Die Straße der Pfirsiche
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Description
Author Description
F. Scott Fitzgerald (1896–1940), geboren in Minnesota/USA, gilt als einer der Hauptvertreter der „Lost Generation“. Seine Werke spiegeln und prägten, ebenso wie seine Person, das Zeitalter des Jazz. Sein bekanntestes Buch, „Der große Gatsby" (1925), schrieb er kurz nach der Roadnovel über seine Reise mit Zelda, die unter dem Titel „The Cruise Of The Rolling Junk“ 1924 erstmals erschien.
Posts
Ein aufreibender, teils komödiantischer Reisebericht von zwei romantischen Egoisten, der sich unterhaltsam liest und viel mehr verarbeitet, als es erst den Anschein macht, wie sich aus dem Nachwort offenbart.
Eine Reisenovelle, die hauptsächlich von ihrer perlenden Sprache und Stimmung als von der Handlung her lebt. Urkomisch in der Exzentrik der ProtagonistInnen und der Wortgewandheit, perfekt für Zwischendurch
Pfirsiche und andere Katastrophen
Eines Morgens lüstet es die Eheleute Fitzgerald beim Frühstück nach Pfirsichen. Da diese an der amerikanischen Ostküste nicht verfügbar sind, (heute unvorstellbar, in den 1920er Jahren dagegen Normalität), beschließen Scott und Zelda, zu diesem Anlass von Connecticut nach Alabama zu fahren. Es beginnt eine Reise im Rolling Junk genannten Automobil, das die beiden auf der Fahrt durch unterschiedliche US-Bundesstaaten allerhand Unvorhergesehenes erleben lässt. Das von mir gelesene Büchlein der Büchergilde Gutenberg besteht, neben Vor- und Nachwort, aus zwei voneinander unabhängigen Texten: der eigentlichen, titelgebenden Erzählung von Francis Scott Fitzgerald und einem weiteren, Jahre später entstandenen Fragment aus der Feder Zelda Fitzgeralds. Um es kurz zu machen: sein Text gefiel mir wirklich gut, ihr Text bedeutete für mich verschwendete Lebenszeit. Alles in allem ist der schmale Band, besonders in der hübschen Aufmachung der Büchergilde, für alle, die die Texte Francis Scott Fitzgeralds mögen, aber durchaus lesenswert.

Falls ihr von Fitzgerald vielleicht schon mehr als ein Buch last und den starken autobiografischen Einfluss mochtet, dann werdet ihr mit "Die Straße der Pfirsiche" auf jeden Fall große Freude haben. In dem 150-seitigen Büchlein erwarten einen 4 Texte. Die erste beschreibt Zeldas und Scotts Reise in ihrem alten klapprigen Auto, daher auch der Originaltitel "The Cruise of the Rolling Junk". In sehr überspitzter Form wird hier die 1200 Meilen lange Reise des jungen Ehepaars zum Elternhauses Zeldas beschrieben. Fitzgerald kannte ich von seiner humoristischen Seite noch nicht so gut und war überrascht, mit wie viel Komik er diese Reise zu beschreiben vermochte. Sehr kurzweilig und zum Lachen. :) Gerade im ersten Text glorifiziert Fitzgerald seine Frau sehr und lässt all seine Verehrung für ihre unkonventionelle Art durchblicken. Ebenso ist dieser Text ein kleines Novum, der das AUTOMOBIL als Statussymbol zum ersten Mal richtig offenbar macht in den 1920ern. Die zweite Geschichte ist eine von Zelda Fitzgerald, die sie in einer Nervenanstalt schrieb. Dort beschreibt sie recht ausführlich ihre langen Reisen mit Scott rund um den Globus, gerade Europa und Nordamerika bereisten sie sehr ausführlich. Leider empfand ich Zelda Fitzgeralds Schreibstil am Anfang als sehr künstlich und gestelzt, erst am Ende bricht sie das Ganze mit feineren und stilsichereren Metaphern auf. Der dritte Text ist ein Auszug eines Interviews mit Zelda und Scott, in denen die beiden sich ein bisschen selbst loben und in dem deutlich wird, wie wenig sie eigentlich ohneeinander sein können. Die beiden haben sich mit ihren Skandalen stets der medialen Aufmerksamkeit zugewandt und jede Facette ihres traurig-schönen Ehelebens offenbar gemacht. Letztlich folgt ein kurzes Nachwort unter dem Titel "Zwei romantische Egoisten", in dem auf die beiden fatalen Charaktere dieses Ehepaares eingegangen wird. Der Fokus liegt dabei auf den Krisenjahren der beiden, in denen Scott sich mehr und mehr Alkohol und sexuellen Ausschweifungen hingab und Zelda nach 3 Nervenzusammenbrüchen in einer psychatrischen Klinik verblieb. Diese größtenteils biografischen Schilderungen und Ansichten findet ihr alle in seinen Romanen wieder, das Ehepaar und sein Werdegang ist durchaus an Fitzgeralds Romanen ablesbar. Das kleine Bändchen hat sich für mich als begeisterter Fitzgerald-Leser sehr sehr gelohnt! Empfehle es jedem, der schon etwas mehr von diesem Autor rezipierte. ACHTUNG! Falls ihr "Der große Gatsby" noch nicht last, er wird leider auf Seite 139 gespoilert!!
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Author Description
F. Scott Fitzgerald (1896–1940), geboren in Minnesota/USA, gilt als einer der Hauptvertreter der „Lost Generation“. Seine Werke spiegeln und prägten, ebenso wie seine Person, das Zeitalter des Jazz. Sein bekanntestes Buch, „Der große Gatsby" (1925), schrieb er kurz nach der Roadnovel über seine Reise mit Zelda, die unter dem Titel „The Cruise Of The Rolling Junk“ 1924 erstmals erschien.
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Ein aufreibender, teils komödiantischer Reisebericht von zwei romantischen Egoisten, der sich unterhaltsam liest und viel mehr verarbeitet, als es erst den Anschein macht, wie sich aus dem Nachwort offenbart.
Eine Reisenovelle, die hauptsächlich von ihrer perlenden Sprache und Stimmung als von der Handlung her lebt. Urkomisch in der Exzentrik der ProtagonistInnen und der Wortgewandheit, perfekt für Zwischendurch
Pfirsiche und andere Katastrophen
Eines Morgens lüstet es die Eheleute Fitzgerald beim Frühstück nach Pfirsichen. Da diese an der amerikanischen Ostküste nicht verfügbar sind, (heute unvorstellbar, in den 1920er Jahren dagegen Normalität), beschließen Scott und Zelda, zu diesem Anlass von Connecticut nach Alabama zu fahren. Es beginnt eine Reise im Rolling Junk genannten Automobil, das die beiden auf der Fahrt durch unterschiedliche US-Bundesstaaten allerhand Unvorhergesehenes erleben lässt. Das von mir gelesene Büchlein der Büchergilde Gutenberg besteht, neben Vor- und Nachwort, aus zwei voneinander unabhängigen Texten: der eigentlichen, titelgebenden Erzählung von Francis Scott Fitzgerald und einem weiteren, Jahre später entstandenen Fragment aus der Feder Zelda Fitzgeralds. Um es kurz zu machen: sein Text gefiel mir wirklich gut, ihr Text bedeutete für mich verschwendete Lebenszeit. Alles in allem ist der schmale Band, besonders in der hübschen Aufmachung der Büchergilde, für alle, die die Texte Francis Scott Fitzgeralds mögen, aber durchaus lesenswert.

Falls ihr von Fitzgerald vielleicht schon mehr als ein Buch last und den starken autobiografischen Einfluss mochtet, dann werdet ihr mit "Die Straße der Pfirsiche" auf jeden Fall große Freude haben. In dem 150-seitigen Büchlein erwarten einen 4 Texte. Die erste beschreibt Zeldas und Scotts Reise in ihrem alten klapprigen Auto, daher auch der Originaltitel "The Cruise of the Rolling Junk". In sehr überspitzter Form wird hier die 1200 Meilen lange Reise des jungen Ehepaars zum Elternhauses Zeldas beschrieben. Fitzgerald kannte ich von seiner humoristischen Seite noch nicht so gut und war überrascht, mit wie viel Komik er diese Reise zu beschreiben vermochte. Sehr kurzweilig und zum Lachen. :) Gerade im ersten Text glorifiziert Fitzgerald seine Frau sehr und lässt all seine Verehrung für ihre unkonventionelle Art durchblicken. Ebenso ist dieser Text ein kleines Novum, der das AUTOMOBIL als Statussymbol zum ersten Mal richtig offenbar macht in den 1920ern. Die zweite Geschichte ist eine von Zelda Fitzgerald, die sie in einer Nervenanstalt schrieb. Dort beschreibt sie recht ausführlich ihre langen Reisen mit Scott rund um den Globus, gerade Europa und Nordamerika bereisten sie sehr ausführlich. Leider empfand ich Zelda Fitzgeralds Schreibstil am Anfang als sehr künstlich und gestelzt, erst am Ende bricht sie das Ganze mit feineren und stilsichereren Metaphern auf. Der dritte Text ist ein Auszug eines Interviews mit Zelda und Scott, in denen die beiden sich ein bisschen selbst loben und in dem deutlich wird, wie wenig sie eigentlich ohneeinander sein können. Die beiden haben sich mit ihren Skandalen stets der medialen Aufmerksamkeit zugewandt und jede Facette ihres traurig-schönen Ehelebens offenbar gemacht. Letztlich folgt ein kurzes Nachwort unter dem Titel "Zwei romantische Egoisten", in dem auf die beiden fatalen Charaktere dieses Ehepaares eingegangen wird. Der Fokus liegt dabei auf den Krisenjahren der beiden, in denen Scott sich mehr und mehr Alkohol und sexuellen Ausschweifungen hingab und Zelda nach 3 Nervenzusammenbrüchen in einer psychatrischen Klinik verblieb. Diese größtenteils biografischen Schilderungen und Ansichten findet ihr alle in seinen Romanen wieder, das Ehepaar und sein Werdegang ist durchaus an Fitzgeralds Romanen ablesbar. Das kleine Bändchen hat sich für mich als begeisterter Fitzgerald-Leser sehr sehr gelohnt! Empfehle es jedem, der schon etwas mehr von diesem Autor rezipierte. ACHTUNG! Falls ihr "Der große Gatsby" noch nicht last, er wird leider auf Seite 139 gespoilert!!