Kein Fluss

Kein Fluss

Hardcover
4.24

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Beschreibung

»Kein Fluss« – dabei bestimmt in diesem neuen Roman von Selva Almada doch der Fluss alles, was geschieht. Drei Männer, die zum Angeln fahren und mit den Bewohnern im benachbarten Ort beim abendlichen Tanzfest fast tödlich aneinander geraten. Warum? Männersachen? Frauengeschichten? Dahinter verbirgt sich viel mehr, auch deshalb ist das dunkle Wasser viel mehr als ein Fluss, aus dem riesige Rochen gefischt werden und in dem Männer verschwinden. Die Argentinierin Selva Almada hat ihre lakonische Stilistik, die so vieles mitteilt, was vielsagend verschwiegen wird, nochmals um virtuose Umdrehungen gesteigert. Niemand beschwört die verhängnisvolle Männerwelt Lateinamerikas mit solch zarter Wucht wie diese unvergleichliche Autorin.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
104
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Selva Almada, geboren 1973 in Entre Ríos, Argentinien, lebt in Buenos Aires. Sie hat vor allem Erzählungen und Gedichte verfasst. »Sengender Wind«, ihr erster Roman, wurde von der Kritik gefeiert und in ihrer Heimat als eines der besten Bücher des Jahres 2012 ausgezeichnet.

Beiträge

2
Alle
4.5

Faszinierend, verstörend, mysteriös. Ein Leseerlebnis

4

Stille Wasser sind tief

In Selva Almadas Roman „Kein Fluss“ geht es scheinbar nur um drei Männer, die gemeinsam Fischen gehen. Doch je tiefer man in den Text einsteigt, die unterschiedlichen Zeitebenen und Perspektiven durchsteigt, desto klarer wird die Bandbreite an Themen, die auf den knapp hundert Seiten in Erscheinung treten. So erhält nicht nur die Natur einen personifizierten und eigenwilligen Charakter, der sowohl einladend als auch beunruhigend sein kann. Die Menschen werden im Gegenzug roh und auf eine Art und Weise animalisch. Dabei ergänzen sich sachliche Beschreibungen und mythologisch angehauchte Passagen, die die Grenzen zwischen Realität und Übernatürlichem verschwimmen lassen. In den Dialogen, Rückblicken und Andeutungen wird deutlich, dass der Text den fehlenden Respekt vor der Natur anprangert und ebenso die etablierten misogynen Mechanismen und die Zerstörungskraft des Verlusts. Dabei sind die Protagonisten jedoch nicht eindimensional, sondern zeigen neben der Härte auch eine Zartheit in Bezug auf langjährige Freundschaften oder die Familie. Den Roman muss man wahrscheinlich etwas nachwirken lassen, einzelne Fragmente erneut lesen und sich der Bandbreite des Erzählten bewusst werden. Doch gerade die Tatsache, dass man auf so wenigen Seiten so viel entdecken kann, macht den Text zu etwas Besonderem.

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