Eine Handvoll Senfkörner

Eine Handvoll Senfkörner

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UsaGelber KrokusHistorischer RomanAmerikanischer Bürgerkrieg

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Meine Meinung Der Amerikanische Bürgerkrieg ist vorbei und 1865 wurde die Sklaverei offiziell abgeschafft. Lisbeth sowie Mattie leben 1968 mit ihren Familien im Norden, im Bundesstaat Ohio, in dem die schwarze Bevölkerung schon länger frei ist, einigermaßen gleichwertig behandelt wird, studieren und auch akademische Berufe ausüben darf. So ist Jordan Lehrerin geworden und Samuel Rechtsanwalt. Mattie sorgt sich um ihre Nichte Sarah und möchte endlich ihr damaliges Versprechen einlösen und Sarah zu sich nach Ohio bringen. Sie ist realistisch genug um zu wissen, dass nach dem verlorenen Bürgerkrieg, alle ehemaligen Sklaven in den Südstaaten gewiss nicht frei sind und ganz bestimmt nicht gut und angemessen behandelt werden. Gegen Mattie erscheint Lisbeth recht naiv. Erst durch ihre Ankunft bei ihrer Familie erkennt sie, dass Freiheit für ehemalige Sklaven nur ein Wort auf dem Papier ist. In den Südstaaten werden sie immer noch ausgebeutet, nicht für ihre Arbeit bezahlt und weiterhin als Leibeigene angesehen. Der Autorin gelingt es sehr gut die damalige Stimmung im Land einzufangen und zu transportieren. Lisbeths Unwissenheit und dann die Erkenntnis, dass sich eigentlich nichts geändert hat als auch Matties und Samuels Angst, sobald sie wieder im Süden angelangt sind, ist sehr greifbar. Sie nimmt den Leser mit in die beiden Geschichten, die sich erst parallel abspielen und dann zum Ende hin zu einer werden. Lisbeths Bruder Jack, der unter Lisbeths Heirat mit Matthew sehr zu leiden und all sein familiäres Ansehen verloren hatte, wird zum Richter über Matties Leben und das ihrer Kinder. Laila Ibrahim schafft es an diesem Punkt, dass man nicht mehr aufhören möchte das Buch zu lesen bzw. zu hören. Die Spannung steigert sich bis zum Schluss. Eine Verstrickung aller Beteiligten wird zum Höhepunkt getrieben und sehr schön und auch authentisch aufgelöst. Als sehr gelungen empfand ich die Charaktere insgesamt. Ich konnte sie mir vorstellen und mit ihnen mitfiebern. Sie erfahren eine Entwicklung, die die gesamte Geschichte vorantreibt. Aus den naiven Lisbeth und Jordan werden Kämpferinnen für das Gute. Sie nehmen sich zurück, weil sie sich dafür entscheiden das Richtige zu tun und geben damit aber die eigene Bequemlichkeit auf. Es war auch interessant mitzuerleben, wie Lisbeths Kindern bewusst wird, dass das Leben, das sie kennen und schätzen, nicht überall gelebt wird. Dass sogar die eigene Familie, hier in Form von Großmutter und Onkel, ganz entgegengesetzte Vorstellungen von Menschlichkeit, Großzügigkeit und Gleichberechtigung haben können. Sehr gut gefallen hat mir auch der Bezug zum Titel. Im Laufe des Buches werden einige Male diese Senfkörner und ihre Bedeutung erwähnt, die ich mir gerne erlesen habe. Zum Hörbuch In diesem Hörbuch war ich nicht so ganz zufrieden mit der Sprecherin. Was Yara Blümel in “Gelber Krokus” noch souverän gelungen war, konnte sie in diesem Teil nicht fortsetzen. Insgesamt fand ich ihre Stimme zu jammerhaft. Dieses “leidige” in der Stimme zog sich leider durch das gesamte Buch und passte nicht zu jeder Figur. Hier hätte mehr Stärke und Entschlossenheit transportiert werden müssen. Lediglich die Passagen, in denen Mattie sich unterwürfig geben musste, waren somit authentisch und nachvollziehbar wiedergegeben worden. Fazit Insgesamt eine gelungene Fortsetzung, die die damalige Zerrisenheit der amerikanischen Nation sehr gut aufzeigt. Ein toller Nachfolgeband, der eigenständig gelesen werden kann, atmosphärisch jedoch nicht ganz an “Gelber Krokus” herankommt. Dennoch eine Lese- bzw. Hörempfehlung mit 4 von 5 Sternen.

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