Die stille Gewalt

Die stille Gewalt

Paperback
4.767

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Beschreibung

Der einsame Weg aus der Gewalt

Gewalt gegen Frauen ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit, sie hat sich in den letzten Jahren noch einmal deutlich verschärft. Asha Hedayati, Anwältin für Familienrecht, beschreibt in ihrem Buch, wie der Staat die betroffenen Frauen alleinlässt, und zeigt auf, was sich ändern muss, damit die zuständigen Institutionen wirklich den Schutz bieten, den sie leisten sollten. Die Autorin macht immer wieder die Erfahrung, dass die staatlichen Strukturen Frauen nicht nur unzureichend vor Gewalt schützen, sondern sogar selbst Teil eines gewaltvollen Systems sind. Partnerschaftsgewalt ist wie ein blinder Fleck bei Familiengerichten, Polizei und Jugendämtern, in Sorge- und Umgangsrechtsverfahren. Dabei ist jede vierte Frau ist einmal in ihrem Leben von Gewalt in ihrer Partnerschaft betroffen; mit großer Sicherheit haben wir alle im Bekannten- und Freundeskreis sowohl Betroffene als auch Täter.

«Entschieden und präzise beschreibt Asha Hedayati, wie viel mehr Gesetzgebung, Recht und Gesellschaft tun müssen, damit Frauen gewaltfrei leben können. Ausreden, noch länger damit zu warten, gibt es nach diesem Buch nicht mehr.» Teresa Bücker

«Dank dieser dringlichen Analyse von häuslicher Gewalt finden alle, die die gesellschaftliche Dimension und die  Mitverantwortung der staatlichen Institutionen verstehen und verändern möchten, eine klare, hellsichtige und bestärkende Stimme.» Asal Dardan


Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Paperback
Seitenzahl
192
Preis
18.50 €

Autorenbeschreibung

Geboren 1984 in Teheran, Studium der Rechtswissenschaft an der Humboldt Universität Berlin. Als Rechtsanwältin arbeitet sie seit fast 10 Jahren Im Bereich des Familienrechts und vertritt dabei schwerpunktmäßig gewaltbetroffene Frauen in Trennungs-, Scheidungs-, und Gewaltschutzverfahren. Neben der Arbeit als Anwältin, bildet sie Sozialarbeiter*innen von Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen im gesamten Bundesgebiet aus und ist Gastdozentin für Familienrecht und Kinder- und Jugendhilferecht an der Alice-Salomon-Hochschule und der Paritätischen Akademie für Studierende des Studiengangs Soziale Arbeit. Als Panelistin und Speakerin spricht sie regelmäßig öffentlich zu den Themen häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen. Ziel ihrer Arbeit ist das Sichtbarmachen von Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen marginalisierter Gruppen und das Aufzeigen der strukturellen Problematik beim Thema Gewalt gegen Frauen.

Beiträge

17
Alle
5

Gewalt gegen Frauen•Patriarchale Strukturen

„Die Stille Gewalt - Wie der Staat Frauen alleinlässt“ von Asha Hedayati ist ein eindringliches Werk, das die systemischen Mängel des deutschen Rechtssystems im Umgang mit Gewalt gegen Frauen beleuchtet. Die Autorin, eine erfahrene Anwältin, kombiniert fundiertes Fachwissen mit bewegenden Fallbeispielen, um aufzuzeigen, wie häufig Frauen trotz rechtlicher Schutzmechanismen im Stich gelassen werden. Hedayati analysiert die Rolle von Polizei, Justiz und sozialen Institutionen und deckt auf, wie tief verwurzelte gesellschaftliche Vorurteile und patriarchale Strukturen die effektive Unterstützung von Gewaltopfern behindern. Ihre Kritik ist prägnant und gut begründet. Das Buch ist klar und fesselnd geschrieben und schafft es, sowohl juristische Details verständlich zu machen als auch eine emotionale Verbindung zum Lesenden herzustellen. Mit einer Bewertung von 5/5 ist „Die Stille Gewalt“ ein aufrüttelnder Aufruf zur Veränderung und ein unverzichtbarer Beitrag zur Debatte über den Schutz von Frauenrechten.

5

Ein überaus wichtiges Buch, das das Thema der strukturellen Gewalt an Frauen sichtbar macht und aufzeigt, wie wichtig es ist, diese Gewalt endlich zu unterbinden! Derzeit herrscht Willkür und Hilflosigkeit. Das muss ein Ende haben! Lest alle das Buch und redet darüber!

5

Das Buch ist eine absolute Empfehlung! Asha Hedayati beschreibt leicht verständlich, intersektional, wissenschaftlich und erfahrungsbasiert über die tiefgreifenden institutionellen misogynen Gewaltstrukturen. Es macht unglaublich wütend, aber es ist so unglaublich wichtig das Private endlich öffentlich zu machen!

5

Dieses Buch „enttäuscht“ auf allen Ebenen. Nie hätte ich gedacht (vermutlich absolut naiv), dass der deutsche Staat in all seiner Macht patriarchale Gewalt gegenüber Frauen und marginalisierte Gruppen zementiert und unterstützt. Asha Hedayati führt auf, wie stille Gewalt beispielsweise durch Polizei und Gericht ausgeübt wird und was es bräuchte, damit diese nicht mehr auftritt (vor allem Präventionsarbeit). Absolut empfehlenswert und augenöffnend.

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5

Wir kämpfen für die Freiheit, unser Leben selbstbestimmt zu wählen.

Am Freitag, den 31. Janaur 2024 hat der Deutsche Bundestag das Gewalthilfegesetz verabschiedet. Trotzdem sind wir noch lange nicht am Ziel. Ich finde es gut, dass dieses Gesetz endlich verabschiedet wurde, da es ein wichtiger Meilenstein ist. Das zeigt auch dieses Buch. Physische, psychische, sexualisierte und wirtschaftliche Gewalt trifft Frauen in Partnerschaften sehr häufig. Die (Generations-)Traumata, die da entstehen, kosten nicht nur den einzelnen Personen viele Ressourcen, sondern der gesamten Gesellschaft. Als Psychologin kann ich jedem nur empfehlen diese Buch zu lesen um sich mit der Gewalt an Frauen in Partnerschaften auseinander zu setzen. Es ist ein hochsensibles Thema, dass jedoch nicht nur in einer Partnerschaft wichtig ist, sondern die gesamte Gesellschaft betrifft.

5

Große Empfehlung für dieses Buch, das gewaltbegünstigende Strukturen in Gesellschaft und Justiz in den Blick nimmt! So komprimiert und hellsichtig habe ich das bisher selten gelesen. Es macht wahnsinnig wütend und es ist wahnsinnig wichtig!

5

Ich denke, ich lehne mich nicht allzu sehr aus dem Fenster, wenn ich sage, dass ich wünschte, einige meiner Kolleg*innen wären bereit sich mal mit den klugen Gedanken in diesem Buch auseinander zu setzen. Das gilt gleichermaßen auch fur das Buch „Gegen Frauenhass" von Christina Clemm (siehe ein paar Posts zuvor). Und hier wie dort lasse ich am Besten das Buch für sich sprechen: „Um nachhaltig und wirklich präventiv erfolgreich zu sein, reicht es aber nicht, wenn nur Frauen für ihr Recht auf ein gewaltfreies Leben kämpfen. Viele engagieren sich bereits ehrenamtlich, gründen Schutzeinrichtungen, organisieren Demos, machen auf das Thema aufmerksam, versuchen, laut zu sein. Um endlich auch mal gehört zu werden, bräuchten sie Männer, die sich mit ihnen und für sie engagieren. Ich frage mich, woher dieses ohrenbetäubende Schweigen der Männer kommt." „Eine Gesellschaft muss ihre Freiheit daran bemessen, wie frei die verwundbarsten Personen in ihr sind. Und Männer müssen damit beginnen, männliche Gewalt in öffentlichen und privaten Diskursen als solche zu benennen und eine Sprache für sie zu finden, sich immer wieder mit falsch verstandener Männlichkeit und patriarchalen Männerbildern auseinanderzusetzen, sie anzugreifen und radikal neu zu denken. Mit dem Ziel, eine Männlichkeit zu leben, die kein Synonym für Herrschaft ist, sondern Gerechtigkeit mehr liebt als Macht und Dominanz."

Absolut erschreckend. Unsere Justiz ist männlich geprägt. Wichtiges Buch, das alle lesen sollten!

Absolut erschreckend. Unsere Justiz ist männlich geprägt. Wichtiges Buch, das alle lesen sollten!
5

Ein gutes Buch, welches deutlich macht an welchen Stellen in der „Gleichberechtigung „ noch Lücken sind und das vor allem in dem Bereich der häuslichen Gewalt. Das Buch zeigt auf wie der Staat und seine Strukturen diese noch unterstützen. Sehr empfehlenswert!

4

Sollte jeder lesen. Misogynie steckt im System.

5

Sehr eindrückliches Buch über Gewalt an Frauen und der (ziemlich wütend machende) Umgang damit im Justizsystem. Darüberhinaus wird auch generell auf patriarchale Strukturen in der Gesellschaft eingegangen, dabei immer intersektional denkend. Toll fand ich, dass Lösungsvorschläge gemacht wurden. Prävention ist hier das Stichwort. Aber auch Aufklärungsarbeit. Große Leseempfehlung für dieses wichtige, leicht verständliche Sachbuch.

5

"Die Gesellschaft sagt also Frauen auf unterschiedlichste Weise, eines ihrer wichtigsten Ziele im Leben sei es, den richtigen Partner oder Ehemann zu finden - den Menschen, der sie statistisch gesehen am wahrscheinlichsten töten wird." Starkes Buch, das ein so wichtiges Thema verdeutlicht. Ich habe viel neues gelernt über Prozesse nach häuslicher Gewalt und wie Frauen strukturell von Familiengerichten, anderen Behörden und der Rechtsprechung allgemein benachteiligt werden. Besonders ist mir das folgende Zitat im Gedächtnis geblieben: "In 38 Fällen amtlich bestätigter häuslicher Gewalt der Expartner gegenüber ihren Expartnerinnen vertraten Jugendamt und Familiengericht die Auffassung, dass diese Väter besonderes Verantwortungsbewusstsein dadurch gezeigt hätten, dass sie nur ihre Frauen, aber nicht ihre Kinder geschlagen hätten. Auf dieser Basis wurde dann den Anträgen der Väter auf eine Ausweitung der Besuchsregelungen oder eine Übertragung des Sorgerechts entsprochen."

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3.5

Gutes aufarbeiten der Thematik, jedoch für meine Geschmack zu viele Wiederholungen der Argumente.

5

Ich war wütend und bin es immer noch

Pflichtlektüre? Ich bin so, so sauer. Ich war so unfassbar wütend beim lesen das ich geweint habe, da ich nicht wusste wohin mit mir. Und das, obwohl mir diese Missstände zum großen Teil bekannt waren. Wie kann der Staat, "er", nur weiterhin die Augen verschließen?

5

Ein zwingend notwendiges und brandaktuelles Werk, welches ich durchweg gehasst und geliebt habe. Mein Textmarker hat geglüht, meine Wangen auch. Ich musste das Buch zeitweise beenden, weil ich so wütend war. Gleichzeitig verspüre ich den tiefen Wunsch, diese Zeilen jede:n ins Gesicht zu brüllen und es zur Pflichtlektüre zu machen. Bitte lest dieses Buch. ALLE.

5

In „Die stille Gewalt“ (2023) schreibt Asha Hedayati aus Anwältinnenperspektive über geschlechtsspezifische Gewalt und die Rolle des Staates. Sie unterscheidet drei Formen von Gewalt: körperliche, psychische und wirtschaftliche. Sie sind miteinander verschränkt und begünstigen sich gegenseitig. Hedayati beobachtet, dass geschlechtsspezifische Gewalt mit zunehmender feministischer Emanzipation nicht ab-, sondern zunimmt. Das führt sie darauf zurück, dass Partner einen Kontrollverlust erleben, den sie durch Gewalt auszugleichen versuchen. Die zur Zeit viel zitierten Statistiken, nach denen in Deutschland fast jeden Tag ein Mann versucht, seine (Ex-)Partnerin zu töten und alle drei Tage eine Frau dabei stirbt, sind erschreckend genug. Sie betreffen zudem nur die offiziellen Zahlen, während die Dunkelziffer wohl deutlich höher ist. Nur diese individuellen Akte geschlechtsspezifischer Gewalt werden statistisch erfasst. Sie sind aber Symptom misogyner gesellschaftlicher Strukturen. Schockierend sind die Einblicke in die Arbeit von Polizei und Justiz. Das betrifft zum einen strafrechtliche Verfahren gegen die gewalttätigen Partner, zum anderen familiengerichtliche Verfahren betreffend Unterhaltszahlungen und - wenn es gemeinsame Kinder gibt - das Sorge- und Umgangsrecht. Hedayati beschreibt, wie immer wieder eine Täter-Opfer-Umkehr geschieht. So kann die Einstellung eines strafrechtlichen Verfahrens (die ja gerade kein Freispruch ist) dazu führen, dass häusliche Gewalt im familiengerichtlichen Verfahren unbeachtet bleibt. Zugleich können sich die Partner häufig eine intensive und taktische rechtliche Vertretung leisten. So werden etwa psychische Folgeerscheinungen körperlicher Gewalt in familiengerichtlichen Verfahren gegen die Betroffenen vorgebracht, um zu begründen, warum diese ungeeignet zur Ausübung des Sorgerechts seien. Hedayati schreibt sehr klar, bestimmt und mit vielen eindrücklichen Praxisbeispielen. Dass sie viele konkrete Ansatzpunkte für gesellschaftliche und politische Veränderungen aufzeigt, macht das Buch umso wichtiger und hilft auch, die Wut, die man beim Lesen empfindet, in politisches Interesse und Aktivität umzusetzen. Instagram: _pensandbrushes_

5

Mich hat alles so wütend und traurig gemacht aber es ist so so wichtig darüber aufzuklären und Fakten zu haben. Gewalt gegen Frauen geht JEDEN von uns etwas an. Bitte lest alle unbedingt dieses Buch, danke!!

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