Das Buch Alice: Wie die Nazis das Kochbuch meiner Großmutter raubten

Das Buch Alice: Wie die Nazis das Kochbuch meiner Großmutter raubten

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20.44 €

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Großartig!

Karina Urbach hat ihrer Großmutter, aber auch ihrem Vater und ihrem Onkel (und einigen anderen wichtigen Personen) mit diesem Buch ein ganz großartiges Denkmal gesetzt! Hier wird nicht nur die Geschichte des geraubten Kochbuches sauber rekonstruiert, sondern das gesamte, sehr bewegende, Leben der Alice Urbach und ihrer Söhne (und einigen anderen wichtigen Personen). Was diese Frau mitgemacht und vollbracht hat grenzt an ein Wunder und lässt mich staunend und voller Bewunderung zurück. Auch die Geschichte ihres Sohnes Otto ist schier unglaublich. Alles geht weit über den Raub des Kochbuches hinaus. (Kleiner „Spoiler: Eine seiner „Aktionen“ diente sogar als Vorlage für Forsynths Thriller #dieakteodessa). ⠀ Dieses Sachbuch packt von der ersten Seite an und lässt vergessen, dass man sich im Prinzip durch ein Geschichtsbuch liest. Mutig, schonungslos, und sowas von notwendig! Besonders augenöffnend dabei ist die Tatsache, dass (manche) Verlage selbst lange nach dem Krieg keine Bemühungen gestartet haben, sich mit dem Gedankenklau zu beschäftigen, geschweige denn die Originalautor:innen zu nennen. ⠀ Dieses Buch bietet so viel mehr als Fakten! Es erzählt in erster Linie von Menschen, die nie aufgaben, die kämpften, die trotz allem, was ihnen angetan wurde, nicht hassten, sondern stets nach vorne schauten. ⠀ Auch wenn Familienforschung unter Historikern als schwerer Straftatbestand gilt (Bemerkung der Autorin im Vorwort), hat sich Frau Urbach wohl von den Konventionen nicht abschrecken lassen und mit der Aufarbeitung der Geschichte ihrer Großmutter, aus meiner Sicht, alles richtig gemacht!

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Die Autorin Karina Urbach ist die Enkelin von Alice Urbach, die in den dreißiger Jahren ein erfolgreiches Kochbuch in Wien veröffentlicht hatte. In Das Buch Alice erzählt sie die Geschichte ihrer Großmutter und ihres Vaters und Onkels, die durch die Nationalsozialisten in den dreißiger Jahren aus Wien vertrieben wurden. Alice wurde nicht nur die Heimat genommen, sondern auch die Urheberrechte an ihrem Buch. Der Verlag veröffentlichte ihr Buch jahrelang unter einem falschen Autorennamen und gab auch nach dem Krieg die Rechte daran nicht an Alice Urbach zurück. In diesem Buch beschreibt die Autorin nicht nur den Kampf um das Buch, sondern die Lebensgeschichte ihrer Großmutter und die Schicksale ihre Vaters und ihres Onkels. Mir hat das sehr gut gefallen, das Buch ist sehr spannend geschrieben und man erfährt vieles von dem, was in den dreißiger Jahren in der Welt geschah. Alice Sohn Otto ist damals weit in der Welt herumgekommen. Er war es auch, der ab 1938 die Auswanderung seiner Mutter und vor allem seines Bruders vorantrieb. Die Kapitel sind mit Bildern aus Alice Kochbuch überschrieben und mit jeweils einem passenden Zitat. Im Text konnte die Autorin auf viele Briefe ihrer Familie zurückgreifen und auch Fotos der Familie aus der damaligen Zeit einbinden. Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung für dieses Buch, das auch Seiten der damaligen Zeit beleuchtet, die den meisten Lesern so noch nicht bekannt sein dürften.

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