Westlich des Sunset
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Beiträge
Ich weine um die Ehe von Zelda und Scott.
Stewart O Nan schafft es, sich in „Westlich des Sunset“ mit den Dämonen des Francis Scott Fitzgeralds (dem Autor der tragischen Geschichte der Roaring Twenties "The Great Gatsby") zu beschäftigen und sein wohl nicht weniger tragisches Lebensende zu portraitieren. Dieses Buch hat mich nachhaltig festgehalten und ich möchte meine Eindrücke gern mit Euch teilen. Nun ist schon etwas Zeit vergangen, seit ich das Buch beendet habe aber die Emotionen und die schier nicht enden wollende Tragik dieser Person haben mich gefesselt. Wir befinden uns in Hollywood der 1937er. Fitzgeralds Frau Zelda ist in einer psychiatrischen Einrichtung und er ist Alkoholiker. Das Verhältnis zur einzigen Tochter ist angespannt und Geldsorgen ziehen sich durch alle Handlungen. Fitzgerald lernt eine Reporterin kennen, mit der er eine Affäre beginnt, die jedoch bis zu seinem Lebensende anhalten soll. Um die Geldsorgen in den Griff zu bekommen, verdient er sich zwischendurch als Drehbuchautor in Hollywood. Das Hollywood dieser Zeit ist ein hartes Pflaster. Wir begegnen in diesen Erzählungen Größen wie Humphrey Bogart, Hemingway oder Joan Crawford, die jedoch verflochten in diesem Konstrukt dieser allmächtigen Filmindustrie, ebenfalls wie kleine Spielfiguren mit etwas Ruhm glänzen. Fitzgerald bewegt sich in seiner eigenen Abwärtsspirale. Dieses Buch ist ein Stück Zeitgeschichte, stimmt den Leser aber leider melancholisch. Scott und Zelda waren das Glamourpaar der 30er. Auch wenn sie in den letzten Lebensjahren physisch nicht präsent ist, stellt er jedoch immer wieder Vergleiche an, die die Messlatte für andere Frauen unerreichbar machen. Die Beziehung zu Sheilah, der Reporterin ist wichtig für ihn, kann ihn sogar kurzweilig zu Veränderungen antreiben aber bleibt immer hinter dieser einen Beziehung zurück. Die Oberflächlichkeit Hollywoods setzt sich in den Beziehungen und Begegnungen in der Geschichte fort. Dennoch erhalten wir einen voyeuristischen Blick hinter die schillernde Fassade dieser Traumfabrik. Es sind die kleinen Details, die das Buch für mich wertvoll machen. Der Spaziergang zwischen den Filmkulissen während Fitzgeralds Mittagspause oder die kleinen Anzeichen von Schwäche, die die eine oder andere Fassade dann doch zum Bröckeln bringen. Die Begegnungen mit Zelda bleiben leider ebenfalls bis zum Ende sehr herausfordernd. Ich weiß, dass dieses Buch nicht jeden überzeugen kann aber je länger ich dieses Buch im Hinterkopf behalte, ist es für mich, 4 volle Sterne wert.
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Ich weine um die Ehe von Zelda und Scott.
Stewart O Nan schafft es, sich in „Westlich des Sunset“ mit den Dämonen des Francis Scott Fitzgeralds (dem Autor der tragischen Geschichte der Roaring Twenties "The Great Gatsby") zu beschäftigen und sein wohl nicht weniger tragisches Lebensende zu portraitieren. Dieses Buch hat mich nachhaltig festgehalten und ich möchte meine Eindrücke gern mit Euch teilen. Nun ist schon etwas Zeit vergangen, seit ich das Buch beendet habe aber die Emotionen und die schier nicht enden wollende Tragik dieser Person haben mich gefesselt. Wir befinden uns in Hollywood der 1937er. Fitzgeralds Frau Zelda ist in einer psychiatrischen Einrichtung und er ist Alkoholiker. Das Verhältnis zur einzigen Tochter ist angespannt und Geldsorgen ziehen sich durch alle Handlungen. Fitzgerald lernt eine Reporterin kennen, mit der er eine Affäre beginnt, die jedoch bis zu seinem Lebensende anhalten soll. Um die Geldsorgen in den Griff zu bekommen, verdient er sich zwischendurch als Drehbuchautor in Hollywood. Das Hollywood dieser Zeit ist ein hartes Pflaster. Wir begegnen in diesen Erzählungen Größen wie Humphrey Bogart, Hemingway oder Joan Crawford, die jedoch verflochten in diesem Konstrukt dieser allmächtigen Filmindustrie, ebenfalls wie kleine Spielfiguren mit etwas Ruhm glänzen. Fitzgerald bewegt sich in seiner eigenen Abwärtsspirale. Dieses Buch ist ein Stück Zeitgeschichte, stimmt den Leser aber leider melancholisch. Scott und Zelda waren das Glamourpaar der 30er. Auch wenn sie in den letzten Lebensjahren physisch nicht präsent ist, stellt er jedoch immer wieder Vergleiche an, die die Messlatte für andere Frauen unerreichbar machen. Die Beziehung zu Sheilah, der Reporterin ist wichtig für ihn, kann ihn sogar kurzweilig zu Veränderungen antreiben aber bleibt immer hinter dieser einen Beziehung zurück. Die Oberflächlichkeit Hollywoods setzt sich in den Beziehungen und Begegnungen in der Geschichte fort. Dennoch erhalten wir einen voyeuristischen Blick hinter die schillernde Fassade dieser Traumfabrik. Es sind die kleinen Details, die das Buch für mich wertvoll machen. Der Spaziergang zwischen den Filmkulissen während Fitzgeralds Mittagspause oder die kleinen Anzeichen von Schwäche, die die eine oder andere Fassade dann doch zum Bröckeln bringen. Die Begegnungen mit Zelda bleiben leider ebenfalls bis zum Ende sehr herausfordernd. Ich weiß, dass dieses Buch nicht jeden überzeugen kann aber je länger ich dieses Buch im Hinterkopf behalte, ist es für mich, 4 volle Sterne wert.