Hey guten Morgen, wie geht es dir?
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Martina Hefter lebt als Autorin und Performerin in Leipzig. Ihre Texte bewegen sich zwischen Gedicht, szenischen Schreibformen und Roman. Viele ihrer Texte setzt sie in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen szenisch um. Sie veröffentlichte drei Romane und – im kookbooks-Verlag Berlin – fünf Gedichtbände. Für ihren letzten Roman, »Hey guten Morgen, wie geht es dir?«, erhielt sie 2024 den Deutschen Buchpreis.
Beiträge
Wirklich unterhaltsam und spricht einige wichtige Themen sehr humorvoll an.
Leider nur ein interessantes Cover
Die Protagonistin ist mit einem schwerkranken Mann verheiratet und schreibt heimlich mit einem Love-Scammer. Viel mehr passiert nicht und das was passiert wird auch noch sehr oberflächlich dargestellt. Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, warum dieses Buch den Deutschen Buchpreis gewonnen hat. Die 1,5 Sterne für das interessante Cover.
Ich hab es wirklich gemocht! Ich glaub, es ist ein Buch, das nicht jeden anspricht. Ich glaub, es passiert viel zwischen den Zeilen und mich hat es voll getroffen. Ich habe viel in den Zwischenräumen gefühlt, habe weiter gedacht, habe nachempfunden, habe kein Mitleid empfunden, sondern eher Bewunderung und Wertschätzung. Was wird erzählt? Die Geschichte von Juno, einer Künstlerin, die tanzt und im Theater spielt und ihrem schwerkranken Mann Jupiter, den sie im Alltag unterstütz. Dank schlafloser Nächte verbringt sie viel Zeit nachts im Netz und chattet mit Love-Scammern. Sie macht sich einen Spaß daraus, die Love-Scammer anzulügen, abstruse Geschichten über sich zu erzählen und sie damit zu vergraulen. Doch dann lernt sie Benu kennen und er verschwindet nicht. Sie schreiben sich regelmäßig, machen Videocalls und Juno erschafft sich eine Art Parallelwelt, ein Weg, um ein wenig aus ihrem Universum zu flüchten, das geprägt ist von Pflege, Sorgen, Geldknappheit, Altern, Einsamkeit uvm. Die Geschichte kann bestimmt verwirrend sein, da oft einzelne Themen nur angeschnitten werden, Alltagssituationen erzählt, die offenbar nicht wichtig erscheinen, plötzlich Erinnerungen aus Junos Vergangenheit scheinbar zusammenhanglos auftauchen und doch fügt sich für mich alles zusammen und ergibt für mich Sinn. Es hat mich mitfühlen lassen. Ich konnte verstehen, dass nicht alles detailliert beschrieben werden muss, um sich hineindenken zu können. Um zu bemerken, wie finanziell unsicher es ist, als Künstler*in zu arbeiten und wie kräftezehrend die Pflege eines geliebten Menschen sein kann. Sehnsüchte und Bedürfnisse vorhanden sind und gleichzeitig immer auch ein schlechtes Gewissen. Mich hat es berührt und ich würde es weiterempfehlen, allerdings mit dem Hinweis „Schau, was es mit dir macht! Vielleicht verwirrt es dich, aber vielleicht fühlst du es wie ich.“ S.47 „Aber schon komisch, sagte Juno. Was? Dass ich auf Plakaten überall in der Stadt zu sehen bin, und trotzdem kann ich meine Miete gerade noch so zahlen.“ S.48 „Das war das eigentlich Schlimme am Älterwerden. Man sah für sich selbst immer gleich aus, aber die anderen Leute sahen den Unterschied.“ S.117 „Ziemlich viele weiße, westliche Frauen machten jedes Jahr auf diese Art Urlaub, hieß es in der Doku. Es ging nicht um schnellen Einmal-Sex und am nächsten Tag mit jemand anderem wieder, so wie es die europäischen Männer machten, die nach Thailand flogen oder auf die Philippinen und dort durchschnittlich mit zwei Frauen pro Tag schliefen.“ S.149 „Alles auf der Erde bestand aus Ausbeutungssystemen, es gab nichts, was einfach so, ohne einen Ausgleich getan wurde, ohne einen Zweck, der am Ende Geld abwarf. Geld war neben Feuer, Knall und Erschütterung die vierte Naturgewalt, die aus einem Überschuss an Energie entstand.“
Ein kurzweiliger, unterhaltsam geschriebener Roman, der die Tiefen von menschlicher Psychologie an der Oberfläche streift. Man sieht die Protagonistin Juno förmlich vor sich, während sie ihren - zugegeben in ihrem Kopf spannender wirkenden - Alltag bestreitet. Das Thema Love Scamming wird aus einer völlig neuen Perspektive, der einer aufgeklärten Frau, dargestellt. Auch wenn die Protagonistin eine gewisse Fassungslosigkeit über die Opfer vorspielt, wird einem im Verlauf des Buches doch deutlich, wie anfällig man selbst für Aufmerksamkeit durch andere Personen ist. Es ist interessant zu beobachten, wie das Zusammenspiel von gegenseitiger Aufmerksamkeit und dem Unterschied des Aufeinandertreffen in dieser Geschichte funktioniert. Definitiv ein lesenswertes Buch. Das einzige, was mich negativ stimmt, ist die Tatsache, dass „reale“ Menschen in dieser Geschichte durch Eigennamen aus der Astrologie verfremdet werden. Für den persönlichen Lesefluss sind mir weniger einfallsreiche Namen deutlich lieber. Auch wenn das Thema hier sich durch die Gedanken der Protagonistin ziehen und damit die Herleitung einfach zu transportieren ist, hätte es der Geschichte einen noch nahbareren Touch geben können.

Teilweise hat der Roman Assoziationen in mir heraufbeschworen, die mich tief berührt haben, und ich glaube auch zu verstehen, was die Autorin vermitteln möchte. Dennoch empfand ich den Text oft als struktur, ziel- und sinnlos. Ich habe den Roman in der schönen Ausgabe von der Büchergilde Gutenberg gelesen, deren Gestaltung sehr gut zum Inhalt passt.

"Einmal Menschen um sich haben, die sich um sie sorgten. Ein paar Minuten nur. Das wäre eigentlich ganz schön, dachte sie." "Sei nicht so kompliziert, dann ist alles leichter, sagte ihre Mutter. Deine Freundinnen sind doch so nett." "Juno fand das Leben halb okay. Aber eben nur halb. Von einem Dämon befallen? Es waren mindestens hundert." Die Geschichte von Juno, einer Performance-Künstlerin und Jupiter, ihrem kranken und pflegebedürftigen Partner. Juno ist gefangen in dem ewigen Kreislauf aus Pflege und alltäglichen Aufgaben die sie nicht erfüllen. Einzig auf der Bühne und beim Tanzen findet sie Erfüllung und Anerkennung. Nachts kann sie nicht schlafen und chattet "aus Spaß" mit Love-Scammern, diese Chats basieren auf Lügen, bringen aber Abwechslung in ihr tristes, oft von Geldsorgen bestimmtes Leben und sie kann sein, was immer sie sein möchte. Bis sie dabei auf Benu aus Nigeria trifft, es entsteht eine ganz besondere Verbindung. Der Roman hat eine ganz besondere Erzählweise, auf die man sich einlassen muss, ganz klar und deutlich in der Sprache, dabei aber auch sehr tiefgründig. Durch die Chat-Verläufe zwischen Juno und Benu kann man die Entwicklung ihrer "Beziehung" begleiten und beobachten . Durch Rückblicke in Junos Kindheit und Jugend lernt man ihren ganz besonderen Charakter, ihre Wünsche und Bedürfnisse und ihr Wesen kennen und verstehen. Ich fand's gut, ein ganz besonderes Buch ⭐
Ein Roman der etwas anderen Art 👀
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es kam mir so alltäglich vor, gleichzeitig aber auch abgefahren - dazu trug auch der Aufbau des Buches bei: die inneren Dialoge von Juno, die Chats, die Beschreibungen der Umgebung; alles in allem empfand ich die Geschichte als stimmig. Besonders gefiel mir auch die Aufmachung der Beziehung von Jupiter & Juno, ich konnte mir die Charaktere gut vorstellen. Man muss schon deutlich zwischen den Zeilen lesen & die Handlung auf sich wirken lassen. ✨️ Eine klare Empfehlung meinerseits, dem Buch eine Chance zu geben ✨️📖

Der Roman "Hey guten Morgen, wie geht es dir?" klang zuerst nach einer aktuellen und spannenden Geschichte mit besonderen Figuren. Doch leider konnte mich der Roman so gar nicht packen. Ich habe mich regelrecht durchgekämpft und bin auch mit Juno überhaupt nicht warm geworden. Für mich wurde im Verlauf der Geschichte nicht deutlich, auf welches Ziel oder Thema die Autorin hinauswill und hinterlässt so bei mir den Eindruck eines ambitionierten Projekts, das in seiner Umsetzung nicht ganz überzeugen kann. Schade, aber das war offenbar einfach nicht das richtige Buch für mich.
Trocken und schwierig
Ich habe das Buch aus zwei Gründen gelesen. Erstens, weil es diesen Preis gewonnen hat und zweitens, weil mir die Beschreibung gut gefiel. Und ganz ehrlich? Mir hat’s nicht gefallen. Vielleicht treffe ich bei einigen jetzt einen Nerv, aber ich fand die Protagonistin sehr unsympathisch. Die Krankheit ihres Mannes war eine reine Nebensächlichkeit. Das fand ich persönlich sehr schade. Und schwups, war am Ende sogar Benu einfach aus der Geschichte. Ich bin einfach nicht schlau daraus geworden, was mir dieses Buch eigentlich sagen will. Es werden tatsächlich vielen Themen angerissen aber mir war dieses Buch definitiv zu trocken und oberflächlich. Schwierig
Ich verstehe es nicht, versteh's einfach nicht. Warum hat dieses Buch einen Buchpreis gewonnen? Selten regt mich Literatur so auf. Auf 220 Seiten gelingt es der Autorin, dass ich das Buch spätestens aller 5 Seiten an die Wand klatschen will, weil es dünn ist, dünne Suppe mit inhaltslosem Füllstoff. Auf Seite 129 schreibt die Protagonistin es selbst: sie dehnt den Text aus. Martina Hefter dehnt ihn auch aus und zwar ins oberflächlich Belanglose, anstatt in die Tiefe; fasst große Themen an, um sie gleich wieder fallen zu lassen. Es hätte so viel mehr sein können, als das was es ist: ein sachlich-nüchternes Dahinplätschern garniert mit Planetenphilosophie. 1,5 Sterne für die Idee, die ersten 10 Seiten und die Aufregung.
Ein Buch, das stark beginnt und dann immer weiter zerfasert und kein Ende findet.
Regt zum Nachdenken an
Ein Buch über eine Frau, die ihren kranken Mann pflegt und selbst eine Erfüllung im Leben sucht. Diese findet sie kurzweilig in Smalltalk Gesprächen mit sogenannten Love-Scammern, welche aber nach kurzer Zeit die Chats wieder beenden. Aber auch das Aufleben lassen alter Hobbys bringt ihr Freude. Als Leserin war ich teils schockiert, über das sehr kühl wirkende Verhältnis zwischen Juno und ihrem Mann. Jedoch merkt man im Laufe der Geschichte schnell, dass Juno sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten bestmöglich um ihren Mann kümmert. Über ihre Gefühlswelt erfährt man nicht all zu viel, man kann sich jedoch selbst ein Bild entwicklen, da man als LeserIn einige Hintergrundinformationen (beispielsweise zur Kindheit Junos) erhält. Schön fand ich auch, dass die „Love-Scammer“ nicht rein als die Bösen in den Geschichten dargestellt werden, sondern dieser Liebesbetrug oft aus verzweifelten und prekären Lebenssituationen heraus entsteht. Das Buch wird in mir wahrscheinlich noch einige Zeit nacharbeiten, insbesondere das eher bedrückende Gefühl, welches in mir beim Lesen ausgelöst wurde.

Ganz anderes Genre, was ich sonst lese. Ich glaube, ich bleibe bei Meinem. War mal ein netter Ausflug, aber irgendwie sagt mir der Roman nicht wirklich zu. Ja,es war erheiternd,aber doch verwirrend. Laut Klappentext habe ich mir etwas ganz anderes darunter vorgestellt.
Ein Buch über verschiedene Arten der Liebe. Es hat mir gut gefallen, der Mix aus Roman, Gedicht und den Auszügen des Chats.
Ich fand es großartig
Juno pflegt ihren schwer erkrankten Mann, nebenbei versucht sie immer wieder als Künstlerin neue Bühnenprogramme und Aufführungen zu konzipieren und wenn ihr alles zu viel wird, scheint es, dann stürzt sie sich in die Kommunikation mit Love Scammern im Internet. In diesen Gesprächen erfindet sie sich andere Leben, vielleicht schönere. Bis sie einen trifft der bleibt und mit dem sie länger spricht. Denke ich diese Buch wird jedem gefallen, sicher nicht. Aber wer vielleicht selbst schon einmal in einer Pflegesituation war oder sich nicht ganz richtig gefühlt hat in seinem Leben oder seiner Welt, der wird hier vielleicht seine Gefühle zwischen den Zeilen wieder finden. Ich fand es gelungen, intensiv und für mich hat es seinen Preis verdient, weil es mich wirklich berührt hat. Und dazu noch gut geschrieben war, wie in diesem Zitat: „Sei nicht so kompliziert, dann ist alles leichter, sagte ihre Mutter. Deine Freundinnen sind doch so nett. Juno versuchte es. Wenn sie spielte, ein unkomplizierter Mensch zu sein, glaubte man ihr das meistens.“
„Hier in den Bergen gibts Hunde, die retten dich aus dem Schnee. So einen Hund bräuchte jeder. Einen Rettungshund. Wovor sollen sie dich retten? Vor allem.“ (Seite 155) Martina Hefters Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ hat mich beim Lesen tief beeindruckt. Zum Einem durch die leichte, fast tänzerische Sprache und zum Anderen die intensive Behandlung tiefgründiger Themen wie Liebe, Sehnsucht und die Herausforderungen des Alltags. Hefter, die für den Roman im vergangenen Jahr den deutschen Buchpreis erhielt, schafft es die Geschichte der Hauptprotagonistin Juno in der Verflechtung zwischen der Pflege ihres schwerkranken Mannes, ihrer Arbeit als Künstlerin und ihrem engen Austausch mit dem Love-Scammer Benu nahezu spielerisch der Leser:innenschaft zu präsentieren. Was ist Zuflucht, was ist Herausforderung, was ist Abenteuer, was ist Alltag - auch hierbei verschwimmen die Grenzen und wir sind eng dabei. „Im Dorf seiner Tanten glaubten viele an Hexen, meistens fand er es albern, Aber man konnte sich dem nicht immer entziehen. Es hieß, Hexen brächten Hunger. Sie machten das Vieh krank, ließen die Felder vertrocknen. Es gibt natürlich vernünftige Erklärungen dafür, dass das Vieh krank wird, sagte Benu. Aber die unvernünftigen Erklärungen sind eben einfacher.“ (Seite 185) „Die Zeit gar kein Strahl, sondern mehr so etwas wie eine Suppe. Nur die Tatsache, dass wir dem Tod näher kommen, ragt immer in jede Handlung, in jedes Geschehnis hinein. Egal, was man gerade macht, die Blumen gießt, ein Brot isst, tut man das auf dem Weg zum Sterben. Dieser Vorgang heißt Altern. Man altert ab der Geburt.“ (Seite 207)

Ich wollte es unbedingt mögen und ich mochte es.
Ich hatte Angst das es kitschig wird. War es nicht, obwohl zwischen Juno und Jupiter echte Liebe besteht. Man kommt sehr gut in die Gedankenwelt von Juno. Ich mochte es wirklich sehr.
"Ein Geheimnis zu haben, war wie einen kleinen Schatz irgendwo zu horten, tief vergraben in der Erde, unter einem Baum, die Stelle kannte nur Juno." Junos "Schatz" heißt Benu und ist ein Love-Scammer aus Nigeria. Denn nachts, wenn Junos an MS erkrankter Mann schläft, schreibt sie mit diesen Männern. Tischt ihnen ihre Lügen auf, anstatt auf dessen reinzufallen und ihnen Geld zu schicken. Mit Benu ist es anders, ihm hört sie zu und teilt ihm ihre Gedanken mit, immer auf der Hut. Und Gedanken hat sie viele, nur Geld nicht. Ihr Mann chronisch krank und auf ihre Hilfe angewiesen, sie selbst arbeitet meist als Tänzerin, mit wenigen Engagements bei geringer Bezahlung aber großer Leidenschaft. Es steckt richtig viel in diesem Buch. Es geht um Rassismus, um Ableismus und auch ums älter werden und wie man sich selbst dabei wahrnimmt. Hier hat mir die Autorin aus dem Herzen gesprochen. "Das war eigentlich das Schlimme am Älterwerden. Man sah für sich selbst immer gleich aus, aber die anderen Leute sahen den Unterschied. " Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für dieses Buch, in das ich mich zu Anfang erst reinfinden musste.
HEY, GUTEN MORGEN, WIE GEHT ES DIR? Martina Hefter Tagsüber ist Juno, eine Performance-Künstlerin, völlig ausgelastet: Sie pflegt ihren schwerkranken Ehemann Jupiter, der im Rollstuhl sitzt und kaum mehr als ein paar Schritte mit dem Rollator gehen kann. Die Leipziger Altbauwohnung, in der sie leben, ist alles andere als behindertengerecht und Jupiters Zustand verschlechtert sich zunehmend. Doch nachts, wenn der Alltag still wird, bleibt nur noch die Einsamkeit. Um dieser Leere zu entkommen, taucht Juno in die Welt der Online-Chats ein. Dort trifft sie auf sogenannte Love-Scammers - Männer, die sie betrügen und um Geld erleichtern wollen. Doch Juno weiß, was gespielt wird. Sie lässt sich nicht ausnutzen, sondern wendet das Spiel zu ihren Gunsten: Mit ihren Lügen erschafft sie eine neue Version ihres Lebens. Mal behauptet sie, sie sei unverheiratet. Mal erzählt sie von wechselnden Liebhabern und wilden Partynächten mit Freundinnen. In dieser virtuellen Welt kann sie der Realität entfliehen, in der Jobangebote immer seltener werden und sie sich fragen muss, wer eine Tänzerin jenseits der Fünfzig noch buchen würde. Eines Tages tritt Benu aus Nigeria in ihr Leben, ein weiterer Love-Scammer, dessen Profil von Anfang an offensichtlich gefälscht ist. Aber das macht Juno nichts aus. Er schenkt ihr einen kleinen Funken von Hoffnung und Abenteuer. Während sie ihm weiterhin Geschichten auftischt, ahnt sie insgeheim, dass sie in Wahrheit vor sich selbst flieht. Martina Hefter hat mit „HEY, GUTEN MORGEN, WIE GEHT ES DIR?“ einen ungewöhnlichen Roman geschaffen, der mit leisen, aber eindringlichen Tönen von Sehnsucht, Einsamkeit und dem Wunsch nach Nähe erzählt. Es geht um die Härten des Älterwerdens, die wachsende Distanz in Beziehungen und den schmerzhaften Versuch, sich selbst neu zu erfinden. Was wie eine alltägliche Geschichte beginnt, entfaltet sich zu einer tiefgründigen Erzählung, die zum Nachdenken anregt. Ob Juno am Ende Geld an Benu überweist? Das müsst ihr selber herausfinden. Da ich das Buch größtenteils als Hörbuch genossen habe, möchte ich unbedingt die wunderbare, positive Stimme von Inka Löwendorf hervorheben. Ihr zuzuhören war ein wahrer Genuss. Eine Lesemausebewertung gibt es dieses Mal nicht, denn Martina Hefter ist die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2024!!! Herzlichen Glückwunsch Martina Hefter und dem Klett-Cotta-Verlag!

2024_#102 🗨️
Puh, war leider überhaupt nicht meins. Ich habe keinen Zugang zu der Protagonistin gefunden und irgendwie war sie mir unsympathisch. Außerdem bin ich überhaupt kein Fan davon, wenn die Geschichte in nicht enger zusammenhängenden Szenen erzählt wird. Man wird ohne Übergänge von einer Szene in die nächste geworfen. Das wirkt auf mich irgendwie immer wie eine unfertige Ideensammlung und ich finde nicht richtig in die Geschichte rein. Es wurden einige wichtige Themen angerissen, aber ich hatte das Gefühl, dabei blieb es auch. Die Handlung fand ich leider auch eher langweilig. Also unterm Strich einfach nicht mein Fall👀🤷🏻

#2025/26 Hey, Guten Morgen, Wie geht es dir?
Verstehe den Grundgedanken, es wurde nur meiner meinung nach so schlecht umgesetzt 😮💨 echt langweilig

Die Performancekünstlerin Juno lebt mit ihrem schwerbehinderten Mann Jupiter in Leipzig und chattet aus Spaß mit Love Scammern. Mit einem dieser Scammer namens Benu kommt sie näher ins Gespräch bzw. ins Chatten und freundet sich quasi mit ihm an. Ich war von diesem Buch positiv überrascht. Als ich zuerst davon gehört hatte, hatte mich die Inhaltsangabe so gar nicht angesprochen, aber nach Clemens Meyers öffentlichem Wutausbruch darüber, dass Martina Hefter für dieses Buch und nicht er für "Die Projektoren" den Deutschen Buchpreis gewonnen hat, war meine Neugier doch geweckt. Insgesamt hat mir "Hey guten Morgen..", das neben den Chats mit Benu und Junos Leben zwischen Performance, Tanztraining und dem Alltag mit Jupiter auch Rückblenden in ihre Kindheit und Jugend als Außenseiterin enthält, gut gefallen. Aber ich werde mir auch noch "Die Projektoren" von Clemens Meyer durchlesen, wobei das allein schon vom Format her ein ziemlicher Kontrast zu Martina Hefters doch eher schmalem Buch ist :-)
schwierig,wegen großer Erwartungshaltung
Ich bin wirklich zwiegespalten. Das Preisträgerbuch sorgt dafür, dass man gewisse Erwartungen hat.Schließlich hat es einen Preis gewonnen. ⚠️ Spoiler enthalten⚠️ Juno und Jupi haben Keim einfaches Leben. Jupi hat MS. Juno pflegt ihren Mann, die Finanzen sehen nur mäßig gut aus. Der Kontakt mit den Lovescammern ist eine Art Abwechslung für Juno. Sie führt sie an der Nase rum,weiß genau was für Strategien sir anwenden. Mit einem Scammer den Sie enttarnt hat bleibt sie allerdings in Kontakt. Sie Switches aus den Cjats von Insta sogar zu WhatsApp, haben regelmäßig Videocalls. Juno lernt ihn tatsächlich besser kennen,Beno. Beno aus Nigeria. Beno schämt sich für sein Lovescamming ,wirkt für Juno aufrichtig. So wird daraus so etwas wie eine Zweckfreundschaft. Beno ist Denjenige dem Juno sich anvertraut wenn sie glaubt mit niemandem reden zu können. Juno war schon immer anders,komisch. Zu Schulzeit schon gemobbt spielte sie außerhalb ihres Theaterspiels immer nur ihre Rolle.Nur auf der Bühne ist sie Juno. Anders als man dann erwarten würde, entsteht keine Liebe zwischen Juno & Beno. Beno ist einfach irgendwann weg. Erst ist es komisch für Juno,aber doch irgendwie in Ordnung. Ich mag nicht beurteilen ob das gerechtfertigt ist. Ob es nun gerechtfertigt ist das Fr. Hefter mit ihrem Werk den Buchpreis gewonnen hat oder nicht mag ich nicht beurteilen. Was ich aber sagen kann ist, dass es nur bedingt "mein Buch" war. Ich fand die Thematik sehr interessant. Wo man doch immer glaubt man wüsste bescheid was Lovescamming angeht. Auch die Lebenssituation bei Juno & Jupi ist gut geschrieben und nachvollziehbar. Mich konnte die Story trotzdem nicht so richtig fesseln. Durch eine Abschnitte hab ich mich eher gequält.
Die Autorin zeigt ihren kunstvollen Umgang mit Sprache aber die thematischen Schwergewichte werden zu leichtfüssig und ziellos dargestellt!
Unglaublich viele Themen werden angerissen - und das in einem unglaublich trockenen Schreibstil
Dieses Buch ist eines der wenigen,das mir im Gedächtnis bleiben wird. Ich konnte es richtig fühlen,als wäre ich dabei. Die Traurigkeit, Einsamkeit, Verbundenheit zu ihrem kranken Mann. Und auf der anderen Seite ihre Leidenschaft als Tänzerin/Künstlerin. Nachts,schlaflos - antwortet sie unbekannten Love - Scammern im Internet. Vielleicht,weil es ihr einziges Highlight des Tages ist. Interessant fand ich,dass eigentlich nie gesagt wurde,wie alt sie wirklich ist. Einzigartiger Schreibstil.
Was ist schon normal…
…über 50 verheiratet und doch allein. Über 50, Tänzerin im Ballett und doch keine Freundinnen. Was macht man, wenn man im Alltagstrubel mit Krankheit des Mannes konfrontiert, kaum mehr schläft. Genau, man sucht sich Konversationen mit Menschen (Männern) im Netz, so zumindest unsere Protagonistin. Lügen fällt leicht in der Anonymität des Netzes und doch, da ist der Eine der alles bislang dagewesene hinterfragen lässt… Wer auf krasse Plots steht wird hier enttäuscht, wir begleiten die Protagonistin durch den Alltag, auf der Suche nach tiefgründigen Konversationen. Sie versucht sich auszudrücken durch verschiedene Aspekte in ihrem Leben und bleibt dennoch nicht gehört. Melancholie beschreibt dieses Buch ziemlich gut. Lässt mich definitiv etwas deprimiert zurück.
„Hey, guten Morgen, wie geht es dir?“ beginnt mit einer interessanten und zeitgemäßen Thematik – der des Love-Scammings, bei dem Betrüger über digitale Plattformen Vertrauen erschleichen, um ihre Opfer finanziell auszunutzen. Doch trotz des vielversprechenden Ansatzes kann der Roman nicht das volle Potenzial seiner Ausgangsidee entfalten. Ein Element, welches ich eher als störend empfinde, ist die Verwendung mythologischer Namen, die nicht in die eigentliche Erzählung eingebunden werden. Ebenso hinterlassen die Gedanken der Protagonistin zu Sternbildern und der Film „Melancholia“ eher einen gemischten Eindruck. Beide Themen erscheinen oft als fremde Einschübe, die keinen klaren Bezug zur Hauptgeschichte haben und die Erzählung nicht wirklich voranbringen. Die Hauptfigur Juno bleibt leider weitgehend eindimensional. Ihre Beziehung zu ihrem an multipler Sklerose erkrankten Ehemann wird vorrangig durch ihre eigene Erschöpfung und die Herausforderungen der Pflege geprägt. Dies hätte eine Gelegenheit sein können, die emotionalen Tiefen und die vielschichtigen Dynamiken einer solchen Partnerschaft zu erkunden. Stattdessen bleibt der Blick auf die Beziehung eher oberflächlich, und die Perspektive des Ehemanns wird gar nicht erst thematisiert. Wäre mehr auf seine inneren Konflikte und Ängste eingegangen worden, hätte das der Geschichte mehr Tiefe und emotionale Schärfe verliehen. Die Themen Pflege und Aufopferung bleiben hier leider unter der Oberfläche, ebenso wie die Problematik des schwierigen Lebensunterhalts vieler Künstler. Auch die Love-Scammer-Thematik wird nicht in dem Maße genutzt, wie es möglich gewesen wäre. Statt die psychologischen Aspekte der Manipulation und der schleichenden Gewalt dieses Betrugs in den Vordergrund zu stellen, bleibt die Handlung eher flach und verliert dadurch an Spannung. Der Plot könnte deutlich packender und vielschichtiger gestaltet werden. Zusammengefasst ist „Hey, guten Morgen, wie geht es dir?“ ein Buch mit einem interessanten Ansatz, das jedoch in seiner Ausführung hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Es fehlt an der emotionalen Tiefe und der spannungsgeladenen Auseinandersetzung mit den Themen, die es anspricht. So bleibt es insgesamt ein gutes, aber nicht herausragendes Werk.
Ach man, ich wollte es so gern mögen
Der Klappentext und die vielen Buchbesprechungen versprachen mir eine spannende autofiktionale Story über Love- Scamming, Aufopferung für den kranken Partner und Selbstverwirklichung. Gefunden habe ich von allem ein bisschen, aber leider ohne Tiefgang. Die vielen Bezüge zum Film "Melancholia" haben mir dann den Rest gegeben, die habe ich nur überflogen. Der NDR beschreibt es als "Tanz der Themen und Motive" und vielleicht bin ich dafür einfach nicht die richtige Leserin.

Ein großartiges Buch. Facettenreich und gut zu lesen. Highlight und Empfehlung!
Der Gewinnertitel des deutschen Buchpreises hat mich als Klassikerbuddyread im November begleitet und gedanklich tut er das noch immer. Es spricht so viele Themen an. Sehnsucht nach Romantik, Überlegenheit, Privilegien Alltag, Pflege von Angehörigen und Vergänglichkeit. Eine komplexe Geschichte um verschiedenste Nöte und Hoffnungen, Eskapismus und Lügen. Distanz und Offenheit als Spektrum bis sich die Wahrheit nicht mehr so ganz von der Lüge abgrenzen kann. Darüber hinaus lässt es sich wirklich gut lesen und offenbart immer wieder etwas Neues. Es bleibt durchgehend spannend und enthält auch mitunter künstlerische Elemente, die ich so nicht erwartet hätte. Ich mag es unheimlich gerne und kann es nur empfehlen!

Weit weg und ganz nah
„Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ ist ein wirklich abgefahrener Roman, der so viel Lautes im Leisen erzählt, dass man manchmal vergisst, dass man eine fiktive Geschichte liest. Oft fühlte es sich sogar so an, als würde ich in die Privatsphäre der Protagonistin Juno und ihrem schwerkranken Mann Jupiter eindringen. Juno fällt als Figur durch entwaffnende Offenheit auf - Sie spricht über ein mehr als verständliches Auf und Ab der Gefühle zwischen Euphorie und Niedergeschlagenheit, zwischen Optimismus und Zweifel. Und auch wenn sie ihrem Mann Jupiter räumlich sehr nahe ist und ihn auch sehr lange kennt, findet wahre menschliche Nähe vor allem zwischen ihr und dem (anfänglichen) Love-Scammer Benu statt. Die beiden schaffen eine Art luftleeren Raum, der mit nachdenklich machenden Gesprächen über das Leben gefüllt wird. Hefter lässt Juno und auch uns dabei allerdings nie rührselig oder kitschig werden und bringt einige unangenehme Wahrheiten über den Alltag zweier solch unterschiedlichen Menschen ans Licht. In ihrer fast schon auffallenden Nebensächlichkeit lag daher die große Stärke von Hefters Text und auch das Ende war schmerzhaft aber nicht tragisch.
Außergewöhnlich
Juno ist ein seltsamer Charakter, aber ich mochte sie. Ihre Probleme mit dem Älterwerden kann ich nachvollziehen; den Versuch, das Leben mit Tatoos zu konservieren und ihre oberflächliche Beziehung zu Bento sind kennzeichnend für die heutige Zeit. Ihr Alltag ist ungewiss und voller Sorgen, dennoch geht es ihr nicht so schlecht wie den Lovescammern, mit denen sie chattet. Jupiter ist mir als Charakter zu duldsam gewesen. Ob der Deutsche Buchpreis nun gerechtfertigt ist, weiß ich nicht. Das Buch ist auf jeden Fall ungewöhnlich und lesenswert!
ohne Erwartung reingegangen, wurde aber sehr possitiv überrascht
Meiner Meinung zu Recht den deutschen Buchpreis gewonnen. Sehr schön!
Habe ich unheimlich gerne gehört, interessante Geschichte!
Beschwerlichkeiten des Lebens
Ein unheimlich emotionaler und tiefgreifende Roman über die Pflege eines geliebten Menschen, die Last die diese Aufgabe mit sich bringt und die Kraft die es kostet. Abgelenkt durch die Täuschung und Selbsttäuschung durch die Love Scammer, die ein wenig Ahnung vom Glück durch das Display schicken. Besonders die Message, dass wir alle eine Last auf unseren Schultern tragen und die der anderen Menschen um uns nicht kennen und daher nicht immer vorschnell urteilen sollten, setzt sich bei mir fest. Der Stil liest sich oft wie ein Gedicht, ein Tagebucheintrag und dann wieder wie ein Teil eines Theaterstücks. Wundervoll anders!
📌 "Wildbienen produzieren im Gegensatz zu Honigbienen nichts, sie lebten nur, um die Eier in Schlupflöcher zu legen und Nahrungsvorräte für die Larven anzulegen. Das war's, sagte Juno auf der Liege, dann sterben sie. Und dass sie das irgendwie berühre. Eine krasse Form der Bedürfnislosigkeit. " - S. 131 Worte einer Frau, die ihren kranken Mann pflegt und ihre eigenen Bedürfnisse dafür zurückstellt. Die sich flüchtet in allnächtliche Chats mit Lovescammern, um Gedanken und Gefühle auszutauschen, die sie bewegen und die sonst möglicherweise ungesagt bleiben würden, die ihren Mann liebt, aber auch ihr eigenens Leben darüber nicht verlieren, sondern leben und geliebt werden will. 📌 "Einmal Menschen um sich haben, die sich um einen sorgten. Ein paar Minuten nur. Das wäre eigentlich ganz schön, dachte sie." - S. 147

Bis jetzt mein Favorit auf der Longlist. Absolute Leseempfehlung!
Juno ist Künstlerin, sie tanzt, nimmt an Theaterprojekten teil. Und unterstützt ihren an MS erkrankten Mann, so gut sie kann und er es zulässt. Nachts kann Juno nicht schlafen und beginnt auf Instagram Nachrichten zu beantworten. Sie weiß genau, es sind sogenannte Love-Scammer, die mit Fake-Profilen gezielt Frauen anschreiben, um sie finanziell auszunutzen. Und Juno macht sich anfangs einen Spaß daraus, diese Nachrichten ebenfalls mit Geschichten und Lügen zu beantworten. Bis die Scammer aufgeben. Doch zu Benu hält sie Kontakt, nachdem sie ihn enttarnt hat. Er, ein Mann Anfang 30, der in Nigeria Teil des Scammer-Systems wurde, wird zu Junos kleiner Ausflucht in den schlaflosen Nächten. Vertrauen ist da nach wie vor nicht. Und doch haben beide etwas gemein. Sie lassen sich gegenseitig ein wenig am eigenen Leben teilhaben, enttarnen ihre Lügen. Martina Hefter zeigt hier ganz wunderbar die verschiedensten gesellschaftskritischen Themen auf. Wie schwer es Künstler haben, sich finanziell über Wasser zu halten. Wie ungleich Wohlstand mit Blick auf das Afrikanische Land trotz eigenem Mangel noch verteilt ist. Wie hürdenreich die Care-Arbeit ist und wie kleine positive Momente über den Alltag retten können - die Wildbiene auf dem Festerbrett oder der Spekulatius Mitte September, der den Tag für einen kurzen Moment gut sein lässt. Ich mochte Junos Geschichte. Ein Fingerzeig auf die Wohlstandsgesellschaft und die oft verdrängte andere Seite der Medaille.
Love-Scamming anders erzählt
Der Grundgedanke des Romans handelt vom Love-Scamming, eine moderne Form des Heiratsschwindels. Aber auch um das Tanzen, das Altern, Beziehungen, und vieles mehr, was einiges Offen lässt und zum Nachdenken anregt. Lesenswert auch definitiv die Dankesworte!
Ich hatte mir das Buch gekauft, da es den Deutschen Buchpreis 2024 gewonnen hat und es mich interessiert hat, was das wohl für eine Story sein muss, wenn sie sogar einen Preis gewinnt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Juno zwischen der Pflege ihres Mannes am Tag und der geheimen Nachrichten und Videoanrufen mit Benu in der Nacht. Ein Leben in zwei Welten, die nichts übereinander wissen. <3
Ein sehr interessantes Buch, das zum Nachdenken anregt. Wir begleiten die Perfomance-Künstlerin Juno, die mit ihrem pflegebedürftigen Mann Jupiter zusammenlebt. Sie ist gefangen in einem Kreislauf aus Pflege, Geldsorgen und Eintönigkeit. Nur beim Tanzen/Schauspielern findet sie Glück und Erfüllung. Eines Nachts wird sie von einem Lovescammer aus Nigeria angeschrieben und kommt mit ihm ins Gespräch. Es werden viele wichtige Themen angesprochen wie das Älterwerden, Liebesbetrüger, Rassismus und die Herausforderungen eines pflegebedürftigen Menschen in der Familie. Viele Themen, die mehr Aufmerksamkeit benötigen und zum Nachdenken anregen.
Irgendwie hat mich das Buch nicht erreicht. Ich fühlte mich Juno nicht nahe, eher fremd. Aber das mag anderen Leser*innen anders gehen.
Leider hat mich dieses Buch ziemlich enttäuscht. Und das obwohl ich es so gern gemocht hätte und dachte, dass ich es mögen werde, mich vielleicht sogar darin wiederfinden wurde. Denn das Gefühl von Einsamkeit und der Versuch, diese mit virtuellen Begegnungen abzumildern, sind Themen, die mir absolut nicht fremd sind. Aber leider ist der Funken zwischen Juno und mir nicht über gesprungen. Schade.
Viel mehr als nur Love Scamming!
Ein tolles, locker geschriebenes Buch über die Herausforderung, in der Monotonie des Alltags einer pflegenden Angehörigen seine eigene Identität nicht zu verlieren. Die Themen im Buch sind deutlich umfangreicher, als der Klappentext vermuten lässt. Es geht um Pflege, das Älterwerden, das Leben als freischaffende Künstlerin, aber auch um Alltagsrassismus und das Privileg, in einem westlichen Land zu leben. Ja, es geht auch um Love Scamming, aber mehr um die Mechanismen, die dahinterstehen, und die Strukturen, die dies überhaupt nötig machen. Vom Schreibstil her erinnert es mich ein bisschen an „22 Bahnen“. Ich bin tief in die Geschichte eingetaucht und habe gefühlt ein paar Monate an Junos Seite erlebt. Ich musste stellenweise laut lachen, war aber auch sehr bewegt von ihren Worten. Besonders interessant fand ich dabei, dass sie reale Ereignisse des Weltgeschehens ins Buch eingebunden hat. Schön, dass Martina Hefter gewonnen hat! Schade, dass Clemens Meyer sich – anscheinend einer tief verwurzelten patriarchalen Tradition folgend – in seinem Misserfolg lautstark ins Rampenlicht drängen musste, um die wohlverdiente Aufmerksamkeit von ihr abzulenken. Ich hoffe, das Buch bekommt noch die Aufmerksamkeit, die es verdient. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Ein Buch mit Inhalt.
Aktuell und mehr Inhalt als man vermutet auf wenig Seiten. Ich mochte es gerne lesen. Dennoch hat sich mein Gefühl bei mir eingestellt. Ich mochte es aber mehr leider nicht.

Martina Hefters Rede während der Buchpreisverleihung blieb bei mir hängen. Ihr Wildbienentattoo, ihre zarten Worte, ihr Dank. Ihr Dank im Buch. Ihre Verbindung zu Jupiter und Melancholia. Ich musste sofort Junos Geschichte lesen. Der Bezug zu Nigeria trifft mich, beschäftigt mich und erinnert mich an meine eigene Reise in das fremde afrikanische Land. „Die Zeit gar kein Strahl, sondern mehr so etwas wie eine Suppe. Nur die Tatsache, dass wir dem Tod näher kommen, ragt immer in jede Handlung, in jedes Geschehnis hinein. Egal, was man gerade macht, die Blumen gießt, ein Brot isst, tut man auf dem Weg zum Sterben. Dieser Vorgang heißt Altern. Man altert ab der Geburt.“ S.207 Und ich denke aufgrund meiner eigenen Bienen-Momente nun ernsthaft über ein eigenes 🐝Tattoo nach. „Juno spürte die Nadel, sie schoss die Kühnheit in sie. Und die Liebe. Und die Wahrheit. Und die Freundlichkeit der Biene.“ S.130

Ich bin etwas ambivalent was das Buch angeht. Einerseits fand ich Juno nervig und kratzig wie einen selbstgestrickten Pullover. Melancholia hat mich genervt war mein spitzer Stein im Schuh. Aber auf der anderen Seite hat mich dieses Buch berührt, eine Seite in mir angezupft und mir neue Perspektiven gezeigt. Wem das Lesen schwerfällt dem empfehle ich das Hörbuch. Die Sprecherin ist the perfekt Match.
Schwiiieerig… Mir hat das Buch nicht weg getan und ich empfand es auch nicht als verschwendete Zeit es zu lesen und trotzdem hat es mich nicht überzeugt. Die Charaktere sind sperrig, sollen sie auch sein. Die Geschichte wirft viele Themen auf, fängt meiner Meinung nach zu wenige ein. Einziger Pluspunkt, ich habe etwas über Love Scammer gelernt. Das Ende, puh, hat mich irgendwie ratlos zurückgelassen. Habe nur ich nicht verstanden was mit Beno passiert ist? Kann man lesen, muss man nicht.
Deutscher Buchpreis Gewinner
Ich habe das Buch gelesen, weil es den deutschen Buchpreis gewonnen hat. Ehrlich gesagt kann ich mit dieser Art von Literatur nichts anfangen. Erinnert mich zu sehr an die Oberstufe: was will uns der Autor damit sagen? Die Geschichte mag berührend erscheinen, Juno kümmert sich um ihren kranken Mann und flüchtet sich in die digitale Welt, um Love Scammern ihrerseits etwas vorzuspielen und in andere Rollen zu schlüpfen. Leider nicht meine Welt. Sorry.
Hm, ich weiß nicht so recht. Irgendwie bin ich mit dem Buch und den Figuren nicht so richtig warm geworden. Und das Ende hat mich etwas ratlos zurückgelassen..
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Martina Hefter lebt als Autorin und Performerin in Leipzig. Ihre Texte bewegen sich zwischen Gedicht, szenischen Schreibformen und Roman. Viele ihrer Texte setzt sie in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen szenisch um. Sie veröffentlichte drei Romane und – im kookbooks-Verlag Berlin – fünf Gedichtbände. Für ihren letzten Roman, »Hey guten Morgen, wie geht es dir?«, erhielt sie 2024 den Deutschen Buchpreis.
Beiträge
Wirklich unterhaltsam und spricht einige wichtige Themen sehr humorvoll an.
Leider nur ein interessantes Cover
Die Protagonistin ist mit einem schwerkranken Mann verheiratet und schreibt heimlich mit einem Love-Scammer. Viel mehr passiert nicht und das was passiert wird auch noch sehr oberflächlich dargestellt. Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, warum dieses Buch den Deutschen Buchpreis gewonnen hat. Die 1,5 Sterne für das interessante Cover.
Ich hab es wirklich gemocht! Ich glaub, es ist ein Buch, das nicht jeden anspricht. Ich glaub, es passiert viel zwischen den Zeilen und mich hat es voll getroffen. Ich habe viel in den Zwischenräumen gefühlt, habe weiter gedacht, habe nachempfunden, habe kein Mitleid empfunden, sondern eher Bewunderung und Wertschätzung. Was wird erzählt? Die Geschichte von Juno, einer Künstlerin, die tanzt und im Theater spielt und ihrem schwerkranken Mann Jupiter, den sie im Alltag unterstütz. Dank schlafloser Nächte verbringt sie viel Zeit nachts im Netz und chattet mit Love-Scammern. Sie macht sich einen Spaß daraus, die Love-Scammer anzulügen, abstruse Geschichten über sich zu erzählen und sie damit zu vergraulen. Doch dann lernt sie Benu kennen und er verschwindet nicht. Sie schreiben sich regelmäßig, machen Videocalls und Juno erschafft sich eine Art Parallelwelt, ein Weg, um ein wenig aus ihrem Universum zu flüchten, das geprägt ist von Pflege, Sorgen, Geldknappheit, Altern, Einsamkeit uvm. Die Geschichte kann bestimmt verwirrend sein, da oft einzelne Themen nur angeschnitten werden, Alltagssituationen erzählt, die offenbar nicht wichtig erscheinen, plötzlich Erinnerungen aus Junos Vergangenheit scheinbar zusammenhanglos auftauchen und doch fügt sich für mich alles zusammen und ergibt für mich Sinn. Es hat mich mitfühlen lassen. Ich konnte verstehen, dass nicht alles detailliert beschrieben werden muss, um sich hineindenken zu können. Um zu bemerken, wie finanziell unsicher es ist, als Künstler*in zu arbeiten und wie kräftezehrend die Pflege eines geliebten Menschen sein kann. Sehnsüchte und Bedürfnisse vorhanden sind und gleichzeitig immer auch ein schlechtes Gewissen. Mich hat es berührt und ich würde es weiterempfehlen, allerdings mit dem Hinweis „Schau, was es mit dir macht! Vielleicht verwirrt es dich, aber vielleicht fühlst du es wie ich.“ S.47 „Aber schon komisch, sagte Juno. Was? Dass ich auf Plakaten überall in der Stadt zu sehen bin, und trotzdem kann ich meine Miete gerade noch so zahlen.“ S.48 „Das war das eigentlich Schlimme am Älterwerden. Man sah für sich selbst immer gleich aus, aber die anderen Leute sahen den Unterschied.“ S.117 „Ziemlich viele weiße, westliche Frauen machten jedes Jahr auf diese Art Urlaub, hieß es in der Doku. Es ging nicht um schnellen Einmal-Sex und am nächsten Tag mit jemand anderem wieder, so wie es die europäischen Männer machten, die nach Thailand flogen oder auf die Philippinen und dort durchschnittlich mit zwei Frauen pro Tag schliefen.“ S.149 „Alles auf der Erde bestand aus Ausbeutungssystemen, es gab nichts, was einfach so, ohne einen Ausgleich getan wurde, ohne einen Zweck, der am Ende Geld abwarf. Geld war neben Feuer, Knall und Erschütterung die vierte Naturgewalt, die aus einem Überschuss an Energie entstand.“
Ein kurzweiliger, unterhaltsam geschriebener Roman, der die Tiefen von menschlicher Psychologie an der Oberfläche streift. Man sieht die Protagonistin Juno förmlich vor sich, während sie ihren - zugegeben in ihrem Kopf spannender wirkenden - Alltag bestreitet. Das Thema Love Scamming wird aus einer völlig neuen Perspektive, der einer aufgeklärten Frau, dargestellt. Auch wenn die Protagonistin eine gewisse Fassungslosigkeit über die Opfer vorspielt, wird einem im Verlauf des Buches doch deutlich, wie anfällig man selbst für Aufmerksamkeit durch andere Personen ist. Es ist interessant zu beobachten, wie das Zusammenspiel von gegenseitiger Aufmerksamkeit und dem Unterschied des Aufeinandertreffen in dieser Geschichte funktioniert. Definitiv ein lesenswertes Buch. Das einzige, was mich negativ stimmt, ist die Tatsache, dass „reale“ Menschen in dieser Geschichte durch Eigennamen aus der Astrologie verfremdet werden. Für den persönlichen Lesefluss sind mir weniger einfallsreiche Namen deutlich lieber. Auch wenn das Thema hier sich durch die Gedanken der Protagonistin ziehen und damit die Herleitung einfach zu transportieren ist, hätte es der Geschichte einen noch nahbareren Touch geben können.

Teilweise hat der Roman Assoziationen in mir heraufbeschworen, die mich tief berührt haben, und ich glaube auch zu verstehen, was die Autorin vermitteln möchte. Dennoch empfand ich den Text oft als struktur, ziel- und sinnlos. Ich habe den Roman in der schönen Ausgabe von der Büchergilde Gutenberg gelesen, deren Gestaltung sehr gut zum Inhalt passt.

"Einmal Menschen um sich haben, die sich um sie sorgten. Ein paar Minuten nur. Das wäre eigentlich ganz schön, dachte sie." "Sei nicht so kompliziert, dann ist alles leichter, sagte ihre Mutter. Deine Freundinnen sind doch so nett." "Juno fand das Leben halb okay. Aber eben nur halb. Von einem Dämon befallen? Es waren mindestens hundert." Die Geschichte von Juno, einer Performance-Künstlerin und Jupiter, ihrem kranken und pflegebedürftigen Partner. Juno ist gefangen in dem ewigen Kreislauf aus Pflege und alltäglichen Aufgaben die sie nicht erfüllen. Einzig auf der Bühne und beim Tanzen findet sie Erfüllung und Anerkennung. Nachts kann sie nicht schlafen und chattet "aus Spaß" mit Love-Scammern, diese Chats basieren auf Lügen, bringen aber Abwechslung in ihr tristes, oft von Geldsorgen bestimmtes Leben und sie kann sein, was immer sie sein möchte. Bis sie dabei auf Benu aus Nigeria trifft, es entsteht eine ganz besondere Verbindung. Der Roman hat eine ganz besondere Erzählweise, auf die man sich einlassen muss, ganz klar und deutlich in der Sprache, dabei aber auch sehr tiefgründig. Durch die Chat-Verläufe zwischen Juno und Benu kann man die Entwicklung ihrer "Beziehung" begleiten und beobachten . Durch Rückblicke in Junos Kindheit und Jugend lernt man ihren ganz besonderen Charakter, ihre Wünsche und Bedürfnisse und ihr Wesen kennen und verstehen. Ich fand's gut, ein ganz besonderes Buch ⭐
Ein Roman der etwas anderen Art 👀
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es kam mir so alltäglich vor, gleichzeitig aber auch abgefahren - dazu trug auch der Aufbau des Buches bei: die inneren Dialoge von Juno, die Chats, die Beschreibungen der Umgebung; alles in allem empfand ich die Geschichte als stimmig. Besonders gefiel mir auch die Aufmachung der Beziehung von Jupiter & Juno, ich konnte mir die Charaktere gut vorstellen. Man muss schon deutlich zwischen den Zeilen lesen & die Handlung auf sich wirken lassen. ✨️ Eine klare Empfehlung meinerseits, dem Buch eine Chance zu geben ✨️📖

Der Roman "Hey guten Morgen, wie geht es dir?" klang zuerst nach einer aktuellen und spannenden Geschichte mit besonderen Figuren. Doch leider konnte mich der Roman so gar nicht packen. Ich habe mich regelrecht durchgekämpft und bin auch mit Juno überhaupt nicht warm geworden. Für mich wurde im Verlauf der Geschichte nicht deutlich, auf welches Ziel oder Thema die Autorin hinauswill und hinterlässt so bei mir den Eindruck eines ambitionierten Projekts, das in seiner Umsetzung nicht ganz überzeugen kann. Schade, aber das war offenbar einfach nicht das richtige Buch für mich.
Trocken und schwierig
Ich habe das Buch aus zwei Gründen gelesen. Erstens, weil es diesen Preis gewonnen hat und zweitens, weil mir die Beschreibung gut gefiel. Und ganz ehrlich? Mir hat’s nicht gefallen. Vielleicht treffe ich bei einigen jetzt einen Nerv, aber ich fand die Protagonistin sehr unsympathisch. Die Krankheit ihres Mannes war eine reine Nebensächlichkeit. Das fand ich persönlich sehr schade. Und schwups, war am Ende sogar Benu einfach aus der Geschichte. Ich bin einfach nicht schlau daraus geworden, was mir dieses Buch eigentlich sagen will. Es werden tatsächlich vielen Themen angerissen aber mir war dieses Buch definitiv zu trocken und oberflächlich. Schwierig
Ich verstehe es nicht, versteh's einfach nicht. Warum hat dieses Buch einen Buchpreis gewonnen? Selten regt mich Literatur so auf. Auf 220 Seiten gelingt es der Autorin, dass ich das Buch spätestens aller 5 Seiten an die Wand klatschen will, weil es dünn ist, dünne Suppe mit inhaltslosem Füllstoff. Auf Seite 129 schreibt die Protagonistin es selbst: sie dehnt den Text aus. Martina Hefter dehnt ihn auch aus und zwar ins oberflächlich Belanglose, anstatt in die Tiefe; fasst große Themen an, um sie gleich wieder fallen zu lassen. Es hätte so viel mehr sein können, als das was es ist: ein sachlich-nüchternes Dahinplätschern garniert mit Planetenphilosophie. 1,5 Sterne für die Idee, die ersten 10 Seiten und die Aufregung.
Ein Buch, das stark beginnt und dann immer weiter zerfasert und kein Ende findet.
Regt zum Nachdenken an
Ein Buch über eine Frau, die ihren kranken Mann pflegt und selbst eine Erfüllung im Leben sucht. Diese findet sie kurzweilig in Smalltalk Gesprächen mit sogenannten Love-Scammern, welche aber nach kurzer Zeit die Chats wieder beenden. Aber auch das Aufleben lassen alter Hobbys bringt ihr Freude. Als Leserin war ich teils schockiert, über das sehr kühl wirkende Verhältnis zwischen Juno und ihrem Mann. Jedoch merkt man im Laufe der Geschichte schnell, dass Juno sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten bestmöglich um ihren Mann kümmert. Über ihre Gefühlswelt erfährt man nicht all zu viel, man kann sich jedoch selbst ein Bild entwicklen, da man als LeserIn einige Hintergrundinformationen (beispielsweise zur Kindheit Junos) erhält. Schön fand ich auch, dass die „Love-Scammer“ nicht rein als die Bösen in den Geschichten dargestellt werden, sondern dieser Liebesbetrug oft aus verzweifelten und prekären Lebenssituationen heraus entsteht. Das Buch wird in mir wahrscheinlich noch einige Zeit nacharbeiten, insbesondere das eher bedrückende Gefühl, welches in mir beim Lesen ausgelöst wurde.

Ganz anderes Genre, was ich sonst lese. Ich glaube, ich bleibe bei Meinem. War mal ein netter Ausflug, aber irgendwie sagt mir der Roman nicht wirklich zu. Ja,es war erheiternd,aber doch verwirrend. Laut Klappentext habe ich mir etwas ganz anderes darunter vorgestellt.
Ein Buch über verschiedene Arten der Liebe. Es hat mir gut gefallen, der Mix aus Roman, Gedicht und den Auszügen des Chats.
Ich fand es großartig
Juno pflegt ihren schwer erkrankten Mann, nebenbei versucht sie immer wieder als Künstlerin neue Bühnenprogramme und Aufführungen zu konzipieren und wenn ihr alles zu viel wird, scheint es, dann stürzt sie sich in die Kommunikation mit Love Scammern im Internet. In diesen Gesprächen erfindet sie sich andere Leben, vielleicht schönere. Bis sie einen trifft der bleibt und mit dem sie länger spricht. Denke ich diese Buch wird jedem gefallen, sicher nicht. Aber wer vielleicht selbst schon einmal in einer Pflegesituation war oder sich nicht ganz richtig gefühlt hat in seinem Leben oder seiner Welt, der wird hier vielleicht seine Gefühle zwischen den Zeilen wieder finden. Ich fand es gelungen, intensiv und für mich hat es seinen Preis verdient, weil es mich wirklich berührt hat. Und dazu noch gut geschrieben war, wie in diesem Zitat: „Sei nicht so kompliziert, dann ist alles leichter, sagte ihre Mutter. Deine Freundinnen sind doch so nett. Juno versuchte es. Wenn sie spielte, ein unkomplizierter Mensch zu sein, glaubte man ihr das meistens.“
„Hier in den Bergen gibts Hunde, die retten dich aus dem Schnee. So einen Hund bräuchte jeder. Einen Rettungshund. Wovor sollen sie dich retten? Vor allem.“ (Seite 155) Martina Hefters Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ hat mich beim Lesen tief beeindruckt. Zum Einem durch die leichte, fast tänzerische Sprache und zum Anderen die intensive Behandlung tiefgründiger Themen wie Liebe, Sehnsucht und die Herausforderungen des Alltags. Hefter, die für den Roman im vergangenen Jahr den deutschen Buchpreis erhielt, schafft es die Geschichte der Hauptprotagonistin Juno in der Verflechtung zwischen der Pflege ihres schwerkranken Mannes, ihrer Arbeit als Künstlerin und ihrem engen Austausch mit dem Love-Scammer Benu nahezu spielerisch der Leser:innenschaft zu präsentieren. Was ist Zuflucht, was ist Herausforderung, was ist Abenteuer, was ist Alltag - auch hierbei verschwimmen die Grenzen und wir sind eng dabei. „Im Dorf seiner Tanten glaubten viele an Hexen, meistens fand er es albern, Aber man konnte sich dem nicht immer entziehen. Es hieß, Hexen brächten Hunger. Sie machten das Vieh krank, ließen die Felder vertrocknen. Es gibt natürlich vernünftige Erklärungen dafür, dass das Vieh krank wird, sagte Benu. Aber die unvernünftigen Erklärungen sind eben einfacher.“ (Seite 185) „Die Zeit gar kein Strahl, sondern mehr so etwas wie eine Suppe. Nur die Tatsache, dass wir dem Tod näher kommen, ragt immer in jede Handlung, in jedes Geschehnis hinein. Egal, was man gerade macht, die Blumen gießt, ein Brot isst, tut man das auf dem Weg zum Sterben. Dieser Vorgang heißt Altern. Man altert ab der Geburt.“ (Seite 207)

Ich wollte es unbedingt mögen und ich mochte es.
Ich hatte Angst das es kitschig wird. War es nicht, obwohl zwischen Juno und Jupiter echte Liebe besteht. Man kommt sehr gut in die Gedankenwelt von Juno. Ich mochte es wirklich sehr.
"Ein Geheimnis zu haben, war wie einen kleinen Schatz irgendwo zu horten, tief vergraben in der Erde, unter einem Baum, die Stelle kannte nur Juno." Junos "Schatz" heißt Benu und ist ein Love-Scammer aus Nigeria. Denn nachts, wenn Junos an MS erkrankter Mann schläft, schreibt sie mit diesen Männern. Tischt ihnen ihre Lügen auf, anstatt auf dessen reinzufallen und ihnen Geld zu schicken. Mit Benu ist es anders, ihm hört sie zu und teilt ihm ihre Gedanken mit, immer auf der Hut. Und Gedanken hat sie viele, nur Geld nicht. Ihr Mann chronisch krank und auf ihre Hilfe angewiesen, sie selbst arbeitet meist als Tänzerin, mit wenigen Engagements bei geringer Bezahlung aber großer Leidenschaft. Es steckt richtig viel in diesem Buch. Es geht um Rassismus, um Ableismus und auch ums älter werden und wie man sich selbst dabei wahrnimmt. Hier hat mir die Autorin aus dem Herzen gesprochen. "Das war eigentlich das Schlimme am Älterwerden. Man sah für sich selbst immer gleich aus, aber die anderen Leute sahen den Unterschied. " Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für dieses Buch, in das ich mich zu Anfang erst reinfinden musste.
HEY, GUTEN MORGEN, WIE GEHT ES DIR? Martina Hefter Tagsüber ist Juno, eine Performance-Künstlerin, völlig ausgelastet: Sie pflegt ihren schwerkranken Ehemann Jupiter, der im Rollstuhl sitzt und kaum mehr als ein paar Schritte mit dem Rollator gehen kann. Die Leipziger Altbauwohnung, in der sie leben, ist alles andere als behindertengerecht und Jupiters Zustand verschlechtert sich zunehmend. Doch nachts, wenn der Alltag still wird, bleibt nur noch die Einsamkeit. Um dieser Leere zu entkommen, taucht Juno in die Welt der Online-Chats ein. Dort trifft sie auf sogenannte Love-Scammers - Männer, die sie betrügen und um Geld erleichtern wollen. Doch Juno weiß, was gespielt wird. Sie lässt sich nicht ausnutzen, sondern wendet das Spiel zu ihren Gunsten: Mit ihren Lügen erschafft sie eine neue Version ihres Lebens. Mal behauptet sie, sie sei unverheiratet. Mal erzählt sie von wechselnden Liebhabern und wilden Partynächten mit Freundinnen. In dieser virtuellen Welt kann sie der Realität entfliehen, in der Jobangebote immer seltener werden und sie sich fragen muss, wer eine Tänzerin jenseits der Fünfzig noch buchen würde. Eines Tages tritt Benu aus Nigeria in ihr Leben, ein weiterer Love-Scammer, dessen Profil von Anfang an offensichtlich gefälscht ist. Aber das macht Juno nichts aus. Er schenkt ihr einen kleinen Funken von Hoffnung und Abenteuer. Während sie ihm weiterhin Geschichten auftischt, ahnt sie insgeheim, dass sie in Wahrheit vor sich selbst flieht. Martina Hefter hat mit „HEY, GUTEN MORGEN, WIE GEHT ES DIR?“ einen ungewöhnlichen Roman geschaffen, der mit leisen, aber eindringlichen Tönen von Sehnsucht, Einsamkeit und dem Wunsch nach Nähe erzählt. Es geht um die Härten des Älterwerdens, die wachsende Distanz in Beziehungen und den schmerzhaften Versuch, sich selbst neu zu erfinden. Was wie eine alltägliche Geschichte beginnt, entfaltet sich zu einer tiefgründigen Erzählung, die zum Nachdenken anregt. Ob Juno am Ende Geld an Benu überweist? Das müsst ihr selber herausfinden. Da ich das Buch größtenteils als Hörbuch genossen habe, möchte ich unbedingt die wunderbare, positive Stimme von Inka Löwendorf hervorheben. Ihr zuzuhören war ein wahrer Genuss. Eine Lesemausebewertung gibt es dieses Mal nicht, denn Martina Hefter ist die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2024!!! Herzlichen Glückwunsch Martina Hefter und dem Klett-Cotta-Verlag!

2024_#102 🗨️
Puh, war leider überhaupt nicht meins. Ich habe keinen Zugang zu der Protagonistin gefunden und irgendwie war sie mir unsympathisch. Außerdem bin ich überhaupt kein Fan davon, wenn die Geschichte in nicht enger zusammenhängenden Szenen erzählt wird. Man wird ohne Übergänge von einer Szene in die nächste geworfen. Das wirkt auf mich irgendwie immer wie eine unfertige Ideensammlung und ich finde nicht richtig in die Geschichte rein. Es wurden einige wichtige Themen angerissen, aber ich hatte das Gefühl, dabei blieb es auch. Die Handlung fand ich leider auch eher langweilig. Also unterm Strich einfach nicht mein Fall👀🤷🏻

#2025/26 Hey, Guten Morgen, Wie geht es dir?
Verstehe den Grundgedanken, es wurde nur meiner meinung nach so schlecht umgesetzt 😮💨 echt langweilig

Die Performancekünstlerin Juno lebt mit ihrem schwerbehinderten Mann Jupiter in Leipzig und chattet aus Spaß mit Love Scammern. Mit einem dieser Scammer namens Benu kommt sie näher ins Gespräch bzw. ins Chatten und freundet sich quasi mit ihm an. Ich war von diesem Buch positiv überrascht. Als ich zuerst davon gehört hatte, hatte mich die Inhaltsangabe so gar nicht angesprochen, aber nach Clemens Meyers öffentlichem Wutausbruch darüber, dass Martina Hefter für dieses Buch und nicht er für "Die Projektoren" den Deutschen Buchpreis gewonnen hat, war meine Neugier doch geweckt. Insgesamt hat mir "Hey guten Morgen..", das neben den Chats mit Benu und Junos Leben zwischen Performance, Tanztraining und dem Alltag mit Jupiter auch Rückblenden in ihre Kindheit und Jugend als Außenseiterin enthält, gut gefallen. Aber ich werde mir auch noch "Die Projektoren" von Clemens Meyer durchlesen, wobei das allein schon vom Format her ein ziemlicher Kontrast zu Martina Hefters doch eher schmalem Buch ist :-)
schwierig,wegen großer Erwartungshaltung
Ich bin wirklich zwiegespalten. Das Preisträgerbuch sorgt dafür, dass man gewisse Erwartungen hat.Schließlich hat es einen Preis gewonnen. ⚠️ Spoiler enthalten⚠️ Juno und Jupi haben Keim einfaches Leben. Jupi hat MS. Juno pflegt ihren Mann, die Finanzen sehen nur mäßig gut aus. Der Kontakt mit den Lovescammern ist eine Art Abwechslung für Juno. Sie führt sie an der Nase rum,weiß genau was für Strategien sir anwenden. Mit einem Scammer den Sie enttarnt hat bleibt sie allerdings in Kontakt. Sie Switches aus den Cjats von Insta sogar zu WhatsApp, haben regelmäßig Videocalls. Juno lernt ihn tatsächlich besser kennen,Beno. Beno aus Nigeria. Beno schämt sich für sein Lovescamming ,wirkt für Juno aufrichtig. So wird daraus so etwas wie eine Zweckfreundschaft. Beno ist Denjenige dem Juno sich anvertraut wenn sie glaubt mit niemandem reden zu können. Juno war schon immer anders,komisch. Zu Schulzeit schon gemobbt spielte sie außerhalb ihres Theaterspiels immer nur ihre Rolle.Nur auf der Bühne ist sie Juno. Anders als man dann erwarten würde, entsteht keine Liebe zwischen Juno & Beno. Beno ist einfach irgendwann weg. Erst ist es komisch für Juno,aber doch irgendwie in Ordnung. Ich mag nicht beurteilen ob das gerechtfertigt ist. Ob es nun gerechtfertigt ist das Fr. Hefter mit ihrem Werk den Buchpreis gewonnen hat oder nicht mag ich nicht beurteilen. Was ich aber sagen kann ist, dass es nur bedingt "mein Buch" war. Ich fand die Thematik sehr interessant. Wo man doch immer glaubt man wüsste bescheid was Lovescamming angeht. Auch die Lebenssituation bei Juno & Jupi ist gut geschrieben und nachvollziehbar. Mich konnte die Story trotzdem nicht so richtig fesseln. Durch eine Abschnitte hab ich mich eher gequält.
Die Autorin zeigt ihren kunstvollen Umgang mit Sprache aber die thematischen Schwergewichte werden zu leichtfüssig und ziellos dargestellt!
Unglaublich viele Themen werden angerissen - und das in einem unglaublich trockenen Schreibstil
Dieses Buch ist eines der wenigen,das mir im Gedächtnis bleiben wird. Ich konnte es richtig fühlen,als wäre ich dabei. Die Traurigkeit, Einsamkeit, Verbundenheit zu ihrem kranken Mann. Und auf der anderen Seite ihre Leidenschaft als Tänzerin/Künstlerin. Nachts,schlaflos - antwortet sie unbekannten Love - Scammern im Internet. Vielleicht,weil es ihr einziges Highlight des Tages ist. Interessant fand ich,dass eigentlich nie gesagt wurde,wie alt sie wirklich ist. Einzigartiger Schreibstil.
Was ist schon normal…
…über 50 verheiratet und doch allein. Über 50, Tänzerin im Ballett und doch keine Freundinnen. Was macht man, wenn man im Alltagstrubel mit Krankheit des Mannes konfrontiert, kaum mehr schläft. Genau, man sucht sich Konversationen mit Menschen (Männern) im Netz, so zumindest unsere Protagonistin. Lügen fällt leicht in der Anonymität des Netzes und doch, da ist der Eine der alles bislang dagewesene hinterfragen lässt… Wer auf krasse Plots steht wird hier enttäuscht, wir begleiten die Protagonistin durch den Alltag, auf der Suche nach tiefgründigen Konversationen. Sie versucht sich auszudrücken durch verschiedene Aspekte in ihrem Leben und bleibt dennoch nicht gehört. Melancholie beschreibt dieses Buch ziemlich gut. Lässt mich definitiv etwas deprimiert zurück.
„Hey, guten Morgen, wie geht es dir?“ beginnt mit einer interessanten und zeitgemäßen Thematik – der des Love-Scammings, bei dem Betrüger über digitale Plattformen Vertrauen erschleichen, um ihre Opfer finanziell auszunutzen. Doch trotz des vielversprechenden Ansatzes kann der Roman nicht das volle Potenzial seiner Ausgangsidee entfalten. Ein Element, welches ich eher als störend empfinde, ist die Verwendung mythologischer Namen, die nicht in die eigentliche Erzählung eingebunden werden. Ebenso hinterlassen die Gedanken der Protagonistin zu Sternbildern und der Film „Melancholia“ eher einen gemischten Eindruck. Beide Themen erscheinen oft als fremde Einschübe, die keinen klaren Bezug zur Hauptgeschichte haben und die Erzählung nicht wirklich voranbringen. Die Hauptfigur Juno bleibt leider weitgehend eindimensional. Ihre Beziehung zu ihrem an multipler Sklerose erkrankten Ehemann wird vorrangig durch ihre eigene Erschöpfung und die Herausforderungen der Pflege geprägt. Dies hätte eine Gelegenheit sein können, die emotionalen Tiefen und die vielschichtigen Dynamiken einer solchen Partnerschaft zu erkunden. Stattdessen bleibt der Blick auf die Beziehung eher oberflächlich, und die Perspektive des Ehemanns wird gar nicht erst thematisiert. Wäre mehr auf seine inneren Konflikte und Ängste eingegangen worden, hätte das der Geschichte mehr Tiefe und emotionale Schärfe verliehen. Die Themen Pflege und Aufopferung bleiben hier leider unter der Oberfläche, ebenso wie die Problematik des schwierigen Lebensunterhalts vieler Künstler. Auch die Love-Scammer-Thematik wird nicht in dem Maße genutzt, wie es möglich gewesen wäre. Statt die psychologischen Aspekte der Manipulation und der schleichenden Gewalt dieses Betrugs in den Vordergrund zu stellen, bleibt die Handlung eher flach und verliert dadurch an Spannung. Der Plot könnte deutlich packender und vielschichtiger gestaltet werden. Zusammengefasst ist „Hey, guten Morgen, wie geht es dir?“ ein Buch mit einem interessanten Ansatz, das jedoch in seiner Ausführung hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Es fehlt an der emotionalen Tiefe und der spannungsgeladenen Auseinandersetzung mit den Themen, die es anspricht. So bleibt es insgesamt ein gutes, aber nicht herausragendes Werk.
Ach man, ich wollte es so gern mögen
Der Klappentext und die vielen Buchbesprechungen versprachen mir eine spannende autofiktionale Story über Love- Scamming, Aufopferung für den kranken Partner und Selbstverwirklichung. Gefunden habe ich von allem ein bisschen, aber leider ohne Tiefgang. Die vielen Bezüge zum Film "Melancholia" haben mir dann den Rest gegeben, die habe ich nur überflogen. Der NDR beschreibt es als "Tanz der Themen und Motive" und vielleicht bin ich dafür einfach nicht die richtige Leserin.

Ein großartiges Buch. Facettenreich und gut zu lesen. Highlight und Empfehlung!
Der Gewinnertitel des deutschen Buchpreises hat mich als Klassikerbuddyread im November begleitet und gedanklich tut er das noch immer. Es spricht so viele Themen an. Sehnsucht nach Romantik, Überlegenheit, Privilegien Alltag, Pflege von Angehörigen und Vergänglichkeit. Eine komplexe Geschichte um verschiedenste Nöte und Hoffnungen, Eskapismus und Lügen. Distanz und Offenheit als Spektrum bis sich die Wahrheit nicht mehr so ganz von der Lüge abgrenzen kann. Darüber hinaus lässt es sich wirklich gut lesen und offenbart immer wieder etwas Neues. Es bleibt durchgehend spannend und enthält auch mitunter künstlerische Elemente, die ich so nicht erwartet hätte. Ich mag es unheimlich gerne und kann es nur empfehlen!

Weit weg und ganz nah
„Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ ist ein wirklich abgefahrener Roman, der so viel Lautes im Leisen erzählt, dass man manchmal vergisst, dass man eine fiktive Geschichte liest. Oft fühlte es sich sogar so an, als würde ich in die Privatsphäre der Protagonistin Juno und ihrem schwerkranken Mann Jupiter eindringen. Juno fällt als Figur durch entwaffnende Offenheit auf - Sie spricht über ein mehr als verständliches Auf und Ab der Gefühle zwischen Euphorie und Niedergeschlagenheit, zwischen Optimismus und Zweifel. Und auch wenn sie ihrem Mann Jupiter räumlich sehr nahe ist und ihn auch sehr lange kennt, findet wahre menschliche Nähe vor allem zwischen ihr und dem (anfänglichen) Love-Scammer Benu statt. Die beiden schaffen eine Art luftleeren Raum, der mit nachdenklich machenden Gesprächen über das Leben gefüllt wird. Hefter lässt Juno und auch uns dabei allerdings nie rührselig oder kitschig werden und bringt einige unangenehme Wahrheiten über den Alltag zweier solch unterschiedlichen Menschen ans Licht. In ihrer fast schon auffallenden Nebensächlichkeit lag daher die große Stärke von Hefters Text und auch das Ende war schmerzhaft aber nicht tragisch.
Außergewöhnlich
Juno ist ein seltsamer Charakter, aber ich mochte sie. Ihre Probleme mit dem Älterwerden kann ich nachvollziehen; den Versuch, das Leben mit Tatoos zu konservieren und ihre oberflächliche Beziehung zu Bento sind kennzeichnend für die heutige Zeit. Ihr Alltag ist ungewiss und voller Sorgen, dennoch geht es ihr nicht so schlecht wie den Lovescammern, mit denen sie chattet. Jupiter ist mir als Charakter zu duldsam gewesen. Ob der Deutsche Buchpreis nun gerechtfertigt ist, weiß ich nicht. Das Buch ist auf jeden Fall ungewöhnlich und lesenswert!
ohne Erwartung reingegangen, wurde aber sehr possitiv überrascht
Meiner Meinung zu Recht den deutschen Buchpreis gewonnen. Sehr schön!
Habe ich unheimlich gerne gehört, interessante Geschichte!
Beschwerlichkeiten des Lebens
Ein unheimlich emotionaler und tiefgreifende Roman über die Pflege eines geliebten Menschen, die Last die diese Aufgabe mit sich bringt und die Kraft die es kostet. Abgelenkt durch die Täuschung und Selbsttäuschung durch die Love Scammer, die ein wenig Ahnung vom Glück durch das Display schicken. Besonders die Message, dass wir alle eine Last auf unseren Schultern tragen und die der anderen Menschen um uns nicht kennen und daher nicht immer vorschnell urteilen sollten, setzt sich bei mir fest. Der Stil liest sich oft wie ein Gedicht, ein Tagebucheintrag und dann wieder wie ein Teil eines Theaterstücks. Wundervoll anders!
📌 "Wildbienen produzieren im Gegensatz zu Honigbienen nichts, sie lebten nur, um die Eier in Schlupflöcher zu legen und Nahrungsvorräte für die Larven anzulegen. Das war's, sagte Juno auf der Liege, dann sterben sie. Und dass sie das irgendwie berühre. Eine krasse Form der Bedürfnislosigkeit. " - S. 131 Worte einer Frau, die ihren kranken Mann pflegt und ihre eigenen Bedürfnisse dafür zurückstellt. Die sich flüchtet in allnächtliche Chats mit Lovescammern, um Gedanken und Gefühle auszutauschen, die sie bewegen und die sonst möglicherweise ungesagt bleiben würden, die ihren Mann liebt, aber auch ihr eigenens Leben darüber nicht verlieren, sondern leben und geliebt werden will. 📌 "Einmal Menschen um sich haben, die sich um einen sorgten. Ein paar Minuten nur. Das wäre eigentlich ganz schön, dachte sie." - S. 147

Bis jetzt mein Favorit auf der Longlist. Absolute Leseempfehlung!
Juno ist Künstlerin, sie tanzt, nimmt an Theaterprojekten teil. Und unterstützt ihren an MS erkrankten Mann, so gut sie kann und er es zulässt. Nachts kann Juno nicht schlafen und beginnt auf Instagram Nachrichten zu beantworten. Sie weiß genau, es sind sogenannte Love-Scammer, die mit Fake-Profilen gezielt Frauen anschreiben, um sie finanziell auszunutzen. Und Juno macht sich anfangs einen Spaß daraus, diese Nachrichten ebenfalls mit Geschichten und Lügen zu beantworten. Bis die Scammer aufgeben. Doch zu Benu hält sie Kontakt, nachdem sie ihn enttarnt hat. Er, ein Mann Anfang 30, der in Nigeria Teil des Scammer-Systems wurde, wird zu Junos kleiner Ausflucht in den schlaflosen Nächten. Vertrauen ist da nach wie vor nicht. Und doch haben beide etwas gemein. Sie lassen sich gegenseitig ein wenig am eigenen Leben teilhaben, enttarnen ihre Lügen. Martina Hefter zeigt hier ganz wunderbar die verschiedensten gesellschaftskritischen Themen auf. Wie schwer es Künstler haben, sich finanziell über Wasser zu halten. Wie ungleich Wohlstand mit Blick auf das Afrikanische Land trotz eigenem Mangel noch verteilt ist. Wie hürdenreich die Care-Arbeit ist und wie kleine positive Momente über den Alltag retten können - die Wildbiene auf dem Festerbrett oder der Spekulatius Mitte September, der den Tag für einen kurzen Moment gut sein lässt. Ich mochte Junos Geschichte. Ein Fingerzeig auf die Wohlstandsgesellschaft und die oft verdrängte andere Seite der Medaille.
Love-Scamming anders erzählt
Der Grundgedanke des Romans handelt vom Love-Scamming, eine moderne Form des Heiratsschwindels. Aber auch um das Tanzen, das Altern, Beziehungen, und vieles mehr, was einiges Offen lässt und zum Nachdenken anregt. Lesenswert auch definitiv die Dankesworte!
Ich hatte mir das Buch gekauft, da es den Deutschen Buchpreis 2024 gewonnen hat und es mich interessiert hat, was das wohl für eine Story sein muss, wenn sie sogar einen Preis gewinnt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Juno zwischen der Pflege ihres Mannes am Tag und der geheimen Nachrichten und Videoanrufen mit Benu in der Nacht. Ein Leben in zwei Welten, die nichts übereinander wissen. <3
Ein sehr interessantes Buch, das zum Nachdenken anregt. Wir begleiten die Perfomance-Künstlerin Juno, die mit ihrem pflegebedürftigen Mann Jupiter zusammenlebt. Sie ist gefangen in einem Kreislauf aus Pflege, Geldsorgen und Eintönigkeit. Nur beim Tanzen/Schauspielern findet sie Glück und Erfüllung. Eines Nachts wird sie von einem Lovescammer aus Nigeria angeschrieben und kommt mit ihm ins Gespräch. Es werden viele wichtige Themen angesprochen wie das Älterwerden, Liebesbetrüger, Rassismus und die Herausforderungen eines pflegebedürftigen Menschen in der Familie. Viele Themen, die mehr Aufmerksamkeit benötigen und zum Nachdenken anregen.
Irgendwie hat mich das Buch nicht erreicht. Ich fühlte mich Juno nicht nahe, eher fremd. Aber das mag anderen Leser*innen anders gehen.
Leider hat mich dieses Buch ziemlich enttäuscht. Und das obwohl ich es so gern gemocht hätte und dachte, dass ich es mögen werde, mich vielleicht sogar darin wiederfinden wurde. Denn das Gefühl von Einsamkeit und der Versuch, diese mit virtuellen Begegnungen abzumildern, sind Themen, die mir absolut nicht fremd sind. Aber leider ist der Funken zwischen Juno und mir nicht über gesprungen. Schade.
Viel mehr als nur Love Scamming!
Ein tolles, locker geschriebenes Buch über die Herausforderung, in der Monotonie des Alltags einer pflegenden Angehörigen seine eigene Identität nicht zu verlieren. Die Themen im Buch sind deutlich umfangreicher, als der Klappentext vermuten lässt. Es geht um Pflege, das Älterwerden, das Leben als freischaffende Künstlerin, aber auch um Alltagsrassismus und das Privileg, in einem westlichen Land zu leben. Ja, es geht auch um Love Scamming, aber mehr um die Mechanismen, die dahinterstehen, und die Strukturen, die dies überhaupt nötig machen. Vom Schreibstil her erinnert es mich ein bisschen an „22 Bahnen“. Ich bin tief in die Geschichte eingetaucht und habe gefühlt ein paar Monate an Junos Seite erlebt. Ich musste stellenweise laut lachen, war aber auch sehr bewegt von ihren Worten. Besonders interessant fand ich dabei, dass sie reale Ereignisse des Weltgeschehens ins Buch eingebunden hat. Schön, dass Martina Hefter gewonnen hat! Schade, dass Clemens Meyer sich – anscheinend einer tief verwurzelten patriarchalen Tradition folgend – in seinem Misserfolg lautstark ins Rampenlicht drängen musste, um die wohlverdiente Aufmerksamkeit von ihr abzulenken. Ich hoffe, das Buch bekommt noch die Aufmerksamkeit, die es verdient. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Ein Buch mit Inhalt.
Aktuell und mehr Inhalt als man vermutet auf wenig Seiten. Ich mochte es gerne lesen. Dennoch hat sich mein Gefühl bei mir eingestellt. Ich mochte es aber mehr leider nicht.

Martina Hefters Rede während der Buchpreisverleihung blieb bei mir hängen. Ihr Wildbienentattoo, ihre zarten Worte, ihr Dank. Ihr Dank im Buch. Ihre Verbindung zu Jupiter und Melancholia. Ich musste sofort Junos Geschichte lesen. Der Bezug zu Nigeria trifft mich, beschäftigt mich und erinnert mich an meine eigene Reise in das fremde afrikanische Land. „Die Zeit gar kein Strahl, sondern mehr so etwas wie eine Suppe. Nur die Tatsache, dass wir dem Tod näher kommen, ragt immer in jede Handlung, in jedes Geschehnis hinein. Egal, was man gerade macht, die Blumen gießt, ein Brot isst, tut man auf dem Weg zum Sterben. Dieser Vorgang heißt Altern. Man altert ab der Geburt.“ S.207 Und ich denke aufgrund meiner eigenen Bienen-Momente nun ernsthaft über ein eigenes 🐝Tattoo nach. „Juno spürte die Nadel, sie schoss die Kühnheit in sie. Und die Liebe. Und die Wahrheit. Und die Freundlichkeit der Biene.“ S.130

Ich bin etwas ambivalent was das Buch angeht. Einerseits fand ich Juno nervig und kratzig wie einen selbstgestrickten Pullover. Melancholia hat mich genervt war mein spitzer Stein im Schuh. Aber auf der anderen Seite hat mich dieses Buch berührt, eine Seite in mir angezupft und mir neue Perspektiven gezeigt. Wem das Lesen schwerfällt dem empfehle ich das Hörbuch. Die Sprecherin ist the perfekt Match.
Schwiiieerig… Mir hat das Buch nicht weg getan und ich empfand es auch nicht als verschwendete Zeit es zu lesen und trotzdem hat es mich nicht überzeugt. Die Charaktere sind sperrig, sollen sie auch sein. Die Geschichte wirft viele Themen auf, fängt meiner Meinung nach zu wenige ein. Einziger Pluspunkt, ich habe etwas über Love Scammer gelernt. Das Ende, puh, hat mich irgendwie ratlos zurückgelassen. Habe nur ich nicht verstanden was mit Beno passiert ist? Kann man lesen, muss man nicht.
Deutscher Buchpreis Gewinner
Ich habe das Buch gelesen, weil es den deutschen Buchpreis gewonnen hat. Ehrlich gesagt kann ich mit dieser Art von Literatur nichts anfangen. Erinnert mich zu sehr an die Oberstufe: was will uns der Autor damit sagen? Die Geschichte mag berührend erscheinen, Juno kümmert sich um ihren kranken Mann und flüchtet sich in die digitale Welt, um Love Scammern ihrerseits etwas vorzuspielen und in andere Rollen zu schlüpfen. Leider nicht meine Welt. Sorry.