Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Author Description
Anja Tsokos wurde in einem Land geboren, das es nicht mehr gibt. Zumindest gibt sie diese Antwort ihren Kindern, wenn die sie danach fragen. Sie kam im Jahr 1973 in Oschatz, Sachsen, zur Welt. Im Alter von sechs Jahren siedelte ihre Familie nach Moskau um, da ihre Eltern im diplomatischen Dienst der DDR tätig waren. Kurz vor der Wende kehrte die Familie in den ostdeutschen Teil Deutschlands zurück. Seit den 1990ern lebt Anja Tsokos in Berlin, wo sie den Rechtsmediziner Michael Tsokos kennenlernte, den sie 2010 heiratete.
Posts
Heinz Labensky ist definitiv ein Charakter, den man für seine Art lieben muss, zumindest ging es mir so und ich fand die Reise, die der ältere Herr angetreten hat, ziemlich unterhaltsam! Leider waren mir die Kapitel etwas zu lang und zu klein geschrieben, was für den Lesefluss etwas schwierig war und auch das Ende hat mir persönlich nicht ganz so zugesagt! Ich fand es nicht unbedingt abgeschlossen, da mir einige Fragen offen blieben…aber an sich eine nette Story…

Heinz Labensky verbringt seinen Lebensabend in einem Seniorenheim. Zumindest so lange, bis es einen Brief erhält in dem es um seine Jugendliebe Rita geht. Er macht sich in seinem betagten Alter allein auf nach Rostock-Warnemünde. Die Sache mit Rita ist, dass sie eines Tages nach Berlin verschwunden ist und Heinz seitdem auf ihre Rückkehr wartet. Er hofft auf Antworten. Doch werden diese ihm auch gefallen? Heinz Labensky ist nicht unbedingt der hellste Kerze im Leuchter, aber man hat sich um ihn stets gekümmert. Oder besser gesagt: man hat immer etwas zu tun für ohne gefunden. Auch ohne Schulbildung. Er konnte sich aber, wenn auch meist eher zufällig, in gewisser Beschäftigungsverhältnisse bringen. Er handelt auch jedes Mal in der Gewissheit, das Richtige zu tun. Durch Rückblenden lernt man ihn und seinen Werdegang zu DDR Zeiten besser kennen. Und natürlich lernt man auch geschichtlich noch was dazu. Leider gab es für meinen Geschmack aber ziemlich viele Längen in der Erzählung Fazit Man braucht Geduld und muss viel Interesse mitbringen, um am Ball bleiben zu können. Ist nicht schlecht gemacht und stellenweise auch unterhaltsam, aber leider nicht meins. Mit Heinz konnte ich leider auch nur wenig anfangen. Alles in Allem nett zu lesen, aber mehr leider für mich auch nicht. 3 Sterne.
Interessante Fakten aus der DDR, aber zu wenig Heinz und Rita, zu wenig Emotionen.
Zu viele Abenteuer, zu wenig Emotionen „Er machte sich auf eine ungewisse Reise und hatte damit unversehens etwas begonnen, was er selbst noch nicht durchschaute.“ (S. 25) Heinz Labensky verbringt seinen Lebensabend in einem Erfurter Seniorenheim, als ihn ein Brief aus seiner Lethargie reißt. Eine Frau behauptet, die Tochter seiner 1975 verschwundenen ehemaligen Jugendliebe Rita zu sein. Jetzt hat man in Pankow in einer Klärgrube die Überreste einer Frau gefunden, die zu Rita und dem Zeitpunkt ihres Verschwindens passen. Ohne nachzudenken oder jemandem Bescheid zu sagen, setzt sich Heinz in den nächsten Flixbus nach Warnemünde, um die Tochter zu treffen. Auf dem Weg dorthin teilt er seine Erinnerungen mit seinen Mitreisenden. Er, der sich immer für langweilig gehalten hat, erzählt von Erlebnissen, die seine Gegenüber als echte Abenteuer bezeichnen – nur sind diese ihm nie so vorgekommen. Dabei ist Heinz wirklich kein Held. Ohne Vater bei einer ständig besoffenen Mutter, die ihn auch noch verleugnete, in einem brandenburgischen Dorf aufgewachsen, stellte sich schnell raus, dass er anders war, „schulbildungsunfähig“ sagte man damals. Rita war seine einzige Freundin, weil sie wegen ihrer dunklen Haut und Katzenaugen als Kuckuckskind beschimpft wurde. Ihre Mutter hatte sich umgebracht, der Vater verprügelt sie regelmäßig. Da haben sich die beiden Ausgegrenzten zusammengetan. Heinz wollte Rita immer beschützen und schoss dann oft über das Ziel hinaus, dann verschwand sie wieder für Jahre, bis er sie zufällig wiederfand. Nach der Leseprobe hatte ich einen abenteuerlichen Raodtripp in Heinz‘ Vergangenheit, die Aufdeckung des Geheimnisses um Ritas Verschwinden und irgendwie auch viel Gefühl erwartet, aber das haben Anja und Michael Tsokos leider nicht geliefert. Und die Art und Weise, wie Heinz in seine Abenteuer stolpert, ist mir zu konstruiert. Sei es das geheime Kinderheim, dass sich als Ausbildungsstätte für minderjährige Spione herausstellt, sein Fahrdienst für die RAF oder die Suche nach dem Bernsteinzimmer – alles Dinge, die so wirklich in der DDR passiert und auch interessant sind, allerdings wurden sie mir viel zu ausführlich erzählt. Heinz scheint für das Autorenduo nur das verbindende Element der Geschichten zu sein. Dabei hätte sein Leben genug hergegeben und mich auch deutlich mehr interessiert, zumal mir das Ende dann zu schnell kommt und die beiden wichtigsten Fragen offen bleiben (welche, verrate ich hier nicht). Außerdem ist mir aufgestoßen, dass er immer wieder als dumm dargestellt wird, zwischendurch aber komplizierte Akten lesen kann. Mein Fazit: Interessante Fakten aus der DDR, aber zu wenig Heinz und Rita, zu wenig Emotionen.

Ein schönes Buch …
… wenn auch so ganz anders als ich erwartet hab. Wenn man auf dem Klappentext von einer Reise eines älteren Herren liest, der im Bus ein „paar seiner Geschichten“ erzählt, erwartet man instinktiv große Emotionen. Labenskys Geschichte war klasse. Auch wenn sie mich stark an Forrest Gump erinnert hat ! Ein paar Kapitel habe ich ehrlich gesagt quer gelesen, da sie mir dann zu politisch waren und zu sehr ins Detail gingen. Das Ende hingegen gefiel mir wieder richtig richtig gut!
Der Umgang und die Darstellung des Protagonisten hat mir nicht zugesagt, hab es leider abgebrochen.
Der Einstieg fiel mir leider nicht wirklich leicht. Ich kam mit dem Stil nicht so ganz zurecht. Nahm dann aber kurzzeitig etwas an Fahrt auf und wurde zeitweise interessant. Leider kam ich auch nach knappen 200 Seiten nicht richtig in der Geschichte an. Sehr spannend fand ich die Details zur DDR, da war einiges unbekanntes mit dabei. Gestört haben mich die teilweise etwas langen Aufzählungen an Namen oder Daten. Am meisten störte mich allerdings die Darstellung und der Umgang mit Heinz. Dieser wird permanent als minderbemittelt, nicht ganz richtig im Kopf, nicht förderungsfähig, also schlichtweg als dumm bezeichnet. Und das gefühlt auf jeder einzelnen Seite. Damit kam ich so gar nicht klar und fühlte mich damit einfach nicht gut. Nach knapp über der Hälfte hat mich dann gänzlich der Spaß und die Motivation verlassen, was zu einem Abbruch führte. Schade, aber es ist einfach nicht mein Buch gewesen. Die Idee dahinter ist ganz nett, aber die Darstellung des Protagonisten war mir einfach zu unangenehm.

Schrullliger alter Kauz, manchmal etwas zäh aber such interessant. Ich mag die Thriller von Tsokos lieber
Ich liebe Stories mit älteren Protagonist:innen oder auch Roadtrip-Romane, wenn sie gut gemacht sind. Dieses Buch klang zumindest danach, dass es meine Wünsche erfüllen könnte, weswegen ich unheimlich gespannt war, auf Heinz Labensky und gleichzeitig auf das Autorenduo Tzokos & Tzokos. 𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩: Heinz Labensky hat auch nach der Wende den Osten Deutschlands nie verlassen und sitzt in einem Seniorenheim die Zeit ab. Bis eines Tages ein Brief die Tristesse unterbricht und Licht ins Dunkel des größten Rätsels seines Lebens bringt: Das Verschwinden seiner Jugendliebe Rita. Er steigt in den Flixbus nach Warnemünde, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auf der Fahrt animieren den mit blühender Fantasie gesegneten Labensky die verschiedensten Mitfahrenden zu einer Reise durch die eigene Vergangenheit und er erzählt eine haarsträubende Geschichte nach der anderen. Doch am Meer angekommen, muss Labensky eine Entscheidung treffen. Will er die Wahrheit erfahren und die Realität so akzeptieren, wie sie ist? Oder will er weiter in seiner selbst geschaffenen Fantasiewelt leben? »Vielleicht, dachte Labensky, war die Wahrheit überschätzt. Vielleicht war er ja doch nicht der einzige, der sich gelegentlich in Einbildungen oder Geschichten rettete. Vielleicht hatte ja jeder so seine Erzählungen auf Lager, um sich die Welt, die nicht leicht auszuhalten war, zurechtzubiegen. Luftschlösser brauchten keine Baugenehmigung, aber sie halfen einem, nicht die Hoffnung zu verlieren.« 𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: Ja, der Heinzi, der ist schon ein ganz Besonderer. Geistig zwar minderbemittelt, aber das Herz am rechten Fleck. So reist er, aufgrund eines Briefes, zu der Tochter von Rita. Heinz' große, heimliche Liebe, aber damit verbunden auch in seine Vergangenheit. Auf dieser Reise, und das hat das Autorenduo wirklich großartig gemacht, wird Heinz als roter Faden benutzt, um dem Leser Einblicke in Geschichtsfakten zu geben. Unter anderem ist er, z.B., ein illegaler Taxifahrer, als plötzlich eine Handvoll Leute einsteigen und zum Flughafen Schönefeld wollen. Sie hören auf den Namen Andreas Baader, Ulrike Meinhardt und auch Gudrun Ensslin, - RAF. Oder ist bei Ausgrabungen des verschwundenen Bernsteinzimmers dabei. Allerdings muss ich auch sagen, dass alle Geschichtsszenen zu detailliert beschrieben wurden, sodass ich das Gefühl hatte, man verliert sich in Details und das Ziel, warum Heinz überhaupt unterwegs ist, geht dabei etwas verloren. Aber genau das war es, was ich unbedingt wissen wollte. Ob die unbekannte Frau, die ihm den Brief geschrieben hat, womöglich seine Tochter ist? Weil alles so sehr ausgeschmückt wurde, habe ich, ab ca. dem letzten Drittel, einige Szenen schnell überflogen. Aber gerade nur so, dass ich selbst nicht den roten Faden verliere. Meine Lesefreude war nämlich inzwischen nicht mehr so groß. Das Ende, joa, kam zumindest dann wiederum sehr schnell und auch mit einer kleinen Überraschung. Damit hatte ich inzwischen nicht mehr gerechnet. Im Großen und Ganzen habe ich mehr von der Geschichte erwartet. Halt weniger ausgeschmückte Details, aber mehr Gefühl. Anfänglich war ich nämlich noch im Glauben, dass Heinz mir sehr ans Herz wachsen wird. So war dem aber leider nicht, auch wenn er ein sehr herzlicher Charakter war. 𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: Irgendwie gut gemacht, aber mir persönlich zu viel des Guten. Außerdem dachte ich, Heinz wird mit mehr ans Herz wachsen.

Irgendwie hat Heinz Labenski mich ja gekriegt. Aber irgendwie war der Weg zu ihm auch ein bisschen anstrengend.
Dass diesem Roman ein roter Faden fehlt, kann man wirklich nicht behaupten. Am Anfang steht 'dieser eine' Brief, auf dessen Inhalt hin Heinz Labenski sich auf den Weg macht, um seine Jugendliebe Rita ausfindig zu machen. Der genauso alte, wie leicht senile Labenski unternimmt einen Roadtrip raus aus dem beschaulichen Altenheim, hinein in ein Abenteuer, welches er so eher nicht erwartet hat. Auf seiner Reise trifft er immerwieder auf Menschen, denen er einen Schwank aus seiner Jugend in der DDR erzählt. Da haben wir auch schon den Knackpunkt. Für mich als 1984er Jahrgang ist es sehr interessant zu erfahren, 'Wie war es eigentlich früher in der DDR'? War wirklich alles so schlecht, wie man es immer hört? Hier kann sich wirklich jede/r Leser/in seine eigene Meinung bilden: Die durch Labenski erzählten Abschnitte sind sehr detailreich, sehr ausschweifend und waren mir manchmal auch etwas viel. Wobei ich dabei aber auch an viele Unterhaltungen mit älteren Menschen denken musste. Sind sie nicht alle mitteilsam und freuen sich, wenn sie mal etwas aus ihrer Jugend erzählen dürfen? Genauso war eigentlich mein Gefühl. Als sitze ich mit Oma Elli bei Kaffee und Kuchen und lausche ihren Erlebnissen. Das kann man gut oder schlecht finden. Für meinen Teil fand ich es manchmal wirklich spannend. Aber zu oft auch sehr langweilig. Das Ende war nicht überraschend, sollte es aber, denke ich, auch nicht sein. Im Großen und Ganzen ist Labenskis Geschichte eine humorvolle aber großteils langatmige Abhandlung über das nicht immer einfache Leben in der DDR. Die Informationslast ist hoch, der Unterhaltungsfaktor mittelmäßig. Vielleicht - aber nur vielleicht bleibe ich in Zukunft lieber bei den rechtsmedizinisch geprägten Büchern von Prof. Dr. Michael Tsokos.
sehr interessante Einblicke in die DDR und sehr lustig geschrieben , aufjedenfall empfehlenswert
Unterhaltsam, aber der ganze Plott hat mich sehr an Forrest Gump erinnert, nur eben mit DDR- Geschichte….
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Anja Tsokos wurde in einem Land geboren, das es nicht mehr gibt. Zumindest gibt sie diese Antwort ihren Kindern, wenn die sie danach fragen. Sie kam im Jahr 1973 in Oschatz, Sachsen, zur Welt. Im Alter von sechs Jahren siedelte ihre Familie nach Moskau um, da ihre Eltern im diplomatischen Dienst der DDR tätig waren. Kurz vor der Wende kehrte die Familie in den ostdeutschen Teil Deutschlands zurück. Seit den 1990ern lebt Anja Tsokos in Berlin, wo sie den Rechtsmediziner Michael Tsokos kennenlernte, den sie 2010 heiratete.
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Heinz Labensky ist definitiv ein Charakter, den man für seine Art lieben muss, zumindest ging es mir so und ich fand die Reise, die der ältere Herr angetreten hat, ziemlich unterhaltsam! Leider waren mir die Kapitel etwas zu lang und zu klein geschrieben, was für den Lesefluss etwas schwierig war und auch das Ende hat mir persönlich nicht ganz so zugesagt! Ich fand es nicht unbedingt abgeschlossen, da mir einige Fragen offen blieben…aber an sich eine nette Story…

Heinz Labensky verbringt seinen Lebensabend in einem Seniorenheim. Zumindest so lange, bis es einen Brief erhält in dem es um seine Jugendliebe Rita geht. Er macht sich in seinem betagten Alter allein auf nach Rostock-Warnemünde. Die Sache mit Rita ist, dass sie eines Tages nach Berlin verschwunden ist und Heinz seitdem auf ihre Rückkehr wartet. Er hofft auf Antworten. Doch werden diese ihm auch gefallen? Heinz Labensky ist nicht unbedingt der hellste Kerze im Leuchter, aber man hat sich um ihn stets gekümmert. Oder besser gesagt: man hat immer etwas zu tun für ohne gefunden. Auch ohne Schulbildung. Er konnte sich aber, wenn auch meist eher zufällig, in gewisser Beschäftigungsverhältnisse bringen. Er handelt auch jedes Mal in der Gewissheit, das Richtige zu tun. Durch Rückblenden lernt man ihn und seinen Werdegang zu DDR Zeiten besser kennen. Und natürlich lernt man auch geschichtlich noch was dazu. Leider gab es für meinen Geschmack aber ziemlich viele Längen in der Erzählung Fazit Man braucht Geduld und muss viel Interesse mitbringen, um am Ball bleiben zu können. Ist nicht schlecht gemacht und stellenweise auch unterhaltsam, aber leider nicht meins. Mit Heinz konnte ich leider auch nur wenig anfangen. Alles in Allem nett zu lesen, aber mehr leider für mich auch nicht. 3 Sterne.
Interessante Fakten aus der DDR, aber zu wenig Heinz und Rita, zu wenig Emotionen.
Zu viele Abenteuer, zu wenig Emotionen „Er machte sich auf eine ungewisse Reise und hatte damit unversehens etwas begonnen, was er selbst noch nicht durchschaute.“ (S. 25) Heinz Labensky verbringt seinen Lebensabend in einem Erfurter Seniorenheim, als ihn ein Brief aus seiner Lethargie reißt. Eine Frau behauptet, die Tochter seiner 1975 verschwundenen ehemaligen Jugendliebe Rita zu sein. Jetzt hat man in Pankow in einer Klärgrube die Überreste einer Frau gefunden, die zu Rita und dem Zeitpunkt ihres Verschwindens passen. Ohne nachzudenken oder jemandem Bescheid zu sagen, setzt sich Heinz in den nächsten Flixbus nach Warnemünde, um die Tochter zu treffen. Auf dem Weg dorthin teilt er seine Erinnerungen mit seinen Mitreisenden. Er, der sich immer für langweilig gehalten hat, erzählt von Erlebnissen, die seine Gegenüber als echte Abenteuer bezeichnen – nur sind diese ihm nie so vorgekommen. Dabei ist Heinz wirklich kein Held. Ohne Vater bei einer ständig besoffenen Mutter, die ihn auch noch verleugnete, in einem brandenburgischen Dorf aufgewachsen, stellte sich schnell raus, dass er anders war, „schulbildungsunfähig“ sagte man damals. Rita war seine einzige Freundin, weil sie wegen ihrer dunklen Haut und Katzenaugen als Kuckuckskind beschimpft wurde. Ihre Mutter hatte sich umgebracht, der Vater verprügelt sie regelmäßig. Da haben sich die beiden Ausgegrenzten zusammengetan. Heinz wollte Rita immer beschützen und schoss dann oft über das Ziel hinaus, dann verschwand sie wieder für Jahre, bis er sie zufällig wiederfand. Nach der Leseprobe hatte ich einen abenteuerlichen Raodtripp in Heinz‘ Vergangenheit, die Aufdeckung des Geheimnisses um Ritas Verschwinden und irgendwie auch viel Gefühl erwartet, aber das haben Anja und Michael Tsokos leider nicht geliefert. Und die Art und Weise, wie Heinz in seine Abenteuer stolpert, ist mir zu konstruiert. Sei es das geheime Kinderheim, dass sich als Ausbildungsstätte für minderjährige Spione herausstellt, sein Fahrdienst für die RAF oder die Suche nach dem Bernsteinzimmer – alles Dinge, die so wirklich in der DDR passiert und auch interessant sind, allerdings wurden sie mir viel zu ausführlich erzählt. Heinz scheint für das Autorenduo nur das verbindende Element der Geschichten zu sein. Dabei hätte sein Leben genug hergegeben und mich auch deutlich mehr interessiert, zumal mir das Ende dann zu schnell kommt und die beiden wichtigsten Fragen offen bleiben (welche, verrate ich hier nicht). Außerdem ist mir aufgestoßen, dass er immer wieder als dumm dargestellt wird, zwischendurch aber komplizierte Akten lesen kann. Mein Fazit: Interessante Fakten aus der DDR, aber zu wenig Heinz und Rita, zu wenig Emotionen.

Ein schönes Buch …
… wenn auch so ganz anders als ich erwartet hab. Wenn man auf dem Klappentext von einer Reise eines älteren Herren liest, der im Bus ein „paar seiner Geschichten“ erzählt, erwartet man instinktiv große Emotionen. Labenskys Geschichte war klasse. Auch wenn sie mich stark an Forrest Gump erinnert hat ! Ein paar Kapitel habe ich ehrlich gesagt quer gelesen, da sie mir dann zu politisch waren und zu sehr ins Detail gingen. Das Ende hingegen gefiel mir wieder richtig richtig gut!
Der Umgang und die Darstellung des Protagonisten hat mir nicht zugesagt, hab es leider abgebrochen.
Der Einstieg fiel mir leider nicht wirklich leicht. Ich kam mit dem Stil nicht so ganz zurecht. Nahm dann aber kurzzeitig etwas an Fahrt auf und wurde zeitweise interessant. Leider kam ich auch nach knappen 200 Seiten nicht richtig in der Geschichte an. Sehr spannend fand ich die Details zur DDR, da war einiges unbekanntes mit dabei. Gestört haben mich die teilweise etwas langen Aufzählungen an Namen oder Daten. Am meisten störte mich allerdings die Darstellung und der Umgang mit Heinz. Dieser wird permanent als minderbemittelt, nicht ganz richtig im Kopf, nicht förderungsfähig, also schlichtweg als dumm bezeichnet. Und das gefühlt auf jeder einzelnen Seite. Damit kam ich so gar nicht klar und fühlte mich damit einfach nicht gut. Nach knapp über der Hälfte hat mich dann gänzlich der Spaß und die Motivation verlassen, was zu einem Abbruch führte. Schade, aber es ist einfach nicht mein Buch gewesen. Die Idee dahinter ist ganz nett, aber die Darstellung des Protagonisten war mir einfach zu unangenehm.

Schrullliger alter Kauz, manchmal etwas zäh aber such interessant. Ich mag die Thriller von Tsokos lieber
Ich liebe Stories mit älteren Protagonist:innen oder auch Roadtrip-Romane, wenn sie gut gemacht sind. Dieses Buch klang zumindest danach, dass es meine Wünsche erfüllen könnte, weswegen ich unheimlich gespannt war, auf Heinz Labensky und gleichzeitig auf das Autorenduo Tzokos & Tzokos. 𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩: Heinz Labensky hat auch nach der Wende den Osten Deutschlands nie verlassen und sitzt in einem Seniorenheim die Zeit ab. Bis eines Tages ein Brief die Tristesse unterbricht und Licht ins Dunkel des größten Rätsels seines Lebens bringt: Das Verschwinden seiner Jugendliebe Rita. Er steigt in den Flixbus nach Warnemünde, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auf der Fahrt animieren den mit blühender Fantasie gesegneten Labensky die verschiedensten Mitfahrenden zu einer Reise durch die eigene Vergangenheit und er erzählt eine haarsträubende Geschichte nach der anderen. Doch am Meer angekommen, muss Labensky eine Entscheidung treffen. Will er die Wahrheit erfahren und die Realität so akzeptieren, wie sie ist? Oder will er weiter in seiner selbst geschaffenen Fantasiewelt leben? »Vielleicht, dachte Labensky, war die Wahrheit überschätzt. Vielleicht war er ja doch nicht der einzige, der sich gelegentlich in Einbildungen oder Geschichten rettete. Vielleicht hatte ja jeder so seine Erzählungen auf Lager, um sich die Welt, die nicht leicht auszuhalten war, zurechtzubiegen. Luftschlösser brauchten keine Baugenehmigung, aber sie halfen einem, nicht die Hoffnung zu verlieren.« 𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: Ja, der Heinzi, der ist schon ein ganz Besonderer. Geistig zwar minderbemittelt, aber das Herz am rechten Fleck. So reist er, aufgrund eines Briefes, zu der Tochter von Rita. Heinz' große, heimliche Liebe, aber damit verbunden auch in seine Vergangenheit. Auf dieser Reise, und das hat das Autorenduo wirklich großartig gemacht, wird Heinz als roter Faden benutzt, um dem Leser Einblicke in Geschichtsfakten zu geben. Unter anderem ist er, z.B., ein illegaler Taxifahrer, als plötzlich eine Handvoll Leute einsteigen und zum Flughafen Schönefeld wollen. Sie hören auf den Namen Andreas Baader, Ulrike Meinhardt und auch Gudrun Ensslin, - RAF. Oder ist bei Ausgrabungen des verschwundenen Bernsteinzimmers dabei. Allerdings muss ich auch sagen, dass alle Geschichtsszenen zu detailliert beschrieben wurden, sodass ich das Gefühl hatte, man verliert sich in Details und das Ziel, warum Heinz überhaupt unterwegs ist, geht dabei etwas verloren. Aber genau das war es, was ich unbedingt wissen wollte. Ob die unbekannte Frau, die ihm den Brief geschrieben hat, womöglich seine Tochter ist? Weil alles so sehr ausgeschmückt wurde, habe ich, ab ca. dem letzten Drittel, einige Szenen schnell überflogen. Aber gerade nur so, dass ich selbst nicht den roten Faden verliere. Meine Lesefreude war nämlich inzwischen nicht mehr so groß. Das Ende, joa, kam zumindest dann wiederum sehr schnell und auch mit einer kleinen Überraschung. Damit hatte ich inzwischen nicht mehr gerechnet. Im Großen und Ganzen habe ich mehr von der Geschichte erwartet. Halt weniger ausgeschmückte Details, aber mehr Gefühl. Anfänglich war ich nämlich noch im Glauben, dass Heinz mir sehr ans Herz wachsen wird. So war dem aber leider nicht, auch wenn er ein sehr herzlicher Charakter war. 𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: Irgendwie gut gemacht, aber mir persönlich zu viel des Guten. Außerdem dachte ich, Heinz wird mit mehr ans Herz wachsen.

Irgendwie hat Heinz Labenski mich ja gekriegt. Aber irgendwie war der Weg zu ihm auch ein bisschen anstrengend.
Dass diesem Roman ein roter Faden fehlt, kann man wirklich nicht behaupten. Am Anfang steht 'dieser eine' Brief, auf dessen Inhalt hin Heinz Labenski sich auf den Weg macht, um seine Jugendliebe Rita ausfindig zu machen. Der genauso alte, wie leicht senile Labenski unternimmt einen Roadtrip raus aus dem beschaulichen Altenheim, hinein in ein Abenteuer, welches er so eher nicht erwartet hat. Auf seiner Reise trifft er immerwieder auf Menschen, denen er einen Schwank aus seiner Jugend in der DDR erzählt. Da haben wir auch schon den Knackpunkt. Für mich als 1984er Jahrgang ist es sehr interessant zu erfahren, 'Wie war es eigentlich früher in der DDR'? War wirklich alles so schlecht, wie man es immer hört? Hier kann sich wirklich jede/r Leser/in seine eigene Meinung bilden: Die durch Labenski erzählten Abschnitte sind sehr detailreich, sehr ausschweifend und waren mir manchmal auch etwas viel. Wobei ich dabei aber auch an viele Unterhaltungen mit älteren Menschen denken musste. Sind sie nicht alle mitteilsam und freuen sich, wenn sie mal etwas aus ihrer Jugend erzählen dürfen? Genauso war eigentlich mein Gefühl. Als sitze ich mit Oma Elli bei Kaffee und Kuchen und lausche ihren Erlebnissen. Das kann man gut oder schlecht finden. Für meinen Teil fand ich es manchmal wirklich spannend. Aber zu oft auch sehr langweilig. Das Ende war nicht überraschend, sollte es aber, denke ich, auch nicht sein. Im Großen und Ganzen ist Labenskis Geschichte eine humorvolle aber großteils langatmige Abhandlung über das nicht immer einfache Leben in der DDR. Die Informationslast ist hoch, der Unterhaltungsfaktor mittelmäßig. Vielleicht - aber nur vielleicht bleibe ich in Zukunft lieber bei den rechtsmedizinisch geprägten Büchern von Prof. Dr. Michael Tsokos.
sehr interessante Einblicke in die DDR und sehr lustig geschrieben , aufjedenfall empfehlenswert
Unterhaltsam, aber der ganze Plott hat mich sehr an Forrest Gump erinnert, nur eben mit DDR- Geschichte….