Die Vorgängerin: Thriller

Die Vorgängerin: Thriller

Taschenbuch
4.312

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
392
Preis
12.99 €

Beiträge

3
Alle
4

Auf dieses Buch bin ich durch Zufall in den sozialen Netzwerken gestoßen. Es wurde hochgelobt, da mich die Story angesprochen hat, wollte ich unbedingt ergründen, ob diese Lobeshymnen gerechtfertigt sind. Der Schreibstil der Autorin ist absolut fesselnd und mitreißend. Die Atmosphäre drückend, schwer und düster ,auf eine sehr melancholische Art und Weise. Im Zentrum dieser Story stehen Jen, Natasha und Nick. Drei Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Jess Ryder gelingt es die feinen Nuancen ihrer Persönlichkeiten sehr gut hervorzuheben, so dass man direkt in ihr Innerstes sehen kann. Am meisten hat mich Natasha emotional berühren können. Eine großherzige, vertrauensvolle und leider auch naive junge Frau, die das Leben noch nicht wirklich kennengelernt hat. Stell dir vor, ein Märchen a la Pretty Woman wird wahr. Armes Mädchen trifft reichen Kerl und er verliebt sich in sie. Zu schön, zu perfekt? Ja, da ist was dran. Denn Natasha landet von einem wunderschönen Traum, mitten hinein in einen grausamen Alptraum. Aus dem es kein Erwachen gibt. Und dann nehmen wir Jen und Nick, eine Bilderbuchehe. Nur leider ist sie nicht perfekt. Aber welche ist das schon? Wann ist es eigentlich passiert, dass sich der Charmeur in einen Psychopathen verwandelt hat? Halt. Stop. Natürlich ist er das ja nicht. Er ist fürsorglich, charmant und viel zu gut. Ist vielleicht Jen das wahre Miststück? Oder werden die Rollen völlig neu vergeben? Ich muss gestehen, am Anfang brauchte die Story etwas, um in Fahrt zu kommen. Die Autorin entführt uns dabei in zwei Zeitebenen, Zukunft und Gegenwart. Man ist völlig sprachlos über den Prolog, das man sich selbst erstmal sortieren muss. Und dann erzählt uns Natasha ihre Geschichte. Oh Wow und dann kam richtig Bewegung in die Sache. Dieser Thriller ist eher von der ruhigen Sorte. Ich würde ihn fast sogar als Psychothriller einstufen. Denn die Autorin hat besonders die psychologischen Aspekte wahnsinnig gut ausgearbeitet. Man lernt besonders Jen und Natasha sehr gut kennen, denn Jess Ryder zeigt uns sämtliche Facetten ihres Wesens. Dabei kann man nur schwer Sympathie für Jen entwickeln. Doch ihre Entwicklung hat mir wahnsinnig gut gefallen und am Ende konnte ich ihren Schmerz und ihre eigene Tragödie wirklich fühlen. Zu Nick konnte ich dagegen nicht wirklich eine Verbindung aufbauen. Doch ich verstand, welches Wesen er verkörperte, das in ihm eine narzisstische Persönlichkeit wohnt, was nur umso verstörender ist. Doch was mich am meisten beschäftigte, ob er sich selbst kannte. Ob er sah, wie er wirklich war. Ob er erkannte, dass da irgendwas verkehrt läuft. Ich hätte gern noch mehr über Nicks Beweggründe erfahren, das blieb leider zu sehr im Dunkeln. Die Frage ist, was wissen wir wirklich und was glauben, wir zu wissen? Die Story entwickelt sich rasant und konnte mich kaum von der Leine lassen. Ich liebe diese Art von Storys, aber Jess Ryder hat es nochmal auf eine völlig neue Ebene gehoben und mich damit wirklich sprachlos gemacht. Ich liebte Natasha und konnte es kaum ertragen, was ihr angetan wurde. Sie handelt oft naiv, aber mein Gott, es ist menschlich. Sie ist verzweifelt, am Ende und ich hätte sie einfach so gern in den Arm genommen. Sie entwickelte Stärke und Mut, wo ich es nie erwartet hätte. Sie wuchs, veränderte sich und das war einfach so großartig. Ebenfalls trifft dies auf Jen zu. Jess Ryder zeigt aber auch auf, wie das unmittelbare Umfeld reagiert ,damit verankert und verantwortlich ist und Natashas Mum war einfach nur großartig. Ich komm nicht umhin, absolute Liebe für sie zu empfinden. Das hat mir wirklich die Tränen in die Augen getrieben. Doch die wahre Tragödie ging zwischen den Zeilen vonstatten. Eine perfide Manipulation, die sich schleichend vollzieht und dabei Niemanden von den dreien ausnimmt. Dieser Kreis schließt mehr mit ein, als man für möglich halten würde und das ist das wahre tragische daran. Das niemand diesen Prozess kommen sieht. Jess Ryder ist es gelungen, mich mit einigen Wendungen zu schockieren, denn dadurch wurde alles auf eine völlig neue Ebene gehoben. Sie setzt sehr dramatische, feinfühlige und tragende Akzente, wodurch es einfach so viel mehr wiegt, als man erwarten würde. Für mich persönlich hätte das letzte Kapitel mit der besonderen Sichtweise nicht sein müssen, da es mir nicht mehr verraten hat. Insgesamt bin ich absolut begeistert wie vielschichtig, emotional und absolut detailreich diese Geschichte ausgearbeitet wurde. Es zeigt auf, dass man nicht immer blind vertrauen sollte, sondern vielleicht hinterfragen und genauer hinschauen sollte. Und manchmal liegt die wahre Tragik da, wo man sie niemals vermuten würde. Unbedingt lesen. Fazit: Wer ein richtiges Psychodrama sucht, dem könnte „Die Vorgängerin“ von Jess Ryder absolut gefallen. Beklemmend, grausam, skrupellos. Ein perfides und grausames Spiel, das kein Ende kennt und am Ende die Augen für das wirklich wichtige öffnet. Ich bin beeindruckt über die Vielseitigkeit, die Wandelbarkeit dieser Geschichte, wie sehr sie mich emotional berühren und zerstören würde. Eine Story, die zwar etwas braucht, um in Fahrt zu kommen, dann aber richtig abgeht und mit einigen Plot Twists zu punkten weiß. Auch wenn es winzige Schwächen enthält, ein absolutes Highlight. Unbedingt mehr von der Autorin.

4

Pageturner...

und innerhalb eines Tages durchgelesen. Es war ein Verwirr-Spiel, wer wann wo und mit wem und eigentlich war die Hauptfigur immer Emily oder vorher der Wunsch nach einem Baby. Das Ende hat mich wirklich überrascht- aber auch das letzte Drittel des Buches hat es durch die vielen Twists in sich. Ich konnte es jedenfalls nicht aus der Hand legen. 4 🌟

4

Ein sehr guter Thriller, flüssig geschrieben, aus diversen Sichten. Wobei der letzte Kapitel mir am besten gefallen hat, ein Kapitel aus der Sicht des Täters. Wie die Autorin berechtigt in der Danksagung schreibt: "Es ist spannend auch die Sicht des Täters zu hören" - und ja, das ist es. Es geht um eine, in meinen Augen, naive Frau namens Natasha, die aufgrund einer Affäre mit einem verheirateten Mann nun die Konsequenzen dieser Entscheidung trägt. Mittlerweile ist sie mit der Affäre verheiratet und hat ein Kind. In diesem neuen Leben ist die Ex-Frau jedoch omnipräsent. Plötzlich verschwinden Natashas Mann und ihr Kind - und die Suche nach ihnen beginnt. Es wird Kapitelweise aus diversen Sichten berichtet, von früher und von heute. Nach und nach wird alles auf- und verarbeitet. Ich fand die Geschichte sehr spannend und es hat mich gut unterhalten. Es war durchzogen auf einer spannende Höhe und es gab immer wieder Wendungen welche unerwartet kamen. Ein gelungenes Buch, und es wird sicher nicht mein letztes von Jess Ryder sein.

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