Tod auf der Elbe: Kriminalroman | Vom Autor der Max-Heller-Reihe: Der neue historische Kriminalroman spielt in Dresden im ausgehenden 19. Jahrhundert.
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Ein hochexplosiver Fall Gustav Johann Heller, Kriminalrat der Dresdner Staatspolizei, reitet morgens an der Elbe aus und regt sich über einen vorbeifahrenden Elbdampfer aus, als kurze Zeit später ein lauter Knall ertönt – der Kessel des Schiffs scheint explodiert zu sein. Ihm und den anderen Herbeigelaufenen bietet sich ein schreckliches Bild. In der starken Strömung treiben Tote und Ertrinkende. Unser Einsatz seine Lebens kann Gustav einen schwerverletzten Matrosen retten. Da Gustav irritiert ist, denn „Kessel explodieren nicht einfach so.“ (S. 25), besichtigt er zusammen mit seinem Assistenten am nächsten Tag das Wrack. Der Maschineningenieur des Schiffs sagt ihnen, dass alle Ventile versagt und die Druckanzeigen nicht funktioniert haben, was unwahrscheinlich ist, er aber keine Hinweise auf Sabotage finden kann. Auf der Suche nach den Überlebenden und Augenzeugen stellt Gustav fest, dass die nach und nach verschwinden bzw. tot aufgefunden werden. Gegen den Willen seiner Vorgesetzen und ohne Befugnisse ermittelt er auf eigene Faust. „Tod auf der Elbe“ ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe von Bestseller-Autor Frank Goldammer und dreht sich um den Großvater von Kommissar Max Heller, der schon einen Gastauftritt in „In Zeiten des Verbrechens“ hatte. Gustav kommt einem erbitterten Kampf um die Schifffahrtskonzession des Königs auf die Spur. Aber würde einer der Konkurrenten auch dafür töten? Gustav hat im Deutsch-Französischen Krieg als Rittmeister gedient, ist Kriminalrat und bewirtschaftet einen großen Hof in Oberpoyritz, auf dem er Pferde für das Militär und die Armee züchtet. Er ist unangepasst und lässt sich von anderen nichts sagen oder verbieten, davon können sowohl seine Vorgesetzten als auch Untergebenen ein Lied singen. Im Laufe der Ermittlungen macht er sich einige einflussreiche Feinde, aber er lässt sich nicht bremsen, wenn er sich erstmal festgebissen hat: „Ich tue nur, was sonst keiner tut. Ich gehe auch gegen jene vor, die sich sonst mit Geld und Stand aus allem frei kaufen können.“ (S. 179) Zudem wird er sich ihrer beschränkten Mittel bewusst: Er bräuchte Spezialisten (Chemiker, Mediziner, Physiker, Fotografen), die nur für die Polizei arbeiten, und Befugnisse, sämtliche staatliche Unterlagen einsehen zu dürfen. Damit ist er seiner Zeit voraus, auch wenn er sich mit der Schnelligkeit der Dampfschiffe noch nicht anfreunden kann. Zum Glück hat er gute Verbindungen und kennt Spezialisten, die ihn bei seine Nachforschungen unterstützen. Außerdem scheut er sich nicht, beim König vorstellig zu werden, als sein Hof überfallen und seine Familie bedroht wird. Frank Goldammer kann auch mit seiner neuen Reihe überzeugen. Er erzählt sehr tempo- und wendungsreich, und hält die Spannung bis zum Schluss. Denn Gustav hat zwar viele Indizien, aber keine Beweise, um den Täter zu überführen. Zudem gerät er in Verdacht, ein Sozialdemokrat zu sein, was ihn alle Ämter, Aufträge und Privilegien kosten könnte. Ich mag diesen kantigen Ermittler, der trotz aller Härte und Verbissenheit ein Herz für Schwächere hat. 5 Sterne und meine Leseempfehlung.

Sympathischer Kriminalist und unterschätzter Assistent
Ich fand die Zeitreise großartig. Die Handlung spielt zu einer Zeit, als es noch keine Kriminalistik und keine technischen oder forensischen Mittel zur Aufklärung von Fällen gab. Stattdessen herrschen Standesdünkel und Machtansprüche vor. Damit kämpfen der ermittelnde Kriminalrat Heller und sein Assistent täglich. Toll fand ich die Einblicke in die fortschreitende Entwicklung der Technik und Dampfschiffahrt. Auch die ihr entgegengebrachte Skepsis was die Zukunft betrifft. Insbesondere die Darstellung wie groß die Unterschiede zwischen Arm und Reich sowie wie hart das Leben in Armut sein konnte. Der Autor Goldhammer hat fundiert recherchiert und die damaligen Verhältnisse in einen spannenden Krimi gepackt. Das Ende ist der damaligen Zeit sicher entsprechend, in diesem Krimi war es für mich jedoch etwas drüber. Toll fand ich auch den regionalen Bezug zum damaligen Dresden. Da ich selbst erst kürzlich dort war, fand ich die frühere Darstellung der Stadt großartig. Zwischenzeitlich hatte ich Probleme mit den zahlreichen Protagonisten, dies fällt mir aber immer schwer.
Der Auftakt zu einer neuen historischen Krimiserie am Ende des 19. Jahrhunderts.
1871 Sieg über die Franzosen, dass weiß man aus der Schule. Was in der Industrialisierung und in den Jahren danach passiert eher weniger. Frank Goldammer widmet genau dieser Zeit seine neue historische Krimireihe. Kriminalrat Heller wird zufällig Zeuge einer Kesselexplosion auf einem Elbdampfer. Als er nach den Ursachen forscht, kommt er dem Konkurrenzkampf zweier Elbreedereien sehr nahe und gerät selbst ins Visier. Das beste Buch, was ich bisher von Frank Goldammer gelesen habe. Kriminalrat Heller und sein Assistent Schrumm sind zwei sehr interessante Persönlichkeiten, gerade Heller. Unkonventionell, menschlich und forsch. Es ist durchaus amüsant Passagen über sein Auftreten zu lesen und wieder er such nicht scherrt ob jemand Rang und Namen hat. Dinge die den Krimileser in einer Ermittlung gewohnt sind, gab es hier noch nicht. Der Pfarrer führte die Leichenschau durch. Kriminaltechnik Fehlanzeige aber Heller hat die richtigen Gedanken dazu. Der historische Krimi ist sehr spannend und lebt für mich gerade wegen den Charakteren und natürlich dem Ort Dresden mit den damals noch nicht eingemeindeten Orten. Leider muss ich nun bis nächstes Jahr warten um den nächsten Krimi der spannenden Zeit zu lesen.
Er kann auch 19. Jahrhundert!
Mit dem Beginn der neuen Krimi-Reihe um Kriminalrat Gustav Heller ist Frank Goldammer nicht mehr nur der Dresdner Krimiautor für die Zeit ab 1945. Er wagt sich nun zurück bis ins Jahr 1879 und lässt den Großvater seines bisherigen Protagonisten Max Heller ermitteln. Die Zeit ist geprägt von ersten industriellen Fortschritten, die Gustav Heller fasziniert, aber auch teilweise recht skeptisch zur Kenntnis nimmt. Sein erster Fall hat auch gleich einen technischen Hintergrund: auf einem der neumodischen Dampfschiffe, die auf der Elbe fahren, ist ein Kessel explodiert und hat das Schiff zerstört und auch Menschenleben gefordert. Technisches oder menschliches Versagen? Oder steckt vielleicht etwas ganz anderes dahinter? Die Zeit des späten 19. Jahrhunderts ist spannend, denn die technischen Fortschritte und auch die Fortschritte in der Kriminalistik lassen sich nicht mehr aufhalten. Diese Zeit des Umbruchs zu beschreiben ist allerdings auch eine ziemlich große Herausforderung, die der Autor aber mit Bravour gemeistert hat. An keiner Stelle hatte ich den Eindruck, etwas sei unlogisch oder der Zeit unangemessen geschildert worden. Ganz im Gegenteil, ich habe es genossen, Gustav Heller bei seinen Ermittlungen zu folgen – denn bei modernen Krimistoffen zwischen Smartphones und digitaler Forensik bleibt kaum noch Raum für die Spürnase oder den Scharfsinn eines Kriminalisten. Doch Gustav Heller hat diese Zeit – oder besser: er muss sie sich nehmen, denn schneller ging es damals eben nicht. Und das ist eigentlich auch mal ganz schön. Bis in die „3. Reihe“ sind die Nebenfiguren gut gezeichnet und haben Ecken und Kanten. Allen voran Hellers Assistent Schrumm, der mitunter ungewollt für Schmunzler sorgt, aber eigentlich ein so helles Köpfchen ist, dass man Respekt vor ihm haben muss. Auch Hellers Frau Helene, die eine patente und selbstbewusste Frau ist, passt sowohl in die Zeit als auch in ein modernes Frauenbild. Nicht zuletzt spielt auch der sächsische König eine kleine Rolle und diese ist ebenfalls mit einem Augenzwinkern gestaltet. Dieser erste Band der Reihe war für mich zwar kein atemberaubender Pageturner, aber doch ein wunderbar stimmiger historischer Roman, den ich gern gelesen habe und dem hoffentlich noch so einige Abenteuer für Gustav Heller folgen werden!

Ganz starker erster Teil der neuen historischen Krimireihe um Gustav Heller. Ein Fall perfekt in die historischen Gegebenheiten eingepasst mit einer gelungenen Kulisse, in dem ein perfekt geschliffenes Figuren-Ensemble agiert. Da sitzt alles - vom Zwirn bis zur Sprache!
Ich habe mich mit dem Buch sehr schwer getan. Wäre Frank Goldammer nicht einer meiner Lieblingsautoren, hätte ich es sicher nicht zu Ende gelesen. Es geht um einen Unfall mit einem Dampfschiff auf der Elbe und nachfolgende weitere Morde. Gefallen hat mir, dass ich viele Örtlichkeiten kannte. Genau so interessant waren Hellers Gedanken über den technischen Fortschritt Ende des 19. Jhdts. Und der Kampfgeist von Kriminalrat Heller ist wirklich beeindruckend. Für mich baute sich der Spannungsbogen einfach nicht auf, dieser Moment, wenn man ein Buch nicht mehr aus der Hand legen will, kam bis zum Ende nicht. Und so beende ich das Buch ganz schön enttäuscht, aber vielleicht war auch einfach mein Erwartung zu hoch.
Meinung: Da ich bereits einige Bücher von dem lieben Frank gelesen habe, stand für mich fest: Auch dieses Werk muss ich lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht! Schon nach den ersten Seiten war ich völlig in die Geschichte eingetaucht. Die Spannung hat mich sofort gepackt und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Obwohl historische Krimis normalerweise nicht mein bevorzugtes Genre sind, hat mich diese Geschichte regelrecht in ihren Bann gezogen. Frank hat die Atmosphäre des späten 19. Jahrhunderts hervorragend eingefangen. Gustaf Heller reitet auf einem wilden Hengst zum Polizeirevier, als er Zeuge einer katastrophalen Explosion wird – ein Dampfschiff auf der Elbe geht in Flammen auf. Tote und Verletzte treiben im Wasser, Schreie gellen über den Fluss. Heller zögert keine Sekunde und rettet einen Mann. Man hat das Gefühl, direkt mit Gustaf Heller durch die Straßen der Stadt zu reiten, den Rauch der Explosion zu riechen und das Chaos auf der Elbe hautnah mitzuerleben. Zusammen mit seinem Assistenten vermutet Heller, dass es sich nicht um einen Unfall handelt. Zu viele Hinweise deuten auf Sabotage hin. Doch je tiefer sie graben, desto mehr verstricken sie sich in ein gefährliches Netz aus Geheimnissen. Überlebende verschwinden plötzlich spurlos, Zeugen schweigen – oder sterben. Was steckt wirklich hinter der Explosion? Geht es um Erpressung? Um Rache? Der Schreibstil ist angenehm flüssig, gut lesbar und gleichzeitig atmosphärisch dicht. Die Dialoge wirken authentisch, die Beschreibungen sind so bildhaft, dass man meint, selbst Teil des Geschehens zu sein. Besonders gut gefallen haben mir die detaillierten Schauplätze und die authentische Darstellung der damaligen Zeit. Auch die Figuren sind überzeugend gestaltet. Ein rundum gelungener historischer Kriminalroman – ich freue mich riesig auf den zweiten Teil, der schon bereitliegt

Der Großvater von Max Heller ermittelt. Kriminalrat oder Rittmeister Gustav Heller nimmt uns mit auf eine spannende, abwechslungsreiche Zeitreise. Irgendwo muss der Max Heller ja seine direkte Art her haben. Absolute Leseempfehlung 👍
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Ein hochexplosiver Fall Gustav Johann Heller, Kriminalrat der Dresdner Staatspolizei, reitet morgens an der Elbe aus und regt sich über einen vorbeifahrenden Elbdampfer aus, als kurze Zeit später ein lauter Knall ertönt – der Kessel des Schiffs scheint explodiert zu sein. Ihm und den anderen Herbeigelaufenen bietet sich ein schreckliches Bild. In der starken Strömung treiben Tote und Ertrinkende. Unser Einsatz seine Lebens kann Gustav einen schwerverletzten Matrosen retten. Da Gustav irritiert ist, denn „Kessel explodieren nicht einfach so.“ (S. 25), besichtigt er zusammen mit seinem Assistenten am nächsten Tag das Wrack. Der Maschineningenieur des Schiffs sagt ihnen, dass alle Ventile versagt und die Druckanzeigen nicht funktioniert haben, was unwahrscheinlich ist, er aber keine Hinweise auf Sabotage finden kann. Auf der Suche nach den Überlebenden und Augenzeugen stellt Gustav fest, dass die nach und nach verschwinden bzw. tot aufgefunden werden. Gegen den Willen seiner Vorgesetzen und ohne Befugnisse ermittelt er auf eigene Faust. „Tod auf der Elbe“ ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe von Bestseller-Autor Frank Goldammer und dreht sich um den Großvater von Kommissar Max Heller, der schon einen Gastauftritt in „In Zeiten des Verbrechens“ hatte. Gustav kommt einem erbitterten Kampf um die Schifffahrtskonzession des Königs auf die Spur. Aber würde einer der Konkurrenten auch dafür töten? Gustav hat im Deutsch-Französischen Krieg als Rittmeister gedient, ist Kriminalrat und bewirtschaftet einen großen Hof in Oberpoyritz, auf dem er Pferde für das Militär und die Armee züchtet. Er ist unangepasst und lässt sich von anderen nichts sagen oder verbieten, davon können sowohl seine Vorgesetzten als auch Untergebenen ein Lied singen. Im Laufe der Ermittlungen macht er sich einige einflussreiche Feinde, aber er lässt sich nicht bremsen, wenn er sich erstmal festgebissen hat: „Ich tue nur, was sonst keiner tut. Ich gehe auch gegen jene vor, die sich sonst mit Geld und Stand aus allem frei kaufen können.“ (S. 179) Zudem wird er sich ihrer beschränkten Mittel bewusst: Er bräuchte Spezialisten (Chemiker, Mediziner, Physiker, Fotografen), die nur für die Polizei arbeiten, und Befugnisse, sämtliche staatliche Unterlagen einsehen zu dürfen. Damit ist er seiner Zeit voraus, auch wenn er sich mit der Schnelligkeit der Dampfschiffe noch nicht anfreunden kann. Zum Glück hat er gute Verbindungen und kennt Spezialisten, die ihn bei seine Nachforschungen unterstützen. Außerdem scheut er sich nicht, beim König vorstellig zu werden, als sein Hof überfallen und seine Familie bedroht wird. Frank Goldammer kann auch mit seiner neuen Reihe überzeugen. Er erzählt sehr tempo- und wendungsreich, und hält die Spannung bis zum Schluss. Denn Gustav hat zwar viele Indizien, aber keine Beweise, um den Täter zu überführen. Zudem gerät er in Verdacht, ein Sozialdemokrat zu sein, was ihn alle Ämter, Aufträge und Privilegien kosten könnte. Ich mag diesen kantigen Ermittler, der trotz aller Härte und Verbissenheit ein Herz für Schwächere hat. 5 Sterne und meine Leseempfehlung.

Sympathischer Kriminalist und unterschätzter Assistent
Ich fand die Zeitreise großartig. Die Handlung spielt zu einer Zeit, als es noch keine Kriminalistik und keine technischen oder forensischen Mittel zur Aufklärung von Fällen gab. Stattdessen herrschen Standesdünkel und Machtansprüche vor. Damit kämpfen der ermittelnde Kriminalrat Heller und sein Assistent täglich. Toll fand ich die Einblicke in die fortschreitende Entwicklung der Technik und Dampfschiffahrt. Auch die ihr entgegengebrachte Skepsis was die Zukunft betrifft. Insbesondere die Darstellung wie groß die Unterschiede zwischen Arm und Reich sowie wie hart das Leben in Armut sein konnte. Der Autor Goldhammer hat fundiert recherchiert und die damaligen Verhältnisse in einen spannenden Krimi gepackt. Das Ende ist der damaligen Zeit sicher entsprechend, in diesem Krimi war es für mich jedoch etwas drüber. Toll fand ich auch den regionalen Bezug zum damaligen Dresden. Da ich selbst erst kürzlich dort war, fand ich die frühere Darstellung der Stadt großartig. Zwischenzeitlich hatte ich Probleme mit den zahlreichen Protagonisten, dies fällt mir aber immer schwer.
Der Auftakt zu einer neuen historischen Krimiserie am Ende des 19. Jahrhunderts.
1871 Sieg über die Franzosen, dass weiß man aus der Schule. Was in der Industrialisierung und in den Jahren danach passiert eher weniger. Frank Goldammer widmet genau dieser Zeit seine neue historische Krimireihe. Kriminalrat Heller wird zufällig Zeuge einer Kesselexplosion auf einem Elbdampfer. Als er nach den Ursachen forscht, kommt er dem Konkurrenzkampf zweier Elbreedereien sehr nahe und gerät selbst ins Visier. Das beste Buch, was ich bisher von Frank Goldammer gelesen habe. Kriminalrat Heller und sein Assistent Schrumm sind zwei sehr interessante Persönlichkeiten, gerade Heller. Unkonventionell, menschlich und forsch. Es ist durchaus amüsant Passagen über sein Auftreten zu lesen und wieder er such nicht scherrt ob jemand Rang und Namen hat. Dinge die den Krimileser in einer Ermittlung gewohnt sind, gab es hier noch nicht. Der Pfarrer führte die Leichenschau durch. Kriminaltechnik Fehlanzeige aber Heller hat die richtigen Gedanken dazu. Der historische Krimi ist sehr spannend und lebt für mich gerade wegen den Charakteren und natürlich dem Ort Dresden mit den damals noch nicht eingemeindeten Orten. Leider muss ich nun bis nächstes Jahr warten um den nächsten Krimi der spannenden Zeit zu lesen.
Er kann auch 19. Jahrhundert!
Mit dem Beginn der neuen Krimi-Reihe um Kriminalrat Gustav Heller ist Frank Goldammer nicht mehr nur der Dresdner Krimiautor für die Zeit ab 1945. Er wagt sich nun zurück bis ins Jahr 1879 und lässt den Großvater seines bisherigen Protagonisten Max Heller ermitteln. Die Zeit ist geprägt von ersten industriellen Fortschritten, die Gustav Heller fasziniert, aber auch teilweise recht skeptisch zur Kenntnis nimmt. Sein erster Fall hat auch gleich einen technischen Hintergrund: auf einem der neumodischen Dampfschiffe, die auf der Elbe fahren, ist ein Kessel explodiert und hat das Schiff zerstört und auch Menschenleben gefordert. Technisches oder menschliches Versagen? Oder steckt vielleicht etwas ganz anderes dahinter? Die Zeit des späten 19. Jahrhunderts ist spannend, denn die technischen Fortschritte und auch die Fortschritte in der Kriminalistik lassen sich nicht mehr aufhalten. Diese Zeit des Umbruchs zu beschreiben ist allerdings auch eine ziemlich große Herausforderung, die der Autor aber mit Bravour gemeistert hat. An keiner Stelle hatte ich den Eindruck, etwas sei unlogisch oder der Zeit unangemessen geschildert worden. Ganz im Gegenteil, ich habe es genossen, Gustav Heller bei seinen Ermittlungen zu folgen – denn bei modernen Krimistoffen zwischen Smartphones und digitaler Forensik bleibt kaum noch Raum für die Spürnase oder den Scharfsinn eines Kriminalisten. Doch Gustav Heller hat diese Zeit – oder besser: er muss sie sich nehmen, denn schneller ging es damals eben nicht. Und das ist eigentlich auch mal ganz schön. Bis in die „3. Reihe“ sind die Nebenfiguren gut gezeichnet und haben Ecken und Kanten. Allen voran Hellers Assistent Schrumm, der mitunter ungewollt für Schmunzler sorgt, aber eigentlich ein so helles Köpfchen ist, dass man Respekt vor ihm haben muss. Auch Hellers Frau Helene, die eine patente und selbstbewusste Frau ist, passt sowohl in die Zeit als auch in ein modernes Frauenbild. Nicht zuletzt spielt auch der sächsische König eine kleine Rolle und diese ist ebenfalls mit einem Augenzwinkern gestaltet. Dieser erste Band der Reihe war für mich zwar kein atemberaubender Pageturner, aber doch ein wunderbar stimmiger historischer Roman, den ich gern gelesen habe und dem hoffentlich noch so einige Abenteuer für Gustav Heller folgen werden!

Ganz starker erster Teil der neuen historischen Krimireihe um Gustav Heller. Ein Fall perfekt in die historischen Gegebenheiten eingepasst mit einer gelungenen Kulisse, in dem ein perfekt geschliffenes Figuren-Ensemble agiert. Da sitzt alles - vom Zwirn bis zur Sprache!
Ich habe mich mit dem Buch sehr schwer getan. Wäre Frank Goldammer nicht einer meiner Lieblingsautoren, hätte ich es sicher nicht zu Ende gelesen. Es geht um einen Unfall mit einem Dampfschiff auf der Elbe und nachfolgende weitere Morde. Gefallen hat mir, dass ich viele Örtlichkeiten kannte. Genau so interessant waren Hellers Gedanken über den technischen Fortschritt Ende des 19. Jhdts. Und der Kampfgeist von Kriminalrat Heller ist wirklich beeindruckend. Für mich baute sich der Spannungsbogen einfach nicht auf, dieser Moment, wenn man ein Buch nicht mehr aus der Hand legen will, kam bis zum Ende nicht. Und so beende ich das Buch ganz schön enttäuscht, aber vielleicht war auch einfach mein Erwartung zu hoch.
Meinung: Da ich bereits einige Bücher von dem lieben Frank gelesen habe, stand für mich fest: Auch dieses Werk muss ich lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht! Schon nach den ersten Seiten war ich völlig in die Geschichte eingetaucht. Die Spannung hat mich sofort gepackt und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Obwohl historische Krimis normalerweise nicht mein bevorzugtes Genre sind, hat mich diese Geschichte regelrecht in ihren Bann gezogen. Frank hat die Atmosphäre des späten 19. Jahrhunderts hervorragend eingefangen. Gustaf Heller reitet auf einem wilden Hengst zum Polizeirevier, als er Zeuge einer katastrophalen Explosion wird – ein Dampfschiff auf der Elbe geht in Flammen auf. Tote und Verletzte treiben im Wasser, Schreie gellen über den Fluss. Heller zögert keine Sekunde und rettet einen Mann. Man hat das Gefühl, direkt mit Gustaf Heller durch die Straßen der Stadt zu reiten, den Rauch der Explosion zu riechen und das Chaos auf der Elbe hautnah mitzuerleben. Zusammen mit seinem Assistenten vermutet Heller, dass es sich nicht um einen Unfall handelt. Zu viele Hinweise deuten auf Sabotage hin. Doch je tiefer sie graben, desto mehr verstricken sie sich in ein gefährliches Netz aus Geheimnissen. Überlebende verschwinden plötzlich spurlos, Zeugen schweigen – oder sterben. Was steckt wirklich hinter der Explosion? Geht es um Erpressung? Um Rache? Der Schreibstil ist angenehm flüssig, gut lesbar und gleichzeitig atmosphärisch dicht. Die Dialoge wirken authentisch, die Beschreibungen sind so bildhaft, dass man meint, selbst Teil des Geschehens zu sein. Besonders gut gefallen haben mir die detaillierten Schauplätze und die authentische Darstellung der damaligen Zeit. Auch die Figuren sind überzeugend gestaltet. Ein rundum gelungener historischer Kriminalroman – ich freue mich riesig auf den zweiten Teil, der schon bereitliegt
