Dornröschen hatte es leichter
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Beiträge
Abwechslungsreich, witzig mit einer Menge Charme
Hermine - nicht Granger - Hagen ist 17 Jahre alt und steht kurz vor dem Abitur. In ihrem Leben geht es um ihren Freund Jan und die geplante USA Reise. Als sie jedoch im Krankenhaus erwacht, muss sie feststellen, dass es nicht mehr 1996 ist und sie bereits 37. Mühsam und mit Hilfe von neuen und alten Freunden kämpft sich Hermine zurück ins Leben und muss dabei schnell lernen erwachsen zu werden, was ihr nicht immer ganz glückt. Das Hörbuch, gesprochen von der großartigen Yesim Meisheit, ist kurzweilig, witzig und hat eine Menge Charakterentwicklung dabei. Das Ende war vorhersehbar, ich hätte es mir anders gewünscht, aber ansonsten hat mir das Hörbuch sehr gut gefallen.
Das Cover ist sehr auffällig durch seine Farbgebung, was mir gut gefällt. Auch die verschiedenen Schriften passen zur Geschichte. Ich hätte das Buch anhand des Covers definitiv im Buchladen aus dem Regal gezogen. Innen ist das Buch sehr schlicht gehalten. Die Geschichte beschäftigt sich sehr gründlich mit dem Wandel der Technologien innerhalb der letzten zwanzig Jahre. Es muss ziemlich krass sein nach so vielen Jahren aufzuwachen aus einem Koma und festzustellen, dass alles anders ist. Deine Eltern sehen aus wie Oma und Opa, deine Freunde haben die Schule beendet, haben neue Freunde und Partner. Vanessa Mansini stellt diese Kluft zwischen Hermine und ihrem Umfeld sehr gut da. Allerdings ist es natürlich etwas unglaublich, dass nach zwanzig Jahren Koma keine bleibenden Schäden zurück bleiben... Aber sonst ist die Geschichte gut geschrieben. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Figuren sind gut geschrieben und man kann sich gut in sie hinein versetzen.
Hermine erwacht 2016 mit nun 37 Jahren aus dem Koma und findet sich in einer komplett anderen Welt wieder, als sie sie vor 20 Jahren gekannt hat. Während ihre Eltern über die Jahre hinweg nicht von ihrem Bett gewichen sind, ist ihr damaliger Freund nun verheiratet und lebt den Familientraum mit einer anderen. Auch auf ihre damals beste Freundin kann sie heute nicht mehr zählen und einen Berufsabschluss hat sie auch nicht. Die neumodischen Smartphones sind ein Rätsel und dass das World Trade Center nicht mehr steht, ein Schock. In Dornröschen hatte es leichter begleitet der Leser Hermine daher auf ihren witzigen und chaotischen Schritten in ihrem Leben nach dem Koma. Die Idee hat mich sehr angesprochen und wurde meiner Meinung nach auch witzig umgesetzt. Man merkt einmal mehr, wie absurd unsere heutige Internetobsession eigentlich ist, und wie aufgeschmissen man ohne Smartphone dasteht. Amüsant war es auch zu lesen, wie Hermine auf Game of Thrones, Youtube und Pokemon Go reagiert, denn alle relevanten Trends und Themen wurden in diesem Roman aufgegriffen, was ich sehr gut fand. Ebenfalls lachen musste ich bei Hermines ersten Erfahrungen mit Tinder, die bei der Suche nach einem Mann im heutigen Zeitalter natürlich nicht fehlen dürfen. Der Roman hält außerdem einige unerwartete Wendungen bereit, die mich positiv überrascht haben! Meine trotzdem eher durchschnittliche Bewertung liegt an Hermine selbst. Natürlich ist sie ein wenig verloren und total überfordert mit dem technischen Schnick-Schnack, ihrem Gefühlschaos und der Suche nach sich selbst. Trotzdem verhält sie sich sehr naiv und hat mich nach wenigen Kapiteln schon genervt. Sie blockt zunächst alles ab, was mit der Gegenwart zu tun hat. Gleichzeitig möchte sie sich aber voll ins Leben stürzen, verweigert die Hilfe ihrer Eltern, zieht in eine WG zu wildfremden Menschen und bringt das Leben ihres Ex-Freundes Jan gehörig durcheinander. Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, wie Hermine zunächst jegliche Aufklärung und Hilfe von sich stößt. Sie verhält sich so kindisch, dass ihre neue Freundin Lucy (übrigens selbst noch keine 20) ihr eines Tages eine kräftige Standpauke hält. Dafür hab ich sie sofort in mein Herz geschlossen und Lucy ist auch mein Lieblingscharakter im ganzen Roman gewesen. Hermine selbst legt im gesamten Roman nur eine minimale Entwicklung hin, die mir ganz und gar nicht ausgereicht hat. Mir ist klar, dass sie anfangs im Kopf noch 17 Jahre alt ist, aber dieser Eindruck wurde leider bis zur letzten Seite nicht so zurecht gerückt, wie ich es mir erhofft hatte. Außerdem fand ich das Liebesdreieck zwischen Hermine, Jan und Jans Frau unfassbar anstrengend. Dass ein Kind im Kindergartenalter involviert ist, machte die Sache für mich zusätzlich schwierig. An Hermines Stelle hätte ich mich geschämt, mich derart in eine Ehe einzumischen, egal wie gut oder schlecht sie läuft. Die Intrigen beider Frauen haben gegen Ende dafür gesorgt, dass ich beide Charakter gar nicht mehr mochte. Am liebsten hätte ich mir die kleine Mila geschnappt und wäre durchgebrannt. Sich wieder an Jan heranzumachen reicht Hermine übrigens nicht. Auf zahlreichen Online-Plattformen lernt sie Männer kennen, denn es gibt natürlich nichts wichtigeres für sie, als auf den letzten Metern ihrer Fruchtbarkeit noch ein Kind zu zeugen. Über ihre berufliche und finanzielle Zukunft macht sie sich exakt null Gedanken, auch nicht über mögliche Komplikationen, mit denen eine Schwangerschaft in dem Alter verbunden ist (und mit den Risiken, die vor allem für ihr Kind dabei bestehen). Nicht nur diese Naivität hat mich gestört, sondern auch dass sich sehr viele Seiten nur der Tatsache widmeten, wen Hermine nun vögelt und wie viel Sex sie nachzuholen hat. Auch wenn in diesem Roman eine Liebesgeschichte eingebaut war, hat mich die Romantik gar nicht gepackt und es ist wirklich gar kein Funke übergeflogen. Fazit Insgesamt kann ich nur 2 Sterne vergeben. Die Grundidee finde ich super und besonders das erste Drittel war wirklich witzig und kurzweilig umgesetzt. Je länger man Hermine aber begleitet, desto mehr geht ihr kindliches Verhalten auf die Nerven. Mir war alles viel zu dramatisch und anstrengend und ich hätte mir gewünscht, dass Hermine ihren Platz und Frieden im Jahr 2016 findet, ohne dabei eine Spur der Verwüstung anderer Leben hinter sich herzuziehen. (Dezember 2016)
Hahnebüchene Story, wenig sympathischer Hauptcharakter - Abbruch. Schade, "Im falschen Film" war so gut.
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Abwechslungsreich, witzig mit einer Menge Charme
Hermine - nicht Granger - Hagen ist 17 Jahre alt und steht kurz vor dem Abitur. In ihrem Leben geht es um ihren Freund Jan und die geplante USA Reise. Als sie jedoch im Krankenhaus erwacht, muss sie feststellen, dass es nicht mehr 1996 ist und sie bereits 37. Mühsam und mit Hilfe von neuen und alten Freunden kämpft sich Hermine zurück ins Leben und muss dabei schnell lernen erwachsen zu werden, was ihr nicht immer ganz glückt. Das Hörbuch, gesprochen von der großartigen Yesim Meisheit, ist kurzweilig, witzig und hat eine Menge Charakterentwicklung dabei. Das Ende war vorhersehbar, ich hätte es mir anders gewünscht, aber ansonsten hat mir das Hörbuch sehr gut gefallen.
Das Cover ist sehr auffällig durch seine Farbgebung, was mir gut gefällt. Auch die verschiedenen Schriften passen zur Geschichte. Ich hätte das Buch anhand des Covers definitiv im Buchladen aus dem Regal gezogen. Innen ist das Buch sehr schlicht gehalten. Die Geschichte beschäftigt sich sehr gründlich mit dem Wandel der Technologien innerhalb der letzten zwanzig Jahre. Es muss ziemlich krass sein nach so vielen Jahren aufzuwachen aus einem Koma und festzustellen, dass alles anders ist. Deine Eltern sehen aus wie Oma und Opa, deine Freunde haben die Schule beendet, haben neue Freunde und Partner. Vanessa Mansini stellt diese Kluft zwischen Hermine und ihrem Umfeld sehr gut da. Allerdings ist es natürlich etwas unglaublich, dass nach zwanzig Jahren Koma keine bleibenden Schäden zurück bleiben... Aber sonst ist die Geschichte gut geschrieben. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Figuren sind gut geschrieben und man kann sich gut in sie hinein versetzen.
Hermine erwacht 2016 mit nun 37 Jahren aus dem Koma und findet sich in einer komplett anderen Welt wieder, als sie sie vor 20 Jahren gekannt hat. Während ihre Eltern über die Jahre hinweg nicht von ihrem Bett gewichen sind, ist ihr damaliger Freund nun verheiratet und lebt den Familientraum mit einer anderen. Auch auf ihre damals beste Freundin kann sie heute nicht mehr zählen und einen Berufsabschluss hat sie auch nicht. Die neumodischen Smartphones sind ein Rätsel und dass das World Trade Center nicht mehr steht, ein Schock. In Dornröschen hatte es leichter begleitet der Leser Hermine daher auf ihren witzigen und chaotischen Schritten in ihrem Leben nach dem Koma. Die Idee hat mich sehr angesprochen und wurde meiner Meinung nach auch witzig umgesetzt. Man merkt einmal mehr, wie absurd unsere heutige Internetobsession eigentlich ist, und wie aufgeschmissen man ohne Smartphone dasteht. Amüsant war es auch zu lesen, wie Hermine auf Game of Thrones, Youtube und Pokemon Go reagiert, denn alle relevanten Trends und Themen wurden in diesem Roman aufgegriffen, was ich sehr gut fand. Ebenfalls lachen musste ich bei Hermines ersten Erfahrungen mit Tinder, die bei der Suche nach einem Mann im heutigen Zeitalter natürlich nicht fehlen dürfen. Der Roman hält außerdem einige unerwartete Wendungen bereit, die mich positiv überrascht haben! Meine trotzdem eher durchschnittliche Bewertung liegt an Hermine selbst. Natürlich ist sie ein wenig verloren und total überfordert mit dem technischen Schnick-Schnack, ihrem Gefühlschaos und der Suche nach sich selbst. Trotzdem verhält sie sich sehr naiv und hat mich nach wenigen Kapiteln schon genervt. Sie blockt zunächst alles ab, was mit der Gegenwart zu tun hat. Gleichzeitig möchte sie sich aber voll ins Leben stürzen, verweigert die Hilfe ihrer Eltern, zieht in eine WG zu wildfremden Menschen und bringt das Leben ihres Ex-Freundes Jan gehörig durcheinander. Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, wie Hermine zunächst jegliche Aufklärung und Hilfe von sich stößt. Sie verhält sich so kindisch, dass ihre neue Freundin Lucy (übrigens selbst noch keine 20) ihr eines Tages eine kräftige Standpauke hält. Dafür hab ich sie sofort in mein Herz geschlossen und Lucy ist auch mein Lieblingscharakter im ganzen Roman gewesen. Hermine selbst legt im gesamten Roman nur eine minimale Entwicklung hin, die mir ganz und gar nicht ausgereicht hat. Mir ist klar, dass sie anfangs im Kopf noch 17 Jahre alt ist, aber dieser Eindruck wurde leider bis zur letzten Seite nicht so zurecht gerückt, wie ich es mir erhofft hatte. Außerdem fand ich das Liebesdreieck zwischen Hermine, Jan und Jans Frau unfassbar anstrengend. Dass ein Kind im Kindergartenalter involviert ist, machte die Sache für mich zusätzlich schwierig. An Hermines Stelle hätte ich mich geschämt, mich derart in eine Ehe einzumischen, egal wie gut oder schlecht sie läuft. Die Intrigen beider Frauen haben gegen Ende dafür gesorgt, dass ich beide Charakter gar nicht mehr mochte. Am liebsten hätte ich mir die kleine Mila geschnappt und wäre durchgebrannt. Sich wieder an Jan heranzumachen reicht Hermine übrigens nicht. Auf zahlreichen Online-Plattformen lernt sie Männer kennen, denn es gibt natürlich nichts wichtigeres für sie, als auf den letzten Metern ihrer Fruchtbarkeit noch ein Kind zu zeugen. Über ihre berufliche und finanzielle Zukunft macht sie sich exakt null Gedanken, auch nicht über mögliche Komplikationen, mit denen eine Schwangerschaft in dem Alter verbunden ist (und mit den Risiken, die vor allem für ihr Kind dabei bestehen). Nicht nur diese Naivität hat mich gestört, sondern auch dass sich sehr viele Seiten nur der Tatsache widmeten, wen Hermine nun vögelt und wie viel Sex sie nachzuholen hat. Auch wenn in diesem Roman eine Liebesgeschichte eingebaut war, hat mich die Romantik gar nicht gepackt und es ist wirklich gar kein Funke übergeflogen. Fazit Insgesamt kann ich nur 2 Sterne vergeben. Die Grundidee finde ich super und besonders das erste Drittel war wirklich witzig und kurzweilig umgesetzt. Je länger man Hermine aber begleitet, desto mehr geht ihr kindliches Verhalten auf die Nerven. Mir war alles viel zu dramatisch und anstrengend und ich hätte mir gewünscht, dass Hermine ihren Platz und Frieden im Jahr 2016 findet, ohne dabei eine Spur der Verwüstung anderer Leben hinter sich herzuziehen. (Dezember 2016)
Hahnebüchene Story, wenig sympathischer Hauptcharakter - Abbruch. Schade, "Im falschen Film" war so gut.