Trilogie: Schlaflos / Olavs Träume / Abendmattigkeit | Nobelpreis für Literatur 2023

Trilogie: Schlaflos / Olavs Träume / Abendmattigkeit | Nobelpreis für Literatur 2023

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4.512

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Haupt-Genre
N/A
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Format
E-Book
Seitenzahl
195
Preis
10.99 €

Beiträge

12
Alle
5

Ach Jon Fosse. Es ist so schön zu sehen, wie man mit Sprache umgehen kann. Und natürlich hat die Übersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel einen großen Anteil daran. Drei Erzählungen die einen Bogen spannen über ein Leben und die Liebe, das Schicksal und das Verlangen, das Büßen und den Glauben. Wunderbar.

4

Atemlos

Herzzereißende Geschichte über Liebe in einer harten Welt. Der Stil ist etwas gewöhnungsbedürftig, ich empfehle, die Teile der Trilogie jeweils am Stück zu lesen, damit man gut rein kommt. Dann entfaltet sich aber eine einzigartig intensive Welt, voller zerbrechlicher Stille und atemloser Spannung. Obwohl der Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel Berliner ist, empfinde ich den Tonfall der Übersetzung als sehr süddeutsch. Das mag gewisse Eigenheiten des Norwegischen erhalten, kann ich nicht beurteilen, ich empfand es aber als gewöhnungsbedürftig bis störend.

Atemlos
5

Düster, kalt und doch voller Wärme - eine bzw. drei spannende Geschichte(n) über ein Liebespaar, eine abweisende Welt und ungenannte Verbrechen im unverwechselbar eindringlichen Stil von Jon Fosse. Absolut lesenswert!

5

Ein unglaubliches Buch, wenn man sich darauf einlässt und sich Zeit zum Nachdenken über die Handlungen und Ereignisse der Trilogie nimmt. Es ist eine Geschichte mit vielen versteckten Botschaften über das Leben und sehr viel Tiefgang. Der erste Teil der Trilogie, Schlaflos, ist sprachlich etwas schwächer als die beiden anderen Teile. Auf den Schreibstil muss man sich ebenfalls einlassen. Insgesamt ein kreatives und außergewöhnliches Werk, wenn man ins Grübeln kommen möchte. P.S.: Ich habe mir bereits das nächste Buch von Jon Fosse gekauft.

4.5

Puh, das war, mir fehlen etwas die Worte... Ungewohnte Schreibweise, einfach gehaltene Dialoge, aber doch so besonders. Drei Geschichten in einem Buch über die Liebe zweier junger Menschen, die ihren Platz im Leben suchen... Ein Buch, wo ich mich lang daran erinnern werde.

4

Definitiv anders als alles, was ich je gelesen habe. Eine lakonische Sprache, die doch poetisch- hypnotisierend, meditativ ist. Sehr minimalistisch das ganze in Sprache und Handlung, aber doch die großen menschlichen Themen aufgreifend. Muss ich erstmal verdauen.

5

Für mich wird es höchstwahrscheinlich nicht der letzte Roman sein, den ich von Fosse lesen werde!

Asle und Alida sind jung und erwarten ein Kind, obwohl sie unverheiratet sind. Verstoßen von Alidas Mutter und vertrieben aus dem Bootshaus, das einst Asles Vater gehörte, machen sie sich auf nach Bjørgvin. Doch dort sind sie nirgends willkommen, finden kein Obdach. Bis Asle die Dinge in die Hand nimmt und sich und Alida gewaltsam Zutritt ins Haus einer alten Frau verschafft. Dabei ist es nicht das erste Mal, dass er auf Biegen und Brechen seinen und Alidas Willen durchsetzt - ihm sei zu Gute zu halten, dass dies meist aus purer Verzweiflung geschieht. Doch eines Tages kommt ihm jemand auf die Schliche und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Jahrzehnte später blickt Alise, Alidas Tochter, auf das Leben ihrer Mutter zurück und wir erfahren von deren Leid und Schmerz, den sie ein Leben lang ertragen musste, ihrer ungebrochenen Liebe zu Asle und wie ihr Leben nach den Ereignissen in Bjørgvin weiterging. Die ganze Geschichte mutet melancholisch an, ist sie im Grunde auch, aber so liest sie sich mitnichten. Sehr flüssig und federleicht kommt sie daher, was vor allem an Fosses besonderem Schreibstil liegt. In seinen Texten findet sich kaum ein Punkt, selten ein Fragezeichen. Seine Sätze verknüpft er zu Bandwurmsätzen, die sich dennoch mühelos lesen lassen, wenn mensch sich nach lediglich einer Seite eingefuchst hat. Fosse wiederholt sehr häufig Phrasen und ganze Begebenheiten. Doch stört es nicht, sondern beschreibt Situationen und Stimmungen nur eindringlicher. Es war das erste Buch, welches ich von Jon Fosse gelesen habe und auch nur aufgrund der Vergabe des Literaturnobelpreises an ihn. Wenn seine übrigen Werke ebenso intensiv und besonders sind, verstehe ich den Preis absolut. Für mich wird es höchstwahrscheinlich nicht der letzte Roman sein, den ich von Fosse lesen werde. Für "Trilogie" gibt's schonmal eine riesige Leseempfehlung!!

Für mich wird es höchstwahrscheinlich nicht der letzte Roman sein, den ich von Fosse lesen werde!
4

Total interessantes Buch, durch die vielen Wiederholungen, die knappe, einfache Sprache entsteht ein Rhythmus, der wirklich passt. Auch der Inhalt hat mir sehr gut gefallen, zeitlos, ein hartes Schicksal, eine große Liebe.

4.5

Ganz besonderer Schreibstil, super gut zu lesen

Der Rowohlt Verlag hat drei Werke Jon Fosses zusammengeführt, die zusammen gehören. Mit mehreren Jahren Abstand hat er diese Geschichten zwischen Traum und Wirklichkeit geschrieben. Im ersten Teil, „Schlaflos“, begegnen wir Asle und Alida, zwei jungen Menschen, quasi noch Kinder, die ein neues Männlein gezeugt haben. Emotionale Kälte und Einsamkeit hat sie einander in die Arme getrieben. Sie wachsen auf in einer Umgebung, die arm und lieb los. Nun ist Alina hochschwanger und beide können nirgends hin. Aus seinem Häuschen werden sie vertrieben, in ihr Häuschen heißt ihre Mutter sie nicht willkommen. Und so machen Sie sich auf ins fiktive Bjørgvins, und suchen eine Unterkunft. Kalter Regen prasselt auf sie nieder. Doch die Türen bleiben verschlossen. Dass man hierbei an die biblische Herbergsuche von Josef und Maria denkt, liegt nah und ist vermutlich gewollt. Gewaltsam dringen Sie in ein Häuschen ein und die Bewohnerin „verschwindet“ . Hat sich Asle schuldig gemacht? Im zweiten Teil „Olavs Träume“ begleiten wir Asle auf dem Weg nach Bjørgvin, weil er Ringe für sich und Alida holen möchte. Sie sind nicht verheiratet, aber mit Ringen sähe es zumindest so aus. Er nennt sich jetzt Olav. Er begegnet vielen Versuchungen, einem blauen Armband, dem Trunk im Gasthaus, den Verlockungen eines blonden Mädchens, und nicht jeder kann er widerstehen. Ein alter Mann erwartet, dass er einen ausgibt. Als er dies verweigert läutet es seinen Untergang ein. In „Abendmattigkeit“, dem dritten Teil, erleben wir die Tochter von Alida, Alise, auch schon ergraut, die sich an ihre Mutter erinnert, die Verstorbene sogar sieht und wir erfahren, wie es Alida und dem kleinen Sigvald ergangen ist. Ich wurde in den Text hinein gezogen und schreibe das der sehr außergewöhnlichen Sprache zu. Die Sätze sind sehr lang und wirken trotzdem kurz. Die Sprache ist sehr reduziert und es passiert trotzdem sehr viel. Oft wirkt sie kindlich naiv vielleicht ein bisschen bildungsarm- besonders in den Dia- und Monologen. wir finden viele Wiederholungen, besonders der Vornamen und der Ereignisse. Der Singsang wirkt gebetsartig und ich hatte das ein oder andere Mal Assoziationen zu biblischen Texten. Über das ganze liegt ein feuchter Grauschleier und die Kälte und nässe hat sich beim Lesen in mich rein gefressen. Die Armut der beiden Protagonisten wird dadurch intensiver wahrgenommen. Oft scheint die Handlung im Nebel und man hängt mit seinen Gedanken zwischen Leben und Tod - Realitäten entschwinden in Träume. Das passiert oft im gleichen Satz und sehr plötzlich - ich konnte der Geschichte trotzdem immer sehr gut folgen. Asle und Alida tun vieles nicht recht, was wiederum die Wurzel im Unrecht Anderer hat. Dies schürte wahrscheinlich mein großes Mitgefühl, dass ich die ganze Zeit beim Lesen gespürt habe. Obwohl besonders Asle große Schuld auf sich geladen hat, wollte ich, dass es für ihn gut ausgeht und dass die beiden glücklich werden. Ein hoffnungsloses Unterfangen- und das wirkt sehr authentisch. Ein grandios, atmosphärischer Text der große Emotionen hervorruft, Verzagtheit, Bedrückung, Resignation, aber auch einen Hang zur Dramatik hat und die kleinen gold und blau schimmernden Freuden, des Alltags wie kleine Luftbläschen aufplatzen lässt Ich verstehe, warum Jon Fosse 2023 den Nobelpreis für Literatur erhielt. Er schreibt wirklich sehr besonders

4

Eine emotionale Story - stilistisch herausfordernd verpackt.

Eine traurige Geschichte im rauen Norden. Die Dialoge der Figuren sind einfach gehalten, zugleich lebt das Buch durch seinen intensiven Satzbau, teilweise über ganze Seiten verschachtelt. Gewagt und gut.

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