auf die Problematik aufmerksam zu machen, jedoch bleiben durch fehlende Einordnung, Aufklärung und eventuell Gegenrede einer anderen Figur am Ende doch einfach nur die rassistische Aussage und die Vorurteile bestehen. Das fand ich sehr schade und hierfür gibt es einfach enormen Punktabzug. Dass, wie in der Buchbeschreibung angegeben, "Menschen zu Wort kommen, die keine Stimme haben", habe ich leider auch nicht so empfunden. Die Geschichte der Flüchtlingsfamilie wurde ganz am Ende noch kurz erzählt, ansonsten hat sich aber niemand um sie und ihre Gefühle und Bedürfnisse geschert. Eigentlich passiert in dem Buch genau das, was angeblich kritisiert werden soll: sie bleiben ungehört und ungesehen. Auch die Tochter der österreichischen Familie, Sophie-Luise, fand ich etwas unauthentisch. Alles in allem würde ich sagen: Eine gute Idee, die allerdings besser und sensibler hätte umgesetzt werden können.

Glattauer immer gut. Diesmal anders. Aber gut.
Macht nachdenklich. Zeitkritisch mit leichter Satire.
Mal was anderes aber sehr bewegend und interessant aufgezogen
Ein unglaublich ergreifender Roman: Beschrieben werden die vielfältigen Reaktionen auf einen tragischen Badeunfall beim Toskana-Urlaub zweier Familien, bei dem ein Mädchen somalischer Herkunft verstarb. Dies geschieht in einem originellen Mix aus Erzählung, Zeitungsartikeln mit Postings und Chats, in denen der Autor die Perspektive aller Beteiligten darstellt - zunächst mit Ausnahme der Opferfamilie. Die rückt dann mit ihrer tragischen Fluchtgeschichte im Prozess in den Mittelpunkt, in dem das ganze Drama kulminiert. Unbedingte Leseempfehlung!
Einfach phänomenal. Für mich war das Buch eine ganz wichtige Perspektive auf die Flüchtlingskrise der heutigen Zeit. Es erzählt von hochnäsigen, reichen Europäern die sich zwar für sehr weltoffen halten, aber aus der Bequemlichkeit ihres Wohlstandes die Nächstenliebe verlernt haben. Die Hörbuchversion ist mit ihren zwei Sprecher*innen sehr unterhaltsam gestaltet, vor allem durch den gelegentlichen Wiener Dialekt und die unterschiedlichen Stimmbilder der Charaktere. Eine aufweckende Hörerfahrung, bei der man sich stellenweise für seine Mitmenschen schämt und sich vielleicht auch das ein oder andere mal ertappt fühlt...
wahnsinnig gutes Buch, hätte ich so gar nicht erwartet und habe es regelrecht verschlungen. Gesellschaftskritisch und regt zum Nachdenken an.
Glattauer kann mit der Sprache spielen wie kein Zweiter. Das Buch ist gesellschaftskritisch und belehrend ohne aber mit dem erhobenem Zeigefinger dazustehen. Ein Buch, welches noch lange nachklingen wird. Einzig das Ende hätte ich mir noch ausführlicher gewünscht.
Traumatisch, ehrlich, typisch!
Es ist kein leichtes Buch und vor allem steckt man es nicht so leicht weg. Es ist leider zu ehrlich und es sagt aus, dass wir alle an unserer Einstellung arbeiten sollten!

Was für ein Buch
Mir fehlen ehrlich gesagt immer noch die Worte. Dieses Buch sollte möglichst von jedem gelesen werden. Besonders auf Grund der aktuellen Lage hier in Deutschland. Zur Story: 2 Familien gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie Luise,14, durfte gegen die Langeweile ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gechillt, kommt es zur Katastrophe. Ich kann euch sagen, dass ist noch lange nicht alles und erst der Anfang. Mir hat dieses Buch mehr als nur gefallen. Es war so gesellschaftskritisch erzählt und dabei kein Stück aus subjektiver Sicht. Man kann als Leser entscheiden wie man zu der Thematik steht. Die Sicht auf Medien hat sich nochmal deutlich geschärft und das Thema kann aktueller nicht sein. Die Art wie die Protagonisten handeln war faszinierend bis erschreckend. Daniel Glattauer überrascht mich immer wieder aufs Neue. Mein letztes Werk von ihm war ein Theaterstück und da habe ich sein Talent zu anderen Themen außer Liebesromanen (Gut gegen Nordwind) gemerkt. Er schafft eine Kraft in seinem Sprachstil, der einen absoluten Wiedererkennungswert hat. Am Ende musste ich wirklich schrecklich weinen und ich bin mir ganz sicher, dass ich noch lange darüber nachdenken werde. Lest es! 5 Sterne ⭐️ ⭐️⭐️⭐️⭐️
Erschütternd, tragisch und berührend zu gleich ⭐️⭐️⭐️⭐️
Eine tragische Geschichte einer Flüchtlingsfamilien aus Äthiopien. In Sicherheit wiegend und in Österreich angekommen macht die Tochter Aayana einen Italienurlaub zusammen mit der Familie ihrer Schulfreundin Sophie und deren Freunden. Eines Nachts geschieht ein Unglück. Aayana ertrinkt im Pool der Finca. Wie konnte es dazu kommen und was verschweigen beide Familien? Eine erschütternde und tragische Geschichte in der es um mehr geht als nur einen schlimmen Unfall und dessen Hintergründe.
Beiträge
Wow! Die Geschichte hat mich direkt zerstört, ist mir unter die Haut gefahren. Daniel Glattauer hat hier den Finger direkt in die Wunde gelegt und das ist gut so. Ein wichtiges Buch, große Leseempfehlung!
Eine unerwartet ergreifende Geschichte.
Nach "In einem Zug" war ich gespannt auf einen weiteren Roman von Glattauer und wurde nicht enttäuscht. Eine etwas konstruierte Geschichte, die aber richtig Fahrt aufnimmt und nicht in Klischees abrutscht.
Mitreißend, erschütternd und es würde mich leider nicht wundern, würde der Fall genau so in naher Zukunft durch die Presse gehen
„Die spürst du nicht“ von Daniel Glattauer ist ein Roman, der in vielerlei Hinsicht die Oberflächlichkeit und die soziale Kluft unserer Gesellschaft kritisch beleuchtet. Der Fokus auf die beiden reichen Familien, die Strobl-Marineks und die Binders, spiegelt die egozentrische und privilegierte Haltung der Mittel- und Oberschicht gut wieder, welche sich in ihren eigenen Problemen verliert und die Schicksale der weniger privilegierten Menschen kaum wahrnimmt oder „aus Zeitgründen“ gar ignoriert, solange das Leid weit weg ist. Dieser Eindruck wird durch die eingeschobenen Kommentare zu den entsprechenden Pressemitteilungen noch verstärkt, in welchen vollkommen pietätlos ein schrecklicher Unfall als Aufhänger für eine neue Debatte gegen die Flüchtlingspolitik nach der anderen genutzt wird und das eigentliche Thema durch einen Streit zwischen mehr oder meist eher weniger reflektierten Kommentatoren über oberflächliche, reißerische Themen, die kaum noch mit dem eigentlichen Inhalt der Pressemitteilung zusammenhängen, verdrängt wird. Vor allem diese Kommentarspalten finden sich so heute leider fast 1:1 in diversen Online-Medien, was die traurige Aktualität des Romans unterstreicht. Trotz der Tragik, die sich aus der Situation der Ahmeds ergibt, bleibt ihre Geschichte eher im Hintergrund, was sicherlich beabsichtigt ist, den Roman in gewisser Weise auch so besonders macht und zu dem unbehaglichen Lesegefühl beiträgt, insgesamt schien mir das Verhältnis aber doch etwas zu unausgewogen und ließ mich zwiegespalten zurück. Gegen Ende wird die Entwicklung der Handlung zwar durch die ein oder andere Wendung nochmal intensiver und berührender, doch letztlich blieb das Buch leicht hinter meinen Erwartungen zurück. Auf mich wirkte es ein bisschen so, als würden die wahren Probleme, wie in den aggressiven, aber inhaltsmageren Debatten in den Kommentarspalten, nicht tiefgehend genug behandelt, sodass das Potenzial der eigentlich sehr kraftvollen Geschichte nicht voll ausgeschöpft wurde. Alles in allem dennoch ein sehr packender und wichtiger Roman.
Zwei privilegierte Familien – die Strobl-Marineks und die Binders – reisen gemeinsam in die Toskana. Sophie Luise, die Tochter der Strobl-Marineks, darf ihre Freundin Aayana mitnehmen. Sie möchte ihr das Schwimmen beibringen – und ihre besondere Freundschaft sichtbar machen. Die Reise endet mit Aayanas Tod. Die befreundeten Familien sowie die Öffentlichkeit sind tief betroffen. Doch ihre Betroffenheit gilt vor allem den eigenen Anliegen – Aayana und ihre Familie bleiben hintergründig. Ihre Perspektive wird nicht gesucht, nicht gehört, nicht repräsentiert. „Die sind zwar auch unter uns, aber nur scheinbar mitten unter uns. Sie sind unter uns in einem anderen Sinn: Sie sind darunter. Unter unserer Wahrnehmung. Unter unserem Interesse. Ihre Geschichte will hier keiner hören. Und sie können sie auch nicht erzählen. Sie werden nicht danach gefragt. […] Ohne Sprache kein Verständnis. Ohne Sprache keine Geschichte.“ Was bedeutet die Tragödie für das Ansehen der Familien, für die politische Karriere der Grünen-Politikerin Strobl-Marinek? Wie lässt sich der Schaden begrenzen – wie die Scham ertragen? Ein zynisch-narzisstischer Staranwalt, voyeuristische Medien und digitale Empörungsdynamiken zeichnen das Bild einer egoistischen, juristisch und gesellschaftlich überlegenen Öffentlichkeit – mit einseitiger Berichterstattung und erschreckend vertrauten Kommentarspalten. Wohlstandsarroganz und Doppelmoral bringen Aayanas Geschichte zum Schweigen – und mit ihr das Leben derer, die nicht als Teil der „unseren“ Erzählung vorgesehen sind. Ein aussagekräftiger Roman, der Haltung einfordert – und die Leerstellen unserer Narrative schonungslos offenlegt.
Ein gut konstruierter Roman. Das Thema ist hochaktuell, die Figuren scharf gezeichnet. Oft bleibt das Lachen im Hals stecken. Die Montage der Kommentare ist ein passendes Stilmittel. Was mir gefehlt hat war allerdings eine Verbindung zu einer der Figuren aufzubauen. Irgendwie ist da kein Funke übergesprungen. Vielleicht dann wirklich zu konstruiert. Es lohnt sich dennoch sehr, diesen Roman zu lesen!
Es fällt mir schwer, zu diesem Buch passende Worte zu finden. Heftiger Inhalt, wirklich etwas zum Nachdenken. Zwischendurch wusste ich nicht, was ich von der Geschichte halten soll, wollte aber unbedingt weiter lesen. Fesselnd und erschreckend zugleich. Kein „schönes“ Buch, aber eins, das definitiv nachhallt.
Puh, starker Tobak. Die Geschichte kommt etwas langsamer in Fahrt und ist anders als erwartet, aber ab der Hälfte konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Sehr berührend und leider auch sehr realitätsnah. Ich liebe Glattauers teilweise lakonischen Schreibstil und dass einem häufig das Lachen im Halse stecken bleibt. Wirklich lesenswert!
Fast abgebrochen...
Beim selber lesen bin ich irgendwie nicht in die Geschichte rein gekommen. Habe mich dann entschlossen dem Buch noch eine Chance zu geben und zwar indem ich es mir vorlesen lasse. Und da haben Tessa Mittelstaedt & Steffen Groth ganze tolle Arbeit geleistet. Was ich beim selber lesen als anstrengend und verwirrend empfand, haben die beiden beim "vorlesen" toll umgesetzt. "Die spürst du nicht" ist mein erstes Buch von Daniel Glattauer. Die Geschichte an sich ist schwere Kost, nichts Leichtes für zwischen durch und ziemlich nah dran an der Realität. Ich habe den beiden Sprechern gern zu gehört und bin mir sicher es war nicht das letzte (Hör)Buch von Daniel Glattauer.
„Was ist ein Mensch wert, was kostet ein Leben?“ (S.204)
Mit dieser Frage beschäftigt sich dieser gelungene, gesellschaftskritische Roman. Glattauer hält zynisch und satirisch unserer westlichen, privilegierten Gesellschaft den Spiegel vor und trifft mit seinen fiktiven Charakteren dabei voll ins Schwarze. Dabei greift die Story unter anderem Themen, wie Migration, Rassismus, die heutige Meinungskultur in sozialen Medien, sowie „Privilegien und Bürden“ gesellschaftlicher Milieus auf. Ich habe das Buch sowohl gelesen, als stellenweise auch gehört. Beides war sehr angenehm. Thematik, Stil und Message - für mich, rundum eine Leseempfehlung. Dieses Buch gibt genau jenen Menschen eine Stimme, welche i.d.R. weniger in unserer Gesellschaft zur Sprache kommen. „Wenn sich Menschen auf die Flucht durch die halbe Welt begeben, dann muss ihre Not so groß sein, dass sie sogar in Kauf nehmen, in fremden Gewässern auszutrocknen. Für wen tun sie das? Für ihre Kinder, wen sonst. Für die Hoffnung, dass die Kinder eine Chance kriegen, die man ihnen selbst genommen hat.“ (S.269)

Wie viel ist ein Menschenleben wert?
Ein gesellschaftskritischer und leicht satirischer Roman über das Drama zweier Familien. Das Buch hat mich wirklich gefesselt und zum Nachdenken angeregt. Es geht um (Flüchtlings)Politik, den Umgang in Sozialen Netzwerken und die Abgründe unserer westlichen Welt. Obwohl ich mich selbst als toleranten und weltoffenen Menschen einschätze, lässt die Geschichte einen doch eigene Handlungen und Gedanken hinterfragen. Dem Leser wird ohne Vorwurf oftmals ein Spiegel vorgehalten. Auch nach Abschluss wirkt dieses Buch nach, weshalb es von mir eine klare Leseempfehlung erhält. Ich habe es als Hörbuch gehört und die Sprecherin hat das Ganze wirklich gut umgesetzt.
Ich schwanke noch zwischen 4,5 und 5 Sternen. Auf jeden Fall eine tolle Empfehlung meiner Buchhändlerin!!!! Ausführliche Rezi folgt
"Die Wahrheit ist ein Chamäleon, sie wechselt ihre Farbe mit dem Blickwinkel des Betrachters." "Die spürst du nicht" von Daniel Glattauer war mal wieder ein Tipp der Buchhändlerin meines Vertrauens und ich bin ihr sehr dankbar für diesen Tipp, denn von alleine hätte ich zu dem Buch wohl nicht gegriffen. In dem gerade mal 304 Seiten starken Buch steckt so viel über das man sicherlich auch in einer Leserunde grandios gut sprechen und diskutieren kann. Allerdings hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, dass zu viele gesellschaftliche Baustellen aufgemacht werden und das eigentliche dramatische Ereignis um den tödlichen Badeunfall des somalischen Mädchens Aayana und wie es ihrer Familie ergeht zu kurz kommt. Aber vermutlich war das pure Absicht des Autors, um den Finger in die Wunde von Oberflächlichkeit und der Ich-Bezogenheit der Gesellschaft nicht nur zu legen, sondern darin zu bohren. "Die spürst du nicht" ist ein Buch das wütend macht über den Egoismuss und das Verhalten mancher Menschen, über die Social Media Welt, es ist aber auch ein Buch, das nachdenklich und traurig macht. Man trauert mit der somalischen Familie und ist entsetzt über das, was ihr seit ihrer Flucht aus der Heimat passiert ist. Man leidet mit Sophie-Luise (So-Lu) der 14 jährgigen Tochter der Strobel-Marineks, die irgendwie mit dem tödlichen Unfall ihrer "Nicht-Freundin" klar kommen muss und von den Eltern damit ziemlich allein gelassen wird. Und ich kann sogar So-Lus Eltern und das befreundeten Ehepaar Strobel ein Stückweit verstehen und das sie alles tun würden, um das Unglück hinter sich lassen und wieder schlafen, wieder glücklich sein zu können. Aber vermutlich sit das so gut wie unmöglich. Wie soll man bitte den Unfalltod eines Mädchens verarbeiten können, dass man mit in den Urlaub genommen hat. "Die spürst Du nicht" hat sich durch das hohe Tempo, die Spritzigkeit und lebendigen Dialoge sehr gut und schnell lesen lassen. Außerdem machen die vielen unterschiedlichen Erzählarten (neben normal erzählten Prosatext gibt es Interviews, Chat-Unterhaltungen und Kommentare aus der Social Media Welt) das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Und es ist ein Buch das hängenbleibt, das einem zum Nachdenken anregt und von dem ich froh bin, dass es mir meine Buchhändlerin in die Hand gedrückt und empfohlen hat. Aber leichte Kost ist es wirklich nicht!
Daniel Glattauer ist mit "die spürst du nicht" ein lesenswerter Roman gelungen, der berührt und nachdenklich macht. Er behandelt Themen wie Verlust, Trauer, Ausländerpolitik, Sucht, Posttraumatische Belastungsstörungen. Vor allem geht es um die Frage, was ist ein Menschenleben wert und sind in der Gesellschaft wirklich alle Leben gleich viel wert. Anfangs viel es mir etwas schwer, mich in die Geschichte hinein zu denken, was hauptsächlich daran lag, dass mir die Protagonisten nicht sympathisch waren. Den Schreibstil empfand ich als abwechslungsreich und angenehm. Es gibt unterschiedliche Blickwinkel, sowie wohldosiert eingefügte Nachrichten und Kommentare aus den sozialen Medien. Sprachlich durchaus mit einer Prise österreichischen Humors. Über manche Dialoge musste ich schmunzeln. Im Mittelteil hat mich der Blickwinkel von Tochter Sophie-Luise am meisten gefesselt. Sie fühlt sich mit dem Verlust ihrer Schulkameradin völlig allein gelassen. Die Eltern kümmern sich nur darum, selbst ohne größeren Schaden aus der Sache heraus zu kommen, was mich phasenweise richtig wütend und auch traurig gemacht hat. Jeder kümmert sich um seine eigenen Egoismen und sieht sich selbst als Opfer der Gesellschaft. Auch wenn es zwischendurch die ein oder andere Passage gab, die man hätte kürzen können, hat mich die Geschichte überzeugt. Keine leichte Thematik und definitiv keine Wohlfühllektüre. Sehr gut gefallen hat mir, dass der Autor mehrere Themen verknüpft, ohne das Gefühl der Themenüberflutung zu erwecken. Alles passt zusammen und kann hier nicht separat betrachtet werden. Daniel Glattauer weiß, wo er Salz in die gesellschaftlichen Wunden streuen muss und hält einen großen Spiegel vor. Egoismus, Ignoranz, Doppelmoral, Scheinheiligkeit... Auch wenn er, wahrscheinlich bewusst, übertreibt, ist die Thematik des Buches leider nicht abwegig. Mein erster Roman des Autors. Als Hörbuch sehr gut geeignet.

Wichtiges Buch mit hartem Thema
Und wieder war es gut, dass ich mir zum Buch wenig durchgelesen habe. Ich kam von Glattauers Romanen Gut gegen Nordwind und hab Comedy erwartet. Bekommen habe ich eine traurige Geschichte, nah an der Realität. Das Buch steckt voller Emotionen - vor allem aber Wut und Traurigkeit. Es ist ein Buch zum Reflektieren.
Ein Gesellschaftsroman, der vieles widerspiegelt, was man im Alltag erlebt und auch auf Social Media liest. Ich fand den Schreibstil ganz okay. Eine leichte Sommerlektüre. Aber… Für mich war es kein Wohlfühlbuch. Es ist unterhaltsam, ja, aber ich habe was anderes erwartet und habe das Buch ab der Mitte nur gelesen, dass ich es (endlich) gelesen habe. Leider nicht mehr und nicht weniger. Kein Buch für mein Bücherregal. Auch wenn hier ein wichtiges und ernstes Thema aufgegriffen wird.

Sehr unterhaltsam geschriebenes Buch mit wichtigem Thema!
Mitreißend 💙
✨Rezensionsexemplar✨ Das war mein erstes Buch des Autors und ein echter pageturner. Wirklich, ich denke unabhängig davon, was der Inhalt mit einem macht, man möchte immerzu weiterlesen. Ganz unten schreibe ich Euch die Trigger auf, diese hat es leider im Buch nicht gegeben. Wer möchte, scrollt also weit nach unten. 2 Wiener Familien machen Urlaub in der Toskana. Die vierzehnjährige Sophie Luise nimmt ihre Schulfreundin Aayana mit. Aayana ist mit ihrer Familie aus Somalia nach Österreich geflohen und die Traumata sitzen tief. Es kommt zur Katastrophe… Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und man weiß auch eine ganze Zeit lang nicht, in welche Richtung es geht. Das Buch ist zwar politisch, aber aufgebaut als Familienroman. Zusätzlich zur großen Katastrophe schwelen im Hintergrund weitere Konflikte. Vor allem eine Situation ist gefährlich und da habe echt panisch mitgefiebert und das Schlimmste befürchtet. Wessen Leben ist was wert? Wer trägt die Schuld, wenn das Schicksal zuschlägt? Der Autor rollt die wohl größten Fragen auf und das Thema Flüchtlingspolitik könnte ja auch aktueller nicht sein. Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass der Autor der geflüchteten Familie stellvertretend für viele andere eine Bühne gegeben hat. Ich persönlich denke jedoch, dass der Ausgang in der Realität anders gewesen wäre. Es stimmt aber hoffnungsvoll und man möchte gern, dass es so sein kann. Leseempfehlung! 4/5 ⭐️⭐️⭐️⭐️ Weiter unten folgen die TW, die im Buch fehlen ⬇️ TW: Tod, Ertrinken, Angst vor Wasser, Krieg, Vergewaltigung, Schwangerschaft, Drogen, emotionale Abhängigkeit, Mobbing, Rassismus

Da hatte ich bei weitem mehr erwartet!
Das Buch wird mit den Satz "...lässt Menschen zu Wort kommen, die keine Stimme haben..." beworben. Mit dieser Erwartung habe ich begonnen, den Roman zu lesen. Diese Menschen kommen zu Wort, aber erst gegen Ende und dann auch nur nebenbei. Vorher werden erst einmal sämtliche Befindlichkeiten der "privilegierten" Protagonisten umfassend erörtert. Über Aayana, das ertrunkene Mädchen, erfährt man fast gar nichts. Auch stilistisch hat das Buch enttäuscht. Vom Autor "Gut gegen Nordwind" (den besten Dialog, den ich gelesen habe) habe ich mehr Einfühlungsvermögen und bessere Dialoge erwartet. Wenn ich Forenbeiträge und Zeitungsartikel lesen möchte, dann lese ich Forenbeiträge und Zeitungsartikel.
Dieses Buch zeigt die Borniertheit und Arroganz unserer Gesellschaft
Ich muss sagen, ich hatte aufgrund der Tatsache, dass das Buch so gehypt wurde bei Erscheinung höhere Erwartungen. Der Sprachstil ist sehr speziell, für "Gut gegen Nordwind" mag das funktionieren, bei einem so komplexen Plot hat mich der recht einfache Stil eher irritiert. Die Protagonist:innen bleiben einem seltsam fern. Gegen Ende legt die Geschichte dann doch noch Mal ordentlich zu, als vor Gericht die Fluchtgeschichte der somalischen Familie offenbart wird. So richtig sympathisch bleibt einem nur deren Anwalt in Erinnerung. Dennoch mit 3,5 Sternen eine Leseempfehlung, da sich das Buch sehr schnell durchliest und ein wichtiges Thema behandelt.
Krasse Geschichte, hat mich am Ende zu Tränen gerührt.. der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, hat aber total zu der Story gepasst. Absolute Empfehlung, aber tut weh und ist keine leichte Kost.
Ich konnte das Buch nicht weglegen. Es ist spannend, unangenehm, nachvollziehbar, nah. Man kann sich in die Charaktere einfühlen, weil man entweder ähnliche Menschen kennt, oder selbst manchmal so ist. Und das erhöht den Cringe Faktor. Eine furchtbare und gute Geschichte mit einer feinen und schmerzhaften Auflösung.
Ohne den moralischen Zeigefinger zu heben legt Glattauer die gesellschaftlichen Lügen unserer Zeit offen. Moderner Sprachstil!
Flucht und Migration, (Alltags-)Rassismus und Ignoranz. Ein Kammerspiel, so distanziert erzählt, dass es nahe geht.
Entfaltet ein tiefgründiges/vielschichtiges und durchweg fesselndes Gesellschaftsportrait/Familiendrama, das gedanklich nachhallt! Stark!
Die wohlhabenden, privilegierten Familien Strobl-Martinek und Binder treten einen Urlaub in die Toskana an. Die 14 jährige Sophie Luisa, die Tochter der Strobl-Martineks, nimmt ihre Klassenkameradin Aayana, eine Geflüchtete aus Somalia, mit. Schnell kommt es zur Katastrophe: Aayana ertrinkt in dem Luxuspool. Jede Rettung kommt für sie zu spät. Wie geht es weiter für die beiden Familien? Wer ist schuld? Wer tritt für Aayana und ihre Familie ein? „Die spürst du nicht“ ist ein Gegenwartsroman im wahrsten Sinne des Wortes. Er wagt sich an große Themen der Zeit ran und tut dies auf Messers Schneide. Glattauer reproduziert Herablassung bis hin zu Rassismus und Diskriminierung (leider auch zwei Mal mit dem unnötig und unkommentiert ausgeschriebenen N*-Wort) , um die Leser*innen auch ja schön rechts einzunorden. Über weite Strecken des Romans befindet man sich in der privilegierten Österreichischen High Society. Glattauer gelingt es, dass man irgendwann sogar mit den beiden eher unsympathischen, über-stereotypen Familien mitleidet, eben weil nur sie und ihre Gefühlswelt dargelegt wird. Wer das alles durchgehalten hat (und ich kann verstehen, wenn man es vorher abgebrochen hat), kriegt das im letzten Teil alles stellvertretend anklagend um die Ohren gepfeffert! Die Geflüchteten seien „unter unserer Wahrnehmung. Unter unserem Interesse. Ihre Geschichte will hier keiner hören. Und sie können sie auch nicht erzählen. Sie werden nicht danach gefragt. Und von sich aus schaffen sie es nicht, sich zu Wort zu melden. Ihnen fehlen die Mittel.“ Und dann kommen sie zum Ende, kurz aber prägnant, doch noch zu Wort. Und so versucht Glattauer durch Empathie zu einen, was durch einen tiefen Riss durch unsere modernen Gesellschaften getrennt ist. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklungen in Österreich ist der Roman noch einmal brisanter und aktueller geworden. Es geht aber nicht nur um Migration, sondern auch darum, wie wir die Menschlichkeit (vor allem die Jugendlichen) an und in Social Media verlieren. Glattauer spielt dafür mit Textformen: Die Handlung wird kommentiert von den klassischen Medien. Die klassischen Medien werden kommentiert von anonymen User*innen in Social Media, dem Haifischbecken unserer Zeit. Dieser intermediale Kniff ist aus meiner Sicht gelungen und unterstreicht abermals die Gegenwartsbedeutung des Textes. Ein gewagter Text, auf den man sich einlassen muss, der seine Schwächen, aber viel mehr Stärken und Potenziale mit sich bringt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!
27.02.2025 Ein Buch, das betroffen zurücklässt, aber wichtiger als je zuvor ist... Gerade in diesen politischen Zeiten..
Dieses Buch war ein Vorschlag in unserem Mädels-Buchclub. Es bietet sehr viel Raum für Diskussionen über menschliches Verhalten. Besonders die Einschübe der Forumsbeiträge haben mir als Leserin deutlich vor Augen geführt was in unserer Gesellschaft absolut schief läuft... Empathielose Kommentare als Reaktion auf den Tod eines Menschen, das ist leider tatsächlich unser Alltag und keineswegs überspitzt dargestellt... Besonders aufgefallen ist mir immer wieder, dass die betroffene Familie gar nicht im Fokus stand... Es wurde selten bis kein Mitleid ausgesprochen, es wurden Fakten und Theorien oder auch einfach nur pietätlose Witze ausdiskutiert oder im Falle von Elisa und ihrer Familie über die eigenen Sorgen und Probleme nachgedacht. Aber wo bleibt das Einfühlungsvermögen für die Eltern/Geschwister, die ihr Familienmitglied verloren haben?? Was wäre gewesen, wäre es andersherum passiert? Und ich vermute mal genau das wollte uns der Autor mit seinem Buch vor Augen führen... Es ist kein Buch, dass leicht verdaulich ist, auch wenn es sprachlich nicht auf Schockmomente setzt und sehr ruhig erzählt ist. Mir wird die Geschichte in Erinnerung bleiben (und besonders mein Leseverhalten von Berichterstattungen nachhaltig verändern), ich werde das Buch weiterempfehlen.
„Sie ist vierzehn Jahre alt, also volljährig, glaubt sie. Die Große der Strobl-Marineks lebt bereits in ihrer eigenen Erwachsenenwelt, die nichts damit zu tun hat, was ihr die Familie ständig vor Augen führen will.“ Die Tochter der Familie nimmt ein geflüchtetes Mädchen aus ihrer Klasse mit in den Urlaub. Was folgt, ist durchaus überraschend, aber aufgrund der unsympathischen Figuren auch etwas anstrengend.
Ein Roman, der denen ohne Stimme eine Stimme gibt, tief bewegt und einen nicht so schnell loslässt.
Tiefgründige Story
Ich mag alle Bücher von Glattauer. Dieses ist wieder sehr anders als die anderen von ihm. Es werden viele Klischees aufgegriffen und besprochen. Der Prozess nimmt einen für mich zu großen Teil des Buches ein. Am Ende gibt es die sehr ergreifende Fluchtgeschichte...
Bedrückend wahr
Der bitterböse und doch treffgenaue Ton, den Daniel Glattauer in diesem Roman anschlägt, geht unter die Haut. Denn er zeigt, wie sich weiße, privilegierte Menschen aus der Verantwortung für ein Unglück ziehen wollen, um das Gesicht zu wahren. Die Protagonisten wirkten dabei beabsichtigt sowie wirkungsvoll überspitzt und auch die Dialoge waren passend auf den Punkt formuliert. Auf diese Weise deckt die Erzählstimme jegliche Unzulänglichkeiten der Figuren auf und lässt keine Verschleierungen zu. Eingebettet wurde die Diskussion um die Frage nach Schuld, Verantwortung, Gutmenschentum und Egoismus in einen speziellen Schreibstil, der an ein Drehbuch für ein Theaterstück erinnerte. Dass Glattauer auch durch diese formale Gestaltung auf die Konstruktion und Exemplarität der Geschichte hindeutet, hat mir gut gefallen. Zum Ende hin kamen mir jedoch ein paar Fäden zusammen, die nicht unbedingt hätten zusammengebracht werden müssen. Und auch der immer pathetisch werdendere Ton trug nicht mehr wirklich viel zur Aussage des Textes bei. Insbesondere der erste Teil stach für mich somit durch seine entlarvenden Dialoge, Gedanken und Charakterisierungen hervor. Auch dass Glattauer den Fokus auf die verklärte und wenig sympathische Sicht der Privilegierten Figuren lenkte, war für mich sinnvoll und auch nötig, um dem schweren Thema gerecht zu werden.
Hat sich am Anfang etwas gezogen und wurde gegen Ende immer besser. Insgesamt wirklich gelungen und regt zum Nachdenken an. 💭
Gehört auf Bookbeat // wirklich gut geschrieben, und eine sehr bewegende Geschichte - regt einen zum Nachdenken an. Mir ist im letzten Fünftel des Buches zu viel auf einmal passiert, alle Habdlungsstränge wurden zusammengeführt und dadurch war es dann etwas viel verglichen zum Rest des Buches. Vor allem der Geschichte der somalischen Familie wird im Großteil des Buches zu wenig Platz gegeben, sie wird erst am Ende genauer thematisiert. Dafür dass das Buch eigentlich Platz für diese Geschixhte schaffen sollte und zum Nachdenken über Fluchtgeschixhten anregen soll (meiner Meining nach) geht es im gesamten Roman viel zu sehr darum, wie die österreichischen Familien damit klarkommen und wie sie versuchen entstehende Probleme zu behandeln. Die somalische Familie ist eher weniger behandelt. Insgesamt trotzdem ganz klar eine Empfehlung, erinnert etwas an Der Fall Collini von Ferdinand von Schirach
Der Roman behandelt ein sehr brisantes, gesellschaftsspaltendes Thema und ich war mehr als gespannt, wie der Autor die Thematik umsetzt, ohne zu sehr gängige Klischees zu bedienen. Ich finde, das ist ihm hervorragend gelungen. Zwei gut betuchte, österreichische Familien planen einen gemeinsamen Urlaub in einem luxuriösem Ferienhaus in der Toskana, mit dabei eine bekannte Grünenpolitikerin. Deren Tochter Sophie Luise hat seit Kurzem das somalisches Flüchtlingskind Aayana aus ihrer Klasse zur Freundin und es sich zur Aufgabe gemacht, sich um das Mädchen zu kümmern. So beschließt sie, dass Aayana mit in die Toskana fahren soll, um ihr im dortigen Pool das Schwimmen beizubringen. Eine Idee mit fatalen Folgen und so wird aus einem schönen Urlaub eine Zerreißprobe für beide Familien und auch für die österreichische Gesellschaft. Daniel Glattauer ist ein Meister des Wortes. Schon wie der Roman beginnt erinnert eher an ein Theaterstück als an ein Belletristik-Werk. Er beherrscht es unglaublich gut, Figuren zu zeichnen und den Lesenden deren Charakter näherzubringen, so dass man sich von Anfang an so fühlt, als wäre man mittendrin - trotz des schweren Themas. Seine Sprache ist anspruchsvoll und voller eleganter Wendungen und wenn er Personen sprechen lässt, hört man quasi den österreichischen Dialekt aus den Seiten tönen. Auch das Stilmittel der an passenden Stellem platzierten Pressetexte mit entsprechenden Kommentaren, wie man sie 1:1 auf sämtlichen Social Media Plattformen finden könnte, passen perfekt in die Atmosphäre des Buches. Ohne anzuklagen behandelt Glattauer diese schwere Kost und am Ende musste ich die ein oder andere Träne verdrücken. Ein Buch, das einen nicht kalt lassen kann, für mich eines meiner Highlights in den letzten Monaten.
interessant aufgebauter Roman - mit dem typisch Öaterreichischen Kommentaren hat sich leicht gelesen und regt zum Nachdenken an
Gesellschaftskritischer Roman, der mich persönlich sehr zum Nachdenken gebracht hat obwohl mir durch die Bank fast alle Protagonisten unsympathisch oder mir sehr fern waren. Großes Lob an die Höbuchsprecher Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth! Trotz des ernsten Themas musste ich oft wegen der toll gesprochen Dialekte schmunzeln und sprachlich waren auch die unterschiedlichen Perspektiven sehr klar dargestellt. Ich glaube, dies wäre bei mir beim Lesen mehr untergegangen und hätte mich nicht so sehr zur Selbstreflexion angeregt. Darum vor allem die 4⭐️ fürs Hörbuch!
Wow. Was für eine Geschichte. Definitiv keine leichte Kost. Ich habe mir irgendwie komplett was anderes erwartet, eher eine leichte, witzige Sommergeschichte, und wurde hier definitiv überrascht und eines besseres belehrt. Große Leseempfehlung!
Hier wurde zwar ein wirklich wichtiges Thema besprochen, trotzdem hat mich der Roman nicht überzeugen können. Ich hatte insgesamt etwas anderes erwartet.

Gesellschaftskritischer Roman, der unglaublich gut geschrieben ist, der weh tut und einen auch zum Lachen bringt.

Aayana ist ein Flüchtlingskind aus Somalia und wird von ihrer Freundin in den Familienurlaub mitgenommen, wo sie im Swimmingpool der Villa ertrinkt. Dadurch gerät das Leben aller Beteiligten aus den Fugen. Im laufe der immer skurriler werdenden Folgen dieses Unglücks erfährt man die Lebensumstände der einzelnen Protagonisten und ihrer Reaktionen darauf. Auf den ersten 100 Seiten habe ich mich sehr schwer getan mit diesem Roman. Das lag va am telegrammartigen Schreibstil der die Personen nur sehr grob beschreibt, wodurch mich die Personen emotional nicht erreichten . Auch die Postings, die die unterschiedlichen öffentlichen Reaktionen auf dieses Geschehen darstellen sollten, fand ich befremdend. Am Schluss nimmt die Geschichte dann mehr Fahrt auf und man erfährt die Geschichte aus der Sicht der Flüchtlingsfamilie, sodass das Buch mir am Ende doch noch ganz gut gefallen hat.
Gesellschaftskritik und menschliche Abgründe mit langatmigen Anlauf
Wird im Verlauf besser - humoristische Ausrichtung trotz vielfacher Erwähnung in Kritiken nicht auffindbar - bedrückend und leicht düster - zu intensiver Gebrauch vom stilistischen Mittel der postings (oft überblättert) - überraschende Momente - insgesamt ein gute Story
Wahnsinns-Geschichte & toll gelesen
2024_#18 💧
Bei diesem Buch bin ich etwas hin- und hergerissen. Auf der einen Seite fand ich die Seite der österreichischen Familie ganz gut dargestellt, durchaus auch gesellschaftskritisch. Die Mitglieder beider österreichischer Familien waren mir eigentlich alle unsympathisch, was in diesem Fall aber kein Minuspunkt für mich war, sondern gut zur Botschaft des Buches passte. Auf der anderen Seite gab es meines Erachtens kritisch zu betrachtende Aussagen der Figuren, die dann auch nicht eingeordnet wurden, sodass rassistische Narrative reproduziert wurden. Die Aussagen wurden vermutlich bewusst so verwendet, um auf die Problematik aufmerksam zu machen, jedoch bleiben durch fehlende Einordnung, Aufklärung und eventuell Gegenrede einer anderen Figur am Ende doch einfach nur die rassistische Aussage und die Vorurteile bestehen. Das fand ich sehr schade und hierfür gibt es einfach enormen Punktabzug. Dass, wie in der Buchbeschreibung angegeben, "Menschen zu Wort kommen, die keine Stimme haben", habe ich leider auch nicht so empfunden. Die Geschichte der Flüchtlingsfamilie wurde ganz am Ende noch kurz erzählt, ansonsten hat sich aber niemand um sie und ihre Gefühle und Bedürfnisse geschert. Eigentlich passiert in dem Buch genau das, was angeblich kritisiert werden soll: sie bleiben ungehört und ungesehen. Auch die Tochter der österreichischen Familie, Sophie-Luise, fand ich etwas unauthentisch. Alles in allem würde ich sagen: Eine gute Idee, die allerdings besser und sensibler hätte umgesetzt werden können.

Glattauer immer gut. Diesmal anders. Aber gut.
Macht nachdenklich. Zeitkritisch mit leichter Satire.
Mal was anderes aber sehr bewegend und interessant aufgezogen
Ein unglaublich ergreifender Roman: Beschrieben werden die vielfältigen Reaktionen auf einen tragischen Badeunfall beim Toskana-Urlaub zweier Familien, bei dem ein Mädchen somalischer Herkunft verstarb. Dies geschieht in einem originellen Mix aus Erzählung, Zeitungsartikeln mit Postings und Chats, in denen der Autor die Perspektive aller Beteiligten darstellt - zunächst mit Ausnahme der Opferfamilie. Die rückt dann mit ihrer tragischen Fluchtgeschichte im Prozess in den Mittelpunkt, in dem das ganze Drama kulminiert. Unbedingte Leseempfehlung!
Einfach phänomenal. Für mich war das Buch eine ganz wichtige Perspektive auf die Flüchtlingskrise der heutigen Zeit. Es erzählt von hochnäsigen, reichen Europäern die sich zwar für sehr weltoffen halten, aber aus der Bequemlichkeit ihres Wohlstandes die Nächstenliebe verlernt haben. Die Hörbuchversion ist mit ihren zwei Sprecher*innen sehr unterhaltsam gestaltet, vor allem durch den gelegentlichen Wiener Dialekt und die unterschiedlichen Stimmbilder der Charaktere. Eine aufweckende Hörerfahrung, bei der man sich stellenweise für seine Mitmenschen schämt und sich vielleicht auch das ein oder andere mal ertappt fühlt...
wahnsinnig gutes Buch, hätte ich so gar nicht erwartet und habe es regelrecht verschlungen. Gesellschaftskritisch und regt zum Nachdenken an.
Glattauer kann mit der Sprache spielen wie kein Zweiter. Das Buch ist gesellschaftskritisch und belehrend ohne aber mit dem erhobenem Zeigefinger dazustehen. Ein Buch, welches noch lange nachklingen wird. Einzig das Ende hätte ich mir noch ausführlicher gewünscht.
Traumatisch, ehrlich, typisch!
Es ist kein leichtes Buch und vor allem steckt man es nicht so leicht weg. Es ist leider zu ehrlich und es sagt aus, dass wir alle an unserer Einstellung arbeiten sollten!

Was für ein Buch
Mir fehlen ehrlich gesagt immer noch die Worte. Dieses Buch sollte möglichst von jedem gelesen werden. Besonders auf Grund der aktuellen Lage hier in Deutschland. Zur Story: 2 Familien gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie Luise,14, durfte gegen die Langeweile ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gechillt, kommt es zur Katastrophe. Ich kann euch sagen, dass ist noch lange nicht alles und erst der Anfang. Mir hat dieses Buch mehr als nur gefallen. Es war so gesellschaftskritisch erzählt und dabei kein Stück aus subjektiver Sicht. Man kann als Leser entscheiden wie man zu der Thematik steht. Die Sicht auf Medien hat sich nochmal deutlich geschärft und das Thema kann aktueller nicht sein. Die Art wie die Protagonisten handeln war faszinierend bis erschreckend. Daniel Glattauer überrascht mich immer wieder aufs Neue. Mein letztes Werk von ihm war ein Theaterstück und da habe ich sein Talent zu anderen Themen außer Liebesromanen (Gut gegen Nordwind) gemerkt. Er schafft eine Kraft in seinem Sprachstil, der einen absoluten Wiedererkennungswert hat. Am Ende musste ich wirklich schrecklich weinen und ich bin mir ganz sicher, dass ich noch lange darüber nachdenken werde. Lest es! 5 Sterne ⭐️ ⭐️⭐️⭐️⭐️
Erschütternd, tragisch und berührend zu gleich ⭐️⭐️⭐️⭐️
Eine tragische Geschichte einer Flüchtlingsfamilien aus Äthiopien. In Sicherheit wiegend und in Österreich angekommen macht die Tochter Aayana einen Italienurlaub zusammen mit der Familie ihrer Schulfreundin Sophie und deren Freunden. Eines Nachts geschieht ein Unglück. Aayana ertrinkt im Pool der Finca. Wie konnte es dazu kommen und was verschweigen beide Familien? Eine erschütternde und tragische Geschichte in der es um mehr geht als nur einen schlimmen Unfall und dessen Hintergründe.