Über die See

Über die See

Hardcover
3.761
Über Die SeeSchifffahrtBelletristikWir Wellen

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Beschreibung

Die Besatzung eines Containerschiffs möchte einmal mitten auf dem offenen Meer schwimmen gehen. Ihre Kapitänin lässt sich tatsächlich darauf ein … Wie sich behaupten und gleichzeitig in Frage stellen, davon erzählt dieser wunderbar sinnliche Roman aus Frankreich, der u.a. mit dem Prix Léonora Miano ausgezeichnet wurde. »Erst hängen sie in der Luft. Dann tauchen sie zum allerersten Mal beide Füße in den Ozean. Sie gleiten hinein. Tausende Kilometer von jedem Strand entfernt.« Auf einer Fahrt in die Tropen, kurz hinter den Azoren richtet die Besatzung eines Containerschiffs eine ungewöhnliche Bitte an die Kapitänin: Sie möchten hier, auf dem offenen Meer, schwimmen gehen. Das hat es noch nie gegeben. Zu ihrer eigenen Überraschung lässt die Kapitänin es zu. Sie bleibt allein auf dem Schiff, mit all den Zweifeln, ob sie das Richtige entschieden hat. Werden die Männer zurückkommen? Das Schiff wird immer langsamer, ein mysteriöser Nebel kommt auf. Wieso kann die Kapitänin auf einmal das Herz des Schiffes schlagen hören? Und warum drängt sich ausgerechnet jetzt ihr Vater in die Erinnerung, der einst selbst zur See fuhr und seit einer Überfahrt kein Wort mehr sprach?
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
160
Preis
20.60 €

Autorenbeschreibung

Mariette Navarro, geb. 1980, ist Schriftstellerin und Dramaturgin. In dem kleinen französischen Verlag Cheyne gibt sie eine Reihe poetischer Prosatexte mit heraus, darunter ihre eigenen, »Alors Carcasse« (2011, Robert Walser Preis 2012) und »Les Chemins contraires« (2016). Auf Deutsch erschien 2014 »Wir Wellen«. Zudem hat sie mehrere Stücke geschrieben. »Über die See« ist ihr erster Roman.

Beiträge

18
Alle
4.5

Besondere Atmosphäre, auf die man durch einlassen muss

5

Absolute Leseempfehlung!

3

Bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Irgendwie undurchsichtig und nicht besonders flüssig zu lesen…

4

Poetisch, ausdrucksstark, verwirrend.

Die Kapitänin eines Frachtschiffes erlaubt ihrer Mannschaft, auf deren Wunsch hin, das Schiff anzuhalten und schwimmen zu gehen. Eigentlich eine Ungehörigkeit, doch irgendetwas bringt die Kapitänin dazu, diesem Wunsch stattzugeben. Alles geht gut, doch statt 20 Männern sind nun 21 an Bord. Etwas hat sich geändert. Eine Zeit lang scheint sich die Realität auf dem Schiff zu ändern. Mariette Navarro hat eine bizarre und skurrile und gleichzeitig wunderschöne und poetische Geschichte entworfen.

Poetisch, ausdrucksstark, verwirrend.
5

Wunderschöne rätselhafte Geschichte, wirkt parabelartig oder metaphorisch, ohne dass ich es für mich entschlüsseln konnte oder auch nur den Versuch unternommen habe es ganz genau verstehen zu wollen

3

Gerade zu Beginn sehr sprachgewaltig und packend geschrieben, mit rätselhafter und bedrückender Atmosphäre. Leider konnte diese Stimmung nicht so ganz aufrecht erhalten werden. Etwa ab der Mitte fand ich das Buch ziemlich zäh und ich war dann ehrlich gesagt froh, dass es vorbei war.

3

Die Poesie des Meeres

Eine in sich gekehrte Kapitänin, eine sonderbare Besatzung und ein eigenwilliges Schiff - Aus diesen drei Komponenten und einer beeindruckend dichten und poetischen Sprache hat Mariette Navarro einen ebenso eigensinnigen wie sonderbaren und irgendwie introvertierten Text komponiert. Um ehrlich zu sein bin ich recht schwer in die Lektüre hineingekommen, obwohl dieses schmale Buch und der leserInnenfreundliche Satz zum Verschlingen einladen. Vielleicht hat mich der Klappentext etwas verwirrt, vielleicht war ich mit der besonderen Sprache voller Andeutungen, Metaphern und rätselhaften Verweisen etwas überfordert. Denn eigentlich geschieht (scheinbar) nicht viel auf dem Frachtschiff auf weiter See. Die namenlose Kapitänin führt ein strenges und unnahbares, jedoch wertschätzendes, Regiment auf dem Schiff. Trotzdem ist sie von sich selbst überrascht, als sie dem Wunsch der gesamten (!) Besatzung, im offenen Meer schwimmen zu gehen, ohne nachzudenken zustimmt. Der Klappentext stellt hierbei die Frage, ob die Männer zurückkommen werden und nach Beenden des Buches ist mir auch klar, was damit gemeint war. Tatsächlich hat genau diese Frage aber falsche Erwartungen in mir geweckt. Denn im Grunde geht es nicht wirklich um den Badeausflug im Ozean, sondern um das, was danach geschieht. Als mir das klarwurde, konnte ich mich irgendwie besser auf den Roman einlassen und die zweite Hälfte konnte mich mehr überzeugen. Die vielschichtigen Anspielungen, die in eine Art innere mythologische Auseinandersetzung der Protagonistin mit „ihrem Schiff“ münden, waren dabei besonders und können psychologisch gedeutet werden. Leider ging für mich aber hier das Handwerk über die Emotion, weshalb ich mich wahrscheinlich nicht sehr lange an den Text erinnern werde. Allerdings stelle ich mir eine eher analytische Herangehensweise bei einem Re-Read sehr spannend vor.

3.5

Ein Buch mit unerwartetem Twist, verfasst in bemerkenswerter Prosa, ein bisschen ätherisch und dabei ein Lehrstück über den Aufbruch ins Ungewisse. Hat mir ganz gut gefallen.

5

"Hör nur, wie sie - ohne es zu wissen - alle ihren eigenen Ozean umpflügen. So viel Leben, meine Liebe, auf deinem kleinen Schiff. Du kannst stolz sein. So viel Leben." Zitat, Seite 125 Ein kleiner, aber feiner Roman entführt die Lesenden aufs offene Meer ins Reich der Lebenden, der Toten und - der Seefahrer. Mariette Navarro hat einen feinen, poetischen Schreibstil, der die Dinge in Metaphern verwandelt und sich bewusst vom realen Geschehen löst und gedanklich darüber hinaus geht, um mit den höchst menschlichen Gedankenspielen Hoffnung und Trost zu vermitteln. Wobei letztere Beschreibung bereits einer persönlichen Interpretation entspricht, die keinesfalls die allgemeine Ansicht widerspiegeln muss. Denn das ist wahrscheinlich das Faszinierende an diesem Roman, dass er vielerlei Möglichkeiten anbietet, die in Ambivalenz der Erzählung begründet ist. Manche Elemente der Geschichte werden bewusst vage gehalten und laden den Lesenden ein, sich sein eigenes Bild zu machen. Oder auch nur, die Erzählung als solche zu genießen. "Über die See" ist eine Lektüre, die man wiederholt genießen kann und hat durchaus das Potenzial ein moderner Klassiker zu werden! Für die wunderbar geschmeidige Übersetzung aus dem Französischen ist Sophie Beese verantwortlich. FAZIT Ein Herzensbuch. Unbedingt lesenswert!

5

Kurze, aber intensive und kafkaeske Reise! 😎

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